Stetige Standardverteilungen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Stetige Standardverteilungen"

Transkript

1 Universität Basel Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Stetige Standardverteilungen Dr. Thomas Zehrt Inhalt: 1. Die stetige Gleichverteilung 2. Die Normalverteilung (a) Einstimmung (b) Standardisierung (c) Wichtige Eigenschaften

2 2 Teil 1 Die stetige Gleichverteilung

3 Eine stetige Zufallsvariable X mit der Dichte 1 t [a,b] f Re (t) = b a 0 sonst heisst (stetig) gleichverteilt oder auch rechtecksverteilt auf dem Intervall [a,b]. 3 Aufgabe 1 Bestimmen Sie die Verteilungsfunktion F Re der stetigen Gleichverteilung auf dem Intervall [a, b] und skizzieren Sie f Re und F Re.

4 4 f Re (t) = 1 b a t [a,b] 0 sonst E(X) = a + b 2 Var(X) = (b a)2 12 Aufgabe 2 Beweisen Sie die Gleichungen für E(X).

5 Teil 2 Die Normalverteilung Einstimmung 5

6 6 Die Normalverteilung spielt eine ganz zentrale Rolle, da viele Erscheinungen der Realität, zumindest näherungsweise, dieser Verteilung folgen. Beispiel: Grösse aller Schweizer Männer (häufen sich um die 1.80 m, nach oben und unten nimmt die Häufigkeit ab). Es käme etwa die folgende Kurve zu Stande ,0 0,5 1,0 t 1,5 2,0

7 Weitere Beispiele für normalverteilte Zufallsvariablen: der Intelligenzquotient, die täglichen Renditen einer Firma, das Schlachtgewicht von Mastochsen... 7 Gemeinsamkeit: Es sind Grössen, die aus der Summe vieler verschiedener (und kleiner) zufälliger Einflüsse entstehen. Einflüsse auf den Intelligenzquotienten: Gene, Eltern, Geschwister, Schule, Lehrer, Ernährung, wie lange man als Säugling einen Schnuller hatte usw.

8 8 Eine stetige Zufallsvariable X heisst mit den Parametern normalverteilt oder N(µ,σ 2 )-verteilt, µ ( < µ < ) und σ 2 (0 < σ 2 ), falls ihre Dichte durch die Funktion f(t) = 1 σ (t µ) 2 2π e 2σ 2 =: φ(t;µ,σ 2 ) gegeben ist. Der Graph von f wird auch als bezeichnet. Gaußsche Glockenkurve

9 Beispiel: φ(t;1.8, ) = (t 1.8) 2 2π e ,0 0,5 1,0 1,5 2,0 t

10 10 Die Verteilungsfunktion ist dann F(x) = x f(t) dt = 1 σ 2π x e (t µ)2 2σ 2 dt =: Φ(x;µ,σ 2 ). Bemerkung: Die Dichtefunktion f ist nicht elementar integrierbar, d.h. f hat keine Stammfunktion, die aus den elementaren Funktionen (Polynome, rationale Funktionen, e x, log(x), sin(x), cos(x),...) zusammengesetzt ist.

11 Verteilung (rot) und Verteilungsfunktion (blau) für µ = 0 und σ = 0.5,1 und ,8 0,8 0,6 0,6 0,4 0,4 0,2 0, x x ,8 0,6 0,4 0, x 4

12 12 Teil 2 Die Normalormalverteilung Standardisierung

13 Von spezieller Bedeutung ist die 13 Standardnormalverteilung eine Normalverteilung mit den Parametern µ = 0 und σ 2 = 1. Die Dichte ist f(t) = 1 2π e t2 2 =: φ(t) und die zugehörige Verteilungsfunktion schreibt sich als: F(x) = 1 x 2π e t2 2 dt =: Φ(x). Einfache Eigenschaften von Φ Φ(0) = 1/2 Φ( x) = 1 Φ(x)

14 14 φ(t) = 1 2π e t2 2 0,4 0,3 0,2 0,1 0, t

15 Es gilt der Zusammenhang: 15 Ist die Zufallsvariable X N(µ,σ 2 )-verteilt, so ist die Zufallsvariable X µ standardnormalverteilt: σ Φ(x;µ,σ 2 ) = Φ ( ) x µ σ Es genügt also, die Funktionswerte von Φ(x) bestimmen zu können, um die Funktionswerte jeder der Funktionen Φ(x;µ,σ 2 ) berechnen zu können. Früher gab es umfangreiche Tafelwerke, in denen die Funktionswerte von Φ tabelliert waren.

16 16 Aufgabe 3 Die Zufallsvariable sei normalverteilt mit E(X) = 1 und V ar(x) = 4. Drücken Sie die folgenden Wahrscheinlichkeiten durch Funktionswerte der Funktion Φ aus: 1. P(X 1) 2. P( X > 4) 3. P( X 1 > 6) 4. P(X < 2) 5. P(0 X 2) Lösungen: 1 Φ(0) = 1/2, 2 Φ(5/2) Φ(3/2), 2 2Φ(3), Φ(1/2), 2Φ(1/2) 1

17 Teil 2 Die Normalverteilung Wichtige Eigenschaften 17

18 18 Sei X eine N(µ,σ 2 )-verteilte Zufallsvariable mit der zugehörigen Dichtefunktion f(t) = 1 σ (t µ) 2 2π e 2σ 2 und Verteilungsfunktion F(x) = 1 σ 2π x e (t µ)2 2σ 2 dt. Dann gelten die folgenden Aussagen:

19 1. f(t) ist symmetrisch bezüglich der Achse x = µ, d.h. es gilt 19 f(µ + t) = f(µ t) für alle reellen Zahlen t.

20 20 2. f(t) hat ein lokales Maximum an der Stelle t = µ und sonst keine Extremalstellen.

21 3. Die einzigen beiden Wendestellen von f(t) sind µ + σ und µ σ. 21

22 22 4. lim t ± f(t) = 0

23 5. E(X) = µ und Var(X) = σ 2 23

24 24 6. Die folgenden Wahrscheinlichkeiten sind unabhängig von der konkreten Wahl der Parameter µ und σ: P(µ σ X µ + σ) = P(µ 2σ X µ + 2σ) = P(µ 3σ X µ + 3σ) = Für jede Normalverteilung gilt also: 68.3% der Gesamtfläche unter f liegen zwischen den Grenzen µ σ und µ + σ, 95.5% der Gesamtfläche unter f liegen zwischen den Grenzen µ 2σ und µ+2σ, 99.7% der Gesamtfläche unter f liegen zwischen den Grenzen µ 3σ und µ+3σ,...

25 25 0,4 0,3 0,2 0,1 0, t

26 26 Beweis: Die Zufallsvariable X sei N(µ,σ 2 )-verteilt. Dann gilt: P(µ σ X µ + σ) = Φ(µ + σ;µ,σ) Φ(µ σ;µ,σ) ( ) ( ) µ + σ µ µ σ µ = Φ Φ σ σ = Φ (1) Φ ( 1) = 2Φ (1) Die anderen beiden Regeln können analog bewiesen werden.

27 Aufgabe 4 27 Sei X eine normalverteilte Zufallsvariable, deren Verteilungsfunktion F bzw. deren Verteilung f die folgenden Eigenschaften haben: F(4 + x) = 1 F(4 x) gilt für alle x und max f(x) = 1 x R 8π Bestimmen Sie E(X) und V ar(x).

Motivation. Benötigtes Schulwissen. Übungsaufgaben. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 10 Universität Basel. Statistik

Motivation. Benötigtes Schulwissen. Übungsaufgaben. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 10 Universität Basel. Statistik Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 0 Universität Basel Statistik Dr. Thomas Zehrt Ausblick Motivation Wir werfen einen Würfel 000-mal und wir möchten die Wahrscheinlichkeit P bestimmen, dass zwischen

Mehr

Definition Sei X eine stetige Z.V. mit Verteilungsfunktion F und Dichte f. Dann heißt E(X) :=

Definition Sei X eine stetige Z.V. mit Verteilungsfunktion F und Dichte f. Dann heißt E(X) := Definition 2.34. Sei X eine stetige Z.V. mit Verteilungsfunktion F und Dichte f. Dann heißt E(X) := x f(x)dx der Erwartungswert von X, sofern dieses Integral existiert. Entsprechend wird die Varianz V(X)

Mehr

5. Spezielle stetige Verteilungen

5. Spezielle stetige Verteilungen 5. Spezielle stetige Verteilungen 5.1 Stetige Gleichverteilung Eine Zufallsvariable X folgt einer stetigen Gleichverteilung mit den Parametern a und b, wenn für die Dichtefunktion von X gilt: f x = 1 für

Mehr

70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen

70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen 70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen 70. Motivation Zufallsvariablen sind nicht immer diskret, sie können oft auch jede beliebige reelle Zahl in einem Intervall [c, d] einnehmen. Beispiele für solche

Mehr

0, t 0,5

0, t 0,5 XIII. Die Normalverteilung ==================================================================. Der lokale Grenzwertsatz --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 1. Dezember 21 1 Integralrechnung Flächeninhalt Stammfunktion Rechenregeln 2 Dichten von Erwartungswert und Varianz

Mehr

ETWR Teil B. Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig)

ETWR Teil B. Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig) ETWR Teil B 2 Ziele Bisher (eindimensionale, mehrdimensionale) Zufallsvariablen besprochen Lageparameter von Zufallsvariablen besprochen Übertragung des gelernten auf diskrete Verteilungen Ziel des Kapitels

Mehr

Der Erwartungswert E[g(X)] von g(x) ist definiert. g(x k )w(x = x k ),

Der Erwartungswert E[g(X)] von g(x) ist definiert. g(x k )w(x = x k ), 2.5 Parameter einer Verteilung 2.5. Erwartungswert X eine Zufallsvariable, g : R R stetig. Der Erwartungswert E[g(X)] von g(x) ist definiert durch: E[g(X)] := k g(x k )w(x = x k ), falls X diskret ist

Mehr

Vorlesung 7b. Unabhängigkeit bei Dichten. und die mehrdimensionale Standardnormalverteilung

Vorlesung 7b. Unabhängigkeit bei Dichten. und die mehrdimensionale Standardnormalverteilung Vorlesung 7b Unabhängigkeit bei Dichten und die mehrdimensionale Standardnormalverteilung 0. Wiederholung: Die Normalverteilung Dichtefunktion ϕ der Standardnormalverteilung ϕ(x) 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 4

Mehr

P n (k) f(k) = 1 σ 2π e ) 2. σ 2π

P n (k) f(k) = 1 σ 2π e ) 2. σ 2π 53 Allgemein gilt der folgende Satz. Satz 6.1 (Lokaler Grenzwertsatz von de Moivre und Laplace) Die Wahrscheinlichkeit P n (k) einer Binomialverteilung (mit der Erfolgswahrscheinlichkeit p im Einzelexperiment)

Mehr

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6 Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 0 Universität Basel Mathematik Dr. Thomas Zehrt Grenzwertsätze Benötigtes Vorwissen: Der Stoff der Vorlesung,,Statistik wird als bekannt vorausgesetzt, insbesondere

Mehr

Wahrscheinlichkeitstheorie Kapitel V - Stetige Verteilungen

Wahrscheinlichkeitstheorie Kapitel V - Stetige Verteilungen Wahrscheinlichkeitstheorie Kapitel V - Stetige Verteilungen Georg Bol georg.bol@statistik.uni-karlsruhe.de Markus Höchstötter hoechstoetter@statistik.uni-karlsruhe.de Stetige Verteilungen Definition: Sei

Mehr

Bestimmte Zufallsvariablen sind von Natur aus normalverteilt. - naturwissenschaftliche Variablen: originär z.b. Intelligenz, Körpergröße, Messfehler

Bestimmte Zufallsvariablen sind von Natur aus normalverteilt. - naturwissenschaftliche Variablen: originär z.b. Intelligenz, Körpergröße, Messfehler 6.6 Normalverteilung Die Normalverteilung kann als das wichtigste Verteilungsmodell der Statistik angesehen werden. Sie wird nach ihrem Entdecker auch Gaußsche Glockenkurve genannt. Die herausragende Stellung

Mehr

DWT 1.4 Rechnen mit kontinuierlichen Zufallsvariablen 234/467 Ernst W. Mayr

DWT 1.4 Rechnen mit kontinuierlichen Zufallsvariablen 234/467 Ernst W. Mayr 1.4.2 Kontinuierliche Zufallsvariablen als Grenzwerte diskreter Zufallsvariablen Sei X eine kontinuierliche Zufallsvariable. Wir können aus X leicht eine diskrete Zufallsvariable konstruieren, indem wir

Mehr

9 Die Normalverteilung

9 Die Normalverteilung 9 Die Normalverteilung Dichte: f(x) = 1 2πσ e (x µ)2 /2σ 2, µ R,σ > 0 9.1 Standard-Normalverteilung µ = 0, σ 2 = 1 ϕ(x) = 1 2π e x2 /2 Dichte Φ(x) = 1 x 2π e t2 /2 dt Verteilungsfunktion 331 W.Kössler,

Mehr

Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene SS 2009

Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene SS 2009 Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene Steen Elstner, Klaus Wohlrabe, Steen Henzel SS 9 1 Wichtige Verteilungen Die Normalverteilung Eine stetige Zufallsvariable mit der Wahrscheinlichkeitsdichte

Mehr

Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung

Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung HSR Hochschule für Technik Rapperswil Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung beinhaltet Teile des Skripts von Herrn Hardy von Lukas Wilhelm lwilhelm.net 12. Januar 2007 Inhaltsverzeichnis 1

Mehr

Universität Basel Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum. Zufallsvariablen. Dr. Thomas Zehrt

Universität Basel Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum. Zufallsvariablen. Dr. Thomas Zehrt Universität Basel Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Zufallsvariablen Dr. Thomas Zehrt Inhalt: 1. Einführung 2. Zufallsvariablen 3. Diskrete Zufallsvariablen 4. Stetige Zufallsvariablen 5. Erwartungswert

Mehr

1 Stochastische Konvergenz 2

1 Stochastische Konvergenz 2 Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 0 Universität Basel Mathematik Dr. Thomas Zehrt Grenzwertsätze Benötigtes Vorwissen: Der Stoff der Vorlesung,,Statistik wird als bekannt vorausgesetzt, insbesondere

Mehr

Kapitel VII. Einige spezielle stetige Verteilungen

Kapitel VII. Einige spezielle stetige Verteilungen Kapitel VII Einige spezielle stetige Verteilungen D. 7.. (Normalverteilung) Eine stetige Zufallsgröße X sei als normalverteilt bezeichnet, wenn sie folgende Wahrscheinlichkeitsdichte besitzt: µ f ( ; µ,

Mehr

STETIGE VERTEILUNGEN

STETIGE VERTEILUNGEN STETIGE VERTEILUNGEN. Die Näherungsformel von Moivre Laplace Betrachtet man die Binomialverteilungen Bnp für wachsendes n bei konstantem p, so werden die Histogramme einer binomialverteilten Zufallsvariablen

Mehr

Normalverteilung. 1 2πσ. Gauß. 2 e 1 2 ((x µ)2 σ 2 ) Werkzeuge der empirischen Forschung. W. Kössler. Einleitung. Datenbehandlung. Wkt.

Normalverteilung. 1 2πσ. Gauß. 2 e 1 2 ((x µ)2 σ 2 ) Werkzeuge der empirischen Forschung. W. Kössler. Einleitung. Datenbehandlung. Wkt. Normalverteilung Diskrete Stetige f(x) = 1 2πσ 2 e 1 2 ((x µ)2 σ 2 ) Gauß 91 / 169 Normalverteilung Diskrete Stetige Satz: f aus (1) ist Dichte. Beweis: 1. f(x) 0 x R und σ > 0. 2. bleibt z.z. lim F(x)

Mehr

Das Histogramm ist glockenförmig. Es würde bei mehr als vier Fehlerquellen sich der Glockenform noch besser annähern.

Das Histogramm ist glockenförmig. Es würde bei mehr als vier Fehlerquellen sich der Glockenform noch besser annähern. 10. Stetige Zufallsvariable, Normalverteilung 55 Die in den folgenden Beispielen dargestellten Verteilungen haben ungefähr Glockenform. Sie können durch die sogenannte Normalverteilung oder Gaussverteilung

Mehr

Biostatistik, Winter 2011/12

Biostatistik, Winter 2011/12 Biostatistik, Winter 2011/12 Wahrscheinlichkeitstheorie:, Kenngrößen Prof. Dr. Achim Klenke http://www.aklenke.de 7. Vorlesung: 09.12.2011 1/58 Inhalt 1 2 Kenngrößen von Lagemaße 2/58 mit Dichte Normalverteilung

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 5. Vorlesung Verteilungsfunktion (VF) Definition 9 Die Verteilungsfunktion (VF) einer Zufallsgröße X ist F : R R definiert als F (x) := P({ω Ω : X (ω) x}) = P( X x ) für jedes x R. Satz 9 - Eigenschaften

Mehr

Zufallsvariablen [random variable]

Zufallsvariablen [random variable] Zufallsvariablen [random variable] Eine Zufallsvariable (Zufallsgröße) X beschreibt (kodiert) die Versuchsausgänge ω Ω mit Hilfe von Zahlen, d.h. X ist eine Funktion X : Ω R ω X(ω) Zufallsvariablen werden

Mehr

7.2 Moment und Varianz

7.2 Moment und Varianz 7.2 Moment und Varianz Def. 21 Es sei X eine zufällige Variable. Falls der Erwartungswert E( X p ) existiert, heißt der Erwartungswert EX p p tes Moment der zufälligen Variablen X. Es gilt dann: + x p

Mehr

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion Kapitel 1 Stetige Zufallsvariablen 1.1. Dichtefunktion und Verteilungsfunktion stetig Verteilungsfunktion Trägermenge T, also die Menge der möglichen Realisationen, ist durch ein Intervall gegeben Häufig

Mehr

1.5.4 Quantile und Modi

1.5.4 Quantile und Modi 1.5.4 Quantile und Modi 1.5 Erwartungswert und Varianz Bem. 1.70. [Quantil, Modus] Analog zu Statistik I kann man auch Quantile und Modi definieren. Gegeben sei eine Zufallsvariable X mit Wahrscheinlichkeitsverteilung

Mehr

Stetige Verteilungen Rechteckverteilung

Stetige Verteilungen Rechteckverteilung Stetige Verteilungen Rechteckverteilung Die Längenabweichungen X produzierter Werkstücke von der Norm seien gleichmäßig verteilt zwischen a = mm und b = 4mm. Die Dichtefunktion lautet also f(x) = für a

Mehr

Kapitel VII - Funktion und Transformation von Zufallsvariablen

Kapitel VII - Funktion und Transformation von Zufallsvariablen Universität Karlsruhe (TH) Institut für Statistik und Mathematische Wirtschaftstheorie Wahrscheinlichkeitstheorie Kapitel VII - Funktion und Transformation von Zufallsvariablen Markus Höchstötter Lehrstuhl

Mehr

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion

Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen Dichtefunktion und Verteilungsfunktion. stetig. Verteilungsfunktion Kapitel 12 Stetige Zufallsvariablen 12.1. Dichtefunktion und Verteilungsfunktion stetig Verteilungsfunktion Trägermenge T, also die Menge der möglichen Realisationen, ist durch ein Intervall gegeben Häufig

Mehr

Lösungen zu Übungsblatt 9 Höhere Mathematik2/Stochastik 2 Master KI/PI

Lösungen zu Übungsblatt 9 Höhere Mathematik2/Stochastik 2 Master KI/PI Lösungen zu Übungsblatt 9 Höhere Mathematik/Stochastik Anpassung von Verteilungen Zu Aufgabe ) a) Zeichnen des Histogranmmes: Um das Histogramm zu zeichnen, benötigen wir die Höhe der Balken. Die Höhe

Mehr

Grundbegriffe der Stochastik II

Grundbegriffe der Stochastik II Grundbegriffe der Stochastik II Henrik Gebauer 6. Oktober 9 Zusammenfassung Dieser Vortrag dient der Wiederholung zentraler Begriffe der kontinuierlichen Stochastik. Wahrscheinlichkeitsverteilungen Sei

Mehr

Wahrscheinlichkeitsfunktion. Binomialverteilung. Binomialverteilung. Wahrscheinlichkeitshistogramme

Wahrscheinlichkeitsfunktion. Binomialverteilung. Binomialverteilung. Wahrscheinlichkeitshistogramme Binomialverteilung Wahrscheinlichkeitsfunktion Konstruktionsprinzip: Ein Zufallsexperiment wird n mal unabhängig durchgeführt. Wir interessieren uns jeweils nur, ob ein bestimmtes Ereignis A eintritt oder

Mehr

Stochastik. 1. Wahrscheinlichkeitsräume

Stochastik. 1. Wahrscheinlichkeitsräume Stochastik 1. Wahrscheinlichkeitsräume Ein Zufallsexperiment ist ein beliebig oft und gleichartig wiederholbarer Vorgang mit mindestens zwei verschiedenen Ergebnissen, bei dem der Ausgang ungewiß ist.

Mehr

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 23. Dezember 2011 1 Stetige Zufallsvariable, Normalverteilungen Der zentrale Grenzwertsatz und die 3-Sigma Regel

Mehr

Chi-Quadrat-Verteilung

Chi-Quadrat-Verteilung Chi-Quadrat-Verteilung Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/chi-quadrat-verteilung 1 von 7 6/18/2009 6:13 PM Chi-Quadrat-Verteilung aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Die Chi-Quadrat-Verteilung ist

Mehr

Klausur zur Vorlesung Stochastik II

Klausur zur Vorlesung Stochastik II Institut für Stochastik WS 007/008 Universität Karlsruhe. 0. 008 r. B. Klar Klausur zur Vorlesung Stochastik II Muster-Lösung auer: 90 Minuten Name: Vorname: Matrikelnummer: iese Klausur hat bestanden,

Mehr

Klausur vom

Klausur vom UNIVERSITÄT KOBLENZ LANDAU INSTITUT FÜR MATHEMATIK Dr. Dominik Faas Stochastik Wintersemester 00/0 Klausur vom 09.06.0 Aufgabe (++4=9 Punkte) Bei einer Umfrage wurden n Personen befragt, an wievielen Tagen

Mehr

Stetige Verteilungen, Unabhängigkeit & ZGS

Stetige Verteilungen, Unabhängigkeit & ZGS Mathematik II für Biologen Stetige Verteilungen, & ZGS 19. Juni 2015 Stetige Verteilungen, & ZGS Stetige Zufallsvariable Dichte & Verteilungsfunktion Eigenschaften & Kennzahlen Definition Eigenschaften,

Mehr

8 Verteilungsfunktionen und Dichten

8 Verteilungsfunktionen und Dichten 8 Verteilungsfunktionen und Dichten 8.1 Satz und Definition (Dichten) Eine Funktion f : R R heißt Dichtefunktion, kurz Dichte, wenn sie (Riemann-) integrierbar ist mit f(t) 0 für alle t R und Setzt man

Mehr

1 Vorbemerkungen 1. 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2. 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4. 4 Laplace-Experimente 6

1 Vorbemerkungen 1. 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2. 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4. 4 Laplace-Experimente 6 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkungen 2 Zufallsexperimente - grundlegende Begriffe und Eigenschaften 2 3 Wahrscheinlichkeitsaxiome 4 4 Laplace-Experimente 6 5 Hilfsmittel aus der Kombinatorik 7 6 Bedingte

Mehr

10 Transformation von Zufallsvariablen

10 Transformation von Zufallsvariablen 10 Transformation von Zufallsvariablen Sei X : Ω R eine Zufallsvariable mit Verteilungsfunktion F X (x) = P(X < x). Wir betrachten eine Funktion g: R R und sei Zufallsvariable Y : Ω R mit Y = g(x). Y :

Mehr

Fit for Abi & Study Stochastik

Fit for Abi & Study Stochastik Fit for Abi & Study Stochastik Prof. Dr. Tilla Schade Hochschule Harz 15. und 16. April 2014 No. 1 Stochastik besteht aus: Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik No. 2 Gliederung Grundlagen Zufallsgrößen

Mehr

Gegenbeispiele in der Wahrscheinlichkeitstheorie

Gegenbeispiele in der Wahrscheinlichkeitstheorie Gegenbeispiele in der Wahrscheinlichkeitstheorie Mathias Schaefer Universität Ulm 26. November 212 1 / 38 Übersicht 1 Normalverteilung Definition Eigenschaften Gegenbeispiele 2 Momentenproblem Definition

Mehr

Sigma-Umgebung. Vergleichen wir die beiden Binomialverteilungen: n = 30 p = 0,5. n = 20 p = 0,75

Sigma-Umgebung. Vergleichen wir die beiden Binomialverteilungen: n = 30 p = 0,5. n = 20 p = 0,75 Sigma-Umgebung Vergleichen wir die beiden Binomialverteilungen: n = 30 p = 0,5 0,2 (z.b. 30-maliges Werfen einer Münze, X Anzahl von Zahl ) 5 10 15 20 n = 20 p = 0,75 0,2 5 10 15 20 Der Erwartungswert

Mehr

3 Stetige Zufallsvariablen

3 Stetige Zufallsvariablen 3 Stetige Zufallsvariablen Eine Zufallsvariable heißt stetig, falls zu je zwei Werten a < b auch jeder Zwischenwert im Intervall [a, b] möglich ist Beispiele: X = Alter, X = Körpergröße, X = Temperatur,

Mehr

Normalverteilung und Standardisierung

Normalverteilung und Standardisierung Normalverteilung und Standardisierung N(0,1) z 0 z N(µ,) }{{}}{{} µ µ z z z µ+z Die Normalverteilungen N(µ, ) ergeben sich aus der Standardnormalverteilung N(0, 1) (Gaussche Glockenkurve) durch strecken

Mehr

6.2 Approximation der Binomialverteilung

6.2 Approximation der Binomialverteilung 56 6.2 Approximation der Binomialverteilung Im Beispiel auf den Seiten 52 53 haben wir gesehen, dass die Wahrscheinlichkeiten P 50 (k) der dort betrachteten Binomialverteilung durch die Werte der Funktion

Mehr

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen Zusammenfassung Mathe II Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen Zufallsexperiment: Ein Vorgang, bei dem mindestens zwei Ereignisse möglich sind

Mehr

Einführung in Quantitative Methoden

Einführung in Quantitative Methoden Einführung in Quantitative Methoden Karin Waldherr & Pantelis Christodoulides 11. Mai 2011 Waldherr / Christodoulides Einführung in Quantitative Methoden- 8.VO 1/40 Poisson-Verteilung Diese Verteilung

Mehr

Der Zentrale Grenzwertsatz

Der Zentrale Grenzwertsatz Der Zentrale Grenzwertsatz Der Zentrale Grenzwertsatz & Konfidenzintervalle Die Normalverteilung Dichte φ der Standardnormalverteilung φ(x) 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 4 2 0 2 4 x φ(x) 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 Die

Mehr

Die Varianz (Streuung) Definition

Die Varianz (Streuung) Definition Die (Streuung) Definition Diskrete Stetige Ang., die betrachteten e existieren. var(x) = E(X EX) 2 heißt der Zufallsvariable X. σ = Var(X) heißt Standardabweichung der X. Bez.: var(x), Var(X), varx, σ

Mehr

Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung

Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung Statistik 2 für SoziologInnen Normalverteilung Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung Inhalte Themen dieses Kapitels sind: Das Konzept stetiger Zufallsvariablen Die

Mehr

Standardnormalverteilung

Standardnormalverteilung Standardnormalverteilung 1720 erstmals von Abraham de Moivre beschrieben 1809 und 1816 grundlegende Arbeiten von Carl Friedrich Gauß 1870 von Adolphe Quetelet als "ideales" Histogramm verwendet alternative

Mehr

Veranstaltung: Statistik für das Lehramt Dozent: Martin Tautenhahn Referenten: Belinda Höher, Thomas Holub, Maria Böhm.

Veranstaltung: Statistik für das Lehramt Dozent: Martin Tautenhahn Referenten: Belinda Höher, Thomas Holub, Maria Böhm. Veranstaltung: Statistik für das Lehramt 16.12.2016 Dozent: Martin Tautenhahn Referenten: Belinda Höher, Thomas Holub, Maria Böhm Erwartungswert Varianz Standardabweichung Die Wahrscheinlichkeitsverteilung

Mehr

j K j d j m j h j f j

j K j d j m j h j f j Für eine stetige Zufallsvariable X in einem Intervall [ a ; b ] kann X jeden beliebigen Wert annehmen. Die Wahrscheinlichkeiten werden in diesem Fall nicht mehr wie bei einer diskreten Zufallsvariable

Mehr

Mathematik für Naturwissenschaften, Teil 2

Mathematik für Naturwissenschaften, Teil 2 Lösungsvorschläge für die Aufgaben zur Vorlesung Mathematik für Naturwissenschaften, Teil Zusatzblatt SS 09 Dr. J. Schürmann keine Abgabe Aufgabe : Eine Familie habe fünf Kinder. Wir nehmen an, dass die

Mehr

Statistik für Informatiker, SS Verteilungen mit Dichte

Statistik für Informatiker, SS Verteilungen mit Dichte 1/39 Statistik für Informatiker, SS 2017 1.1.6 Verteilungen mit Dichte Matthias Birkner http://www.staff.uni-mainz.de/birkner/statinfo17/ 17.5.2017 Zufallsvariablen mit Dichten sind ein kontinuierliches

Mehr

Kapitel 9. Verteilungsmodelle. 9.1 Diskrete Verteilungsmodelle Die Gleichverteilung

Kapitel 9. Verteilungsmodelle. 9.1 Diskrete Verteilungsmodelle Die Gleichverteilung Kapitel 9 Verteilungsmodelle Es gibt eine Reihe von Verteilungsmodellen für univariate diskrete und stetige Zufallsvariablen, die sich in der Praxis bewährt haben. Wir wollen uns von diesen einige anschauen.

Mehr

Verteilungen eindimensionaler stetiger Zufallsvariablen Einführung Stetige Verteilungen

Verteilungen eindimensionaler stetiger Zufallsvariablen Einführung Stetige Verteilungen Verteilungen eindimensionaler stetiger Zufallsvariablen Einführung Stetige Verteilungen Stetige Gleichverteilung Exponentialverteilung Normalverteilung Bibliografie: Prof. Dr. Kück Universität Rostock

Mehr

Eine Zufallsvariable X sei stetig gleichverteilt im Intervall [0,5]. Die Wahrscheinlichkeit P(2< x <4) ist dann

Eine Zufallsvariable X sei stetig gleichverteilt im Intervall [0,5]. Die Wahrscheinlichkeit P(2< x <4) ist dann 4. Übung Themenkomplex: Zufallsvariablen und ihre Verteilung Aufgabe 1 Für eine stetige Zufallsvariable gilt: a) P (x = t) > 0 b) P (x 1) = F (1) c) P (x = 1) = 0 d) P (x 1) = 1 F(1) e) P (x 1) = 1 F(1)

Mehr

3. Gemeinsame und bedingte Verteilung, stochastische Unabhängigkeit

3. Gemeinsame und bedingte Verteilung, stochastische Unabhängigkeit 3. Gemeinsame und bedingte Verteilung, stochastische Unabhängigkeit Lernziele dieses Kapitels: Mehrdimensionale Zufallsvariablen (Zufallsvektoren) (Verteilung, Kenngrößen) Abhängigkeitsstrukturen Multivariate

Mehr

Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Themen dieses Kapitels sind:

Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Themen dieses Kapitels sind: Statistik 2 für SoziologInnen Normalverteilung Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung Inhalte Themen dieses Kapitels sind: Das Konzept stetiger Zufallsvariablen Die

Mehr

Serie 5. Figure 1: 1.a)

Serie 5. Figure 1: 1.a) Analsis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 16 Serie 5 1. Bei den folgenden Integralen ist die Reihenfolge der Integrationen umzukehren: Die innere Variable soll zur äusseren werden und umgekehrt. Wie lautet

Mehr

Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK

Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK Institut für Stochastik Dr. Steffen Winter Lösungen zur Klausur GRUNDLAGEN DER WAHRSCHEINLICHKEITSTHEORIE UND STATISTIK für Studierende der INFORMATIK vom 17. Juli 01 (Dauer: 90 Minuten) Übersicht über

Mehr

Dynamische Systeme und Zeitreihenanalyse // Multivariate Normalverteilung und ML Schätzung 11 p.2/38

Dynamische Systeme und Zeitreihenanalyse // Multivariate Normalverteilung und ML Schätzung 11 p.2/38 Dynamische Systeme und Zeitreihenanalyse Multivariate Normalverteilung und ML Schätzung Kapitel 11 Statistik und Mathematik WU Wien Michael Hauser Dynamische Systeme und Zeitreihenanalyse // Multivariate

Mehr

Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung

Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung Statistik 2 für SoziologInnen Normalverteilung Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung Stetige Zufalls-Variable Erweitert man den Begriff der diskreten Zufallsvariable

Mehr

Wahrscheinlichkeitstheorie. Alea iacta est!

Wahrscheinlichkeitstheorie. Alea iacta est! Wahrscheinlichkeitstheorie Alea iacta est! "Wissenschaftliche Theorien, die auf Eigenschaften einer großen Zahl von Individuen rekurrieren, [...] werden anfällig gegen Fehlinterpretationen, wenn man die

Mehr

Weihnachtsaufgaben. a) Welche Urnenmodelle gibt es? Stelle zu jedem Modell ein konkretes Beispiel auf, welches durch dieses Modell beschrieben wird.

Weihnachtsaufgaben. a) Welche Urnenmodelle gibt es? Stelle zu jedem Modell ein konkretes Beispiel auf, welches durch dieses Modell beschrieben wird. Weihnachtsaufgaben Diese Aufgaben dienen dazu die in der Vorlesung und den Übungen eingeführten Begriffe zu verstehen und zu vertiefen, die Bearbeitung ist freiwillig Das Blatt wurde von den Übungsleitern

Mehr

Multivariate Verteilungen

Multivariate Verteilungen Multivariate Verteilungen Zufallsvektoren und Modellierung der Abhängigkeiten Ziel: Modellierung der Veränderungen der Risikofaktoren X n = (X n,1, X n,2,..., X n,d ) Annahme: X n,i und X n,j sind abhängig

Mehr

0 für t < für 1 t < für 2 t < für 3 t < für 4 t < 5 1 für t 5

0 für t < für 1 t < für 2 t < für 3 t < für 4 t < 5 1 für t 5 4 Verteilungen und ihre Kennzahlen 1 Kapitel 4: Verteilungen und ihre Kennzahlen A: Beispiele Beispiel 1: Eine diskrete Zufallsvariable X, die nur die Werte 1,, 3, 4, 5 mit positiver Wahrscheinlichkeit

Mehr

VERTEILUNGEN VON FUNKTIONEN EINER ZUFALLSVARIABLEN

VERTEILUNGEN VON FUNKTIONEN EINER ZUFALLSVARIABLEN KAPITEL 15 VETEILUNGEN VON FUNKTIONEN EINE ZUFALLSVAIABLEN In diesem Kapitel geht es darum, die Verteilungen für gewisse Funktionen von Zufallsvariablen zu bestimmen. Wir werden uns auf den Fall absolut

Mehr

12 Ungleichungen. Wir beginnen mit einer einfachen Ungleichung über die Varianz. Satz 35 Es sei X eine zufällige Variable.

12 Ungleichungen. Wir beginnen mit einer einfachen Ungleichung über die Varianz. Satz 35 Es sei X eine zufällige Variable. 12 Ungleichungen Wir beginnen mit einer einfachen Ungleichung über die Varianz. Satz 35 Es sei X eine zufällige Variable. Dann gilt: min c R E(X c)2 = Var X. Beweis: Für alle reellen Zahlen c R gilt: E(X

Mehr

KATA LOGO Mathematik Statistik Wahrscheinlichkeitsverteilungen - Beispiele

KATA LOGO Mathematik Statistik Wahrscheinlichkeitsverteilungen - Beispiele KATA LOGO Mathematik Statistik Wahrscheinlichkeitsverteilungen - Beispiele Verteilungen Problemstellung Ergebnisraum Ω Stichprobe (n aus N) mehrfaches Auswählen = wiederholen Formel für P Erwartungswert

Mehr

2.2 Binomialverteilung, Hypergeometrische Verteilung, Poissonverteilung

2.2 Binomialverteilung, Hypergeometrische Verteilung, Poissonverteilung 2.2 Binomialverteilung, Hypergeometrische Verteilung, Poissonverteilung Die einfachste Verteilung ist die Gleichverteilung, bei der P(X = x i ) = 1/N gilt, wenn N die Anzahl möglicher Realisierungen von

Mehr

8. Stetige Zufallsvariablen

8. Stetige Zufallsvariablen 8. Stetige Zufallsvariablen Idee: Eine Zufallsvariable X ist stetig, falls ihr Träger eine überabzählbare Teilmenge der reellen Zahlen R ist. Beispiel: Glücksrad mit stetigem Wertebereich [0, 2π] Von Interesse

Mehr

Modellanpassung und Parameterschätzung. A: Übungsaufgaben

Modellanpassung und Parameterschätzung. A: Übungsaufgaben 7 Modellanpassung und Parameterschätzung 1 Kapitel 7: Modellanpassung und Parameterschätzung A: Übungsaufgaben [ 1 ] Bei n unabhängigen Wiederholungen eines Bernoulli-Experiments sei π die Wahrscheinlichkeit

Mehr

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 24. November 2010 1 Stetige Verteilungen Normalapproximation Gleichverteilung Exponentialverteilung Normalapproximation

Mehr

Statistik Probeprüfung 1

Statistik Probeprüfung 1 WWZ Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel Dr. Thomas Zehrt Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen: Name Vorname Statistik Probeprüfung 1 Zeit: 90 Minuten, Maximale Punktzahl: 72 Zur Orientierung:

Mehr

Stichproben Parameterschätzung Konfidenzintervalle:

Stichproben Parameterschätzung Konfidenzintervalle: Stichproben Parameterschätzung Konfidenzintervalle: Beispiel Wahlprognose: Die Grundgesamtheit hat einen Prozentsatz p der Partei A wählt. Wenn dieser Prozentsatz bekannt ist, dann kann man z.b. ausrechnen,

Mehr

Wichtige Definitionen und Aussagen

Wichtige Definitionen und Aussagen Wichtige Definitionen und Aussagen Zufallsexperiment, Ergebnis, Ereignis: Unter einem Zufallsexperiment verstehen wir einen Vorgang, dessen Ausgänge sich nicht vorhersagen lassen Die möglichen Ausgänge

Mehr

15.5 Stetige Zufallsvariablen

15.5 Stetige Zufallsvariablen 5.5 Stetige Zufallsvariablen Es gibt auch Zufallsvariable, bei denen jedes Elementarereignis die Wahrscheinlich keit hat. Beispiel: Lebensdauer eines radioaktiven Atoms Die Lebensdauer eines radioaktiven

Mehr

6.6 Poisson-Verteilung

6.6 Poisson-Verteilung 6.6 Poisson-Verteilung Die Poisson-Verteilung ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, die zur Modellierung der Anzahl von zufälligen Vorkommnissen in einem bestimmten räumlichen oder zeitlichen Abschnitt

Mehr

1 Erwartungswert und Kovarianzmatrix von Zufallsvektoren

1 Erwartungswert und Kovarianzmatrix von Zufallsvektoren Erwartungswert und Kovarianzmatrix von Zufallsvektoren Erwartungswert und Kovarianzmatrix von Zufallsvektoren. Definition Ist X X,...,X p ein p-dimensionaler Zufallsvektor mit E X j < für alle j, so heißt

Mehr

2.3 Intervallschätzung

2.3 Intervallschätzung 2.3.1 Motivation und Hinführung Bsp. 2.11. [Wahlumfrage] Der wahre Anteil der rot-grün Wähler 2009 war genau 33.7%. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, in einer Zufallsstichprobe von 1000 Personen genau

Mehr

DWT 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schätzvariablen 330/467 Ernst W. Mayr

DWT 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schätzvariablen 330/467 Ernst W. Mayr 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schätzvariablen Wir betrachten nun ein Verfahren zur Konstruktion von Schätzvariablen für Parameter von Verteilungen. Sei X = (X 1,..., X n ). Bei X

Mehr

Zulassungsprüfung Stochastik,

Zulassungsprüfung Stochastik, Zulassungsprüfung Stochastik, 10.10.14 Wir gehen stets von einem Maßraum (Ω, A, µ) bzw. einem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,A,P) aus. Die Borel σ-algebra auf R n wird mit B n bezeichnet, das Lebesgue Maß

Mehr

Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung

Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 5.05.0 Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung Erwartungswert binomialverteilter Zufallsgrößen Wird ein Bernoulli- Versuch, bei

Mehr

Übungsblatt 9 (25. bis 29. Juni)

Übungsblatt 9 (25. bis 29. Juni) Statistik 2 Dr. Andrea Beccarini Dipl.-Vw. Dipl.-Kffr. Heike Bornewasser-Hermes Sommersemester 2012 Übungsblatt 9 (25. bis 29. Juni) Stetiges Verteilungsmodell und Gemeinsame Verteilung Stetiges Verteilungsmodell

Mehr

Zufallsgröße X : Ω R X : ω Anzahl der geworfenen K`s

Zufallsgröße X : Ω R X : ω Anzahl der geworfenen K`s X. Zufallsgrößen ================================================================= 10.1 Zufallsgrößen und ihr Erwartungswert --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

4 Absolutstetige Verteilungen und Zufallsvariablen 215/1

4 Absolutstetige Verteilungen und Zufallsvariablen 215/1 4 Absolutstetige Verteilungen und Zufallsvariablen 215/1 23. Bemerkung Integralbegriffe für Funktionen f : R d R (i) Lebesgue-Integral (Vorlesung Analysis IV). Spezialfall: (ii) Uneigentliches Riemann-Integral

Mehr

1.3 Wiederholung der Konvergenzkonzepte

1.3 Wiederholung der Konvergenzkonzepte 1.3 Wiederholung der Konvergenzkonzepte Wir erlauben nun, dass der Stichprobenumfang n unendlich groß wird und untersuchen das Verhalten von Stichprobengrößen für diesen Fall. Dies liefert uns nützliche

Mehr

Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung

Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 4.0.007 Approimation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung Histogramme von Binomialverteilungen sind für nicht zu kleine n glockenförmig. Mit größer

Mehr

Mathematik 2 Probeprüfung 1

Mathematik 2 Probeprüfung 1 WWZ Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel Dr. Thomas Zehrt Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen: Name Vorname Mathematik 2 Probeprüfung 1 Zeit: 90 Minuten, Maximale Punktzahl: 72 Zur

Mehr

Spezielle stetige Verteilungen

Spezielle stetige Verteilungen Spezielle stetige Verteilungen schon bekannt: Die Exponentialverteilung mit Parameter k R, k > 0 hat die Dichte f (x) = ke kx für x 0 und die Verteilungsfunktion F (x) = 1 e kx für x 0. Eigenschaften Für

Mehr