Inhalt Vorwort Wofür Buchführung? Wie Sie von der Inventur über die Bilanz zum Konto kommen Wie Sie richtig buchen



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Transkript:

4 Inhalt 6 Vorwort 7 Wofür Buchführung? 8 In welchem betrieblichen Zusammenhang steht die Buchführung? 10 Wer muss Bücher führen? 13 Was heißt: doppelte Buchführung? 16 Wie die Buchhaltung organisiert wird 21 Die Buchhaltung mit der EDV führen 25 Wie Sie von der Inventur über die Bilanz zum Konto kommen 25 Eine Bestandsaufnahme machen 29 Zur Eröffnung wird Bilanz gemacht 33 Die Bilanz in Konten auflösen 39 Der richtige Rahmen für die Konten 42 Wie Sie richtig buchen 42 Was ist ein Buchungssatz? 45 Buchen auf Bestandskonten 49 Der Buchungskreislauf 52 Kosten und Erlöse buchen 56 Wie die Umsatzsteuer gebucht wird 66 Wie Sie die sonstigen Unternehmenssteuern buchen

5 Richtig buchen im Waren- und Zahlungsverkehr 68 Wie Sie Personalbuchungen durchführen 84 Der richtige Umgang mit dem Privatkonto 86 Der Jahresabschluss 89 Was heißt hier abgeschrieben? 90 Wann sind Rückstellungen und Abgrenzungen vorzunehmen? 97 Bewertungen sind notwendig 102 Was wird mit dem Gewinn gemacht? 107 Die Analyse des Jahresabschlusses 110 Anhang 114 SKR 01 Kontenrahmen (DATEV) 114 Buchführungs-ABC 120

7 Wofür Buchführung? Wo die Buchführung ihren Ursprung hat Das Bedürfnis, Aufzeichnungen über geschäftliche Vorgänge zu machen, ist fast so alt, wie das Bestreben des Menschen, zu wirtschaften. Man fand Papyri und Tontafeln mit Aufzeichnungen von Verkäufen und Warenbewegungen. Bücher mit systematischen Aufführungen von Geld- und Geschäftsvorgängen sind in Gebrauch, seit man von Büchern sprechen kann. Auch das, was wir heute doppelte Buchführung nennen, ist älter, als es den Anschein haben mag. Eine erste systematische Aufzeichnung lieferte der Dominikanermönch Luca Pacioli im Jahre 1494. Seine Darstellung ist so komplett und in der beschriebenen Form auch heute noch gültig dass wir davon ausgehen können, dass dieses System sich schon früher entwickelt haben muss. Allen Lesern, die stärker an der Buchhaltung interessiert sind, kann die Lektüre dieser alten Beschreibung nur empfohlen werden. Sie liegt in einer deutschen Übersetzung in einer Reprint-Ausgabe vor. Gilt aber heute noch das mehr als 500 Jahre alte System, so hat doch eine Spezialisierung stattgefunden. Im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesen ist die Buchführung nur der Teil eines Ganzen, allerdings der Teil, auf dem auch der Gesetzgeber besteht.

8 Wofür Buchführung? In welchem betrieblichen Zusammenhang steht die Buchführung? Die Buchführung ist das Zentrum eines größeren Ganzen. Dieses Ganze nennt man das betriebliche Rechnungswesen. Es soll ein möglichst exaktes Abbild des gesamten Unternehmensgeschehens liefern. Dabei werden nicht nur die Vermögensverhältnisse dargestellt, sondern auch lückenlos alle Vorgänge, die den Unternehmenserfolg bestimmen, aufgezeichnet. Weiterhin wertet das Rechnungswesen die vorhandenen Informationen auch aus und ist damit der Unternehmensleitung bei der Steuerung des Unternehmens dienlich. Daten für die Bilanz und Gewinnermittlung Das Kernstück des Rechnungswesens bildet die Geschäftsoder Finanzbuchhaltung. Hier werden Aufzeichnungen über das Vermögen und die Vermögensänderungen sowie über den Werteverbrauch und Wertezuwachs gemacht. Aus ihr lässt sich der Erfolg des Unternehmens Gewinn oder Verlust ablesen. Die Kosten- und Leistungsrechnung ergänzt die Finanzbuchhaltung; sie erfasst alle Vorgänge, die zur Erfüllung der eigentlichen betrieblichen Tätigkeit notwendig sind. Die Kosten werden dabei neu auf andere Konten, die so genannten Kostenstellen, verteilt und anschließend in der Kostenträgerrechnung (Kalkulation und Erfolgsrechnung) genutzt. Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung werden durch die Betriebsstatistik weiter ausgewertet. Auch Daten anderer betrieblicher Bereiche werden soweit sie zur Verfügung stehen zur Auswertung hinzugezogen.

Buchführung im betrieblichen Zusammenhang 9 Die Planungsrechnung versucht dann, in einer Vorschau für die künftige Unternehmensentwicklung eine Orientierung zu geben. In zeitgemäßen Unternehmen werden alle Bereiche durch das Controlling ausgewertet, das daraus ein betriebliches Steuerungs- und Kontrollsystem bildet, das führungsrelevante Informationen liefert. (Informationen zum Controlling erhalten Sie im TaschenGuide Controllinginstrumente). Die Buchführung erfasst systematisch alle geschäftlichen Vorgänge in Zahlen. Daraus ergibt sich der Zustand des Unternehmens in Vermögen und Schulden und die Ertragslage des Unternehmens. Die Buchführung liefert somit die Daten für die Bilanz und die Gewinnund Verlustrechnung, für die Planung und das Controlling. Diagramm Rechnungswesen Das betriebliche Rechnungswesen Finanzbuchhaltung Controlling Kostenu. Leistungsrechnung Betriebsstatistik Planungsrechnung

10 Wofür Buchführung? Wer muss Bücher führen? Diese Rechtsvorschriften sind wichtig Ein eigenes Gesetz zur Buchführungspflicht gibt es nicht. In einigen anderen Gesetzen finden Sie aber entsprechende Abschnitte und Paragraphen, welche die Pflicht zur Führung von Büchern eindeutig regeln. Insbesondere trifft das zu auf das Handelsgesetzbuch (HGB), die Abgabenordnung (AO), das Umsatzsteuergesetz (UStG), das Gewerbesteuergesetz (GewStG), das Einkommensteuergesetz (EStG) und das Körperschaftssteuergesetz (KStG). Lange Zitate aus den Gesetzestexten wollen wir an dieser Stelle der Übersichtlichkeit wegen jedoch vermeiden. Im Wesentlichen kommt es auf die folgenden rechtlichen Grundsätze zur Buchführung (nach HGB 238 Abs. 1) an: Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bücher zu führen. Dabei sind die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) zu berücksichtigen (ab Seite 12). Ein sachverständiger Dritter muss in angemessener Zeit die Buchführung verstehen können. Die einzelnen Geschäftsvorfälle müssen zeitlich eingeordnet werden.

Wer muss Bücher führen? 11 Kaufmann oder Nichtkaufmann? Zum 1.7.98 wurde das Handelsrecht in wesentlichen Teilen reformiert. Unter anderem wurde der Kaufmannsbegriff vereinfacht. Das bisherige HGB unterschied in einem komplizierten System den Muss- vom Sollkaufmann und den Voll- vom Minderkaufmann. Das neue Recht kennt nur noch den Kaufmann und den Nichtkaufmann. Was heißt das? Kaufmann ist danach jeder, von der Branche unabhängige Gewerbetreibende, dessen Betrieb einen in kaufmännischer Weise organisierten Geschäftsbetrieb erfordert. Nichtkaufmann ist der nicht in das Handelsregister eingetragene Gewerbetreibende, dessen Betrieb eine kaufmännische Betriebsführung nicht erfordert. Alle Kaufleute sind verpflichtet, Bücher zu führen; lediglich Nichtkaufleuten ist dies erlassen. Erfüllt allerdings ein Nichtkaufmann eine der folgenden Voraussetzungen (nach 141 Abgabenordnung), so muss auch er Aufzeichnungen in Form der Buchführung erstellen: mehr als 500 000 Umsatz jährlich Gewinn aus einem Gewerbebetrieb von mehr als 30000 jährlich.