Lösungen zur Prüfung Mathematik III, Winter 2016 Prof. Dr. E. W. Farkas

Ähnliche Dokumente
D-HEST, Mathematik III HS 2017 Prof. Dr. E. W. Farkas M. Nitzschner. Lösung 11. Bitte wenden!

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Musterlösung , 120min

Musterlösung Serie 2

, r [0, 2], ϕ [0,π/2], ϑ [0,π/6]. x 3. x 2 2 x 2 1. F(x) = x 2 3

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Höhere Mathematik III Musterlösung , 120min

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Musterlösung , 120min

15. Übungsblatt zur Höheren Mathematik III (P/ET/AI/IT/IKT/MP) WS 2012/13

Lösungsvorschläge zur Klausur

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Musterlösung , 120min. cos(x), y(0) = 1.

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Höhere Mathematik III Musterlösung , 120min

Mathematik für Sicherheitsingenieure II (MScS, MScQ)

Mathematik für Sicherheitsingenieure II (MScS, MScQ)

PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II

D-CHEM Mathematik III Sommer 2016 Prof. Dr. F. Da Lio. First Draft. 20 x ct x + ct x 4t x + 4t 20, 4t 20 x 20 4t.

D-BAUG Analysis I/II Winter 2015 Dr. Meike Akveld

Prüfungsvorbereitungskurs Höhere Mathematik 3

Probeklausur Höhere Mathematik II für Elektrotechniker

Prüfungsvorbereitung HM 3 für kyb, mecha, phys WS 10/11

1 2, 2,v [1, 2]. R 2 : u

Lösungen zu Mathematik I/II

Aufgabe 2 (5 Punkte) y = 1 x. y + 3e 3x+2 x. von f. (ii) Für welches u in R 2 gilt f(u) = [3, 3, 4] T? x 2 + a x 3 x 1 4x 2 + a x 3 2x 4

Prüfung zur Vorlesung Mathematik III

Kapitel 3. Lineare Differentialgleichungen

Kapitel 30. Aufgaben. Verständnisfragen. Aufgabe 30.1 Gegeben ist die Funktion. 0 <x π 2 π 2 <x π. x, π. f(x)=

Tutorium Mathematik II M WM

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1.

PRÜFUNG AUS MATHEMATIK 3

Anleitung zu Blatt 4 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften

5. Vorlesung. Systemtheorie für Informatiker. Dr. Christoph Grimm. Professur Prof. Dr. K. Waldschmidt, Univ. Frankfurt/Main

Prüfungsvorbereitungskurs Höhere Mathematik 3

Aufgabe 1 (12 Punkte)

(n + 1)2. + n. ((n 1) + 1)2. = (n2 + 2n) A = 21 13

Serie 12 - Integrationstechniken

Höhere Mathematik 3 Herbst 2014

Lösungen zu Mathematik I/II

Schwache Formulierung der Poisson-Gleichung Finite Elemente Methoden Fouriermethoden für Wärmeleitungsgleichung

Spezieller Ansatz bei spezieller Inhomogenität.

Differentialgleichungen für Ingenieure Lösung Klausur Juli

Lösungsvorschläge zur Klausur für bau, ernen, fmt, geod, mach, medtech, tema, umw, verf, verk )

Die Wärmeleitungsgleichung

Zuname: Vorname: KennNr: Matr.Nr: PRÜFUNG AUS MATHEMATIK 3. 1)(8 P.) Lösen Sie das folgende AWP mit Hilfe der Laplacetransformation.

Fachbereich Mathematik/Informatik 16. Juni 2012 Prof. Dr. H. Brenner. Mathematik für Anwender II. Testklausur mit Lösungen

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7

Höhere Mathematik III für Physik

Modellfall. Orthogonalität trigonometrischer Funktionen. Anwendungen: f : (0, L) R gegeben.

Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. Aufgabensammlung zur. Systemtheorie

Teil III. Fourieranalysis

HM3 (aer, mawi) WS 14 / 15 Blatt 8 Dr F. Leitner

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Musterlösung der Präsenzaufgaben zu Mathematik I für ET/IT und ITS

Klausur zur Höheren Mathematik 3

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Fourier- und Laplace- Transformation

v(x, y, z) = (1 z)x 2 + (1 + z)y 2 + z. Hinweis: Der Flächeninhalt der Einheitssphäre ist 4π; das Volumen der Einheitskugel

Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis

Lösungshinweise zur Klausur

Lösungsvorschläge zur Klausur für mach, umw, fmt, bau, immo, tema, und zugehörige Technikpädagogik

6. Lineare DGL-Systeme erster Ordnung

Wärmeleitungsgleichung,

Aufgabe 69 Wir wenden die Laplacetransformation auf das System von Differentialgleichungen an. Schreibe. Y 1, y 2. (1 s 2 )Y 2 (s) = 1.

Klausurvorbereitung Höhere Mathematik Lösungen

Höhere Mathematik für Ingenieure , Uhr (1. Termin)

Herbst Gesundheitswissenschaften und Technologie Bachelor Mathematik DZ und Mathematik Lehrdiplom. Prof. Dr. Erich Walter Farkas

1. Integrieren Sie die Funktion f(x, y, z) := xyz über die Kugel mit Zentrum im Ursprung und Radius 1. (2 Punkte) Hinweis: Verwenden Sie Symmetrien.

Bestimmen Sie die Lösung des Anfangswertproblems. y (x) 4y (x) 5y(x) = 6e x. y(0) = y (0) = 0.

KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE Institut für Analysis

Klausur: Höhere Mathematik IV

Aufgaben für die 14. Übung zur Vorlesung Mathematik 2 für Informatiker: Analysis Sommersemester 2010

Klausur zur Mathematik für Maschinentechniker

Lineare Algebra und Numerische Mathematik D-BAUG. Sommer 2012 Prof. H.-R. Künsch

Grundlagen der Mathematik (BSc Maschinenbau)

Bsp2: (einfach) (einfach) Lösung: 1) Nullstellen des Nenners und LFZ des Nenners. Vl (doppelt) Vl. Mathematik 3 MST.

Prof. Schneider Höhere Mathematik I/II Musterlösung A = x 1 = 6x 1 + x 3 x 2 = 2x 2 x 3 = x 1 + 6x 3

Partielle Differentialgleichungen

Lösungen zu Mathematik I/II

Mathematik 2 (Master Sicherheitstechnik)

MATHEMATIK 2 FÜR DIE STUDIENGÄNGE CHE- MIE UND LEBENSMITTELCHEMIE

Lösungen zu Mathematik I/II

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

1 Einführung, Terminologie und Einteilung

g(x) := (x 2 + 2x + 4) sin(x) für z 1 := 1 + 3i und z 2 := 1 + i. Geben Sie das Ergebnis jeweils

Höhere Mathematik II. Variante A

Klausur zur Höheren Mathematik III für die Fachrichtungen: kyb, mecha, phys

Fourier-Integrale: Ausgangsdaten und Transformierte sind jeweils Funktionen über der ganzen reellen Achse.

8. Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Hochschule Augsburg Elektrotechnik/Mechatronik Semester: Mathematik 2 SS 2015 Seite 1/10

Hertz ), also 1 Schwingung pro Sekunde. Der Vorfaktor A ist die Amplitude, er misst die Lautstärke des Tons.

BASISPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Differential und Integralrechnung 8

Klausur: Differentialgleichungen Version mit Lösungen

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Differentialgleichungen II für Studierende der Ingenieurwissenschaften

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Übungen zu Mathematik für ET

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Stroppel Musterlösung , 180min. Aufgabe 1 (4 Punkte) Bestimmen Sie die folgenden Grenzwerte und Funktionengrenzwerte.

Mathematik I HM I A. SoSe Variante A

Transkript:

D-HEST Lösungen zur Prüfung Mathematik III, Winter 216 Prof. Dr. E. W. Farkas Bitte wenden!

1. Laplace-Transformation Im Folgenden bezeichne: L{f}(s) = e st f(t)dt die Laplace-Transformierte einer gegebenen Funktion f, sofern das Integral existiert und endlich ist. a) Wie lautet die Laplace-Transformation von: f(t) = σ(t 1) cos(t 1) + e t wobei σ(u) = 1 für u und σ(u) = für u <. s Die Laplace-Transformation von cos(t) lautet. Da die Funktion um 1 nach s 2 +1 rechts verschoben wird, kommt ein Faktor e s hinzu. Die Laplace-Transformation von e t 1 lautet. Wegen der Linearität der Laplace-Transformation erhalten wir s 1 also: L{f} = L{σ(t 1) cos(t 1)} + L{e t } = e s s s 2 + 1 + 1 s 1. b) Bestimmen Sie unter Verwendung des Faltungssatzes die Originalfunktion h(t) zu: 1, mit a R, s(s a) 2 das heisst, bestimmen Sie die Funktion h(t) mit L{h}(s) = 1. s(s a) 2 Die Originalfunktionen zu 1 und 1 lauten 1 und te at. Es gilt also: s (s a) 2 t h(t) = 1 te at = ue au du = u 1 t a eau t 1 a eau = teat a 1 a 2 eau t = teat a eat 1. a 2 c) Für gegebene A, B R seien die Funktionen x 1 (t), x 2 (t) Lösungen des Differentialgleichungssystems: x 1 = x 2 (t) x 2 = x 1 (t) zu den Anfangsbedingungen x 1 () = A, x 2 () = B, wobei x i(t) = dx i (t)/dt für i = 1, 2 die Ableitung nach t bezeichnet. Siehe nächstes Blatt!

Seien F i = L{x i } für i = 1, 2. Bestimmen Sie F 1 in Abhängigkeit von s, A und B. Bestimmen Sie durch Rücktransformation die Funktion x 1 (t). Hinweis: Machen Sie eine Partialbruchzerlegung. Durch Laplace-Transformation und benützen des Ableitungssatzes erhalten wir: sf 1 A = F 2 sf 2 B = F 1. Auflösen der zweiten Gleichung nach F 2 und einsetzen in die erste Gleichung ergibt: sf 1 A = F 1 B. s Auflösen nach F 1 ergibt: F 1 = sa B s 2 1. Die Nullstellen des Nenners sind 1 und 1. Wir machen daher den Ansatz: F 1 = sa B s 2 1 = C s 1 + D s + 1 für die Partialbruchzerlegung. Durch Multiplikation mit s 2 1 erhalten wir: Koeffizientenvergleich ergibt: Es folgt: sa B = C(s + 1) + D(s 1). C = A B 2 A = C + D B = C D. und D = A + B. 2 Die Rücktransformationen von 1 und 1 sind s 1 s+1 et und e t. Die Lösung lautet also: x 1 (t) = A B e t + A + B e t. 2 2 Bitte wenden!

2. Fourier Reihen Die Funktion g(x) auf dem Intervall x [ 1, 1[ sei gegeben als: { 2x + x 2 1 x < g(x) := 2x x 2 x < 1 und die Funktion h(x) auf dem selben Intervall als: { 2x x 2 1 x < h(x) := 2x x 2 x < 1. Weiter ist die reelle Fourier-Reihe einer Funktion f(x): mit a, a n, b n R. f(x) = a 2 + a n cos(nx) + n=1 b n sin(nx) n=1 a) Zeigen Sie, dass die Funktion g ungerade und die Funktion h gerade ist. (4 Punkte: 2 pro Funktion) Damit die Funktion g ungerade ist, muss g( x) = g(x) gelten. Sei < a 1, dann ist: und für 1 a < ist ebenso: g( a) = 2a + a 2 g(a) = 2a + a 2 g( a) = 2a + a 2 g(a) = 2a + a 2. Die Funktion h sei gerade, es muss also h( x) = h(x) gelten. Sei < a 1, dann ist: und für 1 a < ist: h( a) = 2a a 2 h(a) = 2a a 2 h( a) = 2a a 2 h(a) = 2a a 2. Siehe nächstes Blatt!

b) Was können Sie jeweils über die Koeffizienten a n, b n der reellen Fourier-Reihen einer geraden beziehungsweise ungeraden Funktion aussagen? (2 Punkte: 1 pro Funktion) Die Funktion g ist ungerade, die Reihe enthält nur ungerade Reihenglieder, also gilt a =, a n = und b n. Die Funktion h ist gerade, die Reihe enthält nur gerade Reihenglieder, also gilt genau umgekehrt a, a n und b n =. c) Berechnen Sie die Koeffizienten der reellen Fourier-Reihen beider Funktionen. (6 Punkte: 2 pro b g n, a h, a h n) Die Periode beider Funktionen ist gleich der Intervalllänge, also T = 2 und somit ω = 2π. T Für g berechnen wir nur: b n = 2 T = 4 T = 2 = 4 1 = 4( 1)n+1 πn g(x) sin(nωx)dx g(x) sin(nωx)dx (2x x 2 ) sin(nωx)dx x sin(nωx)dx 2 x 2 sin(nωx)dx + 2( 1)n (π 2 n 2 2) + 4 π 3 n 3 = 4 2( 1)n (π 2 n 2 + 2). π 3 n 3 Für h berechnen wir a : a = 2 T = 4 T = 2 = 4 1 = 2 2 3 h(x)dx h(x)dx x 2 2xdx xdx 2 x 2 dx = 4 3 Bitte wenden!

und a n : a n = 2 T = 4 T = 2 = 4 1 h(x) cos(nωx)dx h(x) cos(nωx)dx (2x x 2 ) cos(nωx)dx x cos(nωx)dx 2 = 4 (( 1)n 1) π 2 n 2 = 4 π 2 n. 2 4( 1)n π 2 n 2 x 2 cos(nωx)dx 1..5-1. -.5.5 1. -.5-1. Abbildung 1: Näherungen mit n = 2, 4, 6, 8, 1 Reihengliedern. Die komplexe Darstellung der Fourier-Reihe einer Funktion f(x) schreibt sich: f(x) = c n e inωx mit c n C. n= d) Bestimmen Sie im Folgenden die Koeffizienten c n der komplexen Fourier Reihen von g und h. Siehe nächstes Blatt!

1.6 1.4 1.2 1..8-1. -.5.5 1. Abbildung 2: Näherungen mit n = 2, 4, 6, 8, 1 Reihengliedern. (3 Punkte: 1/2 pro c n, c, c n je Funktion) Die Umrechnungsregeln sind: Für die Funktion g finden wir: c = und für die Funktion h ergibt sich: c = 1 2 a c n = 1 2 (a n ib n ) c n = 1 2 (a n + ib n ). c n = i 2 b n = i( 1)n (π 2 n 2 + 2) 2i π 3 n 3 c n = i 2 b n = i( 1)n (π 2 n 2 + 2) + 2i π 3 n 3 c = 2 3 c n = 1 2 a n = 2 π 2 n 2 c n = 1 2 a n = 2 π 2 n 2. Die Koeffizienten von g sind rein imaginär und die Koeffizienten von h rein reell. Bitte wenden!

3. Kompartiment-Modell Gegeben seien die drei Teile K 1, K 2 und K 3, welche zu einem Kompartiment-Modell gehören: b 21 b 32 a K 1 K 2 K 3 b 12 c b 23 Die Substanz in den einzelnen Teilen wird über die Zeit durch die Funktionen y 1 (t), y 2 (t) und y 3 (t) beschrieben. a) Stellen Sie die Differentialgleichungen für die drei Funktionen y 1, y 2 und y 3 auf. (2 Punkte) Die drei gekoppelten Differentialgleichungen lauten: für t. y 1(t) = b 21 y 1 (t) + b 12 y 2 (t) + a y 2(t) = b 21 y 1 (t) (b 12 + b 32 + c)y 2 (t) + b 23 y 3 (t) y 3(t) = b 32 y 2 (t) b 23 y 3 (t) b) Das System lässt sich in Matrixform y = Ay + g schreiben. Finden Sie die 3 3 Matrix A sowie den Vektor g. Es sei y := [y 1, y 2, y 3 ] T. (2 Punkte) Das Differentialgleichungssystem ist: y 1(t) b 21 b 12 y 1 (t) a y (t) = y 2(t) = b 21 (b 12 + b 32 + c) b 23 y 2 (t) + y 3(t) b 32 b 23 y 3 (t) für t. Die Parameter haben folgende Werte: b 21 = 2, b 12 = 2, mit Zufluss a = 3 und Abfluss c = 3. Wir betrachten nun den Fall b 32 = und b 23 = wobei sich das Modell vereinfachen lässt. Siehe nächstes Blatt!

c) Zeichnen Sie das simplere Kompartiment-Modell und beschriften Sie die Pfeile. Achten Sie auch auf die korrekte Pfeilrichtung. Formulieren Sie anschliessend das System von zwei Differentialgleichungen z = Cz + h, welches dieses Modell beschreibt. C ist eine 2 2 Matrix und z := [z 1, z 2 ] T. (3 Punkte: 1 Zeichnung, 2 Gleichungssystem) Das vereinfachte Modell hat folgende Gestalt und die zugehörigen Differential- b 21 a K 1 K 2 c b 12 gleichungen lauten: z (t) = ( ) [ ] ( ) z 1 (t) b21 b z 2(t) = 12 z1 (t) b 21 (b 12 + c) z 2 (t) Mit den konkreten Werten ergibt sich daraus: ( ) [ ] ( ) z z (t) = 1 (t) 2 2 z1 (t) z 2(t) = + 2 5 z 2 (t) + ( ) 3. ( ) a. d) Berechnen Sie die Eigenwerte λ 1, λ 2 und Eigenvektoren ν 1 und ν 2 der Matrix C. (4 Punkte: 2 für Eigenwerte, 2 für Eigenvektoren) Die Eigenwerte sind: λ 1 = 6 λ 2 = 1 und die Eigenvektoren sind: ( ) 1 ν 1 = 2 ( ) 2 ν 2 =. 1 e) Berechnen Sie die Lösung z(t) des Differentialgleichungssystems für t zum Anfangswert z() = [, ] T. Nutzen Sie die Diagonalisierung der Matrix C um das System in zwei skalare Differentialgleichungen zu entkoppeln. Bitte wenden!

(4 Punkte) Es seien: und: P = [ [ ] ] 1 2 ν 1 ν 2 = 2 1 [ ] λ1 Λ = = λ 2 [ ] 6 1 und die Diagonalisierung ist dann C = PΛP 1. Wir entkoppeln damit das System: z = Cz + h z = PΛP 1 z + h P 1 z = ΛP 1 z + P 1 h u = Λu + h wobei u = P 1 z und erhalten zwei skalare Differentialgleichungen: Die Lösungen davon sind: u(t) = u 1 = λ 1 u 1 + h 1 u 2 = λ 2 u 2 + h 2. ( ) u1 (t) = u 2 (t) ( e 6t und wir bekommen mit z = Pu die Lösungen: 1 1 1 6 6e t 5 5 z 1 (t) = e 6t 1 12e t + 5 5 2 z 2 (t) = e 6t 5 6e t 5 + 1. ) Siehe nächstes Blatt!

2.5 2. 1.5 1..5 1 2 3 4 5 Abbildung 3: Lösungen z 1 (t) (rot) und z 2 (t) (blau). 4. Partielle Differentialgleichung Wir betrachten einen offenen Draht mit Temperaturleitungsfähigkeit D > und Länge 1 und suchen Lösungen der Wärmeleitungsgleichung: zu den Randbedingungen: u t = D 2 u für alle < x < 1, t > (1) x 2 u u (, t) = (1, t) = für alle t >. (2) x x a) Bestimmen Sie alle Lösungen von der Form u(x, t) = X(x)T (t) der Wärmeleitungsgleichung (1) mit den Randbedingungen (2). Aus der Vorlesung folgt, dass Basislösungen von der Form: sind. Die Ableitung nach x ist: (A cos(ωx) + B sin(ωx))e Dω2 t ω( A sin(ωx) + B cos(ωx))e Dω2t. Wegen der Randbedingung (2) gilt B = und ω = nπ für ein n {, 1, 2,... }. Die Lösungen lauten also: A cos(nπx)e D(nπ)2t. Bitte wenden!

b) Die Temperatur zum Zeitpunkt t = sei gegeben durch u(x, ) = x für alle x 1. Bestimmen Sie für diese Anfangswerte durch Superposition der gefundenen Lösungen aus a) die Lösung zur Wärmeleitungsgleichung (1) mit den Randbedingungen (2). Wir verwenden den Ansatz: v(x, t) = A n cos(nπx)e D(nπ)2t. (3) n=1 Die Koeffizienten A n bestimmen wir so, dass die Anfangsbedingung u(x, ) = u (x) erfüllt ist. Für t = ist (3) die Fourierreihe einer geraden Funktion. Wir betrachten daher die gerade 2-periodische Fortsetzung ū von u (x) = x für alle < x < 1. Da ū und cos(nπx) gerade sind, gilt für die Fourierkoeffizienten: A n = 2 2 1 Mittels partieller Integration folgt: A n = 2 ( x sin(nπx) 1 nπ ū (x) cos(nπx)dx = 2 x cos(nπx)dx. ) sin(nπx)dx = 2 (nπ) 2 cos(nπx) 1 = Zudem ist A = 2 xdx = 1. Die Lösung lautet also: u(x, t) = 1 2 n ungerade 4 (nπ) 2 cos(nπx)e D(nπ)2t. { n gerade 4 (nπ) 2 n ungerade. c) Zeigen Sie: u(x, t)dx ist konstant für alle t, das heisst, die Wärme im Draht bleibt zeitlich konstant. Es gilt: d dt udx = u t dx = Du xx dx = Du x 1 =.