Bonner Management Forum No. 25 Digitale Geschäftsmodelle Unternehmen erfinden sich neu! Prof. Dr. Jens Böcker Wissenschaftszentrum Bonn 06. Juni 2013
Ulrich Hauschild, HRS - Hotel Reservation Service Robert Ragge GmbH Die Digitalisierung war für HRS eine Schicksalsfrage: HRS hat alle Möglichkeiten der Digitalisierung - auch alle technologischen Zwischenschritte - genutzt. Ziel ist es, durch den Einsatz von Technologien Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Grenzen zwischen offline, online, mobile und social verschwimmen. Omni-Channel heißt die Vielfalt der Wege! Kunden nutzen verschiedene Channel und sie erwarten einen durchgängigen Service über die verschiedenen Kanäle hinweg. Zunehmend werden Endgeräte (z.b. Smart TV und Smartphone) parallel genutzt. Omni-Channel ist eine große interne Herausforderung an die Systeme und Prozesse! Ziel ist es, aus Big Data Smart Data zu erzeugen Sicherstellung von Relevanz. Digitale Medien helfen, den Entscheidungsprozess des Kunden zu erkennen und zu verstehen das geht nur digital! Hoch dynamischer Wettbewerb: traditionelle Wettbewerbsbeziehungen existieren nicht mehr! Selbst Google migriert von der Suchmaschine zum Wettbewerber. 2
1. Paneldiskussion: Das Zusammenspiel zwischen Online und Offline Geschäftsmodellen Welche Auswirkung hat die Digitalisierung? Das Mediennutzungsverhalten ändert sich kontinuierlich: Facebook stößt an Grenzen, Social Media gewinnt mit kleineren exklusiven Angeboten, Online Budgets steigen nicht mehr wie in der Vergangenheit. Die Digitalisierung sollte das Ergebnis eines systematischen Prozesses sein. Der Impuls für diesen Prozess sollte vom Top-Management kommen. Ziele müssen definiert sein. Es geht bei der Digitalisierung nicht nur um Kommunikation. Zentrale Herausforderung ist es, Kunden digital zu managen und Verkäufe zu stimulieren. Wichtig ist das Verständnis vom Zusammenspiel der Kanäle, um der steigenden Erwartungshaltung der Kunden zu entsprechen. Wichtige Voraussetzung ist das Zulassen einer Fehler- und Ausprobierkultur. Grundregeln der Kommunikation beachten: Kein Stalking der Kunden! 3
Sascha Stiehler, medienpark Stiehler & Tidow GmbH & Co. KG Strukturelle Veränderung im Handel: kein Zusatzumsatz, sondern Online Verlagerung. Online Marketing sollte organisch wachsen entsprechend der internen Skills. Digitale Geschäftsmodelle sind kein Selbstläufer: Risiko des Scheiterns. Digitale Technologien definieren Geschäftsprozesse neu dies ist die Basis für neue Geschäftsmodelle. Unternehmen müssen die verschiedenen Berührungspunkte mit dem Kunden verstehen und unterstützen. Medien gemäß ihrer Stärken und Schwächen einsetzen. Analoge und digitale Geschäftsmodelle sind ähnlich attraktiv. Aber die Eckwerte in der digitalen Welt sind anders: Personalkosten deutlich niedriger, Werbekosten deutlich höher! Der Lebenszyklus digitaler Geschäftsmodelle ist relativ gesehen, sehr kurz. Mobile gewinnt an Bedeutung, wird als Umsatzträger jedoch oft falsch eingeschätzt. 4
2. Paneldiskussion: Erfolgreiche Implementierung Digitaler Geschäftsmodelle! Die fünf Schritte der Implementierung: 1. Strategische Positionierung / Zielsetzung definieren. 2. Audit bilden und ggf. Experten einbinden. 3. KPI s zur Zielerreichung und - kontrolle definieren: Conversion Rate, Unique Visitors, Bounce Rate etc. 4. Projektmanagement aufsetzen. 5. Digitales Lernen sicherstellen, Schulung, Qualifizierung. Zusätzlich berücksichtigen: USP s in der digitalen Welt definieren, ggf. digitale Nischen finden und besetzen. Branchenspezifische Unterschiede beachten. Nicht alles auf einmal. Das Internet und Produkte verändern sich: Konvergenz beachten. 5
Fazit Ziele der Digitalisierung im Vorfeld festlegen, nicht in die Digitalisierung hineinstolpern. Nur Kommunikation reicht nicht. Omni-Channel systematisch nutzen: Verkäufe erzielen durch die Vielfalt der Wege zum Kunden. Im Prozess der Digitalisierung Fehler zulassen. Mit deutlich verändertem Wettbewerbsumfeld rechnen. Interne Ressourcen aufbauen. Man muss sich den Erfolg der Digitalisierung hart erarbeiten. 6
Vielen Dank und auf ein Wiedersehen am 06. November 2013 beim BMF No. 26 mit dem Thema : Von Social Marketing zu Social Business Die Monetarisierung von Social Media!