Moxifloxacin, ein Chinolon-Antibiotikum mit besonderen Eigenschaften



Ähnliche Dokumente
Modul 3: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der unteren Atemwege

Häufige Infektionen im Erwachsenalter: Diagnostik & DD

Patient mit Husten: Klinische Unterscheidung von akuter Bronchitis und Pneumonie

S3-Leitlinie. Kurzfassung. 1. Auflage. S3-Leitlinie schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG.

Narren atemlos. Alltägliche Maskeraden oder das Spektrum unterer Atemwegsinfektionen. 22. St.Galler Infekttag Eva Lemmenmeier

Blasenbildung Regionäre, schmerzhafte Lymphknotenschwellung Typisches Krankheitsbild (z. B. Scharlach, Streptokokken- Angina, Lobärpneumonie)

Moxifloxacin hat auch immunmodulierende Wirkungen: Ist kürzer krank länger gesund? - Paradigmenwec

Was gibt es neues in der Therapie der Pneumonie? M. Kolditz Universitätsklinikum Dresden Medizinische Klinik I

Fortbildung. Atemwegsinfektionen in der Praxis optimal behandeln. Dr. med. Thomas Toth FMH Pneumologie, Lungenpraxis Thun

Antibiotikatherapie im Kassenärztlichen Notdienst. Dr. Bettina Tiemer Laborärztliche Gemeinschaftspraxis www. mrsaplus.

«Dogmen» in der Infektiologie:

Ambulant erworbene Pneumonie

1 Infektion der Atemwege

Antibiotika: Wie bleibe ich am besten schlank?

MRE-Netz Rhein-Main Prof. Dr. Ursel Heudorf Marlene Scherer

Modul 2: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der oberen Atemwege

CLINICAL PATHWAY Ambulant erworbene Pneumonie (CAP)

(K)ein klarer Fall. Dr. med. Jean-Marie Schnyder. Facharzt für Pneumologie, innere Medizin, physikalische Medizin & Rehabilitation

Infekte der (oberen) Atemwege. Husten Halsschmerzen Ohrenschmerzen NNH - Entzündung

Empfehlungen zur Antibiotikaverschreibung bei häufigen ambulant erworbenen Infektionen. Kriterien für die Antibiotikaverschreibung

Evidenzbasierte Antibiotikatherapie

Brixen 2015 Pro/Con Tonsillitis/Otitis

Intensivmedizinische Therapie der akut exacerbierten COPD. Katholisches Klinikum Koblenz Innere Medizin/Pneumologie

Pressekonferenz der AGI 2008

Lungenentzündung noch immer tödlich? Dr. Christian Pox. WAZ-Nachtforum Wenn die Luft wegbleibt...

Chronische Bronchitis

Geld oder Leben? Antibiotikatherapie im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Resistenz

Unübertroffene Compliance durch 3x1 Dosierung

Bessere Diagnostik von Lungeninfekten durch Multiplex-PCR?

infekte der unteren luftwege vorgehen in der allgemeinpraxis

Sinnvolle Diagnostik und kalkulierte antibiotische Therapie bei rezidivierenden Atemwegs- und Harnwegsinfekten

Die glorreichen Sieben

Therapie mit Antibiotika. und was Sie darüber wissen sollten

Inhaltsverzeichnis. 1 Anatomie/Physiologie. 2 Beratung zum Krankheitsbild. Vorwort... V. Abkürzungsverzeichnis...

Drogengebrauch und pulmonale Komplikationen

Ambulant erworbene Pneumonie (CAP)

Bremer Fachtag Legionellen

Mikrobiologisches Labor Doz. Möst Erreger- und Resistenzstatistik Harnkulturen

8 Antibiotika, Antimykotika: Spektrum Dosierung Nebenwirkungen

Coups d oeil aus der Infektiologie

Pneumonie und exazerbierte COPD Eintopf oder doch genauer hinsehen? Prof Thomas Geiser, Universitätsklinik für Pneumologie

Umgang mit multiresistenten Erregern (MRE) aus der Sicht des Mikrobiologischen Labor. Dr. med. Arno Köster

Regionale Resistenzsituation am Beispiel der Kreisklinik Mühldorf

Antibiotika im Krankenhaus

Resistenzbericht Manfred Fille

Ambulant erworbene Pneumonie

Antibiotikatherapie - Grundlagen

Problemkeime bei CF. Joachim Bargon Frankfurt

Dr. med. Stefan Schmitt MVZ Dr. Klein Dr. Schmitt & Kollegen, Kaiserslautern AGIL e.v. Grünstadt

Antibiotikaverbrauch in der Arztpraxis in Hessen

Pneumonie. Teil II. Primäre und sekundäre Lungenentzündungen. Typische und atypische Pneumonien

Anhang II. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Begründung für die Änderungen der Bedingungen für die Genehmigungen für das Inverkehrbringen

Mikrobiologisches Labor Doz. Möst Erreger- und Resistenzstatistik Harnkulturen. Erregerspektrum

CAP. Wann u. Wieviel Diagnostik und Therapie

Zu unterscheiden ist zwischen Sepsis, schwerer Sepsis und septischem Schock.

Rationale Pneumoniediagnostik und -therapie

Medizin im Vortrag. Herausgeber: Prof. Dr. med. Christoph Frank Dietrich. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Trends und Resistenzeckdaten 2010

Akute COPD Exazerbation: Definition (GOLD)

Fachinformation Harnwegsinfektionen Regionale Erreger- und Resistenzstatistik 2016 für Urine

Pneumonie. Definition: Durch eine Infektion verursachte. Entzündung ndung der Lunge

Antibiotika in der Praxis mit Hygieneratschlägen

Fieber und Bauchschmerzen

Husten. Prof. Michael Tamm Chefarzt Pneumologie USB

Antibiotikaverbrauch in der Arztpraxis in Hessen

Molekulare und serologische Aspekte bei CAP (Community Aquired Pneumonia)

EINSENDERINFORMATION ANTIBIOTIKA-DOSIERUNGEN NACH EUCAST. Karlsruhe, im März Sehr verehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,

Makrolide bei Pneumonie

Infektionen der Atemwege: Vorbeugen, erkennen und behandeln. Säuglings- und Kindesalter

Harnkulturen. Resistenzraten von E.coli in Harnkulturen (n=3797)

Atemwegserkrankungen in NRW

Neue Wege zur Reduktion der Antibiotikaverordnung bei Atemwegsinfektionen.

Rationale Antibiotikatherapie

Kompetenzfeld Pneumonie E. Rietschel

Neuere Fluorchinolone

MRSA Schluss mit Mythen

Erregerhäufigkeit bei akuter bakterieller Meningitis

S3-Leitlinie Community acquired pneumonia. Diagnostik und antimikrobielle Therapie. Dr. Thomas Mertes 10. Juli 2012

Die zuhause erworbene (nicht spitalerworbene) Pneumonie beim alten Menschen

Labortests für Ihre Gesundheit. Warum und wann Antibiotika? 07

Sicherer Schutz für alle Babys

Bedeutung der Pneumonie. Santiago Ewig Thoraxzentrum Ruhegebiet Kliniken für Pneumologie und Infektiologie Herne und Bochum

Ulmer Datenschatz hilft die Krankheit zu verstehen

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

HUSTEN UND ATEMNOT. Prof. Michael Tamm Chefarzt Klinik für Pneumologie Universitätsspital Basel Leiter Lungenzentrum

Anhang II. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Begründung für die Änderungen der Bedingungen für die Genehmigungen für das Inverkehrbringen

Diagnostik und Therapie der Pneumonie

Case Marathon: Fälle aus der (NF-) Praxis

Therapieempfehlungen bei Atemwegsinfektionen

RESISTENZANALYSE Atemwegsinfekte

Rationale Antibiotikaanwendung in der hausärztlichen Versorgung bei erwachsenen Patienten

Dogmen in der Infektiologie: Was ist der Stellenwert von Blutkulturen in der ärztlichen Praxis?

Pneumonien. Dr. Ruzsics István, Pulmonologe 2017

Diagnostik und Therapie von Patienten mit akutem und chronischem Husten Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie

Fieber nach Infiltration

Infektionserfassung -

Zwischenbericht zur ESPED Studie. Invasive Infektionen durch multiresistente Erreger (MRE) bei Kindern

Gezielt ist besser! Optimierung von Diagnostik verbessert die Therapie von Lungeninfektionen

Modul 1: Arzt-Patienten-Kommunikation bei akuten Atemwegsinfektionen

Transkript:

14.02.2002 Dr. med. Daniel Ritscher Lungenpraxis Morgental, Schweiz Atemwegsinfektionen in der Praxis optimal behandeln. Keywords: Pneumonie, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Resistenzen, akute Exazerbation der chronischen Bronchitis (AECB), Chinolon, Moxifloxacin Take Home Messages Bei Infekten der unteren Atemwege ist die Abgrenzung von Bronchitis, akuter Exazerbation der chronischen Bronchitis (AECB) und Pneumonie wichtig. Auf Risikosituation und Begleitumstände ist zu achten! Die antibiotische Therapie erfolgt bei der Pneumonie nach Alter des Patienten, Komorbidität und Krankheitsschwere Bei der ambulant erworbenen Pneumonie gehören Makrolide, Amoxicillin/Clavulansäure und neue Chinolone zu den Standardtherapeutika, bei der AECB Amoxicillin/Clavulansäure und die neuen Chinolone Das Fluorchinolon Moxifloxacin zeichnet sich durch exzellente bakterizide Wirksamkeit gegen die Schlüsselkeime von Infektionen des unteren Respirationstraktes aus Es wirkt auch gegen Penicillin-resistente Pneumokokken und atypische Keime Bei AECB reichen fünf Tage Therapie mit der Standarddosis von einmal täglich 400 mg, bei ambulant erworbenen Pneu-monien zehn Tage Moxifloxacin ist gut verträglich und hat keine signifikanten Arzneimittelinteraktionen Der unkritische Einsatz von Antibiotika führt zur Zunahme von Resistenzen; diese sind für die neuen Chinolone bisher noch sehr selten. Pneumonie: eine ernst zu nehmende Erkrankung In der Schweiz erkranken pro Jahr etwa 150 000 Menschen an einer Pneumonie. Mehr als 80 % der Pneumonien können ambulant behandelt werden. 20 000 Patienten werden jährlich aufgrund der Erkrankung hospitalisiert. Die Letalität beträgt 2 % pro Jahr. Die häufigsten Erreger der Pneumonie, die Pneumokokken, haben inzwischen gegen viele zur Behandlung eingesetzte Antibiotika Resistenzen oder gar Multiresistenzen entwickelt und damit die Therapie deutlich erschwert. So finden sich zu 19 % Makrolid-Resistenzen bei Pneumokokken, auch Kreuzresistenzen gegen Penicillin und Makrolide sind verbreitet. Neben Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae und gramnegativen Keimen kommen auch atypische Erreger wie Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia pneumoniae und Legionellen vor. Drastisch steigt das Risiko, an einer ambulant erworbenen Pneumonie (Community-Aquired Pneumonia = CAP) zu sterben, besonders für ältere Menschen. Nach der Schweizer Todesfallstatistik ist die CAP im Jahr 1998 für 700 Todesfälle pro 100 000 bei den über 85-jährigen verantwortlich gewesen. CAP-Risikofaktoren sind: Rauchen, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Alkoholismus, Herzinsuffizienz aber auch eine hohe Bevölkerungsdichte. Moxifloxacin, ein Chinolon-Antibiotikum mit besonderen Eigenschaften www.just-medical.org just-medical! 1

Moxifloxacin ist ein oral zu verabreichendes Antibiotikum für respiratorische Infektionen, das ein sehr breites Wirkungsspektrum hat: Wie alle Fluorchinolone hemmt es wirksam gramnegative Keime. Es ist zudem gegen Streptococcus pneumoniae auch bei vorliegender Resistenz gegen Penicilline, Makrolide oder bei multiresistenten Keimen gut wirksam. Wirksam gehemmt werden auch anaerobe Erreger. Ausserdem hat Moxifloxacin eine sehr gute Aktivität gegen atypische Keime wie Legionellen, Mykoplasmen und Chlamydien. Moxifloxacin hat sehr günstige pharmakokinetische und pharmakodynamische Eigenschaften: Es wird schnell resorbiert und hat eine lange Halbwertszeit. In der Bronchialschleimhaut, im Alveolarfilm und den Alveolarmakrophagen werden hohe Hemm-Konzentrationen erreicht. Es wirkt daher rasch bakterizid gegen alle wichtigen Erreger. Die klinische Erfolgsquote ist hoch und die Anwendung ist einfach, da die einmal tägliche Einnahme ausreichend ist. Moxifloxacin ist bereits millionenfach in der Praxis verwendet worden und hat dabei eine gute Verträglichkeit bewiesen. Zu den Indikationen des Chinolons zählt neben der ambulant erworbenen Pneumonie auch die akuter Exazerbation der chronischen Bronchitis (AECB). Ambulant erworbene Pneumonie: Voraussetzung für die Diagnose einer CAP ist das Thorax-Röntgenbild mit Infiltrat plus mindestens zwei typischen Allgemeinsymptomen für eine Infektion der unteren Atemwege wie Fieber, Husten, Sputumproduktion, Dyspnoe, Schweissausbrüche, Brustschmerzen, Hämoptysis oder andere Symptome wie Myalgie, Anorexie, Kopfschmerzen, Nausea, Übelkeit, Diarrhoe. Eine Sputumprobe für die Gramfärbung sowie Blutkulturen und evt. eine Urinprobe auf Legionellen und Pneumokokken (letztere erst im Spitallabor) für den Antigentest sind hilfreich, um die Erreger zu identifizieren. Serologische Diagnostik ist in der Akutsituation nicht nützlich. Die Patienten bedürfen in der Regel einer empirischen antibiotischen Therapie bevor die Resultate der Laboruntersuchungen zur Verfügung stehen. Die Auswahl des individuell geeigneten Antibiotikums erfolgt nach den jeweiligen Voraussetzungen beim Patienten. Nach den Schweizer Empfehlungen: - Beim jüngeren Patienten ohne Grundleiden sind Makrolide wie Clarithromycin oder Azithromycin erste Wahl, Alternativen sind Doxycyclin oder Betalactam; bei einer Soforttyp-Betalactam-Allergie oder Resistenz der Pneumokokken auch ein neues Chinolon. - Beim älteren Patienten ohne Grundleiden sind Betalactame (Amoxicillin/Clavulansäure oder Cefuroxim) erste Wahl, auch hier sind die neuen Chinolone eine Alternative bei Allergie oder resistenten Keimen. - Beim älteren Patienten mit Grundleiden sind Betalactame plus Makrolide die Therapie der Wahl, alternativ können ebenfalls die neuen Chinolone eingesetzt werden. Entwicklung der Resistenz bei S. pneumoniae Die vom Bundesamt für Gesundheit im Jahr 2000 gemeldeten Stämme waren zu 5 % intermediär Penicillin-empfindlich (Minimale Hemmkonzentration (MHK) zwischen 0,12 und 1,0 µg/ml), weitere 2,5 % waren mit einer MHK über 2,0 µg/ml sogar Penicillin-resistent. In Zürich lag die Rate der Penicillin-empfindlichen Stämme bei 91 %, 9 % waren nur intermediär empfindlich oder resistent. Die Frequenz der Makrolidresistenz liegt in der Schweiz im gleichen Bereich. Akute Exazerbation der chronischen Bronchitis (AECB) www.just-medical.org just-medical! 2

Definiert ist die AECB als Verschlechterung der klinischen Symptome mit Zunahme des Hustens, der Sputumproduktion und der Dyspnoe sowie einer Bronchialobstruktion. Ein Röntgenbild sollte für die Diagnostik erfolgen, eventuell auch ein Lungenfunktionstest oder eine Blutgasanalyse. Die Sputumbakteriologie ist für die Diagnostik in der Regel wenig ergiebig, sie ist nur bei schweren Exazerbationen mit Hospitalisierung oder bei schlechtem Ansprechen auf die empirische Therapie indiziert. Häufige Erreger sind H. influenzae, S. pneumoniae, M. catarrhalis und manchmal auch Myocoplasmen, Chlamydien oder S. aureus. Im Gegensatz zur akuten Bronchitis, die meist viral bedingt ist und bei der eine Antibiotikatherapie kaum indiziert ist, zeigen Studien bei der AECB einen gewissen Effekt - eine Verschlechterung oder sogar notwendige Hospitalisation lässt sich dadurch vermeiden. Moxifloxacin hat seine Wirksamkeit auch bei dieser Indikation in klinischen Studien belegt. Empfehlenswert ist das moderne Chinolon vor allem bei der komplizierten AECB mit vier oder mehr Exazerbationen pro Jahr, Komorbidität und mässiger Atemnot. Da der klinische Erfolg sehr schnell eintritt, reicht eine fünftägige Therapie in der Regel aus. Mit wichtigen Begleitmedikamenten wie Theophyllin gibt es keine Interaktionen. Typische Fälle: www.just-medical.org just-medical! 3

Eine 40-jährige Hausfrau, Nichtraucherin, leidet seit fünf Wochen unter Husten teils mit Auswurf von mukopurulentem Sputum. Seit einigen Tagen sind neu ein Schnupfen hinzu gekommen sowie beidseitig sternale Brustwandschmerzen, seit zwei Tagen bestehen zudem Fieber bis 39 Grad, Schüttelfrost und Nachtschweiss. Die Selbstbehandlung mit Antitussiva sowie eine probatorische Behandlung mit Pulmicort blieben ohne Erfolg. In der Familie, beim Ehemann und den beiden kleinen Kindern, bestehen ebenfalls seit etwa zwei Monaten wechselnde Erkältungskrankheiten und Husten. (click here for slides) Der Allgemeinzustand der Patientin ist gut, die Körpertemperatur liegt bei 37,6 Grad, der Puls bei 96/min, Blutdruck und Atemfrequenz sind normal, es besteht eine leichte Rhinitis, blasses Kolorit und schwitzige Haut. Dorsobasal links ist das Atemgeräusch etwas verschärft, es sind keine Rasselgeräusche auszumachen. Im Labor ist der CRP-Wert mit 96 mg/dl erhöht. Gewählte Therapie: Azithromycin 500 mg an drei Tagen. Weiterer Verlauf: Die Patientin ist nach drei Tagen afebril, der Husten ist leicht gebessert, der CRP-Wert sinkt. Nach drei Wochen ist die Pneumonie vollkommen ausgeheilt. Ein 70-jähriger Mann, der seit mehr als zehn Jahren infolge von Nikotinabusus an COPD mit häufigen Exazerbationen leidet und mehrfach jährlich antibiotische Therapien benötigt, klagt seit zwei Wochen über zunehmende Atemnot, Husten und vermehrten Auswurf. Die Körpertemperatur beträgt bis zu 37,9 Grad. Der Patient hat zudem chronisches Vorhofflimmern und seit einigen Jahren auch eine Herzinsuffizienz mit pulmonal-arterieller Hypertonie sowie eine respiratorische Globalinsuffizienz und benötigt eine Sauerstoff-Heimtherapie. Bei der Vorstellung ist der Allgemeinzustand reduziert, die Atemfrequenz liegt bei 24/Minute, SO2 transkutan bei Raumluft gemessen bei 75 %, unter 6 l Sauerstoff bei 94 %. (click here for slides) Gewählte Therapie: Avalox 400 mg/tag, Prednison 50 mg pro Tag, zusätzlich Aldactone 25 mg und Erhöhung der Sauerstoffzufuhr um 2 Liter/min. Weiterer Verlauf: Innerhalb von drei Tagen bessert sich der Allgemeinzustand deutlich, der CRP-Wert sinkt auf 94 mg/dl. Nach 18 Tagen haben sich die bronchitischen Symptome deutlich gebessert, die Sputum Druckdolenz ist zurück gegangen. Im Anschluss wird eine ambulante pulmonale Rehabilitationsbehandlung begonnen. www.just-medical.org just-medical! 4

Referenz www.just-medical.org just-medical! 5