Files 1 Grundlagen ... 3 2 Tiefpassfilter ... 5 3 Hochpassfilter. ...8 4 Rangordnungsfilter ... 15 5 Quellenverzeichnis. ... 22



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Transkript:

Tutorial

Files 1 Grundlagen... 3 2 Tiefpassfilter... 5 3 Hochpassfilter...8 3.1 Richtungsunabhängige Hochpassfilter... 8 3.2 Richtungsabhängige Hochpassfilter... 10 3.2.1 Sobel-... 10 3.2.2 Prewitt-...13 4 Rangordnungsfilter... 15 4.1 Minimum-... 15 4.2 Maximum-... 17 4.3 Median-...19 5 Quellenverzeichnis... 22 Seite 2

1. Was sind Softwarefilter und wozu dienen Sie? Bei Softwarefiltern handelt es sich um lokale Bildoperatoren, die auf ein Ausgangsbild angewendet werden, wobei ein neues, gefiltertes Bild entsteht. Diese werden verwendet, um Merkmale eines Bildes oder Bildausschittes (Prüffenster) hervorzuheben, zu unterdrücken, oder die Bildqualität zu verbessern. Es kommt dabei auf die Verstärkung der gewünschten Merkmale und Eigenschaften des Bildes an. Hauptziele: Verminderung von Signalrauschen Glättung Kantendetektion Beseitigung von Bildstörungen wie Staub oder Kratzer Im weiteren Verlauf dieses Tutorials bezieht sich der Begriff immer auf Softwarefilter. arten Man unterscheidet prinzipiell zwischen zwei Arten von n: lineare und nichtlineare. Bei linearen n wird mit Hilfe einer matrix (Maske) H aus einem Bild f ein neues Bild f' berechnet. Sie entsprechen einer 2-dimensionalen diskreten Faltung. Formel: f' = H*f Zu den linearen n gehören: linearer Tiefpassfilter und linearer Hochpassfilter. Seite 3

Nichtlineare besitzen im Gegensatz zu der anderen Gruppe keine inverse Operatoren. Die Werte, welche in das neue Bild geschrieben werden, sind nicht berechnet, sondern durch den anhand bestimmter Kriterien aus den Einflussbereich des s einfach ausgewählt. Zuerst werden die Grauwerte des Bildausschnittes ihrer Größe nach sortiert. Danach wird aus diesen sortierten Werten einer ausgewählt, der dann ins neue Bild geschrieben wird. Zu den nicht-linearen n gehören: Rangordnungsfilter und Hit-or-Miss-Transformation Sonstige Nachbarschaftsoperationen Für den Bereich der nicht-linearen werden wir uns in diesem Tutorial lediglich mit den Rangordnungsfiltern beschäftigen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Bildvorverarbeitungsfunktionen der Vision & Control BV-Bibliothek. Seite 4

2. Tiefpassfilter Tiefpassfilter unterdrücken im Ortsfrequenzbereich hohe Frequenzen. Im gefilterten Bild bedeutet das, daß harte Wechsel der - Grauwerte (großer Grauwertunterschied) innerhalb weniger Pixel unterdrückt werden. Durch Tiefpassfilter werden Kantenkontraste abgeschwächt und die Grauwerte werden einander angepasst, das Bild wird unschärfer und das Bildrauschen wird minimiert - es kommt zu einer Weichzeichnung des Bildes. Dieser Vorgang wird meist durch Mittelwertbildung mit den im kern enthaltenen Pixeln erreicht. Typische Auswirkungen von Tiefpassfiltern sind: der visuelle Eindruck des Bildes wird "weicher" Grauwertkanten werden verwischt Rauschunterdrückung In den homogenen Teilen eines Bildes (also den nicht-hochfrequenten) haben Tiefpassfilter so gut wie keine Auswirkung Wegen dieser Eigenschaften werden Tiefpassfilter auch Glättungsfilter genannt, die Anwendung eines solchen s kurz als "Glättung". Bespiele: Mittelwertfilter (Rechteckfilter) Binominalfilter Gauß- Rechteckfilter: Der einfachste Mittelwertfilter ist der Block- oder Rechteckfilter (Beispiel). Bei Verwendung dieses s erfolgt eine Glättung des Bildes durch Mittelwertbildung der einzelnen Pixel im vorgegebenen kern. Die Pixel im kern sind alle gleich gewichtet. Binominalfilter: Eine unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Pixel wird beim Binominalfilter (Beispiel) benutzt. Hierbei entsprechen die maskenwerte der diskreten Binominalverteilung. Seite 5

Tiefpassfilter bei Vision & Control Der Tiefpassfilter der in der Funktion "Bildvorverarbeitung" integriert ist stellt einen Gaußschen dar. Dabei werden die Pixel im kern auf Basis der "gaußschen Glocke" gewichtet. Im Gegensatz zum Mittelwertfilter, bei dem alle Nachbarpixel unabhängig von der Distanz zum Mittelpixel das gleiche Stimmrecht haben, wird beim Gauß- die Pixel in unmittelbarer Umgebung zum Mittelpixel stärker gewichtet. Abbildung 1: Gaußsche Glocke [Quelle: http://www.miszalok.de/lectures/l07_imageprocessing/ip_s/ IP_s_deutsch.htm] Gauß- der Größe n x m und einer Varianz beschrieben. werden durch die folgende Impulsantwortmatrix Der Gauß- hat eine gleichmäßige Wirkung auf hochfrequente Bildanteile wie Kanten und isolierte Störungen. Diese Kanten und Störungen werden dabei weniger verwischt als beim Rechteckfilter. Funktion Beschreibung 3 x3 Tiefpass Tiefpass 5 x 5 Tiefpass Tabelle 1: Tiefpassfilter (Gauß) im vicosys Seite 6

Funktion Tiefpass Beschreibung 3 x 3 Tiefpass Tabelle 2: Tiefpassfilter (Gauß) im pictor Im Gegensatz zum vicosys ist der 5 x 5 Tiefpass im pictor ebenfalls als 3 x 3 Gauß- realisiert. Jedoch ist zu beachten, dass per "default" im Dialog immer eine 3 x 3 Matrix verwendet wird. Um eine 5 x 5 Maske für vicosys anzuwenden, muss diese per vicorem-code parametriert werden. Ein Aufruf aus dem Dialog heraus funktioniert nicht. Seite 7

3. Hochpassfilter Hochpassfilter unterdrücken im Ortsfrequenzbereich niedere Frequenzen. Im gefiltertem Bild bedeutet das, daß starke Kontraste über wenige Pixel hervorgehoben werden. Schleichende Wechsel der Grauwerte (geringer Grauwertunterschied) hingegen werden unterdrückt. Durch Hochpaß werden Kantenkontraste verstärkt; das Bild erscheint schärfer. Sie werden daher werden auch als Kantenfilter bezeichnet. Typische Auswirkungen: der visuelle Bildeindruck wird "härter" feine Strukturen werden hervorgehoben Grauwert-Übergänge (Kanten) werden verstärkt bzw. extrahiert homogene Bildbereiche werden gelöscht Beispiele: Scharfzeichnungsfilter Laplace- Prewitt- Sobel- In der Bildverarbeitunsbibliothek von Vision & Control sind der Laplace-, Prewitt- und Sobel- implementiert. Im weiteren Verlauf dieses Tutorials werden wir auf diese Kantenoperatoren näher eingehen. 3.1. Richtungsunabhängige Hochpassfilter Laplace- (Laplace-Operator) Der Laplace-Operator ist ein richtungsunabhängiger Kantenfilter, der sowohl in vertikale, horizontale als auch diagonale Richtung arbeitet und die 2. Ableitung des Bildes darstellt. Jede Kante führt beim Laplace- zu Doppelkonturen. Der Kantenort ist nicht das Maximum sondern, der Nulldurchgang (Zero-Crossing). Der Laplace-Operator ist für kontinuirliche Funktionen folgendermaßen definiert: Seite 8

Vorteile: bevorzugt steile Grauwertdifferenzen setzt alle homogenen Bildareale auf Null einfach und schnell Nachteil: Beim Laplace- kommt es zu einer Verstärkung des Rauschens im Bild. Beispiel: Laplace- Abbildung 2: Orginalbild und gefiltertes Bild nach Anwendung der maske in der Mitte Laplace- bei Vision & Control Rahmen der Bildvorverarbeitungsfunktion der Vision & Control Bibliothek ist ein Laplace- implementiert. Dabei tritt zwischen den unterschiedlichen Hardwarepalttformen pictor und vicosys Unterschiede im Verhalten des s auf. Laplace Funktion Beschreibung 3 x3 Laplace- Seite 9

Funktion Beschreibung 5 x5 Laplace- Tabelle 3: Laplace- im vicosys Funktion Laplace Beschreibung 3 x3 Laplace- mit Normierung auf 4, unabhängig von der Größe der Matrix (3 x 3 bzw. 5 x 5) Tabelle 4: Laplace- im pictor Im Gegensatz zum vicosys ist der 5 x 5 Laplace- im pictor ebenfalls als 3 x 3 Laplace- realisiert. 3.2. Richtungsabhängige Hochpassfilter 3.2.1. Sobel- Der Sobel-Operator ist ein richtungsabhängiger Kantenfilter, der eine Differenzoperation benachbarter Bildpunkte gekoppelt mit einer Mittlungsoperation darstellt. Diese Methode der Kantenextraktion verwendet eine Reihe aufeinanderer abgestimmter operatoren, die Kanten in verschiedenen Richtungen extrahieren. Der Sobel- enthält eine Glättung quer zur Gradientenrichtung mit einer Binominal-maske. Die Binomial-Verteilung wird als diskrete Approximation der Gauß-Verteilung verwendet. Dabei steigt die Approximationsgüte mit der Größe der Maske. Mit dieser Art der Gewichtung soll die Entstehung von Artefakten bei der ung verhindert werden. Der Operator berechnet die erste Ableitung der Bildpunkt-Helligkeitswerte, wobei gleichzeitig othogonal zur Ableitungsrichtung geglättet wird. Das Maximum der Helligkeit ist der exakte Kantenort. Seite 10

Man unterscheidet: horizontale, vertikale und diagonale Sobel-Operatoren Diese Operatoren weise unterschiedliche kerne auf. Beim Sobel- werden mehrere Kantenfilter nacheinander ausgeführt und kombinieren deren Ergebnisse zu einem einzigen Ausgangsbild. Wenn man das Orginalbild als Matrix A defeniert, dann kann man mittels der Sobeloperatoren Sx und Sy die gefalteten Resultate Gx und Gy berechnen: und Seite 11

Eine richtungsunabhängige Information kann an durch die Kombination beider Ergebnisse erhalten: Vorteile: einfacher und schneller Rauschunterdrückung durch gewichtete Mittlung Kanten werden auch bei einem reativ flachem Grauwertübergang deutlich hervorgehoben. linear Nachteil: es können ausschließlich Kanten detektiert werden, die sich senkrecht zur Laufrichtung befinden Es kommt zu einer Verbreiterung der Kanten. Sobel- bei Vision & Control Im Rahmen der Bildvorverarbeitungsfunktion der Vision & Control Bibliothek ist ein Sobel- implementiert. Dabei ist zu beachten, dass sowohl beim pictor wie auch beim vicosys der Sobel- mit einer 3 x 3 matrix arbeitet. Diese wird auch bei der 5 x 5 matrix verwendet. Funktion Sobel Beschreibung 3 x 3 Sobel- Tabelle 5: Sobelfilter für vicosys Weiterhin ist zu beachten, dass es für den Sobel- lediglich eine Implementierung einer 3 x 3 Martix gibt. Dieser wird bei der Auswahl einer 5 x 5 Matrix ebenfalls aufgerufen. Dies gilt sowohl für pictor als auch für vicosys. Seite 12

3.2.2. Prewitt- Der Prewitt-Operator ist ebenfalls ein Kantendetektor, welcher ähnlich dem Sobel-Operator ist. Nur werden bei diesem die Grauwerte in der aktuellen Gradientenrichtung nicht zusätzlich gewichtet. Analog zum Sobel-Operator erhält man als Ausgabe des Kantendetektors ein Gradientenbild in X und eines in Y-Richtung. Durch das Einbeziehen von Nachbarn in die Berechnungen wird eine Glättungswirkung senkrecht zur Richtung der Differenzbildung erzielt. Diese geringere Rauschanfälligkeit wird mit einer etwas verbreiterten Kante erkauft. Die Kantenstärke wird analog zum Sobel-Operator berechnet. Vorteile: einfacher schneller Rauschunterdrückung durch Mittlung linear Nachteile: schwächer als Sobel- richtungsabhängig Prewitt- bei Vision & Control Neben dem Laplace- und Sobel- ist mit dem Prewitt-Operator noch ein weiterer Kantendetektionsfilter in der Bildvorverarbeitungsfunktion der BV-Bibliothek von Vision & Control implementiert. Es ist darauf zu achten, dass es bei den beiden Hardwareplattform pictor und vicosys zu unterschiedlichem Verhalten kommt. Für beide Varianten ist lediglich eine 3 x 3 Matrix verwendet worden. Funktion Sobel Beschreibung 3 x 3 Sobel- Tabelle 6: Prewitt- im vicosys Seite 13

Es ist darauf zu achten, das beim pictor der Prewitt- dem Sobel- entspricht. Es gibt somit keine separate Implementierung für des Prewitt- in den Smart Kameras. Weiterhin ist zu beachten, dass in den Mehrkamerasystemen vicosys lediglich eine Implementierung einer 3 x 3 Martix für den Prewitt- existiert. Dieser wird bei der Auswahl einer 5 x 5 Matrix ebenfalls aufgerufen. Seite 14

4. Rangordnungsfilter Die Rangordnungsfilter gehören zur Klasse der nichtlinearen. Das sind, die nicht durch eine Faltung beschrieben werden können. Oftmals werden sie auch als morphologische Operatoren bezeichnet. Bei den Rangordnungsfiltern werden die Grauwerte der Pixel in einer definierten Umgebung eines Pixels aufgesammelt und der Größe nach sortiert. Nun wird ein Grauwert aus dieser sortierten Liste ausgewählt, der den Grauwert des aktuellen Pixels ersetzt. Die Wahl der Position bestimmt die Art des Rangordnungsfilters, man erhält den Minimumfilter (Erosion), für den minimalen Grauwert, erste Position der Liste Medianfilter, für den Grauwert, der sich in der Mitte der Liste befindet Maximumfilter (Dilatation), für den maximalen Grauwert, letzte Position der Liste Anwendung: Rangordnungsfilter werden vor allem verwendet, um diskrete Bildstörungen wie etwa Staub oder Kratzer auf einer eingescannten Vorlage zu eliminieren. Abbildung 3: Rangordnungsfilter [Quelle:] http://www.ipi.uni-hannover.de/html/lehre/lehrveranstaltungen/digbildverarbeitung/bildverarbeitung_kap08_nichtlineare_lokale 2006.pdf 4.1. Minimum- Beim Minimum-, auch Erosion genannt, werden die Grauwerte der Pixel in einer definierten Umgebung eines Pixels aufgesammelt und der Größe nach sortiert. Nun wird der kleinste Grauwert dieser sortierten Liste gewählt, dieser ersetzt den Grauwert des aktuellen Pixels. Dadurch werden helle Pixel aus dunklen Regionen entfernt. Die Bildinformationen werden geglättet, wobei die Kantensteilheit beibehalten wird. Seite 15

Abbildung 4: Sortierung mittels Minimum- Formel:t({n1,n2,...nk}) = n1 Eigenschaften: Der Minimum- wird so berechnet, dass der Ergebniswert für eine Pixel-Nachbarschaft das Minimum der Grauwerte in dieser Nachbarschaft ist. Der Minimum- entspricht einer Erosion in der Grauwert-basierten morphologischen Bildverarbeitung. Kantenorte verschieben sich ins "Dunkle". wirkt erodierend, d.h dunkle Flächen werden größer nichtlineares Frequenzverhalten Anwendung: Hervorhebung (Kontrastverstärkung) von kleinen dunklen Struktuen, z.b. bei Strichzeichnungen. Entfernung kleiner Störobjekte Trennung von dünn verbundenen Objekten Vorteil: Liefert scharfe Linien aus scharfen Kanten Nachteil: weiße Objekte werden kleiner, schwarze Objekte werden größer. Seite 16

Beispiel: Abbildung 5: links: Orginalbild - rechts: Bild nach Minimum-ung mit 5 x 5 Matrix Der Minimum- ist wesentlicher Bestandteil der Bildvoverarbeitungsfunktion der Vision & Control BV-Bibliothek. Er ist sowohl im pictor als auch im vicosys implementiert. 4.2. Maximum- Beim Maximum-, auch Dilatation genannt, werden die Grauwerte der Pixel in einer definierten Umgebung eines Pixels aufgesammelt und der Größe nach sortiert. Nun wird der größte Grauwert dieser sortierten Liste gewählt, dieser ersetzt den Grauwert des aktuellen Pixels. Dadurch werden dunkle Pixel aus hellen Regionen entfernt. Die Bildinformationen werden geglättet, wobei die Kantensteilheit beibehalten wird. Seite 17

Abbildung 6: Sortierung mittels Maximum- Formel:t({n1,n2,...nk}) = nk Eigenschaften: Der Maximum- wird so berechnet, dass der Ergebniswert für eine Pixel-Nachbarschaft das Maximum der Grauwerte in dieser Nachbarschaft ist. Der Maximum- entspricht einer Dilatation in der grauwert-basierten morphologischen Bildverarbeitung. Kantenorte verschieben sich ins "Helle". wirkt dilatitierend, d.h. kleine dunkle Löcher werden geschlossen - helle Flächen werden größer nichtlineares Frequenzverhalten Anwendung: Hervorhebung (Kontrastverstärkung) von kleinen hellen Struktuen, z.b. bei Strichzeichnungen. Entfernung kleiner Störobjekte verbindet knapp getrennte Objekte Vorteil: Liefert scharfe Linien aus scharfen Kanten. Nachteil: schwarze Objekt werden kleiner, weiße Objekte werden größer. Seite 18

Beispiel: Abbildung 7: links: Orginalbild - rechts: Bild nach Maximum-ung mit 5 x 5 Matrix Der Maximum- ist wesentlicher Bestandteil der Bildvorverarbeitungsfunktion der Vision & Control BV-Bibliothek. Er ist sowohl im pictor als auch im vicosys implementiert. 4.3. Median- Beim Median- werden die Grauwerte der Pixel in einer definierten Umgebung eines Pixels aufgesammelt und der Größe nach sortiert. Der mittlere Wert der sortierten Liste wird zurückgegeben und der Wert des zentralen Pixels wird durch ihn ersetzt. Dabei werden Ausreißerpixel, auch "Salt and Pepper" genannt, durch Pixel aus der Umgebung ersetzt. Seite 19

Abbildung 8: Sortierung mittels Median- Formel: t({n1,n2,...nk}) = n(k+1)/2 Beispiel: f1(k)=11,12,11,9,13,15,14 med{f1(k)} = 12 Eigenschaften: Der Median- wird so berechnet, dass der Ergebniswert für eine Pixel-Nachbarschaft der Mittelwert der Grauwerte in dieser Nachbarschaft ist. Der Median- bewirkt eine Glättung des Bildes bei Erhalt der Kantensteilheit. Die Kanten werden nicht verschmiert - das Bild verliert kaum an Schärfe. es entstehen keine neuen Grauwerte Der beseitigt kleine sporadische Bildstörungen. nichtlineares Frequenzverhalten Anwendung: ung von "Salt and Pepper" Rauschen in Verbindung mit großen Masken dient er zur Glättung des Ausgangsbildes Seite 20

Vorteil: gegenüber Boxfilter: einzelne Pixel werden ersetzt, ohne dadurch eine Kantenglättung zu bewirken entfernt punktförmige Störungen ohne das Bild unscharf zu machen Nachteil: dünne Linien können verschwinden Schwächen bei Schrift - ein 3 x 3 Median lässt alle "Striche" weg die kleiner 2 Pixel breit sind Beispiel: Abbildung 9: links: Orginalbild - rechts: Bild mit Salt and Papper Rauschen - rechts: Bild nach Median-ung mit 3 x 3 Matrix Bei der Implementierung des Median- gibt es zwischen pictor und vicosys deutliche Unterschiede. Beim pictor entspricht der Median- einem 3 x 3 Gauß-. Es ist kein richtiger Median- im pictor verfügbar. Anders ist dies beim vicosys. Hier wurde dieser als 3 x 3 Median- implementiert. Dieser Unterschied zwischen den Hardwareplattformen ist bei der Anwendung der Bildvorverarbeitungsfunktion zu beachten. Seite 21

5. Quellenverzeichnis [Jäh2005] [Sim2005] Benrd Jähne; "Digitlae Bildverarbeitung", 6. Auflage, 2005 Ghislain Simo Mbobdna; "Optimierung eines statistischen und räumlichen Bildsegmentierungsverfahrens",TU Berlin, 2005 [Dem2002] Christian Demant, Peter Waszkewitz, Bernd Streicher-Abel; "Industrielle Bildverarbeitung", 2002 [Tön2005] Klaus Tönnies; "Grundlagen der Bildverarbeitung", 2005 Internetquellen [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] Seite 22 http://elbrechter.de/digitale%20%20in%20der%20bildverarbeitung-dateien/frame.htm http://www.mindwatchers.de/projects/filterguide/filter_einfuehrung.html http://www.miszalok.de/lectures/l07_imageprocessing/ip_s/ip_s_deutsch.htm http://www.kreissl.info/diggs/bilderkennung.php http://www.imfd.tu-freiberg.de/lehre/fluid/mt/.pdf?phpsessid=64370c1bb57415509854dfcc0dc8a819 http://www.anigators.de/cvision/-o-rama.html http://www.ipi.uni-hannover.de/html/lehre/lehrveranstaltungen/digbildverarbeitung/ Bildverarbeitung_Kap08_Nichtlineare_lokale 2006.pdf http://www.ipi.uni-hannover.de/html/lehre/lehrveranstaltungen/digbildverarbeitung/ Bildverarbeitung_Kap08_Nichtlineare_lokale 2006.pdf