Wirtschaftsleitbilder im Kulturkampf. Hat der Rheinische Kapitalismus eine Zukunft?



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Transkript:

Universität Bielefeld Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie Prof. Dr. Werner Abelshauser Fakultät für Geschichtswissenschaft etc Postfach 10 01 31 33501 Bielefeld Wirtschaftsleitbilder im Kulturkampf. Hat der Rheinische Kapitalismus eine Zukunft? Thesen 1. Rheinischer Kapitalismus Unter dem Begriff Rheinischer Kapitalismus (Michel Albert, Capitalism contre capitalism, Paris 1991) lassen sich drei organisatorische Besonderheiten der Wirtschaft zusammengefassen: - eine technologie- und exportorientierte Kultur der Zusammenarbeit auf Branchenebene, bei der die Banken mit geduldigem Kapital und Netzwerkbildung eine langfristige unternehmerische Perspektive ermöglichen, während Staat und Verbände als interessenpolitische Moderatoren auftreten; - eine große Zahl funktionsfähiger regionaler Cluster von Unternehmen, die durch enge Verflechtung ihrer Lieferbeziehungen die Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten für diversifizierte Qualitätsprodukte für alle Beteiligten erhöhen. - eine dichte, historisch gewachsene Landschaft wirtschaftlicher Institutionen und Spielregeln, deren freiwillige Akzeptanz den Akteuren die Transaktionskosten niedrig hält und die Nutzenfunktionen der Arbeitnehmer denen der Unternehmen annähert. Es handelt sich dabei nicht um deutsche Spezialitäten, sondern um Charakteristika des Rheinischen Kapitalismus, die von Skandinavien bis Norditalien und von der Seine bis an die Oder weit verbreitet sind. So ist beispielsweise die Mitbestimmung in 11 europäischen Ländern verwurzelt.

2. Standard-Kapitalismus Tabelle 1: Divergenz der Produktionsregime 2 3. Stärken und Schwächen Mit dieser Organisation der Wirtschaft hat Deutschland Schwächen im hochinnovativen Bereich, d. h. dort, wo der Ergebnisstrom der Grundlagenforschung rasch in gewinnbringende wirtschaftliche Möglichkeiten umgesetzt werden müßte. Ihre Stärken liegen dagegen dort, wo auf der Grundlage bereits etablierter Technologien und Spielregeln wirtschaftliche Verfahrensinnovationen entwickelt werden, deren Erfolg auf der Fähigkeit zu diversifierter Qualitätproduktion und vertrauensbildender Soziabilität beruht. Abbildung 1 & 2: Patente im Vergleich 3. Produktionsweise Beide Fähigkeiten sind in nachindustrieller Zeit von wachsender Bedeutung für die Erhaltung und Verbesserung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Sie werden in Deutschland seit mehr als 100 Jahren immer weiter entwickelt und sind tief im sozialen System der Produktion verwurzelt. Sie bieten wichtige Vorraussetzungen für die Fähigkeit zur (nach)industriellen Maßschneiderei für den Markt. Es handelt sich dabei um einen Produktionsprozeß, der seine Wertschöpfung weniger aus der Stoffumwandlung gewinnt, wie in der klassischen alten Industrie der Moderne, als vielmehr aus in die Produktion integriertem Wissen über Bedürfnisse am Markt, aus Problemlösungen durch Forschung und Entwicklung, Herstellungsverfahren, Anwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten sowie aus den integrierten Dienstleistungen, die zur zeitgerechten Bereitstellung, Finanzierung und zur Sicherung anderer qualitativer Eigenschaften beitragen. Damit ist der Kern der Neuen Wirtschaft, wie sie in Deutschland entstanden ist, definiert. Mit dieser Ausstattung ist die Zukunft der rheinischen Wirtschaft prinzipiell positiv zu sehen. 4. Korporative Marktwirtschaft Eingebettet ist diese Produktionsweise in eine Organisation der korporativen Marktwirtschaft, in der weder das Individuum noch der Staat den Ton angibt, sondern eine dichte Landschaft von Institutionen und Organisationen, deren Akteure in der Zivilgesellschaft (den hegelschen Korporationen) zwischen diesen beiden Polen zu Hause

3 sind. Das soziale System der Produktion, das diesen Produktionsprozeß unterstützt und die Spielregeln des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland nach wie vor prägt, ist vor mehr als 100 Jahren als Antwort auf die Globalisierung der Märkte und die Anforderungen der Wissensgesellschaft entstanden. Es hat die Katastophen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ohne wesentliche Einschnitte überlebt und ist auch heute noch unter schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig. Tabelle 2: Institutioneller Rahmen 5. Pfadabhängigkeit Das System hat Stärken und Schwächen, die sich gegenseitig bedingen. Was es durch Kooperation, Stabilität und Nachhaltigkeit gewinnt und durch diese komparativen institutionellen Kostenvorteile auf vielen Märkten wettbewerbsfähig macht, steht ihm auf hochinnovativen Märkten bei raschen Anpassungsmanövern im Wege. Seine Bestandteile sind dabei so eng miteinander verzahnt, daß sich selektive Erneuerungsstrategien von selbst verbieten: Alles oder nichts. 6. Massenarbeitslosigkeit Was Deutschland zum kranken Mann Europas macht, sind nicht organisatorische Schwächen der deutschen korporativen Marktwirtschaft, sondern die Massenarbeitslosigkeit, die direkt oder indirekt die Handlungsspielräume deutscher Wirtschaftspolitik blockiert. Ihre Ursachen liegen in der Strategie der Wirtschaftswunderzeit, den fordistischen Sektor der deutschen Wirtschaft auszubauen und dazu bewusst den Anteil ungelernter Arbeitskräfte zu erhöhen. Dieser Anteil ist heute mit einem Drittel bei weitem zu hoch, um unter Weltmarktkonkurrenz Beschäftigung zu finden. Sein Rückgang vollzieht sich nur langsam und läßt sich mit Mitteln der Arbeitsmarktpolitik kaum beschleunigen. Tabelle 3: Erwerbstätige nach Qualifikationen Abbildung 3 & 4: Arbeitsmarktmodell USA/D 7. Verhalten der Akteure Es gibt deshalb keine Alternative zu einer Reform dieses Systems, um es von den in fünfzig Jahren angehäuften sklerotischen Verhärtungen, Überdehnungen und allerlei Wildwuchs zu befreien und mit neuen (z.b. demographischen) Entwicklungen kom-

4 patibel zu halten. Die Akteure der korporativen Marktwirtschaft müssen immer wieder aufs Neue lernen, die komplexe Funktionsweise des Systems zu verstehen und sich so zu verhalten, dass sie seine Stärken auf den Märkten nutzen können. Siehe dazu: W. Abelshauser, Gibt es eine Wirtschaftsethik des Rheinischen Kapitalismus? in: Berliner Republik 3/2006, S. 48-57. 8. Europa Das soziale System der Produktion, über das wir in den Ländern des Rheinischen Kapitalismus verfügen, ist also erhaltenswert und rechtfertigt den Reformaufwand, der zu seiner Erhaltung notwendig ist. Im Kulturkampf mit dem Standardkapitalismus amerikanischer Prägung bedarf es einer gemeinsamen europäischen Position, um den Spielregeln des Rheinischen Kapitalismus auf dem Weltmarkt gleiche Chancen zu gewährleisten. Dazu ist die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft einst gegründet worden. Siehe dazu: W. Abelshauser, Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945, München 2004, Kap. V. 9. Politische Orientierung Auf das soziale System der Produktion, wie es in Deutschland historisch gewachsen ist, hat keine bestimmte politische Richtung ein Patent. Seine sozial-konservativen Gene aus der Bismarckzeit sind nicht zu übersehen. Auch die christliche Soziallehre hat in ihm deutliche Spuren hinterlassen, seit Leo XIII. 1891 mit der Enzyklika Rerum Novarum (Über die Arbeiterfrage) neue Maßstäbe gesetzt hatte (Pius XI. Quadragesimo Anno 1931/Johannes XXIII. 1961). Die Sozialdemokratie hat sich im laufe der Zeit immer enger mit dem Modell der korporativen Marktwirtschaft identifiziert. In der Ära Schiller/Matthöfer/Schmidt ebenso wie unter der Regierung Schröder. Die Soziale Marktwirtschaft nicht das Konzept, sondern die Praxis wurde in der Zeit nach 1945 zum Markenzeichen der deutschen Version des Rheinischen Kapitalismus.

5 Abbildung 1: Divergenz der Produktionsregime am Ende des 20. Jahrhunderts Deutschland USA Arbeitsmarkt / Qualifikation / Partizipation der Arbeitnehmer Hochqualifizierte Stammbelegschaften Institutionalisiertes Bargaining Branchen- und unternehmensspezifische Berufsausbildung Flexible Belegschaften Deregulierte Arbeitsmärkte Vermittlung breiter Fähigkeiten außerhalb der beruflichen Bildung Mitbestimmung Keine vergleichbare Antwort auf das Principal-Agent-Problem Finanzierung / Corporate Governance Universalbanken, Gewachsene Industrie-Bank-Beziehungen Langfristige Finanzierungshorizonte Unterentwickelter Kapitalmarkt Trennbankensystem Kurze Zeithorizonte, High-Risk Finance Hochliquider Kapitalmarkt stakeholder value shareholder value" Branchen-System Langfristige Kapitalbeteiligungen, keine feindliche Übernahme Historisch gewachsene regionale Verbundsysteme ( cluster ) Ausgeprägte Fusions- und Übernahme- Aktivitäten Cluster sind Ausnahmen (z.b. Silicon valley) Korporative Interessenpolitik (starke Verbände) Offener Technologietransfer (Branchenstandard ist Ausbildungsstandard) Norm- u. Standardsetzung Gemäßigtes Kartellverbot Quelle: Werner Abelshauser Pluralistische Interessenpolitik (schwache Verbände) Technologie-Wettbewerb (kein Ausbildungsstandard in den Branchen) Anti-Trust-Gesetzgebung

Tabelle 3: Erwerbstätige* nach Tätigkeitsniveaus 1991-2010 (in vh) 1991 1995 2010 Hochqualifizierte Tätigkeiten 19,3 20,2 24,1 Fachtätigkeiten mit Führungsaufgaben 14,4 14,6 16,4 Qualifizierte Fachtätigkeiten 28,4 29,2 30,1 Einfache Tätigkeiten 17,9 16,6 13,6 Hilfstätigkeiten 20,1 19,6 15,7 6 * ohne Auszubildende, Rundungsfehler im Original Quelle: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) VI/4 (Alexander Reinberg). IAB-Prognos-projektion zur Veränderung der Tätigkeitslandschaft (1999).

Spalt-und Brutstoffe Pflanzenschutz Pharmazeutische Wirkstoffe Kernreaktoren Waffen DV-Geräte Integrierte Schaltungen Nachrichtentechnik Medizinische Diagnose Spitzeninstrumente Luftfahrzeuge Organische Stoffe 1991-1995 1998-2002 Anorganische Stoffe Kunststoffe Farbstoffe Arzneimittel Anwendungsorientierte Chemie Verbrennungsmotoren Pumpen Hydropneumatische Armaturen Fördermittel Heiz- und Kältetechnik Landmaschinen Werkzeugmaschinen Textilmaschinen Spezielle Maschinen Büromaschinen Elektromotoren E-Verteilung Elektrische Leuchten Elektronische Bauelemente Fernsehgeräte Medizinische Geräte Hochwertige Instrumente Optische Geräte Kraftwagen Schienenfahrzeuge FuE-intensive Erzeugnisse a.n.g. -100-80 -60-40 -20 0 20 40 60 80 100 Abb. 2: RPA-Index USA

Abbildung 3 Der deutsche und amerikanische Arbeitsmarkt im Vergleich Ein Modell der Qualifikationsstruktur des Arbeitsmarktes (Idealtypen) Qualifikation USA Deutschland hoch qualifiziert 20 % qualifiziert 60 % unqualifiziert 20 % Anteil Anteil Werner Abelshauser

Der deutsche Arbeitsmarkt Ein Modell der Qualifikationsstruktur des Arbeitsmarktes Qualifikation 20 % hoch qualifiziert 22 % 60 % qualifiziert 45 % unqualifiziert 20 % 33 % Anteil 1950er heute Anteil Werner Abelshauser