Workshop: Marketing/Tarife. Kinder und Jugendliche als potenzielle Kunden des ÖPNV. Dr. Antje Flade Hamburg

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Transkript:

Workshop: Marketing/Tarife Kinder und Jugendliche als potenzielle Kunden des ÖPNV Dr. Antje Flade Hamburg awmf-hh@web.de

Kinder und Jugendliche als Zielgruppe Kinder und Jugendliche sind öfter als Erwachsene Zwangskunden, d.h. sie müssen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, weil es keine Alternative gibt. Die Phase der Zwangskundschaft ist indessen nur von begrenzter Dauer. Blatt 2

Mobilität im Jugendalter Bewegung, Dynamik und Mobilität haben einen hohen Stellenwert bei Jugendlichen; sie sind ein wichtiger Teil ihres Selbstbewusstseins und ihrer Identität. Blatt 3

Die künftigen Fahrgäste Aus der Gruppe der Jugendlichen rekrutieren sich die künftigen Fahrgäste! die Gelegenheit, den jungen Menschen ein positives Bild des ÖPNV zu vermitteln, wird jedoch nicht immer wahrgenommen. Blatt 4

Die Gründe: Jugendliche als schwierige Kundschaft: Verkehrsunternehmen tun sich nicht selten schwer im Umgang mit den zweifellos nicht immer einfachen Kunden. ein zeitlich eingeschränkter Planungshorizont: Man beschränkt sich auf die Gegenwart mit der Haltung: Wir lösen zuerst die aktuellen Probleme, damit haben wir genug zu tun. Blatt 5

Die Grundfrage Wie stellt man es an, um Jugendliche so an den ÖPNV zu binden, dass sie diesen auch in Zukunft bzw. im Zustand der Wahlfreiheit als in Betracht kommende Alternative ansehen? Blatt 6

Verfahrensvorschlag Erkundung der Einstellungen Jugendlicher zum ÖPNV. Maßnahmen zur Veränderung negativer Einstellungen unter Anwendung von Strategien des Einstellungswandels und den Prinzipien der Lerntheorie Unterstützung der erwünschten Erfahrungsbildung durch die Konzeption geeigneter Lernmaterialien. Blatt 7

Die Themenpunkte Sichtung der Einstellungen Jugendlicher zum ÖPNV Strategien der Verhaltens- und Einstellungsänderung Herstellung positiver Einstellungen zu Verkehrsmitteln- dargestellt an einem Beispiel Blatt 8

Einstellungen Jugendlicher zum ÖPNV Etwas Theorie vorweg: Einstellungen kommen in der Konsistenz der Handlungen gegenüber einem Einstellungsobjekt zum Ausdruck und setzen sich aus drei Komponenten zusammen: Kognitionen Gefühlen Verhalten und Verhaltensabsichten. Blatt 9

die kognitive Komponente: Meinungen, Wahrnehmungen und Bewertungen des Preis-Leistungsverhältnisses, des Liniennetzes, der Erreichbarkeit und Ausstattung von Haltestellen, der Taktfrequenz, der direkten Erreichbarkeit von Zielorten, der Pünktlichkeit. Einstellungskomponenten: Kognitionen Gefühle Verhalten Blatt 10

Gefühle sind primäre Reaktionen, die am Anfang einer Handlung stehen und den weiteren Handlungsablauf bestimmen. Bei positiven Reaktionen erfolgt Annäherungs-, bei negativen Reaktionen Vermeidungsverhalten. Menschen wenden sich Umwelten zu, die lustvoll sind. Einstellungskomponenten: Kognitionen Gefühle Verhalten Blatt 11

Gefühlskomponente = der Maßstab, inwieweit eine Person das Einstellungsobjekt mag oder nicht. Affektive Bewertungen lassen sich am besten mit offenen Fragen etwa der Art erfassen: Können Sie Ihre Gefühle beschreiben, die Sie gewöhnlich bei einer Fahrt mit dem Bus oder mit der Straßenbahn haben?" Einstellungskomponenten: Kognitionen Gefühle Verhalten Blatt 12

Zwei Gefühlsdimensionen Gefühle unterscheiden sich entlang einer Lust-Unlust- und einer Erregungs-Entspannungs-Dimension. Die Kombination dieser beiden Dimensionen ergibt vier Felder. Einstellungskomponenten: Kognitionen Gefühle Verhalten Blatt 13

Verhaltenskomponenten Einstellungen manifestieren sich im aktuellen Verhalten (z.b. Nutzung des ÖPNV) und in Verhaltensabsichten (z.b. zukünftig doch besser die Bahn zu benutzen). Einstellungskomponenten: Kognitionen Gefühle Verhalten Blatt 14

Verhaltensabsichten Einstellungskomponenten: Kognitionen werden eher in low cost- Situationen realisiert. Die Absicht wird in die Tat umgesetzt, wenn es nichts oder wenig kostet. Gefühle Verhalten Blatt 15

Einstellungen Jugendlicher zum ÖPNV 35 % 30 25 20 15 10 5 0 Es ist nah Spaß und Vergnügen Freizeit, Ausflug, Urlaub Bequemlichkeit Zeiteinsparung, Schnelligkeit Keine Wahlmöglichkeit Es ist weit Weil ich so zur Schule komm zu Fuß Fahrrad ÖPNV Mitfahren im Auto Begründungen der Verkehrsmittelnutzung 13 bis 14-Jähriger nach dem häufigsten Verkehrsmittel in Prozent der Befragten (Mehrfachnennungen) Blatt 16

Die häufigsten Begründungen für die Verkehrmittelwahl: ÖPNV: Man kommt so zur Schule Es ist weit Zu Fuß: Es ist nah Fahrrad: Schnelligkeit Spaß und Vergnügen. Blatt 17

Erfassung der emotionalen Reaktionen auf die Verkehrsmittel Schildere bitte mit deinen eigenen Worten, wie du dich fühlst, wenn du zu Fuß, mit dem Rad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und im Auto unterwegs bist. Blatt 18

Beispiele für emotionale Reaktionen zum Zufußgehen: Man kann alles in Ruhe ansehen, erinnere mich an Schönes zum Mitfahren im Auto: Zeit, die Landschaft zu betrachten, Musik hören und entspannen zum Radfahren: erfrischend, Wind im Gesicht, Gefühl von Freiheit, man hat Bewegung, frische Luft, schnell, fühle mich wohl, frei, gefällt mir sehr, toll, gesund, macht Spaß zum Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln: eng, zu voll, heiß, langweilig, unwohl, gefällt mir weniger, unbequem Blatt 19

Emotionale Bewertung der Verkehrsmittel Blatt 20

Unlust im ÖPNV Der Unterschied zwischen dem ÖPNV und den anderen Fortbewegungsarten liegt demnach nicht im Anregungspotential, sondern im Lust/Unlust-Bereich. Für Jugendliche ist der ÖPNV ausreichend anregend, doch nicht lustvoll genug. Blatt 21

Aktuelle Verkehrsmittelnutzung von Jugendlichen Fahrrad und ÖPNV sind die häufigsten Verkehrsmittel. Zwischen 10 und 14 Jahren wird überwiegend Rad gefahren, die 15- bis 17- Jährigen nutzen öfter öffentliche Verkehrsmittel. Jugendliche in kleineren Städten machen ihre Mobilitätserfahrungen überwiegend als Radfahrende, die Großstadt-Jugendlichen häufiger mit dem ÖPNV. Blatt 22

Hauptverkehrsmittel von Jugendlichen in Klein- und Großstädten ein Beispiel % 80 70 60 72 50 40 30 41 25 20 10 0 ÖPNV 12 mit dem Rad Hamburg Ahrensburg Blatt 23

Langfristige Verhaltensabsichten Jugendlicher Stell dir vor, dass du erwachsen bist: Meinst du, dass du dann viel Auto fahren wirst? Blatt 24

Unterschiedliche Verhaltensabsichten Jugendlicher 0% 50% 100% 40 41 50 45 41 47 42 44 19 12 8 11 zu Fuß Fahrrad ÖPNV insgesamt Häufigstes Verkehrsmitte Anteil Autoorientierte Anteil Pragmatische Anteil Nicht- Autoorientierte Blatt 25

Die Verkehrsumwelt als Lernumwelt Lernen umfasst alle Verhaltensänderungen, die aufgrund von Erfahrungen zustande kommen. Einstellungen sind das Ergebnis von Lernprozessen, so dass Lernprinzipien eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, dass gesellschaftlich erwünschte Einstellungen erworben oder dahingehend verändert werden. Blatt 26

Lernformen klassisches Konditionieren instrumentelles (operantes) Konditionieren kognitives Lernen soziales Lernen (Lernen am Modell) Blatt 27

Instrumentelles Lernen Einstellung +/- +/- Verhalten Folgen des Verhaltens (Konsequenz instrumentelles Lernen Entscheidend für das Verhalten ist demnach, ob die Verhaltensfolgen angenehm oder unangenehm sind. Blatt 28

typische Erfahrungsrepräsentation: Blatt 29

Erfahrungsbildung und Erfahrungsrepräsentation Schritt 1: Lernen findet aufgrund von Erfahrungen statt Schritt 2: Die durch Lernprozesse erworbenen Erfahrungen werden im Gedächtnis gespeichert und auf diese Weise personintern repräsentiert Blatt 30

Lernen im ÖPNV Auch die im ÖPNV gemachten Erfahrungen werden kumuliert und personintern repräsentiert. Damit eine personinterne Erfahrungsrepräsentation aufgebaut wird, die das gewünschte Verhalten nahe legt, bedarf es einer entsprechenden Erfahrungsbildung. Blatt 31

Einordnung der Verkehrserziehung Eine wirkungsvolle Verkehrserziehung, die nicht nur auf das Einüben von Verhaltensroutinen abzielt, sondern auch die Erfahrungsbildung und den Aufbau personinterner Repräsentationen im Blick hat, ist noch weniger verzichtbar, je mehr die im Alltag gemachten von den gewünschten Erfahrungen abweichen. Blatt 32

Ansätze zur Förderung einer positiven Einstellung zum ÖPNV Ermöglichung direkter Erfahrungen durch gezielte Projekte, z.b. durch Situationen, in denen cool rider anwesend sind, oder durch Ausbildung zum cool rider Bereitstellung von Materialien für indirekte Erfahrungen, z.b. in Form ansprechender Medien in der Verkehrserziehung Blatt 33

Ein Beispiel für eine zeitgemäße Lernsoftware Die vom Bundesforschungsministerium geförderte Lernsoftware Mit dem Fahrrad durchs Netz zielt darauf ab, eine positive Haltung zum Rad fahren zu erzeugen und zu festigen. In gleicher Weise könnte eine positive Einstellung zum ÖPNV aufgebaut werden! Blatt 34

Struktur der Lernsoftware: sechs Lerntouren 1) das Verkehrsangebot: Unsere Wege mit dem Rad 2) die individuelle Ausstattung: So starten wir gut Regelungen und Konflikte im Straßenverkehr: Miteinander im Straßenverkehr Ökologische und Gesundheitsaspekte der Verkehrsmittel: Mit dem Fahrrad für die Umwelt Soziale und gesellschaftliche Einflussfaktoren des Verkehrsverhaltens: Mobilsein ist angesagt Geschichte des Fahrrads: Historad Blatt 35

Lerntour Nr. 4 Thema: Mit dem für die Umwelt Radfahren als Beitrag für die eigene Gesundheit und den Umweltschutz. Am Beispiel der ökologischen Folgen des motorisierten Verkehrs werden angesprochen: Treibhauseffekt Platzbedarf umweltfreundlicher Verkehr Blatt 36

Lerntour Nr. 5 Thema: Mobilsein ist angesagt Anregungen zur Auseinandersetzung mit den Hintergründen der individuellen Mobilität und deren Folgen. Schwerpunktthema ist die Wahl des Verkehrsmittels, z.b.: Lernen in der Familie andere Länder, andere Sitten Blatt 37

Ausblick Eine überregionale Lernsoftware Mit dem ÖPNV durchs Netz wäre sehr wahrscheinlich eine Erfolg versprechende Strategie im Bereich der vermittelten Erfahrungsbildung. Blatt 38

Mögliche Struktur einer solchen Lernsoftware 1) Das Verkehrsangebot: Unsere Wege mit Bus und Bahn Unterwegs im Schülerverkehr: Konflikte und wie sie gelöst werden können Klimawandel und ökologische Aspekte: Mit dem Umweltverbund unterwegs Soziale und gesellschaftliche Einflussfaktoren des Unterwegsseins: Mobilsein ist angesagt Geschichte des öffentlichen Verkehrs: Wann und wo fuhr die erste Straßenbahn? Blatt 39

Herstellung einer Bindung an den ÖPNV durch Beachtung der biographischen Dimension: die Erfahrungsbildung bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel der emotionalen Dimension: die Bedeutung von Gefühlen in Bezug auf das Hinwendungs- oder Vermeidungsverhalten der pädagogischen Dimension: die Unterstützung der gewünschten Erfahrungsbildung durch Einsatz ansprechender Lernmaterialien. Blatt 40

Ende Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontaktaufnahme zur Referentin über awmf-hh@web.de Blatt 41