Zur Messung von Sicherheitskultur in Europa



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Transkript:

Zur Messung von Sicherheitskultur in Europa Dr. Antje Hammer APS Jahrestagung 2015; Patientensicherheit die Zukunft im Blick

Offenlegung potentieller Interessenkonflikte Dr. Antje Hammer Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Patientensicherheit Keine Forschungsgelder, Zuwendungen oder Drittmittel von pharmazeutischen Unternehmen Honorartätigkeiten: Beratung bei Studiendesigns und systematischen Literaturrecherchen, Gastdozentin (Mannheim Institute of Public Health, Social and Preventive Medicine) Gutachtertätigkeiten für: BMC Health Services Research BMC Safety in Health BMJ Quality & Safety Cancer International Journal for Quality in Health Care Journal of Public Health Management & Practice APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 2

Warum Sicherheitskultur messen?

Forderung nach Sicherheitskultur im Gesundheitswesen To ERR is Human : Es sterben mehr Menschen durch Behandlungsfehler als z.b. bei Verkehrsunfällen, durch Brustkrebs oder durch Aids Forderung des Institute of Medicine : health care organizations must develop a culture of safety such that an organization's care processes and workforce are focused on improving the reliability and safety of care for patients (Kohn 2000) APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 4

Wie wird Sicherheitskultur gemessen?

Instrumente zur Messung von Sicherheitskultur Ende 1990er: Adaption von Instrumenten aus der Hoch-Risiko-Industrie Erfassung von Einstellungen und Wahrnehmungen der Organisationsmitglieder bezüglich der Sicherheitskultur Auf Grundlage von Befragungsdaten (Fernández-Muñiz et al. 2007, Gershon et al. 2004) Instrumente unterschieden sich erheblich in der Anzahl dem Inhalt sowie in der Bezeichnung der untersuchten Dimensionen (Alhemood et al. 2004, Colla et al. 2005, Flin et al. 2006, Gershon et al. 2004, Singla et al. 2006, Wiegmann et al. 2002) APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 6

Dimensionen der Sicherheitskultur Dimension Allgemeine Risikowahrnehmung Management Commitment Supervisor Commitment Worker Commitment Offene Kommunikation Teamwork Fehlermeldung Analyse gemeldeter Fehler Rückmeldung zu Fehlern Nicht-strafende Reaktion auf Fehler Personalausstattung Safety-System Übergabe und Verlegung Organisationales Lernen Fort- und Weiterbildungen Zur quantitativen Erfassung von Sicherheitskultur (Surrogate) (Hammer 2012) 7APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 7

Instrumente zur Messung von Sicherheitskultur Studie Sorra und Nieva 2004 Singer et al. 2007 Sexton et al. 2006 Hofmann und Mark 2006 Katz- Navon et al. 2005 Zohar et al. 2007 Weingart et al. 2004 Name des Instrumentes HSOPS PSCHO SAQ CSS Allgemeine Risiko-/ Sicherheitswahrnehmung x x x x Führung und Management x x x x x Supervisor Commitment x (x) x x Offene Kommunikation x (x) x x x x Teamwork x x x Verhalten und Einstellung der Angestellten x x x x x Fehlermeldung x x x Analyse von unerwünschten Ereignissen x x x Rückmeldung an Mitarbeiter (Feedback) x Sanktionsfreier Umgang mit Fehler x x x x x Übergabe und Verlegung x x Ressourcen (Staffing, Equipment) x x x x x x Organisationales Lernen x x Bildung- und Weiterbildungen, Information x x x x x Anzahl der gemessenen Dimensionen 11 7 10 5 4 7 8 APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 8 (Hammer 2012)

Wie wird Sicherheitskultur in Europa gemessen? Am Beispiel des Hospital Survey on Patient Safety Culture (Hammer und Manser 2014)

Hospital Survey on Patient Safety Culture HSPSC, HSOPSC, HSOPS oder SOPS Entwickelt von Sorra und Nieva (2004) Von Krankenhäusern selbstständig nutzbares Instrument zur Messung der Sicherheitskultur Instrument für die Befragung von Mitarbeitern 44 Items 12 Dimensionen (42 Items); 2 Einzelitems Nutzung in Europa??? APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 10

Ergebnisse Country Hospital setting and psych. properties published Hospital setting but psych. properties unpublished Hospital setting but no psych. properties Other healthcare setting (e.g. nursing home) Belgium 2 2 Croatia 1 1 Denmark 1 1 England 1 1 2 Finland 1 1 2 France 1 1 Germany 1 1 1 3 Greece 1 1 Ireland 1 1 2 4 Iceland 1 1 Italy 1 3 4 Malta 1 1 Norway 2 1 3 Scotland 1 1 2 Slovenia 1 1 Spain 1 5 1 7 Sweden 1 1 Switzerland 2 2 The Netherlands 1 2 1 4 Turkey 1 1 Sum 14 5 20 5 44 APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 11 Total

Psychometrische Evaluation Country (Author) Data collection N Hos N Staff Resp.- rate (%) Psychometric analyses BEL (Wenqi 2005) Apr - May 2005 1 1.323 75 (1) EFA; (2) CFA; (3) α; (4) Pearson's C BEL (Pryseley 2008) In 2006 - - - (1) EFA; (2) CFA; (3) α; (4) Pearson's C ENG (Waterson et al. 2010) May - Jun 2006 3 1.461 37 (1) EFA; (2) CFA; (3) α FRA (Occelli et al.2013) Jan 2009-401 77 (1) PCA; (2) CFA; (3) α GER (Hammer et al. 2011) Apr - Oct 2008 551 551 45 (1) CFA; (2) α; (3) Pearson s C NOR (Olsen 2007; 2008) 1 1.919 55 (1) CFA; (2) α; (3) Pearson s C NOR (Haugen et al. 2010) Oct - Nov 2009 1 358 62 (1) EFA; (2) α; (3) Pearson s C SCO (Sarac et al. 2011) Feb - Sep 2009 7 1.969 22 (1) EFA; (2) CFA; (3) α; (4) Pearson s C SLO (Robida 2013) 2010 3 1.048 60 (1) PCA; (2) CFA; (3) α; (4) Spearman-Rho SWE (Hedsköld et al. 2013) 2009-2011 - 38.812 - (1) EFA; (2) CFA; (3) α; (4) Pearson's C SWI (Pfeiffer & Manser 2010) Oct - Dez 2006 1 3.005 47 (1) EFA; (2) CFA; (3) α; (4) Pearson's C SWI (Perneger et al. 2013) Feb 2009 1 1.221 55-92 (1) EFA; (2) CFA; (3) α; NLD (Smits et al. 2008) Jun 2005 8 583 - (1) EFA; (2) CFA; (3) α; (4) Pearson s C TUR (Bodur & Filiz 2010) 2008 3 309 51-91 (1) EFA; (2) α; (3) Pearson s C APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 12

Konfirmatorische Faktorenanalyse 12 Studien (1 x separate Faktorenanalyse für jeden einzelnen Faktor) Absolute fit measures 3 von 7 Studien: gute Chi²-Werte mit p <.001 (Pryseley 2008; Hammer et al. 2011; Robida 2013) 3 von 4 Studien: Chi²/df 2.5 (Hammer et al. 2011;Pfeiffer & Manser 2010;Wenqi 2005) 4 von 6 Studien: akzeptable Goodness-of-fit Inizies (GFI) (Hedsköld et al. 2013; Olsen 2008; Perneger et al. 2013; Wenqi 2005) 10 von 11 Studien: akzeptable Werte für den Root Mean Square Error of Approximation (RMSEA) (Hammer et al. 2011; Hedsköld et al. 2013; Occelli et al. 2013; Olsen 2008; Perneger et al. 2013,Pfeiffer & Manser 2010; Robida 2013; Sarac et al. 2011; Waterson et al. 2010; Wenqi 2005) Incremental model fit 8 von 11 Studien erreichen akzeptable Werte 3 Studien erreichen keine akzeptablen Werte in allen gemessenen Fit-indizies (Pryseley 2008; Occelli et al. 2013; Perneger et al. 2013) APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 13

Exploratorische Faktorenanalyse In 12 Studien durchgeführt Dimensionen, die auf einem Faktor laden: 6 Studien: 'Feedback and communication about error' + 'Communication openness (Wenqi 2005; Pryseley 2008; Bodur & Filiz 2010; Perneger et al. 2013; Pfeiffer & Manser 2010; Robida 2013) 5 weitere Studien: 'Feedback and communication about error' + 'Organisational learning (Haugen et al. 2010; Hedsköld et al. 2013; Occelli et al. 2013; Sarac et al. 2011; Smits et al. 2008) 6 Studien: 'Teamwork across hospital units' + 'Hospital handoffs and transitions (Pryseley 2008; Occelli et al. 2013; Perneger et al. 2013; Pfeiffer & Manser 2010; Robida 2013; Wenqi 2005) 1 weitere Studie 'Teamwork across the units' + 'Teamwork within units' (Waterson et al. 2010) 2 weitere Studien 'Teamwork across the units' + 'Management support for patient safety' (Bodur & Filiz 2010; Hedsköld et al. 2013) 4 Studien 'Overall perceptions of safety' + 'Staffing' (Hedsköld et al. 2013; Robida 2013; Sarac et al. 2011; Waterson et al. 2010) APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 14

Internal consistency Cronbach s alpha Country USA Sorra 2004 BEL Wenqi 2005 BEL Pryseley 2008 ENG Waterso n 2010 FRA Occelli 2013 GER NLD Hammer Smits 2011 2008 NOR NOR Olsen Haugen 2007;Ols 2010 en 2008 SCO Sarac 2011 SLO Robida 2013 SWE Hedsköld 2013 SWI Pfeiffer 2011 SWI Perneger 2013 TUR Bodur 2010 Safety Culture Dimensions Hospital management supp.83.72.77.69.73.87.68.79.80.79.82.81.83.79 - Supervisor/manager exp..75.77.75.68.83.69.70.77.85.79.74.79.78.75.72 Teamwork across hospital.80.66.68.70.59.78.59.65.73.70.74.71.76.71 - Teamwork within units.83.66.82.73.63.77.66.77.75.80.74.75.73.80.83 Communication openness.72.65.72.67.62.64.72.68.67.73.74.67.64.67 - Hospital handoffs/transitions.80.71.72.77.66.83.68.65.68.74.66.75.71.78.72 Nonpunitive response to error.79.68.64.65.57.73.69.64.68.77.61.74.71.60.71 Feedback/commun. ab. error.78.78.76.80.64.79.75.70.73.78.72.76.79.77 - Staffing.63.57.52.58.46.73.49.65.59.60.65.67.61.61.63 Organizational learning.76.59.59.66.59.61.57.51.75.64.36.66.68.57.68 Outcome Dimensions Overall perceptions of safety.74.58.63.67.67.73.62.76.78.71.65.72.75.68.57 Frequency of event reporting.84.85.87.83.84.86.79.82.82.84.88.87.88.86.86 APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 15

Zusammenfassung der Ergebnisse Spagat zwischen der Adaption eines bereits existierenden Instrumentes zur Messung von Sicherheitskultur und der Notwendigkeit von Adaptionen im nationalen Kontext Einheitliche Standards bei der psychometrischen Evaluation Europäisches Netzwerk Weitere Forschung Weiterentwicklung der HSOPS für den europäischen Raum Ausschluss einzelner Dimensionen ( Staffing und Organizational learning ) Erweiterung um neue Dimensionen (Fehlermeldung, Einstellungen und Wahrnehmungen der Mitarbeiter, Bildung und Weiterbildung) Bezüglich der Verlinkung mit Patienten-Outcomes APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 16

Ausblick für Wissenschaft und Praxis

Ausblick Gute theoretische Fundierung Mixed-Methode-Ansätze Langzeitstudien Nachhaltigkeit Systematische Ansätze vs. local enthusiasm Spagat zwischen Theorie und Praxis APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 18

Literaturangaben Alhemood AM, Genaidy AM, Shell R, Gunn M, Shoaf C (2004). Towards a model of safety climate measurement. Int J Occup Saf Ergon. 10(4):303-18 Bosch, M.; Halfens, R. J.; van der Weijden, T.; Wensing, M.; Akkermans, R.; Grol, R.; Organizational culture, team climate, and quality management in an important patient safety issue: nosocomial pressure ulcers, in: Worldviews Evid Based Nurs, 8, 2011, S. 4 14. Colla JB, Bracken AC, Kinney LM, Weeks WB (2005). Measuring patient safety climate: A review of surveys. Qual Saf Health Care 14(5):364-6 Fernández-Muñiz B, Montes-Oeón J, Vázques-Ordás C (2007). Safety culture: Analysis of the causal relationships between its key dimensions. J Safety Res 28:627-41 Flin R, Burns C, Mearns K, Yule S, Robertson EM (2006). Measuring safety climate in health care. Qual Saf Health Care 15(2):109-15 Gershon RRM, Stone PW, Bakken S, Larson E (2004). Measurement of organizational culture and climate in healthcare. J Nurs Admin 34(1):33-40 Groves PS (2013) The relationship between safety culture and patient outcomes: Results from pilot meta-analyses. Western Journal of Nursing Research. Guldenmund FW (2000). The nature of safety culture: A review of theory and research. Saf Sci 34(1-3):215-57 Hammer A (2012). Zur Messung von Sicherheitskultur in deutschen Krankenhäusern, Universität zu Köln, Köln. Hammer A, Manser T (2014). The use of the Hospital Survey of Patient Safety Culture in Europe. In: Waterson P (Editor). Patient Safety Culture: Theory, Methods and Application, Chapter 11. Ashgate. Huang, Yueng-Hsiang; Chen, Peter Y.; Grosch, James W.; Safety climate: New developments in conceptualization, theory, and research, in: Accident Analysis and Prevention, 42, 2010, S. 1421 1422. International Atomic Energy Agency (IAEA) (1986). Summary report on the post-accident review meeting on the chernobyl accident. Safety Series 75- INSAG-4. Vienna: International Safety Advisory Group Kohn (2000). To err is human: Building a safer health system. Washington, DC: National Academy Press Mardon, Russell E.; Khanna, Kabir; Sorra, Joann; Dyer, Naomi; Famolaro, Theresa; Exploring relationships between hospital patient safety culture and adverse events, in: Journal of Patient Safety, 6, 2010, S. 226 232. Singla AK, Kitch BT, Weissman JS, Campbell EG (2006). Assessing patient safety culture: A review and synthesis of the measurement tools. J Patient Saf 2(3):105-15 The Health Foundation; Evidence scan: Does improving safety culture affect patient outcomes?, Hrsg. The Health Foundation, 2011. Wiegmann DA, Zhang H, Von Thaden T, Sharma G, Mitchell A (2002). A synthesis of safety culture and safety climate research. Savoy: Aviation Research Lab Institute of Aviation APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 19

Sonstige Quellen Liste der Veröffentlichungen zu Instrumenten zur Messung von Sicherheitskultur finden Sie in: Hammer A (2012). Zur Messung von Sicherheitskultur in deutschen Krankenhäusern, Universität zu Köln, Köln. Liste der Veröffentlichungen zur Nutzung des HSOPS in Europa finden Sie in: Hammer A, Manser T (2014). The use of the Hospital Survey of Patient Safety Culture in Europe. In: Waterson P (Editor). Patient Safety Culture: Theory, Methods and Application, Chapter 11. Ashgate.. Bildquellen: ClipArts von www.office.com 20 APS Jahrestagu 16.04.2015

It may be part of human nature to err, but it is also part of human nature to create solutions, find better alternatives, and meet the challenges ahead. (Institute of Medicine 2000) Danke für Ihre Aufmerksamkeit Fragen? Kontaktieren Sie mich! Antje.Hammer@ukb.uni-bonn.de www.researchgate.net/profile/antje_hammer www.linkedin.com/pub/antje-hammer/67/92/32

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sicherheitskultur und Patientensicherheitsoutcomes?

Stand der Forschung Sicherheitskultur Patientensicherheit Fokus auf spezifische Outcomes (Wiedereinweisungsrate, Mortalität, Komplikationen, Medikationsfehler, Unerwünschte Ereignisse) (The Health Foundation 2011) Fokus auf spezifische Indikationen/Bereiche USA: 30 ICUs, 66.000 Patienten, 2.100 Mitarbeiter: 10% SiKu 15% Aufenthaltsdauer (Huang et al. 2010) USA: 179 Krankenhäuser; Trend SiKu unerwünschten Ereignissen; signifikante Zusammenhänge mit moderaten Effekten (Mardon et al. 2010) NED: 37 Krankenhäuser/67 Pflegeheime, 1.300 Patienten 460 Mitarbeiter; KEINE Zusammenhänge zwischen Organisationskultur, Teamklima und dem Auftreten von Druckgeschwüren (Bosch et al. 2011) APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 23

Stand der Forschung Sicherheitskultur Patientensicherheit Keine systematischen Zusammenhangsanalysen Keine eindeutigen Ergebnisse Aber: Keine statistischen Zusammenhängen keine realen Zusammenhängen Zugang zu Daten Erhebungsmethoden Publikationsbias Fehlende wissenschaftliche Begleitung Primarziel der Studien ist nicht die Zusammenhangsanalyse Mangelnde theoretische Fundierung hinsichtlich der Messung von Sicherheitskultur/-klima (Groves 2013, Hammer und Manser 2014, Morello et al. 2013) APS Jahrestagung 2015 Dr. Antje Hammer 16.04.2015 Seite 24