SK-ZERT 201 DeGIR-/DGNR-Spezialkurs Modul A - Gefäß eröffnende Verfahren (PTA, Stent, Lyse, Thrombektomie, Stentgrafts) Zertifizierung Spezial Donnerstag, 05.05.2016 von 8:00 bis 12:00 Uhr im Raum: Levy-Dorn Zusatzinfo Zertifizierung: Spezialkurs A Vorsitz / Moderation: Huppert P / Darmstadt SK-ZERT 201.1 Chronische Ischämie - Interventionen bei aortoiliakalen Läsionen 8:00 Uhr Referent(en): Müller-Hülsbeck S Kurzfassung: Aortoiliakale Läsionen können minimalinvasiv endovaskulär behandelt werden. Dies gilt insbesondere für TASC A, B, und C Läsionen, aber auch in Einzelfällen für TASC D Läsionen. Entscheidend für den technischen Erfolg ist eine sorgfältige Planung des Eingriffs hinsichtlich des bzw. der Zugangswege und der benötigten Materialien anhand einer vorangegangen, nicht-invasiven diagnostischen Bildgebung. Abgerundet werden die Ausführungen durch aktuelle Veröffentlichungen. Lernziele: 1. Erlernen der unterschiedlichen Zugangswege 2. Erlernen von Rekanalisationsalgorithmen 3. Erlernen der richtigen Wahl des Implantates zur Sicherung des technischen Erfolgs 4. Erkennen möglicher Limitationen des endovaskulären Vorgehens unter Berücksichtigung technischer Limitationen 5. Erkennen, wann möglicherweise dem operativen Verfahren der Vorzug zu gewähren ist SK-ZERT 201.2 Chronische Ischämie - Interventionen bei femoropoplitealen Läsionen 8:25 Uhr Referent(en): Diehl S 2016 www.drg.de Seite 1 von 5
Kurzfassung: Die chronische Ischämie der unteren Extremität äußerst sich in verschiedenen klinischen Bildern, die von der Claudicatio intermittens über Ruheschmerzen, bis hin zu trophischen Störungen und lokalen Veränderungen reicht. Ist eine konservative bzw. medikamentöse Therapie der Symptome alleine nicht ausreichend besteht die Indikation zur endovaskulären bzw. operativen Therapie. Eine Einteilung basierend auf dem Ausmaß bzw. Komplexitätsgrads arteriosklerotischer Läsionen stellen die TASC-Kriterien dar. Diese dienen 1. Linie dazu Studienkollektive hinsichtlich des Komplexitätsgrades therapierter Gefäßläsionen vergleichend einzuordnen. Für die klinische Praxis müssen darüberhinaus das pavk-stadium, die Komorbidiät sowie der Patientenwunsch berücksichtigt werden. Der Vortrag adressiert derzeit verfügbare endovaskuläre Verfahren zur Behandlung femoropoplitealer Läsionen. Zur Verfügung stehende Verfahren sind neben der alleinigen PTA, die Ballonangioplastie mit sekundärer Stentimplantation, die primäre Stentangioplastie, der Einsatz medikamentenbeschichteter Ballons und Stents sowie verschiedene Artherektomie- bzw. Thrombektomiesysteme. Neben Prinzipien und technischer Durchführung der Verfahren wird die aktuelle Datenlage sowie die Verankerung in der neuen S3-Leitline dargelegt. Anhand von Fallbeispielen werden Entscheidungsprozesse im klinischen Alltag präsentiert. Lernziele: Indikationen zur endovaskulären Therapie femoropoplitealer Läsionen Kenntnis, Technik und Durchführung der zur Verfügung stehenden Verfahren Aktuelle Datenlage und Kenntnis der neuen S3-Leitline bei femoropoplitealen Läsionen SK-ZERT 201.3 Chronische Ischämie - Interventionen bei infrapoplitealen Läsionen 8:50 Uhr Referent(en): Ketelsen D Kurzfassung: Die Möglichkeiten interventioneller Therapien zur Behandlung der kritischen Extremitätenischämie im Rahmen einer fortgeschrittenen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pavk) haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Insbesondere bei below-the-knee (BTK)-Läsionen werden verschiedene antegrade und retrograde Rekanalisierungstechniken angewandt, um die meist komplexen und langstreckigen Stenosen oder Verschlüsse zu passieren. Der aktuelle technische Fortschritt erlaubt die Verwendung unterschiedlicher Draht-, Katheter- und Stenttypen für den therapeutischen interventionellen Einsatz am Unterschenkel. Lernziele: Lernziele des Vortrages sind verschiedene ante- und retrograde Rekanalisationstechniken zur Behandlung komplexer Unterschenkelläsionen. Spezielle Techniken wie z.b. das transkollaterale Crossing oder die pedal-plantar loop Technik sollen anhand von Fallbeispielen verdeutlicht werden. SK-ZERT 201.4 Akute Ischämie - Interventionen an der unteren Extremität 9:15 Uhr Referent(en): Krüger K 2016 www.drg.de Seite 2 von 5
Kurzfassung: Bei der akuten Ischämie kommt es, meist auf dem Boden einer lokalen Thrombose oder Embolie, zu einer plötzlichen Verschlechterung der Perfusion der Extremität mit neuen oder sich verstärkenden Symptomen einer peripheren Durchblutungsstörung. Diese Situation stellt eine Bedrohung für den Erhalt der Extremität dar, so dass eine sofortige Therapie eingeleitet werden muss. Es stehen chirurgische und interventionelle Rekanalisationsverfahren zur Verfügung. Die lokale intraarterielle Fibrinolyse und die perkutane Thrombektomie sind interventionelle Therapieoptionen, die in Abhängigkeit vom Schweregrad der Symptome, den absoluten und relativen Kontraindikationen und den potentiellen Risiken eingesetzt werden. Lernziele: Systematik und typische Symptome der akuten Ischämie der unteren Extremität; Entscheidungskiterien für die Wahl der Therapie; Technik, Indikationen, Kontraindikationen, Erfolgsraten und Risiken der lokalen intraarteriellen Fibrinolyse und der perkutanen Thrombektomie SK-ZERT 201.5 Pause 9:40 Uhr Referent(en): SK-ZERT 201.6 Akute und chronische Ischämie - Interventionen an den Viszeralarterien 10:20 Uhr Referent(en): Schäfer J Kurzfassung: Die akute und chronische mesenteriale Ischämie stellen vergleichsweise seltene Differenzialdiagnosen dar. Gestaltet sich bei beiden Erkrankungsformen die Diagnose bisweilen schwierig, gilt es bei Verdacht auf akute mesenteriale Ischämie eine sofortige Diagnostik mit unmittelbar anschließender zielführender Therapie einzuleiten. Die chronische mesenteriale Ischämie ist in der Regel atherosklerotisch bedingt, im klinischen Kontext wird die Erkrankung im Sinne einer Ausschlussdiagnose unter Durchführung einer sorgfältigen Anamnese und verschiedener bildgebender Verfahren gestellt. Dabei sind die diagnostischen Aussagefähigkeiten der verschiedenen nicht-invasiven Modalitäten Duplexsonographie, CTA und MRA sowie die der invasiven Modalität DSA zu berücksichtigen. Derzeitig ist die Behandlung einer chronischen mesenterialen Ischämie eine Domäne der endovaskulär-interventionellen Revaskularisation. Bei klinischem Verdacht auf akute mesenteriale Ischämie ist eine sofortige Labor- und vor allem bildgebende Diagnostik, zumeist mittels CT, durchzuführen, an die sich unmittelbar die zielführende Therapie anschließt. Ätiologisch wird bei akuter mesenterialer Ischämie die primäre Ischämie durch vaskuläre Ursachen von der sekundären Ischämie durch nicht-vaskuläre Ursachen differenziert. In Abhängigkeit der Ursache ist aus den verschiedenen therapeutischen Optionen - endovaskulär-interventionelle Revaskularisation, offene gefäßchirurgische Revaskularisation, Laparotomie mit ggf. Resektion nekrotischer Darmabschnitte - die geeignete oder eine Kombination aus ihnen auszuwählen und durchzuführen. Lernziele: - Darstellung des klinischen Bildes chronischer und akuter mesenteriale Ischämie. - Einordnung der Wertigkeit der verschiedenen bildgebenden Modalitäten Duplexsonographie, CT, MRT und DSA. - Einordnung der Wertigkeit endovaskulär-interventioneller Revaskularisationsverfahren für chronische und akute mesenteriale Ischämie. SK-ZERT 201.7 Interventionelle Therapie des Aortenaneurysma 2016 www.drg.de Seite 3 von 5
10:45 Uhr Referent(en): Treitl M Kurzfassung: Die endovaskuläre Aneurysma Reparatur (EVAR) hat in den letzten 20 Jahren die Therapie des thorakalen und abdominellen Aortenaneurysmas entscheidend verändert. Das Ziel, die postoperative Mortalität der offenen Operation zu senken, wurde klar erreicht, allerdings zu dem Preis einer erhöhten Rate an Sekundärinterventionen, z.b. wegen Stenograf-Migration oder Endoleckagen. Hinzu kommt, dass trotz stetiger Weiterentwicklung der Stentgrafts und zahlreichen neuen Technologien auf dem Markt die Zahl der sogenannten "Hostile Neck Anatomies" (HNA) bei immer noch 40% liegt. D.h. eine große Zahl an anatomischen Varianten kann immer noch nicht endovaskulär versorgt werden. Ziel des Vortrages ist es, die Indikationslage darzulegen, die anatomischen Kriterien für die endovaskuläre Versorgbarkeit aufzuzeigen und potentielle Stolperfallen bzw. Indikatoren für Sekundärinterventionen aufzuzeigen. Anhand der derzeit verfügbaren Materialien und Techniken wird anschließend die Prozedur der Implantation am Beispiel thorakaler und abdomineller Anzurühmen dargestellt und zuletzt aufgezeigt, welche Sekundärinterventionen relevant sein können, was die Indikation für Sekundäreingriffe ist und wie diese durchgeführt werden. Lernziele: - Indikationsstellung endovaskuläre Aneurysmaversorgung - Technik, Limitationen - Komplikationsmanagement (Endoleaks) - Ausblicke, neue Techniken SK-ZERT 201.8 Aneurysmen der Becken- und Viszeralarterien - Therapie mittels Stentgrafts 11:10 Uhr Referent(en): Goltz J Kurzfassung: Aneurysmen der Beckenarterien sind in 20% mit abdominellen Aortenaneurysmen vergesellschaftet und kommen gehäuft bilateral vor. Isoliert treten sie mit 0,03% selten auf. Am häufigsten ist die A. iliaca com. (AIC), seltener die A. iliaca interna (AII) betroffen. Meist zufällig entdeckt sind sie dementsprechend asymptomatisch. Ruptur, Embolien oder Kompression umliegender Strukturen sind mögliche Manifestationen. Die Indikation zur Behandlung besteht bei symptomatischen Aneurysmen und solchen mit einer Größe >3cm oder schnellem Wachstum. Aufgrund hoher peri- und postoperativer Mortalität wird bevorzugt endovaskulär behandelt. AIC Aneurysmen werden in Abhängigkeit der Landezonen mittels isoliertem Stentgraft oder infrarenaler Bifurkationsprothese (ggf. mit Okklusion der ipsilateralen AII) oder Iliac Sidebranch behandelt. AII Aneurysmen bedürfen häufig der Embolisation. Echte Aneurysmen der Viszeralarterien (VAA) sind selten aber potentiell lebensbedrohliche Läsionen, die meist asymptomatisch sind und zufällig entdeckt werden. In absteigender Häufigkeit sind die Äste von Tr. coeliacus (ca. 80%), AMS, AMI und A. renalis betroffen. Indikationen zur Behandlung umfassen schnelles Wachstum, VAA-assoziierte Schmerzen, embolische oder ischämische Episoden sowie eine Größe >2cm. Viszerale Pseudaneurysmen sind iatrogen, postoperativ, -entzündlich oder?traumatisch bedingt und sollten ungeachtet ihrer Größe versorgt werden. Zu den endovaskulären Versorgungstechniken zählen Embolisation und Implantation von Stentgrafts. Im Gegensatz zu den meisten Embolisations- und auch Operationstechniken besteht der Vorteil der Stentgraftimplantation im Perfusionserhalt distal des Aneurysmas. Bildgebende Verlaufskontrollen erscheinen notwendig. 2016 www.drg.de Seite 4 von 5
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Lernziele: Indikationen, Technik, Komplikationen und Ergebnisse a) der perkutanen Stentgraftimplantation zur Exklusion echter und falscher VAA sowie b) der Implantation von Stentgrafts/Iliac Sidebranches zur Behandlung iliakaler Aneurysmen. SK-ZERT 201.9 Gefäß eröffnende Verfahren: Komplikationsmanagement - Fallbeispiele 11:35 Uhr Referent(en): Huppert P Kurzfassung: Peter Huppert, Darmstadt Die häufigsten Komplikationen interventioneller Rekanalisationen peripherer Arterien sind embolische Verschlüsse distaler Gefäßsegmente sowie tiefgreifende Dissektionen, akute Reokklusionen oder Gefäßrupturen am Behandlungsort. Auch kontrastmittelinduziertes Nierenversagen und kardiale Dekompensation sind bei den oft multimorbiden Patienten nicht selten. Jede der vaskulären Komplikationen kann durch spezifisches interventionelles Management in der Mehrzahl der Fälle behandelt werden ohne dass chirurgische Therapiemaßnahmen notwendig werden. Da dies aber nicht auszuschließen ist, sollte eine interdisziplinäre Grundlage hierfür, wie in Gefäßzentren üblich, vorhanden sein. Embolische Verschlüsse peripherer Arterien der Extremitäten werden durch sofortige Aspirationsembolektomie unter Verwendung geeigneter Aspirationskatheter behandelt. Akute thrombotische Verschlüsse erfordern die lokale Thrombolyse und flussbehindernde Dissektionen werden im Regelfall durch Stentimplantationen behandelt. Je nach betroffenem Gefäßsegment peripher und viszeral sind die hierfür benötigten Instrumente unterschiedlich. Durch Ballondilatationen hervorgerufene Rupturen von Arterien oberhalb des inguinalen Segmentes führen zu starkem Blutverlust und erfordern rasches und zielgerichtetes Handeln. Die hierfür erforderlichen Instrumente und Implantate müssen sofort verfügbar sein. Rupturen peripherer Gefäße unterhalb des Leistenbandes verlaufen weniger dramatisch, lassen dem Interventionalisten mehr Zeit zur Therapie und können oft durch einfache Mittel behoben werden. Für die genannten Komplikationen werden typische Fallbeispiele vorgestellt und die zu ihrer Behandlung verwendeten Techniken und Instrumente erläutert. Lernziele: systematische Darstellung häufiger Komplikationen bei gefäßeröffnenden Verfahren Behandlungsstrategien dieser Komplikationen notwendige Instrumente, Implantate und Techniken 2016 www.drg.de Seite 5 von 5