MACIUS DER ERSTE KINDERKÖNIG

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Bis in die Wüste. von. Jean-Michel Räber

Transkript:

Horst Hawemann MACIUS DER ERSTE KINDERKÖNIG Nach dem Roman für Kinder und Erwachsene von Janus Korczak 1

henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH 1999 Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt. Alle Rechte am Text, auch einzelner Abschnitte, vorbehalten, insbesondere die der Aufführung durch Berufs- und Laienbühnen, des öffentlichen Vortrags, der Buchpublikation und Übersetzung, der Übertragung, Verfilmung oder Aufzeichnung durch Rundfunk, Fernsehen oder andere audiovisuelle Medien. Das Vervielfältigen, Ausschreiben der Rollen sowie die Weitergabe der Bücher ist untersagt. Eine Verletzung dieser Verpflichtungen verstößt gegen das Urheberrecht und zieht zivil- und strafrechtliche Folgen nach sich. Die Werknutzungsrechte können vertraglich erworben werden von: henschel SCHAUSPIEL Marienburger Straße 28 10405 Berlin Wird das Stück nicht zur Aufführung oder Sendung angenommen, so ist dieses Ansichtsexemplar unverzüglich an den Verlag zurückzusenden. F1 2

PERSONEN Felek Vater Kind und König Kind und Freund von Felek, also erwachsen Die Regierung: minister altes Modell Großmaul Schwätzer Ein, Musiksoldat, Schneidersoldat, Soldatenfrau, alter Soldat, junger Feind, Neffe, Mädchen und Klu Klu afrikanische Prinzessin ZEIT Kurz vor unserer Gegenwart 3

1. Bild Ein Vater stirbt Der König ist tot Der Thronsaal. Eine Einsperrung. Der Thron ist in einer Ecke abgestellt. Der übt das Thronbesitzen und telefoniert geschäftig. Irgendwo telefoniert auch Minister, simultan in Text und Haltung. Abseits hört die Gespräche mit. Er ist so traurig, wie er es noch nie war. N o c h n i c h t! Aber bald! Es geht zu Ende. Aus. Vorbei. Ex. Exitus. Also deutlicher: tot! Wie unlebendig. Jetzt ist auch die Verbindung tot. ( weint.) H a l l o! Wer weint in meinem Telefon? Unterlassen Sie das augenblicklich! Hier spricht der minister. Das wird sich alles ändern! (Als Postminister.) Die Zeitungen schreiben: Wenn der König nicht gesunden sollte, was anzunehmen ist, wäre das schlimm. Schlimm! Wie schlimm, Postminister? Wie schlimm, muß beraten werden. Der Justizminister sollte das wissen. Hiergeblieben! Wenn ich als Postminister bleibe, kommt der Justizminister nie! Immer dasselbe Spiel! Kindisch! (Kommt als Justizminister.) Das Gesetz sieht vor: Wenn der König angenommen stirbt, was anzunehmen ist, dann (Plötzlich kommt.) M e i n V a t e r s t i r b t? Später, mein Kind, später! Also nach dem Gesetz sind alle Justizminister Schwätzer. Das Gesetz schwatzt nie! Dem König folgt, wenn er gestorben ist, der älteste Sohn. Den nennt man Thronfolger, weil er folgt Unser König hat nur einen Sohn. 5

Mehr werden nicht gebraucht. M e i n V a t e r s t i r b t j e t z t? Jetzt störst du, Kind. ( wird beiseite gestellt. Auf die bekannte erwachsene Art: nett aber bestimmt.) E r? D e r soll König werden? Ein K i n d auf dem Thron? Da läßt sich gar nichts machen. Das Kind muß König werden. Als Postminister habe ich Briefmarken gesehen, da waren Königskinder drauf, ich meine Kinderkönige Das war hübsch. B i t t e, stirbt mein Vater? Der König stirbt. Geh in dein Zimmer. Wir rufen dich. Dann! (Als Finanzminister.) K ö n i g M a c i u s! Ein Kind regiert? Da muß ich als Finanzminister sehr grundsätzlich protestieren! Was wird mit dem Geld? Was sagt die Bank dazu? Wer kassiert? Wir bankrotten! Der kennt das Kleine Einmaleins noch nicht, geschweige denn das Große Das ruiniert, macht pleite und kaputt! Ich bin nicht mehr Finanzminister Nur noch Post Post, Post! (Telefon.) Nein, noch lebt er. Aber wir sind jetzt schon ruiniert! Hol unser Geld von der Bank, Elfriede! Alles! (Kommt.) N i e! Ich sage nie, und ich meine N i e! Wer, frage ich, wer hat vor einem kleinen König Angst? Wer befehligt Generäle, mich und die Soldaten? Wie erkläre ich das meiner Frau, wie? Kein Kind hat jemals einen Krieg gewonnen! Wir haben Frieden,. Das ändert sich! (Ein ist diplomatisch aufgetreten und hört heimlich zu.) Schande! Blamage! Ein Hosenscheißer an der Spitze der Armee. Der Feind lacht sich doch tot! Und Sie hätten gewonnen. Keine Witze! Ich erschieße mich! (Ganz anders.) Wer ist das? Wer hat gelauscht! 6

Ich höre zu. Ich lausche nie. Herr, wer hat Sie eingelassen? Ein kleiner trauriger Mann, wohl mehr ein Kind, hat mir die Tür freundlich geöffnet. Schon Verrat! Mein Beileid, meine Herren und zur Sache. Ich komme im Namen meiner Regierung, und diese fordert, daß der Erste neuer König wird. Noch lebt der alte König. Irrtum, meine Herren. Der König ist verstorben, und meine Regierung läßt durch mich bestellen: Es gibt Krieg, wenn nicht König wird. Dann gibt es eben Krieg! Danke. Ich sage Bescheid und richte es aus. Meine Empfehlung. Meine auch. Meine nicht! Man sieht sich, meine Herren! (Ab.) (Mit Lust.) Ich erschieße mich nicht. Ich lasse mich erschießen! Wenn n i c h t König wird, nur dann gibt es Krieg Er darf n i c h t König werden! (Will eilig wehrhaft weg.) Nicht so schnell. m u ß König werden! So will es das Gesetz. Das ist ja ekelhaft. Ich hasse Politik! (Beleidigt weg.) (Rauchend und leicht betrunken.) Einen guten Wein hatte unser König. Und ein feines Kraut. Unser kleiner König trinkt und raucht nicht, möge das so bleiben. Prosit! Beileid, minister. Der König ist tot, es lebe der König. Prosit. ( erscheint.) 7

(Kann nicht verstehen.) Mein Vater ist gestorben? Wa r u m w e i n t n i e m a n d, mein Vater ist tot Warum sagt ihr: Der König ist tot, es lebe der König Das sagt man so. Der alte König ist tot. Nun lebe der neue, der Erste! D u. D u. D u! Und ich bin dein Postjustizfinanzminister! D u w e i n s t n i c h t!? (Hat die Krone beschafft.) Die Krone! Zu groß., du wirst jetzt gekrönt. Jetzt bist du unser König. ( hat die Krone am Hals.) Du hast die Macht im Staate, mein Kind. (Weit weg, nämlich in Trauer.) Was habe ich Du bist mächtig und ich stehe dir bei. Wo ist meine Macht jetzt? (Natürlich amüsieren sich die Erwachsenen.) Nett, wie er das sagt. Kindermund. (Stürmt herein.) Majestät, Euer Diener und. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit, wie man so sagt. Die Orden habe ich an mich genommen, damit sie nicht verschwinden, wie die Zigarren Ha! Ha! Habe ich meine Macht bei mir? (Spaßt.) Aber sicher! Jede Menge! Und was mache ich damit? Alle Minister (Belehrendes Durcheinander.) Du kannst: b e s t i m m e n, b e f e h l e n, v e r l a n g e n, f o r d e r n, b e - s t r a f e n Das darf ich alles machen? Alle Minister Du mußt: b e s t i m m e n, b e f e h l e n, v e r - l a n g e n, f o r d e r n, b e s t r a f e n u n d a l l e g e h o r c h e n! M a c h t, daß ihr verschwindet, bestimme ich! (Die Minister spielen das Spielchen mit.) M a c h t, daß ihr wieder herein- 8

kommt, befehle ich. M a c h t Ziegengesichter, verlange ich, und springt über Böcke! Und jetzt w e i n t, w e i n t Mein Vater ist tot. (Die Minister lügen die Szene zu Ende. verkriecht sich oder nicht.) Text im Dunkeln Wie kann ich ein König sein, wenn ich das gar nicht kann. Und wenn ich König bin, bleibe ich noch ein Kind? Ich will ein großer König werden. Aber wie? Wie kann man sich vergrößern? Wachsen! Ach, das dauert. Es ist so kalt. Ich friere 2. Bild Der König friert Der König regiert Der Thronsaal. Eine Einsperrung. sitzt mit gemischten Gefühlen auf dem Thron herum. Nichts paßt zu ihm, am wenigsten die Krone. Er versucht, groß zu sitzen, was unbequem und anstrengend ist. Bequem hat es sich der gemacht. (Versucht auch, groß zu sprechen, was mißlingt.) Warum muß ein König frieren? Weil Eure Großmutter, Anna die Fromme, als Kind vor Hitze fast erstickte, wurde beschlossen, fünfhundert Jahre nicht mehr zu heizen. Meiner Oma war zu heiß, und jetzt muß ich erfrieren? (Er zerreißt seine provisorische Papierkrone.) Ich will keine Krone! Ich will eine Mütze! Ein König braucht eine Krone. Die Fotografen machen Bilder, die Bilder kommen in die Illustrierten, die kauft das Volk und sieht sich an, wie der König aussieht. (Reicht ihm von einem Stapel eine frische Krone.) 9