Von der Managementaufgabe zur Selbstreflektion: Spezifische Belastungsfaktoren in Führungspositionen Erfolgsfaktoren für die Gesundheitsförderung von Führungskräften Tanja Mar(n Psychologin, Vorsitzende Freiburger Verein für Arbeits- und OrganisaConspsychologie Christa Porten- Wollersheim Betriebliche Gesundheitsmanagerin FITALMANAGEMENT/VdU 08. Juni 2013
Demografischer Wandel Arbeitskrä9e der Zukun9: Viel weniger Junge, mehr Ältere 1.400 Bevölkerung im Alter von 20-64 Jahren Rückgang Mittlere: -5,5 Mio. Bevölkerung 2010 Bevölkerung 2030 Anstieg Ältere: +1,6 Mio. Tsd. Personen 1.200 1.000 Rückgang Junge: -2,4 Mio. 800 600 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 Quelle: StaCsCsches Bundesamt Alter Alter 20-64 zusammen: über 6 Mio. weniger 5
FachkräXemangel Vereinbarkeit Familie & Beruf Fach- und Führungskräftemangel: Gehen in Deutschland die Talente aus? Das Thema»Fach- und Führungskräftemangel«ist aktuell eines der a Themen der wirtschaftspolitischen und personalwirtschaftlichen Deb sicheren Datenlage steht eine überraschend klare Positionierung aller geberverbände, Gewerkschaften, Politik, Wissenschaft gegenüber: Im Entwicklung steht der Mangel bevor, lediglich das genaue Ausmaß und tens eines bestimmten Niveaus sind fraglich. Folgende Punkte werden im Anschluss knapp aufgegriffen: (1) Was ist
Globalisierung
Psychische Erkrankungen
Arbeitswelt und Zunahme psychischer Beanspruchung (Stressreport 2012 - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) Ständige Erreichbarkeit durch neue Kommunikationsmittel, zeitlich flexibel & ortsunabhängig, Entgrenzung von Arbeit Arbeitsverdichtung, Beschleunigung von Prozessen führt zu Komplexität und hohen Lernanforderungen Dienstleistungsgedanke, damit Erhöhung der geistigen und interaktiven Tätigkeiten Hohe Eigenverantwortung für Arbeitsablauf und Ergebnis Neue Arbeitsformen Ø Systematische Überlastung
Spezifische Beanspruchung der FührungskräXe Besonders Führungskräfte sind stark von Konflikten zwischen beruflicher Tätigkeit und Privatleben betroffen. Spillover-Effekte von Stimmungen, Beanspruchung, Erleben und Verhalten in die Familie Jonglieren der Bälle: Unternehmen, Teams, Mitarbeiter, Familie, sich selbst Ständige Erreichbarkeit Sich-verantwortlich-fühlen Kein-Zeitdruck und Überforderung Ende finden Phänomen der Interessierten Selbstgefährdung (Peters)
Stress verstehen (Stressmodell nach Seyle,1926, mod.) Vorphase Alarmphase Erholungs- phase Erkrankung Stressreiz Körperliche Alarmphase Körperliche Erholungs- phase Erschöpfungsphasen
Stress: Eine Managementaufgabe Gesellscha9liches Umfeld Organisa(ons- system Mitarbeiter System
FührungskraX = wesentlicher Gesundheitsfaktor Zusammenhang von Führungsverhalten und Erkrankungen Finnische Langzeitstudie (2011) von Illmarinen / Tempel Führungsverhalten ist für die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der entscheidenste Faktor. (11 Jahres Studie, Menschen zwischen 51 und 62) Zwischen dem Verhalten von Führungskräften und der Gesundheit der Beschäftigten bestehen systematische Zusammenhänge (Wieland et al., 2004). 2500 Deutsche (ETH Zürich) 2 Fehltage weniger, wenn der Chef lobt, sich Zeit nimmt, eigene Fehler zugibt, auf Ideen eingeht. Wenn nicht: 2mal so viele erschöpft, 4mal so viele Depressiv. AOK Studie (10.000 Befragte) : Je besser das Betriebsklima, desto weniger Mitarbeiter haben Rückenschmerzen
Lassen sich FührungskräXe sensibilisieren? Hauffe Studie zur Work-Life Balance (2009) Nur jede achte Führungskraft nutzt die Angebote der Betriebe zu Work-Life Balance, in KMU nur 43% Frauen noch seltener als Männer Männer über 50 am seltensten 92% geben an, dass LWB eine wichtige Eigenschaft von Führungspersonen ist.
Das Handeln der FührungskräXe wirkt auf die Kultur Sie beeinflussen durch ihr Gesundheits- und Entscheidungsverhalten die Arbeits- und Organisationsbedingungen der Beschäftigten. Sie entscheiden über den Einsatz und die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter. Sie sind zentraler Teil des arbeitsbezogenen Netzwerkes eines jeden Beschäftigten und beeinflussen die Gesundheit und Wohlbefinden unmittelbar. Sie prägen die Unternehmenskultur durch Kommunikation und Verhalten.
Abschluss Maßnahmen zur Gesundheitsprävention: Achtsame Lebensführung Fitness Pausenmanagement Freizeitgestaltung Vereinbarkeitsstrategien Problemlösekompetenz Zeitmanagement Soziale- und kommunikative Kompetenz Strategien des Stressmanagements Einstellungen überprüfen Eigene Stressreaktionen einordnen und erkennen
Literatur Quellen im Internet: Hauffe-Studie http://www.haufe-akademie.de/downloadserver/presse/studie%20wlb.pdf Stressreport Deutschland 2012 http://www.baua.de/de/publikationen/fachbeitraege/ Gd68.pdf;jsessionid=8C649F7AF59A29163003CD5F2E5765E1.1_cid380? blob=publicationfile&v=16 AOK-Studie: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) (2000): Gesundheit am Arbeitsplatz. Bonn: WIdO. Barmer Studie: https://arbeitgeber.barmer-gek.de/barmer/web/portale/arbeitgeberportal/gesundheit_20im_20unternehmen/ Gesundheitsreport/Gesundheitsreport-2012.html Interessierte Selbstgefährdung: http://www.bgm-bielefeld.de/downloads/ws111019bgm001pet_v.pdf Literatur: Tobias Stächele und Hans-Peter Volz (2013), Stress. Aesopus Verlag Linkenheim-Hochstetten. Illmarinen / Tempel (2002): Arbeitsfähigkeit 2010. Was können wir tun, damit Sie gesund bleiben? Hrsg.: M. Giesert. VSA-Verlag. Anne Katrin Matyssek (2011). Gesund führen, sich und andere! Verlag Books on Demand, Norderstedt.