Kooperatives Lernen Gebrüder-Grimm-Schule Stand:1 März 2013 Warum kooperatives Lernen wichtig ist Es ist das Ziel der Schüler, einerseits die Lernleistungen aller Mitglieder zu maximieren und zugleich gute Arbeitsbeziehungen untereinander zu wahren. Die sozialen Fähigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler benötigen, um gemeinsam arbeiten zu können, wie z.b. Führungsqualitäten, Kommunikation, Vertrauensbildung und Konfliktmanagement, werden unmittelbar im Prozess gelehrt und gelernt. Die Lehrkraft beobachtet die Gruppen, analysiert die Probleme, die im Verlauf der Zusammenarbeit auftreten, und gibt jeder Gruppe eine Rückmeldung darüber, wie gut die Mitglieder zusammenarbeiten. Was kooperatives Lernen ist Effektives Lernen in kleinen Gruppen zu ermöglichen bedeutet, den Mitgliedern der Gruppe begreifen zu helfen, wie wichtig Zusammenarbeit und unterstützende Interaktion ist. Dies kann erreicht werden, wenn 5 grundlegende Elemente in die Struktur des Lernens in der Kleingruppe eingebracht werden. 5 grundlegende Elemente des kooperativen Lernens 1) Positive Abhängigkeit ( Gemeinschaftsgefühl ) tritt auf, wenn alle Mitglieder einer Gruppe sich miteinander darin verbunden fühlen, ein gemeinsames Ziel erreichen zu wollen. 1. Ziel: Das Ziel der Gruppe wird so festgelegt, dass alle Mitglieder erfolgreich sein müssen, damit das Gruppenziel erreicht wird. 2. Anreiz: Alle Mitglieder einer Gruppe erhalten nach Absprache dieselbe Bewertung. 3. Materialien Ein Materialsatz pro Gruppe, so dass die Mitglieder der Gruppe sich abstimmen müssen, um die gestellte Aufgabe zu bewältigen. 4. Rolle: Jedem Mitglied wird eine Rolle zugeteilt. Die Rollen ergänzen sich und stehen zueinander in Beziehung. Mögliche Rollen sind z.b. Materialwart, Zeitwächter, Protokollant, Kritiker, Ermunterer... 1
2) Individuelle Verantwortungsübernahme tritt auf, wenn jedes Mitglied einer Gruppe dafür verantwortlich ist, die Lernleistungen der Gruppe unter Beweis zu stellen. Alles, was in den Gruppen eine Positive Abhängigkeit, ein Gemeinschaftsgefühl, entstehen lässt, hilft zugleich sicher zu stellen, dass jede Schülerin und jeder Schüler sich persönlich für ihre/seine Gruppenbeiträge verantwortlich fühlt, und dass alle sich gegenseitig in ihrer Arbeit unterstützen. 3) Evaluation / Prozess-Reflexion durch die Gruppe tritt auf, wenn Gruppenmitglieder ihre gemeinsamen Anstrengungen beurteilen und Verbesserungen anstreben. 4) Soziale Fähigkeiten Gesprächsregeln werden gefordert und gefördert (z.b. jeder spricht der Reihe nach, ermutigt andere, hört zu, hilft, klärt Probleme, fragt Verständnis ab und forscht). Solche Fähigkeiten fördern Kommunikation, Vertrauen, Führungsqualitäten, Entscheidungsfreudigkeit und Konfliktmanagement. 5) Direkte Interaktion ( von Angesicht zu Angesicht ) tritt auf, wenn sich Gruppenmitglieder in solch unmittelbarer Nähe zueinander befinden und so miteinander reden, dass dauerhafter Fortschritt gefördert wird. 2
Vereinbarungen für unsere Schule Minimalziele (bis Ende Klasse 4) 1. Sozialformen: Partnerarbeit (Perspektive Gruppenarbeit) 2. Rollenverteilungen: Schreiber, Zeitmesser, Materialholer, Manager 3. Gesprächsregeln: Zuhören, ausreden lassen 4. Mögliche Methoden: Arbeitsphase: schriftliche Fixierung von Gedanken, Meinungen und Ergebnissen (Placemat, Plakate), mündlicher Austausch (Think Pair Share) Reflexion: Buddybook, inhaltliche kriteriengeleitete Rückmeldung (das war gut, das ist mein Tipp) Messbarkeit Rolle des Lehrers: Beobachter Beherrschung der Methoden Selbstevaluation Terminierung Die Ziele werden von Anfang an angebahnt und sollen bis zum Ende des vierten Schuljahres erreicht sein. Evaluation / Weiterarbeit / Fortbildungsplanung - Beobachtungsbögen für die Lehrkraft konzipieren (Ankreuz- Beobachtungen) Methoden-Erklärungen Placemat: 4 SchülerInnen sitzen um ein DinA 3 Blatt Papier herum. Jeder schreibt seine Gedanken / Meinungen zu einer bestimmten Fragestellung in seinen Bereich der Placemat. Im Anschluss daran tauschen sich die Gruppenmitglieder über ihre Ergebnisse aus und schreiben Gemeinsamkeiten / den Konsens in die Mitte des Blattes. 3
Think Pair Share: Zu einer Fragestellung arbeiten die SchülerInnen zunächst in Einzelarbeit, anschließend tauschen sie sich mit einem Partner darüber aus. Schließlich besprechen sie sich als Gruppe. Buddybook: Aus einem DinA4 Blatt wird ein Buddybook gefaltet (s. Anleitung). Die SchülerInnen schreiben nach der Gruppenarbeit jeder für sich seinen/ihren Beitrag dazu auf die erste Seite. Anschließend wird das Buch weitergereicht und die anderen Gruppenmitglieder evaluieren die Arbeit des jeweiligen Gruppenmitgliedes schriftlich auf den nächsten Seiten. 4
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