Referent: Prof. Richard Weiß Prof. Weiß & Bisani Ingenieurgesellschaft für Baubetriebsmanagement mbh 1
Definition: Baulogistik/Arbeitsvorbereitung = Planung des Baubetriebes ( Bauverfahren, Bauablauf ) In der Planung Leistungsphase 2 bis 5 und 6 = Baulogistik In der Ausführungsphase = Arbeitsvorbereitung 2
AG-Bereich AN-Bereich vollständige Planung vor der Baudurchführung erschöpfende Beschreibung der Leistungen transparente Kalkulation reibungslose Ausführung Planung der Bauverfahren des Ablaufs und der Baulogistik minimieren die Risiken in der Planung Arbeitsvorbereitung für die Angebotskalkulation umfassende Arbeitsvorbereitung für die Ausführung AG-Pflicht Beeinflussbarkeit der Kosten AN-Pflicht 3
Planung HOAI-Phasen 2 bis 5 u. 6 Bauausführung Hinweis 1: Teil II - 15 Leistungsbild Objektplanung für Gebäude, Freianlagen, raumbildende Ausbauten Hinweis 2: Teil VII - 55 Leistungsbild Objektplanung für Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen Wo gibt es Hinweise, die Baulogistik in der Planung zu berücksichtigen? Hinweis 3: Teil III - Zusätzliche Leistungen 28 Fertigteile, 29 Rationalisierungswirksame besondere Leistungen, 32 Winterbau 4
Grundleistung z.b. 55 HOAI Besondere, zusätzl. Leistung Untersuchung von Lösungsmöglichkeiten mit ihren Einflüssen auf bauliche und konstruktive Gestaltung, Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit unter Beachtung der Umweltverträglichkeit Erarbeiten eines Planungskonzeptes einschließlich der Untersuchung alternativer Lösungsmöglichkeiten Durcharbeiten des Planungskonzepts unter Berücksichtigung aller fachspezifischen Anforderungen und unter Verwendung der Beiträge anderer an der Planung fachlich Beteiligter bis zum vollständigen Entwurf...Bauzeiten- und Kostenplan,... Kostenberechnung Beschreibungen und Berechnungen unter Verwendung der Beiträge anderer an der Planung fachlich Beteiligter. Phase 2 Phase 3 Phase 4 Anfertigen von Nutzen-Kosten-Untersuchungen Genaue Berechnung besonderer Bauteile Fortschreiben von Nutzen-Kosten-Untersuchungen Baulogistik Erarbeiten der Grundlagen für die anderen an der Planung Beteiligten und integrieren ihrer Beiträge bis zur ausführungsreifen Lösung Festlegen der wesentlichen Ausführungsphasen Dann steigt Risiko und Streitpotential Phase 5 Phase 6 Wenn nicht Aufstellen von Ablauf- und Netzplänen Diese Leistungen müssen gesondert beauftragt werden! 5
z.b. HOAI Teil III Zusätzliche Leistungen 28 Entwicklung und Herstellung von Fertigteilen 29 Rationalisierungswirksame besondere Leistungen - Entwicklung technisch-wirtschaftlicher Lösungen über den allg. Stand des Wissens hinaus, zur Senkung der Bau- und Nutzungskosten 32 Winterbau Untersuchung über Wirtschaftlichkeit der Bauausführung mit und ohne Winterbau, zum Beispiel in Form von Kosten-Nutzen-Berechnungen. Untersuchung über zweckmäßige Schutzvorkehrungen. Untersuchungen über die für eine Bauausführung im Winter geeignete, Bauarten, Methoden,.. Bauzeit- und Kostenoptimierung bereits in der Planungsphase durch Baulogistik! Risikominimierung hinsichtlich Bauzeit und Qualität bereits in der Planungsphase durch Baulogistik! nur durch zusätzliche schriftliche Vereinbarung vergütungsfähig! 6
Was macht der AG? AG-Bereich AN-Bereich Besondere Leistungen Zusätzliche Leistungen als baulogistische Planungspflichten Argumente des AG: Das macht doch der AN! Der weiß wie man baut! Der macht sowieso Sondervorschläge! Folgen: Baubegleitendes Planen Erhöhung der Baurisiken und des Streitpotentials 7
Vollständige Planung und erschöpfende Beschreibung = Basis für erfolgreiche Ausführung Planung HOAI-Phase 2-5 und 6 Bauausführung Baurisiken minimieren durch Planung im Sinne der Grundleistung minimieren mit Einsatz der Baulogistik durch Beauftragung besonderer und zusätzlicher Leistungen in der Planung Restrisiko ( Boden, Unvorhersehbares ) Reduktion von Risiken = Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten Verbleibendes Streitpotential weitgehend rechtlich geregelt 8
Beispiel aus der Praxis: bauzeitbestimmender Weg klar erkennbar noch erkennbar Bei komplizierten Bauvorhaben helfen Kennzahlen nicht! Daher muss eine detaillierte Untersuchung erfolgen. Überschlägige oder oberflächliche Untersuchungen erkennen die Ablaufrisiken nicht und fördern deshalb das Streitpotential! nicht erkennbar 9
preisbildend incl. verbl. Risiken Bauvertrag: Vorbemerkung, Baubeschreibung BV, ZTV, ZV, Termine Leistungsverzeichnis mit Leistungsbeschreibung Angebot, Auftragsschreiben, Wie die Vertragsleistung erbracht werden kann, obliegt alleine dem AN. ( Dispositionsfreiheit ) Bauausführung Die vertraglichen Vorgaben müssen eingehalten werden siehe: Nachweis durch : Terminplanung Kapazitätsplanung Kostenplanung Einrichtungsplanung Fertigungsplanung Die Dispositionsfreiheit hat nicht die Aufgabe die Planung an den Baubetrieb anzupassen sondern optimiert diesen im vertraglichen Rahmen! Baulogistik für die Baustelle = Arbeitsvorbereitung 10
Sie legt das Bausoll für die Ausführung fest: Baustelleneinrichtung als Fabrik für die Vertragsleistung Bauverfahren zur Erreichung der geforderten Qualität und Termine Darstellen und Verknüpfen von Abhängigkeiten und Einflüssen Fortschreiben der Angebotszur Arbeitskalkulation Soll-0-Terminplan ( vernetzt ) zur Einhaltung der Vertragstermine Soll-0-Kapazitäten zur Einhaltung der Vertragstermine Bauausführung Wodurch vermeidet die Arbeitsvorbereitung Rechtsstreitigkeiten? Sie ist Basis für die Dokumentation und Soll/Ist-Vergleiche Bautagesbericht Termin-Soll/Ist-Vergleich Kosten-Soll/Ist-Vergleich 11
Fazit Ein Bauherr will gar nicht bauen! Er will pünktlich einziehen und nutzen, zum vereinbarten Preis und zur vereinbarten Qualität! deshalb braucht man: Zur Minimierung der Baurisiken und Streitpotentiale einen guten Vertrag, der die Realität abbildet : 1. Zur Vertragsgestaltung gehört somit auch die Baulogistik. 2. Zur Vertragsabwicklung gehört immer die Arbeitsvorbereitung. 12