Kommunikationstechniken SS 2016 1. Vorlesung 04.04.2016 Dipl.-Soz.-Päd. Stephan Polte Dipl.-Soz.-Päd. / Dipl.-Soz.-Arb. Miriam Aldenhoven FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES WWW.FH-AACHEN.DE
Kommunikationstechniken Modul-Konzeption 1. Vorlesung Themen: Grundlagen der Kommunikation Bewerbung und Berufseinstieg Präsentationstechniken Wahrnehmung und Konflikte 2. Praktikumsteil Inhalte: Präsentation Feedback Teamarbeit FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 2
Kommunikationstechniken Ausgangssituation Wozu das Thema Kommunikation? - Was hat das mit Technik zu tun? Wir haben einmal pro Quartal Besprechungen in unserem Fachbereich, bei dem ich meine Arbeitsbereiche vorstellen muss. Die besprechen wir dann nachher mit den Chefs und den Kollegen. Ich hab anfangs dabei jedes Mal durchgeschwitzte Hemden gehabt! - Marc G., Dipl.-Ing. der Elektrotechnik (RWTH Aachen) und Projektmanager bei Siemens Erlangen FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 3
Kommunikationstechniken Ausgangssituation 1. Präsentationen FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 4
Kommunikationstechniken Ausgangssituation 2. Feedback nehmen und geben FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 5
Kommunikationstechniken Ausgangssituation 3. Im Team arbeiten FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 6
Kommunikationstechniken Ziele des Moduls 1. Grundlagen der Kommunikation kennenlernen und für den Alltag, Studium und Beruf nutzbar machen 2. Gespräche zielorientiert führen können 3. Eigene Kommunikationskompetenz erhöhen 4. Präsentationskompetenz erhöhen 5. Aus Praxisanteilen lernen 6. Bewusstsein für Kommunikationsverhalten erhöhen FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 7
Kommunikationstechniken Inhalt der heutigen Vorlesung Grundlagen der Kommunikation Definition Grundprinzipien Handlungsmodelle Kongruenz Störungen und Dysfunktionalität FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 8
Definition Kommunikation communicare (lat.): teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen, vereinigen Kommunikation Sozialhandlung zwischen Lebewesen Sinn der Kommunikation: > Sich einander verständlich machen, nur so ist gemeinschaftliches Leben möglich. Kommunikation beschränkt sich nicht auf Gesprochenes! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 9
Definition Kommunikation besteht aus: 1. Der Aussendung von einer Information, die einen Inhalt vermittelt durch einen Kommunikator/ Sender. 2. Aus der Reaktion oder Antwort des Kommunikanten/ Empfängers auf den Inhalt entsprechend der Art und Weise, wie er den Inhalt wahrnimmt. FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 10
Zirkuläres Prinzip FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 11
Zirkuläres Prinzip FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 12
Verzerrung Stufen der Verzerrung in der Kommunikation: Sprecher Sender Satz, Aussage, Info Hörer Empfänger meint sagt hört versteht Methoden ABC im Coaching; Werner Vogelauer, 2005 FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 13
Das Eisbergmodell Es gibt verschiedene Arten der Kommunikation: Inhalte Verbale Kommunikation 7 % Gehörtes Paraverbale Kom. 38 % Gesehenes Nonverbale Kom. 55 % FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 14
Das Eisbergmodell Unterscheidung: bewusste Signale unbewusst /affektive Signale Technische Gesten Mimische Gesten Schematische Gesten Symbolische Gesten Codierte Gesten Gesichtsausdruck Beiläufige Gesten Distanz zum Gegenüber Intimzone persönliche Zone soziale Zone öffentliche Zone FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 15
Axiome der Kommunikation Paul Watzlawick 1921-2007 Kommunikationstheoretiker, Psychologe, Soziologe Kommunikation von Bedürfnisse und Absichten motiviert Auswirkungen nicht vorhersehbar Kommunikationstheorie, die auf 5 Axiome aufbaut FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 16
Axiome der Kommunikation 1. Man kann nicht nicht kommunizieren! 2. Inhalt und Beziehung 3. Interpunktion und Ereignisfolge (Ursache und Wirkung) 4. Digital und analog 5. Symmetrisch oder komplementär FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 17
Axiome der Kommunikation 1. Man kann nicht nicht kommunizieren! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 18
Axiome der Kommunikation 1. Man kann nicht nicht kommunizieren! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 19
Axiome der Kommunikation 1. Man kann nicht nicht kommunizieren! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 20
Axiome der Kommunikation 1. Man kann nicht nicht kommunizieren! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 21
Axiome der Kommunikation 2. Inhalt und Beziehung FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 22
Axiome der Kommunikation 3. Interpunktion und Ereignisfolge Geh weg! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 23
Axiome der Kommunikation 3. Interpunktion und Ereignisfolge Geh weg! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 24
Axiome der Kommunikation 4. Digital und analog Wir stehen uns ja so nah! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 25
Axiome der Kommunikation 5. Symmetrisch und komplementär FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 26
Axiome der Kommunikation 5. Symmetrisch und komplementär FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 27
Das 4 Ohren Modell Sachinhalt Sender Selbstoffenbarung Nachricht Appell Empfänger Beziehung Miteinander Reden: F. Schulz von Thun, 2006 FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 28
Das 4 Ohren Modell Ampel ist grün Sender Ich hab es eilig Du, da vorne ist grün Gib Gas! Empfänger Du brauchst meine Hilfestellung! Miteinander Reden: F. Schulz von Thun, 2006 FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 29
Warum hören wir was? Das JoHaRi Fenster Bereich freien Handelns Bereich Blinder Flecken mir & anderen bekannt A B anderen bekannt nur mir bekannt C D keinem bekannt Bereich des Verbergens Bereich des Unterbewussten FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 30
Warum hören wir was? Das JoHaRi Fenster Bereich freien Handelns Bereich Blinder Flecken mir & anderen bekannt A B anderen bekannt nur mir bekannt C D keinem bekannt Bereich des Verbergens Bereich des Unterbewussten FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 31
Störungen und Dysfunktionalität Man kann nicht nicht kommunizieren! Wer seine Kommunikation nicht gezielt steuert, überlässt es anderen! FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 32
Kommunikation besteht aus: 1. Der Aussendung von einer Information, die einen Inhalt vermittelt durch einen Kommunikator/ Sender. 2. Aus der Reaktion oder Antwort des Kommunikanten/ Empfängers auf den Inhalt entsprechend der Art und Weise, wie er den Inhalt wahrnimmt. Kommunikation gelingt also nicht immer, aber was sind die Hintergründe hierfür? FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 33
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Häufige Störfaktoren in der Kommunikation: Fehlende Informationen Mangelndes Zuhören Zeitmangel Unklare Vermittlung von Prioritäten Voreilige Schlussfolgerungen Ungeduldig, nervös oder emotional werden Voreingenommenheit Schlechte Laune Mangelndes Nachfragen bei Unklarheiten Fehlende Berücksichtigung von Alternativen Inkongruenz der Botschaft Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse und Wahrnehmung FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 38
Paul Watzlawick: Geschichte vom Hammer (aus: Anleitung zum Unglücklichsein) FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 39
Systemtheorie Einteilung von Bereichen des sozialen Lebens in Systeme 3 Systemtypen > Biologisch > Kognitiv > Sozial Merkmale: Selbstorganisierend Geschlossen und von anderen Systemen abgegrenzt Kybernetik Ziel von Kommunikation: Selbsterhaltung und Reproduktion Jeder Mensch kommuniziert ausschließlich von sich selbst. FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 40
Systemtheorie - Beispiele Beispiel: Anhänger FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 41
Systemtheorie - Beispiele Beispiel: Krone FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 42
Systemtheorie - Beispiele Beispiel: Ton FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 43
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Systemtheorie Kongruenz als Ausgangsbasis für gelingende Kommunikation Sage ich das was ich meine? Meinen wir das gleiche? FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 45
Metaebene Übergeordnete Sichtweise Betrachtung der Dinge von oben Außerhalb von Gefühlen Das Thema hinter dem Thema FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 46
Fazit Grundmerkmale der Kommunikation: Man kann nicht nicht kommunizieren! Kommunikation ist immer auch nicht-sprachlich (nonverbal) In Gesprächssituationen erleben wir unser eigenes Verhalten immer als Reaktion auf das Verhalten des anderen. FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 47
Wahrnehmung Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist; wir sehen sie, wie wir sind. (Talmund) Die Umwelt, so wie wir sie wahrnehmen, ist unsere Erfindung. (Heinz von Foerster) SWN = welches Bild habe ich von mir selbst FWN = Die Meinung, die andere Menschen von mir haben bzw. die ich über andere habe SWN und FWN sind oft ein Spannungsfeld, da es durch unterschiedliche Interpretationen einer Situation zu Missverständnissen kommt. Die SWN ist immer positiv! Die FWN (des anderen Pols) ist zunächst erst einmal negativ. FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 48
Ende des 1 Seminars Es ist nicht genug zu wissen, man (ich) muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man (ich) muss es auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe) FH AACHEN UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES 25. April 2016 49