Anhang 1: PATIENTENINFORMATION, ALLGEMEINE INFORMATION

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Anhang 1: PATIENTENINFORMATION, ALLGEMEINE INFORMATION Myeloablative Konditionierung von Patienten mit Myelofibrose mit myeloischer Metaplasie (MMM) bzw. Osteomyelofibrose mittels i.v. Treosulfan und autologer peripherer Blutvorläuferzelltransplantation (PBPCT) mit hohen Dosen an CD34+ Zellen Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen wurde eine Erkrankung des Knochenmarks diagnostiziert, die zu den sogenannten chronischen myeloproliferativen Erkrankungen gerechnet wird. Die genaue Diagnose bei Ihnen kann Polycythaemia vera, essentielle Thrombozythämie oder idiopathische Myelofibrose lauten. Bei allen diesen Erkrankungen kann es im Krankheitsverlauf zu einer fortschreitenden Verfaserung (Fibrosierung) des Knochenmarks kommen. Diese Diagnose ist bei Ihnen bereits durch eine Knochenmarkentnahme (Biopsie) gesichert worden. Die Ursache dieser Erkrankung wird in einer Störung der Blutstammzellen vermutet, die falsche Botenstoffe an die Umgebung abgeben und Bindegewebszellen zu einer vermehrten Faserbildung anregen. Durch die Verfaserung ist im Knochenmark nicht mehr ausreichend Platz für die Blutbildung vorhanden, und es kann in der Folge zu einer Abnahme der Blutbildung kommen. Dies kann sich in einer Abnahme des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und der Blutplättchen (Thrombozyten) bemerkbar machen, weshalb sie eventuell bereits Bluttransfusionen benötigen oder in absehbarer Zeit benötigen werden. Außerdem kann es zu einer Vergrößerung der inneren Organe Milz und Leber kommen. An Allgemeinsymptomen bemerken Sie vielleicht Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsverlust. Liegen mehrere dieser Befunde vor, so ist die Krankheit bereits relativ weit fortgeschritten, und es ist mit einer weiteren Verschlechterung zu rechnen. Die vorliegende Studie hat das Ziel, das Voranschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Insbesondere geht es darum zu erreichen, dass sie für einige Zeit weniger oder keine Bluttransfusionen benötigen, bzw. darum, den Zeitpunkt der erstmaligen Transfusionsbedürftigkeit deutlich herauszuschieben. BESCHREIBUNG DES STUDIENABLAUFS: Vor Beginn der Studie werden Sie gründlich untersucht. Hierzu gehören Blutabnahmen, Ultraschall und Röntgenuntersuchungen und eine Knochenmarkbiopsie und eine Knochenmarkaspiration. Wir werden Ihre Herz- und Lungenfunktion prüfen und Blutuntersuchungen durchführen, um auszuschließen, daß Sie an HIV erkrankt sind. Die Medikamente, die bei der Therapie zum Einsatz kommen, haben erbgutverändernde Nebenwirkungen. Daher muß vor Beginn der Therapie gewährleistet sein, daß bei Ihnen ein sichere Empfängnisverhütung vorliegt. Fragen einer eventuellen Familienplanung sollten im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt geklärt werden. Sind die Voraussetzungen gegeben und haben Sie sich bereit erklärt, sich an der Untersuchung zu beteiligen, wird ambulant eine Behandlung mit G-CSF (Handelsname Neupogen) begonnen. Dies ist ein sogenannter Blutzell-Wachstumsfaktor, der dazu dient, Blutstammzellen aus dem Knochenmark in das Blut freizusetzen. Das G-CSF wird täglich für zunächst vier Tage unter die Haut gespritzt, so daß die weißen Blutkörperchen und die

Blutstammzellen aus dem Knochenmark ins Blut geschwemmt werden. Wenn die Leukozytenzahl deutlich ansteigt, beginnt man, die Stammzellen zu sammeln. Dabei werden Sie, wie bei einer Art Blutwäsche, an einen Blutseparator angeschlossen. Das Blut läuft aus einer Vene in diesen Blutseparator und wird Ihnen nach entsprechender Aufarbeitung im Separator zurückgeführt. Eine solche Prozedur dauert ca. 3-4 Stunden und muß, falls nicht genügend Blutstammzellen gewonnen werden können, nach fortgesetzter Gabe von G-CSF an den folgenden Tagen fortgesetzt werden. Im Anschluss an die Sammlung werden die gesammelten Zellen eingefroren. Zu Kontrolluntersuchungen der Transplantatfunktion können Zellen, die nicht für die Transplantation benötigt werden bzw. bis zu 5% der Transplantatzellen verwendet werden. Im Abstand von einigen Tagen bis Monaten wird dann mit einer sogenannten Hochdosischemotherapie begonnen. Diese beinhaltet die Gabe eines chemotherapeutischen Medikamentes über drei Tage. Dies führt zu einer Zerstörung der blutbildenden Funktion des Knochenmarks, zusammen mit den kranken Blutstammzellen. Nach einem Tag Pause, die der Körper benötigt, um sich von den Resten der giftigen Chemotherapie zu befreien, werden die zuvor gesammelten, eingefrorenen Blutstammzellen direkt ins Blut zurückgegeben. Sie siedeln sich von dort aus wieder im Knochenmark an und beginnen eine neue Blutbildung. Da durch die Hochdosischemotherapie die zahl der kranken Stammzellen deutlich vermindert wurde, kommt die Fibrosierung für einige Zeit zum Stillstand und bildet sich voraussichtlich auch in einigen Fällen zurück. Nachdem man genügend Blutstammzellen gesammelt hat, werden Sie zur Hochdosis- Therapie mit Treosulfan stationär aufgenommen. Der stationäre Aufenthalt wird etwa fünf Wochen betragen. Sie werden mit einem zentralen Venenkatheter versorgt werden, damit gewährleistet ist, daß die unterstützende Therapie problemlos durchgeführt werden kann. Diese kann u.a. die Gabe von Blutprodukten und Antibiotika beinhalten. Die Hochdosis- Therapie besteht aus einer Gabe von Treosulfan an drei aufeinander folgenden Tagen. Die Infusionsdauer beträgt jeweils zwei Stunden. Treosulfan zerstört im wesentlichen das blutbildende Knochenmark. Nach einem Tag Pause, die der Körper benötigt, um sich von den Resten der giftigen Chemotherapie zu befreien, werden die zuvor gesammelten, eingefrorenen Blutstammzellen direkt ins Blut zurückgegeben. Sie siedeln sich von dort aus wieder im Knochenmark an und beginnen eine neue Blutbildung. Da durch die Hochdosischemotherapie die zahl der kranken Stammzellen deutlich vermindert wurde, kommt die Fibrosierung für einige Zeit zum Stillstand und bildet sich voraussichtlich auch in einigen Fällen zurück. Um die Stammzellen bei der Rückgabe nicht zu schädigen, müssen diese relativ kalt zurückgegeben werden, so daß es bei der Rückgabe zu Herzrhythmusstörungen und Kreislaufnebenwirkungen kommen kann. Des weiteren wird zur Haltbarmachung der Stammzellen eine Substanz zugesetzt, die nach Rückgabe zu einem unangenehmen Geruch und Geschmack und eventuell Übelkeit führt. In den darauffolgenden 21-28 Tagen werden die Blutwerte sehr niedrig sein, wobei die roten Blutkörperchen und die Blutplättchen Ihnen gegebenenfalls durch Transfusionen ersetzt werden. Die fehlenden weißen Blutkörperchen können nicht ersetzt werden und bedingen die erhöhte Infektionsbereitschaft, so daß prophylaktisch bereits Antibiotika verabreicht werden. In dieser Phase müssen Sie also mit Fieber und Entzündungen der Mundschleimhaut rechnen. Es werden strenge hygienische Maßnahmen, wie häufige Händedesinfektion, keimarme Kost u.a. eingesetzt. Diese sogenannte Aplasiephase ist bei Ihrer Erkrankung voraussichtlich deutlich länger als bei anderen Erkrankungen, die ebenfalls mit autologer Blutstammzelltransplantation behandelt werden.

Da sowohl die Stammzellsammlung als auch die Hochdosistherapie und Stammzellrückgabe, zusammen wird dies autologe Blutstammzelltransplantation genannt, für sich genommen etablierte Verfahren sind, gibt es dafür bereits anerkannte Aufklärungen. Wir möchten Sie bitten, sich auch diese in Ruhe durchzulesen. NUTZEN/RISIKO Die vorgeschlagene Therapie bietet die Möglichkeit, das Voranschreiten der Erkrankung aufzuhalten, zu erwarten ist eine Verzögerung um ca. ein Jahr. Für ungefähr diese Zeitspanne kann auch mit einer Abnahme der Transfusionsbedürftigkeit gerechnet werden. Wir hoffen, insgesamt mit dieser Therapie auch eine Lebensverlängerung zu erreichen. Dem gegenüber steht das Risiko, in der Folge der autologen Blutstammzelltransplantation zu versterben, was auf weniger als 10% im ersten Jahr geschätzt wird. UNTERSUCHUNGEN WÄHREND DER STUDIE, AUTOPSIE Für die Studie müssen Blutabnahmen in regelmäßigen Zeitabständen, sowie insgesamt drei Knochenmarkentnahmen (Biopsien) aus dem beckenknochen durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fliessen in Ihre Behandlung ein, im Einzelfall kann es aber sein, dass insgesamt mehr Proben entnommen werden, als alleine klinisch erforderlich wären. Sollten Sie nach Beginn der Teilnahme an der Studie zu irgendeinem Zeitpunkt versterben, bitten wir Sie bereits jetzt, vor Beginn, einer Autopsie zustimmen. Dies ist notwendig, da wir in jedem Fall herausfinden wollen, ob Ihr Tod in irgendeinem Zusammenhang mit dieser Studie steht. Die Zustimmung zur Autopsie ist in der Zustimmung zur Studie (s.u.) enthalten. ALTERNATIVE BEHANDLUNGEN Die Möglichkeiten einer weniger aggressiven Behandlung bei dieser Erkrankung sind begrenzt, in Frage kommen Behandlungen mit Cortisonpräparaten und Interferon. Diese lassen keine derart günstige Beeinflussung der Transfusionsnotwendigkeit erwarten. Es gibt für die vorliegende Erkrankung eine wesentlich riskantere Behandlung mittels einer Fremdspende von Blutstammzellen von verwandten oder fremden Spendern (allogene Blutstammzelltransplantation). Diese bietet die Chance einer kompletten Heilung, allerdings ist die Behandlung wesentlich belastender als eine autologe Transplantation und die Sterblichkeit liegt im ersten Jahr bei ca. 30%. Eine allogene Blutstammzelltransplantation ist auch nach einer autologen Blutstammzelltransplantation noch möglich. DATENSCHUTZ Während der Teilnahme an der Studie werden medizinische Befunde und persönliche Informationen von Ihnen erhoben und niedergeschrieben. Die Aufzeichnung der im Rahmen dieser Studie erhobenen Daten erfolgt zunächst in Originalunterlagen bzw. Ihrer Krankenakte, in der Ihr Arzt auch bisher alle Befunde eingetragen hat. Die für die Studie wichtigen Daten werden zusätzlich in einem gesonderten Dokumentationsbogen eingetragen. Diese werden der Studienzentrale in der Medizinischen Klinik und Poliklinik V der Universität Heidelberg übermittelt. Mit dem Unterzeichnen der Einverständniserklärung geben Sie Ihre Einwilligung zur Weitergabe ihrer Daten als auch zur Einsichtnahme durch autorisierte Dritte. Die Belange der ärztlichen Schweigepflicht und des Datenschutzes werden voll gewahrt. Ihr Name wird zu keiner Zeit öffentlich gemacht. Anonymisierten Daten können auch an ausländische Gesundheitsbehörden weitergegeben werden. Im Rahmen der Überwachung von klinischen

Studien können unabhängige Personen von autorisierter Seite Einsicht in ihre Krankenakte nehmen, um sicherzustellen, dass die Daten in dieser Studie korrekt erhoben wurden. Diese Personen sind jedoch von Amts wegen zur Verschwiegenheit verpflichtet. Um sicherzustellen, daß alle Daten korrekt aus den Originalunterlagen/Ihrer Krankenakte in die Dokumentationsbögen übertragen wurden, können die Eintragungen in die Dokumentationsbögen durch besonders geschulte und zur Verschwiegenheit verpflichtete Mitarbeiter, sog. Monitore, mit den Originaldaten verglichen werden. Mit Ihrem Einverständnis zur Teilnahme an dieser klinischen Studie entbinden Sie den Prüfarzt gegenüber den staatlichen Gesundheitsbehörden und gegenüber den Monitoren von seiner Schweigepflicht insofern, als Gesundheitsbehörden und Monitor, soweit zur Überprüfung der korrekten Datenübertragung notwendig, Einsicht in die im Rahmen dieser klinischen Studie erfolgten Originalaufzeichnungen nehmen können. Bei Rücktritt von der Studie ist aus gesetzlichen Gründen für eine bestimmte Zeit keine Löschung der Daten möglich. MÖGLICHE RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN G-CSF: Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Veränderungen der Leberwerte, Anstieg der Harnsäure, Zunahme der Milzgröße. Verschlechterung von präexistierenden entzündlichen Erkrankungen wie Psoriasis oder einer Vaskulitis. Allergische Reaktionen einschl. Schmerzen in der Brust und ein Blutdruckabfall sind in Einzelfällen in Zusammenhang mit der Erstgabe beschrieben worden. Treosulfan: Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, veränderte Pigmentierung der Haut mit Bronzefärbung, Hautausschlag, Schuppenflechte, Sklerodermie, allergische Lungenentzündung und Lungenfibrose, Haarausfall, Sterilität, Störung des blutbildenden Systems, Herzstörungen, Schleimhautentzündungen, Parästhesien, hämorrhagische Zystitis, Morbus Addison, und Hypoglykämie. Schmerzhafte Entzündungen bei Extravasation. Transfusionen: Bis zu dem Anwachsen und der vollständigen Funktionstüchtigkeit der übertragenen Stammzellen sind zudem Übertragungen von roten Blutkörperchen und Blutplättchen notwendig und mit den entsprechenden Risiken (wie z.b. der Übertragung von Infektionen) verbunden. Die unerwünschten Wirkungen bilden sich glücklicherweise bei den meisten Patienten von alleine wiederzurück. Allerdings können Nebenwirkungen welche die Lebensqualität deutlich vermindern, wie z. B. Einschränkung von wichtigen Körperorganen (Herz, Niere, Leber und andere) oder Nebenwirkungen, welche kosmetisch störend sind, wie z. B. Dunkelfärbungen der Haut oder fehlender Haarwuchs lebenslang vorhanden bleiben. Auch kann durch die Chemotherapien die Entstehung von anderen bösartigen Erkrankungen (wie z. B. Blutkrebs) zu einem späteren Zeitpunkt begünstigen. Über mögliche nach Jahren auftretende Spätfolgen ist bis heute wenig bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, akut an den Nebenwirkungen dieser Therapie zu versterben, beträgt etwa 5%.

NACHSORGEUNTERSUCHUNGEN Falls Sie an dieser Untersuchung teilnehmen, ist es notwendig, daß Sie regelmäßig (zunächst in kürzeren, später in längeren Abständen) und langfristig (mindestens 10 Jahre nach Transplantation, ab dem dritten Jahr nach Transplantation mindestens einmal jährlich) an Nachsorgeuntersuchungen teilnehmen. PROBANDENVERSICHERUNG Gegen eine körperliche Schädigung, die ursächlich mit dieser Therapie zusammenhängt, wird für Sie entsprechend den Vorschriften des Deutschen Arzneimittelgesetzes eine Patientenversicherung bei der: Westfälische Provinzial-Versicherung, Provinzial-Allee-1, 48139 Münster Unter folgender Policen-Nr.: LS-Nr.089/2003-4753 abgeschlossen. Obliegenheiten der Patienten/Probanden: Um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden, dürfen Sie sich einer medizinischen Behandlung nur im Einvernehmen mit dem Prüfarzt unterziehen (Notfälle ausgenommen) und müssen jede Änderung, insbesondere aber eine Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes, die als Folge der klinischen Prüfung aufgetreten sein könnte, unverzüglich dem Versicherer mitteilen. Dabei sollten Sie die Hilfe des Prüfarztes in Anspruch nehmen. Abschließend möchten wir Sie darauf hinweisen, daß Ihre Teilnahme an dieser Studie freiwillig ist. Sie können Ihre Einverständnis jederzeit und ohne Angaben von Gründen und ohne Nachteile für Ihre weitere medizinische Versorgung zurückziehen. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass der erwartete therapeutische Nutzen Ihrer Teilnahme an dieser Untersuchung für Sie möglicherweise gering sein wird, daß jedoch neue Erkenntnisse gewonnen werden können, von denen eventuell andere Patienten/innen zu einem späteren Zeitpunkt profitieren können. Wir möchten Sie außerdem bitten, alle Fragen, die Sie im Zusammenhang mit dieser Untersuchung haben, offen mit uns zu diskutieren. Für eventuelle weitergehende Fragen können Sie sich an die Studienzentrale unter der Telefonnummer +49 (0)6221 / 56 80 06 wenden. Wir danken für Ihre Mitarbeit Name des Arztes: Telefon:......

Anhang 2: Einverständniserklärung zur Teilnahme an der klinischen Studie: Myeloablative Konditionierung von Patienten mit Myelofibrose mit myeloischer Metaplasie (MMM) bzw. Osteomyelofibrose mittels i.v. Treosulfan und autologer peripherer Blutvorläuferzelltransplantation (PBPCT) mit hohen Dosen an CD34+ Zellen Herr/Frau hat mit mir, (Name des aufklärenden Arztes) (Vorname/Name der/s Patientin/en) heute ein ausführliches abschließendes Aufklärungsgespräch geführt. Ich bin über Sinn, Bedeutung und Verlauf der Studie sowie über mögliche Belastungen und Risiken anhand der schriftlichen Patienten-/Probanden-Information, die ich erhalten habe, aufgeklärt worden. In diesem Zusammenhang sind mir alle meine Fragen vollständig beantwortet worden. Das Aufklärungsgespräch erstreckte sich im einzelnen über 1. die Art der Erkrankung, ihre Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose 2. das Ziel der Untersuchung 3. die Gabe der Blutzell-Wachstumsfaktoren, ihre Nebenwirkungen und Risiken 4. die Art der Stammzellgewinnung und -reinfusion sowie dabei auftretende Risiken 5. die Art und Durchführung der geplanten Chemotherapie, ihre Nebenwirkungen und Risiken 6. die Notwendigkeit sicherer empfängnisverhütender Maßnahmen 7. die Zustimmung zu einer Autopsie 8. die Notwendigkeit therapiebegleitender Diagnostik einschl. Röntgenuntersuchungen und häufiger Blutuntersuchungen 9. die Notwendigkeit und die Art der die Chemotherapie begleitenden Behandlung einschl. der eventuellen Gabe von Blutprodukten (rote Blutzellen oder Blutplättchen) und Antibiotika 10. Weitergabe und Nutzung von Daten zur wissenschaftlichen Auswertung 11. Entscheidungsfreiheit der/s Patientin/en

Ich wurde darüber aufgeklärt und stimme zu, daß die im Rahmen dieser klinischen Studie erhobenen Daten in anonymisierter Form an die zuständigen Gesundheitsbehörden (örtliche Überwachungsbehörde, Bundesoberbehörden) weitergegeben werden können. Ich entbinde den Prüfarzt gegenüber den staatlichen Gesundheitsbehörden insofern, als Gesundheitsbehörden und Monitor, soweit zur Überprüfung der korrekten Datenübertragung erforderlich, Einsicht in die im Rahmen dieser klinischen Studie erfolgten Originalaufzeichnungen nehmen können. Ein Exemplar dieses Merkblattes ist mir zum Verbleib ausgehändigt worden. Mir ist klar, daß die o.g. Methode bislang noch nicht bei einer größeren Patientenzahl zur Anwendung gekommen ist. Ich stimme der Teilnahme an der oben genannten Studie freiwillig zu. Ich weiß, daß ich meine Zustimmung jederzeit und ohne Begründung und ohne Nachteile für meine weitere medizinische Versorgung widerrufen kann. Falls ich teilnehme, bin ich bereit, langfristig an Nachsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Ort, Datum Ort, Datum Ort Datum Unterschrift Unterschrift Unterschrift der/s Patientin/en der/s Ärztin/Arztes Zeuge der/s Patientin/en