Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Schlachtschweinemärkten Präsentation der Studie Analyse der Situation der Schlachtstätten in Thüringen Matthias Quaing
ISN: 11.000 Mitglieder in Deutschland ISN - Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.v. (gegründet 03.03.1988) Markt Politische Rahmenbedingungen Wirtschaftliche Aktivitäten ISW GmbH Geschäftsbereiche: - Marktberichterstattung - Viehhandel - Internet Schweinebörse - Flüssiggas/Schmierstoffe - Strom/Erdgas ISW-Versicherungsmakler GmbH Vers.angebote für ldw. Betriebe: - Ertragsschadensversicherung ISN Projekt GmbH Entwicklung von Lösungsansätzen - betriebliche Haftpflicht - Versicherungskonzepte für - - Praktikabel Wirtschaftlich Unternehmerfamilie - Wirksam ISN Projekt GmbH
Markt und politische Rahmenbedingungen: Themen satt! Tierschutz-TÜV Antibiotikareduktion Novelle BauGB Gruppenhaltung Immissionsschutz Schwänze kürzen Initiative Tierwohl Labelling Ferkelkastration Öffentlichkeitsarbeit Verbandsklagerecht Futterkosten Filterpflicht Nottöten von Schweinen Güllekataster Nachhaltigkeit
Aktuelle Aktion: 1000 Kinderbücher für 1000 Klassen Öffentlichkeitsarbeit Helfen Sie uns, die Bücher zu verteilen! Mehr Infos: www.schweine.net
Plakataktion zur Initiative Tierwohl
Preisentwicklung Schlachtschweine 2,00 1,90 1,80 1,70 1,60 1,50 1,40 1,30 1,20 1,10 1,00 Durchschnittspreise 2012: 1,71 2013: 1,70 2014: 1,53-17 Cent -13 Cent? 2015: 1,40??
Langfristiger Trend: VEZG-Mastschweinepreis 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 -
Ferkelpreis Nord-West 60 50 2013 40 2015 2014 30 20 10 0 Durchschnittspreise 2013: 51,90 2014: 47,50 2015: ca. 37,50-4,40-10?
Die Stimmung ist im Keller!
Die Stimmung ist im Keller!
Ursache 1: Angebot EU-weit gestiegen EU-Schweineschlachtungen Jan. - Juni 2015 im Vergleich zu Jan. - Juni 2014 (%) EU-28 Niederlande Spanien Portugal Italien Polen Ver. Königsreich Deutschland Dänemark Belgien Frankreich 0,7% 1,4% 1,2% 2,4% 3,7% 4,1% 5,4% 6,2% 7,3% 7,9% 7,8% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% %-Änderung
Nachfrage nach Schweinefleisch schwächelt 60 50 40 30 20 10 Fleischverbrauch in Deutschland (kg/kopf) 55,4 54,4 54,1 54,8 55,6 53,6 53,4 53,0-2,6 kg bzw. 2,2 Mio. Schweine 17,8 18,3 18,8 18,7 19,1 18,5 19,4 19,5 12,7 12,3 12,5 12,8 13,4 13,2 13,1 12,9 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Schwein Geflügel Rind Quelle: AMI, GfK
Export: Viel Schatten, wenig Licht Außenhandel mit Schweinefleisch (Jan.-Aug 14 im Vergl. zu Jan.-Aug.15) Italien Niederlande Polen Großbritan. Dänemark Tschechische Rep. Frankreich Österreich Rumänien Belgien Schweden China Südkorea Hongkong Philippinen Südafrika Ukraine Japan -3 % +-0 % +1 % -4 % -12 % -5 % -2 % -12 % +14 % -11 % +1 % +82 % +16 % -40 % -22 % +44 % -31 % -23 % 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 Jan.-Aug.15 Jan.-Aug 14
Export: Viel Schatten, wenig Licht Außenhandel mit Schweinefleisch (Jan.-Aug 14 im Vergl. zu Jan.-Aug.15) Italien Niederlande Polen Großbritan. Dänemark Tschechische Rep. Frankreich Österreich Rumänien Belgien Schweden China Südkorea Hongkong Philippinen Südafrika Ukraine Japan -3 % +-0 % +1 % -4 % -12 % -5 % -2 % -12 % +14 % -11 % +1 % +82 % +16 % -40 % -22 % +44 % -31 % -23 % 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 Jan.-Aug.15 Jan.-Aug 14
Reaktion der Politik: PLH und Liquiditätshilfen August: 9200 to Schinken Auslagerung Entspricht ca. 10 % des monatl. Schinkenangebotes in Deutschland
Zwischenfazit: Aussichten nicht rosig! Angebot ist 2015 europaweit angestiegen Insbesondere in Spanien Ursächlich sind die überdurchschnittlich guten Wirtschaftsjahre 2012 und 2013 Spürbarer Angebotsrückgang auch bis weit in 2016 nicht zu erwarten Nachfrage stagniert bzw. ist rückläufig Nachfrage wird anspruchsvoller Tierwohl Regionalität/ Herkunft Nachhaltigkeit/Fütterung Gleichzeitig: Export - insbes. Drittlandsmärkte gewinnen an Bedeutung für das Preisgefüge (unabhängig vom SVG in Deutschland!) Folgen für die Marktstrukturen??
Wertschöpfungskette im Wandel: Entwicklung der Betriebe 214.500 Schweinehalter 111 Schweine/Halter 663 g Tageszunahmen 18,6 abgesetzte Ferkel / S + J - 87 % + 908 % + 21 % + 50 % 27.800 Schweinehalter 1008 Schweine/Halter 805 g Tageszunahmen 27,9 abgesetzte Ferkel / S + J 1995 2015 2035
Wertschöpfungskette im Wandel: Entwicklung der Betriebe 214.500 Schweinehalter 111 Schweine/Halter 663 g Tageszunahmen 18,6 abgesetzte Ferkel / S + J - 87 % 27.800?? Schweinehalter Schweinehalter + 908 % 1008?? Schweine/Halter Schweine/Halter + 21 % 805 g?? g Tageszunahmen Tageszunahmen + 50 % 27,9 abgesetzte?? abgesetzte Ferkel / S + J Ferkel / S +J? 1995 2015 2035
Schweinebestände in Deutschland rund 60 % der Bestände in Nds und NRW
Wertschöpfungskette 1995 214.500 Schweinehalter
TOP 10 der deutschen Schweineschlachtbetriebe 2014 Rg Unternehmen Schweineschlachtungen in Mio. Marktanteil in % Veränderung zu 2013 in % 2013 2014 1. Tönnies, Rheda-Wiedenbrück 15,00 15,60 26,5% 4,0% Top 4: 60 % 2. Vion, Düsseldorf 9,60 9,10 15,5% -5,2% 3. Westfleisch, Münster 7,41 7,65 13,0% 3,2% 4. Danish Crown, Essen/ Oldenburg 2,74 2,60 4,4% -5,1% 5. Vogler, Luckau 2,30 2,45 4,2% 6,5% 6. Müller Gruppe, Birkenfeld 1,63 1,75 3,0% 7,4% 7. Böseler Goldschmaus, Garrel 1,53 1,68 2,9% 9,8% 8. Tummel, Schöppingen 1,53 1,51 2,6% -1,3% 9. BMR Schlachthof, Garrel 1,40 1,35 2,3% -3,6% 10. Simon, Wittlich 0,96 1,00 1,7% 4,2% gesamt Top-10 44,10 44,69 75,9% 1,3% gesamt Deutschland 58,76 58,85 100% 0,2%
Entwicklung der Top 10 der Schlachtbetriebe Tönnies, Rheda-Wiedenbrück Mio. Schlachtungen/Jahr 16 14 12 10 8 6 4 Vion, Düsseldorf Westfleisch (inkl. Barfuss), Münster D&S, Danish Crown Essen/ Oldenburg Vogler, Luckau Böseler Goldschmaus, Garrel Tummel, Schöppingen BMR Schlachthof, Garrel 2 Müller Gruppe, Birkenfeld 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Simon Fleisch, Wittlich
Vermarktungsalternativen außerhalb der Veredelungsregionen werden rar! ca. 58 Mio. Schlachtungen
Top 10 dt. Lebensmittelhändler
Wertschöpfungskette 2015!! 27.800 Schweinehalter Schlachtunternehmen Top3: 55 % Top10: 76 % Lebensmitteleinzelhandel Top5: 73 % Top10: 86 %
Druck aus dem LEH: Zukunftsmusik? Ziele: Zucht erfüllt die Ansprüche an Tiergerechtheit Haltung den Bedürfnissen der Tiere bestmöglich angepasst Arzneimitteleinsatz minimiert keine schmerzhaften Eingriffe (Kupieren, Kastrieren) funktionierende Kreislaufwirtschaft artgemäße Fütterung ohne GVO-Soja aus Übersee
Ab 2017 kein Frischfleisch von betäubungslos kastrierten Tieren
Schlachtunternehmen reagieren Integrierte Systeme auf dem Vormarsch?
Schlachtunternehmen reagieren Integrierte Systeme auf dem Vormarsch?
Wo gibt es bereits integrierte Systeme? Rg Unternehmen Schweineschlachtungen in Mio. Marktanteil in % 2013 2014 1. Tönnies, Rheda-Wiedenbrück 15,00 15,60 26,5% 2. Vion, Düsseldorf 9,60 9,10 15,5% 3. Westfleisch, Münster 7,41 7,65 13,0% 4. Danish Crown, Essen/ Oldenburg 2,74 2,60 4,4% 5. Vogler, Luckau 2,30 2,45 4,2% 6. Müller Gruppe, Birkenfeld 1,63 1,75 3,0% 7. Böseler Goldschmaus, Garrel 1,53 1,68 2,9% 8. Tummel, Schöppingen 1,53 1,51 2,6% 9. BMR Schlachthof, Garrel 1,40 1,35 2,3% 10. Simon, Wittlich 0,96 1,00 1,7% 11. Kemink, Gelsenkirchen* 0,75 0,80 1,4% 12. Manten, Geldern 0,80 0,79 1,3% 13. Düringer, Loxstedt 0,75 0,73 1,2% 14. Steinemann, Steinfeld 0,69 0,71 1,2% 15. Wernke, Cloppenburg 0,65 0,66 1,1% 16. Brand/Schmitz, Lohne 0,59 0,61 1,0% 17. EGO, Osnabrück 0,56 0,61 1,0% 18. Ficker/Henke, Lähden* 0,50 0,50 0,8% 19. Keienhörster, Recklinghausen 0,50 0,50 0,8% 20. Färber, Emmendingen* 0,30 0,30 0,5% gesamt Top-20 50,19 50,90 86,5% gesamt Deutschland 58,76 58,85 100% * geschätzt
Branchenlösung Initiative Tierwohl
Fazit: Krise beschleunigt den Wandel Schweinemarkt und Wertschöpfungskette haben sich bereits grundlegend gewandelt Forderungen nach Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit kommen von allen Seiten, selbst wenn diese teils widersprüchlich sein können Außenklima vs. Emissionsminderung Antibiotikaminimierung vs. Tiergesundheit usw. Themen sind Voraussetzung bzw. Bezahlkriterium (z.b. über Tierwohl- oder Regionalprogramme) Trotz Bemühungen von Branchenlösungen (QS, Initiative Tierwohl) entwickelt sich eine zunehmende Marktdifferenzierung (Eberfleisch, Süddeutsches Schweinefleisch, integrierte Ketten und Vertragslandwirtschaft)
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!
Wertschöpfungskette 1995 214.500 Schweinehalter
Wertschöpfungskette 2015!! 27.800 Schweinehalter Schlachtunternehmen Top3: 55 % Top10: 76 % Lebensmitteleinzelhandel Top5: 73 % Top10: 86 %
Zukünftige Themen
Wer verdient was am Schwein? * + = *Gewichteter Verbraucherpreis aus Anteil Frischfleisch, Wurst und Gehacktem Quelle: AMI, eigene Berechnungen
Ferkelkastration Fühl dich wie ein Schwein Kampagne Deutscher Tierschutzbund Stoppen Sie mit uns die Ferkelkastration ohne Betäubung! Tiere leiden wie wir
Haltung der Sauen www.topagrar.de
Langfristiger Trend: Ferkelpreis Niedersachsen/Nord-West 65,00 60,00 55,00 50,00 45,00 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 05.01.2002 05.07.2002 05.01.2003 05.07.2003 05.01.2004 05.07.2004 05.01.2005 05.07.2005 05.01.2006 05.07.2006 05.01.2007 05.07.2007 05.01.2008 05.07.2008 05.01.2009 05.07.2009 05.01.2010 05.07.2010 05.01.2011 05.07.2011 05.01.2012 05.07.2012 05.01.2013 05.07.2013 05.01.2014 05.07.2014 05.01.2015 05.07.2015 Datenreihen4
Entwicklung DkfL ( /Sau) 2002-2014 - Ferkelerzeugung 1200 1000 800 600 400 200 0 Vollkosten --25 % Mittel ++25 % -200 Quelle: Beratungsringe im Oldenburger Münsterland
Entwicklung DkfL ( /Sau) 2002-2016 - Ferkelerzeugung 1200 1000 800 600 400 200 --25 % Mittel ++25 % 0 Prognose -200 Quelle: Beratungsringe im Oldenburger Münsterland
Angebot europaweit gestiegen EU-Schweineschlachtungen Jan. - Juni 2015 im Vergleich zu Jan. - Juni 2014 (%) EU-28 Niederlande Spanien Portugal Italien Polen Ver. Königsreich Deutschland Dänemark Belgien Frankreich 1,4% 1,2% 0,7% 2,4% 3,7% 4,1% 5,4% 6,2% 7,9% 7,8% 7,3% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% %-Änderung
Auslagerung PLH: Viel kritisiert! August: 9200 to Schinken Auslagerung Entspricht ca. 10 % des monatl. Schinkenangebotes in Deutschland
Ursache 2: Nachfrage nach Schweinefleisch schwächelt 60 50 40 30 55,4 Fleischverbrauch in Deutschland (kg/kopf) 54,2 54,1 54,8 54,5 52,7 51,4 50,4-4,1 kg bzw. 3,5 Mio. Schweine 20 10 17,8 18,3 18,8 18,7 19,1 18,5 19,4 12,7 12,3 12,5 12,8 13,1 13 13 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014* Schwein Geflügel Rind Quelle: AMI, GfK
Erfolgsgeschichte Veggie-Trend
Wichtige Exportländer: Licht und Schatten
1. Zwischenfazit Angebot ist 2015 europaweit angestiegen Insbesondere in Spanien Ursächlich sind die überdurchschnittlich guten Wirtschaftsjahre 2012 und 2013 Nachfrage stagniert bzw. ist rückläufig Nachfrage wird anspruchsvoller Tierwohl Regionalität/ Herkunft Nachhaltigkeit/Fütterung Gleichzeitig: Export - insbes. Drittlandsmärkte gewinnen an Bedeutung für das Preisgefüge (unabhängig vom SVG in Deutschland!) Folgen für die betrieblichen Konzepte?
Wertschöpfungskette im Wandel: Entwicklung der Betriebe 214.500 Schweinehalter 111 Schweine/Halter 663 g Tageszunahmen 18,6 abgesetzte Ferkel / S + J - 87 % + 908 % + 21 % + 50 % 27.800 Schweinehalter 1008 Schweine/Halter 805 g Tageszunahmen 27,9 abgesetzte Ferkel / S + J 1995 2015 2035
Wertschöpfungskette im Wandel: Entwicklung der Betriebe 214.500 Schweinehalter 111 Schweine/Halter 663 g Tageszunahmen 18,6 abgesetzte Ferkel / S + J - 87 % 27.800?? Schweinehalter Schweinehalter + 908 % 1008?? Schweine/Halter Schweine/Halter + 21 % 805 g?? g Tageszunahmen Tageszunahmen + 50 % 27,9 abgesetzte?? abgesetzte Ferkel / S + J Ferkel / S +J? 1995 2015 2035
Vergleich Hessen-Niedersachsen Die 5 schweinereichsten Landkreise in Niedersachsen Bestand Hessen: 0,6 Millionen (=14 mal weniger Schweine als in Nds.) Starke Konzentration auf Veredelungszentren
Wertschöpfungskette im Wandel Top3 >55 %
Deutliche Kräfteverteilung in der Kette Futter Umwelt Energie Stallbau Gutachten Tierschutz Pacht/Biogas Futtermittel Landwirtschaft Schlachtung/ Zerlegung Verarbeitung LEH TOP 10 haben über 60% Marktanteil TOP 3 haben über 50% Marktanteil Fleischwerke (ohne Markenartikler) sind fest in Hand des LEH TOP 5 (von rund 100) erzielen über 80% des Gesamtumsatzes, ca. 40% Discountanteil
Druck aus dem LEH: Zukunftsmusik? Ziele: Zucht erfüllt die Ansprüche an Tiergerechtheit Haltung den Bedürfnissen der Tiere bestmöglich angepasst Arzneimitteleinsatz minimiert keine schmerzhaften Eingriffe (Kupieren, Kastrieren) funktionierende Kreislaufwirtschaft artgemäße Fütterung ohne GVO-Soja aus Übersee
Ab 2017 kein Frischfleisch von betäubungslos kastrierten Tieren
Die Doppelmoral des LEH
½ Schwein, Hkl. E: 1,99 EUR/kg!
Wege zu einer gesellschaftliche akzeptierten Nutztierhaltung Geforderte Leitlinien des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik 1. Zugang aller Nutztiere zu verschiedenen Klimazonen, vorzugsweise Außenklima, 2. Angebot unterschiedlicher Funktionsbereiche mit verschiedenen Bodenbelägen, 3. Angebot von Einrichtungen, Stoffen und Reizen zur artgemäßen Beschäftigung, Nahrungsaufnahme und Körperpflege, 4. Angebot von ausreichend Platz, 5. Verzicht auf Amputationen, 6. routinemäßige betriebliche Eigenkontrollen anhand tierbezogener Tierwohlindikatoren, 7. deutlich reduzierter Arzneimitteleinsatz, 8. verbesserter Bildungs-, Kenntnis- und Motivationsstand der im Tierbereich arbeitenden Personen 9. eine stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zucht.
Druck von der Politik: Runde Tische Weitgehend abgestimmtes Vorgehen zwischen BMEL und Amtskollegen aus DK und NL Austausch zwischen Berlin und Brüssel Unabgestimmtes Vorgehen in Deutschland insgesamt Bislang keine Vernetzung mit ITW Tierwohl
Druck durch die Behörden vor Ort Quelle: TopAgrar 09/2015
Schlachtunternehmen reagieren Integrierte Systeme auf dem Vormarsch?
Wo gibt es bereits integrierte Systeme? Rg Unternehmen Schweineschlachtungen in Mio. Marktanteil in % 2013 2014 1. Tönnies, Rheda-Wiedenbrück 15,00 15,60 26,5% 2. Vion, Düsseldorf 9,60 9,10 15,5% 3. Westfleisch, Münster 7,41 7,65 13,0% 4. Danish Crown, Essen/ Oldenburg 2,74 2,60 4,4% 5. Vogler, Luckau 2,30 2,45 4,2% 6. Müller Gruppe, Birkenfeld 1,63 1,75 3,0% 7. Böseler Goldschmaus, Garrel 1,53 1,68 2,9% 8. Tummel, Schöppingen 1,53 1,51 2,6% 9. BMR Schlachthof, Garrel 1,40 1,35 2,3% 10. Simon, Wittlich 0,96 1,00 1,7% 11. Kemink, Gelsenkirchen* 0,75 0,80 1,4% 12. Manten, Geldern 0,80 0,79 1,3% 13. Düringer, Loxstedt 0,75 0,73 1,2% 14. Steinemann, Steinfeld 0,69 0,71 1,2% 15. Wernke, Cloppenburg 0,65 0,66 1,1% 16. Brand/Schmitz, Lohne 0,59 0,61 1,0% 17. EGO, Osnabrück 0,56 0,61 1,0% 18. Ficker/Henke, Lähden* 0,50 0,50 0,8% 19. Keienhörster, Recklinghausen 0,50 0,50 0,8% 20. Färber, Emmendingen* 0,30 0,30 0,5% gesamt Top-20 50,19 50,90 86,5% gesamt Deutschland 58,76 58,85 100% * geschätzt
2. Zwischenfazit Schweinemarkt und Wertschöpfungskette im Jahr 2015 hat sich grundlegend gewandelt Forderungen nach Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit kommen von allen Seiten, selbst wenn diese teils widersprüchlich sein können Außenklima vs. Emissionsminderung Antibiotikaminimierung vs. Tiergesundheit usw. Themen sind nicht mehr nur Zukunftsmusik sondern Voraussetzung bzw. Bezahlkriterium (z.b. über Tierwohl- oder Regionalprogramme) Zunehmende Marktdifferenzierung (Eberfleisch, Süddeutsches Schweinefleisch, integrierte Ketten und Vertragslandwirtschaft) Preiskampf dennoch ungebrochen Schweinehaltung Geschäft für Profis! Landwirt ist entscheidender Erfolgsfaktor!
Folgen für das Betriebskonzept: Zukünftige Vermarktungsstrategien Keine allgemeingültigen Empfehlungen mehr möglich! Landwirte sollten Vermarktungsstrategie nach eigenen Stärken und Schwächen bzw. betrieblichen Voraussetzungen festlegen grundsätzlich: Flexibilität und damit Wettbewerb erhalten Aber Standortmöglichkeiten ausschöpfen Nischen besetzen Je höher die spezifischen Investitionen desto stärker vertraglich absichern! Allgemein: Weiterentwicklung der Tierhaltung nur im/mit Einklang/Zustimmung der Gesellschaft möglich (Glaubwürdige) Verbündete suchen und (ungewöhnliche) Allianzen schmieden Öffentlichkeitsarbeit und Marketing als Voraussetzung für erfolgreiche Weiterentwicklung hier ist jeder einzelne Betrieb gefordert! Branche muss zeigen, dass sie auf dem Weg ist!
Struktur der Betriebe (2014) Durchschnittsbestand* 1995 2014 Änderung Sauen/Betrieb 61 145 +237 % Mastschweine/Betrieb 296 699 +236 % *ohne Kleinstbestände <10 Sauen bzw. <50 Mastschweine Anzahl Anzahl Betriebsgröße (Sauen) Betriebe Zuchtsauen 1-9 4.100 15.500 10-49 2.800 60 % 69.700 50-99 2.000 150.000 100-199 2.800 402.800 200-499 2.400 709.600 21 % 71 % 500 und mehr 700 818.600 Insgesamt 14.900 2.166.200 11 %