Lösungsskizze. 1. Frage. I. Vertragliche Ansprüche (-) Dingliche Ansprüche. 1. Anspruch aus 985 BGB. a) Anspruch entstanden

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Transkript:

Lösungsskizze 1. Frage I. Vertragliche Ansprüche (-) II. Dingliche Ansprüche 1. Anspruch aus 985 BGB a) Anspruch entstanden a. Eigentümerstellung des W i. zunächst H Eigentümer (+) ii. Verlust an J (-); keine Zahlung des Kaufpreises, Eigentumsvorbehalt wirksam iii. Verlust durch Verfügung des J 1. an M (-); keine Übereignung, sondern Besitzverschaffung geschuldet und ausgeführt 2. an W (-); nur Pfandrechtsbestellung, aber keine Übereignung 3. Eigentumsverlust (-) iv. W Eigentümer (-) b. Anspruch entstanden (-) b) Anspruch aus 985 BGB (-) 2. Anspruch aus 1227, 985 BGB a) Anspruch entstanden 1

a. W Pfandgläubiger i. Einigung (+) ii. Übergabe oder Übergabesurrogat 1. Übergabe (-) 2. Übertragung eines Herausgabeanspruchs; 1205 Abs. 2 BGB a. Voraussetzungen des 868 BGB i. M unmittelbarer Fremdbesitzer (+) ii. Besitzmittlungsverhältnis nach 868 BGB (+); auf Nichtigkeit ( 134 BGB i.v.m. 288, 289 StGB; 138 BGB) kommt es nicht an (Leihe, Verwahrung, Gefälligkeitsverhältnis mögliche Schuldverhältnisse) iii. Herausgabeanspruch jedenfalls nach 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 BGB oder aus (wirksamem) Vertrag (+) iv. Voraussetzungen (+) b. Übertragung des Herausgabeanspruches nach 870 i.v.m. 398 ff. BGB (+) c. Anzeige an Besitzmittler M (+) d. wirksame Übertragung (+) 3. Übergabesurrogat (+) iii. zu sichernde Forderung (+); aus Bewirtungsvertrag oder Darlehen zwischen W und P iv. (P) Berechtigung des J? 1. Eigentümer oder nach 185 Abs. 1 BGB Ermächtigter? a. Eigentümer? i. Übereignung nach 929 S. 1 BGB (+) ii. aber wirksamer Eigentumsvorbehalt vgl. 158 Abs. 1 BGB (Einbeziehung (+), Inhaltskontrolle (+)) b. Ermächtigung (-) 2. Bestellung als Nichtberechtigter nach 1207 i.v.m. 932 ff. BGB a. guter Glaube an Eigentum des J (+); 1006 Abs. 3 BGB b. Voraussetzung des 934 Alt. 1 BGB (+) c. Überwinden von 135, 136 BGB (+); guter Glaube des W an Nichtbestehen eines Verfügungsverbotes 2

d. Abhandenkommen nach 935 Abs. 1 BGB (-); 935 Abs. 1 S. 2 BGB stellt auf unmittelbaren Besitzer (Besitzmittler) J ab 1 e. wirksame Bestellung (+) 3. fehlende Berechtigung überwunden (+) 4. gutgläubiger lastenfreier Pfanderwerb (-); 1207 BGB verweist nicht auf 936 BGB v. Pfandrecht; W Pfandgläubiger (+) b. Besitz des H (+) c. Recht zum Besitz des H i. aus Eigentum (-); Pfandrecht beschränkt Eigentum ( Eigentumssplitter ) ii. aus Pfändungspfandrecht 1. Pfändungspfandrecht wirksam entstanden a. Abgrenzung von Pfändung wegen Geldforderung nach 803 ff. ZPO (+) oder wegen Herausgabe nach 883 ZPO ff. (-); nur Anweisung an den Gerichtsvollzieher 58 Nr. 2 GVGA b. Pfändung eines beweglichen Gegenstandes (+); 90 BGB c. Voraussetzungen des Pfändungspfandrechtes i. Titel 1. Vollstreckungsbescheid als Folge des Mahnbescheides a. Geldforderung (+); Schadenersatzforderung wegen Verletzung der Pflicht zur Herausgabe des Bourbon; 346 Abs. 4, 280 Abs. 1, 2, 281 Abs. 1 S. 2 BGB (+); auf Wirksamkeit kommt es nicht an b. wirksamer Mahnbescheid (+) c. wirksamer Vollstreckungsbescheid (+) 2. Titel (+) ii. Klausel (+); entbehrlich nach 796 Abs. 1 ZPO iii. Zustellung 1. Einschreiben mit Rückschein (+); 175 ZPO 2. spätestens mit Aushändigung (+) 1 Für die Besitzverhältnisse nach der Verstrickung (in Folge der Zwangsvollstreckung) siehe Gaul/Schilken/Becker- Eberhard, Zwangsvollstreckungsrecht, 12. Auflage 2010, 51 Rn. 41. 3

iv. Antrag (+) d. korrekter Ablauf nach 758a ZPO (+) e. Vollstreckung nach 808 ZPO i. Gewahrsam des Schuldners (+) ii. Inbesitznahme durch Gerichtsvollzieher (+) 2. (P) Entstehung eines Pfändungspfandrechtes 2 a. nach rein privatrechtlicher Theorie (-); grds. abzulehnen b. nach rein öffentlich-rechtlicher Theorie (+); allein Verstrickung entscheidend c. nach gemischter Theorie (-); keine schuldnereigne Sache des J --------------------------------------------------------------------------------------------- d. Streitentscheid: öffentlich-rechtliche Theorie (+) 3. kein Erlöschen a. durch Entfernung des Pfandsiegels (-) b. aufgrund Entstrickung durch Vollstreckungsorgan oder Verwertung (-) c. gutgläubiger lastenfreier Eigentumserwerb nach 936 Abs. 1 BGB (-); keine Übereignung vereinbart d. gutgläubiger lastenfreier Pfanderwerb (-); 1207 BGB verweist nicht auf 936 BGB e. Erlöschen (-) 4. Wirkung wie Faustpfandrecht (+); 804 Abs. 2 ZPO 5. Erwerb des höheren Ranges durch W; 135 Abs. 2, 1208, 932 BGB a. guter Glaube (+) b. kein Abhandenkommen (+) c. ranghöheres Pfandrecht schlägt rangniedrigeres Pfandrecht (+); 1227 BGB wirkt auch gegen rangniederen Pfandgläubiger 3 siehe 1208 BGB i.v.m. 936 Abs. 3 BGB 6. Recht zum Besitz aus Pfändungspfandrecht (-) 2 Klausurtaktisch am besten ist es, den Meinungsstreit nicht abstrakt zu lösen, sondern am Sachverhalt, so dass man bei Darstellung der öffentlich-rechtlichen Theorie den Rangerwerb des W prüfen muss und zeigen kann, dass alle Theorien im Endeffekt zum selben Ergebnis führen würden. 3 MüKo/Damrau, BGB, 5. Auflage 2009, 1227 Rn. 7. 4

--------------------------------------------------------------------------------------------- d. Streitentscheid: gemischte Theorie (+) 3. Entstehung eines Pfändungspfandrechts (-) 4. Recht zum Besitz aus Pfändungspfandrecht (-) ========================================================== iii. Recht zum Besitz (-) d. Anspruch entstanden (+) b) Anspruch erloschen (-) c) Anspruch durchsetzbar (+) 3. Anspruch aus 861 Abs. 1, 869 BGB (+) 4. Anspruch aus 1007 Abs. 1 BGB (+) 5. Ansprüche aus 1007 Abs. 2 BGB (+) 4 (bei den Besitzansprüchen muss 1227 BGB nicht zitiert werden) 6. Anspruch aus 1231 BGB (-); wirkt nur gegen den mitbesitzenden Verpfänder oder gegen den Besitzmittler 5 hier bei H aber (-) (nie gleichberechtigter Mitbesitz von H und W) III. Ansprüche aus Bereicherungsrecht (+); 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 2 BGB IV. Ansprüche aus Delikt (+); 823 Abs. 1 i.v.m. 249 Abs. 1 BGB; 823 Abs. 2 BGB i.v.m. 289 StGB, 826 BGB (+) 4 Der Anspruch kann auch gegen den Eigentümer geltend gemacht werden, da der Pfandgläubiger ein stärkeres Besitzrecht innehat siehe Staudinger/Gursky, BGB, Neubearbeitung 2006, 1007 Rn. 40. 5 Prütting/Wegen/Weinreich/Nobbe, BGB, 6. Auflage 2011, 1231 Rn. 1. 5

2. Frage Erfolgssaussichten einer Klage auf vorzugsweise Befriedigung; 805 Abs. 1 ZPO I. Zulässigkeit 1. Statthafte Klageart a. Drittwiderspruchsklage (-); setzt Eigentum voraus b. Dritterinnerung (-); erfasst nur formelle Fehler c. Beschwerde (-); setzt kontradiktorische Entscheidung voraus d. Klage auf vorzugsweise Befriedigung (+) e. alternativ Klage auf Herausgabe oder Schadenersatz gegen H f. alternativ Klage auf Zahlung der Zechschulden gegen P 2. Sachliche und örtliche Zuständigkeit a. örtliche Zuständigkeit i. grds. 12 ff. ZPO ii. hier aber besonderer Gerichtsstand nach 802, 805 Abs. 2, 764 Abs. 2 ZPO; Vollstreckungsgericht Nürnberg iii. alternativ bei Leistungsklage gegen H Bayreuth nach 12, 13 oder 21 Abs. 1 ZPO Versandhandel in Bayreuth (für 32 ZPO fehlt es am Hinweis zum Wohnsitz des M) iv. alternativ bei Leistungsklage gegen P Kulmbach nach 29 Abs. 1 ZPO i.v.m. 269, 270 Abs. 2 BGB (Zechschulden des P in der Kulmbacher Kneipe des W) b. sachliche Zuständigkeit i. 3, 4 ZPO in Verbindung mit 764 ZPO ii. hier Amtsgericht (+); Streitwert (Schadenersatz) nur 25 Euro iii. alternativ auch bei (anderen) Klagen gegen H und P wegen geringem Streitwert das Amtsgericht c. AG Nürnberg (alternativ AG Bayreuth, AG Kulmbach) sachlich und örtlich zuständig 6

3. (P) Ordnungsgemäßer Klageerhebung (+) a. Klageerhebung durch Niederschrift bei Geschäftsstelle möglich; 253 Abs. 1, 129a Abs. 1; 496, 498 ZPO 6 b. kein Anwaltszwang wegen Streitwert 25 Euro c. Übermittlung an zuständiges Prozessgericht von Amts wegen; 129a Abs. 2 S. 1 ZPO 7 d. bei angenommener Klage beim AG Kulmbach (gegen H) Verweisungsantrag möglich; 281 Abs. 1 ZPO 4. sonstige Prozessvoraussetzungen (+) a. Partei- und Prozessfähigkeit (+); 50, 51 ZPO b. Deutsche Gerichtsbarkeit (+); 13 GVG c. Rechtsschutzbedürfnis (+); von der Verstrickung bis Erlösauskehr (die Verwertung ist noch nicht beendet) 8 II. Begründetheit 1. (ranghöheres) Pfandrecht des W besteht 2. 1232 BGB (-) 3. sonstige Einwendungen (-); insbesondere Pfandreife nicht Voraussetzung 4. Abhandenkommen bei Besitzmittler M (+) 5. alternativ Klagen auf Herausgabe oder Schadenersatz gegen H (+); siehe Frage 1 6. alternativ Klage auf Zahlung der Zechschulden gegen P (+), sofern Zechschulden fällig 6 Musielak/Foerster, ZPO, 8. Auflage 2011, 253 Rn. 3. 7 Musielak/Stadler, ZPO, 8. Auflage 2011, 129a Rn. 6. 8 Brox/Walker, Zwangsvollstreckungsrecht, 8. Auflage 2008, Rn. 1457. 7