Die Kosten chronischer Schmerzen in der Schweiz: Keine Lappalie!

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Transkript:

Die Kosten chronischer Schmerzen in der Schweiz: Keine Lappalie! Folien-Auszüge von Willy Oggier, Dr.oec.HSG copyright by willy oggier gesundheitsökonomische beratungen ag

Aufbau og Definition Schmerz chronischer Schmerz Epidemiologie Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) Weitere Studien-Resultate Kosten Erste Schätzungen für die Schweiz Fazit

Definition Schmerz og Unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird (International Association for the Study of Pain)

Definition Chronischer Schmerz og Der Schmerz besteht seit mindestens drei bis sechs Monaten und beeinträchtigt den betroffenen Patienten physisch (Mobilitätsverlust und Funktionseinschränkung), psychischkognitiv (Befindlichkeit, Stimmung und Denken) und sozial.

Epidemiologie (I) og Weder für Deutschland noch die Schweiz bestehen repräsentative aussagekräftige Studien, die wissenschaftlich gesicherte Aussagen über die Häufigkeit, Dauer und Intensität verschiedener Schmerzsymptome, deren Ursachen und Folgen ermöglichen.

Epidemiologie (II) og Aussagen basieren daher oft auf Studien aus anderen westlichen Industrienationen und internationalen Analysen. Darüber hinaus: demoskopische Aussagen Grösste und tiefgreifendste Studie über chronischen Schmerz: Pain in Europe

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (I) Durchschnittliche Dauer chronischer Schmerz: rund 8 Jahre Durchschnittlich ein Jahr länger als andere Europäer Ein Viertel der Patienten leidet seit mehr als 20 Jahren (Europa: 21 %) Über 70 % der chronisch Schmerzkranken sind im erwerbsfähigen Alter Mehr als die Hälfte (56 %) davon in Teil- oder Vollzeit erwerbstätig (Europa: 44 %) Über ein Viertel (27 %) gibt an, dass die chronischen Schmerzen ihre Beschäftigung beeinflussen

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (II) Durchschnittliche Krankheitstage belaufen sich bei den berufstätigen chronisch Schmerzkranken auf 7.4 Tage (Europa: 7.8 Tage) Anteil der als chronisch einzustufenden Schmerzpatienten beläuft sich ca. auf die Hälfte der Haushalte mit Schmerzbetroffenen (16 %) Schweizerischer Wert ist leicht unter dem Durchschnitt anderer europäischer Länder (19 %; Extrema: Spanien 11 %, Norwegen 30%) Rund 55 % Frauen, 45 % Männer Durchschnittsalter: 48 Jahre

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (III) Häufigste Ursache: Verschleisserscheinungen Die Mehrheit lebt in einem Mehr-Personen-Haushalt, gut die Hälfte (56 %) ist verheiratet. Der Rücken ist am häufigsten betroffen (untere Rückenpartie: 32 %, Rücken (unspezifisch) 18 %, Kopf 15 %, Gelenke (unspezifisch) 14 %, Knie 13 %, Bein 11 %, Obere Rückenpartie 7 %, Hüfte 6 %) Häufigste Schmerzursachen sind Formen von Arthritis und Bandscheibenvorfälle Drei Viertel der chronisch Schmerzkranken leiden dauernd bzw. täglich unter Schmerzen

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (IV) Fehlzeiten allein sind kein ausreichender Indikator für Einschränkung der Arbeitseffektivität: Leiden geht während der Arbeitszeit weiter Einfluss auf die Beschäftigung Mit-Ursache für Arbeitsplatzverlust (16 % vs. Europa 19 %) Wechsel in der Verantwortlichkeit (15 vs. 16 %) Kompletter Jobwechsel (12 vs. 13 %) Emotionale Auswirkungen Mit Depressionen diagnostiziert 18 % (vs. 21 %)

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (V) Arztwahl und Konsultationshäufigkeit Nur wenige chronisch Schmerzkranke konsultieren mehr als einen Arzt Eindruck, dass der Arzt eher die Krankheit heilen will als den Schmerz Patienten haben in der Schweiz eine überproportionale Angst vor einer Medikamentenabhängigkeit

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (VI) Diagnose und Therapie Bei fast zwei Dritteln der befragten chronisch Schmerzkranken wird bei jeder Visite bzw. jedem Arztbesuch eine Schmerzdiagnostik durchgeführt (10 % bei jeder 2. Visite, 6 % bei jeder 3. 4. Visite, 2 % bei jeder 5. 10. Visite, 21 % seltener/ nie) Mehr als zwei Drittel der chronischen Schmerzpatienten sind gegenwärtig in Behandlung (70 %) Die Zahl der Unbehandelten ist für chronisch Schmerzkranke hoch (27 %) Ca. ein Viertel (27 %) der chronisch Schmerzkranken hat bisher noch keine verschreibungspflichtigen Präparate genommen.

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (VII) Diagnose und Therapie (II) Zwei Drittel der Schmerzpatienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt ein verschreibungspflichtiges Medikament eingenommen haben, erhielten ein oder zwei verschiedene Präparate Frei verkäufliche Medikamente werden von fast der Hälfte der Patienten (49 %) eingenommen Diese Patienten beschränken sich dabei überwiegend auf höchstens 1 2 Präparate aus dem gesamten Spektrum der OTC-Präparate

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (VIII) Von den Patienten, die täglich Tabletten einnehmen, werden durchschnittlich 2.5 Tabletten pro Tag eingenommen Die Schweiz liegt mit diesem Wert signifikant unter dem europäischen Durchschnitt von 3.4 Tabletten pro Tag Bei 3 von 4 Patienten verstärkte sich trotz Medikamenteneinnahme der Schmerz als direkte Folge einer Tätigkeit Über die Hälfte aller befragten chronisch Schmerzkranken (54 %) meinen, dass ihre Schmerzen nicht genügend unter Kontrolle sind

Resultate Pain in Europe Die Schweizer Ergebnisse (Auszüge) (IX) Damit leiden die Schmerzpatienten in der Schweiz mehr als andere Europäer unter ihren Schmerzen (Europa: 60 % ausreichend kontrolliert) Drei Viertel der chronisch Schmerzkranken nehmen eine nicht-medikamentöse Therapie in Anspruch (v.a. Massagen, Akupunktur und verschiedene Formen der physikalischen Therapie)

Weitere Studien-Resultate Klose (2006) Etwa 20 Mio Menschen in Deutschland von chronischen Schmerzen betroffen Nach Operationen bis in 35 % der Fälle Zimmermann (2004) Bei 5 Mio Patienten mit chronischen Schmerzen in der Erwachsenenbevölkerung kommt es in Deutschland zu erheblichen Beeinträchtigungen Willweber-Strumpf u.a. (2000) 36 % aller Patienten (n = 900) in fünf verschiedenen Facharztpraxen litten an chronischen Schmerzen

Kosten (I) og Direkte Kosten Persönliche Kosten Stationäre Leistungen Ambulante Leistungen Medikamente Unpersönliche Kosten Labortests für Blutspenden Prävention

Kosten (II) og Indirekte Kosten Morbidität Freunde, Bekannte Sozialversicherungen Öffentliche Hand Unternehmen Andere Mortalität Hinterbliebene Sozialversicherungen Öffentliche Hand Unternehmen Andere Intangible Kosten

Erste Schätzungen für die Schweiz (I) Einige ausländische Studienresultate Deutsche Bundesregierung (2003) Jährliche Kosten von 20.5 28.7 Mrd. Euro Wagner u.a. (2005) Direkte Kosten pro Patient und Jahr der chronischen Polyarthritis in Österreich: 6 496 Euro Maniadakis und Gray (2000) Direkte Kosten mit chronischen Schmerzen als Folge von Rückenschmerzen: 1 632 Mio Pfund Indirekte Kosten: 10 668 Mio Pfund Schug (basierend auf Maniadakis und Gray): 12.3 Mrd. US-$, 85 % davon indirekte Kosten

Erste Schätzungen für die Schweiz (II) Schätzung der anfallenden jährlichen Kosten von chronischen Schmerzen in der Schweiz, in Schweizer Franken, diskontiert, nach Oggier (in: SÄZ, Nr. 29/30, 2007, S. 1265-1269) Kosten gemäss ausländischen Quellen Deutsche Bundesregierung (2003): 20.5 Mrd. Euro - 28.7 Mrd. Euro Arithmetisches Mittel: 24.6 Mrd. Euro Maniadakis und Gray (2000) 12.3 Mrd. Pfund Schätzung nach Verhältnis der Gesamtgesundheits-Ausgaben gemäss OECD für 2003 (Deutschland) bzw. 2003 und 2004 (Grossbritannien) 4.3 Mrd. SFr. 5.8 bzw. 5.6 Mrd. SFr.

Erste Schätzungen für die Schweiz (III) Jährliche Kosten: ca. 5 Milliarden Franken (Abgerundetes arithmetisches Mittel zwischen 4.3 und 5.8 Mrd. SFr.) bei vorsichtigen Annahmen nach Oggier (in: SÄZ, Nr. 29/30, 2007, S. 1265-1269) Wechselkurse (1 Euro = 1.50 SFr., 1 Pfund = 2.20 SFr.) Diskontierungssatz: jährliche Teuerungsrate gemäss Landesindex der Konsumentenpreise (und nicht Gesundheitskostenentwicklung) Pain in Europe -Studie zeigt für die Schweiz: Rückenbeschwerden total: 57 Prozent aller Chronischkranken, Rest: 59 Prozent (GB-Studie berücksichtigt nur Rückenschmerzen) Prävalenz in Deutschland leicht höher als in der Schweiz und auch mehr Krankheitstage, aber in der Schweiz 10 Prozent höhere Leidensdauer

Aktualisierung (I): Annahme 1 Teuerung 1 % pro Jahr, 2016 Gemäss deutschen Daten: 4.7 Mrd. SFr. (2007: 4.3 Mrd. SFr.) Gemäss britischen Daten: 6.3 6.1 Mrd. SFr. (2007: 5.8 bzw. 5.6 Mrd. SFr.) Arithmetisches Mittel zwischen den Extremwerten: 5.5 Mrd. SFr. (2007: 5.05 Mrd. SFr.) copyright by willy oggier gesundheitsökonomische beratungen ag

Aktualisierung (II): Annahme 2 Kostenwachstum 4 % pro Jahr, 2016 Gemäss deutschen Daten: 6.1 Mrd. SFr. (2007: 4.3 Mrd. SFr.) Gemäss britischen Daten: 8.2 8.0 Mrd. SFr. (2007: 5.8 bzw. 5.6 Mrd. SFr.) Arithmetisches Mittel zwischen den Extremwerten: 7.15 Mrd. SFr. (2007: 5.05 Mrd. SFr.) copyright by willy oggier gesundheitsökonomische beratungen ag

Fazit (I) og Trotz rudimentärer Daten und daher nur erster Schätzungen lassen sich erste Schlussfolgerungen ziehen: Volkswirtschaftliche Kosten als Folge von chronischen Schmerzen sind hoch Bsp) Asthma: rund 1.4 Mrd. SFr. (diskontiert nach Resultaten Szucs u.a., 1999) Bsp) Osteoporose: rund 1.3 Milliarden Franken Es lohnt sich, in die Linderung oder gar Beseitigung zu investieren Die indirekten Kosten sind deutlich höher als die direkten Eine Aktualisierung für das Jahr 2016 ergibt noch höhere Werte als 2007: Zwischen 5.5 und über 7 Mrd. Franken. Weitere Sammlung und Aufbereitung von Daten nötig

Fazit (II) (Kosten nicht übertragbarer Krankheiten in der Schweiz 2011) NCD Diabetes (ohne makrovaskuläre Komplikationen) Chronische Erkrankungen der Atemwege Davon: Asthma und COPD Kosten in der Schweiz (Mio. SFr.) Intervall niedrigste und höchste Schätzung (Mio. SFr. 864 864 1 538 3 888 1 512 3 888 12 024 1 512 4 677 Herz-Kreislauf-Erkrankungen 10 370 5 475 10 370 Krebserkrankungen 5 018 Muskuloskelettale Krankheiten 11 380 Psychische Störungen 4 023 Demenz 2 459 418 4 499 Total 38 002 Wieser u.a., 2014, S. 97.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit