Diagnostik und Therapie des PCOS - Eine Umfrage unter deutschen Frauenärzten mit aktueller Literaturübersicht

Ähnliche Dokumente
Die Befragten sollten eine Angabe zu ihrer gynäkologischen Berufserfahrung machen. Hier wurde ein Zahlenwert in Jahren abgefragt.

3 Ergebnisse. 3.1 Gynäkologische Tätigkeit

Histopathologisch-radiologische Korrelation des Retinoblastoms mit der hochauflösenden MRT

Zusammenhang zwischen der Mutation A118G im Opiatrezeptor-Gen und Wirkungen und Nebenwirkungen von Opioiden bei Schmerzpatienten

Aus der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie der DRK-Kliniken-Köpenick, akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universität Berlin DISSERTATION

Aus der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

DISSERTATION. Diagnosespektrum in homöopathischen Arztpraxen eine prospektive Beobachtungsstudie und ein Vergleich zu konventionellen Arztpraxen

Aus der Klinik für Urologie des Vivantes Klinikums im Friedrichshain Berlin DISSERTATION

Die Embolisation der Arteria uterina zur Therapie des symptomatischen Uterus myomatosus

Aus dem Zentrum für Muskuloskeletale Chirurgie der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

DISSERTATION. zur Erlangung des akademischen Grades Doctor medicinae dentariae (Dr. med. dent.)

Aus dem Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Aus der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

DISSERTATION. "Kongenitale Zwerchfellhernie: Bedeutung der fetalen Mediastinalverschiebung für das postnatale Outcome"

Aus der Abteilung für Parodontologie und Synoptische Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät der Charité - Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

DISSERTATION. Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Aus dem Vivantes Klinikum im Friedrichshain Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie DISSERTATION

4 Diskussion. 4.1 Einführung und Fragestellung

DISSERTATION. zur Erlangung des akademischen Grades Doctor medicinae (Dr. med.)

Aus der Klinik für Strahlenheilkunde der Medizinischen Fakultät der Charité- Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Bedeutung des Intron 4-Polymorphismus im enos-gen bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen

DISSERTATION. Der Stellenwert der Hemobahn-Viabahn-Endoprothese in der Therapie chronisch-komplexer Läsionen der Arteria femoralis superficialis

Multiple Sklerose ohne oligoklonale Banden in Liquor: Prävalenz und klinischer Verlauf

Die Thrombin-Therapie beim Aneurysma spurium nach arterieller Punktion

Wirkung von Prostaglandin-F-2-α auf die Kontraktilität des Trabekelmaschenwerkes im Auge

Therapeutisches Drug Monitoring der Antidepressiva Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin und Maprotilin unter naturalistischen Bedingungen

Fortbildung am

DISSERTATION. Zur Erlangung des akademischen Grades Doctor medicinae (Dr. med.)

Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Wachstumsfaktorinhibitoren zur pharmakologischen Wundmodulation nach filtrierender Glaukomchirurgie am in-vitro-beispiel des Tenonfibroblasten

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades Doctor rerum medicarum der Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität, körperliche Beschwerden, psychische Komorbidität und Interventionen bei Dyspepsie

Aus der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Medizinischen Fakultät der Charité - Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

HABILITATIONSSCHRIFT. Syndromale Erkrankungsbilder mit mentaler Retardierung

Aus der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Zweigbibliothek Medizin

Aus der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin. der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Gestationsdiabetes -

Die sympathische und sensible Atemwegsinnervation der Ratte: Herkunft und neurochemische Charakterisierung

Langzeitergebnisse nach LAUP / UPPP bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe und primärem Schnarchen

Die Anwendung der tibetischen Medizin in Indien und Nepal

Aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. H.

Veränderungen der kognitiven Leistung nach Endarteriektomie einer Arteria carotis interna

Aus dem Institut für Virologie des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin

Aus der Tierklinik für Geburtshilfe und Fortpflanzungsstörungen des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin (Standort Mitte)

Zweigbibliofhek Medizin

Zweigbibliothek Medizin

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Einfluss der renalen Elimination auf die Serumspiegel des nicht hormongebundenen Jods bei Patienten mit Morbus Hashimoto

ERKLÄRUNG. 4 Abs. 3 (k) der HabOMed der Charité

Hausärztliche Überweisungs- und Behandlungsstrategien bei Rheumapatienten

Depressive Frauen und Männer in der Allgemeinpraxis

Diagnostische Verfahren zur Detektion und Resektabilitätsbeurteilung beim Pankreaskarzinom: Vergleich und klinische Entscheidungsanalyse

Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin aus der Abteilung für Allgemeinmedizin Direktor: Prof. Dr. med. P.

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin

DISSERTATION. Zur Erlangung des akademischen Grades Doctor medicinae (Dr. med.)

Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin (Dr. med.)

Zweigbibliothek Medizin

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit im höheren Lebensalter

Zweigbibliofhek Medizin

Charité-Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Abteilung: Allgemeine Pathologie Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. med. H.

PCOS, Adipositas und Kinderwunsch - geht das?

Vorwort zur 2. Auflage... Abkürzungsverzeichnis...

Untersuchungen zur Behandlung Choroidaler Neovaskularisationen. (CNV) am Augenhintergrund mittels Photodynamischer Therapie (PDT)

Aus der Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie und Radiologie des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin

DISSERTATION. Genanalyse bei Patienten mit Akuter Intermittierender Porphyrie. Zur Erlangung des akademischen Grades Doctor Medicinae (Dr. med.

Seite 1. Aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin

Katholische Grundschule St. Stephan in Oestinghausen Aldegrever Gymnasium in Soest Erlangung der allgemeinen Hochschulreife

Aus dem Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin Prof. Dr. phil. Dr. med. Ulrich Otto Mueller

Lehrstuhl für Sportpsychologie

RANDI DREES. Inge Drees, geb. Jahnke, Verwaltungsangestellte a. D Georg-Büchner Gymnasium in Kaarst-Büttgen

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin. Prof. Dr. med. Heinz-Peter Schmiedebach

Lebensqualität bei COPD - Patienten:

Aus der Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie und Radiologie des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin

PCO PFO MFO bringt Metformin einen therapeutischen Lichtblick in das WirrWarr??

Fertilitätserhalt bei Endometriumkarzinom und Kinderwunsch

Aus der Medizinischen Klinik für Kardiologie der Medizinischen Fakultät der Charité- Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Aus der Urologischen Klinik Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Direktor: Prof. Dr. med. Kurt Miller

Aus der Klinik für Augenheilkunde Vivantes Klinikum Neukölln Berlin. Direktor: Prof. Dr. D.T. Pham

Klinische Bedeutung der Vasopressinbestimmung im Urin bei der Differentialdiagnose der Symptome Polyurie/Polydipsie bei Erwachsenen

Ist der Ersatz der Porzellanaorta bei Aortenstenose ein Hochrisikoeingriff?

Gemeinsam im Einsatz: Interorganisationale Zusammenarbeit von Polizei und Feuerwehr

Diagnose Epilepsie TRIAS. Dr. med. Günter Krämer

Das Syndrom der polyzystischen Ovarien

Merkblatt der Universitätsmedizin der EMAU Greifswald (April 2014) über einzureichende Unterlagen zum Promotionsverfahren

Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt

Alveoläres Weichteilsarkom- Metastasierung - Behandlung - Prognose

Herausforderung Gesundheit: Mit welchen Krankheitsbildern konfrontieren uns Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Balkan was können wir tun?

Polyzystisches Ovar Syndrom (PCOS)

1 Einleitung zur ersten Auflage 1. 2 Grundzüge kardialer Erkrankungen 5

Medizinische Fakultät der Charité - Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin

Aus der pädiatrischen Neurochirurgie der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Kinderwunsch. Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS)

Psychokardiologie. Ein Praxisleitfaden für Ärzte und Psychologen. Bearbeitet von C. Herrmann-Lingen, C. Albus, G. Titscher

Bitte melden Sie sich bis zum 20. Januar verbindlich an unter:

Aus der Universitätsklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Martin-Luther-Universität Halle Direktor: Prof. Dr. med. habil. W.

Psychosoziale Belastungsfaktoren und Komorbidität bei Tinnituspatienten - Wie effektiv ist Counselling?

Untersuchungen zur erblichen Disposition des equinen Sarkoids beim Haflinger und zur Tumorlokalisation bei Warmblutpferden

Fertilovit Webinar Modul 6 Die präkonzeptionelle Supplementation bei PCOS

Transkript:

Aus der Klinik für Geburtsmedizin der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION Diagnostik und Therapie des PCOS - Eine Umfrage unter deutschen Frauenärzten mit aktueller Literaturübersicht zur Erlangung des akademischen Grades Doctor medicinae (Dr. med.) vorgelegt der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin von Richard Georg Hermann Doll aus Hagen

Seite 2 Gutachter: 1. PD Dr. K.J. Bühling 2. Prof. Dr. H. Hopp 3. Prof. Dr. W. Friedmann Datum der Promotion: 22.2.2008

Inhaltsverzeichnis Seite 1 Einleitung...7 1.1 Polyzystisches Ovar Syndrom Definition 7 1.1.1 Polyzystische Ovarien 8 1.1.2 Oligo- und Anovulation 8 1.1.3 Hyperandrogenämie 9 1.2 Epidemiologie 12 1.3 Genetik 12 1.4 Pathohysiologie 13 1.5 Diagnostik 18 1.6 Therapie des PCOS 21 1.6.1 Gewichtsreduktion 21 1.6.2 Medikamentöse Therapie des PCOS 21 1.6.2.1 Medikamentöse Therapie des PCOS ohne Kinderwunsch 21 1.6.2.2 Medikamentöse Therapie des PCOS bei Kinderwunsch 25 1.6.3 Chirurgische Therapie des PCOS 29 1.6.4 Therapie des PCOS in der Schwangerschaft 32 1.7 Spätkomplikationen und Begleiterkrankungen des PCOS 33 1.7.1 PCOS und kardiovaskuläre Risikofaktoren 33 1.7.2 PCOS und das Metabolische Syndrom 33 1.7.3 PCOS und Fettstoffwechselstörungen 34 1.7.4 PCOS und arterielle Hypertonie 34 1.7.5 PCOS und Hyperinsulinämie 34 1.7.6 PCOS und Adipositas 35 1.7.7 PCOS und Malignomrisiko 35 1.8 Fragestellung der vorliegenden Arbeit 36 2 Material und Methoden...37 2.1 Berufserfahrung 37 2.2 Endokrinologische Spezialisierung 37

Seite 2.3 Tätigkeitsfeld 38 2.4 Größe des Niederlassungsstandortes 38 2.5 Regionale Zuordnung 38 2.5.1 Übergeordnete Gruppierung 38 2.5.2 Vergleich alte und neue Bundesländes inklusive Berlin 39 2.5.3 Nord-Süd-Vergleich 39 2.6 Prävalenz des PCOS 39 2.7 Definition des PCOS 40 2.8 Diagnostik des PCOS 40 2.9 Überweisung an den gynäkologischen Endokrinologen 41 2.10 PCOS-Patientinnen und Diabetesscreening 41 2.11 Therapie des PCOS ohne Kinderwunsch 42 2.12 Therapie des PCOS bei Kinderwunsch 42 2.13 Indikation von Metformin beim PCOS 43 2.14 Statistik 43 2.14.1 Hardware 43 2.14.2 Software 43 2.14.3 Statistische Tests 43 3 Ergebnisse...44 3.1 Gynäkologische Tätigkeit 44 3.2 Endokrinologische Spezialisierung 44 3.3 Art der Tätigkeit 44 3.4 Größe des Niederlassungsstandortes 45 3.5 Regionale Lage des Niederlassungsstandortes 45 3.6 Einschätzung der Prävalenz in der eigenen Praxis 46 3.7 Definitionskriterien des PCOS 46 3.8 Diagnostik des PCOS 47 3.9 Überweisung an den gynäkologischen Endokrinologen 49 3.10 Diabetesscreening bei PCOS 50 3.10.1 Indikationen zum Diabetesscreening 50 3.10.2 Modus des Diabetesscreenings 51 3.11 Therapie des PCOS ohne Kinderwunsch 51

Seite 3.11.1 Orale Kontrazeptiva 52 3.11.2 Gewichtsreduktion 55 3.11.3 Metformin 55 3.11.4 Glukokortikoide 56 3.11.5 Laparoskopie 56 3.12 Therapie des PCOS bei Kinderwunsch 57 3.12.1 Clomifen 59 3.12.2 Glukokorikoide 59 3.12.3 Metformin 60 3.12.4 Laparoskopie 61 3.12.5 FSH 62 3.12.6 Gewichtsreduktion 63 3.13 Indikation von Metformin 64 4 Diskussion...66 4.1 Einführung und Fragestellung 66 4.2 Rücklauf 67 4.3 Gynäkologische Tätigkeit 67 4.4 Endokrinologische Spezialisierung 67 4.5 Art der Tätigkeit 68 4.6 Größe des Niederlassungsstandortes 68 4.7 Regionale Lage des Niederlassungsstandortes 68 4.8 Einschätzung der Prävalenz in der eigenen Praxis 68 4.9 Definitionskriterien des PCOS 69 4.10 Diagnostik des PCOS 70 4.11 Überweisung an den gynäkologischen Endokrinologen 72 4.12 Diabetesscreening bei PCOS 74 4.13 Therapie des PCOS ohne Kinderwunsch 75 4.13.1 Orale Kontrazeptiva 77 4.13.2 Gewichtsreduktion 78 4.13.3 Metformin 79 4.13.4 Glukokortikoide 81 4.13.5 Laparoskopie 82

Seite 4.14 Therapie des PCOS bei Kinderwunsch 82 4.14.1 Gewichtsreduktion 83 4.14.2 Clomifen 84 4.14.3 Metformin 85 4.14.4 Glukokortikoide 86 4.14.5 Laparoskopie 87 4.14.6 FSH 89 4.15 Indikation von Metformin 90 4.16 Schlußfolgerung 91 Zusammenfassung...93 Literaturverzeichnis...95 Lebenslauf...109 Danksagung...110 Erklärung an Eides Statt...111

Lebenslauf Mein Lebenslauf wird aus Datenschutzgründen in der elektronischen Version meiner Arbeit nicht mit veröffentlicht.

Danksagung Zunächst möchte ich mich bei meinem Chefarzt Herrn PD Dr. M. Jungehülsing, der mich durch seine unermüdlichen Ratschläge zur Durchführung der Promotion sehr unterstützt hat, herzlich bedanken. Meinen Eltern, die mich finanziell und moralisch während meiner Ausbildung und Promotion unterstützt haben, gilt mein ausdrücklicher Dank. Auch bei meinen Geschwistern und meinen Schwiegereltern bedanke ich mich für die fortwährende Motivation und dafür, dass sie mir immer wieder den Rücken für diese Arbeit frei gehalten haben. Ganz besonders danke ich meinem Doktorvater PD Dr. K.J. Bühling für die unkomplizierte, kompetente und freundschaftliche Betreuung dieser Arbeit. Nicht zuletzt bedanke ich mich bei meiner Frau Ines für ihre Hilfe, konstruktive Kritik und Geduld in der Zeit der Durchführung und Niederschreibung dieser Arbeit.

Erklärung an Eides Statt Diese Dissertation ist von mir, Richard Doll, selbst und ohne (unzulässige) Hilfe Dritter verfaßt worden. Sie stellt auch in Teilen keine Kopie anderer Arbeiten dar. Alle benutzten Hilfsmittel sowie die Literatur sind vollständig angegeben.

Zusammenfassung Einleitung: Das PCOS ist eine der häufigsten endokrinen Störungen bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter. Die Heterogenität des Krankheitsbildes macht selbst Spezialisten eine Eingrenzung von Definitionskriterien schwer. Sie stellen eine wichtige Grundlage für Diagnostik und Therapie dar. 2003 wurden die Definitionskriterien auf dem ESHRE/ ASRM-gesponsorten PCOS Consensus Workshop bestimmt als Erfüllung von mindestens 2 der 3 folgenden Kriterien: Oligo-/ Anovulation, polyzyszische Ovarien und Hyperandrogenismus (klinisch oder biochemisch) unter Ausschluß anderer Ursachen. Diese Eingrenzung ist nicht frei von Kritik. Ihre Umsetzung in den klinischen Alltag sowie als Grundlage von Studien scheint noch nicht vollständig praktiziert. Fragestellung: Mit Hilfe einer Umfrage unter deutschen niedergelassenen Frauenärztinnen und ärzten sollen die Diagnose- und Therapiestrategien des PCOS evaluiert werden. Erstmalig soll ein Vergleich zwischen den internationalen Vorgaben und dem Vorgehen in der deutschen Praxis zum Thema PCOS erfolgen. Die Umfrageergebnisse werden auf Einflüsse wie Berufserfahrung, Spezialisierung und regionalen Standort hin überprüft. Die Umfrage erfolgt mit einem Fragebogen, welcher als Beilage der Zeitschrift CME praktische Fortbildung Gynäkologie, Geburtsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie 3/2005 an niedergelassene Kolleginnen und Kollegen im gesamten Bundesgebiet versandt wird. Über diese Bestandsaufnahme hinaus erfolgt eine umfangreiche und kritische Literaturübersicht zum Thema Diagnostik und Therapie des PCOS. Ergebnisse: Es können 362 von 7000 versandten Bögen ausgewertet werden, welches einer Rücklaufquote von 5,2% entspricht. Die Befragten sind im Median 22 Jahre gynäkologisch tätig. 22% der Antwortenden geben eine endokrinologische Spezialisierung an. Regional zeigt sich eine relativ homogene Verteilung der Antwortenden.

Zur Definition des PCOS werden die ESHRE/ASRM-empfohlenen Kriterien mit jeweils über 70% Nennung am häufigsten verwendet. Bei der Diagnostik werden der vaginale Ultraschall (99%), die Androgenbestimmung (91%) und die Bestimmung der LH/FSH- Ratio (78%) favorisiert. In der Therapie ohne Kinderwunsch werden orale Kontrazeptiva bevorzugt eingesetzt (93%). Aber auch die Gewichtsreduktion hat mit 72% Nennung einen wichtigen Stellenwert. Metformin wird von fast 30% eingesetzt. In der Kinderwunschbehandlung führen die Gewichtsreduktion der Patientin (83%) sowie die Clomifen-Gabe (81%) die therapeutischen Optionen an. Metformin wird hier von immerhin Zweidritteln der Befragten einsetzt. Schlußfolgerung: Obwohl die Rücklaufquote als unterdurchschnittlich zu bewerten ist, ermöglichen die Antwortenden dennoch einen guten Überblick über den Umgang mit dem Krankheitsbild PCOS in der gynäkologischen Praxis in Deutschland. Unsere Umfrage spiegelt die deutlichen Schwierigkeiten in der Eingrenzung des Krankheitsbildes auch in der Niederlassung wider. Nichts desto trotz zeigt sich erfreulicherweise bei Diagnostik und Therapie des PCOS ein recht einheitliches Bild. Die Empfehlungen der internationalen Literatur scheinen breite Anwendung zu finden. Auch moderne therapeutische Ansätze wie die Gabe von Metformin werden trotz rechtlicher Probleme bereits von vielen Kolleginnen und Kollegen angewendet. Dennoch erscheinen weitere Untersuchungen gerade zur PCOS-Therapie bei fehlendem Kinderwunsch dringend indiziert. Die Datenlage für eine evidenz-basierte Therapie erscheint unzureichend. Die Komplexität der Erkrankung macht zudem weitere Fortbildungen aller tätigen Frauenärztinnen und ärzte notwendig.