ICF REHA-Prozess Zieldefinition

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Transkript:

NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 ICF REHA-Prozess Zieldefinition Andrea Weise Ergotherapeutin MSc. Co-Leitung Therapien Neurologie Klinik Valens a.weise@klinik-valens.ch NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 Inhalte ICF Theoretischer Hintergrund Biopsychosoziales Modell und ICF Klassifikation REHA-Prozess Zieldefinition NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 ICF International Classification of Functioning, Disability and Health Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit WHO, 2001 1

WHO Familie von Klassifikationen ICD & ICF sollte gemeinsam verwendet werden Medizinische Modell Soziale Modell Behinderung = ein Problem einer Person Krankheitskonsequenzen Bedarf individuelle Behandlung durch Fachleute Heilung, Anpassung oder Verhaltensänderung des Menschen Behinderung = ein gesellschaftlich verursachtes Problem Komplexes Geflecht von Bedingungen, viele vom gesellschaftlichen Umfeld geschaffen Bedarf soziales Handeln Verantwortung der Gesellschaft in ihrer Gesamtheit, die Umwelt so zu gestalten für eine volle Partzipation Medizinisches Modell Health Condition (Gesundheitsproblem oder Krankheit) Evaluation der Krankheitskonsequenzen 2

ICD - 10 Stellt eine Diagnose von Krankheiten, Gesundheitsstörungen oder andere Gesundheitszuständen zur Verfügung Die ICD 10 beschreibt nicht die Auswirkungen von Gesundheitsproblemen Bio-medizinisches-Modell ICF Die ICF liefert zusätzliche Informationen zur Funktionsfähigkeit Beschreibt die Auswirkungen von Gesundheitsproblemen Bio-psycho-soziales-Modell ICF = Biopsychosoziales Modell ICF basiert auf einer Integration dieser beide gegensätzlichen Modelle ICF versucht eine Synthese zu erreichen der verschiedenen Perspektiven von Gesundheit auf biologischer, individueller und sozialer Ebene 3

Biopsychosoziales Modell Health Condition (Gesundheitsproblem oder Krankheit) Funktionsfähigkeit Umwelt- Personbezogene Komponenten in 3 Ebenen Die ICF beschreibt gesundheits- oder gesundheitsbezogene Domänen unter den Gesichtspunkten des Körpers, des Individuums und der Gesellschaft in zwei Hauptlisten Körperfunktionen und Körperstrukturen Aktivitäten (Tätigkeiten) (Teilnahme) Die ICF listet darüber hinaus auf, die mit den genannten Konstrukten in Wechselwirkung stehen. (Umweltfaktoren, personbezogene ) können sich auf die funktionale Gesundheit positiv auswirken (Förderfaktoren) negativ auswirken (Barrieren) Daher sind bei der Beurteilung der funktionalen Gesundheit einer Person stets ihre zu berücksichtigen 4

Biopsychosoziales Modell der Funktionsfähigkeit und der Behinderung Health Condition (Gesundheitsproblem oder Krankheit) Körperfunktionen & -Strukturen Aktivitäten Umwelt- Personbezogene Körperstruktur & Körperfunktion Körperfunktionen sind die physiologischen Funktionen von Körpersysteme (einschliesslich psychologische Funktionen) Schädigung Schädigungen sind Beeinträchtigungen einer Körperfunktion oder -Struktur wie eine wesentliche Abweichung oder ein Verlust Körperstrukturen sind anatomische Teile des Körpers, wie Organe, Gliedmassen und ihre Bestandteile Eine Aktivität ist die Durchführung einer Aufgabe oder Handlung (Aktion) durch eine Person. Sie repräsentiert die individuelle Perspektive der Funktionsfähigkeit Beeinträchtigung der Aktivität & Aktivitäten & ist das Einbezogen sein in eine Lebenssituation. Sie repräsentiert die gesellschaftliche Perspektive der Funktionsfähigkeit Beeinträchtigen der Aktivität sind Schwierigkeiten, die ein Individuum bei der Durchführung einer Aktivität haben kann. Beeinträchtigen der sind Probleme, die ein Individuum beim Einbezogensein in eine Lebenssituation erlebt. 5

positive wirkende (Unterstützung) negativ wirkende (Barrieren, Hindernisse,...) sind Umwelt- und Personenbezogenenfaktoren, die mit den Konstrukten Wechsel wirken Umweltfaktoren bilden die materielle, soziale und einstellungsbezogene Umwelt, in der Menschen leben und ihr Dasein entfalten Personbezogene z.b. Geschlecht, Alter, Lebensstil, Gewohnheiten, Erziehung... Funktionsfähigkeit Aktivität und Körperfunktion und -struktur Geschädigte Körperfunktion und -struktur Beeinträchtige Aktivität Beeinträchtige 6

Behinderung Funktionsfähigkeit Gemeinsame, standardisierte Sprache für f Praxis, Lehre und Forschung Globalisierung Gesundheitsberichterstattung 7

Sprache besteht aus Worten, die menschliche Erfahrungen beschreiben und kommunizieren können ICF-Sprache besteht aus Worten, die menschliche Erfahrungen in bezug auf Funktionsfähigkeit und Behinderung beschreiben können NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 Aufbau und Struktur der Klassifikation ICF Wie viele Worte haben moderne Sprachen? 8

Wieviele der Worte benötigen wir im täglichen Leben? Worte decken % der gesprochenen Sprache Mit weiteren Worten werden % gedeckt Wieviele Kategorien benötigen wir, um zusammenhängend die menschliche Erfahrung der Funktionsfähigkeit und Behinderung zu beschreiben? ICF Kategorien ICF Kategorien Health Condition (Gesundheitsproblem oder Krankheit) 493 Körperfunktionen & - 310 Strukturen 393 Aktivitäten & 258 Umwelt- Personbezogene 9

ICF Funktionsfähigkeit und Behinderung 2 Teile Körperfunktionen (b) & -strukturen (s) Aktivitäten & (d) Umwelt- (e) b1 b8 s1 s8 d1 d9 e1 e5 Personbezogene 1. Ebene 30 Kapitel 4 Komponenten Klassifikation der ersten Ebene 1. Mentale Funktionen Körperfunktionen (b) 2. Sinnesfunktionen und Schmerz 3. Stimm- und Sprechfunktionen 4. Funktionen des kardiovaskulären, hämatologischen, immun- und Atmungssystems 5. Funktionen des Verdauungs-, des Stoffwechsel- und des Endokrinensystems 6. Funktionen des Urogenital- und reproduktiven Systems 7. Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen 8. Funktionen der Haut und verwandter Strukturen Körperstrukturen (s) 1. Strukturen des Nervensystems 2. Das Auge, das Ohr und mit diesen in Zusammenhang stehende Strukturen 3. Strukturen, die an der Stimme und dem Sprechen beteiligt sind 4. Strukturen des kardiovaskulären, des immun- und des Atmungssystems 5. Mit dem Verdauungs-, Stoffwechsel- und Edokrinen-system in Zusammenhang stehende Strukturen 6. Strukturen des Urogenital- und reproduktiven Systems 7. Mit der Bewegung in Zusammenhang stehende Strukturen 8. Strukturen der Haut und Hautanhangsgebilde Klassifikation der ersten Ebene Aktivitäten ten & (d) 1. Lernen und Wissensanwendung 2. Allgemeine Aufgaben und Anforderungen 3. Kommunikation 4. Mobilität 5. Selbstversorgung 6. Häusliches Leben 7. Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen 8. Grössere Lebensbereichen 9. Gemeinschafts-, Soziales und Staatsbürgerliches Leben 10

Umweltfaktoren (e) 1. Produkte und Technologien 2. Natürliche und vom Menschen veränderte Umwelt 3. Unterstützung und Beziehungen 4. Einstellungen, Werte und Überzeugungen 5. Dienste, Systeme und Handlungsgrundsätze ICF Funktionsfähigkeit und Behinderung 2 Teile Körperfunktionen (b) & -strukturen (s) Aktivitäten & (d) Umwelt- (e) b1 b8 s1 s8 d1 d9 e1 e5 Personbezogene 1. Ebene 30 Kapitel 4 Komponenten b110 - b899 s110 - s899 d110 - d999 2. Ebene e110 - e599 Kategorien ICF Körperfunktionen (b) & -strukturen (s) Aktivitäten & (d) Umwelt- (e) 3 Komponenten b1 b8 s1 s8 d1 d9 e1 e5 Kapitel / 1. Ebene b110 - b899 s110 - s899 d110 - d999 e110 - e599 Kategorien / 2. Ebene 11

Klassifikation der zweiten Ebene Beispiel: Kapitel b7 Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen Funktionen der Gelenke und Knochen(b710-b729) b710 b715 b720 b729 Funktionen der Gelenkbeweglichkeit Funktionen der Gelenkstabilität Funktionen der Beweglichkeit der Knochen Funktionen der Gelenke und Knochen, anders oder nicht näher bezeichnet Funktionen der Muskeln (b730-b749) b730 b735 b740 b749 Funktionen der Muskelkraft Funktionen der Muskeltonus Funktionen der Muskelausdauer Funktionen der Muskeln, anders oder nicht näher bezeichnet Klassifikation der zweiten Ebene Beispiel: Kapitel b7 Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen Funktionen der Bewegung (b750-b789) b750 b755 b760 b765 b770 b780 b789 b798 b798 Funktionen der motorischen Reflexe Funktionen der unwillkürlichen Bewegungsreaktionen Funktionen der Kontrolle von Willkürbewegungen Funktionen der unwillkürlichen Bewegungen Funktionen der Bewegungsmuster beim Gehen Mit den Funktionen der Muskeln und der Bewegung im Zusammenhang stehende Empfindungen Funktionen der Bewegung, anders oder nicht näher bezeichnet Neuromuskuloskeletale und Bewegungsbezogene Funktionen, anders bezeichnet Neuromuskuloskeletale und Bewegungsbezogene Funktionen, nicht näher bezeichnet d510 Sich waschen Den ganzen Körper oder Körperteile zu waschen und abzutrocknen unter Verwendung von Wasser sowie geeigneten Reinigungs- und Abtrockenmaterialien und -methoden, wie baden, duschen, Hände und Füße, Gesicht und Haare waschen; mit einem Handtuch abtrocknen Einschließlich: Den ganzen Körper oder Körperteile waschen; sich abtrocknen Ausgeschlossen: Körperteile pflegen (d520); die Toilette benutzen (d530) Merke: d = a, wenn das Item im Rahmen des Aktivitätskonzeptes betrachtet wird d= p, wenn das Item im Rahmen des skonzeptes betrachtet wird 12

ICF Funktionsfähigkeit und Behinderung 2 Teile Körperfunktionen (b) & -strukturen (s) Aktivitäten & (d) Umwelt- (e) b1 b8 s1 s8 d1 d9 e1 e5 Personbezogene 1. Ebene 30 Kapitel 4 Komponenten b110 - b899 s110 - s899 d110 - d999 e110 2. Ebene - e599 362 Kategorien b1100 - b7809 b11420-b54509 s1100 - s8309 s11000-b76009 d1550 - d9309 e1100 - e5959 Vollständige Klassifikation mit Definitionen 1424 Kategorien Detaillierte Klassifikation mit Definitionen Funktionen der Gelenke und Knochen (b710-729) b710 Funktionen der Gelenkbeweglichkeit Funktionen, die den Bewegungsumfang und die Leichtigkeit des Bewegungsablaufes betreffen Inkl.: Funktionen der Beweglichkeit eines einzelnen oder mehrerer Gelenke, der Wirbelsäule, Schulter, des Ellenbogens, Handgelenks, der Hüfte, des Knies, Sprunggelenks, der kleinen Gelenke der Hände und Füße; allgemeine Gelenkbeweglichkeit; Funktionsstörungen wie Hypermobilität der Gelenke, Gelenksteife, Schultersteife, Gelenkentzündung Exkl.: Funktionen der Gelenkstabilität (b715); Funktionen der Kontrolle von Willkürbewegungen (b715) b7100 Beweglichkeit eines einzelnen Gelenkes Funktionen, die den Bewegungsumfang und die Leichtigkeit der Bewegung eines einzelnen Gelenkes betreffen b7101 Beweglichkeit mehrerer Gelenke Funktionen, die den Bewegungsumfang und die Leichtigkeit der Bewegung mehrerer Gelenke betreffen b7102 Allgemeine Gelenkbeweglichkeit Funktionen, die den Bewegungsumfang und die Leichtigkeit der Bewegung sämtlicher Gelenke betreffen b7108 Funktionen der Gelenksbeweglichkeit, anders bezeichnet b7109 Funktionen der Gelenksbeweglichkeit, nicht näher bezeichnet Case Study I A 32-year-old woman, after a few hours of typing and data entry on the computer, complained of pain, numbness and tingling in both hands and pain in wrists. She also experience some weakness in her hands, which caused her to drop objects. An EMG was performed and she was diagnosed with Carpal Tunnel Syndrome (G56.0). Which component? Which chapter within the selected component is the most appropriated? Which category within the selected chapter is the most precise? 13

Case Study II A 28-year-old woman, a housekeeper in a hotel, complains of tight shoulder pain. She has extreme difficulty carrying things with her right arm. She has severe problems to perform her Work in the hotel and to take care of her 6-month old child. Without the help of his colleagues she would already be on sick leave. She has pain at night if she sleeps on the right side. She has got used to sleep on the left side. Therefore she sleeps well. On exam she has weakness rotating her shoulder to the outside and away from the body. The diagnosis of Rotator cuff syndrome (M75.1) was made. She was give subacromial injection and a physical therapy program. Her pain was dramatically better. Welcher Bereich im ICF? Körperfunktion Körperstruktur Aktivität & Kontextfaktor Welches Kapitel im ausgewählten Bereich am besten passend? Welche Kategorie im ausgewählten Kapitel am preziesesten? Fallbeispiel: Eine 40-jährige Frau mit einem Schleudertrauma nach einer Verletzung vor 4 Monaten, klagt über grosse Schmerzen im Nackenbereich, über Kopfschmerzen, Schwindel und etwas verringerte Muskelkraft. Das Röntgenbild zeigt Verformungen der Bänder im Nackenbereich. Ihre Fähigkeit zu gehen, zu kochen, sauber zu machen, einen Computer zu bedienen und ein Auto zu fahren zu fahren sind ziemlich beschränkt. Sie ist als Sekretärin im Krankenstand, da sie ihrer Arbeit nicht nachgehen kann. 14

NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 Reha Prozess Eintritt Patientenzentrierung Erwartungen & Ziele PatientIn Reha-Prozess Eintritt Erfassung Probleme & Ressourcen Erwartungen & Ziele PatientIn Reha-Prozess 15

Funktionsfähigkeit Körperstruktur & Körperfunktion ICF - Modell positiv wirkende Schädigung Behinderung negativ wirkende (Barrieren, Hindernisse,...) Aktivitäten & Beeinträchtigung der Aktivität & Klinik Valens Eintritt Rehabilitation Zieldefinition SozD Sport Ärzte Erfassung Probleme & Ressourcen Rekrea Physio Angeh. Ergo Logo Pflege Massage NPsych Erwartungen & Ziele PatientIn Reha-Prozess Funktionsfähigkeit Körperstruktur & Körperfunktion ICF - Modell positiv wirkende Schädigung Behinderung negativ wirkende (Barrieren, Hindernisse,...) Aktivitäten & Beeinträchtigung der Aktivität & Klinik Valens 16

Eintritt Rehabilitation Messparameter festlegen Massnahmen & Interventionen Zieldefinition SozD Sport Ärzte Erfassung Probleme & Ressourcen Rekrea Physio Angeh. Ergo Logo Evaluation Pflege Massage NPsych Erwartungen & Ziele PatientIn Reha-Prozess Funktionsfähigkeit Körperstruktur & Körperfunktion ICF - Modell positiv wirkende Schädigung Behinderung negativ wirkende (Barrieren, Hindernisse,...) Aktivitäten & Beeinträchtigung der Aktivität & Klinik Valens Eintritt Rehabilitation Messparameter festlegen Massnahmen & Interventionen Zieldefinition SozD Sport Ärzte Erfassung Probleme & Ressourcen Rekrea Physio Angeh. Ergo Logo Evaluation Pflege Massage NPsych Erwartungen & Ziele PatientIn Reha-Prozess 17

Eintritt Rehabilitation Austritt Messparameter festlegen Massnahmen & Interventionen Zieldefinition SozD Sport Ärzte Erfassung Probleme & Ressourcen Rekrea Physio Angeh. Ergo Logo Evaluation Pflege Massage NPsych Erwartungen & Ziele PatientIn Reha-Prozess Funktionsfähigkeit Körperstruktur & Körperfunktion ICF - Modell positiv wirkende Schädigung Behinderung negativ wirkende (Barrieren, Hindernisse,...) Aktivitäten & Beeinträchtigung der Aktivität & Klinik Valens NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 Ziele in der Rehabilitation 18

Ziele in der Rehabilitation Das Festlegen von Zielen ist das zentrale Thema in der Rehabilitation. Barnes und Ward, 2000 Das Erstellen eines angemessenen und rationalen Behandlungsplans erfordert das Festlegen von Nah- und Fernzielen, die mit dem Bedarf und den Wünschen des Patienten bzw. des Umfeldes übereinstimmen und die der Patient erreichen kann. Shumway-Cook / Woollacott, 2006 Ziele in der Rehabilitation Zielsetzung führt zu mehr Veränderungen im Verhalten als keine Ziele setzen Lang- und kurzfristige Ziele setzen ist effektiver als nur lang- oder kurzfristige Ziele Präzise, hinreichend schwere Ziele verbessern Lernergebnis Wade (1998) Individuell festgelegte Ziele verbessern das Rehabilitationsergebnis Gauggel et al. (2002) S M A R T S pezifisch M essbar A kzeptabel R ealistisch T erminiert 19

Ziele können beschrieben werden durch: Grad der Unabhängigkeit oder Selbständigkeit Ausmass von notwendiger Hilfestellung / Supervision Benötigte Hilfsmittel / Anpassungen Ziele können weiter verfeinert werden durch: Die benötigten Funktionen für die Aktivität zu beschreiben Die benötigten Teilschritte der Aktivität zu beschreiben Oft gemacht Fehler bei Zieldefinitionen: Vage Nicht messbar Massnahme als Ziel Symptome als Ziel Für andere Disziplinen nicht verständlich Beispiele Frage jeweils: gutes Ziel? Verbesserungsvorschläge? Herr K. soll seine Armfunktion verbessern Passive Mobilisation in den nächsten 4 Wochen Schmerzreduktion damit Patient mehr Lebensqualität hat 20

Beispiele Frage jeweils: gutes Ziel? Verbesserungsvorschläge? Patient kann sich selber waschen und anziehen Patient kann sich mit Supervision waschen und anziehen Patient kann sich bis in 2 Wochen NDK Neuro Nursing Care 2009 / LE 101 Danke für Eure Aufmerksamkeit! a.weise@klinik-valens.ch 21