Zwischen Belastung und Sicherheit Arbeitsbedingungen und Berufsbiographien in der Diplomierten Pflege

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Transkript:

Zwischen Belastung und Sicherheit Arbeitsbedingungen und Berufsbiographien in der Diplomierten Pflege Gesund pflegen und gesund bleiben! Betriebliche Gesundheitsförderung in der mobilen und stationären Pflege 20.05.2008, Kardinal König Haus, Wien Mag. a Marie Jelenko

Studie im Auftrag des AMS Österreich, Abt. Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation durchgeführt von abif und SORA Projektlaufzeit: Dezember 2005 bis November 2006:

Klicken Sie, um Überblick das Titelformat zu Ziele und Inhalte Methodischer Hintergrund Ausgewählte Ergebnisse Schlussfolgerungen

Klicken Sie, um das Titelformat zu Ziele und Inhalte der Studie Berufsinformation auf Grundlage von ExpertInnenwissen und Erfahrungen von Betroffenen, insbesondere in Bezug auf: Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Berufliche Verläufe (Berufswahl, Einstieg, weitere Karriere inklusive Unterbrechungen und Neuorientierung) Arbeitssituation und berufliche Rahmenbedingungen aus Sicht der Betroffenen

Klicken Sie, um das Titelformat zu Methodisches Vorgehen Fünf ExpertInneninterviews mit BerufsvertreterInnen sowie ArbeitsmarktexpertInnen Quantitative Befragung von Diplomierten Pflegebediensteten (n = 376) Fünf qualitative Interviews mit Diplomierten Pflegebediensteten ausgewählt aus dem Sample der quantitativen Befragung

Stichprobenbeschreibung: Klicken Sie, um das Titelformat quantitative zu Befragung 321 Beschäftigte, 55 derzeit erwerbslose Diplomierte Pflegebedienstete 86% Frauen, 14% Männer 37% aus Krankenhäusern (KH) der Gemeinde Wien 19% aus KH NÖ 6% aus Privaten KH Wien 21% aus der Mobilen Pflege und Pflegeheimen 82% Allg. Diplom. Gesundheits- und Krankenpflege; 8% Kindergesundheits- und Krankenpflege; 6% Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege

Klicken Motive Sie, für um den das Pflegeberuf Titelformat zu insgesamt deutliche Genderunterschiede, Stadt-Land-Gefälle

Klicken Wege Sie, um in das die Titelformat Pflege zu Früher Ausbildungsbeginn nach 10 Schuljahren (38% nur Pflichtschule) Verantwortung, Konfrontation mit Leid/Tod Ausbildungsabbrüche Überbrückungsausbildung möglicherweise als inhaltliche Vorbereitung genutzt (z.b. Fachschule für soziale Berufe) Vorherige berufliche Erfahrungen vor allem bei Männern (ca. 50% - zusammen 24%), ca. ein Viertel Aufschulungen

Praxiserfahrungen/Berufseinstieg Klicken Sie, um das Titelformat zu Qualität der Arbeit auf der Station: Hierarchie, Integration, Verantwortungsübernahme Konfrontation mit Leid und Tod Alter der SchülerInnen: Fähigkeit zur Verantwortungs-übernahme, Konfrontation mit Problemen anderer als Überforderung Differenz zwischen Theorie und Praxis: durch Verantwortung ggü Menschen besonders problematisch Verarbeitung von Belastungen geschieht v.a. privat

Klicken Beurteilung Sie, um der das Ausbildung Titelformat zu

Klicken Übergang Sie, um Ausbildung/Beruf das Titelformat zu Fließender Übergang Ausbildung des Personals für eigene Spitäler (44% Ausbildungsort; 20% Praktika): - direkt nach Schulabschluss: 77% - länger als 1 Monat Stellensuche: nur 10% - jedoch Anstieg von 4% 1985 bis 11% heute Neue Herausforderungen: höhere Verantwortung, höherer Administrationsaufwand, andere Arbeitszeiten Nachtdienste zunächst eher positiv erlebt Zufriedenheit mit erster Stelle: Kennen Station bereits relativ gut und haben sich bewusst für sie entschieden (Attraktivität: Suchen sich den Arbeitsplatz aus )

Klicken Sie, Erwerbsverläufe um das Titelformat zu Geprägt durch starke Fluktuation, Zusammenhang mit dem hohen Frauenanteil (ca. 87% Frauen) Berufliche Veränderungsmöglichkeiten (oft zweites Standbein) Wechsel innerhalb des Pflegeberufs (häufig): Wechsel des Aufgabenbereichs (46%), der Organisation (44%) Klassische Karriere nur sehr eingeschränkt möglich (Stationsleitung, Pflegedienstleitung, Qualitätsmanagement) überproportional Männer Wechsel aus dem Beruf: eingeschränkt, z.b. Außendienst bei medizinisch-technischen oder pharmazeutische Firmen

Klicken Berufliche Sie, um das Entwicklung Titelformat zu Weiterbildungen als Grundlage (70% Teilnahme 05) Ausbildungen in Spezialbereichen, Sonderausbildungen (weniger verpflichtende fachspezifische Fortbildungen) sehr günstige Rahmenbedingungen Matura, Berufsreifeprüfung, Studium (Wechsel aus der Pflege) Berufsfremde Ausbildungen (Wellness & Vital) Antreiber für berufliche Entwicklung: Arbeitsplatzsicherheit/-kräftemangel Endlichkeit persönlicher Belastungsfähigkeit Endstation Geriatrie

Klicken Sie, Berufliche um das Ziele Titelformat zu

Positive Klicken Aspekte Sie, um der das Berufsausübung Titelformat zu Berufliche Tätigkeit als sinnstiftend erlebt Hoher persönlicher Einsatz (Arbeit gibt das Gefühl etwas zu leisten; Wissen und Fähigkeiten voll einsetzbar; Arbeit bietet Möglichkeit zur Weiterentwicklung;

Positive Klicken Aspekte Sie, um der das Berufsausübung Titelformat zu Hohe Zufriedenheit mit Beziehung zu KollegInnen (91% zufrieden), Arbeit im Team als Ressource und Unterstützung von KollegInnen (88% trifft zu) steht in positivem Zusammenhang mit vorhandenem regelmäßigem Austausch im Team Sehr positive Beurteilung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt (65% leicht neuen Job finden)

Indikatoren Klicken Sie, zur um Zufriedenheit das Titelformat mit zu

Klicken Risiken Sie, der um Berufsausübung das Titelformat zu Kontakt zu PatientInnen Herzstück der Pflegetätigkeit teilweise als belastend erlebt (26% belastet aufgrund seelisch aufreibender Arbeit; 31% teils/teils); Organisatorisches lässt zu wenig Zeit für Pflege (52% stimmen zu) Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (32% belastet aufgrund mangelnder Unterstützung von ÄrztInnen, weitere 28% teils/teils) Belastende Arbeitszeiten (anders Normalarbeitstag ) Geringe Zufriedenheit mit Einkommen Fehlende gesellschaftliche Wertschätzung (62% stimmen zu)

Klicken Schlussfolgerungen Sie, um das Titelformat und zu Handlungsoptionen I Im Bereich der Ausbildung - Anhebung des Alters -Herausforderung Praktikum - Thematisierung der Differenzen zwischen Theorie und Praxis

Klicken Schlussfolgerungen Sie, um das Titelformat und zu Handlungsoptionen II Im Bereich der beruflichen Rahmenbedingungen - Erhöhung der personellen Ressourcen - Entkoppelung der Pflegetätigkeit von administrativen Aufgaben - Schaffung von Reflexionsräumen - Eingehen auf Wünsche der Beschäftigten hinsichtlich Arbeitszeit - Finanzielle Aufwertung der Pflegetätigkeit insbesondere auch in der Geriatrie

Studie Erwerbsbiographien und Qualifikationsprofile von Diplomierten Pflegebediensteten www.ams-forschungsnetzwerk.at Vielen Dank Für Ihre Aufmerksamkeit!