Skript Finanzwirtschaft



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MB-Fachtagung am 29.April 2003 LZ 12.3 Finanzwirtschaft (FOS) bzw. LZ 12.5 Finanzwirtschaft I (BOS) Skript Finanzwirtschaft 1 Begriffliche Klärung 2 1.1 Finanzierung 2 1.2 Investition und Investitionsarten 2 1.3 Kreislauf finanzieller Mittel 2 2 Finanzierungsarten nach der Rechtsstellung und der Kapitalherkunft 4 2.1 Überblick über die einzelnen Finanzierungsarten 4 2.2 Außenfinanzierung 5 2.2.1 Beteiligungsfinanzierung 5 2.2.2 Beurteilung der Beteiligungsfinanzierung 6 2.2.3 Kreditfinanzierung 6 2.2.3.1 Annuitätendarlehen 6 2.2.3.2 Kontokorrentkredit 8 2.2.4 Beurteilung der Kreditfinanzierung 8 2.3 Innenfinanzierung 9 2.3.1 Offene und stille Selbstfinanzierung 9 2.3.2 Beurteilung der Selbstfinanzierung 9 2.3.3 Finanzierung aus Rückstellungen 9 2.3.4 Finanzierung aus sonstiger Vermögensumschichtung 9 3 Übungsaufgaben zur Finanzwirtschaft 11 3.1 Abschlussprüfung BOS 1997: Aufgabenstellung und Lösung 11 3.2 Abschlussprüfung BOS 2000: Aufgabenstellung und Lösung 13 3.3 Abschlussprüfung BOS 1998 (NT): Aufgabenstellung und Lösung 15 3.4 Abschlussprüfung BOS 1995: Aufgabenstellung und Lösung 17 3.5 Abschlussprüfung BOS 1998: Aufgabenstellung und Lösung 19 3.6 Abschlussprüfung BOS 2001 (NT): Aufgabenstellung und Lösung 21 3.7 Abschlussprüfung BOS 2000 (NT): Aufgabenstellung und Lösung 23 3.8 Weitere Übungsaufgaben 24 3.8.1 Finanzierungsarten und Bilanz 24 3.8.2 Ergebnisverwendung und Finanzierungsarten 26 4 Literaturhinweise für den Lehrer 28 1

1 Begriffliche Klärung 1.1 Finanzierung Unter Finanzierung versteht man alle Maßnahmen zur Deckung des Kapitalbedarfs einer Unternehmung. Dazu zählen die Kapitalbeschaffung in Form von Eigen- oder Fremdkapital (Außenfinanzierung) und zweitens die Kapitalbeschaffung aus dem betrieblichen Umsatzprozess (Innenfinanzierung). 1.2 Investition und Investitionsarten Dem Begriff der Kapitalbeschaffung ist der Begriff der Kapitalverwendung gegenüber zu stellen. Die Verwendung von finanziellen Mitteln zur Beschaffung von Anlagevermögen und Umlaufvermögen (ohne flüssige Mittel) bezeichnet man nach Falb als Investition im weitesten Sinne. Hierbei werden Finanzinvestitionen, Lagerinvestitionen und Anlageinvestitionen unterschieden. Eine Finanzinvestition liegt z. B. vor, wenn sich ein Unternehmen an einem anderen Unternehmen beteiligt. Eine Lagerinvestition liegt vor, wenn z. B. die Bestände an Roh- Hilfs- und Betriebstoffen, an Fremdbauteilen und an fertigen und unfertigen Erzeugnissen erhöht werden. Eine Anlageinvestition liegt z.b. vor, wenn unbebaute Grundstücke oder bebaute Grundstücke, Maschinen, maschinelle Anlagen, Transporteinrichtungen usw. erworben werden. Je nach Zweck der Investition unterscheidet man dabei Ersatzinvestitionen, Erweiterungsinvestitionen und Rationalisierungsinvestitionen. Ersatzinvestitionen sind Anlageinvestitionen, die dazu dienen, ausscheitende Vermögensgegenstände zu ersetzen. Erweiterungsinvestitionen sind Anlageinvestitionen, die über die Ersatzinvestition hinausgehen und die Kapazität des Betriebes ausweiten. Sowohl Ersatzinvestitionen als auch Erweiterungsinvestitionen sind häufig mit technischen Verbesserungen verbunden (z.b. bessere Produktqualität oder geringere Kosten bei gleicher Leistung). Man spricht in diesem Zusammenhang von Rationalisierungsinvestitionen. 1.3 Kreislauf finanzieller Mittel Die finanziellen Vorgänge des Betriebsprozesses lassen sich als Kreislauf finanzieller Mittel darstellen. Er umfasst idealtypisch vier Phasen. Phase 1: Kapitalbeschaffung oder Finanzierung im engeren Sinne Hierzu zählt die Zuführung der Mittel von außen. Eigenkapital und/oder Fremdkapital werden aufgenommen. Bilanziell kommt es zu einer Bilanzverlängerung. 2

Phase 2: Hier kommt es zu einer Kapitalverwendung (Investition). Es werden flüssige Mittel in z.b. Maschinen, Gebäude, Vorratsvermögen usw. umgewandelt. Bilanziell liegt ein Aktivtausch vor. Erfolgt die Beschaffung von Sachgütern z.b. auf Kredit, erfolgen Investition und Finanzierung simultan. Phase 3: Der Prozess der Leistungserstellung führt zunächst zu einer Umformung der Sachgüter (z.b. Rohstoffe) in Halb- und Fertigerzeugnisse (Aktivtausch). Der nachfolgende Verkauf der Fertigerzeugnisse führt zu einem Kapitalrückfluss (Desinvestition) über den Absatzmarkt. Es tritt eine Desinvestition in Höhe z.b. der Maschinenabschreibungen, des Materialverbrauchs, der investierten Löhne usw. ein. Werden die Produkte mit Gewinn verkauft so kommt es in dieser Phase zu einer Kapitalneubildung, die mit einer Bilanzverlängerung einhergeht. Phase 4: Werden Teile des Eigenkapitals oder des Fremdkapitals zurückbezahlt (Zahlung einer Dividende, Tilgung eines Darlehens) oder entstehen Verluste, so kommt es zu einem Kapitalabfluss (Kapitalentzug, Definanzierung, Entfinanzierung). Es tritt eine Bilanzverkürzung auf. Literaturhinweise Eine umfassende Darstellung des Kreislaufes finanzieller Mittel und der finanzwirtschaftlichen Begriffe findet man bei Wöhe/Bilstein, S. 5 ff. und bei Falb, BWL mit Rechnungswesen, Ergänzungsband, S. 66 ff. Die genaue Literaturangabe findet sich in der Literaturliste auf S. 28. 3

2 Finanzierungsarten nach der Rechtsstellung und der Kapitalherkunft 2.1 Überblick über die einzelnen Finanzierungsarten FF Finanzierung Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung Beteiligungsfinanzi erung Selbstfinanzierung Finanzierung durch Kapitalfeiset zung Finanzierung aus Rückstellungen Kreditfinanzierung Innenfinanzierung Außenfinanzierung 4

2.2 Außenfinanzierung 2.2.1 Beteiligungsfinanzierung Bei einer Beteiligungsfinanzierung wird dem Unternehmen von außen Eigenkapital zugeführt. Bei Kapitalgesellschaften wird dabei das erforderliche Eigenkapital durch Einlagen der Gesellschafter aufgebracht. Bei einer Aktiengesellschaft geschieht dies durch Ausgabe (Emission) von Aktien. Die Erhöhung des Eigenkapitals bei der Aktiengesellschaft geschieht durch Ausgabe neuer (junger) Aktien. Hiermit sind i.d.r. eine Zuführung neuen Kapitals und damit eine Verbreiterung der Eigenkapitalbasis verbunden. Der Gesellschaft werden liquide Mittel zugeführt (eventuell auch Sachkapital). Fließen aufgrund der Kapitalerhöhung dem Unternehmen Mittel zu, die den Nominalbetrag der Aktie übersteigen (Agio, Aufgeld), werden diese als Kapitalrücklage den Rücklagen zugebucht. Beispiel 1: Die Aktien der BOSSI AG lauten auf nominal 50,00. Wenn die BOSSI AG neue Aktien zum Bezugspreis von 200,00 emittiert, erhöht sich je ausgegebene Aktie das Grundkapital um 50,00 und die Kapitalrücklage um 150,00. Beispiel 2: Die FOSSI AG hat ein Grundkapital von 1.000.000,00 und eine Kapitalrücklage von 2.000.000,00. Der Nennwert je Aktie beträgt 2,00. Es wird eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Das Bezugsverhältnis lautet 4:1. Der Emissionskurs der jungen Aktien beläuft sich auf 3,50, der Nennwert auf 2,00. Ermitteln Sie das neue gezeichnete Kapital und die neue Kapitalrücklage nach der Kapitalerhöhung. Lösung: Altes gezeichnetes Kapital : Kapitalerhöhung (gez. Kapital) = Bezugsverhältnis Bei einem Bezugsverhältnis von 4:1 beträgt die Erhöhung des gezeichneten Kapitals 250.000,00. Es werden 125.000 neue Aktien ausgegeben. Insgesamt fließen der FOSSI AG 437.500,00 neues Kapital zu. Die Erhöhung des gezeichneten Kapitals beläuft sich auf 250.000,00. Die Erhöhung der Kapitalrücklage beläuft sich auf 187.500,00. Das neue gezeichnete Kapital beträgt 1.250.000,00. Die neue Kapitalrücklage beträgt 2. 187.500,00. Für die Kapitalerhöhung bei der Aktiengesellschaft sieht das Aktiengesetz vier verschiedene Formen vor: Die ordentliche Kapitalerhöhung, die genehmigte Kapitalerhöhung, die bedingte Kapitalerhöhung und die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln. Bei der ordentlichen Kapitalerhöhung (Kapitalerhöhung gegen Einlagen) wird das zusätzliche Grundkapital nach einem Beschluss der Hauptversammlung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung beschafft. Nachteilig hieran ist, dass das Unternehmen für die Erlaub- 5

nis zu einer Kapitalerhöhung die jährliche Hauptversammlung abwarten muss oder eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen muss. 2.2.2 Beurteilung der Beteiligungsfinanzierung Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Beteiligungsfinanzierung bei der Aktiengesellschaft stellt eine Möglichkeit dar, der Unternehmung Eigenkapital zuzuführen. Das Kapital steht der Unternehmung unbegrenzt zur Verfügung. Es bestehen keine Rückzahlungspflichten. Zwar erwarten die Aktionäre eine möglichst regelmäßige Dividendenzahlung, es besteht jedoch ständige Zahlungsverpflichtung in Form von regelmäßigen Zinszahlungen. Eigenkapital ist haftendes Kapital. Die Zuführung von Eigenkapital erhöht somit die Kreditwürdigkeit und erleichtert so die Beschaffung von Fremdkapital. Der Aktionär erwirbt jedoch ein Mitspracherecht (Stimmrecht) bei der Hauptversammlung. 2.2.3 Kreditfinanzierung 2.2.3.1 Annuitätendarlehen Für langfristig gewährte Darlehen gibt es unterschiedliche Tilgungsformen. Je nach Art und Weise der Tilgung unterscheidet man Fälligkeitsdarlehen, Abzahlungsdarlehen und Annuitätendarlehen. Das Charakteristikum der Annuitätendarlehen (auch Annuitätenhypothek, Tilgungshypothek) sind die gleich bleibenden Leistungen des Kreditnehmers. Die Annuität, der Betrag aus Zinsen und Tilgung ändert sich während der Kreditlaufzeit nicht. Infolge der fortschreitenden Tilgung werden die Zinsanteile jedoch immer geringer und der Tilgungsanteil der Annuität wächst mit der Laufzeit des Darlehens. Für den Kreditnehmer bietet die feste Annuität eine konstante und stetige Kalkulationsgrundlage. Beispiel 1: Die FOSSI AG nimmt zu Beginn eines Jahres zur Erweiterung der Produktionsanlagen ein Darlehen von 400.000,00 auf. Es wird die Form des Annuitätendarlehens gewählt. Das Darlehen wird mit 7 % verzinst. Die jährliche Annuität (Zinsanteil und Tilgungsanteil) beträgt 97.556,28. Zinsen und Tilgung sind jeweils zum Ende eines Jahres fällig. Erstellen Sie einen Tilgungsplan für die Rückzahlung des Darlehens. 6

Lösung: Jahr Darlehensbetrag in TILGUNGSPLAN Zinsen in Tilgung in Annuität in Restschuld am Ende des Jahres in 1 400.000,00 28.000,00 69.556,28 97.556,28 330.443,72 2 330.443,72 23.131,06 74.425,22 97.556,28 256.018,50 3 256.018,50 17.921,30 79.634,98 97.556,28 176.383,52 4 176.383,52 12.346,85 85.209,43 97.556,28 91.174,09 5 91.174,09 6.382,19 91.174,09 97.556,28 0,00 Summe 87.781,40 400.000,00 487.781,40 Beispiel 2: Die FOSSI AG nimmt zum Kauf einer Fertigungsmaschine zu Beginn des Jahres 01 ein Darlehen in Höhe von 250.000,00 auf. Der Zinssatz beträgt 5 %. Es wird eine jährliche Tilgung in Höhe von 10 % zuzüglich ersparter Zinsen vereinbart. Zinsen und Tilgung sind jeweils zum Ende eines Jahres fällig. Ermitteln Sie in übersichtlicher Form die Annuität, die Restschuld am Ende des Jahres 04 und die bis dahin bezahlten Zinsen. Lösung: Jahr Darlehensbetrag in Tilgungsplan Zinsen in Tilgung in Annuität in Restschuld am Ende des Jahres in 01 250.000,00 12.500,00 25.000,00 37.500,00 225.000,00 02 225.000,00 11.250,00 26.250,00 37.500,00 198.750,00 03 198.750,00 9. 937,50 27.562,50 37.500,00 171.187,50 04 171.187,50 8.559,38 28.940,62 37.500,00 142.246,88 Summe 42.246,88 Hinweise für den Unterricht: Es sollen keine Berechnung der Annuität bei bekannter Höhe des Darlehens und bekannter Darlehensdauer und keine Berechnung der Laufzeit eines Darlehens bei bekannter Darlehenshöhe und Annuität vorgenommen werden. 7

2.2.3.2 Kontokorrentkredit Das am meisten verbreitete Instrument zur kurzfristigen Fremdfinanzierung ist der Kontokorrentkredit. Wohl jedes Unternehmen verfügt über ein Konto bei einem Kreditinstitut, auf dem Zahlungen der Kunden eingehen und aus dem Lieferanten bezahlt werden. Gestattet das Kreditinstitut Verfügungen über das Konto auch dann, wenn das Guthaben nicht ausreicht, so entsteht bei Abwicklung des Zahlungsverkehrs ein Kredit. Dieser Kredit wird dem Unternehmen bis zu einer bestimmten Höhe eingeräumt. Die Inanspruchnahme des Kredites erfolgt je nach Bedarf, ist also in der Höhe schwankend. Kontokorrentkredite sind kurzfristige Kredite, die der Sicherung der Zahlungsbereitschaft dienen. Insbesondere für die Ausnutzung von Skonti und zur Finanzierung des Umsatzprozesses sind sie von großer Bedeutung. Die entstehenden Kosten sind relativ hoch. Hierzu zählen z. B. die Sollzinsen für den in Anspruch genommenen Kredit, Bereitstellungsprovisionen, Überziehungsprovisionen und Gebühren. Dennoch ist es in der Regel sinnvoll, den Kontokorrentkredit in Anspruch zu nehmen, um Skontovorteile zu nutzen. Beispiel: Die FOSSI AG bekommt von der HOLZ AG Rohstoffe zum Rechnungsbetrag von 116.000,00 brutto geliefert. Die HOLZ AG gewährt bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen 2 % Skonto. Ansonsten ist der Rechnungsbetrag ohne Abzug nach 30 Tagen fällig. Ermitteln Sie den Zinssatz für den Lieferantenkredit. Lösung: Die FOSSI AG bezahlt entweder nach 10 Tagen 113.680,00 oder nach 30 Tagen 116.000,00. Für einen 20tägigen Lieferantenkredit in Höhe von 113.680,00 bezahlt die FOSSI AG 2.320,00 an Zinsen. Dies entspricht bei 360 Zinstagen pro Jahr einem Zinssatz von 36,73 %. Nr.: Zinssatz = Zins/Kreditbetrag * 100 *360 / Tage Damit ist der Lieferantenkredit erheblich teuerer als der Kontokorrentkredit. 2.2.4 Beurteilung der Kreditfinanzierung Zusammenfassend lässt sich für die Kreditfinanzierung feststellen, dass mit ihr keine direkte Einschränkung der Verfügungs- und Leitungsrechte verbunden ist. Zudem wirken die Fremdkapitalzinsen als Aufwand steuermindernd. Allerdings steht das Kapital nur befristet zur Verfügung. Die Liquidität der Unternehmung wird durch feste Zins- und Tilgungszahlungen beeinflusst. Es müssen Kreditsicherheiten gestellt werden. Somit ist die Verfügbarkeit über als Sicherheit dienende Vermögensteile eingeschränkt. 8

2.3 Innenfinanzierung 2.3.1 Offene und stille Selbstfinanzierung Bei der Selbstfinanzierung handelt es sich um eine Form der Innenfinanzierung und der Eigenfinanzierung. Werden Bilanzgewinne nicht ausgeschüttet sondern bei Kapitalgesellschaften mit festem Nominalkapital in die Rücklagen eingestellt, so bezeichnet man diesen Vorgang als offene Selbstfinanzierung. Die offene Selbstfinanzierung kann freiwillig oder als Folge gesetzlicher Bestimmungen erfolgen (vgl. dazu die Bildung der gesetzlichen Rücklage bei der Aktiengesellschaft). Die stille Selbstfinanzierung ist aus der Bilanz nicht unmittelbar ersichtlich. Dabei werden Aktivposten zu niedrig oder/und Passivposten zu hoch ausgewiesen. Zur stillen Selbstfinanzierung kommt es beispielsweise, wenn Abschreibungsquoten angesetzt werden, die die tatsächliche Wertminderung übersteigen, wenn geringwertige Wirtschaftsgüter trotz mehrjähriger Nutzungsdauer im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben werden oder wenn Rückstellungen zu hoch angesetzt werden. 2.3.2 Beurteilung der Selbstfinanzierung Die Selbstfinanzierung hat gegenüber anderen Finanzierungsformen entscheidende Vorteile. So treten keine zusätzlichen Kapitalgeber (Kreditgeber oder Eigentümer) auf. Die Selbstfinanzierung trägt somit zur Unabhängigkeit der Unternehmung bei und verhindert eine Verschiebung der gegebenen Herrschaftsverhältnisse. Über die durch Selbstfinanzierung aufgebrachten Mittel kann die Unternehmensleitung frei entscheiden, da keine Zweckbindung vorliegt. Sie verursacht zudem keinen Zinsaufwand, wodurch eine Verbesserung der Ertragslage eintreten kann. Sieht man von der Versteuerung bei der offenen Selbstfinanzierung ab, so treten auch keine Aufwendungen der Kapitalbeschaffung auf. Auch die Liquidität der Unternehmung wird nicht belastet. Die Selbstfinanzierung stärkt zudem die Eigenkapitalbasis. Die vermindert die Krisenanfälligkeit und stärkt die Kreditwürdigkeit der Unternehmung. 2.3.3 Finanzierung aus Rückstellungen Rückstellungen sind Schulden gegenüber Dritten (Fremdkapital), deren Eintritt oder Höhe am Abschlussstichtag unsicher ist. Durch ihre Bildung vermindert sich der Gewinnausweis. Dies vermindert den Mittelabfluss. Besonders die langfristigen Pensionsrückstellungen weisen einen nachhaltigen Finanzierungseffekt auf. 2.3.4 Finanzierung durch Vermögensumschichtung (Kapitalfreisetzung) 9

Bei dieser Art der Finanzierung werden die benötigten Mittel durch eine Desinvestition beschafft. So sind z.b. die Veräußerung nicht betriebsnotwendiger Vermögensteile (Grundstücke, Wertpapiere) aber auch die über den Umsatzprozess erfolgte Abschreibungsfinanzierung der Finanzierung durch Vermögensumschichtung zuzurechnen. Die Finanzierung durch Vermögensumschichtung führt zu einem Aktivtausch. 10

3 Übungsaufgaben zur Finanzwirtschaft 3.1 Abschlussprüfung BOS 1997: Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung Die Automobil AG weist folgende Bilanzwerte (in Mio. EUR) zum 31. 12. aus: Aktiva 2001 2002 Passiva 2001 2002 Anlagevermögen 4 973 5 782 gez. Kapital 899 902 Vorräte 1 663 1 500 Kapitalrücklage 817 835 Forderungen 3 430 3 614 Gewinnrücklagen 2 769 2 983 Wertpapiere des 1 612 1 117 Bilanzgewinn 226 226 UV flüssige Mittel 448 942 Pensionsrückstellungen 1 485 1 574 sonstige Rückstellungen 3 657 4 045 Verbindlichkeiten 2 273 2 390 (davon >1 Jahr) (110) (287) 12 126 12 955 12 126 12 955 Zusatzangaben für das Geschäftsjahr 2002 (in Mio. ): Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0 Bilanzielle Abschreibung 1 413 Kalkulatorische Abschreibung 1 000 Umsatzerlöse 25 275 Zinsaufwendungen 413 Der Bilanzgewinn wird vollständig an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Nennwert der Aktien beträgt 50,00. 1.1 Berechnen Sie die Anzahl und den Ausgabekurs der 2002 ausgegebenen jungen Aktien. 1.2 Ermitteln Sie für das Geschäftsjahr 2002 den Betrag der 1.2.1 Eigenfinanzierung, die gleichzeitig Innenfinanzierung ist, 1.2.2 Eigenfinanzierung, die gleichzeitig Außenfinanzierung ist, 1.2.3 Fremdfinanzierung, die gleichzeitig Innenfinanzierung ist, 1.2.4 Fremdfinanzierung, die gleichzeitig Außenfinanzierung ist, 1.2.5 Finanzierung aus Vermögensumschichtung ist. 11

Lösung 1.1 902-899 = 3 Mio; 3 Mio/50 = 0,06 Mio. neue Aktien 835-817 = 18 Mio.; 18 Mio/0,06 = 300,00 = Agio Ausgabekurs = 300,00 + 50,00 = 350,00 1.2.1 214 Mio. Gewinnrücklagen + 413 Mio. stille Selbstfinanzierung = 627 Mio. 1.2.2 21 Mio. (18 + 3) 1.2.3 89 Mio. Pensionsrückstellungen + 388 Mio. sonstige Rückstellungen = 477 Mio. 1.2.4 117 Mio. Erhöhung der Verbindlichkeiten 1.2.5 1 000 Mio. kalkulatorische Abschreibung, 163 Mio. Abbau von Vorräten, 495 Mio. Abbau von Wertpapieren 12

3.2 Abschlussprüfung BOS 2000: Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung 1 Die ZWEIRAD AG legt für das Geschäftsjahr 2002 folgende Bilanz vor: Aktiva Bilanz (in Tsd. ) zum 31.12.2002 Passiva Sachanlagen 78.000 Gez. Kapital 35.000 Finanzanlagen 12.000 Kapitalrücklage 26.000 Vorräte 17.000 Gesetzliche Rücklage 2.500 Forderungen a.l.l. 17.500 Andere Gewinnrücklagen 14.400 Wertpapiere des UV 3.400 Bilanzgewinn 4.500 Flüssige Mittel 9.800 Pensionsrückstellungen 3.800 Sonst. Rückstellungen 4.000 Langfr. Verbindlichkeiten 10.000 Kurzfr. Verbindlichkeiten 37.500 137.700 137.700 Außerdem liegen folgende Angaben vor (in Tsd. ): bilanzielle Abschreibungen 12.500 kalkulatorische Abschreibungen 8.600 Zinsaufwendungen 1.200 Jahresüberschuss 6.900 Im Jahr 2002 wurden die Pensionsrückstellungen gegenüber dem Vorjahr um 800 Tsd. herabgesetzt. Der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr beträgt 400 Tsd.. Die Hauptversammlung hat für das Jahr 2002 eine Dividende von 6,00 je Aktie zu 50,00 Nennwert besch1ossen. 1.1 Die ZWEIRAD AG hat im Jahr 2002 eine Kapitalerhöhung im Verhä1tnis 5:2 durchgeführt. Der Ausgabekurs der voll dividendenberechtigten neuen Aktien betrug 130,00 je 50,00 - Aktie. 1.1.1 Stellen Sie dar, welche Bi1anzpositionen sich gegenüber dem 01.01.2002 aufgrund dieser Kapitalerhöhung geändert haben, und gehen Sie den jeweiligen Änderungsbetrag an. Nennen und begründen Sie kurz die hier vorliegenden Finanzierungsarten. 1.1.2 Ermitteln Sie den Betrag der offenen und stillen Selbstfinanzierung im Geschäftsjahr 2002, der aus dem Zahlenmaterial ersichtlich ist (detaillierte Auf- 13

stellung unter Verwendung der Fachbegriffe). Lösung 1.1.1 Aufgrund der Kapitalerhöhung haben sich geändert: a) das gezeichnete Kapital und b) die Kapitalrücklage. Wie groß war die Änderung jeweils? Nach der Kapitalerhöhung im Verhältnis von 5 2 beträgt das gezeichnete Kapital 35.000 Tsd.. Also betrug es vorher: 35.000 / 7 *5 = 25.000 Tsd. Die Erhöhung des gezeichneten Kapitals belief sich also auf 35.000 25.000 = 10.000 Tsd.. Bei einem Kurs von 130,00 betrug das Agio je Aktie: 130,00 50,00 = 80,00 Dieses muss der Kapitalrücklage zugeführt werden. Wie viele junge Aktien wurden herausgebracht? 10.000.000 / 50 = 200.000 Stück: 200.000 Stück 80,00 = 16.000.000 zusätzliche Kapitalrücklage. Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage ist dem Unternehmen von außen zugeflossen. Es handelt sich bei dem Finanzierungsvorgang also um eine Außenund Eigenfinanzierung. Die Eigenfinanzierung wird auch Beteiligungsfinanzierung genannt. 1.1.2 Ermittlung der offenen und stillen Selbstfinanzierung im Jahr 2002 Die offene Selbstfinanzierung ermittelt sich wie folgt: Jahresüberschuss 6.900 - Ausschüttung 4.200 Verbleibender Gewinn 2.700 NR.: 35.000.000,00 / 50,00 = 700.000 Aktien 700.000 * 6,00 = 4.200.000,00 Ermittlung der stillen Selbstfinanzierung: Bilanzielle Abschreibung 12.500 - Kalkulatorische Abschreibung 8.600 Unterbewertung Aktiva 3.900 Die aus dem Zahlenmaterial ersichtliche stille Selbstfinanzierung beträgt 3.900 14

Tsd.. 3.3 Abschlussprüfung BOS 1998 (NT): Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung 1 Die Industrie AG legt zum 31.12.2002 folgende Abschlusszahlen (vor Ergebnisverwendung) vor: Aktiva Mio. EUR Passiva Mio. EUR Immat. Vermögen 1.940 Gezeichnetes Kapital 1.831 Sachanlagen 7.274 Kapitalrücklage 2.867 Finanzanlagen 1.137 Gewinnrücklagen 1.333 Vorräte 2.861 Gewinnvortrag 10 Forderungen a.l.l. 4.122 Jahresüberschuss 340 Übrige Forderungen 1.180 Pensionsrückstellungen 4.333 Wertpapiere 353 Kurzfr. Rückstellungen 4.840 Flüssige Mittel 1.939 Verbindlichkeiten a. L. u. L. 2.326 Übrige Verb. (50 % kurzfr.) 2.926 Summe Vermögen 20.806 Summe Kapital 20.806 Der Nennwert einer Aktie beträgt 50,00. Der Schlussbestand zum 31.12.2001 bei den Pensionsrückstellungen betrug 4.265 Mio., bei den übrigen kurzfristigen Rückstellungen 4.618 Mio.. Auszug aus der GuV-Rechnung: Abschreibungen auf Sachanlagen und imm. Vermögen Abschreibungen auf Finanzanlagen 1.769 Mio. EUR 13 Mio. EUR 1.1 Für eine Erweiterungsinvestition im Geschäftsjahr 2003 benötigt die Aktiengesellschaft finanzielle Mittel in Höhe von 150 Mio.. 1.1.1 Alternative 1: Der Betrag soll durch offene Selbstfinanzierung aus dem Geschäftsjahr 2002 aufgebracht werden. Führen Sie die entsprechende Ergebnisverwendung durch und errechnen Sie die verbleibende ganzzahlige Dividende, die der Betrieb ausschütten könnte. 1.1.2 Alternative 2: Der Investitionsbetrag soll durch eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 20:1 aufgebracht werden. Errechnen Sie den notwendigen Ausgabekurs der jungen Aktien als ganzzahligen -Betrag und stellen Sie die veränderten Positionen der Passivseite der Bilanz nach erfolgter Kapitalerhöhung dar. 15

Lösung 1.1.1 Alternative 1: Jahresüberschuss 340 + Gewinnvortrag 10 - Einstellung Gewinnrücklagen 150 Bilanzgewinn 200 Berechung der Dividende: 200.000.000,00 / 36.620.000 = 5,4615 ; Die ganzzahlige Dividende beträgt 5,00 je Aktie. 1.1.2 Alternative 2: Anzahl der jungen Aktien: 36.620.000 / 20 = 1.831.000 Stück Ausgabekurs: 150.000.000,00 / 1.831.000 = 81,92 /Stück Der ganzzahlige Ausgabekurs beträgt 82,00 /Stück Erhöhung des gezeichneten Kapitals um 1.831.000 * 50,00 = 91,55 Mio. Erhöhung der Kapitalrücklage um 1.831.000 * 32,00 = 58,592 Mio. Gezeichnetes Kapital neu: 1.922.,550 Mio. Kapitalrücklage neu : 2.925,592 Mio. 16

3.4 Abschlussprüfung BOS 1995: Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung 1 Die Industrie AG veröffentlicht zum 31.12.2002 folgende Bilanz (nach teilweiser Ergebnisverwendung). Aktiva Bilanz zum 31.12.2002 in Tsd. Passiva Immaterielles Vermögen 200 Gezeichnetes Kapital 7 000 Sachanlagen 20 000 Kapitalrücklage 460 Fuhrpark 10 000 Gewinnrücklagen 1 132 Finanzanlagen 6 800 Bilanzgewinn 1 000 Fertigerzeugnisse 16 000 Pensionsrückstellungen 25 000 Rohstoffe 15 000 Kurzfristige Rückstellungen 23 000 Wertpapiere 13 000 Hypothek 21 000 Forderungen 20 000 Darlehen 11 620 Wechsel 10 000 Kurzfristige Bankguthaben 900 Verbindlichkeiten 22 300 Kassenbestand _ 612 112 512 112 512 Die Hauptversammlung beschließt eine Dividende von 7,00 pro 50,00 -Aktie. Weitere Angaben (in Tsd. ): Umsatzerlöse 61.000 Zinserträge 3.000 Abschreibungen auf Gewinnvortrag aus Sachanlagen 4.000 dem Vorjahr 4 Jahresüberschuss 1.900 Zinsaufwendungen 4.800 Im Vorjahr betrugen die Pensionsrückstellungen 22.000 Tsd.. In der Kalkulation wurden als Abschreibungen auf Sachanlagen 3.600 Tsd. verrechnet, die dem tatsächlichen Werteverzehr entsprechen. 1.1 Ermitteln Sie den Betrag für die Gewinnrücklagen zum 01.01.2002. 1.2 Laut Geschäftsbericht wurde von der Möglichkeit der Finanzierung durch Abschreibung reger Gebrauch gemacht. Erklären Sie das Wesen der Finanzierung durch Abschreibungen und legen Sie dar, in welchem Fall Abschreibungen zu einer stillen Selbstfinanzierung führen. 1.3 Nennen Sie zu jeder aus dem Geschäftsbericht 2002 erkennbaren Finanzierungsart alle Fachbegriffe sowie den zugehörigen Zahlenwert. 1.4 Die Unternehmung plant eine Kapitalerhöhung im Verhältnis von 10:1. Der Ausgabekurs der jungen Aktien beträgt 150,00, der Nennwert 50,00. 1.4.1 Ermitteln Sie, welche Bilanzpositionen sich ändern und welche Höhe sie nach der Kapitalerhöhung haben. 17

1.4.2 Nennen Sie die Finanzierungsarten und bestimmen Sie deren Höhe. Lösung 1.1. JÜ 1900 - Bilanzgewinn 1000 + Gewinnvortrag 4 Einst. i. d. GRL 904 Gewinnrücklagen zu Beginn 1132-904 = 228 1.2 Abschreibungen sind Aufwendungen bzw. Kosten, aber keine Ausgaben. Sie führen zu keinem Mittelabfluss. Die kalkulierten und erwirtschafteten Abschreibungen müssen erst nach Ablauf der Nutzungsdauer zur Anschaffung neuer Anlagen bereitgestellt werden. In der Zwischenzeit können sie anderweitig verwendet werden. Sind die bilanziellen Abschreibungen höher als die tatsächlich erforderliche Abschreibung, so werden die Aufwendungen erhöht, ohne dass entsprechende Erlöse vorhanden sind. Damit werden die Gewinne vermindert. Der Mittelabfluss durch Steuerzahlungen und Dividende wird verhindert. Die Anlagen werden zu niedrig bewertet. Dadurch entstehen stille (in der Bilanz nicht ausgewiesene) Rücklagen, und es kommt zu einer stillen Selbstfinanzierung. 1.3 Erhöhung der Pensionsrückstellungen Innenfinanzierung, Fremdfinanzierung 3 000 Tsd. Erhöhung der Gewinnrücklagen, Erhöhung GV Innenfinanzierung, Eigenfinanzierung, offene Selbstfinanzierung 904 Tsd. + 16 Tsd. = 920 Tsd. Abschreibungen Vermögensumschichtung: Desinvestition: 3 600 Tsd. stille Selbstfinanzierung: 400 Tsd. 1.4.1 140.000 Aktien 10:1 = 14.000 zu 150,00 = 2 100 Tsd. 700 Tsd. in gez. Kap gez. Kap. neu 7 700 Tsd. 1400 Tsd. in Kap. RL Kap. Rl. neu 1 860 Tsd. 2100 Tsd. Zugang fl. Mittel Bankguthaben neu 3 000 Tsd. 1.4.2 Erhöhung des gez. Kapitals und der Kapitalrücklage 18

Beteiligungsfinanzierung, Außenfinanzierung, Eigenfinanzierung 2.100 Tsd. 3.5 Abschlussprüfung BOS 1998: Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung 1 Die INDUSTRIE AG veröffentlicht folgenden verkürzten Jahresabschluss. Bilanz in Tsd. Aktiva 2002 2001 Passiva 2002 2001 Anlagevermögen 180.000 191.000 Gezeichnetes Vorräte 237.000 204.000 Kapital 37.665 36.000 Forderungen 242.000 168.000 Kapitalrücklage 41.263 37.600 flüssige Mittel 4.500 600 Gewinnrücklagen 80.000 73.000 Bilanzgewinn Rückstellungen Verbindlichkeiten 7.100 155.000 342.472 7.300 122.000 287.700 663.500 563.600 663.500 563.600 Der Jahresüberschuss des Jahres 2002 beträgt 14.050 Tsd.. 1.1 Errechnen Sie den Emissionskurs (Ausgabekurs) der 2002 durchgeführten Kapitalerhöhung bei einem Aktiennennwert von 50,00. 1.2 Berechnen Sie den Gewinnvortrag aus dem Jahr 2001. 1.3 Erstellen Sie für 2002 eine Übersicht über die Posten des Eigenkapitals zum Zeitpunkt vor der Entscheidung über die Gewinnverwendung. 1.4 Die Hauptversammlung der AG hat zu Beginn des Jahres 2003 beschlossen, eine Dividende von 9,50 je Aktie für das Jahr 2002 auszuschütten. Die neuen Aktien sind nicht dividendenberechtigt. Berechnen Sie den Gewinnvortrag für das Jahr 2003. 19

Lösung 1.1 Grundkapitalerhöhung: 37665-36000 = 1.665 Tsd. Anzahl der Aktien = 1665 / 50 = 33.300 Stück Mittelzufluss = 37665 + 41263-36000 - 37600 = 5.328 Tsd. Emissionskurs: 5328000 / 33.300 = 160,00 1.2 Gewinnvortrag = 14.050-7.000-7.100 = 50 (in Tsd. ) 1.3 Gezeichnetes Kapital 37.665 Kapitalrücklage 41.263 Gewinnrücklagen 73.000 Gewinnvortrag 50 Jahresüberschuss 14.050 1.4. Gewinnausschüttung 9,50 * 720 = 6.840 Tsd. Gewinnvortrag 7100-6840 = 260 Tsd. 20

3.6 Abschlussprüfung BOS 2001 (NT): Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung 1 Dem Jahresabschluss der BOS AG sind nach teilweiser Gewinnverwendung folgende Daten zu entnehmen: Bilanz der BOS AG in Mio. zum 31.12. 2002 2002 2001 2002 2001 Sachanlagen 2.500 2.400 Gezeichnetes Kapital 900 700 Vorräte 970 870 Kapitalrücklage 700 300 Forderungen 460 440 Gewinnrücklage 250 245 Wertpapiere des UV 8 33 Bilanzgewinn 200 190 Flüssige Mittel 62 57 Pensionsrückstellungen 500 380 Kurzfr. Rückstellungen 150 185 Kurzfr. Verbindlichkeiten 900 1.130 Langfr. Verbindlichkeiten 400 670 4.000 3.800 4.000 3.800 Im Vorjahr 2001 wurde der Bilanzgewinn voll ausgeschüttet. Für das Geschäftsjahr 2002 soll laut Beschluss der Hauptversammlung eine maximale Dividende (abgerundeter 10-Cent-Betrag pro 5,00- -Aktie) ausgeschüttet werden. Anfang Juli 2002 wurde eine Kapitalerhöhung vorgenommen; auf die jungen Aktien wird die halbe Dividende gezahlt. 1.1 Berechnen Sie die Höhe des nach der Ausschüttung im Jahr 2002 entstehenden Gewinnvortrags. 1.2 Berechnen Sie den Ausgabekurs pro 5,00- -Aktie, zu dem die Kapitalerhöhung durchgeführt wurde. 1.3 Nennen Sie drei Finanzierungsvorgänge im Jahr 2002, die aus den beiden angeführten Bilanzen ersichtlich sind, gliedern Sie diese sowohl nach der Herkunft als auch nach der Rechtsstellung des Kapitalgebers und geben Sie die jeweiligen Beträge an. 21

Lösung 1.1 700 Mio. / 5,00 /St. = 140 Mio. alte Aktien 200 Mio. / 5,00 /St. = 40 Mio. neue Aktien 200 Mio. = 140 Mio. * x + 40 Mio. * x / 2 x = 1,25 Dividende/Aktie, abgerundet: 1,20 /Aktie 140 Mio. St. * 1,20 /St. = 168 Mio. 40 Mio. St. * 0,6 /St. = 24 Mio. gesamte Ausschüttung = 192 Mio. Bilanzgewinn 200 Mio. Dividende 192 Mio. Gewinnvortrag 8 Mio. 1.2 Erhöhung Gez.Kap: 200 Mio. Erhöhung KapRL: 400 Mio. Gesamterhöhung: 600 Mio. 600 Mio. : 40 Mio. St. junge Aktien = 15,00 /Aktie Der Ausgabekurs betrug 15,00 /Aktie 1.3 Z. B: Eigen-/Außenfinanzierung 600 Mio. Eigen-/Innenfinanzierung 13 Mio. Fremd-/Innenfinanzierung 120 Mio. (evtl. auch 85 Mio. ) 22

3.7 Abschlussprüfung BOS 2000 (NT): Aufgabenstellung und Lösung Aufgabenstellung 1 Geben Sie für die folgenden Beispiele alle finanzwirtschaftlichen Begriffe an. 1.1 Zahlung der Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.2 Einstellung in die Gewinnrücklagen 1.3 Dividendenzahlung 1.4 Kalkulatorische Abschreibung 125 Tsd. und bilanzielle Abschreibung 150 Tsd. 1.5 Erhöhung der Pensionsrückstellungen um 100 Tsd. Lösung 1.1 Zahlung der Steuern: De-/Entfinanzierung oder Mittelabfluss 1.2 Einstellung in Gewinnrücklagen: Innen-/Eigen- und offene Selbstfinanzierung 1.3 Dividende: De-/Entfinanzierung oder Mittelabfluss 1.4 kalkulatorische Abschreibung: Finanzierung aus Vermögensumschichtung oder Finanzierung aus Abschreibung, Innenfinanzierung Differenz bilanzielle AfA und kalkulatorische Abschreibung: stille Selbstfinanzierung, Innenfinanzierung 1.5 Erhöhung der Pensionsrückstellungen: Finanzierung aus Rückstellungen, Innenfinanzierung Fremdfinanzierung 23

3.8 Weitere Übungsaufgaben 3.8.1 Finanzierungsarten und Bilanz (Beispiel nach Falb) Für die Fossi AG sind folgende Bilanzen nach teilweiser Gewinnverwendung gegeben. Außerdem ist die GuV Rechnung zum 31.12.01 gegeben (Beträge in Tsd. ). Aktiva 00 01 Passiva 00 01 Grundstücke 10 15 Gez. Kapital 100 110 Gebäude 50 60 Kapitalrücklage 2 3 Maschinen, BGA 70 80 Gesetzl. Rücklage 1 2 Finanzanlagen 70 80 Andere Gewinnrücklagen 9 18 Vorräte 50 60 Bilanzgewinn 10 10 Forderungen 70 60 Pensionsrückstellungen 5 9 Flüssige Mittel 10 15 Sonst. Rückstellungen 3 2 Darlehen 150 160 Verbindl. a.l.l. 50 56 330 370 330 370 Weitere Angaben: Der Bilanzgewinn wird in beiden Jahren voll an die Aktionäre ausgeschüttet. Die kalkulatorische Abschreibung für das Jahr 01 beträgt 30 Tsd. GuV Rechnung samt Ergebnis und Gewinnverwendung zum 31.12.01 in Staffelform (stark gekürzt): Umsatzerlöse 900 Sonstige Erträge 10 Abschreibungen 50 Sonstige Aufwendungen 840 Jahresüberschuss 20 Einstellung in gesetzliche Rücklage 1 Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen 9 Bilanzgewinn 10 Dividende für 01 10 Gewinnvortrag 01 0 24

Aufgabenstellung Machen Sie möglichst präzise Angaben über Höhe und Art, der im Geschäftsjahr 01 stattgefundenen Finanzierungsvorgänge und geben Sie an, wie die Mittel verwendet wurden. Lösung Finanzierungsarten: Erhöhung des gez. Kapitals um 10 Beteiligungsfinanzierung durch Ausgabe junger Aktien, Außenfinanzierung, Eigenfinanzierung Erhöhung der Kapitalrücklage um 1 Beteiligungsfinanzierung durch Ausgabe junger Aktien (Agio), Außenfinanzierung, Eigenfinanzierung Erhöhung der Gewinnrücklagen um 9 + 1 = 10 Offene Selbstfinanzierung, Innenfinanzierung, Eigenfinanzierung Erhöhung der Pensionsrückstellungen um 4 Finanzierung aus Rückstellungen, Innenfinanzierung, Fremdfinanzierung Erhöhung der Darlehen um 10 Kreditfinanzierung, Außenfinanzierung, Fremdfinanzierung Erhöhung der VLL um 6 Kreditfinanzierung, Außenfinanzierung, Fremdfinanzierung Differenz zwischen kalkulatorischer und bilanzieller Abschreibung: 20 Stille Selbstfinanzierung, Innenfinanzierung, Eigenfinanzierung Kalkulatorische Abschreibung 30 Finanzierung aus Vermögensumschichtung, Innenfinanzierung Abbau der Forderungen um 10 Finanzierung aus Vermögensumschichtung, Desinvestition Mittelverwendung: Abbau der sonstigen Rückstellungen um 1 Investition in Sachanlagevermögen Grundstücke: 5; Gebäude, Maschinen, BGA: 10 + 10 +50 = 70 Investition in Finanzanlagevermögen 10 25

Investition in Vorratsvermögen 10 Darüber hinaus wurde der Bestand an flüssigen Mitteln um 5 erhöht. 3.8.2 Ergebnisverwendung und Finanzierungsarten Aufgabenstellung Gegeben sind folgende Zahlen aus der Passivseite (nach teilweiser Ergebnisverwendung) einer AG in zum 31.12.02: Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage gesetzliche Rücklage Andere Gewinnrücklagen Bilanzgewinn Pensionsrückstellungen Andere Rückstellungen Anleihen So. kurzfr. Verbindlichkeiten 674.500.000 336.115.000 100.000.000 795.108.000 107.997.000 92.602.000 373.202.000 195.110.000 28.568.000 2.703.312.000 Für das Jahr 02 wurde eine Dividende von 8,00 je Aktie (Nennwert 50,00 ) bezahlt. Die Aktiengesellschaft führte im Geschäftsjahr 03 eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 10:1 durch. Der Bezugspreis der neuen Aktien betrug 200,00 (Nennwert 50,00 ). Die neuen Aktien sind für das Jahr 03 voll dividendenberechtigt. Im Geschäftsjahr 03 betrugen: Innen- und Fremdfinanzierung (langfristig) 3.625.000 Finanzierung aus Abschreibungen 2.500.000 Bilanzielle Abschreibung 3.248.000 Jahresüberschuss 195.682.000 Der Vorstand schlägt zum 31.12.03 eine Dividende von 5,00 je Aktie vor. Der Rest des Jahresüberschusses wird thesauriert. Es verbleiben weder Gewinn- noch Verlustvortrag für die neue Rechnung. 1 Erstellen Sie die Eigenkapitalpositionen der Bilanz zum 31.12.03 nach teilweiser Ergebnisverwendung. 2 Ermitteln Sie für das Jahr 03 die Werte für 2.1 die stille Selbstfinanzierung (soweit ersichtlich) und 26

2.2 die Außen- und Eigenfinanzierung. Lösung 1 Gezeichnetes Kapital 741.950.000,00 Kapitalrücklage 538.465.000,00 Gesetzliche Rücklage 100.000.000,00 Andere Gewinnrücklagen 916.672.000,00 Bilanzgewinn 74.195.000,00 Nebenrechnung: Es wurden 1.349.000 neue Aktien ausgegeben Jahresüberschuss 195.682.000,00 - Einstellung in andere Gewinnrücklagen 121.564.000,00 + Gewinnvortrag (02) 77.000,00 Bilanzgewinn 74.195.000,00 - Dividende 74.195.000,00 Gewinnvortrag (03) 0,00 2.1 Stille Selbstfinanzierung: Differenz zwischen Kalkulatorischer und bilanzieller Abschreibung: 748.000,00 2.2 67.450.000,00 + 202.350.000,00 = 269.800.000,00 27

4 Literaturhinweise für den Lehrer Falb, Rudolf: Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen: Ergänzungsband, 1. Auflage, Neusäß: Kieser Verlag, 2000 Ehebrecht/Klein/Krenitz: Finanzierung und Investition, 1. Auflage, Köln: Stam Verlag, 1997 Perriodon/Steiner: Finanzwirtschaft der Unternehmung, 7. Auflage, München: Vahlen Verlag, 1993 Wöhe/Bilstein: Grundzüge der Unternehmensfinanzierung, 8. Auflage, München: Vahlen V, 1998 Patzak, Hermann: Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen: Abitur- Prüfungsaufgaben mit Lösungen Berufsoberschule, 5. Auflage, Freising, Stark Verlag, 2002 Thielmann/Rollwage: Finanzierung: mit Übungsaufgaben und Lösungen, 2. Auflage, Köln: WRW-Verlag, 1998 Beck/Härter u.a.: Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen für Fachoberschulen, 1. Auflage, Rinteln: Merkur Verlag, 2000 Einige Bücher liegen inzwischen in neuerer Auflage vor. 28

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