Akzeptanz von Intelligenter Vernetzung im Verwaltungssektor Workshop-Ergebnisse von der Auftaktveranstaltung der Initiative Intelligente Vernetzung Berlin, 19. Juni 2015
1 Verwaltung Ergebnisse der Akzeptanz-Befragung Die Akzeptanz im Verwaltungssektor ist am höchsten die Befragten sehen insbesondere einen hohen persönlichen Nutzen Niedrig Akzeptanz 4,4 10 4,2 Hoch Gesellschaftlicher Nutzen: 5,9 (Ø 5,9) Persönlicher Nutzen: 4,9 (Ø 4,5) Tatsächlicher Gebrauch: 2,4 (Ø 2,1) Den Befragten wurden als Beispiel Intelligenter Vernetzung Online-Behördengänge erläutert. Wichtigste Ergebnisse: > In der Zielgruppe der voll Berufstätigen ist die Akzeptanz noch höher (5,2) > Die Wahrnehmung des persönlichen Nutzens ist die höchste aller Sektoren (55% der Befragten) > Die Anwendungen sind 42% bekannt, das ist der höchste Wert aller Sektoren > 85% sehen Qualitätsgewinne und 80% persönliche Kosteneinsparungen mehr als in anderen Sektoren > Die Chance eines Bürokratieabbaus für Unternehmen sehen 85% > 83% befürchten, persönliche Daten seien gefährdet > 89% der Befragten sorgen sich um die Technikabhängigkeit und mögliche Problemanfälligkeit einer digitalisierten Verwaltung Quelle: Repräsentative Bevölkerungsumfrage 2015, durchgeführt durch die GfK im Auftrag der Initiative Intelligente Vernetzung 2
2 Verwaltung Diskussionsergebnisse Antworten der ExpertInnen von Behörden, Ministerien, Unternehmen und Gewerkschaften auf die zwei Leitfragen (1/2) 1 Mit welchen Maßnahmen können Stakeholder die Akzeptanz steigern? 1. Vertrauen schaffen. Die Verwaltung kann heute schon von Unternehmen lernen, wie man Nutzerdaten effizient und sicher nutzt. Das ist die Voraussetzung für Vertrauen. Missbrauch muss aktiv verfolgt werden. Eine positive und Vorteil-betonende Kommunikation ist wichtig, insbesondere in Bezug auf den anerkannten Vertrauensraum der Kommunen, mit denen die Bürger vorwiegend für Verwaltungszwecke interagieren. 2. Handhabbare Lösungen für alle Bürger anbieten. Es muss eine passende Lösung für alle BürgerInnen geben, egal wie technikkompetent und vernetzt er oder sie ist. Dabei dürfen die unterschiedlichen Lösungen aber nicht zu unterschiedlichen Sicherheitsstandards führen. 3. Anwendungsmöglichkeiten ausweiten. Je mehr Behördengänge oder Berichtspflichten die Bürger auf digitalem Wege erledigen können, desto wahrscheinlicher wird es auch, dass sie das digitale Angebot wahrnehmen. Dieser Ansatz gilt vor allem auch für Unternehmen, die mehr Behördenkontakte haben als BürgerInnen. Dabei sollten Multiplikatoren (z.b. Verbände) mit eingebunden werden, um neue Anwendungsmöglichkeiten zu identifizieren. Quelle: Workshop Verwaltung bei der Auftaktveranstaltung der Initiative Intelligente Vernetzung 3
2 Verwaltung Diskussionsergebnisse Antworten der ExpertInnen von Behörden, Ministerien, Unternehmen und Gewerkschaften auf die zwei Leitfragen (1/2) 2 Wie kann die Verwaltung den Bürgern die Angst nehmen, dass ihre Daten nicht sicher sind? 1. Datenschutzminimum festlegen. Alle Verwaltungsorgane und Anwendungsmöglichkeiten sollten ein gesetzlich geregeltes Datenschutzminimum haben. 2. Fähigkeiten der Verwaltung gewährleisten. Die eingehende Prüfung der Verwaltungsorgane daraufhin, dass sie Bürgerdaten sicher lagern und nutzen, kann Vertrauen schaffen. Dies könnte dann z.b. mit einem Gütesiegel des Datenschutzbeauftragten kommuniziert werden. 3. Extensive Datensammlung vermeiden / Datensparsamkeit. Um den Misstrauen der Bürger entgegenzutreten, sollten Anträge keine extensive und teils unangebrachte Datensammlung betreiben. 4. Klar und positiv kommunizieren. Ein Teil der öffentlichen Kommunikation heute zeigt, dass die Verwaltung und Regierung selbst nicht ihren eigenen Lösungen und Datenschutzvorkehrungen vertraut. Es muss mit positiven Beispiel vorangegangen werden, z.b. indem Verwaltungs-interne Abläufe digital umgestellt werden. Vorkehrungen, die Datenschutz gewährleisten, müssen auch klar und verständlich kommuniziert werden. Quelle: Workshop Verwaltung bei der Auftaktveranstaltung der Initiative Intelligente Vernetzung 4
3 Sektorübergreifend Diskussionsergebnisse In Workshops zu den fünf Anwendungssektoren haben sich vier übergreifende Ansätze zu Akzeptanzsteigerung ergeben Sektorübergreifende Ansätze zur Steigerung der Akzeptanz Intelligenter Vernetzung 1. Anwendungen für die Menschen demonstrieren, greifbar und erfahrbar machen beispielsweise in Modellprojekten oder -regionen 2. Professionelle NutzerInnen als MultiplikatorInnen überzeugen die Akzeptanz in der Bevölkerung wird von ihnen entscheidend beeinflusst, sie müssen im Boot sein 3. Datenschutz und -sicherheit klar und transparent regeln ohne Vertrauen in die Sicherheit ihrer Daten und Transparenz über deren Verwendung sind die Menschen schwerer von den Vorteilen zu überzeugen 4. Nutzen klar und leicht verständlich kommunizieren es geht nicht um Digitalisierung, sondern um eine Verbesserung und Weiterentwicklung von wichtigen Produkten und Dienstleistungen und um eine höhere Lebensqualität Quelle: Workshops in den fünf Sektoren Bildung, Energie, Gesundheit, Verkehr und Verwaltung bei der Auftaktveranstaltung der Initiative Intelligente Vernetzung 5