Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Dem Stress vorbeugen, mit Stress umgehen Harald Gündel Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Universitätsklinikum Ulm
Gesundheitszustand arbeitsloser Menschen in Deutschland Hollederer - Vortrag SBG II Bundeskongress - 2007
Arbeit strukturiert den Tag und den ganzen Menschen, stiftet (Lebens-)Sinn Arbeit hält gesund Nur unter speziellen Bedingungen kann Arbeit zur seelischen oder körperlichen Erkrankung beitragen Dann nicht selten Kombination aus privater und beruflicher Belastung
Biologische Grundlagen für Stressreaktionen: Vegetatives Nervensystem
Chronic Subordinate Colony housing (CSC) Dr. Stefan O. Reber, 25. April 2012 FILM Single Housed Controls (SHC) Chronic Subordinate Colony housing (CSC) Singewald et al., 2009 Stress 1 8 15 19 Zeit [Tage] Start CSC Ende CSC Reber et al., 2007 Endocrinology
Stress & Herzerkrankungen Überblicksanalyse über 14 Langzeitstudien mit 83.014 beruflich beschäftigen Personen Fragestellung: Risiko für die Erstmanifestation einer koronaren Herzkrankheit oder plötzlichen Herztod in Abhängigkeit von beruflichem Stress wenig vs. stark belastende Tätigkeit RR 1,43 (1,15-1,84) Gratifikationskrise: RR 1,58 (0,84-2,97) geringe vs. große Ungerechtigkeit: RR 1,47 (1,12-195) Kivimaki et al. (2006) Scand J Work Environ Health
Allgemeine Arbeitsbedingungen und Gesundheit Evidenzbasierte Ergebnisse
Anforderungs-Kontroll-Modell (Karasek)
Kivimäki et al Arch int Med - 2005 Gerechtigkeit
Evidenzbasierte Interventionen
Interventionen im Betrieb verhaltensbezogen verhältnisbezogen Ansatzpunkt: Person Ziel: Bewältigung ungünstiger Arbeitssituation fördern Maßnahmen: z.b. Konfliktbewältigung, Stressbewältigung Vorteil: leichter durchführbar als verhältnisbezogene Maßnahmen Nachteil: Wirkungsdauer unklar; Attributionsproblem Ansatzpunkt: Bedingungen Ziel: Ursachen für Stress in der Arbeitssituation beseitigen Maßnahmen: z.b. Arbeitsplatzgestaltung, Aufgabenstrukturierung Vorteil: Effekte sind strukturell und nachhaltig Nachteil: strukturelle Durchführungsprobleme
Interventionen im Betrieb verhaltensbezogen verhältnisbezogen Ansatzpunkt: Person Ziel: Bewältigung ungünstiger Arbeitssituation fördern Maßnahmen: z.b. Konfliktbewältigung, Stressbewältigung Vorteil: leichter durchführbar als verhältnisbezogene Maßnahmen Nachteil: Wirkungsdauer unklar; Attributionsproblem Ansatzpunkt: Bedingungen Ziel: Ursachen für Stress in der Arbeitssituation beseitigen Maßnahmen: z.b. Arbeitsplatzgestaltung, Aufgabenstrukturierung Vorteil: Effekte sind strukturell und nachhaltig Nachteil: strukturelle Durchführungsprobleme
Stressbewältigungstraining Ziele Verbesserung individueller Stressbewältigungsfähigkeiten Bessere Ressourcennutzung Inhalte Verbesserte Wahrnehmung körperlicher Anspannung Analyse typischer Stress-Situationen Gemeinsames Problemlösen Ärgerbewältigung Konstruktive Kritik Selbstbehauptung Unrealistische Kontrollbestrebungen Ausbau sozialer Netzwerke
Informationsveranstaltung Studiendesign MAN-GO Gesundheitscheck I (Ein/Ausschluss der Teilnehmer) Aufnahme in die Studie Randomisierung IG (n=87) Warte-KG (n=87) Stressbewältigungstraining + 2 Auffrischungssitzungen Einzelberatung auf Anfrage möglich Gesundheitscheck II nach 1 Jahr (n= 75) Gesundheitscheck II nach (nach 1 Jahr 12 Monaten) (n=79) Einzelberatung auf Anfrage möglich Stressbewältigungstraining + 2 Auffrischungssitzungen Gesundheitscheck III nach 2 Jahren (n=64) Gesundheitscheck III nach 2 Jahren (n=67)
Betriebliche Stressprävention - Beispiel MAN-GO! SRS-Summenwert Stress-Reaktivitäts-Skala t1-t2 p =.002 Effektstärke IG vs. CG T1/T2 = 0,25 ** t2-t3p = 0.795 Effektstärke IG T1/T3 = 0,56 MZP
Betriebliche Stressprävention - Beispiel MAN-GO! (Limm et al., OEM, 2010) Amylase Amylase AUC t1-t2 p =.033 t2-t3 p =.264 * MZP
Betriebliche Stressprävention - Betriebliche Folgen Was aus MAN-GO folgt Vorgesetztenverhalten einer der wesentlichen beruflichen Einflüsse auf das gesundheitliche Befinden der Mitarbeiter... >>> Beginn und Verstetigung einer Seminarserie Gesund Führen Analyse und Gestaltung von Arbeitsbedingungen wichtig... >>> Einführung einer systematischen psychischen Gefährdungsanalyse
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Harald.Guendel@uniklinik-ulm.de