WHO: Deutsch Gesellschaft für Geriatrie: Geriatrische Patienten sind definiert durch: Geriatrietypische Multimorbidität und höheres Lebensalter (überwiegend 70 Jahre oder älter); die geriatrietypische Multimorbidität ist hierbei vorrangig vor dem kalendarischen Alter zu sehen; Oder durch: Alter 80+ auf Grund der alterstypisch erhöhten Vulnerabilität, z.b. wegen des Auftretens von Komplikationen und Folgeerkrankungen, der Gefahr der Chronifizierung sowie des erhöhten Risikos eines Verlustes der Autonomie mit Verschlechterung des Selbsthilfestatus
Vontavon A., Innerhospitale Notfälle bei geriatrischen PatientInnen, Dissertation MUI, 2009, S. 38 1016 Patienten, 1/2002-12/2007, HATs LKI
Vontavon A., Innerhospitale Notfälle bei geriatrischen PatientInnen, Dissertation MUI, 2009, S. 40 1016 Patienten, 1/2002-12/2007, HATs LKI
Ca. 1/3 aller Herzalarmeinsätze bei PatientInnen >75a Bei Reanimationen: 38,5% Alter >75a, Ca. 50% Alter >70a Vontavon A, 2009, S. 44 1016 Patienten, 1/2002-12/2007, HATs LKI
Asystolie 174 42,1 64 42,4 42 42,4 68 41,7 Vfib 83 20,1 26 17,2 23 23,2 34 20,9 SR 64 15,5 32 21,2 12 12,1 20 12,3 PEA 59 14,3 21 13,9 15 15,2 23 14,1 Andere 24 5,8 4 2,6 6 6,1 14 8,6 VTach 9 2,2 4 2,6 1 1 4 2,5 Vontavon A, 2009, S.99 f.
Vontavon A, 2009, S.50
370 Überlebende nach 12 Monaten Vontavon A, 2009, S.50 f.
Nach 1 Jahr lebten noch: Gesamt: 25% Alter <65a: 27% Alter 65-75: 26,7% Alter >75: 21% Vontavon A, 2009
Alle Einsätze: PatientInnen, welche den HAT-Einsatz überlebten, waren signifikant jünger als Verstorbene; 7,1a jünger bei allen Einsätze 2,7a jünger bei Reanimationen PatientInnen <75 Jahren überlebten nach HAT-Einsatz signifikant häufiger als jene >75 Jahren (55,7 vs. 42,3 %; p<0,001). Nur Reanimationen: Alter unter oder über 75 Jahren war nicht signifikant mit Überleben bis zur Entlassung assoziiert (25,0 vs. 19,1 %; p=0,14) Vontavon A, 2009, S.99 f.
Hohes Alter ist signifikant mit sinkender Überlebenswahrscheinlichkeit nach innerhospitalen Notfällen assoziiert. ABER: Der Effekt von Alter auf das Überleben wird überwiegend indirekt vermittelt, durch Faktoren, die mit zunehmendem Alter assoziiert sind (Komorbiditäten, möglicherweise auch medizinischen Entscheidungen) Vontavon A, 2009, S. 119
Reanimationen Nehmen tendenziell seit 15 Jahren ab Überlebensrate höher als vor 10 Jahren Sensibilisierung, AED, Schulungen Pulslose elektrische Aktivität: Erkennungsprobleme Cardiale Dysfunktionen Orthostase/Kollaps Herzrhythmusstörungen - Tachykardien Cardiale Dekompensation ACS Respiratorische Insuffizienz Atelektasen/Pneumonie Sepsis/Infektionen Bewusstseinsstörungen/ Krampfanfälle
HF: 60-80/min Blutdruck: 32/19mmHg Klinische Zeichen eines Kreislaufstillstands! EKG-Bild normalerweise mit Blutauswurf assoziiert Erkennungsprobleme: Häufig auf Einheiten mit Monitoring
Tachycardien: >74% Hämodynamische Beeinträchtigung
Alarmierungsdefizit bei tachykarden Herzrhythmusstörungen: Häufig: Hämodynamische Instabilität bis hin zum Schock Bedrohung unterschätzt
Oftmals atypische bis fehlende Symptomatik Alter >70 Jahre: Infarktgeschehen bleibt oftmals unentdeckt Stenokardien selten Klinische Zeichen häufig nur Zeichen einer akuten Herzinsuffizienz Lungenödem, Halsvenenstauung Vorsichtige Gabe von Nitropräparaten, Ca-Antagonisten Analgesie
AF>24/min bei >85% der Patienten, Tachypnoe selten als Warnsymptom erkannt Alarmierung oft erst bei sichtbarer Zyanose
Pneumonien & Atelektasen häufig Oftmals zudem verschleimt Atemtherapie essentiell Atemfrequenz nicht standardisierter Dokumentationsparamter Tachypnoe zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes in der Lunge Tachypnoe zur Normalisierung einer Übersäuerung Erhöhte Atemfrequenz ein verlässliches Frühzeichen für eine Zustandsverschlechterung Werte AF > 24/min gelten als Warnzeichen Pulsoxymetrie ersetzt nicht die Messung der Atemfrequenz! Bei Beurteilung auch verabreichte Sauerstoffmenge berücksichtigen Cretikos MA, 2008, S. 657 Goldhill DR 1999, S. 532
Aufgrund Comorbiditäten Veränderungen nicht immer suffizient beurteilbar Auffällige Veränderung Genauere Untersuchung (Insult, ) Problem der Sedierung von agitierten und verwirrten Patienten Medikamentenwirkung im Alter oftmals deutlich verlängert oder verstärkt Kann Mitauslöser/-verursacher für eine respiratorische oder cardiozirkulatorische Verschlechterung sein Bewusstseinsveränderung oftmals Frühzeichen für Zustandsverschlechterung Infekte Verwirrtheitszustände, Agitiertheit,, Abnorm schläfrig Blutglucose kontrollieren Ausschluss BZ-Entgleisung Hypertone Blutdruckwerte vorsichtig senken (Erfordernishochdruck) Aber: Auch an andere Auslöser denken!
Hautveränderungen Rötung, Kaltschweißigkeit, Urtikaria, Marmorierung, Verzögerte Rekapillarisierung (> 2 Sekunden) Harnmenge Stundenharnmenge < 0,5ml/kgKG/h (<30ml/h) über mehrere Stunden (bei liegendem DK) Kein Spontanharn über 12 bis 24 Stunden Guter Prädiktor für Erkennung einer kardialen Minderversorgung (bei Nichtvorhandensein einer renalen Insuffizienz)
Bewusstseinsüberprüfung (GCS, Schmerzen, Befinden (Übelkeit, Durst, )) Atmung & Atemweg (Frequenz, Tiefe, Rhythmus, patholog. Atemgeräusche, SpO 2 ) Kreislauf (Puls, RR, 12-Ableitungs-EKG, EKG-Monitoring, Nagelbettprobe) Hautkolorit (Zyanose, Schwitzen, Zentralisierung, Blässe, Rötung, ) Temperaturmessung (Haut, Zentral) Kontrolle: Invasivitäten, Verbände, Drainagen Kontrolle Ausscheidungen: (DK, letzter Harn) Blutabnahme (AVO): Gesamtlabor (Elektrolyte, BB, Gerinnung, LFP, NFT, Entzündungsparameter (CRP, PCT), Herzenzyme, Laktat, Zentralvenöse & arterielle Blutgasanalyse
Selbsteinschätzung: Gesundheitlicher Status 65-74 Jahre > 84 Jahe Mäßig 13,2% 25,1% Schlecht 5,4% 10,7% http://www.rhein-erft-kreis.de/stepone/data/downloads/b7/87/00/04-muenchmeyer-i-net.pdf
Post Reanimationem Guter AZ Mäßiger AZ Schlechter AZ Wären lieber gestorben 4 12 14 Wollten sich nicht äußern 5 6 7 Patientenverfügung: Keine lebensverlängernden Maßnahmen : 12 von 17 Patienten sind froh, noch zu leben 73% Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz bzw. konsumierenden Leiden sind froh, ICU/KH Aufenthalt überlebt zu haben, 7% gaben keine Antwort Größte Ängste: Schmerzen, Atemnot Rehabilitationszentrum für Herz-/Kreislauferkrankungen, Erhebung 2004-2009
Rhythmus weiterhin 30 Herzdruckmassagen (HDM) : 2 Beatmungen Trainierte: 30:2, Laien: nur Herzdruckmassage Laien: Strukturierte Anweisungen über Rettungsleitstellen Augenmerk liegt auf qualitativ hochwertigen Herzdruckmassagen /min, Wechsel w.m. alle 2 min Schnappatmung Zeichen eines Kreislaufstillstandes Laie: Bewusstlosigkeit & Atemstörung/Apnoe CPR
Minimierung Pausen vor & nach dem Schock, HDM während Aufladung Unterbrechung für Defibrillation < 5s! CPR sofort nach dem Schock wiederaufnehmen Feedback -Devices verwenden