Sprachen Philipp Rott Das Verhältnis von Bild und Sprache in französischer Reklame: eine multimediale Textanalyse Studienarbeit
Das Verhältnis von Bild und Sprache in französischer Reklame: eine multimediale Textanalyse. Seminararbeit zum Seminar: Multimediale Texte Gerhard-Mercator-Universität Duisburg WS 2000/2001
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung: Stichwort: Multimedia 2 1.1. Das Gebiet der Semiotik 2 1.2. Werbung in Printmedien als multimediale Texte 3 1.3. Ziel der vorliegenden Arbeit 5 2. Die Textsorte Werbung 6 2.1. Werbewirtschaftliche Aspekte 6 2.2. Psychologische Aspekte der Werbung: Die besondere Bedeutung des Bildes 7 2.3. Werbung als Kommunikationsform 8 2.4. Bausteine einer Reklameanzeige (nach Janich, 1999) 10 2.4.1. Schlagzeile 11 2.4.2. Fließtext 11 2.4.3. Slogan 12 2.4.4. Bildelemente 12 2.5. Die Zeichentypologie des Werbetextes 13 3. Eine empirische Analyse von französischen Werbetexten 15 3.1. Geringe bzw. keine Beziehung zwischen bildlichen und sprachlichen Elementen 16 3.2. Das Bild übernimmt Funktionen sprachlicher Elemente 17 3.3. Die Anordnung der sprachlichen Elemente visualisiert die Textaussage 18 3.4. Der Bildteil determiniert den sprachlichen Textteil 19 3.5. Die Sprache determiniert den bildlichen Textteil 20 3.6. Sprachliche und bildliche Textelemente determinieren sich wechselseitig 21 3.7. Merkmalsübertragung durch bildliche und sprachliche Elemente 22 4. Fazit 24 5. Literaturverzeichnis 25 6. Anhang: Die analysierten Reklametexte 26 1
1. Einleitung: Stichwort Multimedia Schlagwörter wie Multimedia oder Medienkompetenz sind aus unserer medien-orientierten Gesellschaft nicht mehr weg zu denken. Jedes Grundschulkind hat eine Vorstellung davon, was Multimedia bedeutet und nimmt für sich zurecht - in Anspruch, multimediale Erfahrungen gesammelt zu haben. Nur ist die Vorstellung, was es mit diesem so häufig im modernen Sprachgebrauch auftauchenden Wort auf sich hat, im wesentlichen geprägt von dem Fachgebiet, in dem man von diesem Wort geradezu inflationären Gebrauch macht: dem Gebiet der Computertechnologie bzw. dem Verkaufs- bzw. Konsumbereich der Computerindustrie. Multimedia bezieht sich hier quasi auf alle Komponenten eines modernen Computers, die die verschiedenen Kommunikationskanäle betreffen. (z.b. Soundkarten für den Audio-Bereich, Grafikkarten für den visuellen Bereich, und die verschiedensten Elemente, die die Kanäle miteinander verbinden, wie Fernsehkarten, Modem für den multimedialen Internetzugang etc.) Die Tatsache, dass hier die verschiedenen Kanäle quasi zusammenwirken, rechtfertigt sicherlich die Bezeichnung Multimedia. Allerdings ist dieses Phänomen der multimedialen Kommunikation kein neues, wie es vielleicht der häufige Gebrauch des Wortes in Zusammenhang mit neuen Technologien vermuten lässt. Sobald verschiedene Medien zusammenwirkend eine Nachricht oder Information übermitteln, lässt sich von Multimedia sprechen. Insofern haben die Grundschulkinder recht mit ihrer Aussage, sie hätten ausgiebig multimediale Erfahrungen gesammelt. Denn was ist ein Kinderbuch, in dem Bildinformationen gleichwertig neben verbalen Informationen (u. U. auch noch in Verbindung mit taktilen oder akustischen Reizen) dargeboten werden, anderes als ein multimedialer Text? Auf verschiedenen Kanälen wird eine zusammenhängende Nachricht vermittelt, die aus verschiedenen Zeichensystemen (Buchstaben, Bilder, Fotos, Geräusche etc.) aufgebaut ist. Somit werden also im alltäglichen Leben unsere multimedialen Fähigkeiten, Nachrichten, die aus dem Zusammenspiel verschiedener Zeichensysteme resultieren, zu entschlüsseln, fast ununterbrochen in Anspruch genommen. 1.1. Das Gebiet der Semiotik Die Analyse multimedialer Texte fällt in den Bereich der Semiotik, deren einfachste und am meisten verbreitete Definition lautet: Die Semiotik ist die Wissenschaft von den Zeichen. (Nöth, 1985, S. 1) Es sei allerdings angemerkt, dass diese Definition lediglich einen ersten Anhaltspunkt für die Bestimmung des wissenschaftlichen Gebietes der Semiotik liefert. (vgl. Nöth, 1975, S. 4) 2