Nachhaltigkeit in der Transportlogistik Praxisbeispiel der Unternehmenskooperation GV trucknet

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Transkript:

Nachhaltigkeit in der Transportlogistik Praxisbeispiel der Unternehmenskooperation GV trucknet Nachhaltigkeits konkret Wo anfangen? Wie umsetzen? Arbeitshilfen und Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis 17.02.2011, Ulm

Inhalt Präsentation GV trucknet Was verstehen wir unter Nachhaltigkeit? Wieso ist es für uns ein wichtiges Thema und wie beschäftigen wir uns mit der Nachhaltigkeit? Wege und Ziele einer nachhaltigen Transportwirtschaft

Kennzahlen GV trucknet GV trucknet: Kooperation von eigenständigen Speditionsunternehmen Umsatz 2011: 129 Mio. (gemäß Budgets 2011) 876 Mitarbeiter (Stand 31.12.2010) Eigenfuhrpark: 708 ziehende Einheiten (Stand 31.12.2010) Lager- und Logistikflächen: 30.000 m² Schwerpunkte: Automotive, Systemverkehre, Papier, Textil, F&B

Standorte GV trucknet

Nachhaltigkeit in der Unternehmensphilosophie Der Mensch, als Kunde oder Mitarbeiter, stellt den Mittelpunkt unseres Unternehmens dar. Grundwerte wie Respekt, Anerkennung, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sind die ethischen Pfeiler im täglichen Miteinander... (Auszug aus der Unternehmensphilosophie Große-Vehne) Nachhaltigkeit ist in unserer Philosophie fest verankert Nachhaltigkeit Zukunftssicherung; langfristige Ausrichtung des Unternehmens unter gleichzeitiger Berücksichtigung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Aspekte Umwelt Wirtschaft Soziales

Nachhaltigkeit wieso? Um auftretenden und künftigen Aufgabenstellungen entsprechen zu können. Beispielsweise: Nachwuchsqualifikation Fachkräftemangel Gesundheitsbetrachtung Mitarbeiterzufriedenheit 40 35 30 25 20 15 10 5 0 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-63 Jahre

Nachhaltigkeit wieso? Um auftretenden und künftigen Aufgabenstellungen entsprechen zu können. Beispielsweise: CO² - Abgasemissionen Lärmemissionen Innovationsaufgeschlossenheit

Nachhaltigkeitsaustausch GV trucknet steter Austausch mit Kunden, Lieferanten, Kollegen und Mitarbeitern Partner des Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke (ZNU) Teilnehmer am Runden Tisch für Nachhaltigkeit des Instituts für Nachhaltigkeit in Verkehr und Logistik der Hochschule Heilbronn Forschungsprojekte mit verschiedenen Hochschulen (beispielsweise Effizienzcluster NRW)

Wie versuchen wir das Thema Nachhaltigkeit im Betrieb umzusetzen? DIN ISO 14001 teilweise zertifiziert. Nachteil ist, dass es eine Umweltnorm ohne klare Vorgaben ist. Gremien die die Mitarbeiter in Entscheidungen integrieren soll. Bspw. Fahrersprecher. Mitarbeiter als Nachhaltigkeitspate. Transparenz im Unternehmen. CO²-Fußabdruck wird gerade erstellt. ZNU-Nachhaltigkeitscheck als Maßstab. später Nachhaltigkeitszertifikat anstelle von 14001.

ZNU - Nachhaltigkeitscheck

Nachhaltige Unternehmensführung Philosophie beinhaltet alle drei Säulen der Nachhaltigkeit Aktive Gestaltung von Nachhaltigkeitszielen (im wissenschaftlichen wie im wirtschaftlichen) Teamorientiertes Arbeiten Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt werden beobachtet und erfasst Offene Unternehmenskommunikation durch regelmäßige Gesprächskreise und Rundschreiben Wissenstransfer mit Internen und Externen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses

Umwelt Klima / Energie Einsatz von neuen Techniken, bspw. Telematik: effizientere Tourenplanung Spritkontrolle Vermeidung von Leerkilometer Stromsparlampen in Büro und Hallen CO² Fußabdruck Systematische Erfassung, Auswertung und Überwachung des CO² Ausstosses Gezielte Ansprache zum umweltbewussten Fahren Ziel natürliche Ressourcen zu schonen via elektronischer Mittel (Archivierung, Schnittstellen, Telematik, etc.)

Umwelt - Ressourcen Erfassung und Auswertung von Abfallmengen mit Ziel Senkung der Abfallmengen und Mülltrennung Einsatz eines modernen Fuhrparks (Euro 5-Anteil 98%) Durchführung regelmäßiger Fahrerschulungen u.a. zur umweltgerechten Fahrweise mit Ziel Senkung der Spritverbräuche Feldversuche und Einsatz alternativer Antriebstechnologien beispielsweise Projekt Hybridfahrzeug und Nanotechnologie Einsatz von innovativer Fahrzeugtechnik (BigMaxx) Bewerbung um die Teilnahme am Feldversuch langer LKW

Wirtschaft - Qualität Zertifizierungen nach DIN ISO 9001 und DIN ISO 14001 Kundenaudits und Kundenzufriedenheitsanalysen mit der Zielsetzung kontinuierlich besser zu werden Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen zur Erarbeitung nachhaltiger Qualität Messung quantitativer Qualitätsmerkmale beispielsweise Pünktlichkeit

Wirtschaft - Wertschöpfung Kosten für die Umweltauswirkung (Maut) werden in die Preise einkalkuliert Beteiligung der Mitarbeiter an der Wertschöpfung Bezahlung fairer Löhne (gemäß den Rahmenbedingungen) Bezahlung fairer Unternehmerraten (gemäß den Rahmenbedingungen)

Wirtschaft - Chancengleichheit Mitspracherecht der Mitarbeiter Förderung zukünftiger Generationen durch die Ausbildungsförderung (verschiedene Ausbildungsberufe, Berufskraftfahrerausbildungsinitiative) Interne Diskussion und Betrachtung über Schaffung von Softfacts, welche einen strategischen Wettbewerbsvorteil bedeuten können

Soziales - Gesundheit Coaching (Stress- und Konfliktmanagement) Kostenlose Bereitstellung von Getränken, Obst und Aufmerksamkeiten Förderung von Sportaktivitäten Gesundheitsberatung durch Physiotherapeuten mit dem Ziel der Senkung von Rückenbeschwerden Projekt mit der Zeitschrift Fernfahrer zur Gesundheitsförderung im Berufsbild Berufskraftfahrer (Stress, Ernährung, etc.) Entwicklung von neuen Arbeitszeitmodellen

Soziales - Bildung Weiterbildung des Fahrpersonals in regelmäßigen Schulungen Gezielte Fortbildungsmaßnahmen für kaufmännische Mitarbeiter Regelmäßige Informationsveranstaltungen Regelmäßige teamfördernde Veranstaltungen wie Grillfeste, Bowling usw.

Soziales - Demographie Aufgrund des demografischen Wandels wird Personalmanagement als strategischer Faktor angesehen. Ausbildung von BKF als Wettbewerbsvorteil Systematische Unterstützung von regionalen Arbeitsmärkten Teilnahme an Ausbildungsmessen zur Stärkung der Region

Fazit: Die Nachhaltigkeit ist für uns ein langfristiges, strategisches Ziel, da sie die wichtigsten Faktoren der Zukunft (Ökologie und Soziales) unter der Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen betrachtet. Nur über eine gesicherte Existenz können die sozialen und umwelttechnischen Komponenten dargestellt werden. Mithin müssen die drei Säulen in Einklang stehen; um sowohl volks- als auch betriebswirtschaftliche Interessen nachhaltig zu sichern.

vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.