Politik Michael Neureiter Die Beziehung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zur Kommunistischen Partei Israels (MAKI) Studienarbeit
1 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät Übung: Akteure und Systeme der internationalen Politik Wintersemester 2009/10 Die Beziehung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zur Kommunistischen Partei Israels (MAKI) Verfasser: Michael Neureiter BA Politik und Gesellschaft 3. Fachsemester Abgabetermin: 01.03.2010
2 Inhaltsverzeichnis A: Einleitung... 3 B: Die Beziehung der SED zur MAKI... 5 1. Rahmenbedingungen... 5 1.1 Die Interessenlage der DDR im arabischen Raum... 5 1.2 Das Verhältnis der DDR zum Staat Israel... 7 1.3 Die SED und die kommunistischen Parteien in der nicht-sozialistischen Welt... 9 2. Charakteristika und Entwicklung der Beziehung zwischen SED und MAKI... 11 2.1 Grundzüge des Verhältnisses SED MAKI bis 1965... 11 2.2 Die Spaltung der MAKI 1965 und die Reaktionen der SED... 13 2.3 Das Zerwürfnis zwischen SED und MAKI nach dem Sechstagekrieg... 16 C: Fazit... 19 D: Literaturverzeichnis... 21
3 Einleitung Über die äußerst schwierige und konfliktreiche Relation der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zum Staate Israel findet sich in der Fachliteratur eine relative Fülle an Material. So spricht Peter Dittmar bspw. von einer Nicht-Beziehung, 1 Angelika Timm hingegen bevorzugt den Terminus des gestörten Verhältnisses, 2,3 um nur zwei für die Thematik bedeutende Autoren zu nennen. Die außerstaatlichen (d. h. nicht direkt auf die Regierungen bzw. offiziellen diplomatischen Vertreter anderer Staaten bezogenen) Aktivitäten der DDR in Bezug auf Israel scheinen hingegen vergleichsweise wenig beleuchtet worden zu sein, und das, obwohl z. B. die auswärtige Kulturpolitik und die Vernetzung mit kommunistischen Parteien in nicht-sozialistischen Ländern einen zentralen Stellenwert innerhalb der Außenpolitik der DDR einnahmen. Auch zur Kommunistischen Partei Israels unterhielt die DDR-Führung solche Kontakte, die sich ebenso wie das Verhältnis zwischen der DDR und Israel auf staatlicher Ebene überaus schwierig gestalteten und innerhalb der internationalen Beziehungen der DDR als einzigartig angesehen werden können. Aufgrund dieser beiden Umstände der relativen Vernachlässigung der Thematik einerseits und ihrer konfliktreichen, besonderen und damit auch höchst interessanten Beschaffenheit anderseits ist es das Ziel dieser Arbeit, dem geneigten Leser einen kurzen und zugleich prägnanten Überblick über die Beziehung der DDR-Führung, sprich der SED, zur Kommunistischen Partei Israels, der MAKI, zu gewähren. Um ein umfassendes Verständnis dieses Verhältnisses zu gewährleisten, ist es jedoch notwendig, zunächst dessen Rahmenbedingungen näher zu erläutern. Hierzu zählen die generellen außenpolitischen Interessen der SED-Spitze, insbesondere deren Interessenlage im arabischen Raum, die Beziehung zwischen der DDR und Israel auf staatlicher Ebene sowie die allgemeine Beschaffenheit der Zusammenarbeit der SED mit kommunistischen Parteien außerhalb des Ostblocks. Im Hauptteil dieser Arbeit soll dann die Entwicklung der Beziehung zwischen SED und MAKI in ihren Grundzügen nachgezeichnet werden. Dabei sollen insbesondere die Spaltung der MAKI Mitte der 1960er und die hierauf folgenden Reaktionen der SED in den Fokus des Interesses gerückt werden. In einem abschließenden Fazit werden die zentralen Erkenntnisse dieser Arbeit noch einmal komprimiert zusammengefasst, wobei auch die im Laufe der folgenden Ausführungen auftauchenden 1 Vgl. Dittmar, Peter: DDR und Israel. Ambivalenz einer Nicht-Beziehung. Teil I u. II. In: Deutschland-Archiv 7/1977, S. 736-754 und 8/1977, S. 848-861. 2 Vgl. Timm, Angelika: DDR-Israel: Anatomie eines gestörten Verhältnisses. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament. B 4/93, S. 46-54. 3 Vgl. Timm, Angelika: Hammer, Zirkel, Davidstern. Das gestörte Verhältnis der DDR zu Zionismus und Staat Israel. Bonn 1997.