Projektvorschläge Pfarrhaus Brienz Bild: Samuel Müller Liebe Gemeindemitglieder Vergangenes Jahr hat der Kauf des Pfarrhauses hohe Wellen geworfen. Wie Sie den Medien entnehmen konnten und anlässlich der letzten Versammlung informiert wurden, hat die Kirchgemeinde das Pfarrhaus inzwischen gekauft. Nutzen und Gefahr gehen am 1. 6. 2016 an die Kirchgemeinde über. Weiter wurde an der letzten Versammlung informiert, dass die Geigenbauschule ein Gesuch gestellt hat, das Pfarrhaus während der Zeit ihres Umbaus benutzen zu dürfen. Der Kirchgemeinderat hat dieses Gesuch bewilligt, unter der Bedingung, dass der Beginn der Residenzpflicht um ein Jahr nach hinten verschoben wird. Vom Kanton wurde dies nun bewilligt. Der Vorteil für uns ist, dass wir ein Jahr mehr Zeit haben und die baulichen Massnahmen in Ruhe und überlegt angehen können. Wie das Pfarrhaus nun renoviert oder umgebaut wird, ist offen. Letztes Jahr wurde ein mögliches Projekt der Firma Hofschneider Thun vorgestellt. Der Kirchgemeinderat möchte an der nächsten Versammlung die Meinung einholen, in welche Richtung es gehen soll. Wir haben drei Varianten grob ausgearbeitet, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Im Folgenden werden sie kurz vorgestellt und Vor- und Nachteile erläutert. Sie können sich so ein Bild machen, damit Sie Ihre Meinung an der Versammlung einbringen können. Bei allen drei Varianten wird der Keller nicht ausgebaut, da wir über genug öffentlichen Raum verfügen und die Ausbaukosten über die Mieteinnahmen nicht erwirtschaftet werden könnten. Ausserdem benötigen wir für die Wohnungen Nebenräume, d.h. Keller.
Die Kosten sind Grobschätzungen, es ist mit möglichen Abweichungen bis zu 25% zu rechnen. Im Folgenden finden Sie nun die Grobvarianten. Machen Sie sich ein Bild, wägen Sie ab, was für die Kirchgemeinde die beste Variante ist. Wir geben an dieser Stelle zu bedenken, dass wir in Zukunft mit zwei schwierigen Faktoren zu kämpfen haben: 1. Die Anzahl Mitglieder der Kirche nimmt stetig ab, wir müssen uns daher auf abnehmende Steuereinnahmen einstellen. 2. Vom Kanton ist immer weniger Geld zu erwarten, das heisst, die Kirchgemeinde wird immer mehr selber zahlen müssen. Gerade bei den Pfarrerlöhnen fällt das stark ins Gewicht. Kosten: Die erheblich höheren Kosten von Variante drei kommen daher, dass bei dieser Variante das ganze Dach vorzeitig saniert und gedämmt werden muss. Dies ist auf den Plänen gut ersichtlich (Wärmemantel rot). Finanzierung: Die Finanzierung ist zum heutigen Zeitpunkt sehr schwierig einzuschätzen. Erst nach der Ausarbeitung eines konkreten Projektes können die finanziellen Auswirkungen genauer ermittelt werden. Folgendes kann aber vorausgesetzt werden: 1. Bei Varianten 2 und 3 müsste Bauland in Schwanden verkauft werden. Bestenfalls würden die Mieten langfristig die Kosten des Hauses decken. 2. Variante 3 kann nur realisiert werden, wenn zusätzlich das Pfarrhaus Schwanden verkauft wird. Dieser Verkauf hat den grossen Nachteil, dass wir eine Liegenschaft verlieren und damit auf Mietzinsen und auf eine zusätzliche finanzielle Sicherheit für die Zukunft verzichten. Es gilt hier natürlich dasselbe, wie beim Pfarrhaus Brienz: Einmal verkauft, wird die Kirchgemeinde kaum die Möglichkeit haben, das Pfarrhaus Schwanden zurück zu kaufen. Weiter muss die Wohnung im Dachgeschoss (Pfarrhaus Brienz) für einen hohen Mietzins vermietet werden. Zukunftsorientierung und Bedeutung des Entscheids: Der Entscheid für eine der drei Varianten hat für die Kirchgemeinde im Bezug aufs Pfarrhaus Brienz (und Schwanden) die grösste finanzielle Tragweite. Es gilt daher, für die kommenden Generationen, für die Zukunft der Kirche zu überlegen und entsprechend grosse Sorgfalt beim Entscheid walten zu lassen. In diesem Sinne freuen wir uns auf eine sachliche Diskussion anlässlich der kommenden Versammlung.
Der Versammlungsbeschluss wird danach möglichst zügig angegangen. Über die einzelnen Schritte, wie Ausführungsprojekt, Kostenvoranschlag, Finanzierung und Terminierung, werden Sie an zukünftigen Versammlungen informiert werden. Einzelne, vor allem finanzielle Auswirkungen werden Sie als Kirchgemeindemitglieder genehmigen müssen/können. Mit freundlichem Gruss Der Kirchgemeinderat Brienz
Variante 1 (Renovation): Idee: Das Pfarrhaus bleibt in seiner Form bestehen, es wird lediglich renoviert und auf einen neuen Stand gebracht. Alle Installationen werden wo nötig saniert, die Wärmedämmung den bautechnischen Erfordernissen entsprechend gemacht (Warmbereich: Parterre und erster Stock; Kaltbereich: Keller und Estrich). Der Estrich wird nicht ausgebaut. Diese Variante kostet um die Fr. 600'000. Vorteile: günstigste Variante verkürzte Bauzeit Geld kann für Kirchgemeindeaufbau verwendet werden Ursprüngliche Idee des Pfarrhauses bleibt gewahrt Privatsphäre der Pfarrperson bleibt bewahrt (im Haus, aber auch im Garten,...) Ungestörter Pfarrhausbetrieb, Pfarrperson kann ihre Aufgaben ohne Einschränkungen ausführen Nachteile: Hohe Ausgaben für wenig Wertvermehrung Für Pfarrperson ohne Familie sehr gross / zu gross keine zusätzlichen Mieteinnahmen Späterer Ausbau ist teurer und umständlicher Weitere wichtige Punkte: Einbau weiterer Wohnung später immer noch möglich Ev. Installation in Estrich hochziehen für späteren Ausbau
Variante 2 (2 Wohnungen): Idee: Der Grossteil des Hauses wird so belassen. Im ersten Stock ist die grosszügige, eingeschossige Pfarrwohnung, im Parterre wird eine weitere kleine Wohnung eingebaut. Der Estrich wird nicht ausgebaut. Die Wärmedämmung wird den bautechnischen Erfordernissen entsprechend gemacht (Warmbereich: Parterre und erster Stock; Kaltbereich: Keller und Estrich). Diese Variante kostet um die Fr. 950'000. Vorteile: Projekt wurde bereits etwas detaillierter ausgearbeitet Pfarrwohnung hat eine gute Grösse (nicht zu gross) Mieteinnahmen der zweiten Wohnung Mehr Flexibilität (Pfarrperson kann Wohnung auswählen Einzelpfarrperson in kleine Wohnung, Pfarrfamilie in grosse Wohnung), Residenzpflicht wird in jedem Fall eingehalten Finanziell langfristig am besten tragbar Nachteile: Störung der Pfarrperson als Privatperson und in der Arbeit durch die Bewohner der 2. Wohnung (und umgekehrt) à durch gute Planung weitgehend vermeidbar Dachrenovation nicht eingeplant Dachausbau zu späterem Zeitpunkt schwieriger (weil Haus bewohnt ist) und teurer Weitere wichtige Punkte: Ev. Installation in Estrich hochziehen für späteren Ausbau
Variante 3 (3 Wohnungen/Dachausbau): Idee: Vollausbau: Zusätzlich zur Variante 2 wird der Dachstock ausgebaut und dort eine dritte Wohnung erstellt. Dies bedingt, dass das ganze Dach gedämmt wird und zusätzliche Lukarnen eingebaut werden. Diese Variante kostet um die Fr. 1 900'000. Der Grund für die wesentlich höheren Kosten ist die vorzeitige Sanierung und Dämmung des Dachs. Vorteile: Umbau in einem Zug vereinfacht vieles Es entsteht eine schöne Dachwohnung, wenn zusätzliche Lukarnen erstellt werden Nachteile: Kosten Teures Projekt Ungünstige Vermischung Amtshaus / Privatwohnhaus Problematik Treppenhaus, Gang erster Stock, Nutzung durch drei Parteien