FIB Eine Initiative zu Inklusion vor Ort in Herzogenaurach
Herzogenaurach, Mittelfranken/ Bayern Eine Perle in der Metropolregion Nürnberg/ Fürth/ Erlangen, Landkreis Erlangen-Höchstadt (ERH) mit ca. 24.000 Einwohner Sehr wohlhabende Kommune Firmenzentralen der Weltfirmen Adidas Puma INA / Schaeffler Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt, Sitz in Herzogenaurach Kinder & Jugend: Frühförderung, SVE, Regel-Kitas, HPT Arbeit & Förderung: WfbM, ggmbh für psych. Kranke, Förderstätte Wohnen & Leben: Wohnstätten, Offene Hilfen mit OBA und FeD, Ambulant betreutes Wohnen (in Entwicklung) 2
Wolfgang Jörg Jahrgang 1950, verh., 3 Kinder, Dipl. Ing. Informatik Automatisierungstechnik, IT-Dienstleistung, IT-Outsourcing Projektmanagement und Leitungsaufgaben in größeren Unternehmen Arbeitsende 2012 nach 10 Jahren Selbstständigkeit in IT-Management (Projekte und Interimsmanager) und 17 Jahren Wochenend Familie 2012 Ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Stadt Herzogenaurach Soziale Verantwortung als Motivation Ein Sohn mit Förderbedarf (Frühchen, SVE, FZ, BBW) Weiterer Sohn mit Down-Syndrom (SVE, FZ, WfbM) Im engeren Familienkreis zwei Frauen mit MS bereits im mittleren Alter, teilw. bereits Rollstuhlgebunden Es muss eine Alternative zu bisher erfahrener Separierung geben Erfahrung aus beruflicher Vergangenheit sehr nützlich für die Rolle als Behindertenbeauftragter 3
Nicht nur physische Barrieren (Stufen, Straßenquerungen, ) Bandbreite der Barrieren ist viel umfänglicher (Haltung, Einstellung) Leitlinie der Behindertenrechtskonvention (BRK) der UN Anerkennung von Menschen mit Behinderung als vollwertige Bürgerinnen und Bürger, denen alle Menschrechte zustehen und die vor allem nicht benachteiligt werden dürfen Gleichberechtigte und selbst bestimmte Teilhabe aller behinderten Menschen am gesellschaftlichen Leben in allen Lebensbereichen: Barrierefreiheit in jeder Hinsicht Politisches und öffentliches Leben Berufliches Umfeld Kulturelles Leben, Freizeit und Sport Inklusives Bildungssystem 4
Kernsatz Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention (Bildung): Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderung auf Bildung und verpflichten sich, ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen aufzubauen Bildung in jeder Form und jeder Zeit ist der zentrale und fundamentale gesellschaftliche Prozess in einer freiheitlichen Gesellschaft Anspruch der Inklusion und deren Umsetzung wird sich an diesem Prozess beweisen müssen Trotz klarer und eindeutiger Vorgaben (UN-BRK, neue Schulgesetze) eher Verwirrung und Unsicherheit bei Inklusion und Bildung Für Eltern von Kindern mit Behinderungen in der Einschulungsphase Für die Lehrkräfte, v. A. in den Grundschulen Brauchen wir noch Förderzentren? 5
März 2013: Initiative zur Gründung von FIB Forum Inklusion und Bildung im Landkreis ERH Herzogenauracher Behindertenbeauftragter, zwei Mütter von Kindern mit Behinderung, sowie Sprecherin des Bayerischen Elternverbands Heute: 8 Kernteammitglieder Politische Unterstützung durch 2. Bürgermeisterin Herzogenaurach, selbst Grundschullehrerin Nicht die Kinder müssen sich den Kitas und Schulen anpassen. Kitas und Schulen müssen so ausgestattet sein, dass sie alle Kinder aufnehmen können Eltern und Kinder im Fokus, kein akademischer Zirkel 6
Neutrale Beratung und Information In bestehenden Sonderpädagogischen Kompetenz- und Beratungszentren nur Sonderpädagogen und Schulpsychologen aus dem Umfeld Förderzentren keine Vertreter von Regelschulen Neutrale Beratung ist nicht sicher gestellt Neutrale Beratung und Information frühzeitig Individuelle Entscheidung, welche Beschulung unter den gegeben Umständen und Randbedingungen die beste für das Kind ist Regelschule oder Förderschule 7
Unabhängige und objektive Informationssammlung Hinweise und Tipps als Unterstützung und Ratgeber für Eltern von Kindern mit Behinderung, speziell für die Einschulungsphase Ausführlicher Leitfaden zu Inklusion in der Schule Adobe Acrobat Document Flyer Die richtige Schule für ihr Kind Adobe Acrobat Document 8
Förderzentrum auch für Regelschulkinder Unterstützung des FZ (geistige Entwicklung) Herzogenaurach zur Bildung von Partnerklassen im Grundschulbereich Gemeinsamer Unterricht GS + FZ unter dem Dach des FZ Erfahrungen und best practices aus dem Förderzentrenbereich bleiben erhalten und kommen allen Kindern in diesen Partnerklassen zu Gute Ab SJ 14/15 sollen in Bayern auch FZ, die nicht nach dem Regelschul- Lehrplan unterrichten, für nicht behinderte Kinder geöffnet werden Förderplan und indiv. Lernziele anstatt einheitlicher Lehrplan Aufbrechen starrer und separierter Strukturen Ziel bleibt, inklusiver Unterricht unter einem gemeinsamen Dach für alle Kinder mit Ende der Separierung und der scharfer Abgrenzung 9
Internetpräsenz und Öffentlichkeitsarbeit des Forums Inklusion alltäglicher und selbstverständlich werden lassen Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen Informationsveranstaltungen für Kitas, Erzieherinnen und Eltern Lokale Medien und Internet Ausführliche und konzeptionelle Internetseiten des Behindertenbeauftragten speziell zu Inklusion auf der website der Stadt Herzogenaurach www.herzogenaurach.de Eigenständiger Internetauftritt des Forums www.fib-erh.de mit allen Dokumenten und viel Hintergrundinformation zu Inklusion und Bildung 10
Informations- und Interessen- Netzwerk Kontakte herstellen und pflegen Aufbau eines lokalen Informations- und Interessen- Netzwerks Mit allen relevanten Gruppen Herzogenaurach und Landkreis Erlangen-Höchstadt Kontakte auch überregional und Bayernweit Direkte und praktische Auswirkungen für die betroffenen Eltern und Kinder vor Ort 11
Lokales Informations- und Interessen - Netzwerk (im Aufbau) BLLV BEV Regelschulen Schul- Amt FZ Forum Inklusion und Bildung Politik (Stadt LKR) Kita HPT Eltern- Beiräte Bezirk 12
Barrieren beim Aufbau des Netzwerks, Misstrauen, Das Schulamt Informationsmonopol und Informationshoheit Alleinige Pädagogische Sach- und Fachkompetenz "Einmischung" in den Einschulungsvorgang Durch Gespräche mittlerweile Akzeptanz erreicht Die Regelschulen Fühlen sich vielfach überfordert Nicht vorbereitet und nicht geschult Ressourcenproblem (Finanzen, Personal) Gesetzliche Rahmenbedingungen Richtung Inklusion fortschreiben Durch Kontakte und Gespräche Willkommenskultur verbessern 13
Weitere Barrieren Förderzentren und auch deren Umfeld (Sozialindustrie ) fürchten um ihre Monopolstellung, anstatt sich für inklusive Strukturen zu öffnen Starre Strukturen öffnen sich zaghaft Eltern von Kindern ohne Behinderung fürchten um Nachteile Die ausschließliche Leistungsorientierung und Trimmen fürs Gymnasium könnte verloren gehen Mehrheit in diesem Umfeld, speziell auf Funktionärsebene, ist mehr darauf bedacht, ihre liebgewordenen Feindbilder zu pflegen, als dass sie konstruktiv und zukunftsgewandt an neuen Strukturen arbeiten 14
Was hilft gegen diese Barrieren? Unendlich viel Geduld Hartnäckig bleiben Viel Verständnis aufbringen und Ängste nehmen Immer wieder die Gespräche suchen Viele kleine Schritte.. 15
Inklusion ist, wenn anders sein normal ist www.herzogenaurach.de/de/bildung-familie-und-soziales/behindertenbeauftragter Mail: behindertenbeauftragter@herzogenaurach.de www.fib-erh.de Mail: fib-erh@herzomedia.net 16
Backup 17
UN Behindertenrechtskonvention Anderes Menschenbild und Paradigmenwechsel durch UN - BRK Statt Fürsorge/ Mitleid/ Geduldet/ Almosen/ Bittsteller Menschenrechtlicher Anspruch Von Defizit, Krankheit und Abweichung von der Norm Anerkennung menschlicher Vielfalt Von separierten/ parallelen/ abgegrenzten Welten vielfältige offene Gemeinschaft in allen Bereichen Statt Ausgrenzung und Fremdbestimmung Selbst bestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe eines jeden Menschen in der Gemeinschaft 18
UN Behindertenrechtskonvention und Inklusion Inklusion grenzt nicht aus wie Exklusion und will nicht gleichmachen und vereinnahmen wie Integration, sondern akzeptiert die Vielfalt und erlaubt jedem Einzelnen die barrierefreie, gleichberechtigte und selbst bestimmte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und in allen Lebensbereichen 19