KLIMAWANDELANPASSUNG IN ÖSTERREICH



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KLIMAWANDELANPASSUNG IN ÖSTERREICH Ergebnisse der Internet-Befragung im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur Begleitung und Unterstützung der Erstellung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung Therese Stickler Andrea Prutsch Maria Balas REPORT REP-266 Wien, 21

Projektleitung Andrea Prutsch Autorinnen Therese Stickler Andrea Prutsch Maria Balas Lektorat Maria Deweis Satz/Layout Elisabeth Riss Umschlagphoto Peter Tramberend Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Internetbefragung für ihre Beiträge. Gefördert aus Mitteln des Klima- und Energiefonds Weitere Informationen zu Umweltbundesamt-Publikationen unter: http://www.umweltbundesamt.at/ Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Umweltbundesamt GmbH Spittelauer Lände 5, 19 Wien/Österreich Diese Publikation erscheint ausschließlich in elektronischer Form auf www.klimawandelanpassung.at & www.umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt GmbH, Wien, 21 Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-994-67-6

Klimawandelanpassung in Österreich Inhalt INHALT SUMMARY... 5 ZUSAMMENFASSUNG... 7 1 EINLEITUNG... 9 2 DIE ÖSTERREICHISCHE STRATEGIE ZUR KLIMAWANDELANPASSUNG... 11 2.1 Ausgangslage... 11 2.2 Wege zur österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie... 12 3 BETEILIGUNGSPROZESS... 14 3.1 Der Beteiligungsprozess zur Unterstützung der Erstellung der österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie... 14 3.1.1 Information über Anpassung an den Klimawandel... 15 3.1.2 Die organisierte Öffentlichkeit... 15 3.1.3 Die breite Öffentlichkeit... 16 4 INTERNET-BEFRAGUNG... 17 4.1 Vorgehensweise... 17 4.2 Die Bekanntmachung des Fragebogens... 17 4.3 Auswertung der Befragung... 2 4.3.1 Sozio-demografische Merkmale der TeilnehmerInnen:... 2 4.3.2 Inhaltliche Auswertung... 23 5 ANNEX I... 68 5.1 Beiträge zum Thema Klimaschutz... 68 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 3

Klimawandelanpassung in Österreich Summary SUMMARY Even if greenhouse gas emissions were to be stopped completely, a global rise of temperature could not be prevented. Scientific studies show that the reasons for this are the greenhouse gas emissions from the past as well as the inertia of the climate system. It takes a long time for all the consequences (effects) from emissions in the past to emerge. Therefore, adaptation to climate change is widely recognized today as a vital measure for addressing climate change impacts and as a necessary complement to climate mitigation measures. Adaptation includes all activities that help to strengthen different sectors e.g. tourism or agriculture and make them resilient against climate change impacts. Adaptation can adopt a variety of forms such as prevention or reaction to already noticeable changes. Measures may be imposed by the state or initiated by private organizations or the people concerned. Some are happening due to spontaneous individual initiatives, others are planned well in advance. Adaptation may include educational measures raising awareness of climate change impacts, as well as more technical measures such as the shadowing and cooling of buildings, the protection of water resources, the growing of droughtresistant plants or the improvement of communication structures to enhance risk management. The Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Water Management initiated the elaboration of the Austrian national strategy for climate change adaptation in autumn 27. The strategy aims to create a national framework to ensure coordination and harmonization of the various climate change adaptation activities in all areas. Based on technical studies, a first strategic draft position paper, the Policy Paper Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie ( Towards a national adaptation strategy ) was prepared. It is the backbone of the strategy that is now to be elaborated, in a broad dialogue and by including all stakeholders, by 211. All Austrians will be affected - although maybe not all to the same degree - by the impacts of climate change and the necessity to adapt to these impacts. To provide information and raise awareness a web site on climate change impacts and adaptation in Austria has been created: www.klimawandelanpassung.at Via this web site a participatory process was initiated to include the broad public in the elaboration of the strategy. The goal of this internet-participation was to obtain proposals and arrange them according to priority and relevance at an early stage in the discussion process about the national adaptation strategy. The interest in participating in the Austrian adaptation strategy process was considerable: between August and November 29 1,162 persons used this opportunity to give their inputs and opinions concerning climate change adaptation. There was a wide range of material coming from the participants. Many comments focused not only on climate adaptation but also on other climate policies and diverse areas of environment protection, sustainable development and lifestyle. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 5

Klimawandelanpassung in Österreich Summary About 9 percent of the participants mentioned that they were very well or well informed about the causes and effects of climate change. By contrast, only 5 % felt equally well informed about climate change adaptation measures. Additionally, a strong demand was expressed for reliable, trustworthy, impartial and matter-of-fact information (no panic mongering) concerning climate change and climate adaptation. The suggestions of the participants were heterogeneous and covered a wide range, e.g. not to distinguish between climate adaptation and other climate measures but rather see them from an overall perspective; to adopt a global view on all climate (adaptation) problems especially when dealing with disasters, issues of justice and fairness, supporting less developed countries with know-how, dealing with refugees, ; the need for detailed guidance and instructions on personal initiatives or lifestyle changes; more participation of the broad public and the inclusion of social matters. The detailed results of the internet participation process, together with an overview of how these results are already discussed in ongoing workshops and how they will be processed in the future dialogue for the national adaptation strategy, are the main themes considered in this report. All contributions of the participants concerned with climate mitigation policies rather than climate change adaptation can be found in the annex of this report. The project team would like to thank all those who participated in the online participation process for their contributions regarding the content, layout or the technical design of the questionnaire. 6 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Klimawandelanpassung in Österreich Zusammenfassung ZUSAMMENFASSUNG Die Anpassung an den Klimawandel stellt neben dem Klimaschutz die wichtigste Säule der Klimapolitik dar. Selbst wenn der Ausstoß vom Treibhausgasen von einem Tag auf den anderen gestoppt werden könnte, wird sich das Klima bedingt durch die CO 2 -Belastungen der Vergangenheit und die Langsamkeit, mit der das Klimasystem auf diese Vorgänge regiert verändern. Neben Klimaschutzmaßnahmen sind aus diesem Grund auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erforderlich. Unter Anpassung versteht man Initiativen und Maßnahmen, die gesetzt werden, um die Empfindlichkeit natürlicher oder menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung zu verringern sowie mögliche Chancen durch veränderte klimatische Bedingungen zu nutzen (IPCC, 27). Man kann unterscheiden zwischen vorausschauender (pro-aktiver) und reaktiver, privater und öffentlicher sowie autonomer und geplanter Anpassung. Wie können wir uns nun an diese Klimaänderung anpassen? Worauf muss bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen besonders geachtet werden und wo sollen die Schwerpunkte liegen? Diesen und weiteren Fragen stellt sich die gerade in Erarbeitung befindliche österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Die nationalen und internationalen Rahmenbedingungen zur Erstellung einer Strategie zur Anpassung an den Klimawandel bilden den ersten Teil des Berichts. Vorgestellt werden die bisher erstellten fachlichen Grundlagen sowie wie das Policy Paper Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie. Eine Darstellung schon vorhandener öffentlich zugänglicher Information und der Webseite www.klimawandelanpassung.at zeigt, wie das Thema derzeit in Österreichbehandelt wird. Anschließend erfolgt eine Darstellung, wie Vertreterinnen und Vertreter der organisierten Öffentlichkeit (z. B. Kammern, Bundesländer, NGOs wie etwa das Rote Kreuz oder der Alpenverein) in die Erstellung der Strategie eingebunden werden. Da die Anpassung an den Klimawandel alle Menschen betreffen wird, wurde der österreichischen Bevölkerung die Möglichkeit gegeben, sich 29 über eine Online-Befragung zum Thema Anpassung zu Wort zu melden und Anregungen zu geben. Der vorliegende Bericht stellt vorrangig die Ergebnisse der Internet-Befragung dar. 1.162 Personen nutzten die Gelegenheit der Mitsprache über Internet. Der Bericht zeigt die Bewertung der vorgegebenen Themen (z. B. persönlicher Informationsstand, Handlungsbedarf und Handlungsbereitschaft), die nach Benotungssytemen erfolgte. Zusätzlich konnte auch freier Text mit Anregungen, Kommentaren und Aufforderungen eingegeben werden. Diese Texte wurden zu Themenbereichen zusammen gefasst, um sie möglichst gut in den laufenden Dialog zur Erstellung der Strategie einbringen zu können: Naturgefahren, Tourismus, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bauen/Wohnen, Elektrizitätswirtschaft/Energiesysteme, Wasserwirtschaft, Naturschutz (natürliche Ökosysteme/Biodiversität), Gesundheit und Verkehrsinfrastruktur. Die Anmerkungen und Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr breit gefächert und heterogen. Handlungsbedarf wird auf unterschiedlichsten Ebenen sowohl für die Politik, für die Wirtschaft aber auch für jeden Einzelnen gesehen. Sehr deutlich wurde bei- Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 7

Klimawandelanpassung in Österreich Zusammenfassung spielsweise die Forderung nach einer nicht nur österreichischen, sondern globalen Sicht von Anpassung formuliert. Weitere Anmerkungen betrafen die allgemein politisch-gesellschaftliche Ebene: die Forderung nach mehr Mitsprache, der Ein-Welt-Gedanke und allgemeine Anforderungen an die Österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel sowie Bewusstseinsbildung, Forschung und bessere und sachlichere Information. Alle Beiträge zum Thema Klimaschutz wurden getrennt gesammelt und aufbereitet und sind im Annex des Berichtes dargestellt. Sie wurden an die zuständigen Stellen im Lebensministerium weitergeleitet. Neben der Präsentation der Resultate der Befragung wird gezeigt, wie diese Ergebnisse der Einbindung der Öffentlichkeit in die schon laufenden Arbeiten zur Erstellung der Strategie eingespielt werden. 8 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Klimawandelanpassung in Österreich Einleitung 1 EINLEITUNG Selbst durch einen vollständigen Stopp des Ausstoßes von Treibhausgasen ist eine fortschreitende globale Temperaturerhöhung unvermeidbar. Gründe dafür so zeigen wissenschaftliche Studien sind die Treibhausgasemissionen aus der Vergangenheit und die Trägheit des Klimasystems. Ein sich änderndes Klima wirkt sich direkt und indirekt auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft aus. Einflüsse sind etwa auf die menschliche Gesundheit, die Lebensmittelproduktion und die Wasserverfügbarkeit zu erwarten. Deshalb wird seit einigen Jahren neben dem Klimaschutz auch vermehrt über notwendige Schritte zur Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels diskutiert. Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Anpassung an Klimafolgen als zweite Säule der Klimapolitik eine unerlässliche Ergänzung zum Klimaschutz darstellt. Als Anpassung werden jene Aktivitäten bezeichnet, mit deren Hilfe unterschiedliche Bereiche wie z. B. Tourismus oder Landwirtschaft die Folgen des Klimawandels möglichst unbeschadet überstehen können. Diese Aktivitäten können vielfältig sein: manche sorgen vor, andere reagieren auf bereits eingetretene klimatische Veränderungen; manche werden vom Staat initiiert, andere von privaten Organisationen oder betroffenen Menschen; manche geschehen aus Eigeninitiativen, andere sind geplant (z. B. vom Staat). Anpassungsmaßnahmen sind zum Beispiel in der Land- und Forstwirtschaft der Einsatz von Pflanzen, die besser mit Temperaturstress umgehen können, der Ausbau von Kommunikationssystemen zur Verbesserung des Risikomanagements, die Beschattung und Kühlung von Gebäuden, die Sicherstellung der Wasserversorgung usw. In Österreich wurde der Prozess zur Erarbeitung einer nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel im Herbst 27 unter der Federführung des Lebensministeriums begonnen. Das Ziel der Strategie ist es, einen bundesweiten übergeordneten Rahmen zu schaffen und so die Abstimmung aller Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in unterschiedlichen Fachbereichen zu ermöglichen. Auf Basis von fachlich-inhaltlichen Studien wurde im Jahr 29 ein erstes strategisches Grundsatzpapier das Policy Paper Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie erarbeitet. Auf dieser Grundlage wird schrittweise die weitere Strategie bis 211 entwickelt. Parallel zu fachlichen Arbeiten wird vom Umweltbundesamt ein Beteiligungsprozess zur Begleitung und Unterstützung der Erstellung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung durchgeführt (finanziert durch den Klimaund Energiefonds). Dieser bietet VertreterInnen der Öffentlichkeit aus Bund und Ländern, Interessenvertretungen sowie weiteren Institutionen die Möglichkeit, sich in die Erstellung der Strategie aktiv einzubringen. Alle Österreicherinnen und Österreicher werden wenn auch in unterschiedlichem Maße von den Auswirkungen des Klimawandels und der Notwendigkeit zur Anpassung betroffen sein. Die Bereitstellung von Information ist ein erster wesentlicher Beitrag zur Bewusstseinsbildung der breiten Öffentlichkeit. Daher wurde im Rahmen eines Beteiligungsprozesses eine Internetseite zu Klimawandel, Klimawandelfolgen und Anpassungsmöglichkeiten in Österreich erstellt (www.klimawandelanpassung.at). Im zweiten Schritt wurde eine Internet- Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 9

Klimawandelanpassung in Österreich Einleitung Befragung durchgeführt. Damit wurde das Ziel verfolgt, bereits zu einem frühen Zeitpunkt anpassungsrelevante Beiträge aus der Bevölkerung zu sammeln, um sie in die Strategieerstellung einfließen lassen zu können. Das Interesse der breiten Öffentlichkeit an der Online-Befragung zum Thema Klimawandel und Klimawandelanpassung war groß: 1.162 Personen nutzten von August bis November 29 die Gelegenheit, ihre Meinung kundzutun. Die inhaltlich durchaus sehr unterschiedlichen und interessanten Beiträge betrafen neben Klimawandel und Anpassung auch allgemeine Umweltschutz-Themen, nachhaltige Entwicklung und Lebensstile. Die Ergebnisse der Internet-Befragung, eine Darstellung, wie diese Ergebnisse in die Arbeitsgruppen zur Erstellung der Strategie zur Klimawandelanpassung eingeflossen sind und wie die noch nicht diskutierten Beiträge noch eingebunden werden sollten, stellen die Hauptthemen des vorliegenden Berichts dar. In einem Annex werden die thematisch dem Klimaschutz zuzuordnenden Beiträge dargestellt. An dieser Stelle sei nochmals allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Internet-Befragung und all jenen, die Anregungen zur inhaltlichen, gestalterischen oder technischen Verbesserung der Umfrage eingebracht haben, ganz besonderer Dank ausgesprochen. 1 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Klimawandelanpassung in Österreich Die österreichische Strategie zur Klimawandelanpassung 2 DIE ÖSTERREICHISCHE STRATEGIE ZUR KLIMAWANDELANPASSUNG 2.1 Ausgangslage Es herrscht auf politischer Ebene weitgehend Einigkeit, dass trotz bestehender Ungewissheit über das tatsächliche Ausmaß der Klimaerwärmung und trotz der Unsicherheiten über die Folgen der Klimaänderung für Mensch und Umwelt Anpassungsmaßnahmen unabdingbar sind. Dies bedeutet nicht, den Klimaschutz als wichtiges Standbein der Klimapolitik zu vernachlässigen. Die Anpassung als zweite Säule der Klimapolitik stellt jedoch eine notwendige und unerlässliche Ergänzung zum Klimaschutz dar. Erste Auswirkungen des Klimawandels, wie das Abschmelzen der Gletscher und Auftauen der Permafrostböden oder Veränderungen in der Vegetationsperiode, sind bereits heute in Österreich sichtbar. Von der Notwendigkeit für Anpassungsmaßnahmen werden unterschiedliche Ebenen betroffen sein: von Einzelpersonen (z. B. aufgrund gesundheitlicher Probleme durch zunehmende Hitzewellen im Sommer) bis hin zu öffentlichen Verwaltungseinrichtungen mit ihren unterschiedlichen Verantwortungsbereichen. Daraus ergibt sich die große Herausforderung eines gut aufeinander abgestimmten Vorgehens sowohl zwischen den einzelnen Bereichen als auch zwischen den Handelnden. Eine Strategie schafft einen solchen bundesweiten übergeordneten Rahmen und ermöglicht so die Abstimmung aller Maßnahmen in den unterschiedlichen Bereichen. Die Aufforderung, eine nationale Klimawandelanpassungsstrategie zu erstellen, findet sich in internationalen Übereinkommen, wie z. B. in der Klimarahmenkonvention 1 (United Nations Framework Convention on Climate Change) oder im Kyoto-Protokoll 2 (Verpflichtung zur Erstellung von nationalen Maßnahmenplänen zur Erleichterung der Anpassung). Auf europäischer Ebene sind es das Second European Climate Change Programme 3 und das Grünbuch zur Anpassung an den Klimawandel in der Europäischen Union 4. Ein Weißbuch zur Anpassung an den Klimawandel 5 wurde Anfang April 29 von der Europäischen Kommission präsentiert. Es gibt einen Aktionsrahmen vor, innerhalb dessen sich die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten sollen. Einige europäische Länder arbeiten derzeit an der Erstellung von nationalen Strategien zur Anpassung an das veränderte Klima (z. B. Norwegen, Tschechien, Portugal) oder haben diese bereits verabschiedet (z. B. Finnland, Deutschland, Niederlande). Anpassung als 2. Säule der Klimapolitik Auswirkungen bereits sichtbar internationale Übereinkommen 1 Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, Art. 4 b & e; S. 6f; http://unfccc.int/resource/docs/convkp/convger.pdf 2 Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, Art. 1 b, S.17; http://unfccc.int/resource/docs/convkp/kpger.pdf 3 European Climate Change Programme II: Impacts and Adaptation; http://ec.europa.eu/environment/climat/eccp_impacts.htm 4 Grünbuch Anpassung an den Klimawandel in Europa Optionen für Maßnahmen der EU, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Brüssel, 27; http://eur-lex.europa.eu/lexuriserv/site/de/com/27/com27_354de1.pdf 5 Weißbuch Anpassung an den Klimawandel in Europa. Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Brüssel, 29; http://ec.europa.eu/environment/climat/adaptation/index_en.htm Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 11

Klimawandelanpassung in Österreich Die österreichische Strategie zur Klimawandelanpassung 2.2 Wege zur österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie Vorarbeiten In Österreich wurde der Prozess zur Entwicklung einer nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel im Jahr 27 unter der Federführung des Lebensministeriums gestartet. Die fachlichen Grundlagen für einen solchen Dialog liefern inhaltliche Beiträge und Studien, die vom Lebensministerium in Auftrag gegeben wurden. Über diese werden Expertinnen und Experten aus Universitäten, Forschungsinstitutionen und Organisationen in die Entwicklung von notwendigen Anpassungsmaßnahmen eingebunden. Policy Paper des BMLFUW Die ersten Ergebnisse dieser Arbeiten liegen bereits vor: Die Ist-Stand-Erhebung zur Anpassung an den Klimawandel in Österreich 6, in der Forschungsprojekte und schon laufende Maßnahmen aufgelistet werden. Erste Handlungsempfehlungen 7 für fünf Sektoren (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Tourismus und Elektrizitätswirtschaft), die unter Einbindung von ExpertInnen aus der Wissenschaft, der Verwaltung und von Interessenvertretungen erarbeitet wurden. Diese inhaltlichen Vorarbeiten bildeten ein erstes Grundgerüst. Daraus wurde als erstes politisches Grundsatzpapier das Policy Paper Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie (BMLFUW 29 8 ) erstellt. Es liefert einen Überblick über die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels in Österreich und zeigt die Verwundbarkeit der Sektoren auf. Enthalten sind unter anderem Leitgedanken zur Anpassung und erste Handlungsvorschläge für die Sektoren Land-, Forst-, Wasser- und Elektrizitätswirtschaft sowie für den Tourismus. Auf dieser Grundlage wird schrittweise die weitere Strategie entwickelt. Das Policy Paper bildete auch den Ausgangspunkt für die Diskussionen im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur Unterstützung der Erstellung der österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie. Die weitere Einbeziehung der Fachöffentlichkeit in die Strategieerstellung findet durch vom Lebensministerium initiierte zusätzliche inhaltliche Arbeiten zu weiteren von der Klimaänderung betroffenen Bereichen statt. Derzeit werden im Auftrag des Lebensministeriums weitere Handlungsempfehlungen für folgende Sektoren ausgearbeitet: Bauen und Wohnen, Schutz vor Naturgefahren, Gesundheit, natürliche Ökosysteme/Biodiversität und Verkehrsinfrastruktur. Die erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlagen und Anregungen werden analog zu den ersten Handlungsempfehlungen anschließend von den Vertreterinnen und Vertretern der organisierten Öffentlichkeit im Beteiligungsprozess diskutiert und fließen in die Weiterentwicklung des Policy Papers ein. 6 http://www.umweltnet.at/article/articleview/69919/1/798 7 http://www.umweltnet.at/article/articleview/71921/1/798 8 http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/7627/1/798 12 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Klimawandelanpassung in Österreich Die österreichische Strategie zur Klimawandelanpassung Arbeiten und Prozesse zur Entwicklung der nationalen Anpassungsstrategie hellgrau = inhaltliche Arbeiten, mittelgrau = strategisches Grundsatzpapier auf das die weitere Entwicklung der Anpassungsstrategie aufsetzt, dunkelgrau: Beteiligungsprozess Abbildung 1: Darstellung der zeitlichen Abfolge der Arbeiten und Prozesse zur Entwicklung der nationalen Anpassungsstrategie für die Jahre 27 bis 29. Arbeiten und Prozesse zur Entwicklung der nationalen Anpassungsstrategie hellgrau = inhaltliche Arbeiten, mittelgrau = strategisches Grundsatzpapier auf das die weitere Entwicklung der Anpassungsstrategie aufsetzt, dunkelgrau: Beteiligungsprozess Abbildung 2: Darstellung der zeitlichen Abfolge der geplanten Arbeiten und Prozesse zur Entwicklung der nationalen Anpassungsstrategie für die Jahre 29 bis 21. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 13

Klimawandelanpassung in Österreich Beteiligungsprozess 3 BETEILIGUNGSPROZESS 3.1 Der Beteiligungsprozess zur Unterstützung der Erstellung der österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie die Einbindung der Öffentlichkeit soll zu einer umsetzbaren Strategie führen Gerade, wenn es um vielschichtige Themen wie den Klimawandel und Anpassung an den Klimawandel geht, die durch eine Unvollständigkeit wissenschaftlicher Daten und einen hohen Grad an Risiko gezeichnet sind, ist ein intensiver gesellschaftlicher Dialog notwendig. Daher werden ab Mai 29 sowohl VertreterInnen der organisierten Öffentlichkeit als auch die breite Öffentlichkeit bei der Erstellung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung einbezogen. Es kann nicht von oben oder nur von ExpertInnen bestimmt werden, wie viel Risiko getragen oder wie etwa mit den regional und sektoral unterschiedlichen Notwendigkeiten zur Klimawandelanpassung umgegangen werden soll. Die zur Anpassung notwendigen Maßnahmen werden verschiedenste Bereiche (z. B. Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Naturgefahren, Gesundheit) und Entscheidungsebenen (z. B. Bundesebene, Landesebene, Regionsebene) betreffen und auch in die unmittelbaren Lebensbereiche vieler Menschen eingreifen. Hier sind ein Meinungsaustausch und das gemeinsame Lernen aller Betroffenen notwendig. Zusätzlich gewinnt eine politische Strategie an Qualität, wenn verschiedene Sichtweisen, Interessen und Bedürfnisse sowie unterschiedliches Wissen, Erfahrungen aus der Praxis und breit gestreute Expertise eingebracht werden. Eine breite Beteiligung bei einer Strategieerstellung bringt vielfachen Nutzen 9 : ausgewogenere Lösungen, eine bessere Entscheidungsqualität, eine höhere Akzeptanz von Entscheidungen, weniger Konflikte bei der Umsetzung, stärkere Identifikation mit den notwendigen Maßnahmen. Im Rahmen des Projektes Beteiligungsprozess zur Begleitung und Unterstützung der Erstellung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung, das vom Klima- und Energiefonds finanziert wird, wird die Öffentlichkeit eingeladen, sich am Dialog zur Erstellung der österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie zu beteiligen. Die einbezogene Öffentlichkeit teilt sich dabei auf in die organisierte Öffentlichkeit, die breite Öffentlichkeit. 9 Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung (28; vom Ministerrat beschlossen am 2.7.28) sowie vgl. Renn, O. & Schweizer, P-J (29): Inclusive Risk Governance: Concepts and Application to Environmental Policy Planning, Env. Pol. Gov. 19, 174 185. 14 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Klimawandelanpassung in Österreich Beteiligungsprozess 3.1.1 Information über Anpassung an den Klimawandel Das Thema Klimaschutz ist bereits seit vielen Jahren in den Medien präsent. Die Notwendigkeit zur Anpassung an den Klimawandel wird aber sowohl in Wissenschaftskreisen als auch in der Politik erst seit einigen Jahren verstärkt diskutiert. Ausführliche Information ist die Grundlage für jegliche Form von Öffentlichkeitsbeteiligung. Im Rahmen des Projektes Beteiligungsprozess zur Begleitung und Unterstützung der Erstellung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung wurde daher die Internet-Seite www.klimawandelanpassung.at eingerichtet. Die Web-Seite enthält ausschließlich Informationen zu Klimawandelanpassung um so die thematische Abgrenzung zum Klimaschutz sicherzustellen. Sie bietet umfassende Informationen zum Klimawandel in Österreich und zu konkreten Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel. Des Weiteren gibt die Website einen Überblick über Fachinformationen, die in die Erarbeitung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung Eingang finden. Zusätzlich wird der Prozess zur Unterstützung der Erstellung der Strategie nachvollziehbar dargestellt. gute Information ist die Basis für Beteiligung Information über Internet Die Internet-Seite www.klimawandelanpassung.at enthält folgende Inhalte: Klimawandel in Österreich: beobachtete Klimaänderung, Klimaszenarien für die Zukunft, Folgen der Klimaänderung, Vulnerabilitätsabschätzung Anpassung an den Klimawandel: Internationale Prozesse, Leitgedanken einer Anpassung, Anpassungsmöglichkeiten Nationale Anpassungsstrategie: Rahmenwerk, Schritte zur nationalen Anpassungsstrategie (Ist-Stand-Erhebung, Ausarbeitung erster Handlungsoptionen, Policy Paper) Beteiligungsprozess: Einbindung der breiten Öffentlichkeit, der organisierten Öffentlichkeit und der Fachöffentlichkeit, Ergebnisse des Beteiligungsprozesses, Grundsätze des Beteiligungsprozesses Datenbank Klimawandelanpassung: durchgeführte Anpassungsaktivitäten in Österreich in Forschung und Praxis Links Glossar 3.1.2 Die organisierte Öffentlichkeit Personen aus der öffentlichen Verwaltung (z. B. Bund, Länder), den Interessenverbänden (z. B. Landwirtschaftskammer, Industriellenvereinigung), den Umweltorganisationen (z. B. Umweltdachverband, Naturfreunde) und weiteren Institutionen (wie z. B. dem Roten Kreuz) sind in Rahmen des begleitenden Beteiligungsprozesses in die Erstellung der nationalen Anpassungsstrategie eingebunden. Interessenvertreter bringen Expertise und Praxiswissen in die Strategie ein Das vorliegende Policy Paper Auf dem Weg zu einer nationalen Anpassungsstrategie 1 des Lebensministeriums mit ersten Handlungsempfehlungen für fünf Sektoren (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus, Wasserwirtschaft und 1 http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/7627/1/798 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 15

Klimawandelanpassung in Österreich Beteiligungsprozess Elektrizitätswirtschaft) diente als Grundlage für eine erste vertiefende Diskussion. Die Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der organisierten Öffentlichkeit mit ihrem breiten Spektrum an Wissen, Erfahrungen und Informationen leistet einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zur Erarbeitung der Strategie und deren Qualität und soll ihre Umsetzung unterstützen. Der gemeinsame Dialog umfasst erste Handlungsempfehlungen für die 5 Sektoren aus dem Policy Paper; die Umsetzung der einzelnen Handlungsmöglichkeiten; weiterer Forschungsbedarf; die Diskussion und Einbindung der Ergebnisse aus der breiten Öffentlichkeitsbeteiligung (Internet-Befragung). Ziel ist es, die im Policy Paper enthaltenen Maßnahmenbündel mit den betroffenen Personen hinsichtlich der Umsetzung zu konkretisieren und somit zur Akzeptanzsteigerung, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung der Strategie, beizutragen. 3.1.3 Die breite Öffentlichkeit In nicht allzu ferner Zukunft werden die Auswirkungen des Klimawandels alle Bevölkerungsgruppen wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß treffen. Die Erfahrbarkeit des Klimawandels ist jedoch ähnlich wie bei anderen globalen Umweltveränderungen auch begrenzt, in vielen Fällen abstrakt und vor allem mit sehr langen Zeithorizonten verbunden. Da Klimaänderungen meist weder unmittelbar erfahrbar noch unmittelbar spürbar sind, muss auf wissenschaftliche Messungen und Methoden vertraut werden. Der Klimawandel kann nur sehr selten durch die tägliche Wahrnehmung (schmelzende Gletscher, Hitzetage, ) erfahren werden, sondern wird meist nur über Kommunikationen in der Gesellschaft wahrgenommen. 11 Beteiligung aller Betroffenen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel müssen von der gesamten Gesellschaft getragen werden. Betroffene sollten jedoch auch bei diesem abstrakten und schwierigen Thema möglichst früh eine Möglichkeit bekommen, mitzusprechen. Deshalb hatten alle Österreicherinnen und Österreicher die Möglichkeit, über die Online-Befragung Anregungen zu geben. 11 Bachmann, G. & Beck, S.: In: Kopfmüller, J. & Coenen, R. (Hg.): Risiko Klima. Der Treibhauseffekt als Herausforderung für Wissenschaft und Politik. Frankfurt: Campus 1997, S. 119 157 (Veröffentlichungen des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Bd. 4) 16 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

4 INTERNET-BEFRAGUNG 4.1 Vorgehensweise Die Einbindung der breiten Öffentlichkeit erfolgte durch einen im Internet abrufbaren Fragebogen. Ziel war es, möglichst vielen Österreicherinnen und Österreichern die Möglichkeit zu bieten, sich zum Thema Klimawandelanpassung zu äußern. Die Befragung fand zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Erstellung der Strategie statt. So können Anregungen aus der Bevölkerung schon von Anfang an in die Diskussionen um die angemessenste Form von Anpassung einfließen. Der Fragebogen bestand vorwiegend aus der Möglichkeit zur Bewertung vorgegebener Themen (z. B. persönlicher Informationsstand, Handlungsbedarf und Handlungsbereitschaft), bot aber auch die Gelegenheit, freien Text (Meinungen und Empfehlungen) einzugeben. Dieses Vorgehen wurde gewählt, um viele unterschiedliche Meinungen einheitlich auswerten und zu Schwerpunkten zusammenfassen zu können. Zusätzlich konnten Anregungen und Vorschläge, die in den vorgegebenen Inhalten nicht enthalten waren, aber als wichtig betrachtet wurden, mitgeteilt werden. Sämtliche inhaltliche Fragen sowie deren Auswertung sind in Kapitel 4.3 angeführt. Der Fragebogen war über die Webadresse www.klimawandelanpassung.at abrufbar. Der Befragungszeitraum war 1. August bis 3. November 29. 1.162 Personen nahmen an der Online-Befragung teil. Die Beiträge wurden anonymisiert ausgewertet und die Kommentare zu Schwerpunkten zusammengefasst. Anregungen und Empfehlungen aus der Befragung werden seit Mitte Jänner 21 im Rahmen der laufenden Diskussion zu Erstellung der österreichischen Strategie zur Klimawandelanpassung in die entsprechenden Arbeitsgruppen des Beteiligungsprozesses eingebracht und dort behandelt. Die Ergebnisse der Befragung wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an die bei der Anmeldung angegebene E-Mail-Adresse zugesendet und sind ab Frühling 21 auf der Webseite www.klimawandelanpassung.at abrufbar. 4.2 Die Bekanntmachung des Fragebogens Um einen möglichst breiten Bekanntheitsgrad der Webseite zu erreichen, wurden 65 Institutionen und Organisationen persönlich kontaktiert und um Unterstützung bei der Bewerbung der Befragung gebeten. Zusätzlich verschickte das Umweltbundesamt zwei Presseaussendungen (am 2.9.29 und am 29.1.29). Dank der Unterstützung bei der Bewerbung gab es auf vielen Webseiten, Newslettern oder Internet-Blogs Informationen zur Internet-Befragung: Newsletter (Auswahl) Newsletter von kommunalnet, 28.8.29 CIPRA alpmedia Newsletter 15/29 Forum Umweltbildung Geschnatter (Zeitschrift des Nationalparks Neusiedlersee), Herbst 29 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 17

Energytech-Newsletter September (erstellt von der Energy Agency) fact.s Newsletter des Umweltdachverbandes im September 29 klima:aktiv news newsletter 8 29 Newsletter EU-Umweltbuero 92/29 Newsletter partizipation.at Nr. 3 Klimarettung Newsletter September 29 AustroClim-Information Nr. 2/29 EMAS Newsletter Newsletter Risikodialog VCÖ-Newsletter Im Gseis Nationalpark Gesäuse Magazin Webseiten (Auswahl) Land Steiermark Land Niederösterreich Kärntner Institut für Klimaschutz Stadt Wien (Klimakoordinationsstelle) Wirtschaftskammer Steiermark Forum Umweltbildung ACCC gv.at Klima:aktiv Klimabündnis Kommunalnet.at EU-Umweltbüro Nachhaltigkeit.at (Nachricht der Woche) Österreichischer Alpenverein Umweltbundesamt e-gov (Umweltinformation) Waldviertelportal Regionalmanagement Österreich Regionalmanagement Oberösterreich Universität für Bodenkultur Ökonews.at IG Passivhaus Fossilausstieg jetzt Radio Ö1 Wissen Aktuell, 2.9.29, 13.55 Uhr 18 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Sonstiges Zusätzlich gab es eine Kooperation mit Word Wide Views on Global Warming, einer weltweiten Initiative, die in Österreich vom Institut für Technikfolgenabschätzung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt wurde. Es gab auch verschiedene Einträge auf Facebook sowie Blogs, die auf die Befragung und die vorläufigen Ergebnisse der Befragung aufmerksam machten. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 19

4.3 Auswertung der Befragung 4.3.1 Sozio-demografische Merkmale der TeilnehmerInnen: An der Internet-Befragung nahmen mehr Männer (672; 58 %) als Frauen (49; 42 %) teil 12 : Bei der Zuordnung nach Bundesländern zeigte sich ein deutlicher Überhang der aus Wien stammenden TeilnehmerInnen. Eine besonders geringe Beteiligung gab es trotz der Bemühungen des Projektteams um Bekanntmachung des Internet-Fragebogens über regionale Medien aus den Bundesländern Salzburg und Burgenland. 4.3.1.1.1 Teilnehmende nach Bundesländern TeilnehmerInnen nach Bundesländern 5 45 431 4 35 3 25 255 2 15 1 5 21 117 18 69 53 48 35 25 keine n Wien Niederösterreich Oberösterreich Steiermark Tirol Vorarlberg Kärnten Salzburg Burgenland Abbildung 3: TeilnehmerInnen nach Bundesländern. Wie in vielen Beteiligungsprozessen, die sich nicht ausdrücklich um das Erreichen einer gewissen Bildungsgruppe bemühen, gab es auch in dieser Befragung einen deutlichen Überhang von Personen mit sehr hoher formaler Bildung. Beteiligte mit Fachhochschul- oder Universitätsabschluss sowie Personen mit Matura stellten rund 9 % aller Teilnehmenden. 12 alle Prozentzahlen sind gerundet 2 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Bildungsstand Formaler Bildungsstand der TeilnehmerInnen 8 7 697 6 5 4 347 3 2 1 94 16 8 Fachhochschule/ Universität Matura Lehre Grundschule keine Abbildung 4: Formaler Bildungsstand der TeilnehmerInnen. Alter Altersverteilung der TeilnehmerInnen 4 35 3 25 341 285 293 2 15 154 1 5 32 49 8 unter 2 Jahre 21 3 Jahre 31 4 Jahre 41 5 Jahre 51 6 Jahre 61 7 Jahre über 7 Jahre Abbildung 5: Altersverteilung der TeilnehmerInnen. Die über die Internet-Befragung am besten erreichte Altersgruppen sind die 21- bis 5-Jährigen. Ab 5 Jahren ist eine geringere Beteiligung festzustellen, ab 6 Jahren nimmt die Beteiligung deutlich ab. Gründe dafür können in der geringe- Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 21

ren Internet-Nutzung dieser Altersgruppen liegen. Österreichweit nutzen in der Altersgruppe 5+ noch 5 % das Internet, bei der Gruppe 6+ sind 38 % Internet-Nutzer, während bei der Gruppe 7+ nur noch 2 % dieses Medium verwenden. 13 Allerdings haben sich auch nur 32 Personen unter 2 Jahren an der Umfrage beteiligt, was sicherlich nicht mit der zu geringen Internet-Nutzung 14 zusammenhängen kann. Für das Thema Anpassung an den Klimawandel braucht es vermutlich eine zusätzliche Informationsschiene für Jugendliche über Twitter, Facebook oder Blogs. Teilnehmende aus Organisationen Bei der Anmeldung für den Fragebogen wurde um Auskunft darüber ersucht, ob die Beantwortung als Privatperson oder im Namen einer Organisation erfolgte. 1.1 Personen nahmen als Privatpersonen an der Befragung teil, 51 Personen im Namen einer Organisation, 11 Personen gaben keine Auskunft. Teilnehmende Organisationen (41 ohne Mehrfachnennungen): ÖGUT, Kärntner Institut für Klimaschutz (KIKS), Landesumweltanwaltschaft Tirol, GLOBAL 2, Regionalverband Sauwald (LAG), Region uwe (Urfahr West), Gemeinde Krenglbach, Forschungszentrum für Wald (BFW), Forum Alpenkonvention Kärnten, IG Passivhaus Österreich, BMLFUW Wildbach- und Lawinenverbauung, die umweltberatung NÖ, Tierversuchsgegner Oberhausen e.v. (Dtld.), Find The Base, Zentrum für Soziale Innovation (ZSI), Institut für Soziale Ökologie, Universität Wien, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, ÖAW Kommission für Quartärforschung, AGES, Institut für Hydraulik und landeskulturelle Wasserwirtschaft, Rhomberg Gruppe, Eisenstädter KirchenZeitung, Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft, Benediktinerstift Göttweig, Alpenverein Sektion Amstetten, Wirtschaftskammer Österreich, Verein LEADER-Region NÖ Süd, Stadtplanung Wien MA 18, Stadtgemeinde Weiz, Regionalverband/Regionalmanagement Pongau, Regionalmanagement Kärnten Dienstleistungs GmbH, O.Ö. Energiesparverband, Naturfreunde Österreich, microsolar.at gmbh, Magistrat Salzburg/Umweltschutzkoordinator, Gemeinde Gams bei Hieflau, EU Regionalmanagement Oststeiermark, Department für Bauen und Umwelt Donau Uni Krems, Bürgerinitiative Rettet die Lobau Natur statt Beton, BOKU Wien Doktoratskolleg Nachhaltige Entwicklung Nicht namentlich genannt werden wollten 1 Organisationen. 13 Österreichischer Seniorenbund Internet & Senioren: Fenster in die Welt versus digitaler Graben, 11.Feb. 21 14 77 % aller österreichischen Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren haben Internet Zugang. Quelle: Livingstone, S, and Haddon, L (29), EU Kids Online: Final report. LSE, London: EU Kids Online. 22 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

1.2 1. 8 6 4 2 Privatpersonen und VertreterInnen von Organisationen 1.1 52 1 Privatpersonen Organisationen Doppelnennungen Abbildung 6: Privatpersonen und VertreterInnen von Organisationen. 4.3.2 Inhaltliche Auswertung Die Befragung begann mit allgemeinen einleitenden Fragen zum Thema Klimawandel und leitete anschließend zur Anpassung an den Klimawandel über. Wie ernst ist Ihrer Meinung nach derzeit das Problem der globalen Erwärmung/des Klimawandels? Bewertung von 1 (überhaupt kein Problem) bis 5 (ein sehr ernstes Problem) 7 6 5 4 3 2 1 22 25 1 überhaupt kein Problem Einschätzung des Problems des Klimawandels keine : 155 91 259 61 2 3 4 5 ein sehr ernstes Problem Abbildung 7: Einschätzung des Problems des Klimawandels (ohne Enthaltungen). Die Mehrheit der Befragten sieht im Klimawandel ein sehr ernstes (61) oder zumindest ein ernstes (259) Problem. Als überhaupt kein oder nur sehr geringes Problem schätzen insgesamt 45 Personen den Klimawandel ein. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 23

Im folgenden Fragenblock wollte das Projektteam herausfinden, wie gut sich die TeilnehmerInnen einerseits zum Klimawandel und andererseits zu Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel informiert fühlen. Es stellte sich heraus, dass sich rund 9 % der TeilnehmerInnen sehr gut oder ziemlich gut über die Ursachen und die Auswirkungen des Klimawandels informiert fühlen. Wie gut sind Sie persönlich über folgende Themen informiert? Die Ursachen des Klimawandels Information über die Ursachen des Klimawandels 72 2 3 sehr gut informiert 433 ziemlich gut informiert nicht sehr gut informiert nicht informiert 652 keine Abbildung 8: Information über die Ursachen des Klimawandels. Die verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels Information über die Auswirkungen des Klimawandels 17 26 331 sehr gut informiert ziemlich gut informiert nicht sehr gut informiert nicht informiert keine 716 Abbildung 9: Information über die Auswirkungen des Klimawandels. 24 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Über die persönliche Betroffenheit vom Klimawandel fühlen sich 77 % der TeilnehmerInnen sehr gut oder gut informiert. Meine persönliche Betroffenheit vom Klimawandel Information über die persönliche Betroffenheit 11 24 233 298 sehr gut informiert ziemlich gut informiert nicht sehr gut informiert nicht informiert keine 596 Abbildung 1: Information über die persönliche Betroffenheit. Wieder zurück auf der allgemeinen Ebene fühlen sich 82 % der Befragten sehr gut oder ziemlich gut informiert, wenn es um die Möglichkeiten geht, den Klimawandel zu bekämpfen. Möglichkeiten, wie wir den Klimawandel bekämpfen können Information über die Möglichkeiten zur Bekämpfung des Klimawandels 196 4 12 327 sehr gut informiert ziemlich gut informiert nicht sehr gut informiert nicht informiert keine 623 Abbildung 11: Information über die Möglichkeiten zur Bekämpfung des Klimawandels. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 25

Im Gegensatz zu den rund 9 % der sehr gut und ziemlich gut Informierten beim Thema Ursache und Auswirkungen des Klimawandels fühlen sich weniger als 45 % der Befragten, hinsichtlich der Möglichkeiten, wie wir uns an nicht zu vermeidende Auswirkungen des Klimawandels anpassen können, entsprechend informiert. Fast gleich groß ist mit 46 % der Anteil derjenigen, die sich nicht sehr gut informiert fühlen. Möglichkeiten, wie wir uns an nicht zu vermeidende Auswirkungen des Klimawandels anpasssen können Information über Möglichkeiten zur Anpassung 93 1 111 sehr gut informiert 536 412 ziemlich gut informiert nicht sehr gut informiert nicht informiert keine Abbildung 12: Information über Möglichkeiten zur Anpassung. Auch im folgenden Fragenblock wurde mit zwei einleitenden Fragen zum Thema Klimawandel begonnen, dann erst das Thema Anpassung zum Klimawandel angeschnitten. Die Mehrzahl der TeilnehmerInnen an der Befragung stimmt den Aussagen Der Klimawandel ist ein unaufhaltsamer Prozess, gegen den wir nichts tun können sowie Die Bedeutung des Klimawandels wird übertrieben, wir brauchen keine teuren Anpassungsmaßnahmen eher nicht oder überhaupt nicht zu. 26 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Wie schätzen Sie folgende Aussagen ein? Der Klimawandel ist ein unaufhaltsamer Prozess, gegen den wir nichts tun können 9 8 7 6 5 4 3 2 1 35 stimme zu Klimawandel als unaufhaltsamer Prozess 157 stimme eher zu 456 stimme eher nicht zu 56 stimme überhaupt nicht zu 6 weiß nicht 2 keine Abbildung 13: Klimawandel als unaufhaltsamer Prozess. Die Bedeutung des Klimawandels wird übertrieben, wir brauchen keine teuren Anpassungsmaßnahmen Keine Anpassungsmaßnahmen notwendig 9 8 7 6 5 4 3 2 1 23 55 227 844 7 6 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 14: Keine Anpassungsmaßnahmen notwendig. Es zeigte sich, dass bei den Befragungs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern ein hohes Bewusstsein dafür besteht, dass der Klimawandel vor allem was die Temperaturerhöhung betrifft den Alpenraum besonders betrifft: Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 27

Österreich braucht durch seine Lage im klimasensiblen Alpenraum ganz besonders gute Anpassungsmaßnahmen Österreich braucht besonders gute Maßnahmen 9 8 7 6 5 4 3 2 1 481 43 152 37 58 4 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 15 Österreich braucht besonders gute Maßnahmen. Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel werden nicht nur als zusätzliche Belastung, Zumutung oder Bedrohung sondern in ihren potenziellen Möglichkeiten und Chancen wahrgenommen. Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel können auch positive Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft und die Gesellschaft im Allgemeinen haben Positive Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen 9 8 7 683 6 5 4 332 3 2 1 stimme zu stimme eher zu 63 stimme eher nicht zu 24 51 stimme überhaupt nicht zu weiß nicht 9 keine Abbildung 16: Positive Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen. 28 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Einen klaren Auftrag der TeilnehmerInnen an der Befragung gibt es an die Politik sowie an Wirtschaft und Industrie. Beide Bereiche werden aufgefordert, mehr zur Erhöhung der Anpassung an den Klimawandel zu unternehmen. Von der Politik wird derzeit zu wenig unternommen, um die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu erhöhen 9 Die Politik unternimmt zu wenig 8 721 7 6 5 4 38 3 2 1 69 18 37 9 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 17: Die Politik unternimmt zu wenig. Die Wirtschaft/Industrie unternimmt zu wenig, um die Anpassung an den Klimawandel zu erhöhen Die Wirtschaft unternimmt zu wenig 9 8 693 7 6 5 4 336 3 2 1 72 19 32 1 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 18: Die Wirtschaft unternimmt zu wenig. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 29

Die natürliche, gesellschaftliche und technische Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel muss gestärkt sowie notwendige Entscheidungsgrundlagen bereitgestellt werden Die Fähigkeit zur Anpassung muss gestärkt werden 9 786 8 7 6 5 4 295 3 2 1 35 11 21 14 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 19: Die Fähigkeit zur Anpassung muss gestärkt werden. Bei den nächsten beiden Fragen zeigte sich, dass fast gleich viele Personen die Aussage Es ist schon genug Wissen über den Klimawandel und seine Folgen vorhanden, nun müssen konkrete Maßnahmen zur Anpassung gesetzt werden (stimme zu und stimme eher zu: 769 Personen) als auch Es ist noch nicht ausreichend Wissen über den Klimawandel vorhanden, es muss weiter geforscht werden. Zugleich müssen jedoch schon erste Anpassungsmaßnahmen erfolgen. (stimme zu und stimme eher zu: 82 Personen) befürworten. Es ist schon genug Wissen über den Klimawandel und seine Folgen vorhanden, nun müssen konkrete Maßnahmen zur Anpassung gesetzt werden 9 8 7 6 5 4 317 3 2 1 stimme zu 452 stimme eher zu Es ist genug Wissen vorhanden 283 stimme eher nicht zu 85 stimme überhaupt nicht zu 18 weiß nicht 7 keine Abbildung 2: Es ist genug Wissen vorhanden. 3 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Es ist noch nicht ausreichend Wissen über den Klimawandel vorhanden, es muss weiter geforscht werden. Zugleich müssen jedoch schon erste Anpassungsmaßnahmen erfolgen. Es ist nicht genug Wissen vorhanden 9 8 7 6 5 426 4 3 2 1 stimme zu 376 stimme eher zu 249 stimme eher nicht zu 88 stimme überhaupt nicht zu 11 12 weiß nicht keine Abbildung 21: Es ist nicht genug Wissen vorhanden. Solange noch Defizite in der Forschung bestehen, sollte mit Anpassungsmaßnahmen zugewartet werden Forschungsergebnisse sollen zunächst abgewartet werden 9 793 8 7 6 5 4 282 3 2 1 49 18 12 7 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 22: Forschungsergebnisse sollen zunächst abgewartet werden. Neben der Ansicht, dass Politik als auch Wirtschaft und Industrie derzeit noch zu wenig unternehmen, um die Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel zu erhöhen, gibt es auch eine hohe Bereitschaft der TeilnehmerInnen, einen persönlichen Beitrag in Form von Verhaltensänderungen zu leisten. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 31

Wären Sie bereit, einen persönlichen Beitrag in Form von Verhaltensänderungen für die Anpassung an den Klimawandel zu leisten? 836 9 8 7 6 5 4 3 2 1 stimme zu Bereitschaft zu persönlichem Beitrag 266 stimme eher zu 21 stimme eher nicht zu 18 12 9 stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 23: Bereitschaft zu persönlichem Beitrag. Die Bereitschaft zu Verhaltensänderungen ist dabei deutlich höher als die Bereitschaft zu finanziellen Beiträgen. Können Sie sich vorstellen für die Umsetzung von Klimawandelanpassungsmaßnahmen einen finanziellen Beitrag in Form von Gebühren, Steuern oder Ähnlichem zu leisten? Bereitschaft zu finanziellem Beitrag 9 8 7 6 5 4 387 364 3 2 227 14 1 38 6 stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme überhaupt nicht zu weiß nicht keine Abbildung 24: Bereitschaft zu finanziellem Beitrag. 32 Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21

Ein Großteil der TeilnehmerInnen findet die Erstellung einer gesamtösterreichischen Strategie zum Thema Klimawandelanpassung sehr wichtig. Mehr als die Hälfte der Befragten hält auch vermehrte finanzielle Anstrengungen und eine abgestimmte, einheitliche Vorgehensweise für die Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel für sehr wichtig. Die meiste Zustimmung bei den drei folgenden Bereichen findet jedoch die Aussage, dass Rahmenbedingungen wie beispielsweise Gesetze, Verordnungen, Förderungsrichtlinien etc. um Aspekte zur Anpassung an den Klimawandel ergänzt werden sollen. Bitte bewerten Sie die folgenden Bereiche nach ihrer Wichtigkeit Die Erstellung einer gesamtösterreichischen Strategie zum Thema Klimawandelanpassung ist: 8 7 6 5 4 3 2 1 698 Bedeutung einer österreichischen Strategie 36 58 sehr wichtig wichtig weniger wichtig 3 9 7 unwichtig weiß nicht keine Abbildung 25: Bedeutung einer österreichischen Strategie. Vermehrte finanzielle Anstrengungen und eine abgestimmte, einheitliche Vorgehensweise für die Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sind: 8 7 6 5 4 3 2 1 63 Bedeutung finanzieller Maßnahmen und eines einheitlichen Vorgehens 426 65 sehr wichtig wichtig weniger wichtig 17 16 8 unwichtig weiß nicht keine Abbildung 26: Bedeutung finanzieller Maßnahmen und eines einheitlichen Vorgehens. Umweltbundesamt REP-266, Wien, 21 33