GEBRAUCHSANWEISUNG für mehr Flexibilität und Interaktion im Wohnungsbau
Flexibilität - und zwar die permanente, brauchbare - ist eine Frage der Gleichwertigkeit der Räume, der Disposition von Räumen und eine Frage der Konstruktion der Wände im Sinne einer schnellen Veränderbarkeit. Im Klima eines grundsätzlichen gesellschaftlichen Paradigmenwechsels und unter verschärften wirtschaftlichen Randbedingungen wird die Dauerhaftigkeit und die Nachhaltigkeit von Bauten heute zur Notwendigkeit. Das Wohnen unterliegt natürlich wie alle anderen Bereiche unserer Gesellschaft auch einer andauernden Beschleunigung. So tritt neben einer Mobilisierung der Menschen vor allem die Anpassungsfähigkeit der Wohnungen an veränderte Wohnbedürfnisse wieder in den Vordergrund. Eine Wohnung soll sich also im Tagesverlauf wie auch im Laufe des Lebens einer Generation mitverändern können, soll natürlich so groß wie möglich sein und auch immer mehr ausgeprägte Bedürfnisse nach Individualität und Repräsentation befriedigen können.
Grundstruktur LAUBENGANG + Erschliessung / Nebenraumzone / Flexibilität Wohnungsmix 75m 2 65m 2 65m 2 36m 2 75m 2 65m 2 65m 2 36m 2 28m 2 Büro / Atelier Studentenbude Gästezimmer Junior / Senior 36m 2 Büro / Atelier Zweitwohnsitz Einliegerwohnung Wohnraumerweiterung Oma / Opa 4- Spänner 101m 2 101m 2 65m 2 2-3 Zimmer Wohnung Appartment WG 36m 2 75m 2 28m 2 28m 2 75m 2 36m 2 75m 2 28m 2 28m 2 75m 2 5- Spänner 111m 2 111m 2 75m 2 3-4 Zimmer Wohnung Appartment Seniorenwohnen 101m 2 4-5 Zimmer Wohnung Wohnen und Arbeiten Loft Senioren- WG 111m 2 5-6 Zimmer Wohnung Wohnen und Arbeiten Loft Senioren- WG Die einfache Grundstruktur ermöglicht ein maximales Maß an Flexibilität und Wohnungsgrößen. Vom 2- bis zum 5- Spänner ist alles möglich. Die wohnungsinterne Disposition folgt dem gleichen Prinzip und kann somit auf die unterschiedliche Lebensphasen und Lebensentwürfe reagieren. Eine regelmäßige Anordnung der Versorgungsschächte definiert eine Erstanordnung der Küchen und Nasszellen. Ein Zusammenlegen von Wohnung wird somit ebenso möglich wie die Teilung einer großen Einheit.
Flexible Achsmaße sowie Achsanzahlen ermöglichen das Bespielen unterschiedlichster Baulücken. Durch regelmäßig angeordnete Versorgungsstränge werden alle Einheiten mit den notwendigen Medien erschlossen. Ein einfaches, loftartiges Konstruktionsprinzip ermöglicht eine hohe Flexibilität bei den Wohnungsgrößen. Laubengang + als aussenliegende Erschließung ermöglicht eine maximale Parzellierung und bietet eine kommunikative Freifläche. Der Laubengang + ist Naherholungsort / Werkstatt / Minigarten... «Ich wurde mir bewusst, dass man ein Haus als Typ verstehen muss wenn man ein Haus baut, ist der Auftraggeber der erste Bewohner; vielleicht nach 20 Jahren leben andere Leute darin. Wenn ich ein Haus entwerfe, gehe ich heute von Räumen aus, die ich nicht genauer bestimme; sie können verschieden genutzt werden, und was sie sind, entscheidet sich durch das was die Bewohner mit ihnen machen. Das Leben in den Räumen ist Teil der Architektur. Das heisst nicht, dass die Architektur nicht stark sein darf. Aber sie muss die Zeichen des Lebens ertragen, und zwar innen und aussen; auch die Höfe sollen gefüllt werden mit Gegenständen und etwas von der Lebensweise der Bewohner sichtbar machen» Michael Alder
Kathrin wohnt alleine auf 65qm. Gemeinsam mit einer Freundin vertreibt Sie online handgefertigte Fair Trade Teppiche aus Indien. Als Büro dient ihnen ein Zimmer in Katrins Wohnug. Ihr Nachbar Ricardo, wollte uns nicht verraten was beruflich er macht. Auffällig war nur wie unaufgeräumt 36qm Wohnfläche sein können. Kathrin scheint das nicht zu stören. Bei den häufigen gemeinsamen Abenden auf dem Laubengang sind sich die beiden nähergekommen. Sie wollen zusammenziehen. Hausmeister Kurt erklärt ihnen, dass eine Zusammenlegen der Wohnungen problemlos möglich sei und von der LBW sogar begrüßt wird. Auf Anfrage bei der LBW wurde Ihnen dies bestätigt. Von einer gemeinsamen Zukunft überzeugt, überlegen Sie schon, wo das Kinderzimmer sein könnte und ob man nicht bereits ein Zimmer für ein Au- Pair mitdenken sollte. Die Neuorganisation der gemeinsamen Wohnung füllt die winterlichen Abend. Noch im Juni sollen es eine Einweihungsparty geben.
Anna, Georg und Tochter Alma haben sich nach langem Hin und Her dann doch gegen die Altbauwohnung in der Innenstadt entschieden. Der Laubengang und die Möglichkeit der Schaltbarkeit der Nachbarwohnungen hat Sie überzeugt. Annas Eltern haben angekündigt, dass Sie sobald Sie in Rente sind, gerne wieder öfter in die Stadt kommen möchten. Enkelin Alma fand die Idee super. Die Nachbarwohnung ist aktuell an den dänischen Kunststudenten Ole vermietet. Anna mag seine Bilder, Georg seinen Humor, trotzdem haben Sie es längerfristig auf seine Wohnung abgesehen. Sollte Ole, wider erwarten nicht nach dem Studium mit Freundin Jenny in die Uckermark ziehen, gibt es immer noch die Wohnung direkt am Treppenhaus, welche eventuell frei werden könnte. Vertraglich hat man ihnen bei Auszug des Nachbarn ein Vormietrecht zugesichert. Die beiden sind guter Dinge, dass es in den nächsten 2-3 Jahren klappen wird. Solange können Annas Eltern in der Gästewohnung im EG übernachten. Diese steht nur Mietern der LBW zur Verfügung und ist unschlagbar günstig.
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