Jahresbericht Fachdienst Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Erkrankung

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Transkript:

Diakonie Ruhr Wohnen gemeinnützige GmbH Fachdienst Betreutes Wohnen Jahresbericht 2016 Fachdienst Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Erkrankung Tel. 0234 9133133 Fax 0234 9133189 Westring 26 44787 Bochum www.diakonie-ruhr.de info.bewo@diakonie-ruhr.de FD_BeWo_PB_JB_2016_frei.docx Seite 1 von 8 Diakonie Ruhr Wohnen gemeinnützige GmbH.

Inhalt 1 Einleitung... 3 2 Kurzbeschreibung des Fachdienstes Betreuten Wohnens... 3 3 Jahressstatistik... 4 4 Beschwerde- und Reklamationsmanagement... 5 5 Qualitätssicherung... 6 6 Gesamtbewertung und Ausblick... 6 6.1 Gesamtbewertung... 6 6.2 Ausblick... 6 7 Jahreschronik... 7 Seite 2 von 8

1 Einleitung Die Erstellung eines Jahresberichts, der wesentliche Kennzahlen und Entwicklungen einer Einrichtung bzw. eines Dienstes der Diakonie Ruhr Wohnen wiedergibt, wird als ein zentrales Element des Berichtswesens angesehen. Einrichtungsbezogene Jahresberichte sind darüber hinaus eine wichtige Grundlage für die Bewertung zentraler Prozesse und Abläufe sowie für die fortlaufende Planung und Evaluation von Maßnahmen der Qualitätsentwicklung und Qualitätssteuerung. 2 Kurzbeschreibung des Fachdienstes Betreuten Wohnens Der Fachdienst Betreute Wohnen ist ein verbindliches Unterstützungsangebot, das sich am jeweils konkret vorhandenen, individuellen Hilfebedarf des Nutzers orientiert. Entsprechend der Binnendifferenzierung des Fachdienstes Betreutes Wohnen innerhalb der Diakonie Ruhr Wohnen bezieht sich dieser Bericht auf den Unterstützungsbereich für Menschen mit einer psychischen Behinderung in den Sektoren Bochum Mitte und Wattenscheid. Der Fachdienst bietet Betreutes Wohnen für die oben definierte Zielgruppe als ein gemeindeorientiertes Hilfeangebot an, das den unterstützten Menschen ein Verbleiben bzw. eine Rückkehr in ein vertrautes soziales Umfeld ermöglicht. Dabei wird mit allen Diensten und Einrichtungen im Hilfefeld im Rahmen des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) und im Rahmen von Trägerverbünden kooperiert. Die Hilfestellungen beziehen sich auf den Bereich Wohnen, auf die Ermöglichung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie auf die soziale Rehabilitation. Es handelt sich um eine Maßnahme im Rahmen ambulanter Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, deren grundlegenden Prinzipien der Leistungserbringung, im Rahmen einer landesweit geltenden Leistungs- und Prüfungsvereinbarung geregelt sind. Die Zielsetzung des Betreuten Wohnens besteht in der Ermöglichung, Förderung und Erhaltung einer weitgehend eigenständigen Lebensführung des Nutzers in der eigenen Wohnung und in der Gemeinde, wobei das Hilfespektrum dabei von konkreten Hilfestellungen bei der unmittelbaren Alltagsbewältigung, über Hilfen mit dem Ziel der Beseitigung oder Milderung oder der Verhütung von Verschlimmerung einer vorhandenen Behinderung oder deren Folgen bis hin zur Förderung einer selbstbestimmten Lebensgestaltung und Lebensplanentwicklung, reicht. Entsprechend des gemeindeorientierten Ansatzes hält die Diakonie Ruhr Wohnen in den Versorgungsregionen Büros und Räumlichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für strukturierte Gruppenangebote vor. Im Sektor Mitte sind dies die Dienststelle TOR 5 in der Alleestr. 144 und der Pavillon am Springerplatz 27. Im Sektor West befindet sich die Dienststellen in der Schulstr. 24, im Aschenbruch 26 und in der Hasenwinkeler Str. 179. Seite 3 von 8

3 Jahressstatistik Die nachfolgenden Kennzahlen zeigen die Entwicklung des Fachdienst BeWo für Menschen mit einer psychischen Behinderung auf. Im Rahmen von umfassenden organisatorischen und technische Umstrukturierungsmaßnahmen (Einführung Vivendi Mobil) in den Jahren 2014/2015/2016 wurde der Datenbestand einer Revision unterzogen und musste korrigiert werden. Dies bedeutet, dass vor allem Doppelzählungen entfernt wurden und der Bericht 2016 nun wieder auf aktualisierten Daten beruht. Die Daten aus 2015 wurden - so weit nötig - ebenfalls rückwirkend korrigiert. Tabelle 1: Anzahl Nutzer Zum 31.12.15 Zum 30.06.16 Zum 31.12.16 Gesamtzahl Nutzer im Jahr 2016 378 392 396 451 Tabelle 2: Geschlechterverteilung (zum Stichtag 31.12.2016) Weiblich Männlich 229 167 Tabelle 3: Altersstruktur (zum Stichtag 31.12.2016) Jünger als 20 0 20-29 41 30-39 88 40-49 112 50-59 106 60-69 45 70 und älter 4 Gesamtzahl zum Stichtag 396 Tabelle 4: Anzahl der Ein- und Austritte Eintritte Beendigungen Bilanz 2016 Bilanz 2015 73 55 18-15 Tabelle 5: Anzahl der Beendigungen der Betreuung (vom 01.01.bis 31.12.): Davon wegen: Stabilisierung/Erfolg der Maßnahme 8 Aufnahme in eine stationäre Wohneinrichtung 9 Aufnahme in eine Gastfamilie (Familienpflege) 0 Wohnortwechsel 7 Abbruch/Kündigung durch die betreue Person 19 Tod der betreuten Person 5 Einstellung/Kündigung durch den Leistungserbringer 6 Wechsel zu einem anderen Leistungsanbieter 1 Anzahl der Beendigungen insgesamt 55 Seite 4 von 8

Tabelle 6: Betreuungsumfang in Fachleistungsstunden pro Woche (zum Stichtag 31.12) bis 1 Fachleistungsstunde 38 von 1,1 bis 2 Fachleistungsstunden 146 von 2,1 bis 3 Fachleistungsstunden 140 von 3,1 bis 4 Fachleistungsstunden 47 von 4,1 bis 6 Fachleistungsstunden 23 von 6,1 bis 8 Fachleistungsstunden 2 mehr als 8 Fachleistungsstunden 0 Tabelle 7: Dauer des Betreuungsverhältnisses unter 3 Jahre 127 3 5 Jahre 110 über 5 Jahre 159 Tabelle 8: Anzahl nach Bereuten Personen nach Wohnform (zum Stichtag 31.12.): in einer Einzelwohnung (allein wohnend oder mit Kindern) 347 in einer Paarwohnung/Wohnung der eigenen Familie 25 in einer Wohngemeinschaft 14 in der Herkunftsfamilie 7 in sonstigen Wohnformen 3 4 Beschwerde- und Reklamationsmanagement Das Beschwerde- und Reklamationsmanagement wird entsprechend der in der Diakonie Ruhr Wohnen festgelegten Richtlinien durchgeführt und im Rahmen der Qualitätsentwicklung regelmäßig ausgewertet. Im Berichtsjahr gab es 9 Beschwerden. Alle Beschwerden wurden zeitnah bearbeitet. Von den 9 Beschwerden konnten 5 zur Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer bearbeitet werden. Folgende Anlässe waren Grund der Beschwerden: Kommunikations- bzw. Beziehungsprobleme mit dem Bezugsbetreuer Organisatorische Veränderungen Sonstiges In den Fällen in denen Kommunikationsprobleme mit den Bezugsbetreuern Grund der Beschwerden waren, konnte im Einvernehmen ein Bezugsbetreuerwechsel zeitnah organisiert werden. In den nicht zur vollen Zufriedenheit bearbeiteten Beschwerden konnte im Rahmen von Gesprächen zumindest Verständnis für strukturelle Rahmenbedingungen erreicht werden. Eine Beschwerde erreichte uns im Rahmen des im Gemeindepsychiatrischen Verbundes verabredeten Beschwerdemanagements - also außerhalb unserer Statistik - und betraf einen anderen Bochumer Dienst. Hier wurden, wie im GPV abgesprochen, moderierende Gespräche geführt. Insgesamt zeigt sich, dass die Nutzerinnen und Nutzer das Beschwerdeverfahren kennen, nutzen und als hilfreich empfinden. Seite 5 von 8

5 Qualitätssicherung Die Qualitätssicherung des Fachdienst BeWo ist durch organisatorische Veränderungen intensiviert worden. Ein Mitarbeiter wurde mit einem Teil seiner Arbeitszeit freigestellt und fungiert als Qualitätsassistent. Der Mitarbeiter wird betraut mit der Bearbeitung einzelner Prozesse in der Qualitätsentwicklung des Betreuten Wohnens und unterstützt die QM bezogene Kommunikation mit der leitungsebene und den Mitarbeitenden. So konnten Prozesse schneller und effektiver bearbeitet werden. Die trug zur Erhöhung der Handlungssicherheit und der Qualität in allen Bereich bei. In Form von Mitarbeiterinformationen, Arbeitsanweisungen und Formularen wurden Themen wie Regelungen zum Datenschutz; Umgang mit Krisen; interne Kommunikationsabläufen, Dokumentation und Hilfeplanung beschrieben, ergänzt oder eingeführt, 6 Gesamtbewertung und Ausblick 6.1 Gesamtbewertung Der Fachdienst Betreutes Wohnen befindet sich in seiner Organisationsstruktur am Ende eines Organisationsentwicklungsprozesse. Die Veränderungen im Zuschnitt der Bereiche, der Einsatz von insgesamt drei neuen Teamleitungen, die Intensivierung des Qualitätsmanagements, die immer deutlich werdenden Anforderungen auch auf Mitarbeiterebene - sich mit den wirtschaftlichen, rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen zu beschäftigen, Haltungen zu hinterfragen, ggfls. zu verändern und die Einführung eines neuen Dokumentationssystems haben Kraft, Zeit und zusätzlichen Aufwand erforderlich gemacht. Alle Veränderungsprozesse waren und sind an den veränderten Anforderungen ausgerichtet, mit dem Ziel eine zukunfts- und leistungsfähige Dienstleistung anzubieten. Beispielhaft seien hier die kooperative Fortbildung mit der Netzwerkdiakonie Iserlohn oder die Einführung der elektronischen Leistungsdokumentation genannt. 6.2 Ausblick Die Auswirkungen der Ende 2016 beschlossenen Gesetze werden den Fachdienst BeWo erheblich beschäftigen. Das Bundes Teilhabe Gesetz (BTG) und die Pflegestärkungsgesetze (PSG) zeigen schon jetzt, dass Veränderungen auf die Dienste der Eingliederungshilfe zukommen. In welchem Ausmaß und mit welchen Auswirkungen dies die Arbeit vor Ort beeinflussen wird, lässt sich noch nicht sagen. Die Diakonie Wohnen gemeinnützige GmbH hat jedoch frühzeitig im Rahmen von Arbeitsgruppen die Entwicklung beobachtet und ist auf Veränderungen vorbereitet. Für Bochum gilt es, die vorbildlichen Kooperationsstrukturen im GPV mit dem Sozialpsychiatrische Dienst (SpD), mit der Stadt Bochum und allen Partnern im Hilfefeld weiter zu pflegen, in Einzelbereichen neu zu beleben und in Ihrer Qualität präzisiert zu beschreiben. Seite 6 von 8

7 Jahreschronik Im Laufe des Jahres 2016 wurden strukturelle Veränderungen vorgenommen. Ähnlich wie schon in 2015 im Sektor West, der in die Teile Süd-West und West aufgeteilt wurde, ist in 2016 das Betreute Wohnen des Wohnverbundes Psychiatrie Mitte dem Fachdienst BeWo zugeordnet, so dass zwei miteinander kooperierende Bereiche entstanden sind, die langfristig eine ähnliche Größe erreichen sollen und Fachdienst BeWo Mitte I und FD BeWo Mitte II genannt werden. Selbstverständlich ist die Zusammenarbeit mit dem stationären Bereich weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Fachdienstes BeWo. Ziel ist es aber, kurze Wege, sowohl räumlich als auch in Bezug auf die interne Kommunikation herzustellen. Neben den täglichen individuellen Unterstützungsangeboten werden sowohl für die Nutzerinnen und Nutzer spezielle Aktivitäten zur Teilhabe in der Gemeinschaft angeboten als auch Organisationsentwicklungsprozesse geplant, begonnen, fortgesetzt und abgeschlossen. Obwohl dies zum Teil in Projektform und zum Teil als unregelmäßige oder einmalige Aktivitäten stattfindet, haben wir uns aufgrund der Übersichtlichkeit entschlossen eine jährliche Chronik mit Höhepunkten, Meilensteinen, Besonderheiten und ab und zu auch Skurrilem zu veröffentlichen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soll aber die Bandbreite der Aktivitäten des Fachdienstes umfassend darstellen Januar Vorbereitende Maßnahmen zur Umsetzung des Projekts Elektronische Erfassung der Fachleistungsstunden.(Leistungsdokumentation) werden durchgeführt. Hauptziele dieses Projekts waren: Vereinfachung der Verwaltungsstrukturen; Fehler bei der Erfassung von Unterstützungszeiten zu minimieren und stufenweise die elektronische Aktenführung vorzubereiten. Februar Der Nutzerbeirat schlägt ein gemeinsames Sommerfest aller Teilbereiche des BeWo für Menschen mit psychischen Erkrankungen vor. Eine Unterarbeitsgruppe wird zur Planung des Festes gebildet. März Ein schon existierendes Angebot Café im TOR 5 wird nun wöchentlich geöffnet. Das Angebot als Hilfe zur Selbsthilfe konzipiert und durch Mitarbeiter strukturiert und begleitet erfreut sich einer regen Nutzung April Das schon im letzten Jahr gebildete Team Süd-West erhält nun in der Hasewinkeler Str.197 einen neuen Standort. Der gemeindenah, zentral und auch für die Nutzerinnen und Nutzer leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichende Standort wurde im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier der Nachbarschaft und den Kooperationspartnern vorgestellt. Juni Die Gruppenpädagogische Trainingsmaßnahme für Nutzerinnen und Nutzer nach Borken wurde mit 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgreich durchgeführt, obwohl der Landschaftsverband einer individuellen Nutzung des Fachleistungsstundenbudgets in jedem Einzelfall nicht zugestimmt hat. Der Nutzen für das selbständige Wohnen wird nicht gesehen. Die Erfahrungen vor Ort und die Langzeitwirkung einer solchen zielgerichteten und strukturierten Maßnahme belegen jedoch das Gegenteil. Kostendeckend ist dieses Angebot jedoch unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr anzubieten! Seite 7 von 8

Juli Aufgrund des Veränderungswunsches des langjährigen Teamleiters Herrn Trieschmann wird Herr Beier als Teamleitung für das BeWo West eingestellt. Die Innenrevision stellt in einem Testat fest, dass die Maßnahmen zur Kostensicherung und Leistungsabrechnung wirksam, effizient und ausreichend sind. August Beginn eines Fortbildungsprogramms in Kooperation mit der Netzwerkdiakonie Iserlohn. In dieser Fortbildung wird vor allem ausgehend von den ursprünglichen Ideen des Betreuten Wohnens, auf die veränderten Anforderungen und auf Entwicklung von Handlungsstrategien, diesen Anforderungen adäquat zu begegnen, eingegangen. September Ca. 130 unterstützte Menschen des Fachdienstes aller Teilbereiche des BeWo für Menschen mit psychischen Erkrankungen feiern in der ev. Kirchengemeinde Bochum- Weitmar ein gemeinsames Sommerfest. Die Idee und die Planung wurden mit starker Beteiligung der Mitglieder des Nutzerbeirats umgesetzt. Oktober Vorbereitende Maßnahmen um das Betreute Wohnen des Wohnverbundes Mitte in den Fachdienst BeWo einzubeziehen. Der Neue Bereich wird BeWo Mitte II benannt und durch die neue Teamleitung Frau Hanna Teufel aufgebaut. November Das Betreute Wohnen stellt erneut seine Leistungsfähigkeit eindrücklich dar. In mehreren Fällen werden Nutzerinnen und Nutzer mit suizidaler Absicht so intensiv begleitet, dass nach Kriseninterventionen neue Lebensperspektiven entwickelt werden können. Dezember Abschluss der Projektphase Elektronische Erfassung der Fachleistungsstunden (Leistungsdokumentation) Insgesamt wurden 138 Mitarbeiter mit einer Erfassungs-App ausgestattet. Seit Juni 2016 werden in allen BeWo Bereichen die Leistungen ausnahmslos elektronisch erfasst. Abschluss des Projekts Notfallwohnung. Auch dieses Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und in den Regelbetrieb übernommen. Im Rahmen des schon in 2015 begonnen Projekts Notfallwohnung konnten unbürokratisch 6 Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht waren oder die auf einen regulären Heimplatz warteten ein adäquates Hilfesetting angeboten werden. Wie in jedem Jahr fanden in allen Bereichen gut besuchte Weihnachtsfeiern statt. Für den Dienst nicht immer ganz einfach zu organisieren. Dennoch freuen wir uns, dass 2016 die Mitarbeiterinnen des Fachdienst BeWo dafür sorgten, dass insgesamt 6 neue Erdenbürger zu begrüßen waren! Seite 8 von 8