Tabelle 7: Genetische Beratung im Umfeld einer kardiogenetischen Diagnostik (entsprechend GenDG)

Ähnliche Dokumente
E1.1. Kardiologische Untersuchung und Beratung von Verwandten 1. Grades eines Indexpatienten (Propositus)

Gendiagnostik bei kardiovaskulären Erkrankungen*

Genetische Untersuchungen und Familienscreening

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ML nach DIN EN ISO 15189:2013

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ML nach DIN EN ISO 15189:2014

Parameterkatalog MedGen

Neue Leitlinien Herzschrittmacher und Defibrillator

Klinische Relevanz genetischer Tests in der Kardiologie. Prof. Dr. med. Christian Hengstenberg Deutsches Herzzentrum München

E. Schulze-Bahr 1 S. Klaassen 2, 4 H. Abdul-Khaliq 3, 4 H. Schunkert 5 1

Eine Reise zu den Herz - Genen

- Elektrische Erkrankungen des Herzens - Gesundes Herz und trotzdem krank? Was muss der Nicht-Spezialist wissen?

11. Gebiet Humangenetik

Erbliche Herzrhythmusstörungen Diagnostik, Therapie und Prävention

Therapie der akuten Herzinsuffizienz. Medikamentöse Therapie. Neue Therapieansätze. Device-Therapie

«Einfache und häufige» Alltagsfragen aus den pädiatrischen Schwerpunkten Pädiatrische Kardiologie

Humangenetische Untersuchungen Herausforderungen in der genetischen Pädiatrie. Carola Altus & Thomas Wex

Molekulare Diagnostik

AHG. Qualifikationsmaßnahme Fachgebundene genetische Beratung Mai 2017 und Juni 2017, Würzburg. Akademie Humangenetik

UNESCO Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte (1997)... 1

synlab Medizinisches Versorgungszentrum Humane Genetik KARDIOMYOPATHIE

ICD Programmierung bei Kammertachykardie. Prof. Christian Sticherling Universitätsspital Basel

HOCM. Diagnostik, Risiko, Therapie. PD Dr. Marcel Halbach. Klinik III für Innere Medizin. Herzzentrum der Universität zu Köln

ICD nach Reanimation. ICD nach Reanimation. Peter Ammann

Entwicklungsstörungen und Intelligenzdefekte im Licht neuer gendiagnostischer Verfahren

Medizinische Genetik: Beispiele aus der Praxis

Pressemitteilung: Abdruck frei nur mit Quellenhinweis Pressetext DGK 04/2016

Fachhandbuch für F09 - Humangenetik (9. FS) Inhaltsverzeichnis. 1. Übersicht über die Unterrichtsveranstaltungen... 2

Handbuch der Echokardiographie

Matthias Paul Eric Schulze-Bahr

Plötzlicher Herztod und Defibrillatortherapie

ZUSAMMENFASSUNG MEDIZIN

Jahresauswertung 2011 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen Gesamt

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ML nach DIN EN ISO 15189:2014

Leben mit ARVC Erstes Treffen der Selbsthilfegruppe Erstes

Humangenetik. Dr. Sabine Hentze

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ML nach DIN EN ISO 15189:2013

Plötzlicher Herztod Typische Ursachen und Kolibris. Christopher Piorkowski

Erstellung eines eines Beispiels einer einer kostensensiblen Leitlinie (KSLL) in in der der Kardiologie im im Hinblick auf auf den den Einsatz

Kardiomyopathien. Donnerstag, 6. Dezember Dr. Philipp Ehlermann Abt. Innere Medizin III - Kardiologie

Curriculum Entwicklungs- psychopharmakologie

18 DZKF TOPTHEMA: GENETIK

Fragen Sie Ihren Gesundheitsdienstleister

Risikostratifizierung bei genetisch bedingten Arrhythmien

EKG und Rhythmusstörungen im Kindesalter. Peter Kuen Kinderspital Luzern 27. Juni 2017

Populationsrelevanz der Hämochromatose und klinische Konsequenzen

Zürcher RehaZentren. Rehabilitation Pulmonale Hypertonie UniversitätsSpital Zürich Zürcher RehaZentrum Wald

Nicht-ischämisch bedingter Schock. Prof. Dr. med. M. Pauschinger, Chefarzt Med. Klinik 8 Kardiologie, Klinikum Nürnberg

Kardiomyopathien = Erkrankungen des Herzmuskels

Project title Molecular basis of Marfan syndrome and related aortic disorders: Whole-exome sequencing and targeted therapy

Ausbildungsinhalte zum Sonderfach Medizinische Genetik. Sonderfach Grundausbildung (36 Monate)

Herzinsuffizienz wie kann das Pumpversagen vermieden (und behandelt) werden?

Jahresauswertung 2014 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen-Anhalt Gesamt

Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen-Anhalt Gesamt

Humane Genotyp-Phänotyp-Datenbanken: Ein Statusbericht

Medizinische Genetik im ärztlichen Alltag

Allgemeine Angaben des Instituts für Humangenetik

79. Jahrestagung Annual Meeting. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislaufforschung e.v. German Cardiac Society

Synkopenabklärung mit modernsten Loop-Rekordern

Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen Gesamt

Wer braucht einen implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD)?

Act on Human Genetic Testing (Genetic Diagnosis Act; GenDG)

und morgen? Moderne Methoden in der Humangenetik Schülerveranstaltung

Nicht-invasive molekulargenetische Pränataldiagnostik

Chestpain in primary care: a systematic research programme to support guideline development

Troponin-T T high sensitive. Benjamin Dieplinger

Kardiomyopathien I DCM, RCM, HCM

Curriculare Fortbildung der DELAB zum Themenkreis interdisziplinäre humangenetische Labordiagnostik

Humangenetische Beratung

Inhalt. 1 Lage, Größe und Form des Herzens Diagnostische Möglichkeiten 15

ARVC / ARVD PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK

SOZIALKOMMISSION I, GESUNDHEITSWESEN

Klinische Anwendung der Array-CGH (Microarrays, Genchips ) in der Pränataldiagnostik

Update Antihypertensiva

Willkommen zum Hamburg Heart View Symposium

ASA/SVV Fortbildungsreihe Genetik Module 3 Genetische Untersuchungen und Risikoprüfung anhand von Fallbeispielen

Informations- und Wissensstand der Mütter von Kindern mit angeborenem Herzfehler

HABILITATIONSSCHRIFT. Syndromale Erkrankungsbilder mit mentaler Retardierung

Genetik des Asthma bronchiale und allergischer Erkrankungen - ein spannender Überblick.

Allgemeine Indikationen zur Genetischen Beratung

ebm.aktuell EBM-Änderungen im Kapitel 11 Humangenetik zum 1. Oktober 2015 Juli 2015

Akuter Myokardinfarkt

MEDC. Definition der Angina pectoris

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ML nach DIN EN ISO 15189:2014

Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH

EKG bei Sportlern: Was ist normal und was nicht? PD Dr. Tobias Reichlin

Curriculum Jenenese (Modell Jena) Zur fachgebundenen genetischen Beratung gemäß 7 Abs. 3 und 23 Abs. 2 Nr. 2a GenDG für Fachärzte

Jahresauswertung 2013 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen-Anhalt Gesamt

Lernhilfen zum Blockpraktikum Kardiologie WS 2015/2016 Schmidt/Baars. Synkope

Auffälliges Ersttrimesterscreening und normaler Karyotyp- was nun? Susanne Fröhlich praenatal.de Düsseldorf

Eine der häufigsten internistischen Folgeerkrankungen

Herzinsuffizienz und Depression was ist notwendig zu beachten

Study Guide Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie

Jahresauswertung 2014 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Rheinland-Pfalz Gesamt

Das kindliche Herz. Dr. Dominik Stambach, LA Kinderkardiologie; OKS

Silber Sponsor (3000 ) Bronze Sponsor (2000 )

Patient 50 Jahre männlich

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-ML nach DIN EN ISO 15189:2014

Kardiologie. Austrian Journal of Cardiology Österreichische Zeitschrift für Herz-Kreislauferkrankungen

Transkript:

Tabelle 7: Genetische Beratung im Umfeld einer kardiogenetischen Diagnostik (entsprechend GenDG) T7.0. Genetische Beratungen können durch - einen Kardiologen/Kinderkardiologen oder an einem Fachzentrum mit Qualifizierung für eine fachgebundene, humangenetische Beratung oder - einen Facharzt für Humangenetik oder weitergebildeten Arzt mit der Zusatzbezeichnung Medizinische Genetik, idealerweise mit hinreichender Erfahrung in kardiovaskulären Erkrankungen, durchgeführt werden. T7.1. Laut gesetzlicher Vorschrift hat eine Beratung zu erfolgen - Vor und nach einer prädiktiv-genetischen Untersuchung (entsprechend GenDG) - Nach einer diagnostisch-genetischen Untersuchung bei einer nach dem allgemein anerkannten Stand der Wissenschaft nicht behandelbaren Erkrankung (entsprechend GenDG). T7.2. Eine genetische Beratung sollte erfolgen - Nach einer diagnostisch-genetischen Untersuchung (entsprechend GenDG) bei einer behandelbaren Erkrankung bzw. gesundheitlichen Störung.

Tabelle 8: Genetisch-bedingte, kardiovaskuläre Erkrankungen: Relative Mutationshäufigkeit (Aufklärungswahrscheinlichkeit/ Sensitivität) und wichtige Krankheitsgene Gene mit relativer Gene mit relativer Erkrankung Mutationshäufigkeit Mutationshäufigkeit >10% 1-10% (Sensitivität) (Sensitivität) Arrhythmien Langes QT-Syndrom (LQTS) Aufklärung (A): 70-80% KCNQ1, KCNH2 SCN5A 13 Gene Katecholaminerge, polymorphe Kammertachykardien (CPVT) A: 50-60% RYR2 TRDN #, CASQ2 #, CALM1 # 3 Gene Brugada-Syndrom (BrS, BRGDA) A: 25-30% SCN5A CACNA1c, CACNB2, >8 Gene CACNA2D1 Erregungsleitungsstörung, atrial/ventrikulär (PFHB) A: 25-30% TRPM4, SCN5A LMNA >3 Gene Vorhofflimmern, idiopathisch (ATFB) A: Unbekannt, >10% SCN5A GJA5, KCNA5, NPPA, GATA6 >5 Gene Medikamenten-induziertes LQTS (dilqts) A: Unbekannt, >10-15% Verschiedene Ionenkanalgene >5 Gene Frühe (pathologische) Repolarisationsstörung (ERS) A: Unbekannt, >10% KCNJ8, CACNA1c, CACNB2, 4 Gene CACNA2D1

Kammerflimmern, idiopathisch (IVF) A: Unbekannt KCNJ8, KCNQ1, SCN3B, RYR2, >8 Gene TNNT2, CACNA1c, CACNB2, CACNA2D1; Ferner: Autosomal dominant auf Chr. 7q36 (DPP6 Locus) Kurzes QT-Syndrom (SQTS) A: Unbekannt KCNQ2, KCNH2, KCNJ2 >6 Gene Sinusknotenerkrankung (SSS) A: Unbekannt SCN5A, HCN4, RYR2, ANKB >2 Gene Arrhythmien (syndromal) Jervell-Lange Nielsen Syndrom (JLNS) A: >80% KCNQ1 #, KCNE1 # 2 Gene Timothy-Syndrom (TS/LQT8) A: Unbekannt CACNA1c 1 Gen Andersen-Tawil-Syndrom (ATS/LQT7) A: >60% KCNJ2 KCNJ5 1 Gen Kardiomyopathien Hypertrophe Kardiomyopathie (CMH/HCM) A: 50-60% MYPBC3, MYH7 TNNT2, TNNI3, TPM1 >25 Gene Arrhythmogene, rechts-ventrikuläre Kardiomyopathie (ARVD/ARVC) A: 30-40% PKP2 DSC2, DSG2, TTN, DSP, JUP # >10 Gene Linksventrikuläre Noncompaction Kardiomyopathie (LVNC) A: 20-30% MYH7, MYBPC3 TPM1, TNNT2; >10 Gene Ferner: TAZ X, LBD3, LMNA, ACTC1, DTNA, PRDM16 (auch: Chr. 1p36 del)

Dilatative Kardiomyopathie (CMD/DCM) A: 15-30% TTN Mit Erregungsleitungsstörung: >25 Gene LMNA, SCN5A Ferner: MYH7, TNNT2, MYH6, MYPN, TPM1, DES, BAG3, RBM20, LDB3, PRDM16 (auch: Chr. 1p36 del) Peripartum-Kardiomyopathie (PPCM) A: >10% Verschiedene Unbekannt Kardiomyopathie-Gene (meist DCM-Gene) Restriktive Kardiomyopathie (RCM) A: Unbekannt MYH7, TNNI3, MYPN >2 Gene Kardiomyopathien (syndromal) HCM + WPW A: Unbekannt PRKAG2, LAMP2 X 2 Gene HCM / DCM bei - Speicherkrankungen (z.b. M. Fabry, M. Gaucher), - Mitochondriopathien (z.b. MELAS), - Neuromuskulären Erkrankungen (z.b. Friedreich-Ataxie, Duchenne sche Muskeldystrophie, Emery-Dreifuß, Myotone Dystrophie, etc.), - Infiltrativen Erkrankungen (z.b. Amyloidose, M. Gaucher, etc.) Verschiedene Gene, je nach primärer Erkrankung Herz- und Gefäßfehler Thorakales Aortenaneurysma (TAAD, AAT) A: 10-20% ACTA2 TGFBR2, TGFBR1, MYH11, >5 Gene MYLK,?FBN1 Vorhofseptumdefekt (ASD) (Secundum-Typ) A: Unbekannt NKX2.5, ACTC1, GATA4, >10 Gene MYH6, TBX20, TLL1

Nicht-syndromale Herzfehler (insbesondere TOF) durch Copy number variation (CNV; segmentale Aneuploidie durch Mikrodeletionen oder Duplikationen) (Normaler Karyotyp und FISH) A: 5-10% Zytogenetik: 16 chromosomale Loci Molekulare Karyotypisierung; derzeit sind 16 CNV-Regionen mit isolierten Herzfehlern assoziiert; Größe der chromosomalen CNV-Regionen: 50 32.000 bp (1 300 involvierte Gene/Region; Patientenanzahl: 2-20/Region). In >50% der CNV-Loci isolierte TOF als Phänotyp; Chr. 22q11-Mikrodeletionen in 15% der isolierten TOFs. Linksventrikuläre Ausflußtrakt-Erkrankungen (LVOTO) z.b. HLHS, ISTA, BAV, Interrupted Aortic arch (IAA), Midaortic syndrome A: Unbekannt NOTCH1 >5 Gene Supravalvuläre Aortenstenose (SVAS; isoliert/ohne WBS) A: Unbekannt ELN1 1 Gen Herz- und Gefäßfehler (syndromal) Entwicklungs- und Fehlbildungssyndrome durch chromosomale (numerische) Aneuploidie und mit kardialer Beteiligung, z.b. bei Trisomien 21, 13 und 18 sowie Turner-Syndrom (XO) Zytogenetik: Chromosomenbänderung, Molekulare Zytogenetik (meist FISH), ggf. Molekulare Karyotypisierung (Array-Analyse: CGH, SNP) Mikrodeletions-Syndrome (CNVs) 22q11.2 Deletions-Syndrome (DiGeorge-Syndrom, Velo-Cardio-Faciales Syndrom, assoziiert mit konotrunkalen Defekten einschl. TOF) (in >70% Herzfehler) Zytogenetik: A: >90% Mikrodeletionsanalyse (Molekulare Zytogenetik oder (Gene: TBX1 et al.) Molekulare Karyotypisierung): Chr. 22q11.2 Williams-Beuren-Syndrom (WBS) (in >70% Herzfehler) Zytogenetik: A: >90% Mikrodeletionsanalyse (Molekulare Zytogenetik oder (Gene: ELN1 et al.) Molekulare Karyotypisierung): Chr. 7q11.23

Marfan-Syndrom und Systemische Bindegewebserkrankungen Marfan-Syndrom (MFS) und Varianten (MASS, MVPS) A: >95% FBN1, TGFBR2 >5 Gene Loeys-Dietz-Syndrom (LDS) A: >95% TGFBR2, TGFBR1 TGFB2, SMAD3 4 Gene Arterial Tortuosity-Syndrom (ArTS) A: Unbekannt SLC2A10 # 1 Gen RASopathien (Erkrankungen des RAS/MAPK-Pathways) Costello-Syndrom (in >60% Herzfehler) A: >85% HRAS KRAS 2 Gene Noonan-Syndrom (NS) (in >80% Herzfehler) A: >60% PTPN11 SOS1, RAF1 >10 Gene Kardiofaciocutanes Syndrom (CFC)(in >70% Herzfehler) A: >50% BRAF MAP2K1, MAP2K2, KRAS 4 Gene Leopard-Syndrom A: Unbekannt PTPN11 RAF1, BRAF1 3 Gene Andere Erkrankungen Holt-Oram-Syndrom (HOS) (in >80% Herzfehler) A: >70% TBX5 1 Gen Heterotaxie-Syndrome (HTXS) A: >70% (fam.), 5% (spor.) ZIC3 # NODAL >10 Gene

CHARGE-Syndrome (in 70-80% Herzfehler) A: >70-90% CHD7 >1 Gen (Mutationen oder segmentale Aneuploidie des Genlocus, Chr. 8q12) Mitralklappenprolaps (MVPS/myxomatöses MVPS) Syndromal: MFS, LDS, WBS, Ehlers-Danlos-Syndrom, Stickler-Syndrom, Osteogenesis imperfecta, Pseudoxanthoma elasticum, etc. Nicht-syndromal: Autosomal dominant (segmenatale Aneuploidien, z.b. Chr. 16p12.1-p11, 11p15.4, 13.q31.2), ferner X-chromosomal (myxomatös; FLNA # ). Bikuspide Aortenklappenerkrankung (BAV) Weitere, kardiovaskuläre Erkrankungen Syndromal: MFS, WBS, Turner-Syndrom (45, X0), TAAD, etc. Nicht-syndromal: Autosomal dominant (Loci auf Chr. 5q, 13q, 18q), ferner Genmutationen in NOTCH1 und GATA5. Familiäre Hypercholesterinämie (FH) A: 50-60% LDLR APOB, PCSK9 7 Gene Plötzlicher, ungeklärter Herztod im Kindes- und jungen Erwachsenenalter (SUDS, <40. Lebensjahr; ggf. auch noch später; SIDS) A: 10-15% (bei spezifischen Triggern u.u. höher) Verschiedene Gene, u.a. Ionenkanalgene

Legende: Empfehlungsgrad I: Eine Genotypisierung wird Krankheits-bezogen empfohlen ( recommended ) und sollte durchgeführt werden. Für Gene mit relativer Mutationsfrequenz <10% kann der Empfehlungsgrad im Einzelnen abweichen. Empfehlungsgrad IIa: Eine Genotypisierung ist Krankheits-bezogen sinnvoll bzw. nützlich ( useful ) und kann durchgeführt werden. Für Gene mit relativer Mutationsfrequenz <10% kann der Empfehlungsgrad im Einzelnen abweichen. Empfehlungsgrad IIb: Eine Genotypisierung kann Krankheits-bezogen im Einzelfall erwogen werden ( considerable ). Genabkürzung entsprechend internationaler Nomenklatur. Bei genetisch heterogenen Erkrankungen wurde nur eine Auswahl an relevanten Genen angegeben, die von der Anzahl bekannter Gene abweichen kann. #: Überwiegend rezessiver Erbgang X: X-chromosomaler Erbgang?[Gen]: Relative Mutationsfrequenzen unbekannt

Tabelle 9: Übersicht zu Richtlinien, Leitlinien und anderen Positionspapieren für genetisch-bedingte, kardiovaskuläre Erkrankungen Organisation Titel Quelle (Land/Publikationsjahr) O. Nationale Richtlinien und Leitlinien O1: GfH/BVHG Stellungnahme zur GfH online (2001) Genetischen Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen O2: BÄK Richtlinie zur BÄK online, DÄB online (2003) prädiktiven genetischen Diagnostik O3: BÄK Richtlinie der Bundes- BÄK online, DÄB online (2011) ärztekammer (BÄK) zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinis cher Untersuchungen O4: GfH/BVHG S2k-Leitlinie: Human- AWMF online (2011) genetische Diagnostik und genetische Beratung O5: BMG/RKI Richtlinie der Gendia- RKI online (2011) gnostik-kommission (GEKO) über die Anforderungen an die Qualifikation zur und Inhalte der genetischen Beratung O6: BMG/RKI Richtlinie der RKI online (2012) Gendiagnostik- Kommission (GEKO) für die Beurteilung genetischer Eigenschaften hinsichtlich ihrer Bedeutung für Erkrankungen oder gesundheitliche Störungen

sowie für die Möglichkeiten, sie zu vermeiden, ihnen vorzubeugen oder sie zu behandeln O7: BMG/RKI Richtlinie der RKI online (2012) Gendiagnostik- Kommission (GEKO) für die Anforderungen an die Qualitätssicherung genetischer Analysen zu medizinischen Zwecken O8: BMG/RKI Richtlinie der RKI online (2012) Gendiagnostik- Kommission (GEKO) zu genetischen Untersuchungen bei nicht-einwilligungsfähigen Personen O9: Deutscher Ethikrat Die Zukunft der www.ethikrat.org (2013) genetischen Diagnostik von der Forschung in die klinische Anwendung O. Internationale Empfehlungen (allgemein) O9: AHA Recommendations for PUBMED ID (PMID):15184297 (USA/2004) physical activity and recreational sports participation for young patients with genetic cardiovascular diseases O10: ACC/AHA/ESC Guidelines for manage- PMID: 16935995 (International/2006) ment of patients with ventricular arrhythmias and the prevention of sudden cardiac death O11: Heart Rhythm UK Clinical indications for PMID: 17664186 Familial Sudden Death genetic testing in Syndromes Statement familial sudden cardiac Development Group death syndromes: an (England/2008) HRUK position statement

O12: Canadian Recommendations for PMID: 21459272 Cardiovascular the use of genetic testing Society/Canadian Heart in the clinical evaluation Rhythm Society of inherited cardiac (Kanada/2011) arrhythmias associated with sudden cardiac death O13: ACCF/AHA 2011 ACCF/AHA PMID: 22068435 (USA/2011) guideline for the diagnosis and treatment of hypertrophic cardiomyopathy: Executive summary O14: CSANZ Guidelines for genetic PMID: 22000298 Cardiovascular Genetics testing of inherited Working Group cardiac disorders (Australien/2011) O15: ESC ESC Guidelines on the PMID: 21873418 (Europa/2011) management of cardiovascular diseases during pregnancy O16: HRS/EHRA HRS/EHRA Expert PMID: 21787999 (International/2011) Consensus Statement on the State of Genetic Testing for the Channelopathies and Cardiomyopathies O17: ESC Classification of the PMID: 17916581 (Europa/2008) cardiomyopathies: a position statement from the European Society of Cardiology working group on myocardial and pericardial diseases O18: ESC Diagnostic work-up in PMID: 23211230 (Europa/2013) cardiomyopathies: bridging the gap between clinical phenotypes and final diagnosis. A position statement from the ESC Working Group on Myocardial and Pericardial Diseases.

A. Spezifische Empfehlungen: Arrhythmien und Kardiomyopathien A1: Expert Position Paper Recommendations for PMID: 17143118 (2006) participation in competitive sport and leisuretime physical activity in individuals with cardiomyopathies, myocarditis and pericarditis A2: CSANZ Guidelines for the PMID: 17194624 Cardiovascular Genetics Diagnosis and Working Group Management of Familial (Australien/2007) Long QT syndrome A3: CSANZ Guidelines for the PMID: 22000299 Cardiovascular Genetics Diagnosis and Manage- Working Group ment of Hypertrophic (Australien/2007, 2011) Cardiomyopathy A4: CSANZ Guidelines for the PMID: 21885340 Cardiovascular Genetics Diagnosis and Working Group Management of Dilated (Australien/2007, 2011) Cardiomyopathy A5: Heart Failure Society Genetic Evaluation of PMID: 19254666 of America Cardiomyopathy: A Heart (USA/2009) Failure Society of America Practice Guideline. A6: European Society of Genetic counselling and PMID: 20823110 Cardiology Working testing in cardiomyo- Group on Myocardial and pathies: A position Pericardial Diseases statement (Europa/2010) A7: ICIN Working Group Genetic diagnostics and PMID: 20390065 on Hereditary Heart genetic counselling in Disease Hypertrophic (Niederlande/2010) Cardiomyopathy (HCM) A8: DGPK Leitlinie Pädiatrische www.kinderkardio- (Deutschland/2012) Kardiologie: Primäre logie.org/leitlinien Kardiomyopathien A9: CSANZ Guidelines for the PMID: 21885338 Cardiovascular Genetics Diagnosis and Working Group Management of (Australien/2011) Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy

A10: HRS/EHRA/APHRS Expert Consensus http://www.hrsonline.org/pra (International/2013) Statement on the ctice-guidance/clinical- Diagnosis and Guidelines-Documents Management of Patients with Inherited Primary Arrhythmia Syndromes B. Spezifische Empfehlungen: Herz- und Gefäßfehler B1: American Heart Genetic Basis for PMID: 17519398 Association Congenital Congenital Heart Cardiac Defects Defects: Current Committee, Council on Knowledge: A Scientific Cardiovascular Disease in Statement the Young. (USA/2007) B2: CSANZ Guidelines for the PMID: 17188935 Cardiovascular Genetics Diagnosis and Working Group Management of Marfan (Australien/2007) syndrome B3: Canadian Consensus Conference PMID: 20352138 Cardiovascular Society on the management of (Kanada/2010) adults with congenital heart disease: Outflow tract obstruction, coarctation of the aorta, tetralogy of Fallot, Ebstein anomaly and Marfan s syndrome B4: Guidelines for the PMID: 20359588 ACCF/AHA/AATS/ACR/ Diagnosis and ASA/SCA/SCAI/SIR/STS/ Management of Patients SVM with Thoracic Aortic (USA/2010) disease C. Spezifische Empfehlungen: Familiäre Hypercholesterinämie C1: National Lipid Asso- Familial PMID:21600517 ciation Expert Panel on hypercholesterolemia: Familial screening, diagnosis and Hypercholesterolemia management of (USA/2011) pediatric and adult patients: clinical guidance

C2: CSANZ INTERIM Guidelines for PMID:22364837 Cardiovascular Genetics the Diagnosis and Working Group Management of Familial (Australien/2007,2011) Hypercholesterolemia C3: Joint Task Force of European Guidelines on PMID:22555213 the ESC and other cardiovascular disease societies on prevention in clinical cardiovascular disease practice (version 2012) prevention (Europa/2012) C4: Identification and National Institute for www.nice.org.uk/cg71 management of familial Health and Clinical hypercholesterolaemia: Excellence (NICE). NICE clinical guideline 71. (UK/2008)