Lärmaktionsplan Berlin Auswertung der öffentlichen Auslegung Thematische Zusammenfassung und Abwägungsentscheidung der 418 Stellungnahmen, die im Rahmen der öffentlichen Beteiligung am Aktionsplanentwurf eingegangen sind Zusammengestellt zur Erörterungsveranstaltung am 3. November 2008
Was geschah mit den Hinweisen Hinweise auf Lärmprobleme, die nicht durch den Verkehr - Kraftfahrzeuge, Eisenbahnen oder Flugzeuge verursacht werden, wurden an die zuständigen Stellen in den Bezirken und an die entsprechenden Fachverwaltungen weitergeleitet Lärmprobleme, die den Aktionsplan berühren wurden geprüft und in die Abwägung eingestellt und soweit Änderungen notwendig wurden, ist der Aktionsplan überarbeitet worden
Straßenverkehrslärm - verhaltensbedingt Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten und zu hohe Geschwindigkeiten Unangepasste Fahrweisen, insbesondere lärmintensives Fahrverhalten bei Motorrädern Hohe Lärmbelastung in Szene Gebieten durch Türenschlagen, unsinniges Hupen, Park-Suchverkehr u.a. Überlaute HiFi-Anlagen in Fahrzeugen und deren unsachgemäße Nutzung Laute Einzelereignisse Fahrzeugtuning Nicht ausreichend befestigte Lkw-Container u. a. Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten u. a.
Hinweise der Polizei zur Nichteinhaltung vorgeschriebener Geschwindigkeiten Stationäre Geschwindigkeitsüberwachung Nur wenige Standorte sinnvoll Hoher Bekanntheitsgrad bei Anwohnern und Pendlern Geschwindigkeit wird nur im Messbereich eingehalten Haushaltsrechtliche Bedenken Mobile Geschwindigkeitsüberwachung Die polizeilich durchgeführten mobilen Geschwindigkeitsüberwachungen konzentrieren sich auf Unfallschwerpunkte sowie auf Bereiche vor Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen Anregung der Polizei T 30 Überwachung durch Dialog - Displays
Umgang mit Stellungnahmen zum verhaltensbedingtem Straßenverkehrslärm Keine direkte Einwirkungsmöglichkeit im Rahmen der Aktionsplanung Weiterleitung an die Bezirke und die Polizei mit der Bitte um weitere Verfolgung Prüfung von politischen Initiativen zur Verbesserung der rechtlichen Vorschriften im Sinne des Lärmschutzes (z. B. Zulassungsvorschriften für Auspuffanlagen) Projekte zur Förderung der Verkehrsdisziplin
Bundesautobahnen im Ballungsraum Fehlender oder nicht ausreichender Lärmschutz an bestehenden Abschnitten BAB 10 Ortslage Karow BAB 100 Randlagen des Stadtrings (Charlottenburg) BAB 103 in Steglitz und Friedenau BAB 111 Siedlung Cité Joffre BAB 113 im Ortsteil Rudow (Blumenviertel) BAB 114 in den Ortslagen Französisch Buchholz und Blankenburg BAB 115 Nikolassee und Schlachtensee
Geforderte Maßnahmen für Bundesautobahnen Verwendung lärmarmer Fahrbahnbeläge bei Instandsetzung Verzicht auf Weiterbau der BAB 100 bis Treptow Geschwindigkeitsreduzierungen Tempo 80 auf allen Autobahnen im Ballungsraum Tempo 60 für die BAB 115 / Nikolassee und BAB 113 / Britz / Buckow / Rudow Tempo 50 für die BAB 103 / Steglitz / Friedenau Tempo 60 nachts (von 22 bis 6 Uhr) für die BAB 100 / südliche und nördliche Abschnitte der Rudolf-Wissell- Brücke Tempo 50 nachts für die BAB 100 / Jungfernheide und BAB 103 / Steglitz / Friedenau
Berliner Situation / Nachrüstung von Schallschutz Lärmsanierungsmaßnahmen sind freiwillige Leistungen des Trägers der Straßenbaulast Die Möglichkeiten des aktiven Schallschutzes durch Errichtung von Lärmschutzwänden sind begrenzt Aktuelle Lärmsanierungsmaßnahmen durch passiven Schallschutz (Einbau von Schallschutzfenstern oder Lüftern) in Nikolassee (BAB 115) und Paul-Hertz-Siedlung (BAB 100 / 111) In Vorbereitung: Stadtautobahn (BAB 100 von Schmargendorf bis AS Gradestraße) BAB 114 (Grundsanierung mit Lärmschutzmaßnahmen ab 2013)
Weitere Maßnahmemöglichkeiten Verwendung lärmarmer Fahrbahnbeläge bei Instandsetzung, bisher wegen technischem und finanziellem Aufwand abgelehnt Temporeduzierungen wurden in der Vergangenheit für mehrere Abschnitte auf der Grundlage des 45 der Straßenverkehrsordnung (StVO) geprüft, es erfolgten aber bisher keine Anordnungen wegen verkehrlicher Belange
Lärm an Hauptverkehrsstraßen -Geschwindigkeitsreduzierungen In allen Bezirken Anregungen für weitere Tempo 30 und Tempo 30 nachts Abschnitte auf Hauptstraßen Des Weiteren wurde angeregt Tempo 30 Stadtweit In der Umweltzone Vor Schulen Im Einzugsbereich von Taxiständen Für Lkw in Mitte einzuführen
Maßnahmen zur Temporeduzierung Bestehendes Tempo 30 und Tempo 30 nachts Konzept Tempo 30 vor Grundschulen Langfristige Prüfung weiterer Tempo 30 Abschnitte und mehr verkehrsberuhigte Bereiche
Weitere Lärmprobleme an Hauptverkehrsstraßen Als Hauptverursacher von Lärm werden genannt Hohes Verkehrsaufkommen und zunehmender Lkw-Verkehr Bewusste, den Verkehrsfluss behindernde Ampelschaltungen Schlechter Fahrbahnzustand, Laute BVG Busse Verkehrslärm im Bereich von neuen Gewerbeansiedlungen
Weitere geforderte Maßnahmen - Möglichkeiten Mehr verkehrsberuhigte Bereiche Berlin hat bereits 75% des gesamten Straßennetzes Verkehrsberuhigt, weitere Straßen nur im Einzelfall sinnvoll Beispiel Güntzelstraße Konsequente Umsetzung der im FNP dargestellten Erschließungskonzepte Wird im Rahmen der Umsetzung des StEP verfolgt Lärmaktionsplanung berücksichtigt die geplanten Straßenergänzungen Beispiel Südost - Verbindung
Weitere geforderte Maßnahmen - Möglichkeiten Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung Wird durch die Bezirke verfolgt Aus Sicht des Lärmschutzes sinnvoll, da Parkraumbewirtschaftung Handlungsspielräume für eine lärmarme Verkehrsgestaltung ermöglicht Aktionsplan enthält eine Reihe von Empfehlungen zur Parkraumbewirtschaftung Notwendig ist eine verstärkte Vermittlung der Vorteile für Bewohner und Besucher / Kunden in der Öffentlichkeit
Weitere geforderte Maßnahmen - Möglichkeiten Lkw-Lenkungskonzepte und generelle Fahrverbote für Lkw zwischen 22 und 6 Uhr sowie Güterverkehrslogistik zur Verringerung der Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr Wurde als Maßnahme im Aktionsplan geprüft, Problem besteht in der notwendigen Ausweisung von Umfahrungsstrecken. Dabei weisen andere Straßen häufig gleichfalls hohe Lärm- und Luftschadstoffbelastungen auf Prüfung Lkw-Führungskonzept bereits 2002
Weitere geforderte Maßnahmen - Möglichkeiten Lärmarme Erschließung von neuen Gewerbegebieten Planung liegt in der Zuständigkeit der Bezirke; entsprechend wurden die Hinweise weitergeleitet Problem liegt oftmals darin, dass hier neue Lärmquellen in bisher eher ruhigen Straßen auftreten und dass es keine verbindlichen Lärmgrenzwerte gibt. Einrichtung grüner Wellen, Abschaltung von LSA in der Nacht Spielraum für grüne Wellen ist begrenzt, Möglichkeiten sind im Lärmaktionsplan dargestellt Weitere nächtliche LSA - Abschaltungen sind vorrangig unter Sicherheitsaspekten zu prüfen Beide Aufgabenbereiche fallen in die Zuständigkeit der Verkehrslenkung Berlin
Weitere geforderte Maßnahmen - Möglichkeiten Straßenumbau zugunsten lärmarmer Verkehrsträger Lärmarme Straßenraumgestaltung mit Förderung von Fuß- und Radverkehr ist wesentlicher Baustein bei den Konzeptgebieten Fahrbahnsanierung Verwendung lärmarmer Fahrbahnbeläge nach Stand der Technik
Weitere Maßnahmevorschläge - Möglichkeiten Leisere Busse Regelungen für lärm- und schadstoffarme Fahrzeuge im Nahverkehrsplan Berlin Verlegung von Busendhaltestellen aus Wohngebieten Einzelfallprüfung in Zusammenarbeit mit der BVG unter Abwägung des Bedarfes
Wie geht es weiter? Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen bis 2013 Lärmaktionsplanung als kontinuierlicher Arbeitsprozess Weiterentwicklung des derzeitigen Planes durch Erarbeitung von Aktionsplänen für neue Konzeptgebiete Prüfung/Fortschreibung der in den Konzeptgebieten empfohlenen Maßnahmen Unter weiterer Aufarbeitung und Berücksichtigung der erhaltenen Hinweise