Ökonometrische Analyse

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Transkript:

Institut für Statistik und Ökonometrie, Freie Universität Berlin Ökonometrische Analyse Dieter Nautz, Gunda-Alexandra Detmers Rechenregeln für Matrizen Notation und Matrixeigenschaften: Eine Matrix A der Dimension (N K) ist eine Matrix mit N Zeilen und K Spalten, wobei [a nk ] das Element in der n-ten Zeile und der k-ten Spalte ist: A = a 11 a 12 a 1K a 21 a 22 a 2K a N1 a N2 a NK Ein Vektor v der Dimension (N 1) hat N Zeilen und 1 Spalte und wird als N-dimensionaler Spaltenvektor bezeichnet Eine Matrix ist quadratisch, wenn N = K Eine quadratische Matrix ist symmetrisch, wenn a nk = a kn für alle n und k In diesem Fall ist: A = A Eine quadratische Matrix ist idempotent, wenn A 2 = AA = A Wenn A zudem symmetrisch ist, so gilt außerdem: A A = A Eine quadratische Matrix ist diagonal, wenn nur die Elemente auf der Hauptdiagonalen ungleich Null sind, sodass a ij = 0 für alle i j Eine Skalarmatrix ist eine Diagonalmatrix mit gleichen Elementen auf der Hauptdiagonalen, sodass A = c I, wobei c ein Skalar Bei einer Einheitsmatrix sind die Elemente auf der Hauptdiagonalen Einsen und alle weiteren Elemente gleich Null Bei einer Dreiecksmatrix sind entweder die Elemente über (untere Dreiecksmatrix) oder unter der Hauptdiagonalen (obere Dreiecksmatrix) gleich Null Bei Berechnung der Transponierten einer Matrix wird aus einer (N K)-Matrix eine (K N)-Matrix, bei der Zeilen und Spalten vertauscht werden Bei quadratischen Matrizen wird eine Spiegelung an der Hauptdiagonalen durchgeführt: A = A T = (A ) = A ( a11 a 12 a 21 a 22 ) = a11 a 21 a 12 a 22 Die Transponierte eines Zeilenvektors ist ein Spaltenvektor; dementsprechend ist v = u ein Zeilenvektor mit 1 Zeile und N Spalten 1

Die Determinante einer Matrix ist nur für quadratische Matrizen definiert Die Determinante einer (1 1)-Matrix ist gleich ihrem einzigen Element Die Determinante einer (2 2)-Matrix A = deta = A = a 11 a 22 a 12 a 21 a11 a 12 : a 21 a 22 a 11 a 12 a 13 Die Determinante einer (3 3)-Matrix A = a 21 a 22 a 23 berechnet sich a 31 a 32 a 33 anhand der Sarrus-Regel: deta = A = a 11 a 22 a 33 +a 12 a 23 a 31 +a 13 a 21 a 32 a 31 a 22 a 13 a 32 a 23 a 11 a 33 a 21 a 12 Die Determinante einer (N N)-Matrix berechnet sich wie folgt: deta = A = n j=1 a ij( 1) i+j A ij wobei A ij ein Minor von A und ( 1) i+j A ij der Kofaktor C ij von A det(ab)=det(a)det(b) det(a )=det(a) det(ci)= c n det(i) Ist die Determinante von A gleich Null, so heißt A singuläre Matrix, welche nicht invertierbar ist Ist die Determinante von Null verschieden, so ist A nichtsingulär bzw regulär und invertierbar Die Spur einer (n n)-matrix ergibt sich als die Summe ihrer Diagonalelemente: n tr(a) = tr(a + B) = tr(a) + tr(b) tr(ab) = tr(ba) tr(a ) = tr(a) Die Inverse einer Matrix lässt sich ausschließlich für quadratische Matrizen berechnen, existiert jedoch nur für nicht-singuläre Matrizen Das Produkt einer Matrix A mit ihrer Inversen A 1 erzeugt eine Einheitsmatrix derselben Ordnung Die Inverse kann demnach über die Lösung eines linearen Gleichungssystems berechnet werden: AA 1 = I Die Inverse einer (2 2)-Matrix ergibt sich dementsprechend als: A 1 = 1 a22 a 12 A a 21 a 11 Die einzelnen Elemente a ij der Inverse einer (N N)-Matrix lassen sich mittels Kofaktoren bestimmen: (AB) 1 = B 1 A 1 (A ) 1 = (A 1 ) (A 1 ) 1 = A (ca) 1 = c 1 A 1 i=1 a ij = Cij A a ii 2

Der Rang einer Matrix bestimmt sich durch die Anzahl an linear unabhängigen Spalten / Zeilen Der Spaltenrang einer Matrix ist immer gleich ihrem Zeilenrang rg(a) = rg(a ) rg(a A) = rg(a) rg(ab) min[rg(a), rg(b)] Eine (N K)-Matrix hat vollen Rang, wenn rg(a) = min(n, K) Quadratische Matrizen ohne vollen Rang sind singuläre Matrizen Eigenwerte und Eigenvektoren A sei eine (n n)-matrix Dann heißt λ Eigenwert von A, wenn gilt, dass det(a λi n ) = 0 Für jeden Eigenwert λ i existiert ein (n 1)-Vektor e i, der nicht der Nullvektor ist, sodass: (A λ i I n )e i = 0 Ae i = λ i e i e i ist dann ein Eigenvektor der Matrix A zum Eigenwert λ i Die Determinante von A ergibt sich als det(a) = n i=1 λ i Die Spur der Matrix A ergibt sich als tr(a) = n i=1 λ i Definitheit einer Matrix: Eine Matrix ist positiv (semi-)definit, wenn für alle Vektoren v: v Av > 0 (v Av 0) Eine Matrix ist negativ (semi-)definit, wenn für alle Vektoren v: v Av < 0 (v Av 0) Ist die Matrix weder positiv noch negativ semidefinit, so ist die Matrix indefinit Dabei sei A eine (n n)-matrix und v ein (n 1)- Vektor, der ungleich dem Nullvektor ist Rechenregeln: Im folgenden seien A, B und C Matrizen der Dimensionen (N K), desweiteren sei v ein Vektor der Dimension (N 1), u ein Vektor der Dimension (1 N) und c ein Skalar Addition und Subtraktion von Matrizen ist nur möglich für Matrizen der gleichen Ordnung: a 11 ± b 11 a 12 ± b 12 a 1K ± b 1K a 21 ± b 21 a 22 ± b 22 a 2K ± b 2K A ± B = a N1 ± b N1 a N2 ± b N2 a NK ± b NK A + B = B + A (A + B) + C = A + (B + C) (A + B) = A + B 3

Skalarmultiplikation: Jede beliebige Matrix kann mit einem Skalar multipliziert werden, sodass jedes Element mit dem Skalar multipliziert wird: c a 11 c a 12 c a 1K c a 21 c a 22 c a 2K ca = c a N1 c a N2 c a NK ca = Ac (ca) = ca c(a + B) = ca + cb Die Multiplikation von Matrizen ist nur möglich, wenn die Spaltenanzahl der ersten Matrix der Zeilenanzahl der zweiten Matrix entspricht Somit ist das Produkt von A und B nur definiert, wenn N = K Das Produkt von A und B ist aber definiert Das Produkt einer (N K)-Matrix mit einer (K N)-Matrix ergibt eine (N N)-Matrix mit den Elementen [m nn ] = K k=1 a nkb kn K k=1 a K 1kb k1 k=1 a K 1kb k2 k=1 a 1kb kn K AB k=1 = a K 2kb k1 k=1 a K 2kb k2 k=1 a 2kb kn K k=1 a K Nkb k1 k=1 a K Nkb k2 k=1 a Nkb kn A(B + C) = AB + AC (AB)C = A(BC) c(ab) = (ca)b = A(cB) (AB) = B A AB BA Multiplikation von Vektoren: Während die Multiplikation eines (N 1)-Spaltenvektors mit einem (1 N)-Zeilenvektor eine (N N)-Matrix ergibt [äußeres Produkt], führt die Multiplikation eines (1 N)-Zeilenvektors mit einem (N 1)-Spaltenvektor zu einem Skalar [inneres Produkt] u v = u 1 u N v 1 v N = N n=1 u nv n Ist das Skalarprodukt zweier Vektoren gleich Null (u v = 0), so heißen diese Vektoren zueinander orthogonal und man schreibt: u v 4

Ableiten von Vektoren und Matrizen: Im folgenden sei N = K, sodass A eine N-dimensionale quadratische Matrix ist v ist weiterhin ein Vektor der Dimension (N 1) und u ein Vektor der Dimension (1 N) (u v) = u und (v u ) = u (v v) = 2v (Av) = A (v Av) = (A + A )v Wenn A symmetrisch ist, gilt: (v Av) = 2Av (v Av) A = v v 5