OBST UND GEMÜSE Kleinprojekt im Fach Biologie und Umweltkunde Mag. Elisabeth Nowak Ziele Ziel des Projekts war die Förderung des naturwissenschaftlichen Blickes auf Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Gewählt wurden Obst und Gemüse, da Schüler/innen hier reiches Erfahrungswissen mitbringen und die mit Anblick und Verzehr verbundenen Sinneseindrücke ein zusätzliches Stimulans darstellen. Der Alltagsbezug prädestiniert die Thematik zu einer Präsentation im halböffentlichen Raum (Absolvententreffen am Schuljahresende). Durch Weitergabe ausgewählter Bereiche des persönlichen Wissens an ein größeres Publikum sollen die Tragfähigkeit der eigenen Konzepte und die persönliche Auseinandersetzung mit den Inhalten gefördert und so eine möglichst hohe Nachhaltigkeit erreicht werden. Die Projektarbeit wurde in beiden Klassen auf mehrere kleinere Zeitabschnitte innerhalb des Schuljahres aufgeteilt, um die Integration in die Unterrichtsarbeit bestmöglich zu gewährleisten. Ablauf Wahlpflichtfachunterricht Biologie, Klasse 6A (5 Schüler/innen): September 2007: Auf Basis des Regelunterrichts der 5. Klasse (Bau und Funktion von Pflanzenorganen) wurden die morphologischen Grundlagen genutzter Pflanzenteile (Fruchttypen, Metamorphosen von Wurzel, Stamm und Blatt) erarbeitet und von den Schülern/Schülerinnen für die Analyse konkreter Beispiele aus dem eigenen Lebensumfeld angewendet. 1
Ein kleiner Einblick in diese Arbeit wird an einer Quiz-Station im Rahmen des Absolvententages (21.6.2008) gegeben. Plakat zur Station Fruchttypen Station Getreide Oktober 2007: In einem weiteren Schritt wurden von den Schülern/Schülerinnen Nitratmessungen an Gemüse (speziell an Salaten) durchgeführt und im Anschluss das Zustandekommen hoher Nitratwerte infolge Überdüngung und Mangelbelichtung (verminderte Lichtreaktion verursacht Defizit an H +Ionen für die Umwandlung von Nitrat in Ammonium, das in Aminosäuren eingebaut werden kann) diskutiert und in ein umfassendes Konzept zum Stickstoffkreislauf integriert. April 2008: Bei der Unterrichtsarbeit zu verschiedenen Pflanzenfamilien lag ein Schwerpunkt auf Korbblütengewächsen und Kulturgräsern als Nutzpflanzen. Neben der Analyse der Blüten stand auch eine Reihe von Versuchen zu Pflanzeninhaltsstoffen auf dem Programm. Beispiel: Stärke und Stärkeabbau Stärkenachweis mit JKJ Fehling sche Probe zeigt Amylasewirkung 2
Unterricht Biologie, Klasse 3B, 23 Schüler/innen: Jänner 2007: Die biologischen Grundlagen von Pflanzenteilen als Obst und Gemüse wurden anhand der Analyse von Kochrezepten erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler erstellten im Biologieunterricht Rezepthefte mit biologischem Hintergrund in einem Textverarbeitungsprogramm. März 2007: Die Schüler/innen erarbeiteten in Kleingruppen landwirtschaftliche und Grundlagen des Kartoffelanbaus und der Verarbeitung der Erdäpfel (regionale Bedeutung: Erdäpfelanbau im Waldviertel, AGRANA als großes Verarbeitungsunternehmen am Schulstandort). Das Ergebnis wurde auf A3 Blättern dargestellt und im Klassenverband präsentiert. Beispiel: landwirtschaftliche Grundlagen, A3 Poster (Scan) Juni 2008: Auszüge aus den Rezeptheften wurden von den Schülern/Schülerinnen in Form einer Powerpoint-Installation für den Absolventen/Absolventinnen- 3
Tag zusammengestellt. In diesem Zusammenhang wurden neben Pflanzenteilen auch Pilze und tierische Zutaten berücksichtigt. Beispiel PIZZA HAWAII mehl Mehlkörper einer Getreidefrucht (Nuss) dient der Ernährung des Embryos Hauptinhaltsstoff: StÄrKe Hefe Pilz stellt CO 2 her (Teiglockerung) Annamaria Drach, Kathrin Mokesch Caroline Senk Käse Ananas Käse Milch Kuh (Ziege, Schaf) Hauptinhaltsstoffe: Eiweiß, Fett Beerenverband zur Fortpflanzung Hauptinhaltsstoffe: Wasser und Ballaststoffe Pichler Florian, Kapeller Thomas Julia Andrle und Kathrin Mokesch Reflexion (Stärken und Schwächen) Die einzelnen Elemente des Projekts waren integrativer Bestandteil des Unterrichts. Die Verteilung auf mehrere Einheiten erwies sich dabei als sehr günstig. Zeitaufwändiger als geplant verliefen die Gruppenarbeiten zu den landwirtschaftlichen Grundlagen des Kartoffelanbaus und der Verarbeitung der Erdäpfel. Bei der Erarbeitung von Präsentationselementen zeigten sich Unsicherheiten und Unklarheiten in den Konzepten der Schüler/innen deutlicher als in Unterrichtsstunden ohne Projektarbeit. Hier war unmittelbare und auf den jeweiligen Schüler/die jeweilige Schülerin abgestimmte Unterstützung 4
durch die Lehrerin erforderlich. Die Schüler/innen der Wahlpflichtfachgruppe zeigten durchaus Initiative, ihr Wissen auch selbstständig zu vertiefen und abzusichern. In beiden Gruppen war die Motivation, Beiträge für eine Präsentation zu erstellen, groß. Die Unterstufenschüler/innen waren bei der Arbeit an den Powerpoint-Folien sehr motiviert und machten auch deutliche Fortschritte im Umgang mit dem Medium. Mit den Abschlussarbeiten für die Präsentation am Absolvententag konnten die letzten Unterrichtsstunden vor Schulschluss konstruktiv und sinnvoll genützt werden. Mag. Elisabeth Nowak Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium 3950 Gmünd Gmünd, Juni 2008 Layout: Mag. Maria-Magdalena Schäffer, schaeffer@naturwissenschafts.net 5