Zu Brand der Krche Kreuzlngen Autor(en): Objekttyp: [s.n.] Artcle Zetschrft: Schwezersche Bauzetung Band (Jahr): 81 (1963) Heft 51 PDF erstellt a: 18.10.2017 Persstenter Lnk: http://do.org/10.5169/seals-66942 Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st Anbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den Inhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattfor e-perodca veröffentlchten Dokuente stehen für ncht-koerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder Ausdrucke aus dese Angebot können zusaen t desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur t vorherger Genehgung der Rechtenhaber erlaubt. De systeatsche Specherung von Telen des elektronschen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernoen für Schäden durch de Verwendung von Inforatonen aus dese Onlne-Angebot oder durch das Fehlen von Inforatonen. Des glt auch für Inhalte Drtter, de über deses Angebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rästrasse 101, 8092 Zürch, Schwez, www.lbrary.ethz.ch http://www.e-perodca.ch
Zu Brand der Krche Kreuzungen DK 726.57:614.84 Herzu Tafeln 49/50 De Stftskrche Kreuzungen (St. Ulrch). Erbaut 1650 1653, der schöne Tur 18. Jahrh. vor de Brand und (lnks unten) nach der Brandkatastrophe W ll.u Photos: Lnks R. Suter, Oberreden ZH, unten L. Gautsch, Schede Wedkon, Zürch Der Brand der PfaSsEBrche n Kluzlngen der ehe algen Klosterkrche des Augustoer-ChorSrrenstftes und der als thurgausches Lehrersenar denenden Stftsgebäude a 20. Jul 1963 hat weder enal erschreckend bewusst geacht, we gefährdet alle Kunst- und Kulturdenkäler auch n Fredenszeten snd. De Kreuzlnger Brandkatastrophe st aber ncht durch en ungewöhnlches Eregns ausgelöst wor den, sondern we üblch, öchte an sagen durch den unverzehlchen Lechtsnn enes Reparaturarbeters oder Arbets-Teas. Wr haben strenge Vorschrften für Gerüst kontrolle, für Lebensttelkontrollen und veles wetere, und wer dagegen verstösst, wrd bestraft und für Schäden haft bar geacht. Man würde gerne hören, welche Sanktonen gegen de fehlbare Fra ergrffen worden snd, deren fol genschwere Nachlässgket den Brand verursacht hat. Es dürfte sch epfehlen, n Zukunft be der Vergebung brand gefährdender Arbeten an unersetzlchen Baudenkälern den betreffenden Fren de Auflage zu achen, dass dhr Ar beter oder en Angestellter an Ort und Stelle auf ene _J*.**»» I Feldbett zu nächtgen hat, u enen Brandausbruch recht zetg zu beerken. n. De Kreuzlnger Krche war en Rokoko-Saal von unge wöhnlcher Lebenswürdgket festlch und fröhlch, aber ;Sht profan oder protzg, ländlch, aber ncht bäursch, ken Kunstdenkal von nternatonaler Berühthet we St. Gal len oder Ensedeln, aber gerade n sener beschedeneren Art t der Bodenseelandschaft und anderen Krchen nnger ver bunden, als es en alle Vergleche und Verwandtschaften t Regonale ausschlessender Ausnahebau sen könnte. Als Extra-Drengabe enthelt de Krche n ene besonderen Kapellenanbau noch den berühten Kalvarenberg: ene fgurenwtaelnde bblsche Puppenstube, ehr lebenswür dge Kurostät als Kunstwerk, doch könnten enzelne der scharf charakterserten Fgürcben auch als solches bestehen, ISSä Anzahl davon st übrgens gerettet. En Denkal ersten Ranges war de Krche aber als Lestung oderner Denkalpflege erst 1961 war ene u fassende, an darf ruhg sagen esterhafte Restauraton durch den thurgauschen Denkalpfleger Dr. h. c. Albert Knoepfl durchgeführt worden, de an auch de ausge zechneten Thurgauer Bände n der Rehe der «Kunstdenk äler der Schwez» und den ersten Band ener «Kunstge schchte des Bodenseeraues» verdankt. De überalte, ver staubte und verblchene Rokokopracht war zu ener strahlen den Sauberket und Frsche wedererweckt für jeden Betrachter ene.beglückende Ueberraschung. Aus de schwarz gestrchenen Chorgtter war en Schleer aus Wess und Gold geworden, und dat war deses Gtter n ene ganz neue, d. h. n dde ursprünglche Bezehung zu Wess der Arch tekten getreten, natürlch auf Grund unzwefelhafter alter Farbspuren, und ncht wenger kühn war de Erneuerung der alten Farben an den ornaentalen Stukkaturen an Wand und Decke. Man denkt dabe an de ebenso ausgezechnete Restau raton von Fschngenj de n ener ganz anderen Farben stung von Prof. Lnus Brchler durchgeführt wurde. Deser hochverdente edgenösssche Denkalpfleger wrd n wengen Jahren altershalber aus sene At scheden an könnte sch schwerlch enen besser ausgewesenen Nachfolger als Dr. Knoepfl vorstellen. Schwez. Beuzetung - 81. Jahrgang Heft 51 19. Dezeber 1963 899
31 I.Ä* s* g? «* M 32 *M S«S ä5j «-. 09 5AS W *«$.# K IXT! %4 Hron* ~3w De Säulen der Orgelepore Südwand der Brandrune Das Chorgestühl Das Krchennnere nach de Brand (20. Jul 1963). Clches aus «De Kunstdenkäler der Schwez». Brkhäuser-Verlag, Basel sa r Ss. n. Nun steht de Denkalpflege also vor der sehr scherz lchen, sehr schwergen, aber auch sehr nteressanten Auf gabe, zu retten, was noch zu retten st, und natürlch stellt sch zuerst de Frage, ob überhaupt de Rune weder auf gebaut, oder durch enen radkalen Neubau ersetzt werden soll. Unter den zahlrechen Sten, de sch zu deser Grundfrage geäussert haben, snd dre Beträge n der «Neuen Zürcher Zetung» hervorzuheben, de wert wären, als Sonderdruck herausgegeben zu werden, da n hnen wrk lch ungefähr alle Arguente zur Sprache koen, de sdch für den enen und den andern Standpunkt anführen lassen unter Verzcht auf de n ArchÄkturdskussonen er gefährlch nahelegenden deagogschen Ponten. Es snd des en Betrag von Lnus Brchler n NZZ Nr. 3032 vo 27. Jul 1963, en Plädoyer für den Abbruch von Thaddaeus Zngg n NZZ Nr. 3152 vo 8. August und enes für de Wederherstellung von Rchard Zürcher n NZZ Nr. 3304 vo 22. August. Nur auf das Arguent der «Ehrlchket» sollte an n dese Zusaenhang en- für alleal verzchten. Sehr t Recht schrebt Rchardsä lrcher, wenn jede Wederholung ener hstorschen For unehrlch wäre, so dürfte kene alte Musk und ken klasssches Draa noch enal aufgeführt werden. Es blebe schlesslch nur Jazz und acton pantng übrg. Auguste Rodn epörte sch gegen jeden Versuch, verwtterte gotsche Portalfguren durch Kopen zu erset zen und dabe passerte es h, dass er längst ersetzte, schon weder etwas angewtterte als Orgnale bewunderte. Das hedsst: ene gewssenhafte Restauraton wächst t der Zet In de Authentztät hnen, es st en egostscher Stand punkt, sch auf de aterelle Echthet zu verstefen de an noch selbst genessen durfte, und «apres nous le deluge». Gewss entsprcht ene barocke Konventskrche ncht hundertprozentg den lturgschen Bedürfnssen ener heutgen Geendekrche, und de Entschedung darüber, ob unser der zetger technscher Perfektonsus auch auf das lturgsche Gebet übertragen werden uss steht natürlch der kathol schen Krche zu. Aber so englesg entwlcklungsässg ver läuft de Geschchte eben ncht, dass durch das jewels Neueste alles Aeltere ns schlechthn Unbrauchbare ab geschoben würde. Neben de Zetbedngten st In jeder wesentlchen hstorschen Lestung auch en zetlos gültger Aspekt --n dese Fall der chrstlchen Relgostät - enthalten, der gerade auch deshalb festgehalten zu werden verdent, well er aus der augenblcklchen Gegenwarts stuaton ncht gezegt werden könnte. Auch das wäre en Gebot der Ehrlchket, sch enzugestehen, dass der aktuelle Krchenbau vellecht enzelne «nteressante» Enzellestun gen, aber nrgends über den Enzelfall hnauswesende, tradtonsbldend-überzeugende Resultate gezetgt hat weder auf katholscher noch auf reforerter Sete. We an hört, st nzwschen von Volk und Behörden n utge Entschluss der Wederaufbau der Krche beschlossen worden. Peter Meyer Detal aus de wessgoldenen Chorgtter von 1740 (vgl. Tafel 49) 3Bb--*fr M: "3 y» tpf*< 900 Schwez. Bauzetung 81. Jahrgang Heft 6t 19. Dezeber 1963
'*, Ha KS V* W\ W. '*a ss* $?. zs at Ü35I SSlSälSjöä ß% r» 1 >J*3 RKJ *35M «K jxxs 'SS** rr» ztän Hlf - 5BGS PVV>. 5» #11111 JSF l tp rns?s32 VI«w SH X rjf.?m «e»»»». sssz «[»«tut SK«SäS ü II»1 BB WS c» EflK* a» K **r PjTw a Ätj?.«.! Chorgtter von Hans Rafstuhl, 1740. Farben: Wess und Gold De Krche des ehealgen Chorherrenstfts Kreuzungen, erbaut 1650-53 Photos: oben Photoglob-Wehrl AG., Zürch, unten und lnks Wlly Müller, Gottleben TG Ausschntt des kunstvoll geschedeten Chorgtters (vergl. auch Bld Sete 900) 4) 5g V J* t «kte \ S H <h r *I J» Ä - «IT r -4, v ü»1 I,* fc s: Schwez. Bauzetung * 81. Jahrgang Heft 51 * 19. Dezeber 1963 Tafel 49 (zu Sete 900)
j *.* ft» f W *?% w *#»\ BWSl J** f>tl *»ä!# ft-s «9 fl (*?*>< s*s *-» 5JtL»>: * * l V.* r*r«-j SS1M M a..*-* «WBH t w ü Decke und Ausstattung zwschen 1760-1779. Deckengeälde von Franz Ludwg Herrann 1740. Zustand nach der Renovaton 1961 De Krche des ehealgen Chorherrenstfts Kreuzungen, erbaut 1650 53 Photos: oben Photoglob-Wehrl AG-, Zürch, unten Dr. Johannes Schneder, München Muszerende Putten und Rokoko-Ornaent von der Orgelbrüstung fl 3 3Er **- CS: *c lf* yjüty*. «r S# ± vr 4Ä * I Ä % * l *» M r* S 2 *s Tafel 50 Schwez. Bauzetung 81. Jahrgang Heft 51 19. Dezeber 1963