2017 mit optionaler Bedarfsplanung : (Kindertagesbetreuung, Schule und Senioren) Gemeinderatssitzung, 21. September 2017
Folien für die Analyse der Pflegesituation im Landkreis Fürstenfeldbruck Gemeinde Sitzung des Gemeinderates am 21. September 2017 Dipl.-Statistiker Christian Rindsfüßer,
Bestimmung des Begriffs Pflegebedürftigkeit
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Ursprüngliche(r) Definition bzw. Pflegebedürftigkeitsbegriff gemäß 14 SGB XI: Als pflegebedürftig werden Personen bezeichnet, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Erkrankung oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden täglichen Verrichtungen dauerhaft voraussichtlich für mindestens sechs Monate in erheblichem oder höherem Maße auf Hilfe angewiesen sind. Quelle: www.pflege.de/pflegende-angehoerige/pflegefall/pflegebeduerftigkeit, Stand März 2017
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Wichtige Faktoren sind demnach: Hilfebedarf aufgrund einer Krankheit oder Behinderung Dauerhafter Hilfebedarf, d. h. länger als 6 Monate Unterstützung in Form einer teilweisen oder vollständigen Übernahme der täglichen Verrichtungen oder Beaufsichtigung bzw. Anleitung zur eigenständigen Übernahme dieser Verrichtungen Hilfebedarf bezogen auf gewöhnliche und regelmäßige Verrichtungen im Alltag. Die Verrichtungen werden in vier Bereiche unterteilt: Körperpflege Ernährung Mobilität Vom Zähneputzen bis zum Duschen. Vom mundgerechten Zubereiten und Anreichen der Mahlzeiten bis zur Nahrungseingabe. Vom Aufstehen bis zum Verlassen der Wohnung. Hauswirtschaftliche Versorgung Vom Einkaufen über das Kochen bis zum Putzen. - Hilfebedarf für andere Verrichtungen wurde bis vor kurzem nicht berücksichtigt - u. U. besonderer Leistungsanspruch aufgrund eingeschränkter Alltagskompetenz Quelle: www.pflege.de/pflegende-angehoerige/pflegefall/pflegebeduerftigkeit, Stand März 2017
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Der gesetzliche Pflegebegriff ist nicht gleichzusetzen mit einer allgemeinen Pflegebedürftigkeit. Menschen können also durchaus auf Pflege angewiesen sein, ohne dass gleichzeitig eine Pflegestufe bzw. ein Pflegegrad vorliegt. Wer also beispielsweise Hilfe im hauswirtschaftlichen Bereich braucht, gilt nicht als pflegebedürftig im Sinne des Gesetzes. Quelle: www.pflege.de/pflegende-angehoerige/pflegefall/pflegebeduerftigkeit, Stand März 2017
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Pflegestufen Ausmaß der Pflegebedürftigkeit mittels sog. Pflegestufen (bis Ende 2016) Die Einstufung erfolgt(e) durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Pflegestufe Täglicher Hilfebedarf davon im Haushalt (hauswirt. Versorgung) davon Grundpflege (Körperpflege, Ernährung, Mobilität ) Bedarf an Hilfe bei der Grundpflege Pflegestufe 1 (erhebliche Pflegebedürftigkeit) Mindestens 90 Minuten Mehrmals in der Woche Mehr als 45 Minuten 2 x täglich zu verschiedenen Tageszeiten Pflegestufe 2 (schwere Pflegebedürftigkeit) Mindestens 180 Minuten Mehrmals in der Woche Mehr als 120 Minuten 3 x täglich zu verschiedenen Tageszeiten Pflegestufe 3 (schwerste Pflegebedürftigkeit) Mindestens 300 Minuten Mehrmals in der Woche Mehr als 240 Minuten rund-umdie-uhr Pflegestufe 0: Hilfebedarf bei der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung, ohne dass eine Einteilung in die vordefinierten Pflegestufen möglich wäre. Härtefall: Schwerstpflegebedürftige mit außergewöhnlich hoher Belastung durch die Pflege. Quelle: www.pflege.de/pflegende-angehoerige/pflegefall/pflegebeduerftigkeit, Stand März 2017
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Pflegegrade Umstellung der 3 Pflegestufen auf die 5 Pflegegrade (Pflegestärkungsgesetz II; Januar 2017) Ziel: Differenziertere Einstufung der Pflegebedürftigen Verbesserte Leistungen für kognitiv und psychisch beeinträchtigte Menschen, wie beispielsweise Demenzkranke Anders als bisher wird nicht mehr ausschließlich auf die Defizite der körperlichen Fähigkeiten geschaut, sondern zusätzlich werden auch die Fähigkeiten der Selbstständigkeit in der Verrichtung alltäglicher Abläufe überprüft. Neues Begutachtungsschema aus Beeinträchtigungen in den 6 Bereichen: M1: Mobilität M2: Kognitive und kommunikative Fähigkeiten M3: Verhaltensweisen und psychische Problemlagen M4: Selbstversorgung Gewichtung 15% 10% 8% 8% 20% M5: Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Belastungen Quelle: www.pflege.de/pflegende-angehoerige/pflegefall/pflegebeduerftigkeit, Stand März 2017 40%
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Pflegegrade Die Einstufung in die neuen 5 Pflegegrade erfolgt dabei wie folgt: Quelle: www.pflegestaerkungsgesetz.de/fileadmin/_processed_/7/e/csm_bmg_infografik_berechnung_pflegegrade_788322d2a9.png, Stand: März 2017
Pflegebedürftigkeit Begriffsbestimmung Pflegegrade Die Leistungen, die Pflegebedürftige aus der Pflegeversicherung erhalten, wurden durch das Pflegestärkungsgesetz II erhöht Quelle: wwww.pflegemittelbox.de, Stand März 2017
Bayerische Pflegewahrscheinlichkeiten nach Altersgruppen und Leistungsarten
Anteil der Bewohner/innen stationärer Pflegeheimeinrichtungen an den jeweiligen Altersgruppen in Bayern 2015 100% 80% 60% Alter in Jahren Vollstationäre Dauerpflege 40% 20% 0% 30% 14% 16% 7% 1% 0% 1% 1% 2% 2% 4% 6% 60-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90 und älter Männer Frauen Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
100% Anteil der Pflegegeldempfänger/innen an den jeweiligen Altersgruppen in Bayern 2015 Pflegegeld Alter in Jahren 80% 60% 40% 20% 0% 17% 18% 12% 13% 7% 7% 1% 1% 2% 2% 4% 3% 60-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90 und älter Männer Frauen Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
100% Nutzer/innen ambulanter Pflegeleistungen an den jeweiligen Altersgruppen in Bayern 2015 Ambulant und teilstationär Alter in Jahren 80% 60% 40% 20% 0% 15% 15% 8% 10% 0% 1% 2% 4% 5% 0% 1% 2% 60-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90 und älter Männer Frauen Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Anteil der Empfänger/innen von Leistungen der Pflegeversicherung an den jeweiligen Altersgruppen in Bayern Ende 2015 100% Alter in Jahren Insgesamt 80% 60% 40% 20% 0% 63% 47% 37% 27% 19% 15% 8% 8% 2% 2% 4% 4% 60-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90 und älter Männer Frauen Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Analysen für den Landkreis Fürstenfeldbruck aus der Pflegeversicherungsstatistik
Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von Pflegeversicherungsleistungen im Landkreis Fürstenfeldbruck 1999 2015 absolut 6000 Entwicklung in % (Tabelle), 1999=100% bzw. absolute Zahlen (Diagramm) 5000 4000 3000 2000 1000 0 2.347 2.090 1.993 1.993 2.005 1.962 2.062 2.122 2.131 1.564 1.498 1.595 1.213 1.345 1.439 849 829 1.038 754 806 849 997 995 975 1.128 1.097 1.406 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Leistungsempfänger/innen insgesamt absolut 3.725 3.766 3.949 4.203 4.345 4.376 4.716 4.685 5.317 Leistungsempfänger/innen insgesamt in %, 1999=100% 100% 101% 106% 113% 117% 117% 127% 126% 143% Ambulant & Teilstationär Vollstationär Pflegegeld Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von Pflegeversicherungsleistungen im Landkreis Fürstenfeldbruck 1999 2015 in Prozent 100% Anteile und Entwicklung in % (Tabelle, Diagramm) 80% 60% 40% 20% 0% 57% 57% 52% 47% 46% 45% 44% 43% 44% 29% 31% 33% 32% 34% 29% 23% 22% 26% 20% 21% 21% 24% 23% 22% 24% 23% 26% 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Leistungsempfänger/innen insgesamt absolut 3.725 3.766 3.949 4.203 4.345 4.376 4.716 4.685 5.317 Leistungsempfänger/innen insgesamt in %, 1999=100% 100% 101% 106% 113% 117% 117% 127% 126% 143% Ambulant & Teilstationär Vollstationär Pflegegeld Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Inanspruchnahme von Pflegeleistungen nach Art der Leistung Ende 2015, Vergleich Landkreis Fürstenfeldbruck, Landeshauptstadt München, Landkreise Oberbayern, Bayern Landkreis Fürstenfeldbruck Landeshauptstadt München 1.406 27% 8.165 31% 2.347 44% 12.082 45% 5.317 Leistungsempfänger/innen 1.564 29% 26.754 Leistungsempfänger/innen 6.498 24% Landkreise Oberbayern 16.354 23% Bayern 25% 31.182 45% 45% 70.094 Leistungsempfänger/innen 22.558 32% Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik 348.253 Leistungsempfänger/innen Ambulant & Teilstationär Vollstationär Pflegegeld 30%
Inanspruchnahme von Pflegeleistungen der vollstationären Dauerpflege nach Pflegestufe(n) Ende 2015, Vergleich Landkreis Fürstenfeldbruck, Landeshauptstadt München, Landkreise Oberbayern, Bayern Landkreis Fürstenfeldbruck 354 20% 14 1% Landeshauptstadt München 1.374 20% 59 1% 677 38% 2.617 38% 742 41% 1.787 Empfänger/innen vollstationärer Leistungen Landkreise Oberbayern 4.499 18% 374 2% 10.525 43% 2.853 41% 6.903 Empfänger/innen vollstationärer Leistungen 21% Bayern 1% 41% 9.214 37% 24.612 Empfänger/innen vollstationärer Leistungen 114.582 Empfänger/innen vollstationärer Leistungen 37% Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Keine Pflegestufe
Index der Pflegebedürftigen insgesamt im Regierungsbezirk Oberbayern im Verhältnis zu Bayern
Prognose des Pflegebedarfs nach Leistungsarten für die Gemeinde
Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen vollstationärer Pflegeleistungen nach Pflegestufe(n) in der Gemeinde 2016 2036 in Prozent 2016 = 100% Mit Wanderungen 200% Anteile und Entwicklung in % (Tabelle, Diagramm) 150% 100% 50% 0% Leistungsempfänger/ innen insgesamt in %, 2016=100% 2016 2021 2026 2031 2036 100% 129% 151% 164% 165% Vollstationär Stufe 3 Vollstationär Stufe 2 Vollstationär Stufe 1 Quelle: SAGS 2017 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Entwicklung der Empfänger/innen von Pflegeversicherungsleistungen nach Art der Leistungen in der Gemeinde 2016 2036 mit Wanderungen 1.000 Diagramm, absolut; Anteile und Entwicklung in % (Tabelle) 800 600 308 343 357 360 400 200 0 256 197 223 232 232 155 177 228 267 290 292 2016 2021 2026 2031 2036 Leistungsempfänger/ innen insgesamt absolut 588 733 832 879 883 Leistungsempfänger/ innen insgesamt in %, 2016=100% 100% 125% 142% 150% 150% Alle Vollstationär Ambulant Pflegegeld Quelle: SAGS 2015 nach Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik