Kostenstellenumlageverfahren: Leistungsbeziehungen zwischen Vorkostenstellen werden nur in einer Richtung berücksichtigt.

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Kosten- und Leistungsrechnung

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Transkript:

Treppenumlage: Kostenstellenumlageverfahren: Leistungsbeziehungen zwischen Vorkostenstellen werden nur in einer Richtung berücksichtigt. Bildung der Verrechnungspreise für innerbetriebliche Leistungen: Zu den primären Gemeinkosten werden die Kosten für die Inanspruchnahme von Leistungen von bereits abgerechneten Vorkostenstellen addiert. Die Summe wird durch die Leistungsabgabe an die noch nicht abgerechneten Vorkosten- und Endkostenstellen dividiert. Führt nur zu einem exakten Ergebnis, wenn keine Eigenverbräuche vorliegen und zwischen Vorkostenstellen nur Leistungsbeziehungen in eine Richtung bestehen. Kostenrechnung: Kapitel 3 83

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung bei der Computer Assembly GmbH mit dem Treppenumlageverfahren Verrechnungssätze werden gebildet, indem die primäre Gemeinkosten und die verrechneten Kosten von bereits abgerechneten Kostenstellen durch die Leistungsabgabe an nachfolgende Kostenstellen dividiert werden; Eigenverbrauch wird nicht berücksichtigt. k 1 = (10.000 + 0) / (120.000 0) = 0,0833 pro kwh k 2 = (100.000 + 250) / (6.400 500 400) = 18,23 pro m² k 3 = (120.000 + 167 + 9.114) / (4.700 350 650 200) = 36,94 pro h. Kostenrechnung: Kapitel 3 84

Blockumlage: Ähnlich dem Treppenumlageverfahren, jedoch keinerlei Berücksichtigung von Leistungsbeziehungen zwischen den Vorkostenstellen Streichung sämtlicher Leistungsbeziehungen zwischen den Vorkostenstellen Exaktes Ergebnis nur, wenn die Vorkostenstellen nur Leistungen an Endkostenstellen abgeben Kostenrechnung: Kapitel 3 85

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung bei der Computer Assembly GmbH mit dem Blockumlageverfahren Verrechnungssätze für die Vorkostenstellen: k 1 = 10.000 / (120.000 0-3.000-2.000) = 0,09 pro kwh k 2 =100.000 / (6.400 500 400 500) = 20,00 pro m² k 3 = 120.000 / (4.700 350 650 200) = 34,29 pro h Kostenrechnung: Kapitel 3 86

Überblick über die Ergebnisse der unterschiedlichen Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung: Kostenrechnung: Kapitel 3 87

Überblick über Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung: Merkmale Verfahren Iteratives Verfahren Gleichungsverfahren Gutschrift- Lastschrift- Verfahren Treppenumlageverfahren Blockumlageverfahren Genauigkeit der Abbildung der Leistungsbeziehungen von Vorkostenstellen Exakt Näherung, Genauigkeit steigt mit Anzahl der Iterationen Näherung, Genauigkeit abhängig von verwendeten Verrechnungspreisen Exakt, wenn nur einseitige Leistungsbeziehungen zwischen Vorkostenstellen bestehen, ansonsten nur Näherung Exakt, wenn keine Leistungsbeziehungen zwischen den Vorkostenstellen bestehen, ansonsten nur Näherung Erfassungsaufwand Sämtliche innerbetriebliche Leistungsströme Sämtliche innerbetriebliche Leistungsströme Sämtliche innerbetriebliche Leistungsströme Innerbetriebliche Leistungsströme lediglich in eine Richtung Innerbetriebliche Leistungsströme lediglich an Endkostenstellen Verrechnungspreise Verrechnungspreise (oder Gesamtkosten) müssen periodisch neu ermittelt werden Ermittlung der Verrechnungspreise für Leistungsverrechnung nicht erforderlich Verrechnungspreise sind vorgegeben Verrechnungspreise müssen periodisch neu ermittelt werden; Höhe der Verrechnungspreise variiert mit der Reihenfolge der abgerechneten Vorkostenstellen Verrechnungspreise müssen periodisch neu ermittelt werden; Relation aus Primärkosten und der Leistungsabgabe an Endkostenstellen Kostenrechnung: Kapitel 3 88

Kostenarten- oder Einzelkostenverfahren: Weiterverrechnung nur derjenigen Kosten, die einer innerbetrieblichen Leistung einer Vor- oder Endkostenstelle direkt als Einzelkosten zurechenbar sind (Einzelkostenverfahren). Durch diese Beschränkung bleibt die Verrechnung einer außergewöhnlichen Leistung ohne Rückwirkung auf die Verteilung der Gemeinkosten in den übrigen Bereichen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung. Die einer innerbetrieblichen Leistung direkt zurechenbaren Kosten können im BAB als eigene Kostenart (Zeile) bei den primären Gemeinkosten geführt werden oder sie sind bereits in anderen Kostenarten (Zeilen) enthalten. Insbesondere geeignet für innerbetriebliche Leistungen, die außerhalb des gewöhnlichen Leistungsspektrums liegen, und wenn nur in geringem Umfang innerbetriebliche Leistungen verrechnet werden. Kostenrechnung: Kapitel 3 89

Kostenträgerverfahren: Behandlung einzelner innerbetrieblicher Leistungen als eigene Kostenträger Eigene Spalte im BAB für jeden Innenauftrag (Ausgliederungsstelle) Einzelkosten von Innenaufträgen werden den entsprechenden Ausgliederungsstellen direkt zugeordnet. Gemeinkosten für die Inanspruchnahme von Leistungen anderer Kostenstellen werden mit Hilfe von Zuschlagssätzen verrechnet. Einsatz des Kostenträgerverfahrens insbesondere bei außergewöhnlichen Leistungen (z.b. Bau von eigenen Anlagen, die mehrere Kostenstellen auch Endkostenstellen durchlaufen) Vollständiger Verbrauch des Leistungspotentials in der betrachteten Periode Umlage der Kosten der Anlagen auf Leistungsempfänger Kein vollständiger Verbrauch des Leistungspotentials in der betrachteten Periode: Kosten der Anlage werden über ein Bestandskonto aktiviert und gehen über Abschreibungen in die jeweiligen Perioden ein. Kostenrechnung: Kapitel 3 90

3.5 Ermittlung von Zuschlagssätzen für die Kalkulation Zuschlagssätze für die Gemeinkostenverrechnung von den Endkostenstellen auf die Kostenträger Bestimmung von Bezugsbasen: Den Gemeinkosten entsprechende (Einzel-)Kostenbeträge Mengengrößen (z.b. Fertigungsstunden, Maschinenstunden) Je Endkostenstelle wird mindestens ein Gemeinkostenzuschlagssatz ermittelt. Gemeinkostenzuschlagssätze dienen anschließend der Kalkulation der Produktkosten. Kostenrechnung: Kapitel 3 91

Ermittlung von Zuschlagssätzen bei der Computer Assembly GmbH Kostenrechnung: Kapitel 3 92

Gliederung zu Kapitel 4 4. Kalkulation 4.1 Aufgaben und Ausgestaltung der Kalkulation 4.2 Kalkulation und Kostenverrechnung bei Einzel- und Serienfertigung 4.3 Kalkulation und Kostenverrechnung bei Massen- und Sortenfertigung 93

4.1 Aufgaben und Ausgestaltung der Kalkulation Kalkulation = Erfassung der im Produktionsprozess anfallenden Kosten und Zurechnung zu Produkten Verwendung der Informationen aus der Kalkulation: Planung Kontrolle Dokumentation Produktionsprogramm Beschaffungsentscheidungen Absatz- und Listenpreise Kostenkontrolle Erfolgskontrolle Bestandsbewertung Ergebnisse der Kalkulation: Herstellkosten = Materialkosten + Fertigungskosten Selbstkosten = Herstellkosten + Verwaltungskosten + Vertriebskosten 94

Praxisbeispiel Verkaufskalkulation in Industriebetrieben Selbstkosten + Gewinnaufschlag (in % der Selbstkosten) = Barverkaufspreis + Skonto (in % des Zielverkaufspreises) = Zielverkaufspreis + Rabatt (in % vom Netto-Listenverkaufspreis) = Netto-Listenverkaufspreis + Umsatzsteuer (in % vom Netto-Listenverkaufspreis) = Brutto-Listenverkaufspreis 95

Praxisbeispiel Bezugskalkulation in Handelsbetrieben Rechnungs- oder Listenpreis inkl. Umsatzsteuer Umsatzsteuer (in % des Netto-Rechnungspreises) = Netto-Rechnungspreis Rabatt (in % des Netto-Rechnungspreises) = Zieleinkaufspreis Skonto (in % des Zieleinkaufpreises) = Bareinkaufspreis + Transportkosten (Frachten, Verpackungskosten) + Bezugsnebenkosten (Versicherung, Zollgebühren) = Einstandspreis 96

Abgrenzung und Gliederung von Kostenträgern Klassifikationsmerkmal Produktionsstufe Bestimmung Technische Verbundenheit Güterart Arten von Kostenträgern End- und Zwischenprodukte Absatz- und Wiedereinsatzgüter Unverbundene und Kuppelprodukte Materielle und immaterielle Güter Kalkulation = Kostenträgerstückrechnung Praxisbeispiel Dienstleistungen Unternehmensberatungen: McKinsey&Company, The Boston Consulting Group, Dienstleistung: Beraten von Unternehmen bei strategischen und operativen Fragestellungen Kostenträger: Beratungsauftrag für eine strategische Neupositionierung 97

Zusammenhang Programmtyp und Kalkulationsverfahren Beispiele Programmtyp Unternehmensbeispiele Kalkulationsverfahren Einzel fertigung Tanker, Großanlage, Maßkleidung, Spielfilm HDW, Linde, Constantin Film - Zuschlagskalkulation Serien fertigung Visitenkarten, Modelle einer Automarke, Wein, Stangenware Daimler, Trigema - Maschinensatzkalkulation Sorten fertigung Massen fertigung Zeitschrift, Chemikalien, Bier, Mikroprozessoren Strom, Zement, Bleistift Vahlen Verlag, BASF, Heineken, AMD EnBW, Heidelberg Zement, Pelikan - Divisionskalkulation - Äquivalenzziffern kalkulation 98

Zusammenhang Programmtyp, Produkteigenschaften und Kalkulationsverfahren Einzel- und Serienfertigung: Auftragskalkulation Stückkosten = Auftragskosten / Auftragsvolumen Sorten- und Massenfertigung: große Stückzahlen relativ homogener Produkte Stückkosten = Kosten je Fertigungsbereich / Fertigungsmenge Fertigung materieller Güter: Bewertete Bestandsänderung = Herstellkosten der gefertigten Güter Herstellkosten der abgesetzten Güter Fertigung immaterieller Güter: Keine bewertete Bestandsänderung 99

4.2 Kalkulation und Kostenverrechnung bei Einzel- und Serienfertigung Ausgangspunkt der Zuschlagskalkulation Einzelkosten direkt dem einzelnen Auftrag/ Kostenträger zurechenbar Gemeinkosten nicht direkt dem einzelnen Auftrag/ Kostenträger zurechenbar Schlüsselung über Bezugsgrößen, z.b. Gesamtzuschlag Materialeinzelkosten Abschreibungen, Werkzeugkosten Fertigungseinzelkosten / Fertigungslöhne 100

Kalkulation bei Special Bikes mit einem Gesamtzuschlag Auftrag A57: 10 Mountainbikes Direkt zurechenbare Kosten Entnahme Materiallager: 2.300 Zeiterfassung: 175 h 1.800 Lizenzgebühr: 840 (Sondereinzelkosten der Fertigung) Versand: 135 (Sondereinzelkosten des Vertriebs) Wahl der Bezugsgröße durch Zobel: Fertigungszeit jährliche Fertigungszeit: 19.200 h jährliche Gemeinkosten: 1.680.000 Berechnung Fertigungsstundenzuschlag: Gemeinkosten Fertigungszeit (in Stunden) = 1.680.000 19.200 Stunden = 87,50 pro Fertigungsstunde 101

Fertigungsstunden als Bezugsgröße der Kalkulation Fertigungsmaterial 2.300,- Fertigungslohn 1.800,- Sondereinzelkosten der Fertigung 840,- Gemeinkosten (Zuschlag 87,50 je Fertigungsstunde) 87,50 175 h = 15.312,50 Sondereinzelkosten des Vertriebs 135,- Selbstkosten von A57 20.387,50 Selbstkosten je Stück 20.387,50 / 10 Stk = 2.038,75 102

im Beispiel: mengenmäßiger Gesamtzuschlag alternativ: wertmäßiger Gesamtzuschlag Zuschlagsprozentsatz = Summe der Gemeinkosten des gesamten Unternehmens 100 Einzelkosten Beispiel: Fertigungslöhne als Bezugsgröße der Kalkulation bei Special Bikes: jährliche Fertigungslöhne: 350.000 jährliche Gemeinkosten: 1.680.000 Berechnung Fertigungslohnzuschlag: Gemeinkosten 1.680.000 100 = 100 = 480 % Fertigungslohn 350.000 4,80 Gemeinkosten je Fertigungslohn 103

Fertigungslöhne als Bezugsgröße der Kalkulation Fertigungsmaterial 2.300,- Fertigungslohn 1.800,- Sondereinzelkosten der Fertigung 840,- Gemeinkosten (Lohnzuschlag 480%) 480/100 1.800 = 8.640,- Sondereinzelkosten des Vertriebs 135,- Selbstkosten von A57 13.715 Selbstkosten je Stück 13.715 / 10 Stk = 1.371,50 104

Zuschlagskalkulation mit mehreren Zuschlagssätzen Kostenstelle Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Bezugsgrößen Menge des verbrauchten Materials Materialeinzelkosten Fertigungsstunden Maschinenstunden Menge der produzierten Leistung Fertigungslöhne Arbeitsstunden in der Verwaltung Menge der Verwaltungsleistungen Fertigungskosten Herstellkosten Fertigungskosten Herstellkosten Zuschlagssatz oder -prozentsatz Kostensatz je Einheit Zuschlagsprozentsatz auf die Materialkosten Kostensatz je Stunde Kostensatz je Stunde Kostensatz je Einheit Zuschlagsprozentsatz auf die Fertigungslöhne Kostensatz je Stunde Kostensatz je Einheit Zuschlagsprozentsatz auf Fertigungskosten Zuschlagsprozentsatz auf Herstellkosten Zuschlagsprozentsatz auf Fertigungskosten Zuschlagsprozentsatz auf Herstellkosten 105

Praxisbeispiel Zuschlagskalkulation in Industriebetrieben Materialeinzelkosten Materialgemeinkosten Fertigungslohn Fertigungsgemeinkosten Sondereinzelkosten der Fertigung Verwaltungsgemeinkosten Vertriebsgemeinkosten Materialkosten Fertigungskosten Herstellkosten Selbstkosten Sondereinzelkosten des Vertriebs 106

Praxisbeispiel Fresenius Kabi Deutschland GmbH Rohmaterial Verpackungsmaterial Planmaterialverlust Materialkosten Werktransport Lohnfertigung Personalkosten Fertigung Sachkosten Instandhaltung Energieversorgung Prüfkosten der Produkte Fertigungskosten Abschr. der Produktionsanlagen Herstellkosten Abschr. des Produktionsoverhead Abschr. des Werksoverhead Produktionsoverhead Werksoverhead Overhead-Kosten Transport zum Zentrallager Selbstkosten 107

Kalkulation bei Special Bikes mit mehreren Zuschlägen Entscheidung Zobel: Gliederung der Gemeinkosten nach Kostenstellen Gemeinkosten von Special Bikes Gabelfertigung Material Montage Verwaltung Vertrieb 108

Kalkulation bei Special Bikes mit mehreren Zuschlägen Gemeinkosten der Kostenstelle Bezugsgröße Zuschlags- (prozent- ) satz Materialgemeinkosten 50.000 Fertigungsmaterial 320.000 15,63% Fertigungsgemeinkosten Gabelfertigung Fertigungsgemeinkosten Montage 425.000 Produktgewichte 12.500 kg 34,00 /kg 890.000 Fertigungsstunden 12.500 h 71,20 /h Verwaltungsgemeinkosten 102.350 Herstellkosten 2.047.000 5,0% Vertriebsgemeinkosten 212.650 Herstellkosten 2.047.000 10,39% Summe 1.680.000 - Sondereinzelkosten der Fertigung gesamt: 12.000 - Fertigungsstunden gesamt: 19.200 h (6.700 h Gabelfertigung, 12.500 h Montage) - Gesamtgewicht Auftrag A57: 125 kg - Montagezeit Auftrag A57: 54 h 109

Kalkulation bei Special Bikes mit mehreren Zuschlägen Fertigungsmaterial 2.300,- Materialgemeinkosten (15,63% von 2.300 ) 0,1563 2.300 = 359,49 Materialkosten 2.659,49 Fertigungslohn 1.800,- Fertigungsgemeinkosten - Gabelfertigung (34 /kg) 34 /kg 125kg = 4.250,- - Montage (71,20 /h) 71,20 /h 54h = 3.844,80 Sondereinzelkosten der Fertigung 840,- Fertigungskosten 10.734,80 Herstellkosten 13.394,29 Verwaltungsgemeinkosten (5%) 0,05 13.394,29 = 669,71 Vertriebsgemeinkosten (10,39%) 0,1039 13.394,29 = 1.391,67 Sondereinzelkosten des Vertriebs 135,- Selbstkosten von A57 15.590,67 110

Praxisbeispiel Zuschlagskalkulation in Handelsbetrieben Einstandspreis einer Einheit + Gemeinkosten für Einkauf und Lagerung + Verkaufsgemeinkosten + Verwaltungsgemeinkosten = Selbstkosten einer Einheit des Artikels 111

Maschinensatzrechnung Hintergrund: sinkender Anteil der Fertigungslöhne an Gesamtkosten zunehmende Automatisierung der Produktionsprozesse Installation flexibler Fertigungssysteme computer-integrierte Fertigung Fertigungslöhne und -zeiten als Bezugsgröße weniger geeignet alternative Bezugsgrößen Maschinenzeiten Durchlaufzeiten Bearbeitungszeiten Gliederung maschinenabhängiger Gemeinkosten nach Maschinen, Schlüsselung anhand Maschinennutzung Maschinensatzrechnung = spezifische Form der Zuschlagskalkulation 112

Informationen zu den Schweißanlagen im Bereich Gabelfertigung bei Special Bikes Schweißanlage FANUC Schweißanlage KUKA Anschaffungspreis 290.000 467.500 Wirtschaftliche Nutzungsdauer 8 Jahre 10 Jahre Flächenbedarf 15 m² 23,2 m² Scheinleistung 16,45 kva (1W = 1VA) 19,8 kva (1W = 1VA) Betriebskosten 7,45 /Stunde 9,25 /Stunde Maschinenlaufzeit 6.520 Stunden/Jahr 5.875 Stunden/Jahr Abschreibung linear über wirtschaftliche Nutzungsdauer kalkulatorische Zinsen über die Nutzungsdauer durchschnittlich gebundenes Kapital (zu 12% p.a.) Instandhaltungskosten pro Jahr 2% des Anschaffungspreises Raumnutzungskosten pro Monat 22 /m 2 elektrische Wirkleistung jeweils 70% der als Scheinleistung angegebenen Belastungsgrenze Stromkosten 0,18 /kwh 113

Ermittlung der Maschinensätze bei Special Bikes Schweißanlage FANUC Schweißanlage KUKA Abschreibungen 290.000 / 8 = 36.250,- 467.500 / 10 = 46.750,- Kalk. Zinskosten 0,5 290.000 0,12 = 17.400,- 0,5 467.500 0,12 = 28.050,- Instandhaltungskosten 0,02 290.000 = 5.800,- 0,02 467.500 = 9.350,- Raumnutzungskosten 15 22 12 = 3.960,- 23,2 22 12 = 6.124,80 Stromkosten 16,45 0,7 0,18 6.520 = 13.514,- 19,8 0,7 0,18 5.875 = 14.656,95 Betriebskosten 7,45 6.520 = 48.574,- 9,25 5.875 = 54.343,75 Maschinenabhängige Gemeinkosten Maschinenstundensatz 125.498,- 159.275,50 125.498 /6.520 h = 19,25 /h 159.275,50 /5.875 h = 27,11 /h 114

Informationen zur Gabelfertigung und zu Auftrag A57 (Special Bikes) Gemeinkosten gesamt 425.000 Gemeinkosten nicht laufzeitabhängig 140.226,50 (= 425.000 125.498 159.275,50) Verrechnung der nicht laufzeitabhängigen Gemeinkosten über Produktgewicht Verrechnungssatz 11,22 /kg (= 140.226,50 / 12.500 kg) Anlagennutzung für A57 78 h auf Anlage KUKA 115

Maschinensatzkalkulation bei Special Bikes Fertigungsmaterial 2.300,- Materialgemeinkosten (15,63% von 2.300 ) 0,1563 2.300 = 359,49 Materialkosten 2.659,49 Fertigungslohn 1.800,- Fertigungsgemeinkosten - Gabelfertigung (11,22 /kg & 27,11 /h KUKA) 11,22 /kg 125kg = 1.402,50 27,11 /h 78h = 2.114,58 - Montage (71,20 /h) 71,20 /h 54h = 3.844,80 Sondereinzelkosten der Fertigung 840,- Fertigungskosten 10.041,88 Herstellkosten 12.701,37 Verwaltungsgemeinkosten (5% von 12.701,37 ) 0,05 12.701,37 = 635,07 Vertriebsgemeinkosten (10,39% von 12.701,37 ) 0,1039 12.701,37 = 1.319,67 Sondereinzelkosten des Vertriebs 135,- Selbstkosten von A57 14.791,11 116