Suche nach Problemen oder Finden von Lösungen ESSC-D Fachkonferenz Nürnberg, März 2017 Michael Kierdorf 1
Herausforderungen für Six Sigma Industrie 4.0 Big Data Nachhaltigkeit Schnelllebigkeit Kultur - unterschiede Six Sigma Globalisierung Mehr und komplexere Admin.- Prozesse Menschliche Einflussgrößen 2
Herausforderungen für Six Sigma Industrie 4.0 Big Data Nachhaltigkeit Schnelllebigkeit Kultur - unterschiede Six Sigma Globalisierung Mehr und komplexere Admin.- Prozesse Menschliche Einflussgrößen 3
Was wir bereits 2013 ahnten.. Aus den Ergebnissen eines Workshops bei der Fachkonferenz 2013 in Nürnberg Ideen für Vision Six Sigma DMAIC für das Jahr 2020 : psychologische Fähigkeiten (Softskills bzgl. Moderation, Führung, Umgang mit Konflikten, Change Management) werden zur Verhaltensänderung und zum Kulturwandel systematisch vermittelt Coaching-Fähigkeiten sind deutlich verstärkt im Fokus Quelle: Six Sigma Wiki, ESSC-D 4
Rückblick: Wir sind getrimmt auf Probleme 5
und versuchen die Ursachen zu ergründen Linear-kausales Denken ist seit Platon und Aristoteles fest im westlichen Denken verankert Wird heute als allgemeingültig angesehen Das linear kausale Denken ist in einem sehr physikalisch-technisch geprägten und begrenzten Umfeld von großem Vorteil 6
Dienstleistungsbereich ist gewachsen 2/3 der Wertschöpfung im Dienstleitungsbereich 7
Dienstleistungen: Prozessketten werden länger Folgende Faktoren haben in den letzten Jahren zu längeren Prozessketten geführt steigende Komplexität der Produkte und Dienstleistungen globale Vernetzungen von Kunden-Lieferantenbeziehungen..kulturelle Verschiedenheiten sind eine zusätzliche Herausforderung an die Kommunikation aus Sicherheits- und ökologischen Gründen höhere Anforderungen durch die Gesetzgeber 8
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge.. Dies ist modelhaft ein komplexes System mit möglichen Wechselwirkungen zwischen allen Punkten..sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 9
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge.. Dies ist modelhaft ein komplexes System mit möglichen Wechselwirkungen zwischen allen Punkten..sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 10
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge.. Dies ist modelhaft ein komplexes System mit möglichen Wechselwirkungen zwischen allen Punkten Das System ist bestrebt Äquidistanz zu den einzelnen Elementen aufrecht zu erhalten..sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 11
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge.....nun verändert ein Element die Position..sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 12
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge....sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 13
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge....sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 14
Grenzen für linear-kausale Zusammenhänge.. Fazit: Jedes Element im System muss die Position ändern...sind komplexe Systeme außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds 15
Bei komplexen Systemen....außerhalb des technisch-physikalischen Umfelds, besonders wenn Interaktionen zwischen Menschen eine große Rolle spielen..sprechen wir von einem systemischen Umfeld..das ist bei Prozessen im Dienstleistungsbereich sehr häufig der Fall 16
Bei komplexen Systemen.. Im systemischen Bereich....liegen die meistwahrscheinlichen Ursachen verborgen in den vielfältigen, möglichen Wechselwirkungen...aus den Wechselwirkungen heraus ergeben sich zirkulär-kausale Zusammenhänge....d.h. die Wirkung eines Effekts ist somit auch wieder die Ursache weiterer Wechselwirkungen und Effekte..wenn wir eine Ursache beseitigen, lösen wir möglicherweise andere unerwünschte IST-Zustände aus..die Definition einer Ursache ist abhängig von der individuellen Realität der Beteiligten 17
Was bewirkt die Konzentration auf das Problem? Konzentration auf das Problem ist defizitorientiert..bewirkt ein negatives Priming (d.h. negative Assoziationen)..kann in einer Gruppendiskussion zu einer Problemtrance führen..problemtrance kann zu einem Tunnelblick führen..als Folge von Tunnelblick bleibt kaum Raum für Lösungen Problem talks creates problems solution talk creates solutions! Steve de Shazer, 1940-2005 18
Alternative: Lösungsorientiertes Vorgehen Schwerpunkt sollte Beschreibung des erwünschten Zielzustands sein....motiviert in die erwünschte Richtung zu denken..ist bereichernd..gibt Energie..eröffnet Denkmöglichkeiten..unterstützt die Teambildung Was wünsche ich mir? 19
Formulierungsbeispiele Wir wollen weniger Ausschuss Wir wollen mehr Ausbeute Wir wollen die Fehler reduzieren Wir wollen mehr gute Produkte Ich bin zu langsam Ich will schneller werden Wir wollen weniger Kundenreklamation Wir wollen den Kunden besser verstehen Was klingt besser? 20
Systeme Systeme sind robust, schwer veränderbar und passen sich äußeren Veränderungen an (Morphogenese) Das ist ein wesentlicher Grund für den Widerstand bei Veränderung Das vorherrschende linear-kausale Denken greift zu kurz, um die komplexen Beziehungen in einem System zu erklären Verbesserung in der Durchdringung der Organisationen mit Six Sigma erreichen wir nur durch Berücksichtigung und Integration der systemischen Zusammenhänge 21
Zusammenfassung Bei stark systemischen Zusammenhängen in den Prozessen kann es sinnvoll sein die Ursachenanalyse im Six Sigma Projekt zu verkürzen oder auszulassen Das kann die Projektlaufzeit verkürzen Komme schneller zu guten Ergebnissen Die Formulierung des erwünschten Sollzustands wirkt bereichernd und motivatorisch Lösungsorientierung im systemisch-konstruktivistischen Zusammenhang bedeutet die klare Ausrichtung auf vorhandene Ressourcen im System und den erwünschten Zielzustand. In der Lösungsorientierung steht der Zugewinn für das System bei Erreichen des erwünschten Zielzustands im Vordergrund - nicht die Beseitigung des Problems. Dies macht bei der Analyse und der Umsetzung von Lösungen zur Qualitätsverbesserung einen großen Unterschied. Erleben ist nicht determinierbar 22
Fazit Vielleicht ist die Berücksichtigung systemischer Zusammenhänge und Lösungsorientierung ein geeignetes Vorgehen, um im Rahmen von Six Sigma mit den unten genannten Herausforderungen umzugehen? 23
Zum Schluss Die Hummel wiegt 4,8 Gramm. Sie hat eine Flügelfläche von 1,45cm² bei einem Flächenwinkel von 6 Grad. Nach den Gesetzen der Aerodynamik kann die Hummel nicht fliegen. Aber die Hummel weiß das nicht." P.S. Die Hummel ist beim Fliegen so laut weil sie die ganze Zeit Wow schreit vor lauter Begeisterung, dass sie doch fliegen kann! 24
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Q & A KVP.expert Wir machen Experten! Michael Kierdorf Rheingaustr. 139 65375 Oestrich-Winkel 0151 22 81 93 52 m.kierdorf@kvp.expert http://kvp.expert 25