Viel wird davon abhängen, ob es gelingt, den Bedarf an Arbeitskräften zu decken; das ist wohl der limitierende Faktor für das Potenzialwachstum

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Transkript:

FRAGE Die deutsche Wirtschaft ist 2017 um 2,2 Prozent gewachsen, es ist bereits das achte Wachstumsjahr in Folge. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet damit, dass dieser Wachstumspfad mit Raten von zwei bis 2,5 Prozent por Jahr noch 15 bis 20 Jahre andauern kann, wenn die Marktwirtschaft entsprechend erneuert wird. Halten Sie es für möglich, dass die Politik das Wachstum der deutschen Wirtschaft konstant zwischen zwei bis 2,5 Prozent bis 2028 zu halten vermag? Welchen langfristigen Wachstumspfad der deutschen Wirtschaft halten Sie bis zum Jahr 2028 für am wahrscheinlichsten? Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik, Universität Potsdam: Die Konkurrenz (u.a. China) wird stärker. Es kommt zu einer Deindustrialisierung (über die "neue" EU und durch Merkel zwecks EU-/Euro Stabilisierung). Verstärkt wird auf Industriepolitik gesetzt, in der BRD stets eine Fehlallokation in langer Frist. Dr. Michael Stahl Geschäftsführer Volkswirtschaft/Bildung, Arbeitgeberverband Gesamtmetall: Viel wird davon abhängen, ob es gelingt, den Bedarf an Arbeitskräften zu decken; das ist wohl der limitierende Faktor für das Potenzialwachstum Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln: Die Aussage des Ministers Altmeier ist reines Wunschdenken. Gerade in der Marktwirtschaft ist nicht die Politik der maßgebliche Wachstumsakteuer, sondern es sind dies die zukunftsorientierten Unternehmen mit ihren leistungsbereiten Arbeitnehmern. Aufgabe der Politik ist nur, aber immerhin, die privaten Akteure nicht zu stören und für angemessene gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Investitionen, Innovationen und Beschäftigung zu sorgen. Im übrigen sind langfristige Wachstumsprognosen seriös nicht zu machen. Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie, Universität Paderborn: Das deutsche Wachstum wir seit einiger Zeit von einer relativen realen Abwertung (lohnentwicklungsbedingte relativ niedrige Lohnstückkostenentwicklungen in Deutschland) innerhalb der Eurozone angetrieben. Dieser akkumulierende Prozess der divergierenden Wettbewerbsfähigkeit geht zu unseren Gunsten aber auch auf Kosten der anderen Eurozonenmitglieder, insbesondere der südeuropäischen Länder. Dieser Prozess divergierender Wettbewerbsfähigkeit wird entweder politisch institutionell gestoppt (Reform der Eurozone) oder durch den Zusammenbruch der Eurozone. Das eine oder das andere wird auf jeden Fall die für Deutschland zurzeit extrem hohen Wachstumsraten auf Normalniveau von 1%-1,5% zurückführen. Prof. Dr. Peter Kischka Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialstatistik, Friedrich-Schiller- Universität Jena: Es ist nicht sinnvoll, 10-Jahres-Prognosen anzustellen. 1

Dr. Daniel Hartmann Chefvolkswirt, Bantleon AG: Aufgrund der demographischen Entwicklung (stagnierendes Arbeitskräftepotential) wird der künftige deutsche Wachstumspfad ausschließlich von der Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität bestimmt. Mehr als durchschnittlich 1,0% Wachstums p.a. ist angesichts dessen kaum möglich. Deutschland hat überdies in den vergangenen Jahren stark von seiner Spezialisierung auf den Fahrzeugbau profitiert. Ob dies auch noch im Zeitalter der Elektromobilität so sein wird, bleibt abzuwarten. Dr. Marco Bargel Chefvolkswirt, Postbank AG: Die demografische Entwicklung macht Wachstumsraten von konstant über 2% in Deutschland unmöglich. Der sich verschärfende Mangel an Arbeits-/Fachkräften kann auch durch eine gezielte Zuwanderungspolitik nicht vollständig kompensiert werden Prof. Dr. Frank Bulthaupt Lehrstuhl für Kapitalmärkte und Volkswirtschaftslehre, Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe: Ein langfristiger Wachstumspfad auf dem Niveau von über 2 % ist im Lichte der demografischen Änderungen eher unrealistisch. Prof. Dr. Juergen von Hagen Lehrstuhl am Institut für International Wirtschaftspolitik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Das ist kein Verdienst der Politik! Prof. Dr. Thomas Apolte Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik am Institut für Ökonomische Bildung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Ein höheres Wachstum als um 1 Prozent lässt die demographische Entwicklung nicht zu. Dr. Dirk Ehnts Vertretungsprofessor für European Economics, Universität Flensburg: Unser Wirtschaftswachstum resultiert einerseits aus der zyklischen Komponente, nämlich der Erhöhung der Produktion durch eine Steigerung der Beschäftigung, und der strukturellen Komponente, der Erhöhung der Produktivität. Eine Erhöhung der Beschäftigung ist noch ein paar Jährchen möglich, danach geht es nur über Zuwanderung. Das ist politisch heikel. Die Produktivitätswachstumsraten alleine sind aufgrund der schwachen privaten und staatlichen Investitionen sind zu niedrig, um die Ökonomie dauerhaft auf einen Wachstumskurs von 2% und mehr zu halten. Dr. Boris Augurzky Kompetenzbereichsleiter Gesundheit, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.v.: Die geburtenstarken Jahrgänge werden den Arbeitsmarkt bald verlassen. Sie werden eine Lücke reisen, die nicht durch junge Jahrgänge geschlossen wird. Hinzu kommt, dass die Regierung die Regulierungsdichte erhöht und damit mittelfristig eine Bremse einbaut. Prof. Dr. David Stadelmann Professur für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Entwicklungsökonomik, Universität Bayreuth: Die Wirtschaft kann aufgrund von technischem Wandel langfristig mit 1,5 bis 2,5% wachsen. Von Bedeutung ist allerdings, dass das Wachstum nicht durch schlechte Politik und Regulierung beschränkt wird. 2

Dr. Thomas Gitzel Chief Economist, VP Bank Gruppe: Theoretisch kann natürlich bei einer neuentfachten Dynamik ein langes Wachstum anstehen - Australien macht es vor, allerdings sollten exogene Schocks nicht unberücksichtigt bleiben. Wir sind in einem konjunkturellen Spätzyklus, dafür gibt es klare Signale: Höhere Volatilität an den Aktienmärkten und eine Abflachung der US-Zinskurve. Eine Rezession in den kommenden Jahren wäre deshalb nichts Außergewöhnliches. Damit wäre das Szenario von Herrn Altmaier aber bereits gekippt. Volker Hofmann Direktor, Wirtschaftspolitik und internationale Beziehungen, Bundesverband deutscher Banken: Um das Wachstumspotenzial zu erhöhen muss auch eine entsprechend längerfristig orientierte Wirtschaftspolitik betrieben werden, die sich z. B. den Herausforderungen der Demografie und der Digitalisierung stellt (günstige Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen, Bildung [auch frühkindliche Bildung], gezielte Zuwanderung, Arbeitszeitflexibilisierung... ). Prof. Dr. Klaus Röder Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Finanzdienstleistungen, Universität Regensburg: Der demographische Wandel wird sich bemerkbar machen. Prof. Dr. Tim Krieger Wilfried-Guth-Stiftungsprofessur für Ordnungs- und Wettbewerbspolitik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Allein schon wegen des immer stärker einsetzenden demographischen Wandels wird sich das Wachstum in Deutschland in den kommenden 10 Jahren abschwächen. Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie, Technische Universität Berlin: Vom Wachstum wird die Finanzierbarkeit der sozialen Sicherung bestimmt. Das sozialversicherungspflichtige Einkommen ist die zentrale Größe. Die Bismarck-Systeme sind insoweit stabiler als die steuerfinanzierten Beveridge-Systeme der sozialen Sicherung. FRAGE Derzeit ist die Konjunktur sehr robust. Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben 2018 aber zugenommen. Die EZB befürchtet, dass sich diese Volatilität negativ auf Wachstum und Beschäftigung auswirken könnte. Halten Sie es für möglich, dass die durch Kursrutsche ausgelöste Verschlechterung der finanziellen Rahmenbedingungen die Konjunktur aus der Bahn wirft? Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik, Universität Potsdam: Die EZB sucht nach einem Grund zur Fortsetzung ihrer zu lockeren Geldpolitik zugunsten insb. seines Heimatlandes Italien. Die EZB sorgt aber mit ihrer starren Null-Zinspolitik angesichts der weltweiten Zinsveränderungen mit für diese Risiken und die Volatilität. 3

Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln: Die Abwärtsrisiken haben zugenommen, vor allem wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China und den verschiedenen geopolitischen Spannungen (Nordkorea, Syrien). Das verunsichert die Finanzmärkte ebenso wie die Aussichten auf eine straffere Geldpolitik der Federal Reserve. Aber die nach wie vor robusten Fundamentaldaten für die Realwirtschaft lassen einen Konjunktureinbruch nicht befürchten, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass jeder mehrjährige Boom, wie in den USA und in Deutschland, auch mal zu Ende geht. Der Konjunkturzyklus ist nicht tot! Prof. Dr. Martin Leschke Lehrstuhl VWL V Insb. Institutionenökonomik, Universität Bayreuth: Die Volatilität kann eine schlechte Stimmung zu einer Krise werden lassen, Erwartungsbrüche werden wahrscheinlicher. Prof. Dr. Fred Wagner Institut für Versicherungslehre, Universität Leipzig: Für möglich halte ich fast alles. Aber es scheint mir wenig wahrscheinlich, dass jüngste Kursrutsche die Konjunktur negativ beeinflussen. Dr. Daniel Hartmann Chefvolkswirt, Bantleon AG: Die ultraexpansive Geldpolitik der vergangenen Jahre hat die Bewertungsniveaus an den Finanzmärkten in luftige Höhe getrieben und gleichzeitig die Konjunktur angeschoben. Mit dem Rückzug der Notenbanken geht entsprechend hohes Rückschlagpotential an den Kapitalmärkten einher. Kleine Verunsicherungen können bereits spürbare Kursverluste bei Risiko-Assets auslösen, was wiederum negativ auf die Konjunktur zurückwirkt. Dr. Dirk Ehnts Vertretungsprofessor für European Economics, Universität Flensburg: Normalerweise führt ein Anstieg der privaten Verschuldung irgendwann zu erhöhten Lohnzuwächsen, was die Zentralbank zum Eingreifen zwingt. Deren Zinserhöhung würgt dann die Investitionen und damit die Konjunktur ab. Allerdings war es 2008/09 nicht so - damals brachen die Immobilieninvestitionen in den USA ein und dies führte in die Rezession. Allerdings war dies einmalig in der Nachkriegsgeschichte der USA. In der Eurozone haben wir so etwas in Spanien und Irland gesehen. PD Dr. Friedrich Heinemann Leiter des Forschungsbereichs Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft und außerplanmäßiger Professor für Volkswirtschaftslehre, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim: Es ist typisch, dass amtierende Politiker in einem Boom das außergewöhnliche Wachstum weit in die Zukunft extrapolieren. Es ist ebenso typisch, dass sich dieser völlig überzogene Wachstumsoptimismus in hohen Zuwachsraten der Staatsausgaben niederschlägt. Die größten Fehler werden in den guten konjunkturellen Zeiten gemacht - auch weil sich Wähler und Politiker plötzlich für unverwundbar halten. Stefan Maly Deputy Head of Investment Strategy, BNP Paribas Personal Investors - Cortal Consors: Die aktuelle Volatilität an den Kapitalmärkten entspricht mehr dem historischen Normalzustand, als dass Gefahr für die Konjunktur von ihr ausgeht. 4

Dr. Thomas Gitzel Chief Economist, VP Bank Gruppe: Aktienmarktturbulenzen können sich in einer allgemeinen Verunsicherung niederschlagen, die dann auch zu einem geringeren Wachstum führt. Allerdings sollte dadurch die konjunkturelle Entwicklung nicht gänzlich aus der Bahn geworfen werden. Volker Hofmann Direktor, Wirtschaftspolitik und internationale Beziehungen, Bundesverband deutscher Banken: Nicht aus der Bahn wirft, aber die Dynamik bremst. Prof. Dr. Harald Hagemann Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie, Universität Hohenheim: Bei exogenen politischen Schocks FRAGE Die Amtszeit von EZB-Chef Mario Draghi endet im Herbst 2019. Als wahrscheinlichster Kandidat Deutschlands für seine Nachfolge gilt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Der 49jährige Weidmann wäre der erste Deutsche in dieser Position. Als weitere Kandidaten gelten der 58-jährige Gouverneur der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, und der 48-jährige irische Gouverneur Philip Lane. Für wie wahrscheinlich halten Sie eine Berufung Weidmanns an die EZB-Spitze? Würden Sie mit einer Berufung Weidmanns eine restriktivere Geldpolitik als unter seinem Vorgänger Draghi verbinden? Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik, Universität Potsdam: Es ist nicht vorstellbar, dass Frau Dr. A. Merkel sich für J. Weidmann derart stark macht. Natürlich haben Präsident und seine Nationalität eine große Bedeutung für die Zinspolitik, da es keine optimale Zinspolitik für die EWU gibt, nur eine für den "Südstaaten-Block" oder eine für den "Nordstaaten-Block". Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln: Falls sich Draghi nicht selbst die überfällige Normalisierung der Geldpolitik auf die Fahnen schreibt, wird es sein Nachfolger tun müssen. Bei einem behutsamen Vorgehen der EZB, verbunden mit einer klaren und glaubwürdigen Kommunikationspolitik, wird die wirtschaftliche Aktivität wohl nicht gedämpft. Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie, Universität Paderborn: Deutschland hat bisher gut daran getan nicht auf Chefposten zu beharren. Der Einfluss von Deutschland vor allem nach dem Brexit wird ohnehin massiv sein. 5

Prof. Dr. Karlhans Sauernheimer Lehrstuhl für Allgemeine und Außenwirtschaftstheorie, Johannes-Gutenberg-Universität: Die Bundesregierung hatte ja schon Weber nicht unterstützt, ebenso wenig wird sie Weidmann unterstützen. Der Grund liegt darin, dass sie die Fortsetzung der aufgabenwidrigen, geldpolitischen Staaten-Rettungspolitik des bisherigen EZB-Präsidenten implizit gutheißt, erspart sie ihr doch, die ansonsten fällige fiskalische Rettungspolitik im Bundestag vor den Augen der Steuerzahler beschließen zu müssen. Prof. Dr. Siegfried F. Franke Professur für Wirtschaftspolitik, Andrássy Universität Budapest: So wie ich Berlin und die sich ausschweigende Bundeskanzlerin einschätze, wird der nächste EZB- Präsident vermutlich ein Franzose werden und leider nicht Jens Weidmann. Dr. Daniel Hartmann Chefvolkswirt, Bantleon AG: Eine Weidmann-EZB dürfte nur in Nuancen restriktiver als die Draghi-EZB agieren. In den vergangenen Jahren ist es weltweit zu einer starken Harmonisierung der Geldpolitik gekommen. Mithin kann eine einzelne Notenbank gar nicht stark vom Mainstream abweichen, weil sie ansonsten die volle Last der Wechselkursanpassung tragen muss. Würde die EZB grundsätzlich restriktiver handeln als die übrigen großen Notenbanken, würde der Euro stark aufwerten, was die Wirtschaft der Eurozone übermäßig belasten würde. Prof. Dr. Horst Schellhaaß em. Professor, Universität zu Köln: eine Rückkehr zu einer normalen Geldpolitik ist überfällig, aber vermutlich erst nach einem Wechsel an der Spitze der EZB möglich. Prof. Dr. Frank Bulthaupt Lehrstuhl für Kapitalmärkte und Volkswirtschaftslehre, Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe: Die Rückkehr zu einer stabilisierenden Geldpolitik wird das Vertrauen in den Euro stärken. Prof. Dr. Volker Nitsch Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft, TU Darmstadt: Bei den derzeitigen Abstimmungsregeln wird Weidmann für seine Politik im Rat keine Mehrheit finden. Entsprechend groß ist das Frustrationspotenzial. Prof. Dr. Juergen von Hagen Lehrstuhl am Institut für International Wirtschaftspolitik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Kanzlerin Merkel wird sich nicht für Herrn Weidmann engagieren, weil ihr, wie ihrem Mentor Kohl, die Geldpolitik gleichgültig ist. Dr. Dirk Ehnts Vertretungsprofessor für European Economics, Universität Flensburg: Der Unterschied zwischen Jean-Claude Trichet und Mario Draghi ist sehr groß gewesen. Trichet hat über eine voreilige Zinserhöhung eine zweite Rezession ausgelöst, die unnötig war. Draghi hat getan, was getan werden musste, um den Euro zu stabilisieren in einer Situation, in der die Politik sich weigert, ihrer Rolle gerecht zu werden. 6

PD Dr. Friedrich Heinemann Leiter des Forschungsbereichs Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft und außerplanmäßiger Professor für Volkswirtschaftslehre, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim: Selbst wenn Weidmann die gleiche Politik wie Draghi machen würde, wäre ein Deutscher an der EZB-Spitze ein Gewinn. Die deutschen Sparer könnten dem Präsidenten nicht länger unterstellen, dass er eine expansive Geldpolitik nur deshalb betreibt, weil er sein eigenes Land vor dem Finanzkollaps retten will. Prof. Dr. David Stadelmann Professur für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Entwicklungsökonomik, Universität Bayreuth: Wie die Geschichte der EZB gezeigt hat, spielt die Nationalität und Herkunft von des EZB- Präsidenten keine Rolle. Sollte Jens Wiemann EZB-Präsident werden, wird er seine Rolle als Bundesbank-Präsident ablegen und die Rolle des EZB-Präsidenten annehmen. Stefan Maly Deputy Head of Investment Strategy, BNP Paribas Personal Investors - Cortal Consors: EZB-Präsident Draghi weißt regelmäßig darauf hin, dass Wirkung der Geldpolitik deutlich durch die notwendigen Strukturreformen in den Mitgliedsländern gesteigert werden könnte. Sofern diese Reformen ausbleiben, bleibt der Zinserhöhungsspielraum auch für Jens Weidmann beschränkt. Die Gefahr japanischer Verhältnisse in der Eurozone würde fortbestehen. Dr. Thomas Gitzel Chief Economist, VP Bank Gruppe: Frankreich und Italien wurden bereits bedacht, nun ist Deutschland am Zug. Herr Weidmann hat demnach überaus gute Chancen auf den EZB-Chefsessel. Prof. Dr. Tim Krieger Wilfried-Guth-Stiftungsprofessur für Ordnungs- und Wettbewerbspolitik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Jens Weidmann würde in erster Linie wegen des sich absehbar wandelnden wirtschaftlichen Umfelds eine restriktivere Geldpolitik betreiben, nicht weil er Jens Weidmann heißt und Deutscher ist. FRAGE Die deutsche Staatsverschuldung wird Prognosen zufolge 2019 unter 60 Prozent des BIP sinken. Die Bundesregierung wird 2019 damit erstmals seit über zehn Jahren den europäischen Stabilitätspakt einhalten und plant, an ihrer Politik der schwarzen Null ohne Nettoneuverschuldung in der kommenden Legislaturperiode festzuhalten. Wie sehen Sie den Stabilitätspakt? Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik, Universität Potsdam: Steuersenkungen sind notwendig für den intern. Wettbewerb, aber auch zur Reduktion der kommenden Altersarmut und zur Steigerung des privaten Konsums/Nachfrage. Die Investitionen werden über PPP (public-private-partnership) Projekte erfolgen - dann wäre bspw. der BER längst fertig und "billiger". Steigende Beiträge zur EU und für den politischen Apparat bedeuten Wachstumsverluste. Die Klientelpolitik und Subventionen sollten eingeschränkt werden. 7

Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln: Für die Nachhaltigkeit öffentlicher Finanzen, die zu den wachstumsfreundlichen Rahmenbedingungen der Wirtschaft zählt, ist eine auf moderatem Niveau gehaltene Schuldenstandsquote unerlässlich. Bund, Länder und Kommunen stehen dann unter dem wohltuenden Druck, die Ausgabenstruktur in ihren Haushalten immer wieder auf deren Zweckmäßigkeit zu überprüfen und ggf. zu verändern. Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie, Universität Paderborn: Solange die Staatsschuldenquote nicht unsustainable ist, also immer neue Verschuldung benötigt wird, nur um die vorhandene Verschuldung zu finanzieren, lässt sich eine beliebige Schuldenquote wählen. 60% - wie im Stabilitätspakt ist also auch nur eine willkürliche Zahl, die kaum eine rationale Begründung hat. Die Entscheidung ist also letztlich eine Entscheidung darüber, wie stark will man zukünftige Generationen be- oder entlasten, und darüber ob es eine Verschuldungsaufnahme ist, die eine gesellschaftliche Rendite hat oder nicht. Prof. Dr. Karlhans Sauernheimer Lehrstuhl für Allgemeine und Außenwirtschaftstheorie, Johannes-Gutenberg-Universität: siehe unten Dr. Daniel Hartmann Chefvolkswirt, Bantleon AG: Innerhalb der Währungsunion gibt es keine Alternative zum Stabilitätspakt. Lässt man den Nationalstaaten in der Haushaltspolitik zu viel Freiheiten, endet das Ganze - wie im Falle Griechenlands (das zwischen 2002 und 2008 immer das 3%-Kriterium deutlich verfehlt hat) im Chaos. Deutschland sollte aber seine Spielräume stärker nutzen (für staatliche Investitionsausgaben), wenn die 60%-Marke bei der Staatsschuldenquote unterschritten ist. Prof. Dr. Frank Bulthaupt Lehrstuhl für Kapitalmärkte und Volkswirtschaftslehre, Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe: Eine Politik ohne Neuverschuldung würde dem Konsolidierungsgedanken Rechnung tragen. Prof. Dr. Juergen von Hagen Lehrstuhl am Institut für International Wirtschaftspolitik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Die "schwarze Null" der vorigen Regierung ist eine finanzpolitische Lüge. In Wirklichkeit hat die Regierung dringend nötige Ersatzinvestitionen z.b. in der Infrastruktur nicht getätigt und dadurch Schulden verschleiert. Dr. Dirk Ehnts Vertretungsprofessor für European Economics, Universität Flensburg: Ein wesentliches Problem der aktuellen Ausgestaltung der Eurozone sind die konstant zu niedrigen Staatsausgaben. Ohne ein europäisches Finanzministerium, welches sich über ausfallsichere von der EZB gestützte Eurobonds finanziert, wird es in der nächsten Rezession wieder zu einer Depression in einigen Mitgliedsländern kommen. Dabei ist bspw. die griechische Wirtschaft noch immer in der letzten Depression - die Arbeitslosigkeit liegt noch heute bei über 20%. 8

Dr. Thomas Gitzel Chief Economist, VP Bank Gruppe: Deutschland hinkt bei der digitalen Infrastruktur anderen Ländern hinterher. Auch die Schulen und die Kinderbetreuung bedürfen dringend zusätzlicher Finanzmittel. Gedacht sei auch an den öffentlichen Personenverkehr und den Gütertransport auf der Schiene. Es muss also unbedingt mehr und besser investiert werden, möchte Deutschland auch zukünftig eine führende und moderne Industrienation sein. Die eben genannten Punkte werden teuer, umso wichtiger ist es einen Konsens zwischen den Parteien zu finden, so dass unabhängig von der aktuellen Regierungskonstellation an zentralen Projekten über mehrere Legislaturperioden hinweg festgehalten wird. Aufgrund der immensen Zuführung von Bundesmitteln an die Deutsche Rentenversicherung bleibt für viele notwendige Projekte kaum Geld übrig. Deshalb zentrale Vorhaben, wie etwa im Bereich der Digitalisierung und Bildung, nur gestreckt über Jahre gemeistert werden. Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie, Technische Universität Berlin: Über die unterschiedliche Produktivität der Staatsausgaben wird man sprechen müssen. Wichtig ist in diesem Kontext vor allem das Humankapital (Bildung und Gesundheit). FRAGE Hat sich Ihre Einschätzung der konjunkturellen Lage im letzten Monat verändert? Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik, Universität Potsdam: Die deutsche Steuerpolitik ist falsch angesichts der Steuersenkungen "weltweit". Neue US- Sanktionen gegen Russland und steigende Beiträge an EU werden massiv schaden. Dr. Michael Stahl Geschäftsführer Volkswirtschaft/Bildung, Arbeitgeberverband Gesamtmetall: etwas eingetrübt Prof. Dr. Johannes Schneider Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie, Katholische-Universität Eichstätt-Ingolstadt: Nein Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln: Kaum, aber mit zunehmenden Abwärtsrisiken. Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie, Universität Paderborn: Prof. Dr. Jochen Hartwig Professor für Wirtschaftspolitik, Technische Universität Chemnitz: Abwärtsrevision 9

Prof. Dr. Martin Leschke Lehrstuhl VWL V Insb. Institutionenökonomik, Universität Bayreuth: Nein, aber die Zukunft sieht düsterer aus. Prof. Dr. Andreas Freytag Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Prof. Dr. Günter Franke Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insbesondere Internationales Finanzmanagement, Universität Konstanz: etwas schlechter Prof. Dr. Matthias Wrede Lehrstuhl für Sozialpolitik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg: Nein Prof. Dr. Peter Kischka Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialstatistik, Friedrich-Schiller- Universität Jena: ja Prof. Dr. Fred Wagner Institut für Versicherungslehre, Universität Leipzig: Dr. Manfred Schweren Vorstand, PRIVALOR Vermögens-Management AG: Dr. Daniel Hartmann Chefvolkswirt, Bantleon AG: Nein, die überraschend starke Eintrübung der Konjunkturindikatoren hat uns in unserer skeptischen Einschätzung zu wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Jahr bestätigt. Prof. Dr. Horst Schellhaaß em. Professor, Universität zu Köln: Prof. Dr. Thomas Apolte Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik am Institut für Ökonomische Bildung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Dr. Dirk Ehnts Vertretungsprofessor für European Economics, Universität Flensburg: Wenn die Fed die Zinsen anziehen sollte in Reaktion auf die erhöhten Inflationsraten, dann ist die Rezession nahe. Prof. Dr. Vincenz Timmermann Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre II, insb. Geldtheorie, Universität Hamburg: Ja,allgemeine Verunsicherung 10

PD Dr. Friedrich Heinemann Leiter des Forschungsbereichs Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft und außerplanmäßiger Professor für Volkswirtschaftslehre, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim: Ja, leicht pessimistischer geworden. Dr. Boris Augurzky Kompetenzbereichsleiter Gesundheit, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.v.: Prof. Dr. Erwin Amann Lehrstuhl für Mikroökonomik, Universität Duisburg-Essen: Prof. Dr. David Stadelmann Professur für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Entwicklungsökonomik, Universität Bayreuth: Prof. Dr. Björn Frank Lehrstuhl für Mikroökonomik, Universität Kassel: Volker Hofmann Direktor, Wirtschaftspolitik und internationale Beziehungen, Bundesverband deutscher Banken: Die aktuelle Lage wird geringfügig schlechter beurteilt. Dr. Jochen Intelmann Chefvolkswirt, Hamburger Sparkasse Private Banking/Analyse: Prof. Dr. Harald Hagemann Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie, Universität Hohenheim: Leicht negativ Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie, Technische Universität Berlin: kaum 11