Mathematische Computer-Software

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Transkript:

Mathematische Computer-Software Kommerzielle Computeralgebrasysteme (CAS) Beispiele: Mathematica, Maple, Numerisches und symbolisches Verarbeiten von Gleichungen: Grundrechenarten Ableitung und Integration Lösen von Gleichungssystemen Durch Paket-Erweiterungen auch vieles mehr Visualisierung von Graphen 1

Mathematische Computer-Software Umgebung zur Entwicklung math. Programme Graphische Oberfläche (teilw. mit Unterstützung math. Sonderzeichen) Open Source CAS Beispiel: Maxima Steht unter der GNU General Public License (GPL) Auch sehr umfangreich, aber nicht so komfortabel Graphische Oberfläche (wxmaxima) 2

Mathematische Computer-Software Weitere kommerzielle math. Software Beispiel: MATLAB (MATrix LABoratory) Auf numerische Berechnung mit Matrizen ausgelegt Häufig eingesetzt für Numerische Simulation Datenerfassung Datenanalyse und -auswertung In Kombination mit Simulink (zeitgesteuerte Simulation) Stateflow (ereignisorientierte Simulation) Sehr mächtig 3

Mathematische Computer-Software Open Source Alternative Beispiel: (aktuell Version 3.6.4) [1] Steht unter der GNU General Public License (GPL) In weiten Teilen kompatibel zu MATLAB Kommandozeilenbasiert (feste Entwicklungsumgebung und GUI ab Version 4.0 geplant); ABER: Für Windows gibt es z.b. GUI Octave [2] Umfassende Dokumentation (online und als PDF) [3] [1] http://www.gnu.org/software/octave/ [2] http://www.softpedia.com/get/science-cad/gui-octave.shtml [3] http://www.gnu.org/software/octave/doc/interpreter/ 4

Variablen Eine kurze Einführung in Interpretierte Sprache, dadurch keine Deklaration notwendig (anders als in Java, C,...) Erste Zuweisung eines Wertes erzeugt Variable Variablennamen müssen mit Buchstaben anfangen und dürfen Buchstaben, Zahlen und Unterstriche enthalten Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung 5

Variablen Beispiele Eine kurze Einführung in Variable anlegen und Wert zuweisen >> a=1024 Variable ausgeben >> a Ein Semikolon hinter der Wertzuweisung unterdrückt die Ausgabe >> a=1024; 6

Variablen Eine kurze Einführung in In der Regel werden Variablen in Octave als nxm- Matrizen behandelt Skalare sind 1x1-Matrizen Zeilenvektoren sind 1xm-Matrizen Spaltenvektoren sind nx1-matrizen Kommentare Ein Kommentar wird mit einer Raute (#) eingeleitet 7

Vektoren Beispiele Eine kurze Einführung in Zeilenvektor erzeugen >> a=[1,2,3] Spaltenvektor erzeugen >> a=[1;2;3] Spezielle Funktionen zum Füllen von Vektoren >> a=1:5 # erstellt den Vektor a=(1 2 3 4 5) >> a=1:2:5 # erstellt den Vektor a=(1 3 5) >> a(i)=[] # löscht den i-ten Eintrag von a 8

Vektoren Beispiele Eine kurze Einführung in Länge eines Vektors >> length(a) # gibt die Länge des Vektors a aus Zugriff auf Vektoren >> a(i) # greift auf die i-te Komponente des Vektors a zu >> a(1:3) # erstellt einen Vektor aus den ersten drei Einträgen des Vektors a Transponieren von Vektoren >> a' # wandelt Spalten- in Zeilenvektoren um und umgekehrt 9

Matrizen Beispiele Eine kurze Einführung in Matrix erstellen >> A=[1,2,3;4,5,6;7,8,9] # erstellt 3x3-Matrix A >> v=[1,2,3]; A=[v;v] # erstellt 2x3-Matrix A mit Zeilen v Spezielle Befehle für Matrizen >> eye(n) # erstellt nxn-einheitsmatrix >> zeros(n) # erstellt nxn-nullmatrix >> zeros(n,m) # erstellt nxm-nullmatrix >> ones(n) # erstellt nxn-matrix aus Einsen >> ones(n,m) # erstellt nxm-matrix aus Einsen 10

Matrizen Beispiele Eine kurze Einführung in Größe einer Matrix >> size(a) # gibt für eine nxm-matrix A einen Zeilenvektor (n m) aus Zugriff auf Matrizen >> A(i,j) # greift auf den i,j-ten Eintrag von Azu >> A(i,:) # greift auf die i-te Zeile von A zu >> A(i,:)=[] # löscht diej-te Zeile von A >> A(:,j) # greift auf die j-te Spalte von A zu >> A(:,j)=[] # löscht die j-te Spalte von A 11

Eine kurze Einführung in Arithmetische Operatoren Octave kennt die Operatoren + (Addition),- (Subtraktion),* (Multiplikation),/ (Division) und ^ (Potenz) Operatoren werden als Matrix-Operationen interpretiert Das Voranstellen eines Punktes erzwingt die komponentenweise Interpretation des Operators Beispiel >> # Seien A und B nxn-matrizen >> A*B # führt die Matrixmultiplikation der Matrizen A und B durch >> A.*B # multipliziert den (i,j)-ten Eintrag der Matrix A mit dem (i,j)- ten Eintrag der Matrix B für alle i,j zwischen 1 und n 12

Eine kurze Einführung in Vergleichsoperatoren Octave kennt die Operatoren == (gleich), ~= (ungleich), > (größer), < (kleiner), >= (größer gleich), <= (kleiner gleich) Das Ergebnis ist wahr (1) oder falsch (0) Beispiele >> x=3; >> x==2 # liefert 0 (falsch) >> x~=2 # liefert 1 (wahr) 13

Eine kurze Einführung in Logische Operatoren Octave kennt die Operatoren (oder), & (und) und ~ (nicht) Das Ergebnis ist wahr (1) oder falsch (0) Beispiele >> x=3; >> (x>=3)&(x<5) # liefert 1 (wahr) >> ~(x>2) # liefert 0 (falsch) 14

Funktionen Beispiele Eine kurze Einführung in >> abs( ) # Absolutbetrag, bei Matrizen komponentenweise >> sqrt( ) # Wurzelfunktion >> exp( ) # Exponentialfunktion >> sin( ), cos( ), etc. # trigonometrische Funktionen >> sum( ) # Summe der Einträge eines Vektors Hilfen und Basisfunktionen Beispiele >> who # zeigt die Variablenbelegung an >> help <function> # gibt Hinweise zur Funktion aus >> doc # ausführliche Dokumentation zu Befehlen >> clear <name> # löscht die Variable 15

Editor Eine kurze Einführung in Ausführung zuvor in einem Editor erstellter Skripte (alternativ zur kommandozeilenorientierten Eingabe) Speicherung der Octave-Befehle in einer Datei (m-files <name>.m) Wiederverwendbarkeit von Funktionen 16

Eine kurze Einführung in Schleifen und Verzweigungen for-schleife Syntax for <Laufindex> = <Schleifenbeginn>:<Schleifenende> <Befehl 1>... <Befehl n> end Beispiel >> sum=0; for k=1:20 sum=sum+k; end >> sum # gibt die Summe der Zahlen von 1 bis 20 aus 17

Eine kurze Einführung in Schleifen und Verzweigungen while-schleife Syntax while <zu erfüllende Bedingung> <Befehl 1>... <Befehl n> end Beispiel >> sum=20; while sum>0 sum=sum-1; end >> sum # gibt 0 zurück 18

Eine kurze Einführung in Schleifen und Verzweigungen if-verzweigung Syntax (kann um die Kontrollstruktur elseif ergänzt werden) if <zu erfüllende Bedingung> <Befehl 1> else <Befehl 2> end Beispiel >> x=2; y=1; if (x>y) z=1; else z=0; end >> z # gibt 1 zurück, da x>y wahr ist 19

Eine kurze Einführung in Schleifen und Verzweigungen Allgemeine Befehle >> break # setzt die Bearbeitung direkt nach der Schleife fort >> continue # springt aus der Schleife direkt zurück zur Überprüfung der Bedingung Viel Spaß beim Ausprobieren! 20