Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Krefeld Die Situation des Praxissemesters am Beispiel der Universität Duisburg-Essen

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1 Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Krefeld Die Situation des Praxissemesters am Beispiel der Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Kerstin Göbel (UDE) & Ursula Mensel (ZfSL Krefeld)

2 ZfsL Krefeld Der Studierende im Praxissemester 2

3 Praxissemester an der UDE Kooperationsregion: Im Vorfeld zwischen den Ministerien vereinbart. Kooperationsvereinbarungen zwischen der UDE und den Leitungen der Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung entwickelt und verabschiedet: UDE mit den fünf ZfsL Standorten Duisburg, Essen, Kleve, Krefeld, Oberhausen. 3

4 Lernort Universität 4

5 Forschendes Lernen Theoriegeleitete Erkundungen im Handlungsfeld Schule zu planen, durchzuführen und auszuwerten sowie aus Erfahrungen in der Praxis Fragestellungen an Theorien zu entwickeln und ( ) 5

6 Forschendes Lernen Neben der praktischen Unterrichtstätigkeit bearbeiten die Studierenden Studienprojekte, die von den Dozentinnen und Dozenten der Universität begleitet werden. Im Rahmen dieser Projekte beleuchten sie Fragestellungen im Kontext des Handlungsfelds Schule empirisch. Ziel dieser Studienprojekte ist nicht die Vorbereitung auf Forschung, wenngleich diese Form des Lernens als Forschendes Lernen bezeichnet wird. Vielmehr werden kleinere Ausschnitte des Handlungsfelds Schule betrachtet: Phänomene der erlebten Praxis theoriegeleitet und systematisch in den Blick nehmen Gründe und Ursachen/Zusammenhänge möglichst objektiv ermitteln Konsequenzen für die Handlungspraxis ableiten. 6

7 Inhaltliche Ausrichtung der Studienprojekte Kooperative Perspektiven Abstimmung der Studienprojektkonzeptionen in den vorbereitenden Fachverbünden der Fächer und der Bildungswissenschaften ( ) Tagung zu Studienprojekten Weiterarbeit einiger Fachverbünde Bereitstellung der Kooperations- und Kommunikationsräume durch die UDE Teilnahme am Unterricht durch die Lehrenden der UDE 7

8 Planungsmatrix für bildungswissenschaftliche Projekte 8

9 Planungsmatrix für bildungswissenschaftliche Projekte Beispiel: Wie unterscheiden sich männliche und weibliche Lehrkräfte im Umgang mit Störungen? 9

10 Vorbereitung durch die Universität Erste Kohorte Praxissemester: Sommersemester 2015 Vorbereitungsveranstaltungen in den Fächern sowie in den Bildungswissenschaften zur Begleitung der Studienprojekte Begleitung und Reflexion der Studienprojekte während des Praxissemesters 10

11 Schulpraktischer Teil 11

12 Ziele der schulpraktischen Phase Begleiteter Einblick und Anlage von Basiskompetenzen in den Bereichen des Unterrichtens, der Leistungsbeurteilung, des Erziehungsauftrags, theoriegeleiteter Erkundungen im Handlungsfeld Schule, um die Entwicklung eines eigenen professionellen Selbstkonzept zu unterstützen. (lt. Rahmenkonzeption) 12

13 Lernort ZfsL Begleitung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder des ZfsL I. Überfachliche und fachdidaktische Einführungsveranstaltungen im ZfsL II. III. IV. Praxisberatungen durch Fachleitungen an Schule Individuelles überfachliches Reflexionsangebot Kollegiale Reflexionsangebote im ZfsL V. Bilanz- und Perspektivgespräch an Schule 13

14 Lernort Schule Was erwartet Schule von den Studierenden? Anwesenheitszeiten verteilt auf 3-5 Tage pro Schulwoche Unterrichtsstunden möglichst gleichmäßig verteilt auf beide Fächer und jeweils zwei Lerngruppen (Hospitation, eigene (Teil- )Unterrichtsversuche alles in Begleitung durch eine Mentorin/einen Mentor = Unterrichtsvorhaben Teilnahme an unterschiedlichen Beratungssituationen Erkundung des Berufsfelds Schule (Konferenzen, Pausenaufsicht, Ganztagtag, Wandertag,...) 14

15 Kooperationen der Schulpraxis Regelmäßige Sitzungen der ZfsL mit ihren Ausbildungsschulen Vertretung des ZLB/UDE als Gast Regelmäßige Sitzungen der ZfsL-Leitungen der Praxissemesterregion Absprachen zu den angebotenen Einführungs- und Begleitveranstaltungen sowie zu den Begleitformaten Regelmäßige Sitzungen mit den Praxissemesterbeauftragten der fünf ZfsL 15

16 ZfsL Krefeld Landesweite Evaluation des Praxissemesters in NRW Befragungsdurchführung zwischen dem 25. Januar und 5. März 2016 Kürzeste Feldzeit: 13 Tage, längste Feldzeit: 37 Tage (Ø 20,4 Tage) Umsetzung mithilfe von Online-Befragungen (8 Hochschulen) oder Papier-und-Stift Befragungen (2 Hochschulen) Bei Online-Befragungen jeweils mindestens 1 Erinnerung (max. 3, Ø 1,5) 4 Hochschulen haben Incentives eingesetzt Göbel, Ebert & Stammen,

17 Abschließende Beurteilung des Praxissemesters Wie beurteilen Sie Ihr Praxissemester abschließend? MEIN PRAXISSEMESTER HAT MIR GUT GEFALLEN. 6% 9% 85% n = 919 M = 4,3 DAS PRAXISSEMESTER HAT MIR EINEN INTENSIVEN EINBLICK IN DIE KOMPLEXITÄT DES ARBEITSPLATZ SCHULE ERMÖGLICHT. 3% 3% 94% n = 918 M = 4,6 INSGESAMT HALTE ICH DAS PRAXISSEMESTER FÜR EIN SINNVOLLES ELEMENT DER LEHRER_INNENAUSBILDUNG. 5% 4% 91% n = 918 M = 4,6 ABSCHLIEßENDE BEURTEILUNG DES PRAXISSEMESTERS (INDEX) 3% 5% 92% n = 920 M = 4,5 α = 0,818 stimmt (gar) nicht teils, teils stimmt (ganz genau) 17

18 Wahrgenommene Unterstützung durch die Schule Wie haben Sie die Unterstützung durch Ihre Praktikumsschule wahrgenommen? DIE BEGLEITUNG DURCH MEINE SCHULE WAR FÜR MICH... 8% 10% 81% n = 919 M = 4,3 DIE FEEDBACK- UND BERATUNGSGESPRÄCHE AN MEINER SCHULE WAREN FÜR MICH... 8% 12% 80% n = 917 M = 4,2 (gar) nicht gewinnbringend (sehr) gewinnbringend teils, teils 18

19 Wahrgenommene Unterstützung durch das ZfsL Wie haben Sie die Unterstützung durch das ZfsL wahrgenommen? DIE EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNGEN MEINES ZFSL WAREN FÜR MICH 16% 28% 56% n = 919 M = 3,6 DIE BEGLEITUNG IM PRAXISSEMESTER DURCH MEINE ZFSL-AUSBILDER_INNEN WAR 7% 21% 72% n = 917 M = 4 DIE FEEDBACK- UND BERATUNGSGESPRÄCHE WAREN FÜR MICH 5% 14% 82% n = 919 M = 4,2 (gar) nicht gewinnbringend teils, teils (sehr) gewinnbringend 19

20 Wahrgenommene Unterstützung durch die Hochschule Wie haben Sie die Unterstützung durch die Universität wahrgenommen? DAS VORBEREITUNGSSEMINAR AN DER UNIVERSITÄT WAR FÜR MICH... 30% 45% 25% n = 787 M = 2,9 DIE BEGLEITUNG DES PRAXISSEMESTERS DURCH DIE UNIVERSITÄT WAR FÜR MICH... 33% 42% 25% n = 784 M = 2,9 (gar) nicht gewinnbringend teils, teils (sehr) gewinnbringend 20

21 ZfsL Krefeld Abschließende Beurteilung & Lernorte Modell 4: Lernorte B β Konstante 2,333 Lernort Schule: Präsenzzeiten an der Schule in Zeitstunden insgesamt -0,001-0,051 Unterrichtsstunden unter Begleitung (Unterrichts-Stunden) 0,006 0,035 Unterrichtsstunden ohne Anwesenheit einer Lehrperson (Unterrichts-Stunden) 0,000 0,000 Vor- und Nachbereitung unterrichtsbezogener Aufgaben (Zeit-Stunden) 0,001 0,005 Die Begleitung durch meine Schule war für mich... 0,228*** 0,314 Die Feedback- und Beratungsgespräche an meiner Schule waren für mich... 0,084* 0,111 Lernort ZfsL: Die Einführungsveranstaltungen meines ZfsL waren für mich... 0,101** 0,131 Durchschnittliche Zeit in Minuten für ein Feedback- bzw. Beratungsgespräch 0,001 0,040 Die Feedback- und Beratungsgespräche waren für mich... 0,034 0,037 Die Begleitung im Praxissemester durch meine ZfsL-Ausbilder_innen war für mich... 0,027 0,032 Lernort Hochschule: Form der Begleitung des Praxissemesters durch die Hochschule (regelmäßig) 0,177** 0,113 Belegung von weiteren Lehrveranstaltungen während des Praxissemesters an der Hochschule, die nicht zur Begleitung des Praxissemesters zählten 0,083 0,054 Das Vorbereitungsseminar an der Universität war für mich... -0,029-0,032 Die Begleitung des Praxissemesters durch die Universität war für mich... 0,069 0,079 korr. R² 0,237 n

22 ZfsL Krefeld Fazit Evaluation Die Studierenden nehmen das Praxissemester sehr stark mit Blick auf die Entwicklung ihrer Lehrexpertise wahr. Die Institutionen, mit denen viel Zeit verbracht wird, werden auch als für das Praxissemester besonders relevant erlebt. Die Bedeutung des forschenden Lernens durch die Umsetzung von Studienprojekten, die von der Hochschule vorbereitet und begleitet werden, werden hingegen zum Teil als weniger relevant erachtet. 22

23 Kooperationen zwischen den drei Lernorten Ständige Arbeitsgruppe Praxissemester mit jeweils fünf Mitgliedern des ZLB der UDE sowie den fünf Leitungen der ZfsL - Sprecherin der Schulseite ist Mitglied des Vorstands des ZLB der Universität Regelmäßige Sitzungen eines OrgaTeams (UDE-ZfsL) Fachbezogene Arbeitsgruppen von Ausbilder/innen im Praxissemester aus Universität, ZfsL und Schule Inhaltsbezogenen Arbeitssitzungen zu ausgewählten Themen der Lehrerausbildung von Ausbilder/innen aus Universität und ZfsL (z. B. Inklusion) Reflexionstagungen zum Praxissemester mit Beteiligten aller drei Lernorte 23

24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!