Workshop 01 Forschendes Lernen als Prozess und Haltung

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Harald Reuter
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1 Forum 3 Auftrag für die professionsorientierte Selbsterkundung Workshop 01 als Prozess und Haltung Hans-Joachim von Olberg (WWU Münster) Eva Glätzer (ZfsL Bocholt) Tatjana Wemmer (ZfsL Bocholt)

2 Workshop 01 als Prozess und Haltung aus der Sicht der drei beteiligten Institutionen Austausch über die Erfahrungen und Gelingensbedingungen forschenden s Perspektiven für die weitere Begleitung der Studierenden an allen drei Lernorten

3 Theoretisches Wissen Praktisches Handeln aus der Sicht der drei beteiligten Institutionen im Praxissemester ist ein bedeutsamer Zwischenschritt auf dem längeren Weg von zukünftigen Lehrer*innen, Reflektierte zu werden und zu bleiben.

4 In Abgrenzung zu anderen Formen des s erfolgt das hier mit Orientierungsrahmen Praxissemester für die Ausbildungsregion Münster, 2014 einer explizit forschenden Grundhaltung. Konkret bedeutet dies, dass die Studierenden, ausgehend von theoretischen Vorüberlegungen und konkreten schulpraktischen Erfahrungen, eigene Fragestellungen entwickeln, denen sie auf der Grundlage eines methodologisch abgesicherten Untersuchungsdesigns sowie unter Berücksichtigung der aus der Sicht der drei beteiligten Institutionen Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis nachgehen. Der Fokus liegt auf der Bearbeitung eigener Fragen, d.h. es geht weniger um die objektive Erfassung der schulischen Wirklichkeit, als vielmehr um das Verfolgen individueller kleiner Projekte. Diese forschende Grundhaltung wird als integraler Bestandteil des Professionalisierungsprozesses angehender Lehrerinnen und Lehrer verstanden.

5 aus der Sicht der Hochschule, der Schule und des ZfsL Was bedeutet die Entwicklung einer forschenden Grundhaltung für die Selbsterkundung und Selbstreflexion der Studierenden in der Schulpraxis? Was bedeutet forschendes in der Ausgestaltung der Unterrichtsvorhaben und Studienprojekte?

6 aus der Sicht der Hochschule Wie es bereits aus Evaluationsstudien zum Praxissemestern in anderen Bundesländern bekannt ist [vgl. ULRIKE WEYLAND 2014], kommt es auch in Münster/NRW bei den Studierenden zu einer Zielkonkurrenz zwischen dem Bedürfnis Unterrichtserfahrungen zu sammeln und dem Ziel, Unterricht und Schule zu erforschen. Dieses Spannungsverhältnis kann entschärft werden, wenn das Forschende zukünftig stärker als Beitrag zur Entwicklung eines eigenen professionellen Selbstkonzeptes der Studierenden ausgestaltet wird, und die Abstimmung zwischen den Akteuren in den Ausbildungsschulen, den ZfsL s und den Hochschulen intensiviert wird.

7 aus der Sicht der Hochschule Wir regen an, die Studienprojekte in den Auswertungsveranstaltungen der Fächer nicht nur kurz zu präsentieren, sondern in Gesprächen der Lehrenden mit jeder*jedem Studierenden auf der Grundlage von schriftlichen Gutachten zu besprechen. Es besteht die Gefahr, dass die Aktivitäten der Studierenden bei der Erarbeitung der Studienprojekte wenig nachhaltig bleiben, wenn sie nicht an den Hochschulen individuell nachbereitet werden.

8 aus der Sicht der Hochschule Das Forschende darf methodisch nicht engführend mit empirisch-quantitativen Untersuchungen gleichgesetzt werden. Auch qualitative und hermeneutische Methoden (Leitfaden-Interviews mit Lehrkräften, Fallanalysen zu Einzelschülern, Interpretation von audio-visuell dokumentierten Unterrichtssequenzen usw.) eignen sich zur Initiierung von Selbstreflexion der Studierenden. Aber auch empirische Verfahren wie die Unterrichtsanalyse mit EMU [ bei der Selbstbewertung, kollegiale Beobachtung und Schülerurteile miteinander in Beziehung gesetzt werden, können diesem Zweck gut dienen.

9 aus der Sicht der Hochschule Forschend zu lernen ist eine zentrale Dimension der Entwicklung eines professionellen Selbst von Lehramtsstudierenden. Die Studienprojekte erfüllen Ihren Sinn nur dann, wenn Sie als Element im Qualifizierungsprozess der Studierenden angelegt sind; sie sind nicht primär ein Baustein von fachwissenschaftlicher Hochschulforschung. Es ist deshalb notwendig, dass an den Ausbildungsschulen Zeit und Raum gegeben wird, die aus der Hochschule angeregten Fragestellungen und Themen der Studienprojekte zu konkretisieren und auszuschärfen.

10 aus der Sicht der Hochschule Die Qualifizierung von Lehrkräften als Mentor*innen von Studierenden im Praxissemester ist noch ein Desiderat in der Ausgestaltung des Praxissemesters. Wir regen an, in themen- und fachbezogenen Austauschveranstaltungen die Aktivitäten der Unterstützung von Studierenden durch Lehrende an den Lernorten Schule und Hochschule bei der Entwicklung ihrer Forschenden Grundhaltung abzustimmen.

11 aus der Sicht der Schule und des ZfsL Alle fachlichen und überfachlichen Begleitpersonen von ZfsL und Schule greifen das forschende als Prinzip des Praxissemesters auf! Sie unterstützen die Studierenden dabei, Erfahrungen (Beobachtungen und Erlebnisse in schulischer Praxis) zu hinterfragen und ausgehend von diesen Fragestellungen Handlungen/ Prozesse wissenschaftsgestützt zu erforschen.

12 aus der Sicht der Schule und des ZfsL Es kann kein Format in der Begleitung der Studierenden geben, dass nicht sie und ihre Selbstreflexivität in den Mittelpunkt stellt! Nicht nur das Bilanz- und Perspektivgespräch (BPG) am Ende des schulpraktischen Teils bietet Anlass zur Selbstreflexion...

13 aus der Sicht der Schule und des ZfsL Unterrichtvorhaben werden zunächst situativ entwickelt und bieten Professionserfahrungen, die dann zur Entfaltung von professionellen Bewältigungsstrategien führen! Erst die Reflexion von Unterrichtsvorhaben unterstützt den nachhaltigen Aufbau einer forschenden Grundhaltung. Diese Haltung bildet die Basis dafür, dass sich eine zukünftige Lehrperson mit Entwicklungen und Veränderungen langfristig offen und erfolgreich umgehen kann.

14 aus der Sicht der Schule und des ZfsL Das Praxissemester muss mit dem Vorbereitungsdienst verzahnt werden! Insbesondere das Prinzip der Personenorientierung aus dem Vorbereitungsdienst muss konstruktiven Eingang in die Begleitung und Beratung der Studierenden im Praxissemester finden.

15 Austausch über die Erfahrungen und Gelingensbedingungen forschenden s Wir sollten Wenn ich mir vorstelle, dass? Aus meiner Sicht

16 Perspektiven für die weitere Begleitung der Studierenden an allen drei Lernorten Selbsterkundung und Selbstreflexion Wie kann forschendes in der Vorbereitung, Durchführung und Nachfolge des Praxissemesters geschärft und präzisiert werden? Unterrichtsvorhaben und Studienprojekte Wie können Merkmale gelungener Praxis gesichert und Fehlentwicklungen vermieden werden?

17 ZfsL Bocholt eg Konsequenzen

18 ZfsL Bocholt eg Ausgewählte Literaturhinweise zum Forschenden im Praxissemester BENNEWITZ, Hedda (2014): doing teacher Forschung zum Lehrerberuf in kulturtheoretischer Perspektive. In: Ewald Terhart / Hedda Bennewitz / Martin Rothland (Hrsg.): Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf. Münster New York, S HASCHER, Tina (2012): Forschung zur Bedeutung von Schul- und Unterrichtspraktika in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. In: Beiträge zur Lehrerbildung, Jg. 30, Heft 1, S HERZMANN, Petra / KÖNIG, Johannes (2016): Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Aktuelle Reformen. In: Dies. (Hrsg.): Lehrerberuf und Lehrerbildung. Bad Heilbrunn (utb. 4337), S KOCH-PRIEWE, Barbara / THIELE, Jörg (2009): Versuch einer Systematisierung der hochschuldidaktischen Konzepte zum Forschenden. In: Bianca Roters u.a. (Hrsg.): im Lehramtsstudium. Bad Heilbrunn, S ROTHLAND, Martin (2014): Wider das Imitationslernen in verlängerten Praxisphasen. In: Die Deutsche Schule, 106. Jg., Heft 4, S WEYLAND, Ulrike (2014): Schulische Praxisphasen im Studium: Professionalisierende oder deprofessionalisierende Wirkung? In: bwp@berufs- und Wirtschaftspädagogik online, Profil 3, S Online:

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