EIN ERHÖHTES TYP-1-DIABETESRISIKO FRÜH ERKENNEN UND VORBEUGEND HANDELN - DIE FREDER1K-STUDIE
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- Ferdinand Bieber
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1 EIN ERHÖHTES TYP-1-DIABETESRISIKO FRÜH ERKENNEN UND VORBEUGEND HANDELN - DIE FREDER1K-STUDIE
2 I n z i d e n z ( n / / J a h r ) DIE NEUERKRANKUNGSRATE VON TYP 1 DIABETES NIMMT DRAMATISCH ZU Typ-1 Diabetesinzidenz Inzidenzrate 19,4/ pro Jahr Anstieg der Inzidenz von 6,2 % jährlich bei Kindern unter 5 Jahren Jahr Derzeit jährlich 2300 Neuerkrankungen im Kindesalter in Deutschland Neu A., Ehehalt S., Dietz K.,
3 DIE TYP 1 DIABETES-ERKRANKUNG VERLÄUFT IN STADIEN (AUTOIMMUNES STADIUM - METABOLISCHES STADIUM) STADIUM 1 STADIUM 2 STADIUM 3 Geburt: Genetische Prädisposition Autoimmunerkrankung Stoffwechselerkrankung - Inselautoantikörper - Normale Blutglukose - Keine Symptome - Erhöhte Blutglukose - Diabetes-Symptome: vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen, Ketoazidosegefahr
4 MITTELS EINES GENETISCHEN RISIKOTESTS KÖNNEN KINDER MIT EINEM 25-FACH GESTEIGERTEN RISIKO FÜR TYP 1 DIABETES ERKANNT WERDEN Prävention Genetische Prädisposition Risikoscore 47 SNPs Risiko für Autoimmunität 10% (25 fach) (versus 0,4 % Allgemeinbevölkerung ohne genetische Prädisposition) Winkler et al., Diabetologia 2014; Oram et al., Diabetes Care 2016
5 INSULIN IST DAS SCHLÜSSEL-AUTOANTIGEN BEI DER ENTSTEHUNG DER AUTOIMMUNERKRANKUNG INZIDENZ DER INSEL-AUTOANTIKÖRPER Insulin Autoimmunity TEDDY Studie: Daten von > 8000 Kindern: Inselautoimmunität: GAD Autoimmunity Inselautoimmunität gipfelt bereits um das erste Lebensjahr Insulinantikörper treten vor den anderen Inselautoantikörpern auf modifiziert nach Krischer: Diabetes Care, 2017
6 GLOBAL PLATFORM FOR THE PREVENTION OF AUTOIMMUNE DIABETES: WO WOLLEN WIR HIN? RISIKO-FRÜHERKENNUNG UND PRÄVENTION VON TYP 1 DIABETES IN EUROPA Deutschland (Bayern, Sachsen, Niedersachsen) Polen Belgien Schweden UK
7 ZIEL: IDENTIFIZIERUNG VON KINDERN MIT ERHÖHTEM RISIKO FÜR TYP 1 DIABETES, UM DIESE ZU BITTEN, AN EINER PRÄVENTIONSSTUDIE TEILZUNEHMEN (einem Risiko von > 10% bis zum 6. Lebensjahr Inselautoimmunität zu entwickeln) Pathway for Primary Prevention
8 DURCHFÜHRUNG DER FREDER1K-STUDIE IN BAYERN WER KANN TEILNEHMEN: - Alle Neugeborenen bzw. Kleinkinder bis zum Alter von 4 Monaten - Schriftliches Einverständnis eines Elternteils bzw. Sorgeberechtigten - Kostenlos für die Familien Aufklärung durch den betreuenden Arzt in der Geburtsklinik oder den Kinderarzt. Blutprobe aus Nabelschnurblut, venösem Blut oder Fersenblut möglich. Teilnahme direkt in der Geburtsklinik oder bei einem Kinderarztbesuch. Ab Oktober 2017 bis 2021
9 DURCHFÜHRUNG DER FREDER1K-STUDIE EINWILLIGUNGSERKLÄRUNG 1. Aufklärung und Einholen der schriftlichen Einwilligung eines Sorgeberechtigten zur Teilnahme an der Freder1k-Studie: Das Original bleibt in der Patientenakte, eine Kopie wird den Eltern überreicht.
10 DURCHFÜHRUNG DER FREDER1K-STUDIE BLUTENTNAHME UND VERSAND 2. Ausfüllen des Fragebogens (auf der Filterkarte) zusammen mit den Eltern. Angaben zu Verwandten mit T1D sind zwingend notwendig! 3. Auftragen der Blutprobe (Nabelschnurblut, venöses Blut, Fersenblut) auf die Freder1k- Filterkarte bis beide Kreise durchtränkt sind. 4. Freder1k-Filterkarte bei Zimmertemperatur vollständig trocknen lassen (2-4 h). 5. Aufkleben des Freder1k-Aufklebers in das U-Heft des Kindes. 6. Senden der gesammelten Freder1k-Filterkarten einmal wöchentlich an das Freder1k Studienzentrum.
11 DURCHFÜHRUNG DER FREDER1K-STUDIE FRAGEBOGEN UND BLUTABNAHME Für das Einholen der Einwilligungserklärung, das Ausfüllen des Fragebogens und die Abnahme der Blutprobe erhält der Arzt/die Klinik 10 Euro Aufwandsentschädigung.
12 DURCHFÜHRUNG DER FREDER1K-STUDIE WEITERE BEARBEITUNG Im Freder1k-Zentrum werden die Blutstropfen ausgestanzt und dann erfolgt die Bestimmung des genetischen Risikos. Das genetische Risiko wird anhand eines neuen Risikotests bestimmt, der auf 47 SNPs basiert. Restliches Filterpapier wird nach Typisierung verworfen außer es besteht Einwilligung zur Aufbewahrung
13 Anzahl der Teilnehmer FREDER1K STUDIENTEILNEHMER IN BAYERN 500 Seit November Kalenderwoche > Kinder wurden bisher getestet Stand 2018, KW 44
14 WIE GEHT ES WEITER? Freder1k-Screening, Untersuchung auf T1D- Risikogene Kein erhöhtes Risiko Erhöhtes Risiko Keine Nachricht = Gute Nachricht Benachrichtigung der Familien innerhalb von 12 Wochen Falls trotzdem noch Unsicherheiten seitens der Eltern bestehen, kann das Testergebnis über die Freder1k- Hotline erfragt werden. Möglichkeit der Teilnahme an der Präventions-Studie (POInT) Möglichkeit der Teilnahme an Folgeuntersuchungen im Alter von 2-5 Jahren
15 P ZIEL: Die POInT (Primary Oral Insulin Trial)-Studie prüft, ob bei Kindern mit einem erhöhten genetischen Typ 1 Diabetes-Risiko durch eine vorbeugende Behandlung mit Insulinpulver die Entstehung von Typ 1 Diabetes verhindert werden kann. Über die Schleimhäute des Mundes und des Verdauungstrakts aufgenommen, soll durch das Insulinpulver eine vor Typ 1 Diabetes schützende, Insulinspezifische, regulative Immunantwort induziert werden HYPOTHESE: Aktive orale Exposition von Insulin in früher Kindheit führt zu einer gesteigerten Toleranz gegenüber dem körpereigenen Insulin und verhindert dadurch die Auto- Immunreaktion
16 VORGÄNGERSTUDIEN Die Einnahme der höchsten Dosis (67.5 mg) führt zu einer gesteigerten Toleranz gegenüber Insulin. Das oral aufgenommene Insulin hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. 25 Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren hohes familiäres und HLA-genetisches Diabetesrisiko Inselautoantikörper-negativ Dosisfindungsstudie Behandlung: täglich orales Insulin oder Placebo Maximal eine Dosiserhöhung nach 6 Monaten Behandlungsdauer maximal 18 Monate Orales Insulin: 2.5, 7.5, 22.5, 67.5 mg Bonifacio et al., JAMA 2015
17 BEISPIELE AUS DER ALLERGIEFORSCHUNG: ERDNUSSALLERGIE 640 kinder mit einer Allergieanamnese (Eiweißallergie, EKZEM) Alter 4 10 Monate Randomisiert : > 6g Erdnussprotein pro Woche oder totale Vermeidung von Erdnussprotein für 5 Jahre Endpunkt: Erdnussallergie-prävalenz KINDER OHNE VORBESTEHENDE SENSIBILISIERUNG GEGEN ERDNUSS (N=500) KINDER MIT SENSIBILISIERUNG GEGEN ERDNUSS (N= 89)
18 P Primärpräventive Studie IIT, randomisiert, placebo-kontrolliert, doppelblind, multizentrisch, Phase IIb Einschlusskriterien: Kinder im Alter von 4-7 Monaten mit erhöhtem genetischen Risiko für T1D (Typisierung in Freder1k-Studie) Kinder müssen bereits begonnen haben kleine Mengen Beikost aufzunehmen Unterzeichnete Einverständniserklärung der Eltern/Erziehungsberichtigen
19 VORGÄNGERSTUDIEN SICHERHEIT (ORALES INSULIN) In verschiedenen Studien wurden bereits vielversprechende Ergebnisse mit oralem Insulin zur präventiven Behandlung erzielt. Die Behandlung mit oralem Insulin war sicher, es traten keine Nebenwirkungen und keine Hyperglykämien auf.
20 P Intervention: Baseline 2 Mo nach (Alter 4 bis 7 Monate) BL 4 Mo nach BL Alter 3.0 Jahre Insulin 7.5 mg Insulin 22.5 mg Placebo Insulin 67.5 mg Follow-up 1040 Kinder (1:1 Randomisierung Insulingruppe und Placebogruppe) Eltern geben Ihren Kindern das Studienmedikament selbst ein Follow-Up, Nachuntersuchungsphase: Maximal bis zu einem Alter von 7.5 Jahren Min. 1 Follow-UP Visite, max. 9 Follow-Up Visiten
21 INFORMATIONEN UND FRAGEN Falls Sie weitere Informationen benötigen oder Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden! GPPAD-Telefon-Hotline: (kostenfrei) GPPAD- Adresse: contact@gppad.org GPPAD-Homepage:
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