Familienforen in sechs Bezirken Berlins als Beitrag zur Beteiligung von Familien am 1. Familienbericht des Berliner Beirats für Familienfragen

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1 Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH an der Universität Hannover Familienforen in sechs Bezirken Berlins als Beitrag zur Beteiligung von Familien am 1. Familienbericht des Berliner Beirats für Familienfragen Dr. Andreas Borchers Marit Kukat Dr. Claudia Olejniczak Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung GmbH an der Universität Hannover Bödekerstraße Hannover Telefon +49 (0) Fax +49 (0) URL Hannover 2009

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3 Inhaltsverzeichnis 1. Einführung Ziele, Methodik und Umsetzung Auswahl der Stadtbezirke Zielsetzung bei der Zusammensetzung der Foren Ablauf: Die Bearbeitung der Themen im Plenum und in Arbeitsgruppen Durchführung der Foren Sicherung und Auswertung der Ergebnisse Ergebnisse der Familienforen Übersicht über die Themen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren auf das Leben von Familien Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Familienfreundliche Infrastruktur Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Familie und Beruf vereinbaren Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Informations- und Öffentlichkeitsarbeit und Umgang der Behörden/Bezirke mit Bürgerinnen und Bürgern Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Bildung und Ausbildung für alle Kinder und Jugendlichen Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Familienfreundliche Regionen und Stadtquartiere Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Damit Familienarmut nicht zum Alltag gehört! Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen Integration und Inklusion Positive Aspekte Kritikpunkte Fazit und beispielhafte Empfehlungen...46

4 4. Empfehlungen für Berlin Fazit und Empfehlungen des ies Hannover Aussagekraft der Ergebnisse der Familienforen Zur Methode der Familienforen Inhaltliche Erkenntnisse Empfehlungen für Berlin Abschließende Empfehlungen des ies...62 Anhang...64

5 1 1. Einführung Die Familienforen wurden vom Berliner Beirat für Familienfragen initiiert, der sich aus verschiedenen Mitgliedern von Verbänden, Wissenschaft, Kirchen, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammensetzt. Der Familienbeirat berät den Senat in Fragen der Familienpolitik und ist beauftragt, den nächsten Familienbericht zu erarbeiten. Der Familienbeirat hat dabei eine neue Form der Familienberichterstellung gewählt, die neben der Auswertung der relevanten Daten und Informationen über die Situation von Berliner Familien weit reichende Beteiligungsmöglichkeiten vorsieht. Hintergrund ist die Überlegung, dass Familien als Experten ihrer eigenen Lebenswirklichkeit 1 zu Wort kommen sollen, um ein möglichst umfassendes Bild von ihren Lebenslagen und Sichtweisen zu gewinnen. Gestartet ist dieser Prozess mit dem Online-Dialog Zusammenleben in Berlin. Fortgesetzt wird er durch die Familienforen in sechs verschiedenen Bezirken vor Ort. Familie ist zumal in einer Großstadt wie Berlin durch große Vielfalt und Unterschiedlichkeit geprägt. Dabei wird ein weiter Familienbegriff zugrunde gelegt, der das gesamte Familiensystem bzw. familiale Netzwerk, das in der Regel in verschiedenen Haushalten lebt, umfasst. Als Familie sind diesem Verständnis folgend nicht nur Eltern mit ihren minderjährigen Kindern zu bezeichnen. In einer Familie und damit auch in der Familienpolitik sind ebenso die Beziehungen zwischen Eltern und erwachsenen Kindern, zwischen der mittleren Generation und ihren (ggf. pflegebedürftigen) Eltern, zwischen Großeltern und Enkeln usw. relevant. Zur Familie gehört unter Umständen nicht nur das verwandtschaftliche Netzwerk, sondern es kann auch nicht eheliche Partnerinnen und Partner, deren Kinder und ggf. auch Freundinnen und Freunde umfassen. Der Familienbericht des Beirats ermöglicht durch die Beteiligung der Familien auch einen unmittelbaren Einblick in die Lebenssituation von Familien und ihren Vorstellungen zur Weiterentwicklung von Familienfreundlichkeit. Der Familienbericht ist somit ein Bericht, der mit Familien entstanden ist und nicht nur über sie berichtet. Seine multiperspektivische Ausrichtung bietet den politisch Verantwortlichen eine fundierte Basis für die Weiterentwicklung der Familienpolitik in Berlin. Die Beteiligung von Familien an einem Familienbericht ist Ausdruck einer gewachsenen Beteiligungskultur in Deutschland. Insbesondere Kommunen haben erkannt, dass die frühzeitige Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bzw. spezifischer Bevölkerungsgruppen an Planungs- und Umsetzungsprozessen zu einem nachhaltigen und breit akzeptierten Ergebnis führt. Neben der Beteiligung an (stadt-)planerischen Entwicklungen beziehen Kommunen und auch Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg ihre Bürgerinnen und Bürger zunehmend in den Diskussions- und Umsetzungsprozess für mehr Familienfreundlichkeit ein. Durch Beteiligungsverfahren mit Familien werden Ansich- 1 Atteslander, Peter (2000): Methoden der empirische Sozialforschung. 9. Auflage. Berlin, New York. S. 152.

6 2 ten, Einschätzungen und Ideen zusammengetragen, die auf anderen Wegen nicht erfassbar sind. Zudem wird deutlich, dass verschiedene soziale Gruppen unterschiedliche Schwerpunkte setzen und dass einzelne bislang von Politik und Verwaltung vielleicht unerkannte Aspekte besonderes Gewicht besitzen können. Die Familienforen stehen in engem Zusammenhang mit dem Online-Dialog Zusammenleben in Berlin, der Ende 2008 durchgeführt wurde. Während der Online-Dialog gesamtstädtisch ausgerichtet war, wurden die Familienforen gezielt in ausgewählten Bezirken durchgeführt. Es war beabsichtigt und gewünscht, dass sich die jeweilige lokale Situation in den Familienforen widerspiegelt. Gerade diese kleinräumige Perspektive sowie die persönliche Ansprache und unmittelbare Diskussion sind als sinnvolle Ergänzung zum Online-Dialog zu verstehen. Das ies Hannover wurde mit der Konzipierung, Durchführung und Auswertung der Familienforen beauftragt und hat diese im Zeitraum zwischen Ende Januar und Mitte Mai 2009 in sechs Berliner Bezirken durchgeführt. Die Familienforen zielten darauf ab, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Familienfreundlichkeit Berlins aus der Sicht von Familien und Fachkräften zu erlangen. Bei der Konzipierung und Umsetzung der Familienforen wurde besonderer Wert darauf gelegt, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen von Familien in Berlin zu berücksichtigen. Aus diesem Grund erfolgte eine kriteriengeleitete Auswahl der Sozialräume, in denen die Foren stattfanden. Ziel war es, für die Großstadt Berlin möglichst typische Sozialräume auszuwählen, die den unterschiedlichen Rahmenbedingungen von Familien gerecht werden. Die Zusammensetzung der Familienforen folgte der Zielsetzung, möglichst viele unterschiedliche Sichtweisen einzubinden. Um zu validen Aussagen zu kommen, wurden aus diesem Grund neben den Familien selbst auch Fachkräfte aus dem jeweiligen Bezirk bzw. Sozialraum eingeladen, die die familienbezogenen Strukturen kennen und die durch ihr Arbeitsgebiet ebenfalls über Einblick in die Situation von Familien verfügen. Insofern sollte in den ausgewählten Bezirken bzw. Sozialräumen eine hierfür charakteristische Zusammensetzung an Familien und Fachkräften erreicht werden. Die Auswahl typischer Sozialräume sowie die dargestellte Zusammensetzung der Familienforen ermöglichen in der Zusammenschau verallgemeinerbare Ergebnisse zur Situation von Familien in Berlin. Dabei ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass mit der gewählten Vorgehensweise zwar generalisierbare Erkenntnisse gewonnen werden können und sollen, diese im wissenschaftlichen Verständnis jedoch nicht als repräsentativ gelten. Im vorliegenden Bericht werden zunächst die Vorgehensweise bei den Familienforen Auswahl der Stadtbezirke, Zusammensetzung und Ablauf der Foren, Ergebnissicherung und -auswertung sowie der tatsächliche Verlauf dargestellt (Kapitel 2). Es folgt die thematisch gegliederte Darstellung der Ergebnisse der Familienforen. Die Themen der Arbeitsgruppen waren nicht vorgegeben; bearbeitet wurde vielmehr das, was den Teilnehmenden zur Familienfreundlichkeit in ihrem Bezirk besonders wichtig erschien. In den Foren haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils positive und negative Eindrücke hinsichtlich der Familienfreundlichkeit zusammengetragen sowie Ideen und Empfehlungen für die Verbesserung formuliert. Diese drei Schwerpunkte wer-

7 3 den jeweils entsprechend dargestellt (Kapitel 3). Basierend auf der Bewertung ihres Sozialraums hatten die Teilnehmenden die Chance, Empfehlungen zur Förderung der Familienfreundlichkeit für Berlin insgesamt zu formulieren. Die Ergebnisse dieses Arbeitsschritts sind in Kapitel 4 zusammengefasst. Abschließend stellt das ies Hannover seine Beobachtungen und Erkenntnisse bei der Durchführung der Familienforen dar und formuliert Empfehlungen zum Umgang mit den Ergebnissen sowie zur zukünftigen Beteiligung von Familien (Kapitel 5). 2. Ziele, Methodik und Umsetzung Bei der Beteiligung von Familien am Familienbericht sollte die Vielfalt und Heterogenität von Lebenslagen und Lebensphasen der Großstadt Berlin größtmögliche Berücksichtigung finden. Aus diesem Grund hat das ies Hannover ein dezentrales Beteiligungskonzept entworfen und umgesetzt. Im Einzelnen wurden folgende Ziele verfolgt: Bestandsaufnahme von Bedarfen, Interessen und Problemen von Berliner Familien in sechs Bezirken; Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Ideen für eine familiengerechte Stadtpolitik; Herausarbeiten von Übereinstimmungen und Unterschieden zwischen Quartieren unterschiedlicher Prägungen und Voraussetzungen; Aufbereitung und Transfer der Erkenntnisse des Beteiligungsverfahrens für den Familienbericht. 2.1 Auswahl der Stadtbezirke Bei der Auswahl der Einzugsgebiete für die sechs Familienforen war zunächst ihre Größe zu klären. Dabei sollte an bestehende Gebietsgliederungen angeknüpft werden. In Berlin gibt es eine Vielzahl an regionalen Gliederungen, von den 12 Bezirken (und den 23 Alt-Bezirken) über Ortsteile, Statistische Gebiete bis hinunter zu Verkehrszellen. Auch die Jugendhilfe ist sozialräumlich organisiert, es gibt Quartiersmanagement- und Soziale-Stadt-Gebiete u.a.m. Die Einzugsgebiete sollten einerseits nicht zu groß gewählt werden, damit sie noch überschaubar sind und einen gewissen Grad an innerer Homogenität aufweisen. Es sollte möglich sein, raumbezogene Aussagen zu machen, die sich von anderen Gebieten unterscheiden lassen. Andererseits sollten sie nicht zu klein sein, um Familien in ausreichender Zahl überhaupt ansprechen zu können und eine hinreichende Aussagekraft zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund wurden in einem indikatorengestützten Verfahren sechs Bezirke ausgewählt, die für Berlin typisch sind. Das Ziel bestand darin, Bezirke zu bestimmen, in deren Gesamtschau sich die Unterschiedlichkeit Berlins widerspiegelt und gleichzeitig auch strukturelle Ähnlichkeiten von Familienfreundlichkeit über unterschiedliche sozialräumliche Begebenheiten hinweg zur Geltung kommen. Diese Auswahl sollte die typische Vielfalt in Berlin widerspiegeln, ohne den Blick ausschließlich auf die Extreme zu rich-

8 4 ten. Dabei ist eine Auswahl typischer Sozialräume nicht mit Repräsentativität gleichzusetzen, die der quantitativen Sozialforschung mit ihren Möglichkeiten einer zufallsgenerierten Stichprobenziehung vorbehalten ist. Angesichts dieser Zielsetzung ging es auch darum, möglichst viele Bezirke zu beteiligen, d.h. nicht zwei Foren in einem Bezirk durchzuführen. Für die Auswahl der Bezirke wurden unterschiedliche soziodemographische Indikatoren herangezogen, die Hinweise auf die Situation von Familien geben. Dies sind zunächst Daten aus der amtlichen Statistik zur Altersstruktur, d.h. dem Anteil von Kindern im Vorschulalter an der Bevölkerung (Kinder unter 6 Jahren), dem Anteil von Kindern und Jugendlichen im Schulalter (6 bis unter 18 Jahren) und dem Anteil von jungen Erwachsenen und damit potenziellen Eltern (20- bis unter 45-Jährige). Ausgehend von einem generationenübergreifenden Familienbegriff, nach dem auch ältere Menschen häufig in ein familiales Netzwerk eingebunden sind, wurde zudem der Anteil der über 65- Jährigen berücksichtigt. Als weiterer Indikator wurde der Anteil der Alleinerziehenden-Haushalte mit Kind(ern) unter 18 Jahren im jeweiligen Bezirk herangezogen. Und als Indikator für einen Migrationshintergrund wurde der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Ausländeranteil an allen Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren) berücksichtigt. Untersucht wurde jeweils die Abweichung vom Durchschnitt Berlins: Als deutlich überbzw. unterdurchschnittlich gilt i.d.r. eine Abweichung von mindestens 5 %. Zur sozialen und ökonomischen Lage in den Bezirken wurden Ergebnisse aus den Berechnungen für den Sozialstrukturatlas Berlin 2003 herangezogen. Dort wurden durch eine multivariate Analyse für die Berliner Bezirke zwei Indizes bestimmt: der Sozialindex, der die soziale Betroffenheit abbildet und entsprechend in einem hohen Maße mit der Arbeitslosenquote, dem Anteil von HLU- Empfängern und von Personen mit einem Einkommen von unter 500, dem Anteil von Personen ohne beruflichen Ausbildungsabschluss und dem Anteil ausländischer Personen (ohne EU-Ausländer) korreliert, sowie der Statusindex, der eine sehr hohe Korrelation mit Schul- und Ausbildungsabschlüssen ((Fach-)Hochschulreife und -abschluss) aufweist, mit einer jüngeren Bevölkerung (überdurchschnittlich: 18- bis unter 35- Jährige), mit überdurchschnittlichen Anteilen von Alleinerziehenden- Haushalten. 2 Diese beiden Indizes können in der Rangfolge der Bezirke nah beieinander liegen, wie dies beispielsweise in Neukölln der Fall ist, wo beide Werte auf Belastungen hindeuten. Sie können aber auch weit auseinander fallen, wie in Pankow oder Friedrichshain-Kreuzberg, wo erkennbar wird, dass hier verkürzt gesagt viele junge, sehr gut ausgebildete Menschen wohnen, die aber ökonomisch kaum abgesichert sind und über wenig Geld verfügen. Ein weiteres Ziel bei der Auswahl bestand darin sicher zu stellen, dass Bezirke in unterschiedlicher räumlicher Lage einbezogen werden, d.h. dass der 2 Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz (2004): Sozialstrukturatlas Berlin Spezialbericht S. 22ff.

9 5 Ost- und der Westteil der Stadt berücksichtigt werden sowie eher zentrale und eher peripher gelegene Bezirke. In der folgenden Übersicht sind die ausgewählten Bezirke/Bezirksteile mit den erwähnten soziodemographischen Charakteristika dargestellt. Übersicht 1: Ausgewählte Bezirke Bezirk Anteil von... an der Bevölkerung im Bezirk Unter 6-jähr. 6- bis unter 18-jähr. 20- bis unter 45-jähr. 65-jähr. und Älteren Anteil Haushalte von Alleinerzieh. Anteil ausländischer Kinder unter 15 J. Statusindex Rangplatz Sozialindex Rangplatz Neukölln + + o o Pankow Friedrichshain-Kreuzb. Marzahn- Hellersdorf o Spandau Steglitz- Zehlendorf bedeutet deutlich überdurchschnittlich - bedeutet deutlich unterdurchschnittlich o bedeutet geringe Abweichung vom Durchschnitt Berlins Quellen: Bevölkerungsstatistik Berlin 2006; Statistischer Bericht Bevölkerung in Berlin 2007'; Sozialstrukturatlas Berlin 2003, S. 22ff; eigene Berechnungen Die Übersicht verdeutlicht, dass es gelungen ist Bezirke auszuwählen, die unterschiedliche sozialstrukturelle Profile aufweisen. Neukölln ist der einzige Bezirk, in dem sowohl der Anteil der Vorschul- als auch der Schulkinder überdurchschnittlich hoch liegt. Friedrichshain und Pankow mit ihrem hohen Anteil an Kindern im Vorschulalter unterscheiden sich insbesondere im Anteil der ausländischen Kinder; Spandau und Steglitz-Zehlendorf mit ihren überdurchschnittlichen Anteilen an Jugendlichen sowie von älteren Menschen unter-

10 6 scheiden sich deutlich beim Status- und beim Sozialindex. Drei der Bezirke liegen im West-, drei im Ostteil der Stadt. 2.2 Zielsetzung bei der Zusammensetzung der Foren An den Familienforen in den ausgewählten Sozialräumen sollten Familien in individuell unterschiedlichen Lebenslagen teilnehmen. Unterschiede sollten sich beispielsweise auf die Familienformen (als Elternpaar erziehend, allein erziehend, als Patchworkfamilie) beziehen. Es sollten sich nach Möglichkeit auch Familien in besonderen Lebensformen (z.b. Paare mit behinderten Kindern, gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern) sowie in verschiedenen Lebensphasen (Alter der Kinder, pflegende Angehörige) angesprochen fühlen. Je nach Sozialraum sollten auch gezielt Menschen mit Migrationshintergrund zur Teilnahme am Familienforum motiviert werden. Darüber hinaus sollten relevante familienpolitische Akteure z.b. aus der Familienbildung, der Beratung usw. sowie weitere Akteure, die die Situation von Familien kennen und Ideen zur Verbesserung der familiengerechten Stadtentwicklung beitragen können (z.b. Unternehmen, Quartiersmanagements, Gesundheitsdienste), zur Teilnahme gewonnen werden. Die Zusammensetzung jedes Familienforums sollte möglichst heterogen sein, wobei der Anteil der Familien(-mitglieder) nach Möglichkeit höher sein sollte als der der institutionellen Vertreterinnen und Vertreter. Als optimal wurde eine Mischung von zwei Dritteln Familienmitgliedern und einem Drittel Institutionenvertreterinnen und -vertreter angesehen. Für die Foren wurde jeweils eine Teilnehmerzahl von max. 50 bis 60 Personen angestrebt, um die Beteiligung jeder einzelnen Person gewährleisten und die Veranstaltung in vor Ort verfügbaren Räumen auch organisatorisch bewältigen zu können. Um einen verlässlichen Eindruck über die tatsächliche Zusammensetzung der Foren zu gewinnen, wurde ein Teilnehmerbogen entwickelt, in dem die Anwesenden zu ihrer Person, ihrer Wohnsituation und ihrem Status als Teilnehmerin/Teilnehmer (privat/beruflich/beides) gefragt wurden (siehe Anhang). Die Ansprache zur Teilnahme, insbesondere der Familien, erfolgte über (familienpolitische) Institutionen, um so auch beteiligungsferne Personen zu erreichen. Zu diesem Zweck ging der Familienbeirat in jedem Bezirk Kooperationen mit familienpolitischen Institutionen ein, die die Familien direkt auf das Familienforum ansprechen und für die Mitwirkung gewinnen sollten. Dadurch konkretisierte sich auch das Einzugsgebiet innerhalb der ausgewählten Bezirke. Ein Flyer diente unterstützend zur Information der Familien (siehe Anhang). Um die Mitwirkung der Institutionen zu gewährleisten, waren diese über Gremien, Einladungsschreiben oder direkt bzw. persönlich anzusprechen. Um die Akzeptanz und die Mitwirkungsbereitschaft sicher zu stellen, war es dem Familienbeirat und dem ies Hannover wichtig, die Bezirkspolitik einzubinden und z.b. jeweils für die Begrüßung zu gewinnen.

11 7 2.3 Ablauf: Die Bearbeitung der Themen im Plenum und in Arbeitsgruppen Methodisch sind die Familienforen ein Gruppenverfahren, das die Dynamik von Gruppen sowie die Prozesse der Konstruktion sozialer Wirklichkeit von gemeinsamen Gesprächen nutzt. 3 Ein wesentlicher Vorteil ist darin zu sehen, dass im Diskurs zwischen mehreren Personen eine gemeinsame Sichtweise auf den jeweiligen Sozialraum bzw. Bezirk entsteht, bei der gleichzeitig falsche oder extreme Ansichten nicht zum Zuge kommen. Der gemeinsame Diskussionsprozess trägt somit auch zur Validität der Ergebnisse bei. Erfahrungen aus der Beteiligung von Familien zeigen, dass keine Methode der Großgruppenmoderation sich uneingeschränkt für die Durchführung von Familienforen eignet. Der Ablauf der Familienforen weist einen eigenständigen Charakter auf, der Erfahrungen und Erkenntnisse verschiedener Methoden (insbesondere World Café, Zukunftskonferenz) aufnimmt. Der Ablauf der Foren gliederte sich in folgende Phasen: 3 Flick, Uwe: Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Hamburg S. 168 f.

12 8 1. Phase: Begrüßung, Einführung und Vorstellungsrunde Die Begrüßung und Einführung erfolgte durch den Familienbeirat sowie ein Mitglied der Bezirkspolitik; die Einführung in den Ablauf des Tages durch das ies Hannover. Anschließend fand eine Vorstellungsrunde in Form einer soziometrischen Aufstellung statt, bei der die Anwesenden unter anderem danach gefragt wurden, wo ihre Eltern und sie selbst geboren sind und wie lange sie bereits im jeweiligen Sozialraum leben. Diese Art der Vorstellung diente der Auflockerung der Atmosphäre und vermittelte einen ersten Eindruck über den Hintergrund der anwesenden Personen. 2. Phase: Themensammlung In der ersten Arbeitsphase wurden die Anwesenden gefragt, welche Themen ihnen im Hinblick auf das Thema Familienfreundlichkeit besonders wichtig sind. Die in dieser offenen Runde genannten Themen, die oft bereits durch Beispiele konkretisiert wurden, hat die Moderation festgehalten, nach und nach zu Themenclustern gruppiert und noch einmal zur Diskussion gestellt. Am Ende waren in der Regel vier bis fünf Themencluster gebildet. Im Anschluss wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, sich diesen Themenclustern zuzuordnen und sich in Arbeitsgruppen von maximal acht Personen zusammen zu finden. Sofern sich deutlich mehr Personen für ein Thema interessierten, wurde die Gruppe geteilt und die Teilnehmenden haben zum gleichen Thema in zwei Gruppen gearbeitet. Wenn sich für ein Thema nur eine oder zwei Personen interessierten, wurden Themen zusammengelegt oder die interessierten Personen teilten sich auf andere Arbeitsgruppen auf. 3. Phase: Lob auf das Quartier Es folgte die erste Arbeitsphase in Arbeitsgruppen, in der die Familien und Fachkräfte zunächst für ihr Thema die positiven Seiten des Bezirks bzw. Sozialraums herausarbeiten sollten. Die konkrete Fragestellung lautete: Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Team, das eine Werbekampagne für xy [Name Bezirk] vorbereitet. Ihr Ziel ist es, Familien von den Vorteilen von xy zu überzeugen. Mit welchen positiven Seiten zum Thema Ihrer Arbeitsgruppe würden Sie für xy werben? Was ist dabei im Hinblick auf das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Nationen in xy besonders attraktiv? Am Ende der Arbeitsphase erhielten die Teilnehmenden jeweils drei Punkte, um die Aspekte zu priorisieren, die ihnen besonders wichtig sind. 4. Phase: Das könnte besser sein! In der zweiten Gruppenarbeitsphase hatten die Teilnehmenden die Aufgabe, die für den Bezirk bzw. Sozialraum kritischen Aspekte hinsichtlich der Familienfreundlichkeit aufzuzeigen. Die konkrete Fragestellung lautete: In Ihrer Diskussion haben Sie bestimmt schon ein oder zwei Kritikpunkte an xy [Name Bezirk] benannt. Gut so! Um für etwas zu werben, muss man auch seine schlechten Seiten kennen. Welche negativen Seiten zum Thema Ihrer Arbeitsgruppe finden Familien in xy vor? Was ist hier im Hinblick auf das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Nationen in xy zu verbessern? Auch zum Abschluss dieser Arbeitsphase erhielten die Teilnehmenden jeweils drei Punkte, um die für sie wichtigsten Aspekte zu priorisieren.

13 9 5. Phase: Ideen und Empfehlungen Auf der Basis ihrer Analyse formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend entlang der folgenden Fragestellungen Ideen zur Verbesserung der Situation in ihrem Bezirk bzw. Sozialraum sowie zur Förderung der Familienfreundlichkeit in Berlin insgesamt: Sie haben sich nun zu den Vorteilen und Nachteilen für Familien in Ihrem Thema ein gutes Bild von xy [Name Bezirk] gemacht. Stellt sich die Frage, was konkret getan werden sollte, um xy noch freundlicher für Familien zu gestalten? Ideen für xy: Welche konkreten Ideen haben Sie, um die Situation für Familien in xy zu verbessern? Welche Personen und Institutionen werden dafür gebraucht, die Ideen umzusetzen? Ideen für Berlin: Welche drei Empfehlungen haben Sie für Berlin, um die Situation für Familien zu verbessern? 6. Phase: Präsentation im Plenum Alle Arbeitsgruppen haben ihre Ergebnisse nach Beendigung der Arbeitsgruppenphase im Plenum kurz und prägnant vorgestellt, so dass alle Anwesenden einen Gesamtüberblick erhalten haben. 7. Phase: Feedback Zum Abschluss dieses intensiven Arbeitstags erhielten die Teilnehmenden im Feedback die Gelegenheit, sich kurz zum Ablauf, zu den Rahmenbedingungen und zu den Inhalten zu äußern. Ergänzende methodische Anmerkung In jeder Arbeitsgruppe hatte eine Person die Aufgabe, darauf zu achten, dass die Zeit eingehalten wird, Redegerechtigkeit herrscht und alle diskutierten Aspekte schriftlich auf Karten festgehalten werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ies Hannover als Gesamtverantwortliche für den Prozess standen für Fragen und sonstige Hilfestellungen jederzeit beratend zur Verfügung. Die Familienforen dauerten jeweils einen Tag (9.30 bis Uhr). Es wurde für angenehme Rahmenbedingungen wie ausreichende Pausenzeiten, Verpflegung und - soweit gewünscht Kinderbetreuung gesorgt.

14 Durchführung der Foren Die Familienforen wurden im Zeitraum von Ende Januar bis Mitte Mai 2009 in den sechs Berliner Bezirken durchgeführt, wie die folgende Übersicht 2 zeigt. Übersicht 2: Durchführung der sechs Familienforen Die Einladung zu den Familienforen wurde wie vorgesehen durch familienpolitische Akteurinnen und Akteure innerhalb der sechs Bezirke unterstützt. In Neukölln haben sich etwa die Stadtteilmütter engagiert, in Spandau haben sich im Vorfeld verschiedene Personen aus einer Grundschule mit Schulstation und Familienzentrum beteiligt und in Pankow hat das Lokale Bündnis für Familie mitgewirkt. Auch wenn die Familienforen grundsätzlich allen Bewohnerinnen und Bewohnern aus den Bezirken offen standen und daneben auch bezirksweit zu den Foren eingeladen wurde, so haben sich durch diese Beteiligung doch de facto unterschiedlich große Einzugsgebiete ergeben und es wurden jeweils unterschiedliche Bevölkerungsgruppen erreicht. Ein Ziel der Familienforen lag darin, auch Familien anzusprechen, die auf anderen Wegen kaum erreicht werden und die sich bspw. auch nicht an dem Online-Dialog Zusammenleben in Berlin beteiligten. So konnten mit den Familienforen in den Bezirken Spandau und Neukölln Familien erreicht werden, die bei der Online-Diskussion jeweils die geringsten Teilnehmendenzahlen hatten. 4 In allen Bezirken bzw. Sozialräumen konnte der skizzierte Ablauf in der dargestellten Weise und im vorgesehenen Zeitrahmen realisiert werden. Die Erarbeitung des Themas in Arbeitsgruppen wurde angenommen und funktionierte ausgesprochen gut. In allen Gruppen wurde intensiv, sachlich und mit großem Engagement diskutiert. Es war möglich, für jede Arbeitsgruppe eine Person für die Moderation zu gewinnen und die Gruppen selbstverantwortlich 4 Vgl. Lührs, Rolf (2009): Abschlussbericht des Online-Dialogs Zusammenleben in Berlin, Hamburg. S. 15.

15 11 arbeiten zu lassen. Auch das Kartenschreiben und die Priorisierung erwiesen sich als problemlos. Die Methode der Familienforen hat sich auch aus Sicht der Teilnehmenden bewährt. In Feedbacks wurde hervorgehoben, dass das Gespräch auf Augenhöhe zwischen Familien und Fachkräften sehr positiv war und die Gruppe gemeinsam zu wichtigen Erkenntnissen gekommen ist. Zudem wurde hervorgehoben, dass die Beschäftigung mit den positiven Aspekten zunächst als ungewohnt, letztlich jedoch als sehr sinnvoll erachtet wurde. Dieser Ablauf hat aus Sicht der Anwesenden zu einem ausgewogenen und realistischen Bild des jeweiligen Bezirks bzw. Sozialraums beigetragen. Die Migrantinnen und Migranten, die insbesondere in Neukölln beteiligt waren, betonten in ihrem Feedback, dass sie die Art der Veranstaltung und des Austauschs als sehr wertschätzend erlebt hätten. In mehreren Foren wurde betont, dass es durch die Konzeption und die Art des Ablaufs allen Teilnehmenden sehr leicht gemacht wurde, ins Gespräch zu kommen und ihre Sichtweise einzubringen. Die Beteiligung an den Familienforen hat sich sehr unterschiedlich gestaltet. Am besten war das Forum in Neukölln mit rd. 55 Teilnehmenden besucht. An den anderen Foren nahmen jeweils zwischen 15 und 25 Personen teil. Das ursprüngliche Ziel, Foren mit 50 bis 60 Personen durchzuführen, konnte demnach nicht erreicht werden. Außer in Neukölln waren zudem an allen anderen Foren die Fachkräfte in der Überzahl; bei einigen Foren waren Teilnehmende aber auch nach eigener Aussage in einer Doppelrolle als Fachkraft und Familienmitglied anwesend, z.b. weil sie im Bezirk arbeiten und mit ihrer Familie dort leben, und sie haben in den Diskussionen auch beide Perspektiven eingebracht. An den sechs Familienforen haben insgesamt ca. 140 Personen teilgenommen. Der im Vorfeld entwickelte kurze Erhebungsbogen zu soziodemographische Angaben wurde allen Teilnehmenden ausgehändigt. Die Beantwortung war freiwillig. 96 Personen, also rund zwei Drittel, haben den Teilnahmebogen ausgefüllt. Nach diesen Angaben sind 69% der Teilnehmenden weiblich und 25% männlich (restliche Prozent ohne Angabe; vgl. Übersicht 3), sind drei Viertel zwischen 30 und 50 Jahre alt, wohnen 77% der Teilnehmenden im jeweiligen Bezirk, von diesen wiederum annähernd ein Drittel seit mehr als 20 Jahren, während ein Drittel nach dem Jahr 2000 zugezogen ist, leben über 70% mit einem Kind oder mehreren Kindern im Haushalt sowie die Mehrzahl mit (Ehe-)Partner/in zusammen, aber nur Wenige mit anderen erwachsenen Familienangehörigen (z.b. Schwiegereltern, Geschwister) oder Freunden, haben etwa 20% der Forenteilnehmenden einen Migrationshintergrund, wobei viele unterschiedliche Nationalitäten vertreten sind, sind die meisten Teilnehmenden (75%) erwerbstätig; 9% sind arbeitssuchend, 8% sind in Elternzeit und 3% sind Hausmann/-frau,

16 12 ist die Teilnahme von 37% privat und von 44% beruflich motiviert. Jede/r Achte hat sowohl berufliche und private Gründe für die Teilnahme, und viele von diesen Teilnehmenden bringen, wie der Verlauf zeigt, beide Perspektiven in die Diskussionen ein. Zusammen genommen nimmt also rund die Hälfte der Teilnehmenden (auch) aus privaten Gründen teil. Übersicht 3: Soziodemographische Angaben der Teilnehmenden Geschlecht der Teilnehmenden Alter der Teilnehmenden 25% 6% 69% weiblich männlich keine Angabe 16% 6% 42% 2% 34% unter keine Angabe Wohnen mit Kindern / Jugendlichen Tätigkeit bin berufstätig suche Arbeit 28% 1% 3% 8% 29% 31% mit 1 Kind/Jug. mit 2 Kind/Jug. mit 3 Kind/Jug. mit 4 Kind/Jug. mit 5 Kind/Jug. mit keinem 2% 3% 8% 9% 2% 1% 75% bin in Elternzeit bin Hausmann/-frau mache eine Fortbildung/ Quailifizierung bin in Rente/ Pension mache Sonstiges In den Foren haben sich entsprechend der unterschiedlichen Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterschiedlich viele Arbeitsgruppen gebildet (zwei bis sieben); allein in Steglitz fand die Diskussion mit 15 Teilnehmenden auf Wunsch der anwesenden Personen in einer Gruppe statt. In vier Foren wurde zu Beginn der Themensammlung von den Anwesenden die Frage des räumlichen Einzugsbereichs angesprochen, d.h. es wurde die Frage aufgeworfen, ob sich die Aussagen auf den konkreten Sozialraum ( Kiez ), in dem das Forum stattfindet, den alten oder den neuen Bezirk bezieht. Im Ergebnis der Aussprache zu diesem Thema standen letztlich auf-

17 13 grund des Teilnehmerkreises und aus inhaltlichen Erwägungen die alten Bezirksgrenzen im Fokus der Betrachtung. Sofern sich bestimmte Aspekte der Diskussion auf kleinräumige Teilbereiche bezogen, wurde dies auf den Karten kenntlich gemacht. Auch wenn die Beteiligung an Familien zahlenmäßig nicht dem formulierten Ziel von 50 bis 60 Personen entsprochen hat, war die Beteiligung unter dem Aspekt des Erkenntnisgewinns befriedigend. Zwar wurden in Neukölln mit seinen 50 bis 60 Personen mehr Aspekte diskutiert als in den anderen Foren, doch haben auch die anderen Foren mit ihren 15 bis 25 Teilnehmenden eine bemerkenswerte Bandbreite an Erkenntnissen hervorgebracht. Dazu hat unter anderem beigetragen, dass die anwesenden Personen überaus engagiert und kenntnisreich miteinander die Fragen bearbeitet haben. Die Beteiligung an den Foren erwies sich insgesamt als sehr stabil, d.h. ein Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte sich den ganzen Tag Zeit genommen, um am Familienforum mitzuwirken. Als ein deutlicher Gewinn erwies sich die Zusammensetzung der Foren aus Familien und Fachkräften, die auch in fast allen Arbeitsgruppen realisiert werden konnte. Insbesondere die Fachkräfte gaben im Feedback bzw. in persönlichen Nachgesprächen an, dass sie von diesem direkten Austausch sehr profitiert hätten und diese Form der Veranstaltung eine besondere Qualität habe. Für die Familien lag der persönliche Nutzen in einem Zuwachs an Wissen über die Strukturen in ihrem Bezirk sowie in den neuen informellen Kontakten. Zudem haben Einige geäußert, dass sie auf eine Umsetzung der Empfehlungen und damit eine Verbesserung der Bedingungen für das Leben in der Familie hoffen, von der sie dann auch profitieren würden. Dass nicht die anvisierte Teilnehmendenzahl erreicht werden konnte, hat sicherlich verschiedene Ursachen, wie z.b. generelle Zeitprobleme der Familien. Die Kooperationspartner des Familienbeirats waren im Vorfeld sehr engagiert, um Familien zur Mitwirkung zu gewinnen. Gleichwohl deuten Rückmeldungen der Fachkräfte bei den Foren auch darauf hin, dass eine zusätzliche Hürde bei der Aktivierung von Familien offenbar darin lag, dass den Fachkräften der Verlauf der Foren trotz der persönlichen Erläuterung durch den Familienbeirat und die schriftliche Darstellung durch das ies Hannover nicht ausreichend deutlich war. So wurde im Nachgespräch mit dem ies Hannover etwa gesagt, dass erst durch die Teilnahme an dem Familienforum dessen Ziele und Ablauf wirklich verstanden wurden, mit der Folge: Jetzt wäre es einfacher, Familien anzusprechen. Dies deutet auch darauf hin, dass beteiligungsorientierte Verfahren und Methoden noch nicht ausreichend geläufig sind. In erfreulicher Weise ist in Neukölln die Beteiligung der Migrantinnen und Migranten gelungen. Neben vielen Müttern haben auch Väter an der Diskussion teilgenommen. Dies belegt, dass gute Kontakte und eine gelungene Kommunikation zur Mitwirkung aktivieren. Von den Teilnehmenden mit und ohne Migrationshintergrund wurde der interkulturelle Austausch als große Bereicherung bezeichnet und zwar nicht nur zwischen Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch zwischen verschiedenen Migrantengruppen.

18 Sicherung und Auswertung der Ergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppen hatten die Aufgabe, die Ergebnisse der Diskussion auf Karten festzuhalten und diese an Moderationswände zu hängen. Die visualisierten Diskussionsergebnisse, die im Plenum vorgestellten Zusammenfassungen sowie durch das ies erstellte Kurzberichte der Foren, sog. Postskripta mit Beobachtungen zum Verlauf, bilden die Grundlage für die Auswertung der Foren. Für alle Beteiligten konnte als Motivation zur Mitwirkung von Beginn an hervorgehoben werden, dass die Ergebnisse der Familienforen nicht nur von ü- bergreifendem Interesse für den Familienbericht sein würden, sondern dass auch die Familien und Akteure vor Ort von dem Austausch und den Ideen profitieren würden. In einem ersten Schritt hat das ies Hannover ausführliche Protokolle aller Foren für die Politik und die Akteure in den sechs Bezirken erstellt, um ihnen die unmittelbare Nutzung der Ergebnisse für ihren Sozialraum bzw. Bezirk zu ermöglichen. Im Weiteren wurden die Karteninhalte in einer Auswertungstabelle erfasst. Für jede einzelne Karte wurde geprüft, inwieweit sich der darauf dargestellte Aspekt einem der für den Familienbericht geplanten Themenfeldern dem Konzept des Berliner Beirats für Familienfragen vom entsprechend zuordnen lässt. Inhalte, die nicht zugeordnet werden konnten, wurden bei der Auswertung zu weiteren Themenschwerpunkten gruppiert. Da die Themen nicht vorgegeben wurden, ist in der Wahl der bearbeiteten Themen bereits ein Ergebnis zu sehen: Es wird deutlich, was die Teilnehmenden als besonders relevant im Bereich Familienfreundlichkeit ansehen. Die Priorisierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde in der Auswertungstabelle ebenfalls erfasst, d.h. die Karten wurden der Priorisierung der Anwesenden entsprechend in ein Ranking gebracht. Bei der Auswertung der einzelnen Themen stehen die generalisierbaren, d.h. die bezirks- bzw. sozialraumübergreifenden Ergebnisse im Vordergrund. Gleichzeitig werden die Ergebnisse in Bezug auf spezifische Merkmale der Bezirke (z.b. Zusammensetzung der Bevölkerung), typische Situationen bzw. Anforderungen von Familien in bestimmten Lebenslagen oder -phasen in Berlin (z.b. Armut) soweit möglich ausgewertet und dargestellt. 3. Ergebnisse der Familienforen Der Darstellung der Ergebnisse liegt eine Auswertung der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bearbeiteten Themen zu Grunde. Im Folgenden werden vor einer Darstellung der Ergebnisse entlang der in den Arbeitsgruppen bearbeiteten Themenbereiche die in der ersten Phase gesammelten Themen im Überblick dargestellt (Kapitel 3.1). 3.1 Übersicht über die Themen Die Familienforen beginnen jeweils mit einer Themensammlung im Plenum (s. Abschnitt 2.3). Ziel dieser Arbeitsphase ist es, das Thema Familienfreundlichkeit durch die Familien und Fachkräfte selbst operationalisieren zu las-

19 15 sen, d.h. sie haben die Gelegenheit ihrerseits zu verdeutlichen, welche Aspekte ihnen wichtig sind. Die genannten Themen und Aussagen akzentuieren bereits die Schwerpunkte einer familienfreundlichen Stadt aus der Sicht der Familien und Fachkräfte. Bei der Themensammlung wurden die Themen naheliegender Weise eher aus einer defizitorientierten Perspektive aufgegriffen. 5 Erst in der ersten Arbeitsgruppenphase wird diese Sicht durch eine Zusammenstellung der positiven Entwicklungen ergänzt. Im Folgenden werden die in dieser Arbeitsphase genannten Themen und Aspekte zusammenfassend entsprechend der Häufigkeit ihrer Nennung in den Familienforen dargestellt. Ein Thema wird in allen sechs Familienforen bei der Sammlung der Themen aufgegriffen, die Freizeit- und sonstigen Angebote für Familien und Kinder: Das Thema Freizeit- und sonstige Angebote für Familien und Kinder wird im Hinblick auf seine Qualität und inhaltliche Ausrichtung thematisiert, wobei sich die Akzentuierung des Themas in den Sozialräumen bzw. Bezirken unterscheidet. So wird beispielsweise in Marzahn angeführt, es fehle an (preiswerten) Angeboten insbesondere am Wochenende. In Steglitz, Friedrichshain und Pankow drei Bezirken mit hohem Statusindex werden bestimmte Formen von Angeboten als fehlend benannt, wie geschlechtsspezifische oder generationenübergreifende Angebote (z.b. Väter- und Jungenarbeit, Mädchentreff, Mehrgenerationenwohnen); in Steglitz und Friedrichshain wird im Zusammenhang mit der Angebotsstruktur zudem besonders darauf hingewiesen, dass den Familien Teilhabemöglichkeiten fehlen: Familien wollen selbst etwas auf den Weg bringen, so die Aussage einer Teilnehmerin bei der Themensammlung. Auch sprechen die Anwesenden auf drei Foren die Nutzung des öffentlichen Raums durch Kinder, Jugendliche und Familien an. Chancen und derzeitige Grenzen werden deutlich: So wird in Spandau beispielsweise betont, dass trotz vieler Frei- und Grünflächen deren Nutzungsmöglichkeiten für Sport, Bewegung und als sozialer Treffpunkt für Erwachsene eingeschränkt sind. In Friedrichshain werden Brachflächen als Chancen gesehen, attraktive Flächen für die Freizeitgestaltung und die Entwicklung neuer sozialer Netze zu nutzen. Drei Themen werden in jeweils fünf der sechs Familienforen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als wichtige Aspekte von Familienfreundlichkeit aufgegriffen: Bildung spielt in den Einstiegsrunden in Neukölln, Steglitz, Friedrichshain, Spandau und Pankow eine Rolle. Auffällig ist dabei, dass im Fokus der Äußerungen Fragen der Qualität stehen: So stellen z.b. die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Neukölln heraus, dass die Anzahl an Kindertagesstätten und Schulen ausreichend sei, es jedoch qualitative Mängel gibt (z.b. zu viele MAE-Kräfte, fehlende interkulturelle Kompetenz der Lehrkräfte und Erzieherinnen/Erzieher). In Friedrichshain wird betont, dass es eine große Unzufriedenheit angesichts der Diskrepanz zwischen den begehr- 5 Es zeigte sich, dass Einzelne (insbes. Familienmitglieder) durchaus mit der Intention gekommen waren, im Rahmen des Familienforums Kritik loszuwerden". Auch diese Teilnehmenden haben in der Folge konstruktiv mitgearbeitet.

20 16 ten und den nicht begehrten Schulen gibt, zudem werden die unzureichende Kommunikation zwischen Eltern und Schulen, die fehlende Begleitung des Übergangs von der Kita zur Schule und von der Schule in den Beruf sowie fehlende Nachhilfe für benachteiligte Schülerinnen und Schüler als Probleme benannt. In den Äußerungen steht die Bildung der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt; nur in einer Einstiegrunde werden auch bessere Bildungsangebote für Erwachsene eingefordert, damit diese ihre Kompetenzen für veränderte Arbeitsmarktanforderungen weiter entwickeln können (Spandau). Einen hohen Stellenwert hat eine gelungene Informations- und Öffentlichkeitsarbeit für eine familienfreundliche Stadt Berlin, so zumindest lassen sich die entsprechenden Aussagen aus Neukölln, Marzahn, Friedrichshain, Spandau und Pankow interpretieren. In diesen fünf Foren sind die Anwesenden der Ansicht, dass es schwierig ist, sich einen Überblick über die Angebote für Familien im jeweiligen Bezirk zu verschaffen. Es gibt zwar viele Flyer, aber keinen Überblick, z.b. im Internet, so ein Vater in Spandau. Der Aufwand, entsprechende Informationen zu recherchieren (z.b. Was kann ich an einem freien Tag mit meinen Kindern unternehmen? ), wird als zu hoch beschrieben. Probleme im Zugang zu relevanten Informationen beschreiben Eltern auch im Hinblick auf spezifische Fragestellungen wie z.b. zu Gesundheitsthemen (Marzahn) und zur Förderung von behinderten Kindern (Spandau). Allerdings wird auch die Frage gestellt, inwieweit die Eltern selbst aktiv genug sind, sich die entsprechenden Informationen zu beschaffen (Pankow). Als drittes Thema wird Armut in fünf der sechs Foren bei der Themensammlung explizit thematisiert (Steglitz, Marzahn, Friedrichshain, Spandau, Pankow). In Marzahn, Friedrichshain und Spandau mit ihrem jeweils hohen Anteil an Familien in prekären Lebenslagen stehen unterschiedliche Facetten von Armut im Mittelpunkt: In Friedrichshain wird betont, dass die soziale Lage und prekäre Beschäftigungsverhältnisse die Gründung einer Familie beeinträchtigen. In Spandau heben die Teilnehmenden hervor, dass die Bildungsvoraussetzungen der Kinder gering sind, sie keine Chance auf qualifizierte Abschlüsse haben und es ein großes Problem ist, dass es an einfachen Arbeitsplätzen mangelt. In Marzahn wird der hohe finanzielle Aufwand von Familien als wesentliches Problem benannt. Dagegen wird in Steglitz und Pankow eher verdeckte Armut als Problem benannt. Die Teilnehmenden berichten, dass das Preisniveau in Steglitz sehr hoch und in Pankow ansteigend sei, so dass Familien, die vorübergehend in eine Armutslage geraten, unter Umständen den Bezirk schnell verlassen müssten, was sie jedoch aufgrund der Qualität der Quartiere und der besseren Bildungschancen ihrer Kinder sowie nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Einbindung in die sozialen Netzwerke vermeiden wollen. In drei von sechs Foren werden Themen, die mit einer familienfreundlichen Infrastruktur in Zusammenhang stehen, in der ersten Arbeitsphase bereits konkret aufgegriffen. Die Infrastruktur eines Sozialraums bzw. Bezirks kann sich als mehr oder weniger für Familien geeignet erweisen. In Neukölln, Marzahn und Spandau, den Bezirken mit niedrigem Statusindex, werden in der Themen-

21 17 sammlung konkrete Defizite und Probleme betont, wie z.b. die generelle Familienunfreundlichkeit in Geschäften und Restaurants (Neukölln) oder die unzureichende Versorgung im Gesundheitsbereich (Marzahn). Als ein Problem der familienbezogenen Infrastruktur wird darüber hinaus die Elternansprache, -aktivierung und -bildung bezeichnet (Marzahn, Spandau). Die Defizite werden unter anderem auf das Fehlen kreativer Ideen und entsprechender Kompetenzen der Fachkräfte zurückgeführt. Neben diesen genannten Themen werden darüber hinaus in der ersten Arbeitsphase jeweils zwei Themen in zwei Foren und einem Forum angesprochen. Zusammenleben der Kulturen bzw. Integration wird in zwei Foren explizit als wichtig für eine familienfreundliche Stadt benannt. Darüber hinaus wird es in zwei weiteren Foren am Rande erwähnt, allerdings ohne vertiefende Betrachtung. Ebenfalls in zwei Foren werden auch die Unterstützung von Familien mit behinderten Kindern und ihre Integration thematisiert. Der Umgang von Behörden mit Bürgerinnen und Bürgern spielt in einer Einstiegsrunde ebenfalls eine Rolle. Dieser wird als teilweise entwürdigend bezeichnet. Zudem wird ergänzend dargestellt, dass Behörden sich zuweilen für die Bearbeitung von Anträgen sehr viel Zeit lassen oder ihre Bearbeitung nicht voranschreitet, weil die entsprechenden fachlichen Kenntnisse bei der Behörde nicht vorhanden sind. Im berichteten Beispiel ging es um Anträge für ein behindertes Kind. Ebenfalls auf einem Forum wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf explizit angesprochen. Es wird darauf hingewiesen, dass das Thema in Bezug auf die Bildungseinrichtungen von großer Bedeutung ist, denn viele Familien haben aufgrund langer Ferien und der damit verbundenen Betreuungslücken große Probleme mit der Vereinbarkeit. Obwohl der Familienbeirat und das ies Hannover bei der Einführung in die Familienforen auf den weiten, generationenübergreifenden Familienbegriff explizit aufmerksam gemacht haben, zeigt die Themensammlung, dass die bei den Foren Anwesenden in erster Linie die Situation von Familien mit minderjährigen Kindern im elterlichen Haushalt in den Blick nehmen. 3.2 Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren auf das Leben von Familien Generelle Rahmenbedingungen, die das Leben von Familien in den Berliner Bezirken grundlegend beeinflussen, werden in allen Familienforen diskutiert. Einige davon hängen mit der jeweiligen Sozialstruktur sowie mit im sozialen Umfeld vorherrschenden Werthaltungen, Erfahrungen, (Handlungs-)Kompetenzen etc. zusammen. Auch das Agieren von (lokaler) Politik, Verwaltung, sozialen Einrichtungen usw. hat weitreichende Auswirkungen. So wird in den Arbeitsgruppen beispielsweise gelobt, dass es im Bezirk generell viel Eigeninitiative gibt und diese auch Anerkennung erfährt, dass in vielen Bereichen Verbesserungen spürbar sind oder dass insgesamt eine hohe Lebensqualität herrscht. Andere Faktoren sind eher übergreifender Art und auf bezirklicher Ebene nicht oder nur begrenzt gestaltbar. Hierzu zählt beispielsweise Arbeits-

22 18 losigkeit, die gravierende Auswirkungen auf das Familienleben vor Ort hat. Auch Prozesse der Segregation und sozialen Entmischung sowie Gewalt oder Drogen werden mit Sorge wahrgenommen. Aussagen zu diesen Faktoren können nicht den in den anschließenden Abschnitten 3.3 bis 3.9 dargestellten Themenbereichen zugeordnet werden, sondern stellen eher den allgemeinen Rahmen und eine generelle Bewertung des Familienlebens im jeweiligen Bezirk dar. Auf sie wird deshalb vorab in diesem Abschnitt eingegangen. Die positiven Aspekte, denen letztlich 55 Karten zugeordnet werden können, umfassen ausschließlich Aspekte, die die Spezifik des Bezirks betreffen. Bei negativen Aspekten kommen neben den Bezirk betreffende Punkte (28 Karten) auch allgemeine Aussagen zum Tragen Positive Aspekte In fast allen Bezirken, in denen Familienforen durchgeführt werden, heben Teilnehmende, die dort leben, hervor, welche Qualitäten ihr jeweiliger Bezirk bzw. ihr unmittelbares Wohnumfeld hat. Besonders hervorgehoben werden in Pankow, Neukölln, Marzahn und Steglitz auf immerhin 14 Karten das hohe Engagement im Bezirk und die vielen in Eigeninitiative entstandenen Projekte. In vielen Bezirken nehmen die Teilnehmenden wahr, dass ihr Bezirk über vielfältige Ressourcen verfügt und sich viel bewegt. Diese spürbare Entwicklung wird als eine positive Rahmenbedingung wahrgenommen. In einigen Foren wird ganz allgemein die hohe Lebensqualität im eigenen Sozialraum betont. Diese wird u.a. an einer guten Infrastruktur festgemacht (z.b. guter ÖPNV, gute Versorgungsmöglichkeiten). Günstige Wohnungen ermöglichen ein Leben in der Großstadt auch bei geringen Einkommen. In allen Foren entsteht der Eindruck, dass die Teilnehmenden die Spezifik ihres Bezirks und ihrer konkreten Nachbarschaft sehr gut kennen und auch schätzen. In Neukölln, Pankow und Friedrichshain wird die Vielfalt der Kulturen geschätzt, in Steglitz, dass es ein ruhiger Bezirk mit Nähe zu Potsdam ist. Dass der Bezirk besonders für Kinder geeignet ist, wird in Pankow und Steglitz hervorgehoben, und auch in Neukölln werden die vielen Kinder, die dort leben, positiv bewertet. In Neukölln und Marzahn gehören ferner die Quartiersmanagements zu den positiven Rahmenbedingungen, wie einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonen. So wird als besonders positiv hervorgehoben, dass die Quartiersmanagements offen im Sozialraum agieren und zum Beispiel Ideen und Anregungen von Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. von Trägern und Einrichtungen aufgreifen und unmittelbar umsetzen. Dieses schnelle Reagieren auf sich permanent verändernde Bedingungen wird von Teilnehmenden des Familienforums sehr geschätzt Kritikpunkte Negative Rahmenbedingungen werden in den Einstiegsrunden der Familienforen zumeist sehr grundsätzlich angesprochen, wenn Armut von Familien als Thema aufkommt. Die Teilnehmenden in einigen Bezirken verweisen in diesem Zusammenhang auf die generell hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland, den Wegfall von einfachen Beschäftigungsmöglichkeiten und dem damit verbundenen hohen Anteil an Erwerbslosen und Familien, die ausschließlich

23 19 und langfristig von staatlichen Transferleistungen leben. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und ihr Niederschlag in einigen Bezirken hat zudem eine Spirale in Gang gesetzt, die dazu führt, dass bei steigender Arbeitslosigkeit die qualifizierten Arbeitskräfte den Bezirk verlassen, sich die soziale Durchmischung in den Quartieren verringert, sich also die Segregation der Stadt vertieft. Diese Entwicklung beschreiben nicht nur die Teilnehmenden in sozial benachteiligten Stadtteilen, sondern auch aus Pankow, die steigende Mieten und damit eine Verdrängung von einkommensschwachen Familien beobachten. Diese Entwicklung hat Rückwirkungen z.b. auf die Schulen und die Bildungschancen der Kinder in den sozial benachteiligten Bezirken bzw. Sozialräumen. All dies betrachten die bei den Foren anwesenden Familien und Fachkräfte mit großer Besorgnis, da sie zu wenig Ansatzpunkte sehen, dieser Entwicklung auf der Ebene des Bezirks oder Sozialraums etwas entgegen setzen zu können. Darüber hinaus werden auch negative Entwicklungen bei den Familien wie eine Zunahme der häuslichen Gewalt, zunehmender Drogenkonsum, Trägheit und Resignation beobachtet. In einigen Bezirken haben die Eltern zunehmend Angst, dass ihre Kinder Drogen konsumieren könnten und/oder sie fürchten, dass ihre Kinder keine Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Die Fachkräfte ihrerseits sehen es als kritisch an, dass sie teilweise nicht ausreichend Einblick in die familiäre Situation und die Familienstrukturen haben. Sie wünschen sich eine bessere Informationsbasis. Vor allem auf den Foren in Neukölln und Marzahn werden viele dieser Punkte angeführt, aber auch in Pankow wird beispielsweise ein ansteigendes subtiles Aggressivitätspotenzial unter Erwachsenen und eine unzureichende Kommunikation (z.b. der Eltern untereinander) konstatiert. Berlin ist eine Stadt mit einer großen kulturellen Vielfalt und offenbar schätzt zumindest ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner das damit verbundene Lebensgefühl ausdrücklich (siehe oben). Gleichzeitig wird bei den Foren jedoch hervorgehoben, dass es weiterhin zu wenig Kontakt zwischen den verschiedenen Kulturen und Nationen gibt. Gewünscht werden mehr Gelegenheiten wie es sich z.b. in den Familienforen bot zur direkten Kommunikation (Neukölln, Spandau) Fazit und beispielhafte Empfehlungen Die Betrachtung der Rahmenbedingungen durch die Teilnehmenden der Familienforen offenbart ihren realistischen Blick auf das Thema Familienfreundlichkeit. Sie bringen zum einen zum Ausdruck, welche positiven Facetten ihr Bezirk für Familien zu bieten hat, aber zum anderen auch, dass gesellschaftliche Entwicklungen wie Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen ihren Niederschlag in ihrem Bezirk und für die dort lebenden Familien haben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer formulieren einige sozialpolitische Vorstellungen, um den dargestellten Ursachen für die negativen Veränderungen entgegen zu wirken, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Stabilisierung der Mieten und die Erhöhung von finanziellen Mitteln für Familien.

24 20 Darüber hinaus zielt jedoch ein Großteil der Ideen auf die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, auf die Stärkung von Nachbarschaften und Netzwerken und das Empowerment von erwerbslosen Menschen. Quartiersmanagement wird als ein wichtiges präventives Instrument aufgefasst, um die kulturelle Entwicklung und das bürgerschaftliche Engagement in einem Bezirk zu fördern. Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Gute Infrastruktur: ÖPNV, Einkaufen Gute (gewachsene) Durchmischung von Jung und Alt und von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund; keine Auffälligkeiten im öffentlichen Raum (Steglitz) Bereicherung durch Menschen verschiedener Herkunft, viele Ressourcen Vielfältige preiswerte Wohnangebote (Marzahn) Bezirk befindet sich im Aufbruch (Pankow) Schöne Wohnungen (Spandau) Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... Zunahme häuslicher Gewalt Hohe Arbeitslosenrate (z.b. in Neukölln) Steigende Mieten Geschlossenheit durch feste Familienstrukturen Angst der Eltern, dass Kinder Drogen nehmen Ideen und Empfehlungen Mehr finanzielle Mittel für Familien zur Verfügung stellen Beschäftigungspolitische Maßnahmen mit dem Ziel, Kreativitäts- und Arbeitspotenzial auszuschöpfen und eigene Wertschätzung zu steigern Mehr präventives Quartiersmanagement, um u.a. kulturelle Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement zu fördern Nutzung religiöser Ressourcen Mehr ehrenamtliches Engagement, z.b. auch Nutzung der Ressourcen der älteren Menschen Finanzielle Planung und Bereitstellung von Mitteln langfristiger anlegen Vernetzung der Eltern stärken 3.3 Familienfreundliche Infrastruktur Die soziale Infrastruktur, die sich an Familien wendet und die ihnen offen steht, ist, betrachtet man alle sechs Familienforen zusammen, ein Hauptthema: Es wird als einziges Thema auf allen sechs Familienforen explizit angesprochen (s. Abschnitt 3.1) und die Zahl der Aspekte, die auf Karten festgehalten wird, ist besonders hoch. Die bestehenden Einrichtungen und Angebote werden wahrgenommen und insgesamt überwiegend positiv bewertet. Im Vergleich der verschiedenen Themenbereiche werden hier die meisten positiven Karten geschrieben (86), deutlich mehr als negative (55). Die Zahl der

25 21 Ideen und Verbesserungsvorschläge fällt vergleichsweise gering aus (30), was zusätzlich auf eine weitgehende Zufriedenheit hindeuten kann. Dabei umfasst die familienfreundliche Infrastruktur, die die Teilnehmenden angesprochen haben, sehr unterschiedliche Angebote und Rahmenbedingungen: Das Spektrum reicht von Einrichtungen der Familienbildung und Beratung über Treffpunkte und Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement bis zur Erreichbarkeit von (Kinder)Ärzten u.a.m. Dabei werden erwartungsgemäß in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und Foren oft auch gleiche oder ähnliche Aspekte gelobt (oder kritisiert). Anzumerken ist, dass im vorliegenden Bericht die Angebote der Kinderbetreuung, die ebenfalls zur familienfreundlichen Infrastruktur gezählt werden können, dem Abschnitt 3.4 Familie und Beruf vereinbaren / Work-Life-Balance zugeordnet werden und deshalb in Abschnitt 3.3 unberücksichtigt bleiben. Würde man sie hier hinzunehmen, würde der Abstand zu den anderen Themenbereichen noch deutlicher hervortreten Positive Aspekte Die folgende Übersicht zeigt, wie vielfältig die Angebote und Einrichtungen sind, die von den Teilnehmenden wahrgenommen und positiv bewertet werden. Die Angebote finden sich in den Bereichen Bildung: Hierzu zählen institutionelle Angebote wie Elternschulen oder der frühkindliche Bildungstreffpunkt FuN am Boxhagener Platz in Friedrichshain, und in Pankow wird darauf hingewiesen, dass es viele Räume für informelle Bildung gibt; Beratung: In Neukölln wird allgemein ein Dichtes Beratungsnetzwerk konstatiert; besonders hervorgehoben werden ansonsten vernetzte und integrierte Beratungsangebote, die z.b. unter einem Dach mit Freizeitangeboten bestehen oder an Betreuung angebunden sind, die dann zum beratenden Partner für Eltern wird; besonders erwähnt werden u.a. Familie im Zentrum (FiZ) in Spandau und Angebote der Väterberatung; Treffpunkte und integrierte Einrichtungen: Hierzu zählen mit unterschiedlichen Bezeichnungen etwa Familienzentren, Stadtteilzentren, Nachbarschaftszentren, Mehrgenerationenhäuser u.a. Einzelne Einrichtungen werden besonders hervorgehoben wie das Haus am Weidenweg in Friedrichshain, das viele Möglichkeiten für Kinder und Familien (Familienküche/Krabbelgruppe) bietet, das Familienzentrum Felix des Humanistischen Vereins in Marzahn oder Nachbarschaftsheime in Neukölln. In Steglitz wird darauf hingewiesen, dass sie vielfältig, ausreichend vorhanden und gut erreichbar sind; Generationenübergreifende Projekte: Hierzu zählen etwa das Leih- + Wunsch-Oma Projekt in Marzahn oder der Omadienst in Friedrichshain, bei dem herausgestellt wird, dass in diesem ehrenamtlichen Projekt eine Beziehung aufgebaut wird; die erwähnten Mehrgenerationenhäuser könnten auch an dieser Stelle genannt werden; Bibliotheken: In immerhin vier der sechs Bezirke wird jeweils eine Bibliothek als besonders zu erwähnendes positives Angebot genannt: in Span-

26 22 dau (Stadtteilbücherei Heerstraße), Neukölln ( Helene Nathen ), Marzahn und Steglitz (Ingeborg-Drehwitz-Bibliothek), wobei bei letzterer auch genannt wird, was sie besonders auszeichnet: zentrale Lage; benutzerfreundliches Konzept: Essen ist erlaubt, Gespräche sind möglich ; Gesundheit: Auch der Bereich Gesundheit wird allerdings vergleichsweise selten angesprochen: Positiv sind die Hausbesuche des Kinderund Jugendgesundheitsdienstes (Pankow), in Marzahn die Ärztehäuser und in Steglitz wird eine sehr gute medizinische Versorgung (niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser) festgestellt; Geschlechtsspezifische Angebote: Hierzu werden Frauenarbeit ( woman connecting in Steglitz) oder wie erwähnt die Väterberatung sowie die geschlechterspezifische Arbeit für Mädchen und für Jungen erwähnt; Weitere Angebote: Daneben werden mehrere Einzelangebote für bestimmte Zielgruppen genannt, z.b. der Sonnenhof in Pankow (Hospiz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit schwerst- und unheilbaren Krankheiten und deren Familien), die Arbeit von Streetworkern und aufsuchende Arbeit / Hausbesuche. In mehreren Foren wird die Zusammenarbeit und Vernetzung im Kiez besonders herausgestellt, z.b. in Neukölln (mit Quartiersmanagement, Stadtteilmüttern, Schulen, Behörden; auch Vernetzung im Reuter Kiez), in Spandau wird eine gute sozialräumliche Vernetzung zwischen kommunalen und freien Trägern festgestellt, zu der auch eine kreative Hilfeplanung des Jugendamts beitragen kann, und in Marzahn sprechen die Teilnehmenden von guten Vernetzungsstrukturen. Ein Zeichen für gute Zusammenarbeit sind u.a. gegenseitige Empfehlungen unter Trägern, wie sie in Pankow berichtet werden. Besonders zu erwähnen ist das Bündnis für Familien in Pankow, das sich auf vielfältiges Engagement stützen kann und das von den Teilnehmenden am Forum als besonders wichtig bewertet wird. Das Bündnis hat sich auch bei der Vorbereitung und der Durchführung des Familienforums im Bezirk stark engagiert Kritikpunkte Kritikpunkte und Defizite werden in unterschiedlichen Bereichen ausgemacht. Einen Schwerpunkt stellen Bildungsangebote dar. Besonders in Marzahn werden fehlende Erziehungskompetenzen und zu wenig Angebote, um Eltern stark zu machen, diskutiert. In Friedrichshain wird besonders die notwendige, aber nicht immer tatsächlich gegebene Niedrigschwelligkeit von Elternaustausch- und Bildungsangeboten betont. Und in Neukölln mit seinem hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund werden (weitere) Sprachkurse für Eltern und insbesondere für Väter als notwendig erachtet. Angebote speziell für Väter werden auf mehreren Foren thematisiert. Hier besteht aus Sicht der Teilnehmenden anscheinend Nachholbedarf. In Neukölln wird darauf hingewiesen, dass für Väter generell eine Rollenverunsicherung festzustellen ist egal welchen kulturellen Hintergrund man hat und dass es vor diesem Hintergrund zu wenige Angebote der Väterbildung gibt. In Friedrichshain wird darüber hinaus auf das Fehlen von Beratungsstellen für

27 23 Väter, aber ebenso von einem Vätertreffpunkt mit Kindern (nicht nur Beratung) hingewiesen. Angebote speziell für Frauen werden hingegen nur auf einem Forum angesprochen: In Steglitz wird bedauert, dass kein Frauentreff mehr vorhanden ist, in dem weitere Angebote z.b. für Migrantinnen gemacht werden können. Häufiger hingegen wird das Fehlen von Angeboten der Mädchenarbeit bemängelt. In Steglitz gibt es keinen Mädchentreff mehr, allerdings sei der Bedarf vorhanden, aber ein Träger fehlt, und auch in Neukölln werden mehr Aktivitäten für Mädchen gefordert. Aber auch Jungenarbeit ist nicht etabliert und wird nicht hinreichend angeboten, weil Ressourcen fehlen. In mehreren Foren wird als Mangel benannt, dass Kinderärzte im Bezirk fehlen und die flexible Betreuung durch Ärzte nicht sichergestellt ist (Pankow, Neukölln, Marzahn). Dies führt zu langen, die Familie belastenden Wartezeiten. Für spezielle Behandlungen (z.b. MRT) sind weite Wege notwendig. In Marzahn wird zudem beklagt, dass es hier nur wenig Hebammen und Geburtshäuser gibt. Bei dem Familienforum in Spandau wird darauf hingewiesen, dass es für die Beratung und Betreuung autistischer Kinder in ganz Berlin eine sehr dünne Infrastruktur gibt. In mehreren Foren werden die Rahmenbedingungen kritisiert. Ein wesentlicher Aspekt sind dabei die Personalkonstanz und damit zum Teil zusammenhängend die finanzielle Ausstattung und fehlende zeitliche und personelle Ressourcen für familienzugewandte Arbeit. Bei vielen Angeboten und Projekten fehlt die personelle Kontinuität, u.a. zurückzuführen auf den Einsatz von MAE-Kräften. Auch die Perspektivlosigkeit für vorhandene Strukturen wirkt sich negativ aus. Hinterfragt wird ferner die Prioritätensetzung bei der Ressourcensteuerung, die auf Kosten einer präventiven Ausrichtung dazu führen kann, das spezielle Hilfsangebote häufig erst bei Schwierigkeiten finanziert werden. Familienbezogene Arbeit ist in vielen Bereichen eine Domäne von Frauen, die nicht nur die Angebote überdurchschnittlich häufig in Anspruch nehmen, sondern auch in diesem Bereich beschäftigt sind. Vorgeschlagen wird ein Konzept zur Erhöhung des Anteils von männlichen Mitarbeitern in Kindertagesstätten, Grundschulen und Projekten für Familien. Oben wurde erwähnt, dass die Zusammenarbeit und Vernetzung im Kiez in mehreren Foren besonders gelobt wird. Doch andere Arbeitsgruppen weisen auch auf ein Konkurrenzdenken zwischen den diversen Einrichtungen hin und stellen einen weiteren Bedarf an ehrlicher und praktischer Vernetzung fest. Als eine wesentliche Voraussetzung für Kommunikation wird eine gute Infrastruktur gesehen, z.b. von Nachbarschaftszentren, Cafes und Familienzentren Fazit und beispielhafte Empfehlungen Bei der Beschäftigung mit familienbezogener Infrastruktur überwiegen insgesamt positive Einschätzungen. Einige der benannten Kritikpunkte werden in den Empfehlungen wieder aufgenommen. So werden (mehr) Angebote für Väter für notwendig erachtet, oder es wird ein Gender-Konzept für Betreu-

28 24 ungspersonal vorgeschlagen. Verschiedentlich werden auch die begrenzten Ressourcen thematisiert. Ein Vorschlag betont, dass familienzugewandte Arbeit früh beginnen sollte, denn in der Zeit um die Geburt sind (werdende) Eltern offen und gut ansprechbar. Die Arbeit mit den Familien sollte über die Kita- und Schulzeit kontinuierlich fortgeführt werden. Die gute Ansprechbarkeit sollte mit dem Alter der Kinder nicht zurück bzw. verloren gehen, wie dies heute häufig der Fall ist. Was im Bereich von Ämtern seit Jahren gefordert und häufig umgesetzt wurde, wird auch für familienbezogene Institutionen generell als Verbesserung vorgeschlagen: barrierefreie Wickelecken, Spielräume, Stillräume und Betreuungsmöglichkeiten. In Steglitz wird zudem das bürgerschaftliche Engagement, das in der familienbezogenen Arbeit seit Langem eine große Rolle spielt, in den Empfehlungen angesprochen. Vorgeschlagen wird, ein Konzept zum Umgang mit der Ressource Ehrenamt zu erarbeiten und eine Koordination der bestehenden Akteure zu etablieren. Es wird angenommen, dass es bereits viele Engagierte gibt, von denen möglicherweise viele außerhalb des Bezirks aktiv sind. Eine Freiwilligenagentur sollte die Anlaufstelle für Interessierte sein; dafür sind aber Ressourcen notwendig. Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Bündnis für Familien (Pankow) Ingeborg-Drewitz-Bibliothek im Schloss: zentrale Lage; benutzerfreundliches Konzept:, Essen ist erlaubt, Gespräche sind möglich (Steglitz) Zusammenarbeit im Kiez z.b. mit Quartiersmanagement, Stadtteilmüttern, Schulen, Behörden (Neukölln); gute sozialräumliche Vernetzung zwischen kommunalen und freien Trägern (Spandau) Positive Annahme von Präventionsangeboten; auch aufsuchende Arbeit / Hausbesuche Stadtteilzentren, Nachbarschaftszentren sind vielfältig + ausreichend vorhanden, gut erreichbar Hilfe zur Selbsthilfe für Eltern Bürgerhaushalt (Friedrichshain) Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... Es fehlt die Personalkonstanz in den Projekten Zu wenig Angebote, um Eltern stark zu machen Mangelnde Väterbildung; Es fehlt ein Vätertreffpunkt mit Kindern (nicht nur Beratung!) Konzept zur Erhöhung von männlichen Mitarbeitern in Kita, Grundschulen und Projekten Fehlender Raum für Begegnungen zwischen Eltern und Lehrern/Erziehern Kinderärzte fehlen im Bezirk (Pankow) Misstrauen von Eltern gegenüber Institutionen und Angeboten

29 25 Ideen und Empfehlungen Familien-/Elternbüro als zentrale Anlauf- und Informationsstelle; Keimzelle mit Diakonischem Werk u.a. vorhanden; Familienbüro gründen in Kooperation Ämter + Träger + Ehrenamtliche Frühe familienzugewandte Arbeit Kontinuum Geburt Kita Schule; Hausbesuche, Sprechstunden Täglich geöffneter und personell begleiteter Treffpunkt für Väter (kann in anderen Einrichtungen sein) Bessere und friedvolle Vernetzung zwischen den Projekten: Miteinander Bessere Verteilung von Angeboten im Bezirk Hemmschwellen bei Mitarbeitern/-innen in Jugendeinrichtungen gegenüber beeinträchtigten Jugendlichen abbauen 3.4 Familie und Beruf vereinbaren Betrachtet man die aktuellen familienpolitischen Diskussionen, so mag es auf den ersten Blick überraschen, dass Fragen der Vereinbarkeit von Familienund Erwerbstätigkeit in den Familienforen eine vergleichsweise geringe Rolle einnehmen. Explizit wird es nur auf einem Forum in Steglitz angesprochen; allerdings werden auch in anderen vereinzelt Aussagen getroffen, die sich diesem Thema zuordnen lassen. Aber auch dann noch zählt es zu den Bereichen mit den wenigsten Karten (18 positive, 22 negative, 16 Empfehlungen). Thematisiert wird vor allem die Situation der Kinderbetreuung. Angesprochen wird ferner das Rollenverständnis der Eltern bzw. das Selbstverständnis einer gleichberechtigte(re)n Aufgabenverteilung in der Familie. Zum Erwerbsleben werden keine positiven und lediglich zwei negative Aspekte festgehalten: Eine fehlende Flexibilität im Berufsleben wird in Neukölln und familienunfreundliche Arbeitszeiten in den meisten Betrieben werden in Friedrichshain konstatiert. Nur wenige Empfehlungen haben auch die Betriebe im Blick. Allerdings können Aussagen, die primär anderen Themenbereichen zuzuordnen sind (z.b. Bildungsangebote in Abschnitt 3.3), implizit auch die Work-Life- Balance unterstützen Positive Aspekte Insgesamt wird die Kinderbetreuung, insbesondere in Kindertagesstätten, von den Teilnehmenden in ihrer Quantität in mehreren Foren positiv bewertet. Gelobt wird, dass es ein großes und bedarfsdeckendes Angebot gibt und dass es nicht zu Wartezeiten kommt. Auch einzelne Aspekte der Ausgestaltung werden hervorgehoben. Besonders in Pankow wird neben der Angebotsdichte geschätzt, dass Betreuung bereits ab der achten Woche möglich ist, dass die Öffnungszeiten recht lang sind und sich das Angebot generell durch Flexibilität auszeichnet sowie dass die Kita als sozialer Lernort etabliert ist. In Neukölln werden die Facherzieher in einzelnen Kitas besonders hervorgehoben, und der Betriebskindergarten der Freien Universität, in dem von anderen Betrieben Belegplätze genutzt werden, wird in Steglitz erwähnt.

30 26 Marzahn ist der einzige Bezirk, in dem auch die Hortbetreuung positiv erwähnt wird. In Pankow (dem Bezirk mit dem höchsten Statusindex) wird darüber hinaus in zwei unterschiedlichen Arbeitsgruppen innerhalb des Forums eine moderne, gleichberechtigtere Rollenverteilung innerhalb der Familie positiv erwähnt, die den Bezirk auszeichnet. Für Mütter ist ihre Beteiligung am Erwerbsleben und für Väter ihre Mitwirkung bei der Erziehungsarbeit eher selbstverständlich als andernorts, und das geschlechtsspezifische Rollenverständnis von Mutter und Vater ist hier insgesamt flexibler Kritikpunkte Die andernorts festgestellte quantitativ ausreichende Zahl an Kita-Plätzen wird in Friedrichshain nicht bestätigt: Hier stellt der Mangel an Kita-Plätzen ein Problem dar. Überraschend ist, dass eine Arbeitsgruppe in Marzahn die Situation als bedarfsdeckend bezeichnet, eine andere aber die Zahl der Kita- Plätze für nicht ausreichend hält. Daneben stehen aber als Kritikpunkte eine mangelnde Flexibilität der Angebote und geringe Verlässlichkeit aufgrund einer zu geringen personellen Ausstattung der Einrichtungen sowie nicht ausreichende Öffnungszeiten (vor 6:30 Uhr und nach 17:30 Uhr) und schließlich auch Mängel in der Ferienbetreuung im Zentrum der Kritik. Insgesamt wird Erwerbstätigkeit dadurch erschwert, Schichtarbeit sogar unmöglich gemacht. In Pankow wird in unterschiedlichen Arbeitsgruppen kritisiert, dass die Betreuungssituation für Unter-3-Jährige mangelhaft sowie die Unterbringung der Schulkinder der Klassenstufen 5 und 6 nach dem Hort nicht gewährleistet ist. Durch die Betreuungslücke zwischen Geburt und Schule geht die Möglichkeit der Ansprache der Eltern und ihre Motivation zur Beteiligung z.b. im Rahmen der Elternarbeit in der Schule mit der Zeit verloren. Vor der Geburt und im sehr jungen Alter der Kinder sind die Eltern sehr interessiert und damit auch eher erreichbar. Vereinzelt wird kritisiert, dass es zu wenig Tagesmütter gibt. Teilnehmende berichten davon, dass sich (potenzielle) Tagesmütter allerdings auch mit zu viel Bürokratie und ihrer Meinung nach zu hohen organisatorischen Hürden konfrontiert sehen. Dass die Familienfreundlichkeit des Erwerbslebens nicht ausreicht, wird in Friedrichshain und Neukölln festgestellt. Kritisiert werden familienunfreundliche Arbeitszeiten in den meisten Betrieben sowie generell eine fehlende Flexibilität Fazit und beispielhafte Empfehlungen Wenn eingangs festgestellt wird, dass die Work-Life-Balance im Vergleich mit den anderen Themen keine herausragende Rolle bei den Familienforen einnimmt, so kann dies auch darauf hindeuten, dass die Kinderbetreuung in Berlin vor allem in quantitativer Hinsicht als weitgehend unproblematisch empfunden wird.

31 27 Bei den Ideen und Empfehlungen fällt auf, dass dies vor allem in Neukölln ein intensiv behandeltes Thema ist. Dabei wird sowohl die Betreuungssituation, die besser auf die Bedürfnisse von Erwerbstätigen abzustimmen wäre, als auch die betriebliche Situation mit flexiblen Arbeitszeiten und Teilzeitarbeit zum Eingehen auf de familiäre Situation der Beschäftigten gefordert. Eltern brauchen Unterstützung bei der Gestaltung der Vereinbarkeit, notwendig sind insbesondere auch Hilfen beim Wiedereinstieg nach einer Familienphase. Sowohl in Friedrichshain als auch in Pankow wird die Ausdehnung der Hortbetreuung bis zur sechsten Klasse vorgeschlagen bzw. gefordert. Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Betreuung: ab 8. Woche möglich, Öffnungszeiten recht lang, Angebotsdichte (Friedrichshain) Großes Angebot an Kitas und daher keine Wartezeiten Die Freie Universität hat einen Betriebskindergarten; andere Betriebe nutzen Belegplätze (Steglitz) Hortbetreuung (Marzahn) Selbstverständnis der Berufstätigkeit von Müttern und Erziehungsarbeit von Vätern (Pankow) Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... Unterbringung der 9-Jährigen nach Hort (Kl. 5/6) (Pankow) Zu wenig Kita-Plätze (Friedrichshain) Keine preiswerte und flexible Kinderbetreuung (Pankow) Öffnungszeiten nicht ausreichend; Schichtarbeit mit Kindern nicht möglich (Neukölln) Zu hohe organisatorische Hürden für Tagesmütter; zu viel Bürokratie für Tagesmütter Fehlende Betreuungsangebote für Schulkinder in den Ferien Betreuungslücke zwischen Geburt und Schule positive Erreichbarkeit geht verloren Ideen und Empfehlungen Berufstätigenfreundliche Angebotszeiten, flexible Betreuungsmodelle Teilzeitarbeit (z.b. mehr Eingehen auf die familiäre Situation von Angestellten) Nach der Elternzeit bessere Einstiegsmöglichkeiten wie Umschulungen und Eingliederung von Müttern Mehr Unterstützung für Mütter, Arbeit und Kinder in Einklang zu bringen Ausdehnung der Kinderbetreuung bis zur 6. Klasse

32 Informations- und Öffentlichkeitsarbeit und Umgang der Behörden/Bezirke mit Bürgerinnen und Bürgern Der Zugang von Familien zu Informationen, die für sie im Alltag wichtig sind, bildet einen Schwerpunkt in fünf Familienforen. Damit hat sich die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit nicht nur der Behörden, sondern generell von familienrelevanten Akteuren, zu einem der wesentlichen Themenbereiche entwickelt. Auffällig ist, dass die Teilnehmenden nur wenig Positives berichten und fast doppelt so viele negative wie positive Aspekte auf Karten notiert werden (18 positive, 33 negative). Bemerkenswert ist ferner, dass die Teilnehmenden sehr viele Ideen haben, wie die Situation verbessert werden könnte (34 Ideen). Thematisiert wird der Zugang zu allgemeinen und/oder situationsbezogenen Informationen, die für Familien wichtig sind, z.b. Zuständigkeiten in Behörden, zum Vorhandensein von Freizeitangeboten oder wo welche Hilfen in Notsituationen verfügbar sind. Auch das Zusammenwirken unterschiedlicher Ansprechpartner bzw. Ämter ist ein Thema auf den Foren. Der Umgang der Behörden mit Bürgerinnen und Bürgern wird insbesondere auf zwei Foren, nämlich in Spandau und Pankow, diskutiert. An diesen beiden Foren nehmen Eltern von behinderten Kindern teil, die gezielt zum Familienforum gekommen sind, um ihre Sichtweise hier einzubringen und auf ihre Situation und spezifischen Probleme hinzuweisen. In Spandau nehmen zudem Familien(-mitglieder) teil, die über ihre Erfahrungen mit wiederholter Erwerbslosigkeit berichten. Die jeweiligen Belastungen und Erfahrungen werden in den Arbeitsgruppen diskutiert. Ein wichtiger Punkt dabei ist der besondere Bedarf an Informationen, die auf ihre spezifische Lebenssituation zugeschnitten sind. Diese benötigen sie häufig von unterschiedlichen Ämtern, so dass die Erfahrungen aus dem Umgang mit Behörden bzw. der Behörden mit ihnen einen wichtigen Stellenwert bekommt Positive Aspekte Als positive Beispiele für gelungene Informations- und Öffentlichkeitsarbeit werden von den Teilnehmenden an den Familienforen verschiedene Printmedien genannt, etwa der vom Pankower Bündnis für Familie in großer Auflage herausgegebene und verteilte Familienwegweiser, die Elternbriefe des Arbeitskreises Neue Erziehung (ANE), das regelmäßig aktualisierte Familienhandbuch des Gesundheitsamtes für Familien mit Kindern unter 1 Jahr in Steglitz oder verschiedene, einander ergänzende Kiezzeitungen, Flyer und Websites in Neukölln. Das Internet hat mittlerweile eine hohe Bedeutung und große Verbreitung erreicht, die sich nicht mehr ausschließlich an junge, besser ausgebildete Familien wendet, denn positive bezirksbezogene Beispiele werden in Marzahn, Pankow, Neukölln und Spandau berichtet. Positiv ist ferner, dass Informationen über Kindertageseinrichtungen und Schulen an Eltern gegeben werden und diese auch erreichen. Gelobt wird auch der informelle Infoaustausch die Mund-zu-Mund-Propaganda Ein gelingender Informationsaustausch findet nicht einseitig mit den Familien als Empfängern statt. Diese wollen vielmehr auch gehört werden, sich beteiligen und einbringen. Auf den Foren werden einige gelungene Beispiele von

33 29 Partizipation genannt. In Steglitz wird auf regelmäßig durchgeführte Runde Tische und eine Stadtteilkonferenz hingewiesen, an denen Ämter, Polizei, Anwohnerinnen und Anwohner sowie Wohnungsbaugesellschaften und Interessierte teilnehmen; die Informationen darüber werden auch im Internet zugänglich gemacht ( Ebenfalls in Steglitz veranstaltet das Kinder- und Jugendbüro jährlich im Wechsel ein Kinder- oder ein Jugendforum, bei dem Kinder bzw. Jugendliche ihre Anliegen, die sie vorher in Workshops erarbeitet haben, vorstellen und mit Bezirksverordneten diskutieren können. Beides wird von den Teilnehmenden als sehr wichtig bewertet. Positiv erwähnt werden in Steglitz zudem die Bezirkselternausschüsse sowie dass Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung viel vor Ort sind und sich engagieren. Aus Pankow wird positiv festgehalten, dass ein Kiezatlas unter Beteiligung von Kindern erstellt wurde. Einige Teilnehmende vermerken positiv, dass auch die Familienforen selbst dazu beitragen, dass Familien die ihnen wichtigen Aspekte zur Sprache bringen und an die Zuständigen herantragen können. Dies wird sowohl in Arbeitsgruppen als auch in der Feedbackrunde am Ende der Veranstaltungen geäußert. Die Dokumentation der einzelnen Foren, die den Bezirken zeitnah zur Verfügung gestellt wurden, ermöglichen hier ein gezieltes familienfreundliches Handeln Kritikpunkte Auf mehreren Foren wird ein insgesamt großer, nicht gedeckter Informationsbedarf bei den Familien über die bestehenden vielfältigen Angebote konstatiert, allgemein etwa zu (freien) Betreuungsplätzen, zu Ferien- und Freizeitangeboten, aber auch dazu, welche Hilfen Familien in Notsituationen in Anspruch nehmen können und wer dann wofür und wie zuständig ist. Die Informationen zu Angeboten erreichen die Klientel oft nicht, was zum Teil daran liegt, dass sie nicht immer bedarfsgerecht und zielgruppenadäquat gestaltet sind. Darüber hinaus wird problematisiert, dass sich einige Schulen und Einrichtungen mit Informationen nur an einen Elternteil wenden. Wenn sich Väter selbst aktiv um die Informationen kümmern, können sie es erleben, dass sie lediglich als Stellvertreter der Mutter gesehen werden, was unangemessen ist und als unwürdig empfunden wird. Notwendig sind nicht nur Informationen über institutionelle Angebote. Insbesondere in Pankow, wo das bürgerschaftliche Engagement für Familien eine große Rolle spielt, wird bemängelt, dass auch Initiativen zuwenig öffentlich gemacht werden. Ein Problem ist die mangelnde Vernetzung im Kiez und damit verbunden die geringe Transparenz. Dies betrifft sowohl die Aktivitäten als auch die Informationen bzw. Informationsweitergabe, so dass nicht nur die Familien, sondern auch die Akteure, die oftmals untereinander nicht über andere Angebote informiert sind. Kritisiert wird, dass Informationen nur von Mund zu Mund weitergegeben werden mit der Folge: Kontakte sind immer noch alles. Dies ist aufwändig und es besteht die Gefahr, dass Familien, die keinen Zugang zu diesen Netzwerken finden, ausgeschlossen werden und bleiben. Das Internet bietet grundsätzlich die Möglichkeit, Informationen allgemein zugänglich bereitzustellen. Allerdings wird auch hier Kritik geübt. Bemängelt

34 30 wird, dass bestehende Internetseiten nicht publik gemacht werden und es kein Infoportal gibt, das die relevanten Informationen bündelt. Die Internet-Seite des Bezirksamts beispielsweise wäre dafür gut geeignet, tatsächlich aber wird festgestellt, dass es derzeit keine Links zu Freizeiteinrichtungen und Angeboten gibt. Im Umgang mit unterschiedlichen Ämtern werden auf verschiedenen Foren deutliche Kritikpunkte formuliert. Ein Aspekt besteht eben darin, dass Ämter ihrer Aufgabe, Informationen weiterzugeben, nicht nachkommen. Dies betrifft auch Bereiche, in denen sie gesetzlich dazu verpflichtet sind, wie Teilnehmende anhand von Beispielen berichten (z.b. zu Leistungsansprüchen). Aber es werden auch weitere familienunfreundliche Bedingungen in Ämtern und öffentlichen Einrichtungen konstatiert. Bemängelt werden fehlende Kinderecken, fehlende Kinderbetreuung etc. Eine familienfreundliche Ausrichtung von Behörden kann auch bedeuten, dass Familien die Möglichkeit bekommen, einen Termin abzumachen. Dies würde besonders für Familien, die häufig mit Ämtern zu tun haben (z.b. Eltern von Kindern mit Behinderung), eine wesentliche Erleichterung darstellen. Besonders intensiv diskutiert wird über die Bürgerämter, die Jugendämter sowie die Jobcenter. Die Bürgerinnen und Bürger werden häufig wie Bittsteller und nicht auf Augenhöhe bzw. als Kunde behandelt. Bei den Bürgerämtern werden vor allem extrem lange Wartezeiten kritisiert; es wird etwa von einem Fall berichtet, wo ein Anwesender nach mehrstündiger Wartezeit unverrichteter Dinge nach Hause geschickt wurde. Bei den Bürgerämtern wird eine große Überlastung wahrgenommen, die durch die Zuständigkeit für Berlin Pass/GEZ noch zunimmt. Bei Jugendämtern haben Teilnehmende unterschiedliche Aussagen von verschiedenen Kollegen zum selben Sachverhalt erhalten; gerade Familien mit behinderten Kindern berichten hier von Schwierigkeiten. Und in Spandau wird in einer Arbeitsgruppe intensiv über den Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern im Jobcenter diskutiert: Dieser wird als erniedrigend empfunden, was den Mut nimmt. Zudem werden teilweise veraltete und menschenunwürdige Stellenangebote gemacht. Diese Kritik wird von der Arbeitsgruppe als außerordentlich wichtig bewertet Fazit und beispielhafte Empfehlungen Eine wesentliche Voraussetzung für eine gelingende Informations- und Öffentlichkeitsarbeit in den Berliner Bezirken besteht darin, dass die vorhandenen Informationen nicht nur in Teilbereichen, sondern möglichst vollständig vorliegen. Hierfür ist es zunächst notwendig, sie gezielt zu recherchieren. Vorgeschlagen wird, dass die Bezirksverordnetenversammlung alle vorhandenen Informationen und Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche zusammenstellen lässt. Denkbar ist darüber hinaus, eine zentrale Informationsquelle einzurichten, bei der alle Anbieter ihre Angebote melden oder selbst einstellen können und wo diese dann abgerufen werden können. Die Informationen werden damit sowohl für die Familien als auch für andere Fachkräfte zugänglich. Für die Weitergabe von Informationen werden auf den Foren vielfältige Vorschläge gemacht, die von neu geschaffenen Angeboten, z.b. der Erstellung eines Familienwegweisers, die Nutzung von verschiedenen bestehenden Informationswegen (z.b. Zeitungen) und deren Vernetzung bis zur Informati-

35 31 onsweitergabe über Kindertagesstätten und Schulen reichen. Das Internet sollte intensiver genutzt werden, wobei eine Anbindung an das Bezirksamt sinnvoll sein kann. Um einen einfachen Zugang zu ermöglichen, ist es notwendig, die vielfältigen Informationen in eine leicht nachvollziehbare und möglichst übersichtliche Struktur zu bringen. Mit Blick auf die verschiedenen Ämter wird die Ansprechbarkeit aus Sicht der Familien thematisiert. Diese kann etwa durch eine ressortübergreifend agierende Stelle für Eltern mit behinderten Angehörigen oder durch eine Behördenassistenz z.b. für Ein-Eltern-Familien, Väter- und Jungenarbeit oder Familien mit behinderten Kindern erhöht werden; diese Aufgabe könnte, so wird vorgeschlagen, unter Umständen auch von Zivildienstleistenden oder Auszubildenden übernommen werden. Zum Umgang mit Konflikten zwischen Bürgerinnen/Bürgern und Behörden werden Fortbildungsangebote für die Mitarbeiter/innen im Jobcenter in Bezug auf den Umgang mit dem Bürger, ein Qualitätsmanagement sowie Bürgerbeauftragte als Ansprechpartner oder Mediatoren vorgeschlagen. Die Teilnehmenden nehmen die Familienforen selbst als Möglichkeit der Informationsweitergabe sowie zur Verbesserung des Kontakts zwischen Politik, Behörden und Bürgern wahr. Vor diesem Hintergrund wird auch die regelmäßige Durchführung von Familienforen vorgeschlagen, an denen auch Mitglieder des Stadtrats teilnehmen sollten (Friedrichshain). Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Regelmäßig fünf Runde Tische und eine Stadtteilkonferenz (2 Zehlendorf, 3 Steglitz), an denen Ämter, Polizei, Anwohner, Wohnungsbaugesellschaften und Interessierte teilnehmen (Steglitz) Kinder- und Jugendbüro; 1 Mal pro Jahr wird abwechselnd ein Kinderund ein Jugendforum veranstaltet, in dem Kinder/Jugendliche ihre Anliegen, die sie vorher in Workshops erarbeitet haben, vorstellen und mit Bezirksverordneten diskutieren können (Steglitz) Familienwegweiser (Pankow) Freundliche Kommunikation in verschiedenen Sprachen (Neukölln) Informationen im Internet: Kieznet-Fortuna (Marzahn-Mitte), Stadtteilportal Staaken (Spandau) Kiezzeitungen, Flyer, Websites von vielen (Neukölln) Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... In Bürgerämtern: Nicht Kunde sondern Bittsteller; zu wenig Personal (nach vier Stunden Wartezeit nach Hause geschickt) Umgang mit den Bürgern im Jobcenter: erniedrigend, Mut wird genommen, teilweise menschenunwürdige Angebote, veraltete Stellenangebote, kaum Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt, Mehrheit an Vermittlung sind MAE-Stellen (Spandau) Jugendamt + Jobcenter machen unterschiedliche Aussagen Insgesamt großer Informationsbedarf über Betreuungs-, Ferienangebote;

36 32 Infos zu Angeboten erreichen die Klientel oft nicht Bestehende Internetseiten werden nicht publik gemacht (Infoportal) Sozialmafia, Kontakte sind immer noch alles (Pankow) Ideen und Empfehlungen Bezirksverordnetenversammlung soll alle vorhandenen Infos für Familien, Kinder, Jugendliche zusammenstellen Familienwegweiser erstellen Vernetzung von bestehenden Informationsbörsen Informationsweitergabe über Schule/Kita zu gutem Zeitpunkt; systematische Informationskette aufbauen Fortbildungsangebote für Mitarbeiter im Jobcenter in Bezug auf den Umgang mit dem Bürger Bürgerbeauftragte/r als Ansprechpartner/Mediator bei Konflikten mit Behörden Regelmäßiges Familienforum mit Stadträten/innen 3.6 Bildung und Ausbildung für alle Kinder und Jugendlichen Das Thema Bildung für Kinder und Jugendliche stellt einen besonderen Schwerpunkt auf den Familienforen in Neukölln, Friedrichshain und Pankow dar, wo sich die Teilnehmenden zu Arbeitsgruppen speziell zum Thema Bildung zusammenfinden. Aber auch auf allen anderen Foren werden Aussagen zu diesem Thema gemacht. Insgesamt werden zwar etwas mehr negative als positive Aspekte festgehalten, aber die Teilnehmenden finden durchaus Dinge, mit denen sie so der Auftrag der ersten Arbeitsphase Werbung für ihren Bezirk oder ihren Kiez machen könnten (42 positive und 56 negative Karten). Das Thema Ausbildung hingegen spielt bei den Familienforen kaum eine Rolle. Lediglich bei dem Forum in Neukölln wird eine bessere Berufs- und Ausbildungsberatung für Jugendliche gefordert, und einmal wird die Ausbildungsoffensive positiv erwähnt. Wie in den anderen Kapiteln auch, können positive und negative Aussagen zum gleichen Sachverhalt einander unmittelbar gegenüberstehen und sich scheinbar widersprechen. Doch diese Unterschiedlichkeit kann durchaus realistisch sein, denn die Aussagen können vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bezirke und Kieze, mit Blick auf unterschiedliche Kitas oder Schulen getroffen worden sein. Und selbst über das gleiche konkrete Thema können verschieden zusammengesetzte Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Ein adäquates Bild der Realität und der Bewertung durch die Teilnehmenden fällt dann eben so ambivalent aus, wie es erst die Gesamtschau der Ergebnisse zeigt.

37 Positive Aspekte Dass im jeweiligen Bezirk ein großes und vielseitiges Bildungsangebot besteht, wird in mehreren Arbeitsgruppen betont. Dieses wird sehr geschätzt und von den Teilnehmenden hoch bewertet. Eine Arbeitsgruppe in Steglitz bescheinigt ein gutes Schulniveau. In den Foren wird das schulische Angebot in seiner Gesamtheit positiv bewertet und/oder es werden einzelne Schulen zum Teil namentlich genannt und besonders hervorgehoben. Darüber hinaus werden besondere Schulformen wie beispielsweise Ganztagsschulen, freie Schulen, Gemeinschaftsschulen, zweisprachige Schulen und Musikschulen lobend erwähnt. Neben den Schulen werden von den Teilnehmenden auch Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen wahrgenommen. Die Schulstationen in Berlin werden als sehr wichtiges Angebot geschätzt. Dies gilt in besonderem Maße für Neukölln und Friedrichshain, wo sie von den Teilnehmenden sehr hoch bewertet werden, explizit erwähnt werden sie aber auch in Marzahn. An den Schulen selbst werden ihre Öffnung und ihre Weiterentwicklung deutlich wahrgenommen. Eine Arbeitsgruppe hat etwa auf eine gute Kooperation zwischen Lehrern und Erziehern hingewiesen. Auch das Selbstverständnis von Schule im Wandel und damit einhergehend einer Qualitätsentwicklung sowie qualifiziertes Fachpersonal und engagierte Akteure werden positiv erwähnt. In Neukölln wird zudem die Erkenntnis, mehr muttersprachliche Lehrerinnen und Lehrer einzustellen, gelobt. Der Wandel wird schließlich auch in der Ausstattung wahrgenommen, so werden der Umbau und die Sanierung der Schulen und der Sanierungsstand positiv erwähnt. Besonders hervorgehoben werden Angebote, die an die Schule angebunden sind. Hierzu zählen etwa Elterncafés (in Schulen und Kitas), Schülercafés und Nachmittagsangebote an Grundschulen. Auch die gezielte Förderung von Schülerinnen und Schülern sowohl in der Schule als auch schulbegleitend werden angesprochen: Mehrfach werden kostenlose Nachhilfe und Hausaufgabenhilfe in Projekten erwähnt. Die gezielte Sprachförderung an Schulen und Kitas, Sprachwochen an Schulen u.ä. werden als besondere Projekte hervorgehoben. All dies ist im Schulalltag nicht überall selbstverständlich, die Teilnehmenden berichten aber davon und loben dies als besonders familienfreundliche Maßnahmen Kritikpunkte Als einen wesentlichen Kritikpunkt, der in verschiedenen Arbeitsgruppen und auf verschiedenen Foren auftaucht und der zum Teil auch besonders hervorgehoben wird, nennen die Teilnehmenden die schlechte personelle Ausstattung der Schulen. Sie kritisieren einen unzureichenden Betreuungsschlüssel in Kitas und Schulen bzw. zu große Klassen, d.h. zu wenig Lehrkräfte und zu viele Kinder, fehlende Grundschulplätze sowie überfüllte Schulen, Horte und Kitas. Neben flächendeckendem Unterrichtsausfall, von dem in Neukölln gesprochen wird, sind weitere Folgen darin zu sehen, dass es ihrer Einschätzung nach zu wenige und nicht ausreichend qualifizierte Lehrkräfte an den Schulen gibt. Dies wird von Einigen durchaus auch als ein strukturelles Problem gesehen,

38 34 denn Einsparungen haben fehlende fachliche Kompetenz zur Folge und können zu geringerem Engagement führen, was sich dann im Schulalltag niederschlägt. Vergleichbares wird an den Kitas kritisiert: Es wird von schlechter Qualität berichtet, von Problemen durch häufig wechselnde oder nicht engagierte Erzieherinnen. Dies wird auch als eine Folge von Mittelknappheit gesehen. Die weiteren Rahmenbedingungen sind ebenfalls oft ungünstig. Berichtet wird etwa von Platzmangel in Schulen und zu geringen Sachmitteln bis zu unzureichender Reinigung der Räume. Als Fazit wird die Förderung der Bildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen als unzureichend bewertet. In Steglitz heißt es etwa Schule bildet nicht verlässlich aus, oder in Neukölln: Deutsches Schulsystem scheitert in Neukölln an den Anforderungen gemeint ist hier insbesondere die Integration von Kindern aus Migrantenfamilien und in sozial belasteten Lebenssituationen. Als eine Konsequenz wird benannt, dass die Schule Leistungen in die Familie verlagert: Home schooling wird Alltag. Allerdings richten die Teilnehmenden den Blick nicht ausschließlich auf die Bildungseinrichtungen. Festgestellt wird, dass es nur wenig Zusammenarbeit zwischen den Eltern, Lehrern und Schülern gibt. Allzu selten kommunizieren Erzieherinnen und Eltern auf Augenhöhe, wie es notwendig wäre, insbesondere weil es auch recht häufig unterschiedliche Erwartungen von Eltern und pädagogischen Fachkräften an die Erziehung bzw. Wissensvermittlung gibt. Die Gründe für die begrenzte Kommunikation können aber an allen Beteiligten liegen. So wird einerseits beklagt, dass es ein mangelndes Interesse der Einrichtungen am Engagement der Eltern gibt (Friedrichshain). Andererseits wird aber auch kritisiert, dass zu wenige Eltern bereit sind, sich zu engagieren. Mehrere Beiträge der Teilnehmenden beschreiben Prozesse der Segregation und sozialen Entmischung, die von ihnen eindeutig negativ bewertet werden. Beispiele dafür sind Aussagen über eine fehlende Durchmischung in den Schulen im Bezirk, über zu einseitig besetzte Klassen, über den schlechten Ruf von manchen Schulen bis hin zu einer Flucht von bildungsbewussten Bürgern und einem Umzug von Familien mit schulpflichtigen Kindern in andere Bezirke. Die hier genannten Aspekte werden besonders intensiv in Neukölln diskutiert. Aus Friedrichshain kommt umgekehrt der kritische Hinweis, dass angesagte Schulen überlaufen sind. Manche der oben genannten positiven Aspekte tauchen mit umgekehrten Vorzeichen bei den negativen wieder auf. Wird einerseits, wie dargestellt, die Vielfalt von schulischen Angeboten gelobt, so wird andererseits auch kritisiert, dass es nicht genug Gemeinschaftsschulen und zu wenig gebundene Ganztagsschulen gibt. Wird einerseits die Öffnung und Weiterentwicklung von Schule gelobt, so wird andererseits auch attestiert, dass an Bestehendem festgehalten wird, dass es keine Flexibilität gibt und die Perspektive, das Schulsystem zu modernisieren, fehlt. In mehreren Arbeitsgruppen werden nicht nur Ausbildung und Motivation der Lehrkräfte kritisiert, sondern die Teilnehmenden beschäftigen sich auch mit dem Thema Fortbildung für Lehrkräfte und Erzieher/innen. Kritisiert wird, dass

39 35 diese mangelhaft sei und nicht ausreicht. Dieses wird von unterschiedlichen Seiten betrachtet. Im Ergebnis wird festgehalten, dass es eine Aufgabe der Leitungskräfte ist, zur Teilnahme anzustoßen, was sie häufig nicht tun, Ressourcen für Fortbildungen fehlen, das Angebot von den Lehrkräften aber auch angenommen werden muss, und schließlich die Kompetenzen und dabei gewonnenen Ideen anschließend nicht verpuffen dürfen. Häufig wird die mangelnde Weiterqualifizierung generell kritisiert, konkret werden als Themen aber auch Elternarbeit sowie interkulturelle Kompetenz genannt. Bei dem Familienforum in Pankow wird schließlich noch kritisch darauf hingewiesen, dass Mittel für die Schulraumplanung fehlen Fazit und beispielhafte Empfehlungen Insgesamt zeigen die Familienforen ein ambivalentes Bild der Bildungslandschaft. In vielen Bereichen stehen Lob und Kritik einander direkt gegenüber. Wenn die Teilnehmenden gezielt darauf angesprochen werden, können sie vielfältige positive Aspekte nennen. Zusammengenommen liegt allerdings ein Übergewicht bei den Kritikpunkten. In den Empfehlungen finden sich erwartungsgemäß viele der negativen Aspekte wieder. Gewünscht werden mehr Lehrkräfte und mehr Geld für Schulreinigung, verbindliche Weiterbildung für die Lehrkräfte, mehr Mitentscheidung von Eltern, (weitere) Öffnung von Schule etc. Daneben werden verschiedene Einzelideen festgehalten, die darüber hinausgehen. Zu nennen sind kostenloses Mittagessen in Schulen, Abschaffung der Einzugsgebiete von Schulen für mehr Wettbewerb, bei weniger nachgefragten Schulen Konzeptüberprüfung, Personalführung, Austausch, Verpflichtende Mitarbeit der Eltern in Kita und Schule, Öffnung von Schulen für andere Berufsgruppen, Intensivierung des Kontakts ehemaliger Schüler zur Schule (z.b. Berichte aus dem Berufsleben), Solidarfonds für Plätze an freien Schulen (Bürgerstiftung).

40 36 Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Vielseitiges Bildungsangebot: Kitas und Schulen Schulstationen Die Erkenntnis, mehr muttersprachliche Lehrer und Erzieher einzustellen Elterncafés, Schülerclubs, Nachmittagsangebote an Grundschulen Sprachförderung an Schulen und Kitas Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... Schlechte personelle Ausstattung der Schulen Flächendeckender Unterrichtsausfall Unzureichende Rahmenbedingungen (Platzmangel, wenig Sachmittel u.a.) Schule verlagert Leistungen in die Familien Fehlende Durchmischung, fehlende interkulturelle Kompetenz Ideen und Empfehlungen Mehr Lehrkräfte an den Schulen, Stundenausfälle verhindern Verbindliche Weiterbildungen von Lehrkräften/Erzieherinnen zur Arbeit mit Eltern Eltern sollen mehr wirkliche Mitspracherechte in Schulentscheidungen bekommen Öffnung von Schulen für Kooperation mit Ehrenamtlichen und freien Trägern Diskussion anstoßen über Schule Kooperation interkulturelle Kompetenz Auftrag von Schule 3.7 Familienfreundliche Regionen und Stadtquartiere In allen Familienforen hat die Aufforderung, ein Lob auf das Quartier zu formulieren, generelle Aussagen zur Qualität des Bezirks hervorgebracht. Die Familien und Fachkräfte betonen in den Familienforen, welche günstigen Voraussetzungen im Hinblick auf Wohnraum, Grün- und Freiflächen, Versorgungsmöglichkeiten, Freizeitangebote und/oder Verkehrsanbindung in ihrem Bezirk bzw. Sozialraum vorzufinden sind. Es werden jedoch auch Problempunkte im Hinblick auf die Sauberkeit im öffentlichen Raum, die Verkehrssituation sowie fehlende Angebote in bestimmten Quartieren angeführt. Insgesamt ist das Kartenverhältnis ausgeglichen (79 positive / 75 negative Karten). Auch innerhalb der einzelnen Bezirke halten sich die positiven und negativen Karten weitgehend die Waage Positive Aspekte In allen Familienforen und somit in allen sechs Bezirken wird das Angebot an Grün- und Freiflächen positiv hervorgehoben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer benennen Parks, Plätze und zum Teil auch Brachflächen, die sich für Außenaktivitäten von Familien, Kindern und Jugendlichen eignen. Hinzu

41 37 kommen teilweise qualitativ herausragende Freizeiteinrichtungen und -angebote für Kinder und Familien, die den Bezirk aus Sicht der Familien und Fachkräfte sehr attraktiv machen. Diese Einrichtungen und Angebote werden in den Foren konkret benannt. In einigen Foren werden konkrete Beispiele für gute Spielplätze genannt, darunter auch Indoor-Spielplätze bzw. Spielplätze für den Winter und Abenteuerspielplätze. Wohnen und Wohnumfeld sind auf vier Foren ausdrücklich ein Thema. In Friedrichshain werden beispielsweise das gewachsene Angebot an gut ausgestatteten Wohnungen (auch wenn diese nicht immer bezahlbar sind) und konkrete Wohnprojekte (Beispiel Kaskelviertel) positiv hervorgehoben. In Marzahn, wo es ebenfalls noch viele bezahlbare Wohnungen gibt, wird insbesondere das Engagement der Wohnungsgesellschaft Fortuna als beispielgebend benannt. Diese unterstützt eine Reihe von sozialen Projekten im Bezirk und ist für die Entwicklung des Sozialraums sehr wichtig. Darüber hinaus werden in den einzelnen Foren folgende Aspekte als besonders positiv herausgestellt: Sportangebote, z.b. Freibäder Insulana u.a., Strandbad Wannsee, Sportklubs, Schwimmhalle, Cafés für Familien, gute Verkehrsanbindung, Stadtteilfeste, generationenübergreifende Projekte, z.b. Kooperation Kita und Senioren, Mehrgenerationenhaus, Partizipationskultur, z.b. Baumscheibenbegrünung durch ehrenamtlich aktive Bürgerinnen und Bürger Kritikpunkte Anlass für Kritik bietet in fast allen Foren das Thema Verkehr. Als Probleme werden weit überwiegend Punkte benannt, die sich aus dem Autoverkehr ergeben, wie zugeparkte Fahrradstreifen und gefährliche Kreuzungen (Friedrichshain), fehlende Zebrastreifen und Verkehrsberuhigung (Marzahn), unzureichende Schulwege und Fahrradwege (Pankow) sowie ein zu hoher Anteil an Flächen für fahrende und parkende Autos (Steglitz). Zusätzlich wird in Marzahn kritisiert, dass die BVG verstärkt alte Straßenbahnen einsetzt und diese von Menschen, die mit einem Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind, nicht benutzt werden können. Zu den unfreundlichen Rahmenbedingungen für Familien gehört nach Auskunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem die unzureichende Sauberkeit im Quartier. Zu viel Müll und zu wenige Mülleimer sowie eine generell nachlassende Pflege des öffentlichen Raums sind Kritikpunkte, die in Bezirken mit unterschiedlicher Bevölkerung gleichermaßen vorgetragen werden. In vielen Arbeitsgruppen auch solchen, die im Wesentlichen eigentlich

42 38 eine andere Thematik bearbeitet haben wird über Hundekot auf Grünflächen und Spielplätzen, auf Straßen und Gehwegen gesprochen. Das Vorhandensein von potenziellen Treffpunkten für Familien wird ebenfalls ausführlich in Bezug auf die Qualität des Quartiers besprochen. Familien wünschen sich Möglichkeiten für den Aufenthalt und den Kontakt im Freien sowie in Cafés und sonstigen Einrichtungen. In fast allen Foren geben die Teilnehmenden an, dass entsprechende Möglichkeiten partiell in bestimmten Sozialräumen fehlen oder aber dass beispielsweise Cafés zwar vorhanden, aber kinder- und familienunfreundlich sind. Ist eine entsprechende Café- und Treffpunkt-Kultur im Sozialraum nicht vorhanden, fehlt Familien oft auch der Zugang zu Informationen. Auch wenn unter den positiven Aspekten viele gute Beispiele für Spielplätze und -möglichkeiten gegeben werden, werden im Hinblick auf die Spielplatzsituation gleichwohl häufig vor allem quantitative Defizite angeführt. Teilweise fehlen zusätzliche spezielle Angebote (z.b. weitere Indoor-Möglichkeiten in Friedrichshain; Spielplätze für Kinder von zwei bis vier Jahren in Spandau). Bemängelt wird aber auch, dass bei neuen städtebaulichen Planungen, wie z.b. die Entwicklung der Schlossstraße in Steglitz, Spielmöglichkeiten nicht mitgeplant werden. In Bezug auf die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten von Kindern fehlen einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Angebote für Kinder, die nicht in den Hort gehen, sowie Angebote am Wochenende. Allerdings wird dieser zuletzt genannte Punkt kontrovers diskutiert, da andere Teilnehmende der Ansicht sind, dass Eltern am Wochenende mit ihren Kindern etwas unternehmen sollten. In mehreren Bezirken sind nach Auskunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Bedingungen und Angebote für Jugendliche wenig vorteilhaft. Angeführt werden fehlende Treffmöglichkeiten (Schülerclubs, selbstverwaltete Jugendräume), die fehlende Akzeptanz von Jugendlichen im öffentlichen Raum sowie ein Defizit an coolen Angeboten für Jugendliche/junge Heranwachsende am Abend und am Wochenende. Diese Beobachtung wird vor allem in den Bezirken mit überdurchschnittlichem Anteil an Jugendlichen gemacht. Neben diesen Kritikpunkten werden in den Foren noch folgende weiteren Themen mehrmals kritisch benannt: zu teure bzw. fehlende Schwimmbäder und -möglichkeiten, z.b. weil Hallen durch Vereine stark frequentiert sind; Gewalt auf der Straße und in der Familie Fazit und beispielhafte Empfehlungen Familienfreundlichkeit wird auf den Foren sehr umfassend betrachtet. Dazu gehören auch die städtebaulichen Qualitäten eines Bezirks, die sehr ausführlich unter dem Aspekt Familienfreundlichkeit bewertet werden. Ein Bezirk bzw. eine Stadt, die Familien halten bzw. gewinnen will und die gute Rahmenbedingungen schaffen möchte, muss diesen Aspekten ein entsprechendes Gewicht einräumen.

43 39 Die Aussagen auf den Foren belegen die Bedeutung des unmittelbaren Wohnbereichs bzw. Sozialraums für eine Familie. Familien wünschen sich Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sowie potenzielle Treffpunkte zur Aufnahme und Pflege sozialer Kontakte in ihrem Kiez. Diese Funktion eines städtischen Quartiers stellt hohe Anforderungen beispielsweise an die Verkehrssicherheit und die Sauberkeit des Stadtteils. Vor allem Hundekot wird in fast allen Foren als Ärgernis und Ausdruck einer mangelnden Rücksichtsnahme begriffen. Die Ideen für eine Verbesserung der Familien- und Kinderfreundlichkeit in den Stadtquartieren sind vielfältig und kreativ. Von den 47 Karten mit Ideen befassen sich ca. jeweils ein Drittel mit Verkehr, mit Treffpunkten für Familien und mit Sauberkeit im öffentlichen Raum. Um die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen, werden von den Familien und Fachkräften Ideen wie die Einrichtung von Spielstraßen, Fußgängerzonen, der Ausbau von Car-Sharing und Parkraumbewirtschaftung sowie der Einsatz von Schülerlotsen vorgeschlagen. Die Ideen zu Treffpunkten für Familien zielen zum einen auf die Förderung der Kinder- und Familienfreundlichkeit in vorhandenen Cafés und Einrichtungen (z.b. durch Ausstattung mit Kinderstühlen, Decken, Spielkisten; die Einrichtung rauchfreier Zonen; die Durchführung eines Kinderchecks in Geschäften und Cafés) und zum anderen die Schaffung von neuen Treffmöglichkeiten, z.b. durch Kiez-Cafés in Trägerschaft eines Vereins oder die Einrichtung einfacher Cafébetriebe an überdachten Treffpunkten als MAE-Projekte. Das Thema der Treffpunkte hat gerade in Neukölln große Bedeutung. Auf diesem Forum sowie in Friedrichshain und Marzahn werden Empfehlungen zu diesem Thema gegeben. Die Ideen zur Sauberkeit im öffentlichen Raum richten sich zumeist auf Maßnahmen gegen Hundekot und auf allgemeine Aktionen zum Sauberhalten und zur Säuberung von Straßen und Plätzen. Die Umsetzung einiger Ideen sind aus Sicht der Forenteilnehmenden in Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern möglich. Auf den Foren werden darüber hinaus noch Ideen für die Schaffung von mehr Sport- und Bewegungsmöglichkeiten, die Verbesserung der Spielplätze (z.b. durch Patenschaften) formuliert.

44 40 Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Sehr schöne Park- und Grünanlagen Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche Interessante Spielplätze Beteiligung der Kinder an dem Konzepten von Spielplätzen beispielsweise Drachenspielplatz, Stadtforum Umsetzung (Friedrichshain) Sehr gute Nutzung des Familiencafés: Eigeninitiative, eigene, spezielle Gruppen (Friedrichshain) Vielfalt der Angebote/Ressourcen (Wald, Wasser, urbaner Raum) Freibäder Insulana u.a., Strandbad Wannsee (Steglitz) Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... Keine Cafe-Kultur (inkl. Informationen) (Marzahn) Defizit an coolen Angeboten für Jugendliche/junge Heranwachsende am Abend Gewalt auf der Straße und in der Familie Überall Müll, Hundekot Zugeparkte Fahrradstreifen sind ein großes Problem Öffentlicher Wohnraum ist teurer als privater Wohnraum (Pankow) Plätze verwahrlosen: kein Geld für Pflege, zu wenig Mülleimer/Bänke usw., Bepflanzung wird schlichter Fehlende Angebote für Kinder von zwei bis vier Jahren (Spielplätze eher für größere Kinder) Ideen und Empfehlungen Aktionen für das Sauberhalten und Säubern von öffentlichen Plätzen, wie gemeinsame Müllsammelaktion mit anschließendem Kaffee und Kuchen- Schmaus bzw. langer Frühstückstafel im öffentlichen Raum oder mehrsprachige Beschilderung von Plätzen mit kreativen Sprüchen, wie z.b. Ich bin ein schöner Platz, behandle mich wie deinen Schatz Aktionen und Maßnahmen gegen Hundekot, wie z.b. Bürgerinitiative gegen Hundekot, Verteilen von mehr Kottüten, Bekanntmachung von Hundeplätzen und -toiletten Kiez-Café in Trägerschaft von Vereinen ( Nachbarschaftsvereine ), Anschubfinanzierung und günstige Mieten Car-Sharing, Parkraumbewirtschaftung, mehr Straßenschwellen Mehr Spielstraßen und Fußgängerzonen, Ausbau von Fahrradwegen Betreute Spiel-/Bau- und Freizeitplätze Kindercheck in Institutionen, in Gaststätten anregen Familienbereiche in Einkaufsstraßen/Fußgängerzonen einrichten Patenschaften für Spielplätze und Grünflächen

45 Damit Familienarmut nicht zum Alltag gehört! Das Thema Armut von Familien wird in mehreren Familienforen angesprochen. Allerdings werden die Fragen dann oft in einem weiten Rahmen diskutiert, d.h. es wird z.b. über die geringen Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen und ihre deshalb schlechteren Zukunftschancen (Spandau) oder über das generelle Preisniveau im Bezirk und die allgemein hohen Lebenshaltungskosten für Familien gesprochen (z.b. Steglitz). Lediglich in Pankow hat sich eine Arbeitsgruppe unter der Überschrift Arm und Reich zusammengefunden (in der dann aber ebenfalls viele generelle, nicht auf den Fokus Armut ausgerichtete Aspekte diskutiert werden). Auffällig ist, dass zum Thema Armut in einem engeren Sinn nur sehr wenige Aussagen auf Karten festgehalten werden. Es wird kaum Positives berichtet, mit nur 7 Karten ist dies die mit Abstand geringste Anzahl. Dies ist keineswegs so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, weil Armut eben nichts Gutes ist positiv wären aber auch Ansätze und Maßnahmen, die Armut vermeiden oder die Armutsfolgen mindern. Auch die Zahl der notierten negativen Aspekte ist vergleichsweise gering (26 negative), und es gibt kaum spezifische Vorschläge und Ideen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass einige der in den anderen Abschnitten dargestellten Handlungsansätze auch Auswirkungen auf die soziale Situation haben und dazu beitragen könnten, Familienarmut zu verringern, beispielsweise der Hinweis auf preiswerte Kita-Plätze, der in Abschnitt 3.4 dargestellt ist Positive Aspekte In Steglitz und Friedrichshain werden Angebote genannt, die Kindern einen kostenfreien Mittagstisch zur Verfügung stellen: die Berliner Tafel in der Thermometersiedlung, die als sozialer Brennpunkt gilt (Steglitz), und eine kostenfreie Mittagsversorgung in verschiedenen Einrichtungen (Kinderküche RBH, Arche...) in Friedrichshain. 6 In Friedrichshain wird darauf hingewiesen, dass viele Angebote für Familien kostenfrei sind oder zu reduzierten Gebühren in Anspruch genommen werden können. Die Gesundheitsversorgung vor allem in Kitas wird in Marzahn positiv herausgestellt. Die Angebote richten sich an alle Kinder, erreichen damit aber auch Familien in Armutslagen, die wiederum zum Teil gezielt angesprochen werden. Erwähnt werden die U-Aktionen über Kitas und Träger, d.h. die Aufforderung an die Eltern, die ihnen gesetzlich zustehenden Vorsorgeuntersuchungen für Kinder auch zu nutzen (da bekannt ist, dass sozial belastete Familien sich weniger an der freiwilligen Vorsorge beteiligen), sowie regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und Gesundheitsberatung durch Freie Träger in den Kitas. 6 Allerdings werden Kostenlose Angebote insgesamt auch kontrovers diskutiert. In Marzahn wird die Arche kritisiert von Fachkräften, die darin eine Verhinderung des Empowerments von Familien sehen, um das sich andere Träger/Fachkräfte bemühen.

46 Kritikpunkte Es ist kritisch zu sehen, dass Armut auch heute noch vielfach ein Tabuthema ist. Betont wird, dass insbesondere Kinder häufig einem Armutsrisiko unterliegen. Familienarmut hat weitreichende Auswirkungen auf das alltägliche Leben. In den Familienforen werden vor allem die Teilnahme am sozialen Leben sowie Kinderbetreuung und Schulen thematisiert. Die materielle Armut von Familien wirkt sich in hohem Maße negativ auf ihre Beteiligung am sozialen Leben aus, denn viele Angebote kosten Geld. Freizeitangebote sind zum Teil sehr teuer (Steglitz). Es gibt kaum kostengünstige Ferienfahrten für Kinder aus armen Familien (Friedrichshain). Auch für Familienfeiern, z.b. Geburtstage, Hochzeiten oder Jugendfeiern, stehen nur wenige kostengünstige Räume zur Verfügung (Marzahn). Und nicht zuletzt kosten auch gute (Bildungs-)Angebote Geld. In Neukölln wird darauf hingewiesen, dass es nicht genug bezahlbare Kurse für Familien gibt und mehr angeboten werden sollten. Und in Friedrichshain wird zusammenfassend darauf hingewiesen, dass arme Familien dadurch ausgegrenzt werden. Insgesamt werden unterschiedliche Aspekte von fehlenden Zugängen zum sozialen Leben und von Ausgrenzung angesprochen, die, wie ebenfalls deutlich wird, auf allen Foren mit unterschiedlichem Blickwinkel thematisiert werden. Eine Voraussetzung für die Teilnahme und für soziale Kontakte ist die räumliche Mobilität. Kritisiert wird, dass die BVG-Preise für zunehmend viele Familien zu hoch sind. Auch in Kita und Hort wird in den Foren von Ausgrenzung und Diskriminierung berichtet. Kritisiert wird, dass es keine Hortstunden für Kinder aus Hartz IV- Familien gibt (lediglich bei pädagogischem Sonderbedarf) und dass die Betreuungsstunden in Kitas begrenzt sind. Nur sechs Stunden Kita-Betreuung werden aber als zu wenig für Kinder von Erwerbslosen betrachtet. Kritisiert wird, dass nicht an allen Schulen ein kostenloses Mittagessen angeboten wird. In Neukölln und Friedrichshain (d.h. den Bezirken mit niedrigem Sozialindex) wird bemängelt, dass Lernmittel nicht kostenlos sind. Freie Schulen fördern zudem durch das Erheben von Schulgeld die sozialen Unterschiede, wie in Pankow festgehalten wird. Ebenfalls in Pankow wird die Entmietung angesprochen, die Familien insbesondere dann bedroht, wenn sie und sei es auch nur vorübergehend Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Ferner wird darauf hingewiesen, dass die Miete für Familien mit behinderten Kindern zu hoch ist. Die Schuldnerberatung wird in Marzahn angesprochen. Äußerst problematisch sind hier die zu langen Wartezeiten, mit denen sich Familien bei Bedarf konfrontiert sehen Fazit und beispielhafte Empfehlungen Ideen und Vorschläge gegen Familienarmut werden lediglich in Neukölln festgehalten. Hier werden für HARTZ IV- Empfänger kostenlose Vereinsmitgliedschaften (z.b. in Sportvereinen), die ihre Integration unterstützen können, und mehr Förderung für Jugendliche für sinnvoll und notwendig gehalten. Kostenlose Kita-Plätze und eine kostenfreie Hortunterbringung mit Mittagessen rich-

47 43 ten sich zwar grundsätzlich an alle Familien, können aber gerade in armen Familien zur finanziellen Entlastung und zur sozialen Integration beitragen. Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Thermometersiedlung: Mittagstisch für Kinder Berliner Tafel (Steglitz) Mittagsversorgung in verschiedenen Einrichtungen kostenfrei (Kinderküche RBH, Arche,...) (Friedrichshain) Viele Angebote sind kostenfrei oder reduziert U-Aktionen über Kitas und Träger (Aufforderung an die Eltern, die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder zu nutzen) Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird... Kinder unterliegen häufig Armutsrisiko Freizeitangebote z.t. sehr teuer (Steglitz); Ökonom. Armut von Familien, viele Angebote kosten Geld (Marzahn); Gute (Bildungs-)Angebote kosten Geld Ausgrenzung (Friedrichshain) Nur sechs Stunden Kita-Betreuung sind zu wenig für erwerbslose Menschen Diskriminierung Ausgrenzung von Familien: Kein Hort für Kinder aus Hartz IV (nur mit päd. Sonderbedarf), begrenzte Betreuungsstunden in Kita Zu lange Wartezeiten bei der Schuldnerberatung Entmietung (Pankow) Ideen und Empfehlungen Mehr Förderung für Jugendliche und kostenlose Vereine für HARTZ IV- Empfänger Kostenlose Kita-Plätze Kostenfreie Hortunterbringung mit Mittagessen 3.9 Integration und Inklusion In Metropolen wie Berlin ist der soziale Zusammenhalt angesichts der hier lebenden unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und der großen Unterschiede in den Lebenslagen der Menschen ein herausragendes politisches und soziales Thema. Die sozialräumliche Differenzierung bewirkt, dass die Handlungsanforderungen an Integration und Inklusion je nach Bezirk oder Kiez verschieden ausfallen. Die Anforderungen bestehen in unterschiedlicher Weise gleichzeitig gibt es aber keinen Bezirk, in dem Integration keine wesentliche Aufgabe wäre. Die Familienforen spiegeln dieses wider. Die Integration von Migrantinnen und Migranten wird auf allen sechs Foren thematisiert, wenngleich in unterschiedlicher Intensität und Ausrichtung. Erwartungsgemäß am stärksten ist das Thema auf dem Familienforum in Neukölln vertreten, dem Bezirk mit dem höchsten Ausländeranteil (bezogen auf die Bezirke, in denen ein Forum

48 44 durchgeführt wird). Am Neuköllner Forum nehmen auch sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund teil, wobei besonders auffällig ist, dass viele Nationalitäten vertreten sind, die wie in den Arbeitsgruppen thematisiert wird auch untereinander nicht immer ausreichend im Kontakt miteinander stehen. Viele der AGs sind ausgesprochen multinational zusammengesetzt. Die Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Foren halten insgesamt viel Positives zur Integration von Migrantinnen und Migranten fest, deutlich mehr als Negatives (35 positiv, 19 negativ). Die Berliner Bezirke können in diesem Politikfeld demnach einige Erfolge vorweisen. Insbesondere in Neukölln entwickeln die Teilnehmenden zudem Ideen, wie das Zusammenleben weiter verbessert werden kann (22 Ideen, davon 19 aus Neukölln). Auf einigen Familienforen ist auch die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein Thema. An den Foren in Spandau und Pankow nehmen Eltern von Kindern mit Behinderung teil. Positives wird nicht festgehalten, allerdings mehrfach Kritik geäußert und es werden einige Hindernisse für Integration und Inklusion benannt sowie zwei Ideen festgehalten Positive Aspekte In Neukölln leben viele verschiedene Kulturen und Es gibt viel verschiedenes Essen sind zwei Aussagen, die zeigen, dass die Multikulturalität von den Teilnehmenden deutlich als Bereicherung wahrgenommen wird. Offene Cafes, ein türkischer Basar, unterschiedliche Speisen, verschiedene Religionen und viele Kulturen sind Beispiele einer besonderen Lebensqualität und zwar sowohl für Deutsche als auch für die im Bezirk lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, denen viele dort vertretenen ausländischen Kulturen ja ebenfalls fremd sind oder waren. Auch wenn es im Alltag durchaus Probleme von Abschottung gibt, so sind doch auch sehr viele Ansätze von Toleranz und Dialog zu beobachten, die zu dem erwähnten überwiegend positiven Bild führen. Neben dem alltäglichen Leben benennen die Teilnehmenden viele familienbezogenen Angebote für Familien mit Migrationshintergrund. In mehreren Foren werden Angebote für Migrantinnen und Migranten festgehalten, z.b. Treffpunkte, Kinder- und Jugendzentren, Theater und verschiedene Bildungsangebote, z.b. Sprachkurse, Bildungsangebote in Fremdsprachen oder interkulturelle Familienbildung. Während dies in Neukölln sehr multiethnisch ausfällt, werden in Marzahn erwartungsgemäß russische und vietnamesische Angebote herausgestellt. Besonders betont wird die Bedeutung der Stadtteilmütter in Neukölln (die sich auch bei der Vorbereitung und Durchführung des dortigen Forums stark engagiert haben). Sowohl in Spandau als auch in Neukölln wird aber ebenfalls betont, dass es vielfältige Angebote gibt, die sowohl Familien mit als auch ohne Migrationshintergrund erreichen: Es gibt viele Angebote für Migranten und Nicht-Migranten. Diese können auch im Zusammenhang mit Kinderbetreuung stehen, und zwar für alle Altersgruppen: In Friedrichshain gibt es eine zweisprachige Spielgruppe (deutsch/türkisch) für unter 3-jährige Kinder ( Griffbereit ), in Marzahn eine deutsch-russische Kita ( Mitra ), und es gibt vielfältige Integrationsbemühungen an Schulen. Dazu gehören auch Deutschkurse für Eltern an Grundschulen, die lobend erwähnt werden.

49 Kritikpunkte Doch das Bild ist nicht durchgängig positiv. In Kitas und an Schulen wird eben auch eine Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund beobachtet (Neukölln). Und bei vielen Lehrerinnen und Lehrern sei, so wird kritisiert, ein Bewusstsein für interkulturelle Kompetenz wenig vorhanden (Steglitz). Vor allem bei dem Familienforum in Neukölln wird festgestellt, dass es insgesamt zu wenig Begegnung zwischen den verschiedenen Kulturen gibt: Familien unterschiedlicher Kulturen grenzen sich gegenseitig ab. Dies liegt neben Unkenntnis und Angst auch an fehlenden Sprachkenntnissen. Mangelnde Sprachkenntnisse erschweren eben nicht nur die Verständigung und Vermittlung zwischen Deutschen und Migranten, sondern auch zwischen verschiedenen Migrantengruppen. Von den Teilnehmenden mit Migrationshintergrund wird kritisiert, dass Frauen in bestimmten Rollen, z.b. als Lehrerin, in manchen Kulturen bzw. von manchen Familien nicht akzeptiert werden. Mit Blick auf das deutsche Beschäftigungssystem wird kritisiert, dass die (im Ausland erworbenen) schulischen und beruflichen Abschlüsse von Migranten nicht anerkannt und genutzt werden (können). Nicht alle Sachverhalte und Probleme, die in einem multikulturellen Bezirk wie Neukölln diskutiert werden, hängen allerdings tatsächlich in erster Linie mit dem Migrationshintergrund zusammen. Von daher sollte zunehmend auch gefragt werden, ob es sich im jeweiligen Fall nicht vielmehr um soziale Fragen handelt, die alle betreffen. Integration und Inklusion ist ein Thema, das in Spandau und Pankow auch mit Blick auf eine andere Bevölkerungsgruppe diskutiert wird: in Bezug auf Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Dabei werden insgesamt folgende Aspekte angesprochen: Barrierefreiheit: Öffentliche Gebäude, Gehwege und Haltestellen sind oft nicht rollstuhlgerecht. Auch der Zugang zu Spielplätzen ist für Kinder im Rollstuhl nur eingeschränkt möglich. Institutionen: Es wird kritisiert, dass die Eltern nach Feststellung einer Behinderung allein gelassen werden. Bei den vielfältigen notwendigen Anträgen im Bezirksamt, bei Krankenkassen, im Jugendamt etc. sind für die Antragstellenden entweder keine Zuständigkeitsbereiche erkennbar oder sie bestehen anscheinend tatsächlich nicht. Vermisst wird ein Unterstützungsangebot für die Eltern. In Spandau wird berichtet, dass die Mitarbeiter des Jugendamtes mit Therapieanträgen überfordert zu sein scheinen; oft ist unklar, welche Therapien überhaupt gefördert werden; und in einem Fall habe die Bearbeitungszeit eines Antrags 11 Monate gedauert, und es musste gerichtlich mit Untätigkeitsklage vorgegangen werden, um Entscheidungen herbei zu führen. Weniger durchsetzungsfähige Eltern bekommen dann nicht die Förderung, die ihnen zusteht. Schule: Berichtet werden Probleme mit Anträgen auf zusätzliche Unterstützung durch Schulhelfer, die Kindern mit besonderem Bedarf an Pflege und Hilfe dabei unterstützen, den schulischen Alltag besser zu bewältigen;

50 46 kritisiert wird auch, dass es zu wenig freie Schulen für behinderte Kinder gibt. Jugendeinrichtungen: Bemängelt wird, dass es keine Freizeit- und Therapieräume für behinderte Kinder für ihre Freizeitgestaltung gibt. Zudem wird berichtet, dass Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter von Jugendeinrichtungen Jugendlichen mit Beeinträchtigung, z.b. Lernbehinderungen, mit Skepsis oder Ablehnung begegnen Fazit und beispielhafte Empfehlungen Mehrere Ideen und Empfehlungen zur besseren Integration von Menschen mit Migrationshintergrund richten sich an die Schule. Verschiedene Arbeitsgruppen schlagen vor, mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund einzustellen (Neukölln, Steglitz). Perspektivisch sollten dazu auch gezielte Anreize zur Aufnahme eines Lehramtsstudium gesetzt werden. Gefordert werden auch Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer in interkultureller Kompetenz. Für den Unterricht wird Aufklärungsarbeit zum Herkunftsland vorgeschlagen. Auch sollten Unterrichtsstunden zur interkulturellen Kompetenz(vermittlung) eingeführt werden. Sprachunterricht in den Regelschulen sollte wertfrei sein. Empfohlen wird generell auch, Deutsch als verbindende und verpflichtende Sprache zu beizubehalten. Mehrere Empfehlungen zielen auf einen besseren interkulturellen Austausch. Hierzu sind entsprechende Orte und Räumlichkeiten notwendig; begrüßt werden gemeinsame Feste ( Feste als Brücken ) und gemeinsames Essen und Kochen, und zum interreligiösen Dialog kann eine Lange Nacht der Kirchen, Moscheen und Tempel beitragen. Integrationsbemühungen sollten sich nicht nur Belastungen und Defizite beachten, sondern auch auf Stärken und Erfolge hinweisen. So könnten Menschen mit Migrationshintergrund mit erfolgreichen Karrieren eine Vorbildfunktion erhalten; notwendig hierzu ist, dass diese bekannt gemacht werden. Übersicht Lob: Besonders positiv hervorgehoben wird... Stadtteilmütter (Neukölln) Offene Cafes, unterschiedliche Speisen, viele Kulturen (Pankow) Vielfältige Angebote; auch für Familien mit Migrationshintergrund (Spandau) Spez. Angebote für Migranten Lotus, Reistrommel e.v. (vietnamesisch), ProMigrant, Kinder- und Jugendzentrum Schalasch, Tschechow-Theater, Kuss, Migrationsdienst (Marzahn) Toleranz gegenüber Familien und verschiedenen Familienformen Sprachkurse Ansätze von interkultureller Öffnung

51 47 Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird zur Integration von Migrantinnen/Migranten... Nicht-Akzeptieren von Frauen (z.b. Lehrerin) Abschlüsse von Migranten werden nicht genutzt Mangelnde Sprachkenntnisse Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulen/in Kitas Wenig Begegnung zwischen den Kulturen (Neukölln) Fokus verändern weg von dem Begriff Migrationshintergrund, hin zu sozialen Fragen, die alle betreffen Kritik: Besonders negativ hervorgehoben wird zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen... Öffentliche Gebäude, Gehwege, Haltestellen nicht rollstuhlgerecht Gleichberechtigung von behinderten Eltern Keine Zuständigkeitsbereiche bei Anträgen im Bezirksamt, KK, Jugendamt... bei Behinderung Erleichterungen für behinderte Eltern, um sich ums Wesentliche zu kümmern Mitarbeiter von Jugendeinrichtungen begegnen Jugendlichen mit Beeinträchtigung (z.b. Lernbehinderungen) mit Skepsis/Ablehnung Ideen und Empfehlungen Lehrer mit Migrationshintergrund (Förderung/Anreiz Lehrerstudium); Mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund einstellen Fortbildung für Lehrer in interkultureller Kompetenz Deutsch als verbindende und verpflichtende Sprache Orte, an denen kultureller Austausch stattfinden kann Miteinander Feste feiern Feste als Brücken Erfolgreiche Karrieren von Menschen mit Migrationshintergrund bekannt machen (Vorbildfunktion) Erleichterungen für Eltern und Kinder mit Behinderungen Ausschilderung von Zugangswagen für Menschen mit Gehhilfen 4. Empfehlungen für Berlin In den sechs Familienforen werden insgesamt 63 Empfehlungen für ein familienfreundlicheres Berlin formuliert. Die Arbeitsgruppen hatten die Aufgabe, mit Blick auf ihr Thema jeweils drei Empfehlungen zu formulieren. Es wird über alle Foren betrachtet in 20 Gruppen gearbeitet und diskutiert. Einige Gruppen tragen mehr als drei Empfehlungen bei, lediglich zwei Arbeitsgruppen kommen aus zeitlichen Gründen nicht mehr dazu, diesen Arbeitsschritt zu leisten. Die Empfehlungen für Berlin wurden im Rahmen der Auswertung wie die Ergebnisse der Arbeitsgruppen inhaltlich Oberthemen zugeordnet. Die Zu-

52 48 ordnung folgt der gleichen Systematik. Im Folgenden werden die zentralen Empfehlungen zusammenfassend skizziert. Alle Empfehlungen werden darüber hinaus in einer Übersicht geordnet nach Oberthemen und redaktionell vereinheitlicht aufgelistet, so dass diese Ergebnisse der Familienforen der Politik vollständig zur Verfügung stehen. Die meisten Empfehlungen (18 Karten) beziehen sich direkt auf Maßnahmen für Familien (familienfreundliche Infrastruktur). Darunter überwiegen Ideen, die sich auf die Angebotsstruktur beziehen, wie z.b. die bessere Verzahnung von Angeboten der Familienbildung und -beratung mit dem Kindertagesstättenund Schulbereich, die Regelfinanzierung von Familienzentren sowie die Erhöhung der Anstrengungen für eine bessere Struktur an Einrichtungen für Familien, in denen sie Beratung finden, ihre Freizeit verbringen können und mit deren Hilfe sie sich leichter Informationen beschaffen können. Zu den direkt auf Familien bezogenen Empfehlungen werden auch jene subsumiert, die sich für Familien eine bessere finanzielle Unterstützung wünschen sowie allgemeine Empfehlungen an die Politik, Familien- und Kinderfreundlichkeit mehr in den Fokus der Politik zu stellen. Bildung ist auf den Familienforen ein wichtiges Thema. Dies schlägt sich auch in den Empfehlungen für Berlin mit insgesamt 13 Karten zum Thema nieder. Die Qualität der Schulen spielt in den Empfehlungen eine maßgebliche Rolle. So empfehlen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a. eine Überprüfung der Konzepte und Angebote der Schulen, die wenig begehrt sind, um dort gezielte Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen. Auch wünschen sie sich allgemein mehr qualifiziertes Personal und im Speziellen z.b. mehr interkulturelle Kompetenz unter den Lehrkräften. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter werden als Erfordernis für alle Schulen und Schultypen erachtet. Die Familien und Fachkräfte wünschen sich insgesamt mehr Investitionen ins Bildungssystem, dabei kann auch über neue Finanzierungswege für Schulen nachgedacht werden. Zur Förderung der Familienfreundlichkeit in Berlin gehört nach Ansicht der Familien und Fachkräfte auch eine Erweiterung und Weiterentwicklung der Kinderbetreuungsangebote, wie die entsprechenden Empfehlungen zeigen. Sie zielen insbesondere auf eine größere Flexibilität und eine Unterstützung der Familien zu ungewöhnlichen Zeiten sowie während der Ferien, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Die Stadtquartiere im Hinblick auf Sozialraumorientierung, Partizipation und die Verkehrssituation weiter zu fördern und damit die Rahmenbedingungen für das Leben von Familien in den Bezirken zu verbessern, gehört ebenfalls zu dem Themenkomplex, der sich in den Empfehlungen für Berlin ausführlich niederschlägt. Den Familien und Fachkräften in den Familienforen ist die Feststellung wichtig, dass Armut bzw. das Armutsrisiko Faktoren sind, die die Gründung bzw. die Existenz einer Familie maßgeblich beeinflussen. Es verwundert insofern nicht, dass immerhin sieben Empfehlungen für Berlin sich diesem Komplex zuordnen lassen. Die Empfehlungen reichen von der weitreichenden Forderung, Hartz IV abschaffen bis zum sehr konkreten Anliegen, Schuldnerberatung in Berlin auszubauen. Auch andere Wege zur Förderung von sozial benachteiligten Familien und Kindern, wie kostenloses Schulessen, werden empfohlen.

53 49 Fragen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie die Unterstützung von Familien mit einem behinderten Kind ist nach Ansicht der Teilnehmenden der Familienforen ebenfalls ein Thema, dem sich die gesamtstädtische Politik annehmen sollte. Übersicht aller Empfehlungen für ein familienfreundliches Berlin Empfehlung Familienforum a) Familienfreundliche Infrastruktur Angebote und Einrichtungen für Familien Beratungsangebote für Eltern in Familienzentren und mit Anbindung an Kita und Schule erweitern. Bildungsgutschein zur Förderung elterlicher Erziehungskompetenzen (mit Bonus-Programm) vergeben. Auf dem Tempelhofgelände (Flughafen) ein (preiswertes) Familienfreizeitzentrum einrichten. Familien-Informations-Strukturen finanzieren. Mehr Kräfte für Freizeitzentrum einsetzen. Familienzentren finanzieren. Regeleinrichtungen mit Familienbildungs- und Beratungsangeboten zusammenbringen. Regelförderung für Angebote der Familienförderung/Jugendförderung. Schwimmbad nur für Frauen (unbegrenzte Zeiten) einrichten. Kostenfreien Zugang zu öffentlichen Toiletten für Familien/Kinder schaffen, z.b. an Spielplätzen. Label für Toilettenzugang einrichten (wie Notinsel ). Pankow Spandau Neukölln Pankow Neukölln Pankow Friedrichshain Marzahn Neukölln Steglitz Steglitz Familien- und Kinderfreundlichkeit Schwerpunkt der Politik auf Familienpolitik lenken. Prioritäten der Ausgaben auf Familienpolitik setzen. Berlin soll nicht ständig mit anderen Städten verglichen werden, weil es einzigartig ist. Ranking für Familienfreundlichkeit der Bezirke erstellen. Kampagne für Kinderfreundlichkeit starten. Neukölln Steglitz Friedrichshain Spandau Neukölln Familien direkt Geld darf nicht der Entscheidungsfaktor für oder gegen ein Kind/Familie sein. Deswegen soziale Einrichtungen, d.h. Familienprojekte, erweitern. Mehr Geld für Familien mit Kindern aufbringen. Friedrichshain Neukölln

54 50 Empfehlung Familienforum b) Familie und Beruf vereinbaren / Work-Life-Balance Betreuungsschlüssel verbessern (siehe Volksbegehren), auch kleinere Klassen in der Schule und im Hortbereich. Bessere Förderung von Betreuungsangeboten außerhalb der Öffnungszeiten von Kitas und Schulen. Kita-Vertragsverlängerung bis zur Einschulung umsetzen, um Betreuungslücke zu vermeiden. Flexible, kostengünstige Kinderbetreuung ausbauen, einschließlich existenzsichernder Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen. Kostenlose Betreuung für Kinder in Kita und Hort (auch Zugangsmöglichkeiten schaffen!). Änderung des Hortgesetzes: Betreuung bis zur 6. Klasse oder Ganztagsschule (Qualität). Rahmenbedingungen in Kitas verbessern. Friedrichshain Friedrichshain Pankow Pankow Marzahn Pankow Pankow 24 Stunden Kinderbetreuung ermöglichen. Neukölln Umfassende Kinderbetreuung ermöglichen. c) Bildung Neukölln Größeren finanziellen Schwerpunkt auf Bildungs- und Familienangebote setzen. Mehr ins Bildungssystem investieren; dabei aus Fehlern lernen. Mehr Geld für Bildung einsetzen. Neue Finanzierungsmodelle entwickeln. Einzugsgebiete für Schulen abschaffen und damit Wettbewerb unter Schulen fördern. Unterrichtsfächer: interkulturelle Kompetenz, wertefreier Sprachunterricht an Regelschulen ab Grundschule für alle, Friedenserziehung: Entsprechende Fortbildungen für Ideen durchführen. Bei weniger nachgefragten Schulen Konzeptüberprüfung, Personalführung, Austausch des Personals. Ausreichend qualifiziertes pädagogisches Personal für Bildungs- und Familienangebote in Einrichtungen einsetzen. Sozialarbeiter/-innen für alle Schulen und Schultypen einsetzen. Schulgebundene Sozialarbeit / Schulstationen an jeder Schule regelfinanziert einsetzen. Bildungsangebote für Erwachsene erweitern. Friedrichshain Neukölln Neukölln Pankow Friedrichshain Neukölln Friedrichshain Friedrichshain Marzahn Spandau Neukölln

55 51 Empfehlung Eltern mehr wirkliche Mitspracherechte in Schulentscheidungen einräumen. Einheitliche Rahmenbedingungen für Schulen/Kitas schaffen. Familienforum Friedrichshain Neukölln d) Familienfreundliche Regionen und Stadtquartiere Sozialraumorientierung Sozialraummanagement für alle Sozialräume (Bezirksregionen) einrichten. Budgets für Ressorts auflösen und Sozialraumbudgets einrichten. Quartiersmanagement o.ä. Einrichtung wiederbeleben. Musterraumprogramm für Schulen verbessern und übergreifende Räume schaffen. Pankow Pankow Friedrichshain Friedrichshain Partizipation Demokratische Grundprozesse (Partizipation/Gender) für Jung bis Alt stärken: Einbeziehung der Menschen in Diskussionsprozesse (Ausschüsse etc.). Mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit in Beteiligungsprozesse bringen und die Gesellschaft sensibilisieren. Qualifiziertes Netzwerk für Kommunikation und Beteiligung mit Akteuren wie öffentliche Träger, Eltern, Kitas, Freie Träger, Schule einrichten. Pankow Pankow Pankow Verkehr Verkehrssituation überdenken ADFC hat Federführung. Friedrichshain Jugendliche Mehr Jugenddiscos einrichten. Steglitz Aufwertung Neukölln Zukunft Tempelhof und Neukölln! Aufwertung des Stadtviertels durch Bildungszentren, Grünflächen, Arbeitsplätze (Schulen, Ausbildung, Uni). Neukölln e) Damit Familienarmut nicht zum Alltag gehört Angebote zur Schuldnerberatung ausbauen. Marzahn

56 52 Empfehlung Beschäftigungspolitische Maßnahmen durchführen, die den Selbstwert durch Aktivierung von Kreativitätsund Arbeitspotenzialen steigern helfen. Gesundes, kostenloses Schulessen für alle Kinder anbieten. Hartz IV abschaffen. Benachteiligte Kinder und Familien mehr fördern. Kommunale Wohnungen im Kiez preisgünstig sichern. Keine Diskriminierung von erwerbslosen Eltern zulassen. Familienforum Spandau Spandau Spandau Spandau Pankow Pankow f) Integration in Berlin Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Für Migranten Anreize schaffen, im staatlichen Sektor zu arbeiten. Gemeinsamen offiziellen interreligiösen Feiertag einrichten. Mehr Geld für Integration und Austausch einsetzen. Deutsch als verbindende und verpflichtende Sprache fördern. Neukölln Neukölln Neukölln Neukölln Familien mit behinderten Kindern Beide Eltern sollen die Möglichkeit haben, zu Hause zu bleiben, wenn ihre Kinder begrenzte Lebenszeit haben, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Hilfe aus einer Hand für Eltern mit behinderten Kindern anbieten. Unter Einbeziehung der Betroffenen prüfen, ob Verfahren für Eltern mit behinderten Kindern familienfreundlich sind. Pankow Pankow Pankow

57 53 5. Fazit und Empfehlungen des ies Hannover 5.1 Aussagekraft der Ergebnisse der Familienforen Im ersten Halbjahr 2009 hat das Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung Hannover (ies) im Auftrag des Berliner Beirats für Familienfragen sechs Familienforen in unterschiedlichen, für Berlin typischen" Bezirken durchgeführt. Die Familienforen hatten zum Ziel, die Sichtweisen von Familien und Fachkräften zur Familienfreundlichkeit ihres jeweiligen Quartiers zu erfahren sowie Ideen und Vorschläge für familienfreundliche Verbesserungen zu erhalten. Konnten diese Ziele erreicht werden und aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden? An den sechs Foren haben insgesamt ca. 140 Personen teilgenommen, und zwar sowohl Familien als auch Fachkräfte mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund, recht viele auch in einer Doppelrolle als Familienmitglied und Fachkraft. Wenngleich die Beteiligung an den Foren hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückblieb (die Zielzahl von 50 bis 60 Personen wurde nur bei einem Forum erreicht), so zeigt sich auch, dass es insgesamt gelungen ist, viele unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen und insgesamt äußerst zufriedenstellende und valide Ergebnisse zu erzielen. Angestrebt wurde, dass in den Familienforen unterschiedliche Lebenslagen besondere Berücksichtigung finden sollten. Mit Blick auf die Teilnehmenden und in Hinsicht auf die in den Foren behandelten Themen ist festzustellen, dass dies weitgehend gelungen ist. Hervorzuheben ist, dass sich einige sonst nur schwer erreichbare Gruppen beteiligt und ihre Sichtweisen eingebracht haben. Hierzu zählen neben Familien mit unterschiedlichem Migrationshintergrund auch Familien mit behinderten Kindern, (junge) Familien in prekären Beschäftigungssituationen sowie Familien, die von Transferleistungen leben. Zu den familialen Lebenslagen, die dagegen nicht explizit im Fokus standen, zählen u.a. die Situation von Alleinerziehenden, von Patchworkfamilien und von Familien, die ältere Angehörige versorgen und pflegen. Obwohl sowohl der Berliner Familienbeirat als auch das ies bei der Vorbereitung und in der Einführungsphase der Familienforen auf einen weiten Familienbegriff eingegangen sind, der auch die ältere Generation als zum familialen Netzwerk gehörig mit einschließt, haben die Anwesenden doch in erster Linie die Situation von Familien mit minderjährigen Kindern im eigenen Haushalt in den Blick genommen. Auch in Hinsicht auf die Teilnehmenden ist festzustellen, dass Vertreterinnen und Vertreter der älteren Generation nicht teilgenommen haben. Dieses deutet darauf hin, dass ein solcher generationsübergreifender Familienbegriff keineswegs selbstverständlich ist und die Ansprache älterer Familienangehöriger explizit forciert werden muss, wenn ihre Teilnahme an familienbezogenen Veranstaltungen gewünscht ist.

58 54 Insgesamt sind die Validität und die Relevanz 7 der Ergebnisse der Familienforen als hoch einzuschätzen. Für diese Einschätzung sprechen folgende Gründe: Die Familien und Fachkräfte haben das Thema Familienfreundlichkeit in Berlin selbst akzentuiert. Sie haben sich hierzu Gedanken gemacht, ihre Erfahrungen eingebracht und sich miteinander ausgetauscht; die Themenfindung fand im Rahmen einer konzentriert und sachlich geführten moderierten Diskussion mit breiter Beteiligung statt. Durch die offene Sammlung der Themen und die Einrichtung der Arbeitsgruppen entlang dieser gesammelten Themen ist es gelungen, einen guten Eindruck davon zu gewinnen, was aus der Sicht von Familien und Fachkräften im Hinblick auf Familienfreundlichkeit zu beachten ist. Es bestätigt sich, dass zur Familienfreundlichkeit im Bezirk sehr viele unterschiedliche Themenbereiche und Handlungsfelder gehören. Die Validität der Ergebnisse resultiert aus der methodischen Vorgehensweise: Die Diskussion der Themenfindung und die Bearbeitung der Themen in den Arbeitsgruppen fand als Diskussionsprozess statt, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre verschiedenen Perspektiven zusammengetragen und ein gemeinsames Bild der Situation entwickelt haben. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass Familien und Fachkräfte gemeinsam ein Thema erarbeitet haben: Familien sind Experten ihrer Lebenswelt; Fachkräfte kennen die Strukturen und institutionellen Rahmenbedingungen. In allen Ergebnispräsentationen aus den Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass die Arbeitsgruppenmitglieder das jeweilige Ergebnis in hohem Maße mittragen. Es ist durchgängig gelungen, eine gemeinsame Sichtweise zu entwickeln, und es wurden keine Widersprüche oder gegensätzlichen Positionen angezeigt. 5.2 Zur Methode der Familienforen Mit den Familienforen wurde ein für die Beteiligung von Familien innovatives Format gefunden, das sich in der Praxis bewährt hat. Zur methodischen Vorgehensweise und zum Erkenntnisgewinn der Familienforen ist resümierend festzuhalten: Die Familienforen haben sich bewährt, um Erkenntnisse zur Familienfreundlichkeit aus der Perspektive von Familien und Fachkräften vor dem Hintergrund der jeweiligen sozialräumlichen Gegebenheiten zu gewinnen. Als sinnvoll hat sich insbesondere die offene Struktur der Themenfindung erwiesen. Durch diese haben die Familien und Fachkräfte das Thema Familienfreundlichkeit auf ihren Sozialtraum bezogen akzentuiert. Die Erfassung von positiven und von negativen Aspekten der jeweiligen Themen in Bezug auf den konkreten Bezirk bzw. Sozialraum ergibt eine 7 Validität bedeutet Gültigkeit und Belastbarkeit der Ergebnisse der Foren; Relevanz meint hier, inwieweit die Aussagen die tatsächlichen Ansichten, Ideen usw. der Grundgesamtheit (hier: aller Familien im Sozialraum) widerspiegeln. Vereinfacht gesagt: Sind die Ergebnisse aussagekräftig und richtig?

59 55 differenzierte Bestandsaufnahme, die eine gute Basis für die Formulierung von Empfehlungen darstellt. Würde beispielsweise der Blick nur auf die negativen Aspekte gerichtet, blieben vorhandene Ressourcen und Potenziale der Sozialräume unbenannt und stünden für Optimierungsprozesse nicht zur Verfügung. Diese Einschätzung wurde auch von Teilnehmenden geäußert. Durch die methodische Anlage der Familienforen wurde die gewünschte Mitwirkung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreicht, so eine der Beobachtung des ies Hannover, das die Verantwortung für die Gesamtmoderation innehatte. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sind Produkte von intensiven und sachlich geführten Diskussionen mit hoher Beteiligung. Die methodische Anlage und die organisatorische Durchführung der Familienforen hat dazu beigetragen, dass die Diskussion zwischen Fachkräften und Familien sowie zwischen Personen unterschiedlicher kultureller Prägung trotz vorhandener Differenzen in den Werten, Haltungen und Interessen auf Augenhöhe stattgefunden hat. Familienforen leisten in dieser Form einen Beitrag zum besseren Verständnis verschiedener Sichtweisen und sind demokratiefördernd. Die Teilnehmenden haben vielfältige und zum Teil konkrete Hinweise zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit in ihrem Lebensumfeld und in ihrem Bezirk formuliert. Die bezirksübergreifende Auswertung ermöglicht es darüber hinaus, aus der Fülle der Details die zentralen inhaltlichen Handlungsschwerpunkte für das Politikfeld aus Sicht der Teilnehmenden herauszustellen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein wertschätzender Rahmen durch einen geeigneten Veranstaltungsort, angemessene Verpflegung sowie eine professionelle Gesamtleitung den Verlauf der Foren positiv unterstützt. Familienforen in der durchgeführten Form machen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Spaß und werden als persönlicher Gewinn erlebt. Die teilnehmenden Familien möchten an der Verbesserung der Familienfreundlichkeit für sich selbst und für Andere mitwirken. Sie schätzen die gleichberechtigte und offene Kommunikation, die sonst kaum möglich ist. Fachkräfte haben anschließend zurückgemeldet, dass sie diesen Austausch mit den Familien begrüßen und er ihre Arbeit unterstützt. Viele Teilnehmende hoben hervor, dass sie sich mehr Gelegenheiten für eine solche Art von Austausch wünschen, u.a. weil diese Form das Verstehen fördert, neue Kontakte ermöglicht sowie den Zusammenhalt und die Zuversicht für die Bewältigung von schwierigen Entwicklungen stärkt (Spandau). Die Teilnehmerzahl blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Dafür dürfte u.a. der Weg der Ansprache und Gewinnung von Teilnehmenden über Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Bezirken eine Rolle gespielt haben: Es zeigte sich, dass letztlich wenig Vorerfahrungen mit einer solchen beteiligungsorientierten Veranstaltungsform vorliegen, so dass das geplante Vorgehen für die Fachkräfte der Kooperationspartner im Vorfeld zu wenig vorstellbar und damit auch schwer vermittelbar war. Bei zukünftigen Familienforen sollte zudem geprüft werden, ob die Durchführung an einem Samstag o- der einem Werktag zu einer besseren Teilnahme führt. (Bis auf das erste, gut

60 56 besuchte Forum haben bei dieser Veranstaltungsreihe alle weiteren samstags stattgefunden.) 5.3 Inhaltliche Erkenntnisse Die Familienforen haben eine Fülle von detaillierten Erkenntnissen hervorgebracht. Inhaltlich veranschaulicht die Gesamtauswertung der Foren, welche Schwerpunkte die Familien und Fachkräfte beim Thema Familienfreundlichkeit in den Blick nehmen und welche Aspekte jeweils in Bezug auf die einzelnen Themen wichtig sind. Die Akzentuierung der Themen durch Familien und Fachkräfte zeigt, dass Familienfreundlichkeit nicht nur aus Sicht der Wissenschaft und der Fachpolitik ein breit angelegtes Politikfeld ist, sondern auch die Praktikerinnen bzw. Praktiker vor Ort sowie Familien viele Aspekte als wichtig für eine familienfreundliche Stadt erachten. Bei der Auseinandersetzung auf den Familienforen war es den Teilnehmenden wichtig, dass die vielfältigen wirtschaftlichen (z.b. Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigungsverhältnisse) und sozialen (z.b. fehlende familiale Netzwerke vor Ort) Rahmenbedingungen, die die Situation von Familien maßgeblich beeinflussen, benannt und aufgenommen werden. In diesen Abschnitten der Diskussion wurde die große Anspannung, unter der viele Familien stehen, sehr deutlich: Sie haben den Anspruch, den eigenen Kindern optimale Zukunftsperspektiven zu eröffnen, und erleben in der Realität, dass sie diesem Anspruch aufgrund eigenständig nicht beeinflussbarer Rahmenbedingungen kaum gerecht werden können. Auch Teilnehmende mit guter Ausbildung konstatieren, dass selbst gute Leistungen und hohe Anstrengungen nicht automatisch zu einer materiell sicheren Existenz, die wesentliche Grundlage für eine Familie ist, führen. Die Sicherung der materiellen Grundlagen bedeutet für die Familien eine große Kraftanstrengung und macht familienfreundliche Rahmenbedingungen in den Bezirken und der Stadt umso notwendiger. In der Stadt Berlin sehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trotz dieser dargestellten Problemlage gute Lebensbedingungen für sich als Familie. Die Ausführungen auf allen Foren belegen, dass die Familien (und Fachkräfte) in allen Bezirken jeweils spezifische Qualitäten und Vorzüge sehen, die das Leben günstig beeinflussen. So sind beispielsweise die vorhandenen Frei- und Grünflächen ein großer Gewinn, bieten aber auch teilweise noch ungenutzte Potenziale. In den Foren haben sich einige Themen herauskristallisiert, die für die Bewertung und die Weiterentwicklung von Familienfreundlichkeit besondere Beachtung verdienen. Das besondere Gewicht eines Themas wird unter anderem an der Anzahl an Karten bewertet, denn die Ausführungen bei den Zusammenfassungen im Plenum haben in der Regel bestätigt, dass Themen mit vielen Karten auch ausführlicher diskutiert worden sind als solche mit wenigen Karten. Die Schaffung und Pflege einer familienfreundlichen Infrastruktur, die u.a. ein angemessenes Angebot an Freizeitmöglichkeiten für Familien sowie Beratungsangebote umfasst, ist den Ergebnissen der Foren folgend zentral. Hervorgehoben wird in allen Foren, dass es bereits vielfältige Angebote gibt. Im Mittelpunkt der Kritik steht insbesondere die Qualität der Angebote. So wird u.a. die personelle Fluktuation in vielen Einrichtungen und der Einsatz von wenig qualifizierten Kräften in anspruchsvollen Tätig-

61 57 keiten als problematisch beschrieben. Ein weiterer Punkt, der zu überdenken ist, gilt der Ausrichtung von Angeboten. So wird das Fehlen spezifischer Angebote betont, wobei sich diese zwischen den Bezirken unterschiedlich darstellen können. Defizite können sowohl in Angeboten für Frauen als auch für Männer sowie analog für Mädchen und Jungen liegen. Hier ist eine Bestandsaufnahme auf bezirklicher Ebene angezeigt, um ggf. Lücken schließen zu können. Die Stadtquartiere haben wie bereits erwähnt ihre spezifischen Qualitäten. Positiv hervorgehoben werden beispielsweise die guten (und in einigen Bezirken auch preiswerten) Wohnmöglichkeiten, das gute Wohnumfeld mit guter Versorgungsstruktur, eine gute Verkehrsanbindung und gute Spielmöglichkeiten und -plätze für Kinder. Bedeutend für die Bewertung eines Quartiers sind aber auch die Sauberkeit im öffentlichen Raum, eine hohe Verkehrssicherheit für Kinder, Fußgänger und Radfahrer sowie das Vorhandensein von familienfreundlichen Treffpunkten, worunter Treffpunkte im öffentlichen Raum, in Einrichtungen sowie in der Gastronomie fallen. In diesen Bereichen gibt es in den Bezirken zumeist Entwicklungsbedarf. Die Ergebnisse der Foren belegen, dass Familien nicht nur auf Angebote für sie warten, sondern vielfach auch gerne selbst aktiv werden möchten. Die Familien suchen Treffpunkte und Plattformen, die Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten ermöglichen und die Entwicklung (generationenübergreifender) sozialer Netzwerke ermöglichen. In Bezug auf den öffentlichen Raum sind in Abhängigkeit der vorhandenen räumlichen Potenziale unterschiedliche Nutzungskonzepte angezeigt. In der bezirklichen Familienpolitik ist zu überdenken, wie der richtige Mix professioneller Angebote und geeigneter Rahmenbedingungen für die Eigeninitiative und freiwillige Betätigung (weiter) entwickelt werden kann. Bei der Bildung spielen in den Familienforen Fragen der Qualität eine herausragende Rolle. Die Quantität an Angeboten wird insgesamt als ausreichend bewertet und geschätzt. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Qualität bzw. der fachlichen Weiterentwicklung der Bildungsinstitutionen. So wird in allen Bezirken das Vorhandensein von sehr guten Kindertagesstätten und Schulen konstatiert, die sich beispielsweise in einem Prozess der Öffnung befinden und gute Bildung anbieten. Gleichzeitig kennen die Teilnehmenden der Foren auch Kitas und Schulen, die den Ansprüchen an eine optimale Förderung der Kinder nicht gerecht werden. Die Eltern machen sich Sorgen um die Zukunftschancen ihrer Kinder. Sie bemängeln, dass ein Teil der Kitas und Schulen ihrem Bildungsauftrag nicht ausreichend qualifiziert nachgeht. Diese Kritik ist besonders in sozial benachteiligten und belasteten Bezirken groß. In diesem Kontext wünschen sich die Teilnehmenden eine Qualifizierung der Institutionen (z.b. auch im Bereich interkulturelle Kompetenz, Sprachförderung) und Strategien, um Veränderungsprozesse an diesen Kindertagesstätten und Schulen zu initiieren. Bei der Darstellung und Bewertung der bildungsbezogenen Infrastruktur werden auch Angebote der Familienbildung und Sprachkurse für Erwachsene thematisiert. Die Teilnehmenden der Foren erkennen die bisherigen Leistungen in diesen Bereichen an, wünschen sich zugleich mehr kreative I- deen, um noch mehr Familien zu erreichen.

62 58 Bereits die Themensammlung zum Start der Familienforen hat deutlich gemacht, dass viele Angebote eventuell vorhanden, aber nicht bekannt sind. Von einzelnen guten Beispielen gelungener Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (z.b. durch Behörden im Bereich Gesundheit) abgesehen, überwiegt bei diesem Thema die Kritik. Eltern fällt es schwer, sich einen Überblick über Freizeit- und Beratungsangebote zu verschaffen; vielfach wird beklagt, dass auch das moderne Medium Internet keine besseren Zugangsmöglichkeiten zu Informationen innerhalb des Bezirks eröffnet, hier werden Chancen nicht genutzt. Auf der Basis einer systematischen Bestandsaufnahme und den Transfer von good practice könnte ein Einstieg in eine verbesserte Informationsarbeit gefunden werden. Behörden betreffend wird auf den Foren darüber hinaus kritisiert, dass der Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern bei der Suche nach Informationen oder bei der Antragstellung unfreundlich ist oder es an einer kompetenten Bearbeitung des Anliegens mangelt. In diesem Handlungsfeld gibt es Kommunikationsbedarf, wie auf einigen Familienforen in den Abschlussrunden konstatiert wird, z.b. indem ein Familienforum zu diesem Thema durchgeführt wird. Armut bzw. das Risiko, von Armut betroffen zu sein, hat sich als Thema durch alle Foren gezogen. Die zunehmende soziale Entmischung in den Bezirken wird als Problem mit weitreichenden Folgen begriffen. Als besonders problematisch erachten die Teilnehmenden der Foren, dass in den sozial benachteiligten Quartieren die Bildungs- und Ausbildungschancen von Kindern geringer sind (siehe auch Bildung) und zumindest den Eindrücken der Fachkräfte nach Gewalt in Familien zunimmt. In Bezug auf dieses Thema fällt auf, dass in den Foren kaum gute Beispiele für Angebote, Projekte und Strukturen, die Familien in Armutslagen Unterstützung bieten, genannt werden. Im Gegenteil, die Fachkräfte wünschen sich beispielsweise kreative Ideen, um Familien besser zu erreichen als bisher. Stellt man die Ergebnisse der einzelnen Foren nebeneinander, so zeigen sich sowohl Überschneidungen als auch bezirksspezifische Besonderheiten. In Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung der Foren überwog insgesamt die grundsätzliche Ähnlichkeit der gewählten Themen: Bildung oder Wohnumfeld etwa wurden durchgängig angesprochen. Die oben dargestellten Ergebnisse fokussieren auf die übergreifenden Ergebnisse. Innerhalb der Themen ergeben sich aber zum Teil auch unterschiedliche Akzentuierungen zwischen den Bezirken, insbesondere bei den Themen Bildung sowie Armut. Diese Unterschiede stehen in einem Zusammenhang mit dem Bezirkstyp. Bei manchen Themen, die nur auf einzelnen Foren angesprochen wurden, ist dies vor dem Hintergrund von einzelnen Teilnehmenden zu sehen. So haben nur in Spandau und Pankow Eltern von Kindern mit Behinderung teilgenommen und ihre Erfahrungen berichtet. Diese dürften aber im Wesentlichen wohl nicht bezirksspezifisch sein, vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass Eltern in vergleichbarer Situation in anderen Bezirken auch von ähnlichen Erfahrungen berichten würden.

63 59 Vergleicht man vor diesem Hintergrund die Ergebnisse der einzelnen Foren miteinander, ergeben sich schlaglichtartig folgende Besonderheiten: 8 In Neukölln wird besonders intensiv über die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen diskutiert. Angesichts des in diesem Bezirks sehr hohen Anteils von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund werden Kompetenz und Engagement der Schule besonders für die Integration und die Eröffnung von Zukunftschancen gefordert: Positive Ansätze werden geschätzt (z.b. Schulstationen), aber es werden zugleich viele Mängel benannt (z.b. schlechte Ausstattung, Unterrichtsausfall, fehlende interkulturelle Kompetenzen von Lehrkräften). Auch für die Kinderbetreuung und die Freizeitangebote wird eine höhere Qualität eingefordert. Dass es viele Kinder und Jugendliche gibt, wird geschätzt; die Vielfalt der Kulturen wird als Bereicherung erlebt. Armut ist ein existentes und öffentliches Problem von Familien. Auch in Neukölln werden mehr Elternmitwirkung und Ehrenamt sowie mehr Väterbildung gewünscht moderne" familienpolitische Themen, die in Bezirken mit höherem Sozialindex wie etwa Pankow oder Friedrichshain zwar intensiver diskutiert werden, die aber wie sich zeigt auch in Neukölln wichtige Handlungsfelder sind. In Marzahn werden u.a. die preiswerte Wohnsituation und eine gute ÖPNV-Anbindung gelobt; die BVG-Preise allerdings werden als für manche Familien zu hoch empfunden. Armut ist auch hier ein offenes Thema. Thematisiert wird die z.t. schwierige Erreichbarkeit und Aktivierung von Familien (was sich möglicherweise auch an der Teilnehmerschaft dieses Forums zeigt, denn es sind fast ausschließlich Fachkräfte und kaum Familien gekommen). Empowerment ist ein wichtiges Thema. Nicht nur die Ansprache, auch der Austausch von Familien untereinander sollte verbessert werden. Als Zeichen dafür kann auch gesehen werden, dass bedauert wird, dass es im Bezirk keine Café-Kultur" gibt und dass die Einrichtung eines Kiez-Cafés vorgeschlagen wird. Als bezirksspezifische Besonderheit wird die Abwanderung von Ärzten mit Sorge betrachtet. In Steglitz, dem Bezirk mit dem höchsten Sozialindex und einem hohen Statusindex, wird die hohe Lebensqualität wahrgenommen und geschätzt. Insgesamt bestehen hier gute Rahmenbedingungen für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Die öffentliche Infrastruktur ist sehr gut. Es gibt eine vielfältige Beteiligungskultur (Runde Tische, Stadtteilkonferenzen, Kinder- und Jugendforum), Stadtteilzentren und Nachbarschaftszentren. Gleichwohl wird die Verbesserung des Kontakts zwischen Verwaltung und Bürgern für notwendig erachtet. Teilweise wird es als schwierig empfunden, an Informationen über bestehende Angebote zu gelangen; auch hier werden Verbesserungen gewünscht. Für Jugendliche Steglitz hat einen überdurchschnittlichen Anteil an Kindern im Schulalter fehlen z.t. Angebote. Armut ist in Steglitz, so wird festgestellt, ein Tabuthema. Die Frage des Zusammenlebens der Generationen wird gestreift: Vorgeschlagen wird die Förderung des Generationendialogs, was vor dem Hintergrund ei- 8 An dieser Stelle kann und soll nur ein vergleichender grober Überblick gegeben werden. Zur Vertiefung sei auf die vorliegenden differenzierten Dokumentationen der einzelnen Foren verwiesen.

64 60 nes überdurchschnittlichen Anteils von älteren Menschen im Bezirk eine wesentliche Zukunftsaufgabe darstellen kann. Friedrichshain ist ein Bezirk, der schnell gewachsen ist und in dem heute viele junge Familien mit Kindern im Vorschulalter leben. Das Bildungsniveau ist vergleichsweise hoch, die materielle Absicherung gering. Hier wird über z.t. in Eigeninitiative entstandene Familien- und Elterncafés berichtet. Generell hat bürgerschaftliches Engagement eine sehr hohe Bedeutung. Es werden aber auch noch weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen gewünscht, damit sich soziale Netzwerke entwickeln und stärken können. Das Bildungs- und Betreuungsangebot wird als gut und vielseitig bezeichnet; Probleme werden eher darin gesehen, dass angesagte Schulen überlaufen sind oder die Kinderbetreuung in Randzeiten (früh/spät) nicht sichergestellt ist. Angebote werden für besondere Gruppen oder Lebenssituationen gefordert, z.b. für Väter und für Menschen in Trennungssituationen. Die Anforderungen an Bildungseinrichtungen sind hoch, was sich etwa in der Forderung nach besserer Qualifizierung des pädagogischen Personals niederschlägt. Familien wollen weitreichende Mitsprache, etwa in der Schule (verstärkte Elternmitsprache), aber auch politisch und bei der Gestaltung des Bezirks (indem die Durchführung regelmäßiger Familienforen als wichtig erachtet wird). Spandau hat sich in den letzten zehn Jahren stark verändert. Der Bezirk hat einen unterdurchschnittlichen Sozial- und einen niedrigen Statusindex; das Forum fand zudem in einer Schule statt, die in einem sozialen Brennpunkt" liegt. Hier werden aber positive Erfahrungen aus der Ansprache und Aktivierung von Eltern berichtet eine Aufgabe, die natürlich auch weiterhin und gewissermaßen bei jeder Elterngeneration aufs Neue erfolgreich gemeistert werden muss. Präventive und aufsuchende Angebote werden im Bezirk teilweise sehr gut angenommen, Eltern werden nach Möglichkeit einbezogen. Gleichwohl suchen die Fachkräfte und die engagierten Familien nach kreativen Ideen für die Elternansprache und aktivierung, zumal die Erreichbarkeit der Eltern mit dem Alter der Kinder abnimmt. Auch bleibt festzustellen, dass sich nicht alle Schulen in gleicher Weise weiterentwickelt und geöffnet haben. Angesichts von Arbeitslosigkeit wird intensiv über Erfahrungen mit und Angebote von Jobcentern und (Bürger)Ämtern diskutiert. Auch in Spandau werden die Verbesserung des Zugangs zu Informationen sowie Partizipation (regelmäßige Familienforen unter Einbeziehung von Stadträten) gewünscht. Pankow ist ein Bezirk, dessen Status- und Sozialindex etwas höher liegen als jene von Friedrichshain. Auch hier hat bürgerschaftliches Engagement einen sehr hohen Stellenwert; dies zeigt sich u.a. an dem aktiven Lokalen Bündnis für Familie, das die Durchführung des Forums unterstützt hat. Die bestehenden Partizipationsmöglichkeiten werden geschätzt und es werden Vorschläge zur Weiterentwicklung gemacht (z.b. Netzwerkbildung). Es gibt viele Treffpunkte und offene Cafés, Pankow wird als offenes Wohnzimmer bezeichnet. Im Bezirk leben überdurchschnittlich viele junge Familien und Kinder im Vorschulalter; die soziale Infrastruktur ist dafür aber anscheinend teilweise nicht ausreichend mitgewachsen. Unklar ist die Zukunftsperspektive: Ziehen Eltern später weg oder bleiben sie mit der

65 61 Folge, dass eine Welle von Jugendlichen auf den Bezirk zukommt, für die dann wieder Infrastruktur fehlen wird? Geschätzt wird auch in Pankow die kulturelle Vielfalt, was hier aber anders als etwa in Neukölln v.a. unterschiedliche politische Kulturen und Subkulturen meint. 5.4 Empfehlungen für Berlin Bei den in den Foren formulierten Empfehlungen für Berlin fällt auf, dass Familien und Fachkräfte in erster Linie die Förderung von familienfreundlichen Strukturen und Rahmenbedingungen erwarten. Forderungen nach direkter finanzieller Förderung oder Entlastung finden sich hingegen kaum in der Liste der Empfehlungen. Ein wichtiges Anliegen sind Rahmenbedingungen, die helfen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Das Schließen von Betreuungslücken, beispielsweise für Menschen mit ungünstigen Arbeitszeiten sowie in den Ferien, sind Herausforderungen für Politik und Träger. Für das Bildungssystem sind neben größeren finanziellen Anstrengungen auch konzeptionelle Weiterentwicklungen gewünscht, um Bildungschancen zu verbessern. Ein besonderes Gewicht haben Entwicklungsaufgaben auf der Ebene der Stadtquartiere aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Gewünscht wird eine noch stärkere Sozialraumorientierung der Politik und eine Förderung der lokalen Ebene, auch mit ihren Ressourcen an Partizipation. Verkürzt lassen sich die Empfehlungen zur Förderung von Familienfreundlichkeit in Berlin (auf gesamtstädtischer Ebene) auf folgende Punkte zusammenfassen: Familienfreundlichkeit als politische Querschnittsaufgabe stärken; Förderung der Qualität des Bildungssystems (Kitas und Schulen; insbesondere interkulturelle Kompetenz); Bessere Verzahnung der Bildungs-, Beratungs- und Informationssysteme; Verbesserung des Informationszugangs auf bezirklicher Ebene; Flexibilisierung von Betreuungszeiten für Kinder (Ferien, ungewöhnliche Tageszeiten); Sozialraumorientierung (z.b. auch familienfreundliche Stadt- und Verkehrsplanung auf bezirklicher Ebene); Förderung der Mitwirkungsmöglichkeiten für Familien; Entwicklung und Umsetzung von gezielten Ansätzen für Familien in Armutslagen; Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten, beispielsweise durch Strategien interkultureller Öffnung von Ämtern und Behörden; Berücksichtigung der besonderen Lebenslagen von Familien mit behinderten Kindern, z.b. durch qualitativ bessere Informationssysteme und Beratungsstellen.

66 Abschließende Empfehlungen des ies Das Ziel der Familienforen lag darin, in Vorbereitung auf den Berliner Familienbericht im Dialog mit Familien und Fachkräften Hinweise zur Familienfreundlichkeit in den Berliner Quartieren zu gewinnen. Die Ergebnisse der Foren sollen somit in angemessener Weise Eingang in den Familienbericht finden. Mit der Vorlage des Familienberichts werden die Ergebnisse aus den Bezirken auch Eingang in den politischen Raum finden. Darüber hinaus sollten die Ergebnisse in Berlin bereits vorab vor- und zur Diskussion gestellt werden, z.b. in relevanten politischen Gremien. Dies ist sinnvoll und notwendig, weil die Beratung, Initiierung und Umsetzung von Vorschlägen Zeit braucht; dies belegen langjährige Erfahrungen aus der örtlichen und regionalen Familienpolitik. Eine Herausforderung besteht insbesondere darin, Familienfreundlichkeit als Querschnittsthema besser zu verankern. Die Foren zeigen deutlich, dass Familien auf günstige Rahmenbedingungen angewiesen sind, und zwar in vielen Bereichen gleichermaßen. Für diese sind aber unterschiedliche Akteure zuständig. Zudem zeigen Erfahrungen der kommunalen Familienpolitik, dass in vielen Politikfeldern die Rahmenbedingungen für das Leben von Familien mitgestaltet werden, ohne dass diese explizit im Blick sind. So werden beispielsweise in der Stadtentwicklung und -planung die Belange von Jugendlichen und Familien im Hinblick auf den öffentlichen Raum vielerorts zu wenig berücksichtigt; eine Kommunikation und Abstimmung etwa mit dem Sozialbereich sowie die tatsächliche Einbeziehung von Familien findet noch zu wenig statt. Notwendig ist die Verankerung von Familienfreundlichkeit als Querschnittsthema, damit die vielfältigen Anforderungen, Wünsche und Ressourcen von Familien in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Akteure (Verwaltung, Politik, Freie Träger usw.) besser berücksichtigt werden. Dies ist eine Hauptaufgabe der kommunalen Familienpolitik, die aber nur unter großen Anstrengungen umzusetzen ist. Angesichts der Ergebnisse aus den Foren sollte die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit als besonderes Thema gesehen werden. Es wurde deutlich, dass oftmals vieles an Angeboten und Strukturen bereits vorhanden ist, dies aber vielen Familien und selbst vielen Fachkräften nicht zugänglich oder bekannt ist. Sinnvoll sind eine gezielte Recherche der bisherigen Strukturen und eine Zusammenstellung der Angebote (kleinräumig differenziert). Bereits kurzfristig kann der Zugang zu Informationen aber auch schon dadurch verbessert werden, dass bestehende, an unterschiedlichen Stellen auffindbare Informationen gebündelt und bekannt gemacht werden, z.b. unter Nutzung des Internets oder durch Familienbüros, die an stark frequentierten Orten eingerichtet werden und in denen Familien wegweisende Überblicksinformationen erhalten, an stark frequentierten Orten eingerichtet werden. Die Forumsteilnehmerinnen und -teilnehmer haben zu diesem Thema viele weitergehende Vorschläge gemacht. Mit einer solchen Verbesserung der (Angebots-)Transparenz könnte bereits kurzfristig begonnen werden und es lassen sich schnell deutliche Verbesserungen erzielen die anschließend auch als Erfolg vermittelt werden können.

67 63 Auch kann bereits zum jetzigen Zeitpunkt darüber nachgedacht werden, ob und wie die Berliner Bezirke bei der Etablierung und Weiterentwicklung von Familienforen als Beteiligungsform unterstützt werden könnten. Die Erfahrungen aus den bisherigen Foren zeigen, dass dadurch die Entwicklung lokaler Demokratie unterstützt werden kann. In Ergänzung zu den Familienforen in ihrer jetzigen Form wäre zu überlegen, ob im Anschluss an die Bestandsaufnahme und die Entwicklung von Ideen und Vorschlägen, also die bisherigen Arbeitsphasen, Projekte und Angebote in Eigenverantwortung bzw. in Kooperation von Fachkräften und Familien gedanklich weiterentwickelt und konkretisiert werden sollten. Familienforen könnten auch zu speziellen Themenschwerpunkten durchgeführt werden, z.b. zur Kommunikation zwischen Bürgerinnen/Bürgern und Behörden oder zur Situation von Familien in besonderen Lebenslagen (z.b. Pflege, Behinderung). Eine solche Einbeziehung von bürgerschaftlichem Engagement ist auch und gerade in Zeiten leerer öffentlicher Kassen zu prüfen; allerdings an bestimmte Rahmenbedingungen gebunden (z.b.: die Beteiligung muss transparent sein, die Familien müssen wirklich mitentscheiden können, das Forum wird professionell vorbereitet und moderiert). Die einzelnen Familienforen wurden jeweils dokumentiert und die Dokumentationen wurden den Bezirken zur Verfügung gestellt. Damit besteht hier die Möglichkeit, die Ergebnisse in den zuständigen Ausschüssen und im politischen Raum zu diskutieren. Dies sollte als Chance begriffen und genutzt werden. Die hohe Qualität der Ergebnisse lässt erwarten, dass dadurch konstruktive Beiträge zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit erreicht werden können. Immerhin und auch das ist durch die Familienforen deutlich geworden sind positive Aspekte in puncto Familienfreundlichkeit in jedem Quartier vorhanden, Aspekte, die von den Familien und den Fachkräften erkannt und geschätzt werden (wenn auch nicht immer auf den ersten Blick). Diese Stärken können im Hinblick auf die Familien, die dort leben, genutzt werden. Hierzu bieten sich in jedem Bezirk Anknüpfungspunkte.

68 64 Anhang Einladungsflyer Fragebogen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Familienforen

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