Fachkräftemangel zwischen Mythos und Realität
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- Kornelius Beck
- vor 5 Jahren
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1 Fachkräftemangel zwischen Mythos und Realität Was kann regionale Wirtschaftsförderung zur Fachkräftesicherung beitragen? Evangelische Akademie Loccum, 6. November 2012 Dr. Ulrich Walwei
2 Ausgangspunkt Zuletzt stark verbesserter Arbeitsmarkttrend Rekrutierungsprobleme von Unternehmen nehmen zu Was könnte dahinter stehen? Mangel? Könnten sich die Probleme zukünftig noch weiter verschärfen? 2
3 Gliederung Fachkräftebedarf: Hinweise auf Engpässe? Rekrutierungsprobleme: Mögliche Ursachen? Demografie und Arbeitsmarkt: Nachhaltiger Mangel programmiert? Fazit 3
4 Gliederung Fachkräftebedarf: Hinweise auf Engpässe? Rekrutierungsprobleme: Mögliche Ursachen? Demografie und Arbeitsmarkt: Nachhaltiger Mangel programmiert? Fazit 4
5 Arbeitslose in Tsd. und in Prozent der Erwerbspersonen, ,6 9, , ,5 10, ,7 10,8 9, , , , ,1 6,8 6, * 2013* 0 Zahl der Arbeitslosen in Tsd. (jeweils Jahresdurchschnitt) *IAB-Prognose: mittlere Variante Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Berechnungen des IAB Arbeitslosenquote in % aller zivilen Erwerbspersonen 5
6 11 Relation von Arbeitslosen zu sofort zu besetzenden Stellen, 2000 bis ,3 Relation von Arbeitslosen und Vakanzen 8 8, ,0 6,9 6, ,8 5,1 4,9 4,9 4,5 4,2 3, Quelle: IAB Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots, Statistik der BA, Destatis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. 6
7 Arbeitslosenquoten a im Verhältnis zu Vakanzraten b nach Bundesländern, im 4. Quartal 2011 Verhältnis Arbeitslosenquote zu Vakanzrate 2,0 3,0 4,0 IV ,0 6,0 20,0 a Arbeitslosenquote= Arbeitslose / zivile Erwerbspersonen * 100 b Vakanzrate = sofort zu besetzende offene Stellen / zivile Erwerbspersonen * 100 Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 2011, Statistik der BA. 7
8 Verhältnis zwischen Zahl der Arbeitslosen und Zahl der offenen Stellen in ausgewählten Berufen, 4. Quartal 2011 Bürofachkräfte 4,91 Lager- und Transportarbeiter/innen 4,24 Alle Berufe 3,22 Berufskraftfahrer/innen 1,96 Gesundheitsfachberufe 1,60 Versicherungsfachleute 1,13 Sonstige Ingenieur/e/innen Elektriker/innen, Elektroinstallateur/e/innen Maschinenbauingenieur/e/innen 0,33 0,51 0,30 Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots IV.2011, Bundesagentur für Arbeit, Data Warehouse
9 Betriebliche Aktivitätshemmnisse , - in Prozent Auftragsmangel Arbeitskräftemangel Achtung: Zeitreihenbruch im Jahr 2000 aufgrund modifizierter Hochrechnung ab 2000 Quelle: IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots
10 Betriebliche Aktivitätshemmnisse aufgrund von Arbeitskräfteengpässen nach Regionen, jeweils viertes Quartal 2000 und in Prozent - Aktivitätshemmnisse Arbeitskräfte Anteile in Prozent, IV ,0 8,0 10,0 12,0 14,0 20,0 Aktivitätshemmnisse Arbeitskräfte Angaben in Prozent, IV ,0 8,0 10,0 12,0 14,0 20,0 Quelle: IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 2000 und
11 Gliederung Fachkräftebedarf: Hinweise auf Engpässe? Rekrutierungsprobleme: Mögliche Ursachen? Demografie und Arbeitsmarkt: Nachhaltiger Mangel programmiert? Fazit 11
12 Was kennzeichnet Fachkräftemangel? Es fehlt an Arbeitskräften mit passender Qualifikation und an betriebsexternen und -internen Arbeitskräften, die hinreichend qualifizierbar sind. Zudem sind die betrieblichen Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität des betreffenden Tätigkeitsfelds aus Wettbewerbsgründen ausgeschöpft. Diskutieren wir echten Mangel oder erste Hinweise auf einen stärkeren Wettbewerb um Arbeitskräfte? 12
13 Anteil schwer zu besetzender Stellen an allen sofort zu besetzenden Stellen, bis 2011, jeweils 4. Quartal, in Prozent Anmerkung: sind nicht oder nur sehr eingeschränkt vergleichbar, da ab 2010 nur noch die Stellen am 1. Arbeitsmarkt erfasst werden. In den Vorjahren flossen die geförderten Stellen in die Zahl der sofort zu besetzenden Stellen mit ein. Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 13
14 40 Stellenbesetzungsschwierigkeiten als Anteil an allen Neueinstellungen nach formalem Qualifikationsniveau, bis 2011, jeweils 4. Quartal, in Prozent - 30 Ohne Berufsabschluss / ungelernt Mit Berufsabschluss 20 Mit (Fach-)Hochschulabschluss Gesamt Anmerkung: sind nicht oder nur sehr eingeschränkt vergleichbar, da ab 2010 nur noch die Stellen am 1. Arbeitsmarkt erfasst werden. In den Vorjahren flossen die geförderten Stellen in die Zahl der sofort zu besetzenden Stellen mit ein. Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 14
15 Gründe für Besetzungsschwierigkeiten, insgesamt bis 2011, in Prozent Unzureichende berufliche Qualifikation der Bewerber Mangelnde Bereitschaft, die angebotene Entlohnung zu akzeptieren Mangelnde Bereitschaft, die allgemeinen Arbeitsbedingungen zu akzeptieren 20 Zu wenige Bewerber / zu geringe Auswahl*** *** im Jahr 2009 Änderung der Fragestellung in zu wenige Bewerber Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 15
16 Gründe für Besetzungsschwierigkeiten, mit Fach- oder Hochschulabschluss bis 2011, in Prozent Unzureichende berufliche Qualifikation der Bewerber Mangelnde Bereitschaft, die angebotene Entlohnung zu akzeptieren Mangelnde Bereitschaft, die allgemeinen Arbeitsbedingungen zu akzeptieren ** Zu wenige Bewerber / zu geringe Auswahl*** ** 2005, 2008 und 2009 zu geringe Fallzahl *** im Jahr 2009 Änderung der Fragestellung in zu wenige Bewerber Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 16
17 80 Gründe für Besetzungsschwierigkeiten, mit Berufsabschluss bis 2011, in Prozent Unzureichende berufliche Qualifikation der Bewerber Mangelnde Bereitschaft, die angebotene Entlohnung zu akzeptieren Mangelnde Bereitschaft, die allgemeinen Arbeitsbedingungen zu akzeptieren Zu wenige Bewerber / zu geringe Auswahl*** *** im Jahr 2009 Änderung der Fragestellung in zu wenige Bewerber Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 17
18 80 Gründe für Besetzungsschwierigkeiten, ohne Berufsabschluss/ungelernt bis 2011, in Prozent Unzureichende berufliche Qualifikation der Bewerber Mangelnde Bereitschaft, die angebotene Entlohnung zu akzeptieren Mangelnde Bereitschaft, die allgemeinen Arbeitsbedingungen zu akzeptieren Zu wenige Bewerber / zu geringe Auswahl*** *** im Jahr 2009 Änderung der Fragestellung in zu wenige Bewerber Quelle: IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots 18
19 Gliederung Fachkräftebedarf: Hinweise auf Engpässe? Rekrutierungsprobleme: Mögliche Ursachen? Demografie und Arbeitsmarkt: Nachhaltiger Mangel programmiert? Fazit 19
20 Demographischer Wandel: wichtige Trends Zahl der Geburten je Frau konstant bei 1,3 bis 1,4 Lebenserwartung steigt linear an künftige Nettozuwanderung offen Bevölkerung und verfügbare Arbeitskräfte nehmen ab Weniger Junge, mehr Ältere 20
21 21
22 22
23 Demografie und Arbeitskräftebedarf Ein rückläufiges Arbeitskräfteangebot nimmt Druck vom Arbeitsmarkt Eine solche Situation muss aber künftig nicht unbedingt nachhaltigen Mangel hervorrufen, weil sich das Wirtschaftswachstum abschwächen kann (schrumpfende gesamtwirtschaftliche Nachfrage, rückläufiger Kapitalstock) Marktreaktionen zu erwarten sind (Mobilität von Betrieben und Beschäftigten, Arbeitsproduktivität, Arbeitsbedingungen, Löhne) 23
24 Gliederung Fachkräftebedarf: Hinweise auf Engpässe? Rekrutierungsprobleme: Mögliche Ursachen? Demografie und Arbeitsmarkt: Nachhaltiger Mangel programmiert? Fazit 24
25 Fachkräftemangel: Mythos oder Realität? Durch günstigen Arbeitsmarkttrend wächst Anspannung am Arbeitsmarkt Gestiegener Wettbewerb um junge und qualifizierte Arbeitskräfte Arbeitgeberattraktivität und Qualität der Beschäftigung bedingen sich Demografischer Wandel sorgt nicht allein für Mangel Erfolgreiche Umsetzung von Strategien zur Fachkräftesicherung stärken wirtschaftliche Dynamik 25
26 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Ulrich Walwei Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit Regensburger Str Nürnberg
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