Betriebspanel Berlin 2013 Ergebnisse der achtzehnten Welle

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1 Ergebnisse der achtzehnten Welle

2 Ergebnisse der achtzehnten Welle Studie im Auftrag der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Finanziert durch das IAB (Basisstichprobe) und aus Mitteln des Landes Berlin (Aufstockungsstichprobe) Erarbeitet in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit Auswertung: Datenerhebung: SÖSTRA Sozialökonomische Strukturanalysen GmbH Berlin TNS Infratest Sozialforschung/TNS Infratest Berlin, September 2014

3 Vorwort Der Abbau von Arbeitslosigkeit ist und bleibt eine der größten politischen Herausforderungen. Um gezielte und wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Situation auf dem Berliner Arbeitsmarkt zu initiieren, brauchen wir differenzierte Aussagen der Berliner Betriebe. Sie geben uns wertvolle Erkenntnisse über die Nachfrageentwicklung auf unserem Arbeitsmarkt und deren Einflussfaktoren. Die Ergebnisse des Betriebspanels stellen dafür eine wichtige Ergänzung der amtlichen Statistik dar und liefern Informationen über betriebliche Entwicklungsprozesse. Gerade in einer dynamischen und wachsenden Stadt wie Berlin sind Erkenntnisse über betriebliche Strukturen von entscheidender Bedeutung, damit die Wirksamkeit und Effizienz der Arbeitsmarktpolitik stets den aktuellen Erfordernissen gerecht wird. Mit dem Länderbericht Berlin 2013 liegen nunmehr die Ergebnisse der achtzehnten Befragungswelle vor. Die positive Beschäftigungsentwicklung hält weiter an: Der Berliner Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren günstiger entwickelt als im Bundesdurchschnitt. Erfreulicherweise verzeichnet Berlin auch eine hohe Zunahme von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. So gab es im Jahr 2013 in Berlin 21 Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse als noch Die Nachfrage der Berliner Wirtschaft nach Fachkräften ist weiterhin hoch. Rund jeder dritte Berliner Betrieb beabsichtigte qualifizierte Arbeitskräfte einzustellen. Gleichwohl ist es 43 Prozent aller Berliner Betriebe nicht oder nur teilweise gelungen, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Zahlreiche Berliner Betriebe nutzen die Möglichkeit, Fachkräfteengpässen durch eigene Ausbildung entgegenzuwirken. Allerdings ist die betriebliche Ausbildungsbeteiligung aller ausbildungsberechtigten Betriebe in Berlin mit 38 Prozent auf ein neues Rekordtief gesunken. Angesichts dieses Fachkräftebedarfs kann sich unsere Stadt arbeitslose Jugendliche nicht leisten. Ich möchte, dass jeder Jugendliche in Berlin die Chance auf einen Ausbildungsplatz erhält. Ich appelliere dringend an alle Arbeitgeber: Bitte schauen Sie sich auch die Bewerberinnen und Bewerber an, die auf den ersten Blick wenig Chancen hatten! Denn: Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Fachkräfte! Mit unserem Programm BerlinArbeit wollen wir die Chancen des Berliner Arbeitsmarktes nutzen und seine Herausforderungen bewältigen. Berlin soll sich zu einem TOP- Standort mit guten Fachkräften weiterentwickeln. Fachkräfte bilden das Rückgrat einer wettbewerbsfähigen und leis-

4 tungsstarken Wirtschaft, weshalb Betriebe hier in erster Linie selbst gefordert sind. Gleichermaßen von Bedeutung ist das Prinzip der Guten Arbeit. Gute Arbeit ist gut für beide Seiten der Arbeitswelt: Zufriedene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liefern auch gute Ergebnisse für das Unternehmen. Wir brauchen in Berlin sichere Arbeitsplätze, die angemessen und existenzsichernd entlohnt werden und die die Vereinbarung von Beruf und Familie ermöglichen für Männer und Frauen! Wir dürfen und wollen die Augen nicht davor verschließen, dass rund 42 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse atypischer Natur sind viele Menschen in Berlin sind in Minijobs, befristeten Arbeitsverhältnissen oder als Leiharbeitskraft beschäftigt. Auch wenn nicht jede atypische Beschäftigung zwangsläufig prekär sein muss, bleibt es eine Herausforderung, diese Beschäftigungsverhältnisse in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umzuwandeln. Ich möchte mich bei allen Beteiligten herzlich für die Mitwirkung bedanken: Für die Durchführung und inhaltliche Auswertung der Befragungen danke ich TNS Infratest Sozialforschung sowie SÖSTRA GmbH Berlin. Vor allem danke ich auch den Betrieben, die mit ihrer großen Unterstützung diese Untersuchung erst ermöglicht haben. Dilek Kolat Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen

5 INHALTSVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS... II TABELLENVERZEICHNIS...IV IN ALLER KÜRZE... 1 EINFÜHRUNG DATENBASIS STRUKTUR UND ENTWICKLUNG VON BETRIEBEN UND BESCHÄFTIGUNG Struktur der Betriebe und Beschäftigten Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung Dynamik am Arbeitsmarkt: Beschäftigungsbewegungen Qualifikationsanforderungen ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG Entwicklung atypischer Beschäftigung Formen atypischer Beschäftigung FACHKRÄFTEBEDARF Umfang und Struktur des Fachkräftebedarfs Kompromisse bei der Besetzung von Fachkräftestellen BETRIEBLICHE AUSBILDUNG Ausbildungsbasis und Ausbildungsbeteiligung Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen und Gründe der Nichtbesetzung Kompromissbereitschaft der Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen Übergang von Ausbildung in Beschäftigung WEITERBILDUNG Entwicklung der Weiterbildungsbeteiligung Struktur der Weiterbildungsteilnehmer und Weiterbildungsteilnehmerinnen LÖHNE UND TARIFBINDUNG Löhne Tarifbindung INVESTITIONEN, UMSATZ UND INNOVATIONEN Investitionen Umsatz und Export Innovationen, Forschung und Entwicklung I

6 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Beschäftigungsentwicklung in Berlin 1995 bis Abbildung 2: Anzahl der Betriebe mit mindestens einer/m sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berlin 1993 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Abbildung 3: Beschäftigungsentwicklung in Berlin und Deutschland 1995 bis 2013 (2005 = 100) Abbildung 4: Entwicklung der Labour-Turnover-Rate in Berlin und Deutschland 2000 bis Abbildung 5: Entwicklung der Personalabgangsgründe in Berlin 2005 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Abbildung 6: Entwicklung der Beschäftigtenanteile nach Tätigkeitsgruppen in Berlin 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni, ohne Auszubildende) Abbildung 7: Frauenanteil nach Tätigkeitsgruppen in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Abbildung 8: Frauenanteil nach Tätigkeitsgruppen in Berlin 2005 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni, ohne Auszubildende) Abbildung 9: Anteil atypischer an allen Beschäftigungsverhältnissen in Berlin 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Abbildung 10: Entwicklung des Fachkräftebedarfs in Berlin 2000 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Abbildung 11: Struktur des Fachkräftebedarfs in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: erstes Halbjahr) Abbildung 12: Entwicklung der Nichtbesetzungsquote bei Fachkräftestellen in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Abbildung 13: Nichtbesetzungsquote bei Fachkräftestellen nach ausgewählten Branchen und Betriebs-größenklassen in Berlin Abbildung 14: Nichtbesetzungsquote bei Fachkräftestellen nach Art der qualifikatorischen Voraussetzungen in Berlin und Deutschland Abbildung 15: Anteil der mit Kompromissen eingestellten Fachkräfte an allen Fachkräfteeinstellungen in Berlin und Deutschland 2005, 2008 und 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Abbildung 16: Art der eingegangenen Kompromisse bei Einstellungen von Fachkräften in Berlin 2013 (Mehrfachnennungen möglich) Abbildung 17: Anteil ausbildungsberechtigter an allen Betrieben nach Betriebsgrößenklassen in Berlin und Deutschland Abbildung 18: Entwicklung der Ausbildungsbeteiligung in Berlin und Deutschland 2000 bis Abbildung 19: Entwicklung der Ausbildungsbeteiligung in Berlin nach Betriebsgrößenklassen 2000 bis Abbildung 20: Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen in Berlin und Deutschland 2004 bis II

7 Abbildung 21: Anteil unbesetzter an angebotenen Ausbildungsplätzen nach Betriebsgrößenklassen in Berlin und Deutschland 2012/ Abbildung 22: Wichtigste/häufigste Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen für das Ausbildungsjahr 2012/2013 in Berlin und Deutschland Abbildung 23: Wichtigste/häufigste Gründe für die Ablehnung von Bewerbern und Bewerberinnen für Ausbildungsplätze in Berlin und Deutschland (Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen) Abbildung 24: Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bzw. ohne Schulabschluss nach Betriebsgrößenklassen in Berlin Abbildung 25: Voraussetzungen für die Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bzw. ohne Schulabschluss in Berlin 2013 (Mehrfachnennungen möglich) Abbildung 26: Betriebe mit Praktikumsmöglichkeiten für Schüler und Schülerinnen nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (ausbildungsberechtigte Betriebe) Abbildung 27: Betriebe mit Beteiligung an Berufsorientierung für Schüler und Schülerinnen nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (ausbildungsberechtigte Betriebe) Abbildung 28: Entwicklung der Übernahmequote in Berlin und Deutschland 2000 bis Abbildung 29: Verbleib der Ausbildungsabsolventen und Absolventinnen in Berlin und Deutschland Abbildung 30: Weiterbildungsbeteiligung von Betrieben und Beschäftigten in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Abbildung 31: Bruttodurchschnittslöhne/-gehälter je abhängig Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 (Stand: jeweils Juni; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Abbildung 32: Entwicklung der Tarifbindung in Berlin und Deutschland 1996 bis Abbildung 33: Entwicklung der Investitionsaktivitäten in Berlin und Deutschland 2000 bis Abbildung 34: Beschäftigungserwartungen nach dem Investitionsverhalten in Berlin (Betriebe mit Umsatz) Abbildung 35: Regionale Struktur des Umsatzes in Berlin und Deutschland 2012 (Betriebe mit Umsatz) Abbildung 36: Produktinnovationen und Prozessinnovationen in Berlin und Deutschland 2007 bis 2012 (Betriebe mit Umsatz) Abbildung 37: Beschäftigungserwartungen nach Innovationsaktivitäten in Berlin (Betriebe mit Umsatz) Abbildung 38: Betriebe mit Forschung und Entwicklung in Berlin und Deutschland 2001 bis III

8 Abbildung 39: Beschäftigungserwartungen nach Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Berlin Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Branchengliederung... 7 Tabelle 2: Betriebsgrößenklassengliederung... 8 Tabelle 3: Betriebe und Beschäftigte nach Branchen in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: 30. Juni)... 9 Tabelle 4: Betriebe und Beschäftigte nach Betriebsgrößenklassen in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Tabelle 5: Beschäftigte nach Tätigkeitsgruppen und Branchen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Tabelle 6: Beschäftigte nach Tätigkeitsgruppen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Tabelle 7: Frauen und Männer nach Tätigkeitsgruppen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Entwicklung von Teilzeitbeschäftigung in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Entwicklung klassischer Teilzeitbeschäftigung in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Entwicklung geringfügiger Beschäftigung (Mini-Jobs) in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Tabelle 11: Entwicklung von Midi-Jobs in Berlin und Deutschland 2004 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Tabelle 12: Entwicklung befristeter Beschäftigung in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Tabelle 13: Entwicklung von Leiharbeit in Berlin und Deutschland 2002 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Tabelle 14: Tabelle 15: Betriebe mit Bedarf an Fachkräften nach dem Grad der Bedarfsdeckung in Berlin 2005, 2008 und Verteilung der Auszubildenden und Ausbildungsquote nach Branchen in Berlin Tabelle 16: Verteilung der Auszubildenden und Ausbildungsquote nach Betriebsgrößenklassen in Berlin Tabelle 17: Tabelle 18: Tabelle 19: Bruttodurchschnittslöhne/-gehälter nach ausgewählten Branchen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Bruttodurchschnittslöhne/-gehälter nach Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Verteilung des Umsatzes nach ausgewählten Branchen in Berlin und Deutschland 2012 (Betriebe mit Umsatz) IV

9 In aller Kürze Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit führt seit 1996 jährlich eine Befragung von Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen in Berliner Betrieben durch (Betriebspanel Berlin). Im Jahr 2013 fand diese Befragung zum achtzehnten Mal statt. Für Auswertungen liegen Interviews von rund 800 Berliner Betrieben vor. Die Ergebnisse der Befragung sind repräsentativ für die Gesamtheit der Berliner Betriebe mit mindestens einem bzw. einer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Erfolgreiche Beschäftigungsentwicklung der letzten Jahre hält an, Prognosen lassen Fortsetzung der positiven Entwicklung erwarten In Berlin ist die Anzahl der Betriebe weiter gestiegen und hat einen neuen Höchstwert erreicht. Mit der gestiegenen Anzahl von Betrieben hat auch die Anzahl der Beschäftigten in Berlin zugenommen. Als Beschäftigte werden im Panel alle Personen angesehen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, und zwar unabhängig davon, ob sie eine sozialversicherungspflichtige oder eine nicht sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben. Die Beschäftigung ist seit 2005 mit Ausnahme des Jahres 2010 kontinuierlich gestiegen. Die positive Entwicklung hat im letzten Jahr aber etwas an Schwung verloren. Gleichwohl hat sich der Berliner Arbeitsmarkt in den letzten Jahren günstiger entwickelt als im Bundesdurchschnitt. Da die Einschätzungen der Berliner Betriebe zur künftigen Beschäftigungsentwicklung ebenfalls sehr positiv ausfielen, ist eine Fortsetzung des bisherigen Wachstumskurses zu erwarten. Diese Entwicklung wird von nahezu allen Bereichen der Berliner Wirtschaft getragen werden. Mehrheit der Arbeitsplätze setzt eine berufliche Ausbildung voraus, überdurchschnittlich hoher Anteil von akademisch qualifizierten Beschäftigten in Berlin In Berlin arbeitet etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten auf Arbeitsplätzen, die einen Berufsabschluss voraussetzen. Diese stellen damit die größte Gruppe. Nur noch ein Fünftel der Berliner Beschäftigten übt einfache Tätigkeiten aus. Hierbei handelt es sich um Tätigkeiten, für die keine formale Ausbildung oder berufliche Erfahrungen erforderlich sind. Der Anteil dieser Tätigkeiten ist seit einigen Jahren relativ stabil. Jeder vierte Arbeitsplatz in Berlin erfordert einen akademischen Abschluss. Dieser Anteil ist fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Die Berliner Wirtschaft zeichnet sich somit durch eine vergleichsweise hohe Zahl von Arbeitsplätzen aus, für die ein beruflicher oder akademischer Abschluss vorausgesetzt wird. Atypische Beschäftigung nicht weiter gestiegen, aber fast jede zweite Neueinstellung nur befristet Der bisherige Trend eines steigenden Anteils atypischer Beschäftigungsverhältnisse hat sich im letzten Jahr nicht fortgesetzt. Mit 42 Prozent lag er auf dem Niveau des Vorjahres. Die Anteile der einzelnen Formen atypischer Beschäftigung haben sich ebenfalls nicht nennenswert verändert. Auf Teilzeitbeschäftigung (inkl. Minijobs) entfielen 28 Prozent, auf befristete Beschäftigung 12 Prozent und auf Leiharbeit ein Prozent der Gesamtbeschäftigten in Berlin. Damit stellte Teilzeitbeschäftigung auch im letzten Jahr den Kern atypischer Beschäftigung. Die Bedeutung der ebenfalls verbreiteten befristeten Arbeitsverhältnisse, die in Berlin etwas stärker als im Bundesdurchschnitt genutzt werden, zeigte sich zuletzt vor allem bei Neueinstellungen, weniger dagegen beim Beschäftigtenanteil. Dieser blieb stabil und betrug 12 Pro- 1

10 zent. Dagegen war fast jede zweite Neueinstellung in Berlin befristet. Jeder vierte Betrieb mit Neueinstellungen stellte ausschließlich befristet ein. Nachfrage nach Fachkräften hat sich im letzten Jahr etwas abgeschwächt, aber weiter auf hohem Niveau Die Nachfrage der Berliner Wirtschaft nach qualifizierten Arbeitskräften erreichte in den letzten Jahren neue Höchststände. Diese positive Entwicklung schwächte sich im letzten Jahr etwas ab. Genau wie im Vorjahreszeitraum hatte zwar rund jeder dritte Berliner Betrieb die Absicht, qualifizierte Fachkräfte neu einzustellen, die Anzahl der konkret nachgefragten Fachkräfte lag jedoch unter dem Vorjahresniveau. Für rund ein Viertel der zu besetzenden Fachkräftestellen wurden Bewerber und Bewerberinnen mit einem akademischen Abschluss gesucht. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt hatte die Berliner Wirtschaft damit überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze zu besetzen, die eine akademische Ausbildung voraussetzen. Besetzung von Fachkräftestellen mehrheitlich noch ohne Probleme, Herausforderungen nehmen aber zu und erfassen immer mehr Betriebe Die Befunde der aktuellen Befragung zeigen, dass sich die Berliner Wirtschaft nach wie vor auf ein breites Angebot an qualifiziertem Personal stützen kann. Insgesamt konnten 57 Prozent aller Betriebe ihren Fachkräftebedarf durch die vorgenommenen Personaleinstellungen vollständig decken. Gleichwohl ist es einer nennenswerten Anzahl von Berliner Betrieben nicht oder nur teilweise gelungen, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Trotz des im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht verringerten Fachkräftebedarfs der Berliner Wirtschaft gaben mit 43 Prozent so viele Berliner Betriebe wie noch nie in den letzten 10 Jahren an, alle oder einen Teil der angebotenen Stellen für Fachkräfte nicht besetzt zu haben. Stellenbesetzungsprobleme erfassen somit immer mehr Betriebe. Fast ein Drittel aller im ersten Halbjahr angebotenen Fachkräftestellen war zum Zeitpunkt der Befragung im dritten Quartal unbesetzt. Ausbildungsbeteiligung auf Rekordtief, Übernahme von Auszubildenden auf R e- kordhoch In Berlin wurden im letzten Jahr rund sechs von 10 Ausbildungsabsolventen bzw. Ausbildungsabsolventinnen von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen und damit so viele wie noch nie in den letzten 15 Jahren. Gleichzeitig ist die Ausbildungsbeteiligung zum dritten Mal in Folge gesunken. Mit zuletzt 38 Prozent hat die Ausbildungsbeteiligung ausbildungsberechtigter Betriebe ein neues Rekordtief erreicht. Dennoch ist es nicht leichter geworden ist, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Mit 17 Prozent war der Anteil unbesetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen größer als im Vorjahr. Dass es der Berliner Wirtschaft im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands, insbesondere in Ostdeutschland, auch im letzten Jahr noch relativ gut gelungen ist, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen, dürfte auch mit der Bereitschaft der Berliner Betriebe zusammenhängen, Kompromisse bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen einzugehen. Deutlich mehr als die Hälfte aller ausbildungsberechtigten Betriebe in Berlin wäre unter Umständen bereit, auch Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen zu berücksichtigen. Lediglich ein Viertel würde auch solche ohne Schulabschluss einstellen. Drei Viertel der Betriebe berücksichtigt Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss grundsätzlich nicht. 2

11 Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe zum zweiten Mal in Folge gesunken, weniger Beschäftigte weitergebildet als im Vorjahr Im letzten Jahr sank die Weiterbildungsbeteiligung der Berliner Betriebe auf deutlich unter 50 Prozent. Mit der rückläufigen Weiterbildungsbeteiligung ist auch der Anteil der Weiterbildungsteilnehmer und Weiterbildungsteilnehmerinnen an den Beschäftigten gesunken. Insgesamt wurde etwas mehr als ein Viertel aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen weitergebildet. Gegenüber dem Vorjahreswert sank der Anteil um sechs Prozentpunkte. Wie in den Vorjahren partizipierten Frauen stärker an den Weiterbildungsaktivitäten der Betriebe als Männer. Insgesamt nahm rund jede dritte Frau an Weiterbildungsmaßnahmen teil, aber nur etwa jeder vierte Mann. Unterschiede bei der Weiterbildungsbeteiligung bestanden auch zwischen den Beschäftigten der einzelnen Tätigkeitsgruppen. Beschäftigte mit Tätigkeiten, deren Ausübung eine Berufsausbildung oder eine akademische Ausbildung erfordert, partizipierten weit stärker an Weiterbildungsmaßnahmen als Arbeitskräfte, die Tätigkeiten für Un- und Angelernte ausüben. Bei den beiden ersten Gruppen hat jeweils knapp die Hälfte der Beschäftigten an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen, bei der letzten Gruppe dagegen nur ein Viertel. Tarifbindung im letzten Jahr gesunken, damit mehr als die Hälfte der Beschäftigten ohne Tarifbindung Im letzten Jahr war nur noch jeder fünfte Berliner Betrieb tarifvertraglich gebunden (Branchen- oder Haustarifvertrag). Der im letzten Jahr noch beobachtete Stopp des jahrelangen Abwärtstrends scheint offensichtlich nur von vorübergehender Natur. Wenngleich die Tarifbindung auch im Bundesdurchschnitt rückläufig ist, war der Anteil tarifgebundener Betriebe in Berlin deutlich kleiner. Mit dem Rückzug zahlreicher Betriebe aus dem Tarifvertragssystem unterliegen auch immer weniger Beschäftigte entsprechenden Regelungen. Mit zuletzt 49 Prozent hat sich der Anteil der von einem Branchen- oder Haustarifvertrag erfassten Beschäftigten nochmals deutlich reduziert. Investitionen und Forschungsaktivitäten gestiegen, Voraussetzungen für Sicherung und Schaffung wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze Die Berliner Wirtschaft hat im zuletzt beobachteten Geschäftsjahr in vielen Bereichen positive Ergebnisse erzielen können. Hervorhebenswert sind vor allem die gestiegenen Investitions- und Forschungsaktivitäten. Investierende Betriebe hatten durchschnittlich vier Prozent mehr Beschäftigte als im Vorjahr, in Betrieben ohne Investitionen verringerte sich die Beschäftigtenzahl demgegenüber um ein Prozent. Auch die betrieblichen Einschätzungen zur voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung fielen in investierenden Betrieben deutlich besser aus als in den übrigen Betrieben. Betriebliche Investitionen sichern somit Beschäftigung und befördern die Entstehung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze. 3

12 Einführung Das Betriebspanel wurde im Jahr 2013 als bundesweite Befragung von Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen zum achtzehnten Mal in Folge durchgeführt. Die Befragung ist als Panelerhebung angelegt, d. h. jedes Jahr werden dieselben Betriebe befragt. Die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen hat durch ihre finanzielle Beteiligung ein spezifisches Betriebspanel für das Land Berlin ermöglicht. Ziel dieses Panels ist es, repräsentative Daten über die Struktur der Beschäftigungsentwicklung sowie Informationen über ausgewählte wirtschaftliche Kennziffern der Betriebe in Berlin zu erhalten. Kontinuierliche Beobachtungen und auf empirische Daten gestützte Analysen sind eine notwendige Voraussetzung, um auf aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen im Beschäftigungssystem reagieren zu können. Im vorliegenden Auswertungsbericht werden aktuelle Trends hinsichtlich der betrieblichen Nachfrage nach Arbeitskräften sowie der betrieblichen Aus- und Weiterbildungsbeteiligung als zwei wesentliche Säulen der Fachkräftesicherung präsentiert. Vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass gute Arbeitsbedingungen wichtige Standortfaktoren für die zukünftige Fachkräftesicherung darstellen sowie des besonderen Anliegens der Berliner Arbeitsmarktpolitik, auf gute Arbeitsbedingungen hinzuwirken, wird auch auf aktuelle Befunde zur Verbreitung der unterschiedlichen Formen von Beschäftigungsverhältnissen eingegangen. Darüber hinaus werden Ergebnisse zu ausgewählten wirtschaftlichen Kennziffern, die für die betriebliche Nachfrage nach Arbeitskräften eine hohe Bedeutung haben, vorgestellt. Dazu zählen die Investitions- und Innovationsaktivitäten der Betriebe und die Umsatzentwicklung einschließlich des Exports. In diesem Zusammenhang werden auch aktuelle Befunde zur Entwicklung von Löhnen und Gehältern sowie zur Tarifbindung präsentiert. Die Darstellung der genannten, jährlich abgefragten Themen wird ergänzt um aktuelle Informationen zu betrieblichen Ursachen für unbesetzt gebliebene Fachkräftestellen. Darüber hinaus wurden in der letzten Befragungswelle Informationen zu den Erfahrungen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen erhoben. In diesem Zusammenhang wurde auch ermittelt, ob und unter welchen Voraussetzungen Betriebe bereit wären, auch Jugendliche mit schlechten schulischen Leistungen bzw. Jugendliche ohne Schulabschluss bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen zu berücksichtigen. Die mit dem Betriebspanel Berlin gewonnenen Ergebnisse verbessern und ergänzen wesentlich die Informationsbasis, die von amtlichen statistischen Daten geboten wird, da die Grundgesamtheit des Betriebspanels alle Betriebe mit mindestens einem bzw. einer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten umfasst. Damit ist das Betriebspanel Berlin wesentlich breiter angelegt als andere betriebsbezogene Datenquellen, die sich vielfach nur auf ausgewählte Bereiche der Wirtschaft (z. B. nur Betriebe des Produzierendes Gewerbes) oder auf Betriebe ab einer bestimmten Größenklasse (z. B. nur Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten) beschränken. Ein weiterer Vorteil dieser seit 1996 jährlich laufenden Befragung besteht darin, dass infolge des in allen Bundesländern identischen Fragenprogramms regional beobachtete Entwicklungen übergreifend eingeordnet und bewertet werden können.

13 1 Datenbasis Mit den jüngsten Daten der jährlich durchgeführten Befragung von Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen unter dem Titel Betriebspanel Berlin werden auf repräsentativer Basis empirische Ergebnisse zu aktuellen arbeitspolitischen Fragestellungen präsentiert. Für die Befragungswelle 2013 liegen verwertbare Interviews von bundesweit rund 16 Tsd. Betrieben vor, darunter 772 Berliner Betriebe. Die befragten Betriebe repräsentieren die Grundgesamtheit aller Betriebe mit mindestens einem bzw. einer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die in Form von mündlichen Interviews erfolgte Befragung von Betriebsinhabern und Betriebsinhaberinnen, Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen bzw. leitenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Berlin ansässiger Betriebe erfolgte in den Monaten Juli bis Oktober Bei Vergleichen der im Betriebspanel ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen mit Zahlen anderer Datenquellen z. B. Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) oder Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder sind folgende Punkte zu beachten: 1. Als Beschäftigte werden im Betriebspanel alle Personen angesehen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, und zwar unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten o- der vertragsmäßig zu leistenden wöchentlichen Arbeitszeit, unabhängig davon, ob sie eine sozialversicherungspflichtige oder eine nicht sozialversicherungspflichtige Tätigkeit ausüben und unabhängig von ihrer Stellung im Beruf. Im Betriebspanel werden als Beschäftigte also auch Beamte und Beamtinnen, tätige Inhaber und Inhaberinnen, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäftigte erfasst. Da die Beschäftigtenzahlen der Beschäftigungsstatistik der BA keine Beamten und Beamtinnen, keine tätigen Inhaber und Inhaberinnen und keine mithelfenden Familienangehörigen enthalten und geringfügig Beschäftigte nur dann erfasst werden, wenn diese zusätzlich eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausüben oder durch Zusammenrechnung mehrerer geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse sozialversicherungspflichtig werden, sind die im Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen insgesamt höher als die in der Beschäftigungsstatistik der BA ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen. 2. Im Betriebspanel werden nur Betriebe befragt, in denen mindestens eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Person tätig ist (ohne private Haushalte und exterritoriale Organisationen). Betriebe ohne sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, wie z. B. Ein- Personen-Betriebe (u. a. Freiberufler und Freiberuflerinnen, Gewerbetreibende) oder Dienststellen im öffentlichen Sektor, in denen ausschließlich Beamte und Beamtinnen beschäftigt sind, werden nicht befragt, da sie in der Grundgesamtheit nicht enthalten sind. Da die Beschäftigtenzahlen in der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder auch Ein-Personen-Betriebe sowie Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung enthalten, sind die im Betriebspanel ermittelten Beschäftigtenzahlen insgesamt geringer als die in der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen. 3. Im Betriebspanel werden Beschäftigungsfälle gezählt, wodurch vereinzelt Doppelzählungen auftreten können, wenn ein Beschäftigter bzw. eine Beschäftigte Arbeitsverhältnisse mit mehreren Betrieben hat (Mehrfachbeschäftigung, z. B. geringfügige). 5

14 4. Bei Vergleichen mit anderen Datenquellen ist auch zu beachten, dass sich die Beschäftigtendaten des Betriebspanels in der Regel auf den Stichtag 30. Juni beziehen. Aufgrund der unterschiedlichen Beschäftigungskonzepte liegen die im Betriebspanel ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen zwischen den Angaben aus der Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder (VGR) und der Beschäftigtenstatistik der BA (vgl. Abbildung 1). Abbildung 1: Beschäftigungsentwicklung in Berlin 1995 bis Erwerbstätige lt. VGR Beschäftigte (in Tsd. Personen) Beschäftigte lt. IAB- Betriebspanel sv-pflichtig Beschäftigte lt. BA Quelle: * Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder, Berechnungsstand: März 2014 (im Jahresdurchschnitt); IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 (jeweils zum 30.6., für 2013 vorläufige Angabe); Beschäftigungsstatistik der BA (jeweils zum 30.6., für 2013 vorläufige Angabe Alle in der vorliegenden Studie ausgewiesenen Angaben beruhen auf einer Hochrechnung der Befragungsergebnisse. Diese Hochrechnung erfolgt in zwei Schritten: Erstens, Gewichtung der antwortenden Betriebe entsprechend der der Stichprobe zugrunde liegenden Struktur der Datenbasis, nämlich der Verteilung der Betriebe nach Branchen und Betriebsgrößenklassen. Daraus wurde jeweils ein Hochrechnungsfaktor pro Betrieb ermittelt. Die sich so ergebende, hochgerechnete Stichprobe entspricht der Gesamtzahl aller Betriebe mit mindestens einem bzw. einer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zweitens, Schätzung von fehlenden Angaben (Imputation) durch Extrapolation auf der Basis von Referenzklassen aus der Ist-Matrix der antwortenden Betriebe. Die Imputation von Daten ist insbesondere für die Hochrechnung von Absolutzahlen erforderlich, da anderenfalls die hochgerechneten Werte zu niedrig ausfallen würden (z. B. Investitionen, Löhne und Gehälter). Stromgrößen der Beschäftigung wie beispielsweise Einstellungen oder Personalabgänge beziehen sich aus befragungstechnischen Gründen jeweils auf das erste Halbjahr des Erhebungsjahres. Betriebswirtschaftliche Kennziffern, wie beispielsweise Angaben zu Investitionen oder zum Geschäftsvolumen, liegen vielfach nur für das gesamte Jahr vor und werden deshalb jeweils für das vergangene Kalenderjahr erhoben. Die im vorliegenden Bericht vorgenommene Gliederung der Befragungsergebnisse nach einzelnen Branchen orientiert sich an der Klassifizierung der Wirtschafszweige WZ Maßgeblich für die Branchenzuordnung eines Betriebs ist die Selbsteinstufung anhand der Branchenliste des Panelfragebogens. Die Branchen wurden für die Auswertung, unter Beachtung

15 der inhaltlichen Bedeutung sowie der für verallgemeinerungsfähige Interpretationen notwendigen Mindestfallzahlen, wie folgt gegliedert (vgl. Tabelle 1). Tabelle 1: Branchengliederung Branche Schlüssel-Nr. laut Branchenliste des Fragebogens Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 26 Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht 37 Gesundheits- und Sozialwesen 38 Übrige Dienstleistungen 25, Organisationen ohne Erwerbszweck 42 Öffentliche Verwaltung 43 Die im vorliegenden Bericht als Unternehmensnahe Dienstleistungen bezeichnete Branche entspricht dem Wirtschaftsbereich Wirtschaftliche, wissenschaftliche und freiberufliche Dienstleistungen entsprechend Abschnitt M der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ Es zählen hierzu folgende Unterbereiche: Grundstücks und Wohnungswesen, Rechtsund Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, Forschung und Entwicklung, Werbung und Marktforschung, Veterinärwesen, Vermietung beweglicher Sachen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften sowie sonstige Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen. Der im Bericht als Übrige Dienstleistungen bezeichneten Branche wurden folgende Unterbereiche zugeordnet: Gaststätten, Beherbergungsgewerbe, Kunst, Unterhaltung, Erholung und Sport, Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Gebrauchsgütern sowie sonstige, überwiegend persönliche Dienstleistungen (z. B. Wäscherei, Friseurgewerbe, Sauna). In der Stichprobe sind auch Betriebe aus den beiden Branchen Land- und Forstwirtschaft (Schlüssel-Nr. 01) sowie Bergbau, Energie, Wasser, Abfall (Schlüssel-Nr. 02, 03) enthalten. Aufgrund der sehr geringen Fallzahlen in diesen beiden Branchen werden diese im vorliegenden Bericht nicht ausgewiesen. Die Gliederung der Betriebe nach der Größe erfolgt anhand der Beschäftigtenzahl zum des jeweiligen Erhebungsjahres. Für die Zwecke dieses Berichts wird in Anlehnung an die Definition der Europäischen Union folgende Einteilung verwendet (vgl. Tabelle 2). 7

16 Tabelle 2: Betriebsgrößenklassengliederung Betriebsgrößenklasse Kleinstbetriebe Kleinbetriebe Mittlere Betriebe Großbetriebe Beschäftigte laut Panelkonzept zum < 10 Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte mind. 250 Beschäftigte Für alle Zahlenangaben in diesem Bericht gilt: Durch Rundungen können sich bei der Summierung der prozentualen Einzelangaben geringfügige Abweichungen zur Endsumme ergeben (99 bzw. 101 anstatt 100). Der Wert 0 bedeutet weniger als 0,5 Prozent, jedoch mehr als nichts. Mit einem. werden Angaben in Tabellen gekennzeichnet, deren Zahlenwert aufgrund einer geringen Stichprobenfallzahl statistisch gering belastbar ist und daher nur mit Einschränkungen interpretiert werden kann. Alle nachfolgenden Auswertungen beziehen sich ausschließlich auf Betriebe mit mindestens einer bzw. einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.

17 2 Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung 2.1 Struktur der Betriebe und Beschäftigten Berlin stellt rund vier Prozent aller Betriebe und vier Prozent aller Beschäftigten in Deutschland. Ein regionaler Vergleich der Branchen- und Beschäftigungsstruktur zeigt, dass sich Berlin hinsichtlich der Verteilung der Betriebe und Beschäftigten auf die einzelnen Branchen deutlich vom Bundesdurchschnitt unterscheidet. Die Branche der Unternehmensnahen Dienstleistungen stellt in Berlin die meisten Betriebe. In anderen Bundesländern gehören die Unternehmensnahen Dienstleistungen zwar ebenfalls zu jenen Branchen, die einen hohen Anteil von Betrieben aufweisen. Der Anteil dieser Branche an den Betrieben ist jedoch im Bundesdurchschnitt viel kleiner als in Berlin. In Berlin stellen die Unternehmensnahen Dienstleistungen mehr als ein Viertel aller Betriebe. Gleichzeitig sind in dieser Branche weit mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen tätig als in anderen Bundesländern. In Berlin stellt sie mehr als jeden fünften Arbeitsplatz (vgl. Tabelle 3). Tabelle 3: Betriebe und Beschäftigte nach Branchen in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Branche Betriebe Beschäftigte Berlin Deutschland Berlin Deutschland Anteile in Prozent Anteile in Prozent Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck Öffentliche Verwaltung 0, Insgesamt* * Die fehlenden Angaben zu 100 Prozent entfallen auf die hier nicht ausgewiesenen Branchen Land- und Forstwirtschaft sowie Bergbau, Energie, Wasser, Abfall. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 In Berlin werden Beschäftigungschancen und Beschäftigungsrisiken somit stärker von den Entwicklungen im Dienstleistungsgewerbe geprägt, was u. a. auf die spezifische Funktion der Millionenstadt Berlin als Dienstleistungsmetropole und Bundeshauptstadt zurückgeführt werden kann. Eine weitere Besonderheit der Berliner Wirtschaft ist das vergleichsweise geringe Gewicht des Verarbeitenden Gewerbes. Dies zeigt sich an der vergleichsweise geringen Zahl von Industriebetrieben. Lediglich fünf Prozent der Berliner Betriebe gehören zum Ver- 9

18 arbeitenden Gewerbe. Im Bundesdurchschnitt ist der entsprechende Anteil fast doppelt so hoch. Die Unterschiede auf der Beschäftigtenebene fallen noch deutlicher aus. Während das Verarbeitende Gewerbe in vielen Bundesländern größter Arbeitgeber ist, ist dessen Bedeutung für Berlin vergleichsweise gering. Nur fünf Prozent aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Berlins arbeiten im Verarbeitenden Gewerbe. Im Bundesdurchschnitt ist der entsprechende Anteil viermal so hoch. Die Entwicklung Berlins wird damit in deutlich geringerem Maße von den Nachfrageentwicklungen des Verarbeitenden Gewerbes geprägt als in anderen Bundesländern. Die Betrachtung der Betriebs- und Beschäftigungsstruktur nach Betriebsgrößenklassen zeigt anders als die Verteilung von Betrieben auf Branchen kaum Unterschiede zwischen Berlin und Deutschland (vgl. Tabelle 4). Tabelle 4: Betriebe und Beschäftigte nach Betriebsgrößenklassen in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: 30. Juni) Betriebsgrößenklasse Betriebe Beschäftigte Berlin Deutschland Berlin Deutschland Anteile in Prozent Anteile in Prozent Kleinstbetriebe (< 10 Beschäftigte) Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) Mittlere Betriebe ( Beschäftigte) Großbetriebe (mind. 250 Beschäftigte) Insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Genau wie im Bundesdurchschnitt dominiert in Berlin die Gruppe der Kleinstbetriebe, also Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten. Auf diese Betriebsgruppe entfielen in Berlin genau wie im Bundesdurchschnitt fast drei Viertel aller Betriebe. Die Wirtschaft ist somit durch eine kleinbetriebliche Struktur gekennzeichnet. Dagegen entfällt auf die Gruppe der Großbetriebe, d. h. Betriebe mit mindestens 250 Beschäftigten, lediglich ein Prozent aller Betriebe. Auf der Beschäftigtenebene kehrt sich das Bild jedoch um: Großbetriebe stellen fast ein Drittel aller Arbeitsplätze in Berlin. Im Bundesdurchschnitt ist der Anteil dieser Größenklasse ähnlich hoch wie in Berlin. Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten, welche in Berlin wie auch in anderen Regionen am stärksten vertreten sind, stellen dagegen nur rund ein Fünftel aller Arbeitsplätze in Berlin. Dieser Anteil ist etwas höher als der entsprechende Wert im Bundesdurchschnitt. 2.2 Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es am 30. Juni 2013 in Berlin Betriebe mit mindestens einem bzw. einer sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die Anzahl der Betriebe ist damit zum siebten Mal in Folge gestiegen und hat einen neuen Höchstwert erreicht (vgl. Abbildung 2). Im Vergleich zum Stand Mitte der 2000er Jahre, als die Anzahl der Betriebe einen zwischenzeitlichen Tiefststand erreichte, bedeutet die jüngste Entwicklung, dass es 2013 in Berlin rund 13 Prozent mehr Betriebe gab als Damit hebt sich die Ent-

19 wicklung in Berlin deutlich positiv vom gesamtdeutschen Trend ab. Bundesweit nahm die Anzahl der Betriebe zwischen 2005 und 2013 lediglich um 5 Prozent zu. Abbildung 2: Anzahl der Betriebe mit mindestens einer/m sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berlin 1993 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Anzahl der Betriebe * * vorläufige Angabe Quelle: Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit Mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Betrieben hat auch die Anzahl der Beschäftigten in Berlin zugenommen (vgl. Abbildung 3). Abbildung 3: Beschäftigungsentwicklung in Berlin und Deutschland 1995 bis 2013 (2005 = 100) Beschäftigungsentwicklung (2005 = 100) Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis

20 Die Beschäftigung ist seit mit Ausnahme des Jahres kontinuierlich gestiegen. Die Entwicklung in Berlin folgte damit dem Bundestrend. Mit rund 17 Prozent gegenüber 2005, dem Jahr mit der geringsten Beschäftigtenzahl, fiel die Steigerung in Berlin allerdings deutlich kräftiger aus als im Bundesdurchschnitt mit 13 Prozent. Der Berliner Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren somit günstiger entwickelt als insgesamt in Deutschland. Berlin verzeichnet seit 2005 nicht nur überdurchschnittlich hohe Beschäftigungszuwächse, sondern erfreulicherweise eine sehr hohe Zunahme von Beschäftigungsverhältnissen, die sozialversicherungspflichtig sind. So gab es 2013 in Berlin 21 Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse als noch Auch bundesweit nahm sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu, wenngleich in deutlich geringerem Maße. Ihre Anzahl erhöhte sich in Deutschland um 12 Prozent und entsprach damit etwa dem Beschäftigungsanstieg in Deutschland insgesamt. Berliner Betriebe blicken positiv in die Zukunft Fast ein Fünftel der Berliner Betriebe ging zum Zeitpunkt der Befragung von einer weiteren Steigerung der Beschäftigtenzahlen aus. Der Anteil von Betrieben mit positiven Beschäftigungserwartungen fiel damit etwas höher aus als im Bundesdurchschnitt. Lediglich fünf Prozent der Berliner Betriebe rechnen damit, zukünftig Personal abbauen zu müssen. Weitere sechs Prozent der Berliner Betriebe konnten zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht einschätzen, wie sich die Beschäftigung in ihrem Unternehmen künftig entwickeln wird. Fast drei Viertel der Betriebe erwarteten für die kommenden Monate keine Veränderungen und beabsichtigten, das gegenwärtige Beschäftigungsniveau zu halten. Insgesamt übertraf die Zahl der Betriebe mit erwartetem Stellenzuwachs wie bereits im Vorjahr die Zahl der Betriebe mit erwartetem Stellenabbau. Besonders positiv blicken Klein- und Mittelbetriebe in die Zukunft. Hier erwartete jeweils mehr als jeder fünfte Betrieb steigende Beschäftigtenzahlen. Lediglich drei bzw. neun Prozent der Betriebe dieser beiden Größenklassen rechneten mit einem Beschäftigungsabbau. Kleinstbetriebe (weniger als 10 Beschäftigte) und Großbetriebe (mindestens 250 Beschäftigte) blickten demgegenüber etwas weniger optimistisch auf die kommenden Monate. Mit 14 bzw. 11 Prozent fielen die Anteile von Betrieben, die mit zusätzlichen Arbeitsplätzen rechneten, deutlich kleiner aus. Während bei den Kleinstbetrieben zumindest die positiven Erwartungen überwogen, gab es bei den Großbetrieben mehr Betriebe, die von einem Beschäftigungsabbau ausgingen, als Betriebe mit positiven Erwartungen. Im Hinblick auf die einzelnen Bereiche der Berliner Wirtschaft ergibt sich folgendes Bild: In den Unternehmensnahen Dienstleistungen, mit einem Beschäftigtenanteil von 22 Prozent beschäftigungsstärkste Branche Berlins, ging fast jeder fünfte Betrieb von einem Beschäftigungswachstum aus. Lediglich sechs Prozent rechneten hier mit einem Beschäftigungsabbau. Demgegenüber steht die Öffentliche Verwaltung als einzige Branche, in der es mehr Betriebe gibt, die mit Stellenabbau rechneten, als Betriebe mit erwartetem Beschäftigungsaufbau. Die Einschätzungen der Berliner Betriebe zur künftigen Beschäftigungsentwicklung fielen insgesamt sehr positiv aus. Dies lässt auf eine Fortsetzung des bisherigen Wachstumskurses hoffen. Wie die branchenspezifischen Auswertungen gezeigt haben, dürfte diese Entwicklung von nahezu allen Bereichen der Berliner Wirtschaft getragen werden.

21 2.3 Dynamik am Arbeitsmarkt: Beschäftigungsbewegungen Der Berliner Arbeitsmarkt war in den letzten Jahren durch eine vergleichsweise hohe Dynamik geprägt. Dies wird durch die Entwicklung der sogenannten Labour-Turnover-Rate, welche die Summe der Personalbewegungen darstellt, belegt. Die Labour-Turnover-Rate ergibt sich aus der Summe der Einstellungs- und der Abgangsrate. Die Einstellungsrate ist die Summe aller Einstellungen in einem bestimmten Zeitraum in Relation zur Gesamtbeschäftigung. Die Abgangsrate ist die Summe aller Abgänge in einem bestimmten Zeitraum in Relation zur Gesamtbeschäftigung. Die Labour-Turnover-Rate zeigt somit an, wie viel Personal gemessen am Beschäftigtenbestand innerhalb eines bestimmten Zeitraumes bewegt wird. Je größer diese Bewegung ist, umso höher ist die Beschäftigungsdynamik. Eine hohe Beschäftigungsdynamik kann einhergehen mit einem Aufbau von Beschäftigung, kann aber auch lediglich ein Ausdruck für eine geringe Beschäftigungsstabilität und eine hohe Fluktuation sein. Die folgende Abbildung 4 zeigt, dass die Labour-Turnover-Rate in Berlin stets höher war als im Bundesdurchschnitt. Auf dem Berliner Arbeitsmarkt wurde somit jedes Jahr mehr Personal bewegt als in anderen Bundesländern. Diese Entwicklung hat sich im letzten Jahr nicht fortgesetzt, die Dynamik auf dem Berliner Arbeitsmarkt hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich abgeschwächt. Die jüngste Abschwächung ist nicht darauf zurückzuführen, dass sich die Anzahl der Betriebe mit Einstellungen und/oder Personalabgängen veränderte. Im letzten Jahr stellte wie im Vorjahr etwas mehr als jeder dritte Berliner Betrieb neue Arbeitskräfte ein, in fast ebenso vielen Betrieben gab es Personalabgänge. Im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum gab es jedoch im ersten Halbjahr 2013 sowohl weniger Einstellungen als auch weniger Abgänge, wobei wie bereits in den Vorjahren die Anzahl der erfolgten Einstellungen höher ausfiel als die der Personalabgänge. Abbildung 4: Entwicklung der Labour-Turnover-Rate in Berlin und Deutschland 2000 bis ,0 18,0 16,0 Labour-Turnover-Rate (in Prozent) 14,0 12,0 10,0 8,0 13,7 12,3 11,1 10,7 6,0 Berlin Deutschland 4, Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis

22 Die höchste Beschäftigungsdynamik in der Berliner Wirtschaft wiesen die Unternehmensnahen Dienstleistungen auf. Sowohl die Einstellungs- als auch die Abgangsrate waren hier höher als in allen anderen Branchen. Das heißt, in dieser Branche erfolgten gemessen am Beschäftigtenbestand sowohl überdurchschnittlich viele Einstellungen als auch Personalabgänge. In etwas abgeschwächter Form trifft dies auch auf die Übrigen Dienstleistungen zu. Da in beiden genannten Branchen die Zahl der realisierten Einstellungen im ersten Halbjahr 2013 deutlich über der Zahl der zugleich erfolgten Abgänge lag, war die überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsdynamik zugleich mit einem Beschäftigungsaufbau verbunden. Dies war auch der Fall in der Branche Gesundheits- und Sozialwesen, wo die Beschäftigungsdynamik ebenfalls überdurchschnittlich hoch war und auch zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. In zwei anderen, ebenfalls teilweise beschäftigungsstarken Branchen, dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Bereich Handel und Reparatur, war die Beschäftigungsdynamik demgegenüber gering. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten in diesen Branchen erfolgten relativ wenige Einstellungen und Abgänge. Im Ergebnis der erfolgten Einstellungen und Abgänge konnten keine zusätzlichen Arbeitsplätze aufgebaut werden. Fluktuation nimmt zu In fast jedem dritten Berliner Betrieb gab es 2013 Personalabgänge. Diese sind zu jeweils gleichen Anteilen auf arbeitnehmerseitige und arbeitgeberseitige Gründe zurückzuführen. Die aktuelle Situation auf dem Berliner Arbeitsmarkt hat sich damit gegenüber früheren Jahren erheblich verändert. In den letzten Jahren waren stets mehr Abgänge unfreiwillig (Arbeitgeberkündigung, Auslaufen befristeter Verträge) als freiwillig (Arbeitnehmerkündigung) erfolgt. Im Vergleich zum Jahr 2005 hat sich der Anteil freiwilliger Abgänge fast verdreifacht und war mit zuletzt 40 Prozent so hoch wie nie zuvor. Die beiden Formen des unfreiwilligen Ausscheidens haben demgegenüber an Gewicht verloren. Mit der günstigen konjunkturellen Situation auf dem Berliner Arbeitsmarkt trennen sich Arbeitgeber offensichtlich seltener von ihren Beschäftigten als in früheren Jahren, während zugleich immer mehr Beschäftigte freiwillig ihren Betrieb verlassen. Für Beschäftigte dürften solche Wechsel in der Regel mit verbesserten Einkommenschancen verbunden sein (vgl. Abbildung 5).

23 Abbildung 5: 70 Entwicklung der Personalabgangsgründe in Berlin 2005 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Anteil der Abgänge an allen Personalabgängen (in Prozent) Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005 bis 2013 "unfreiwillige" Personalabgänge Arbeitnehmerkündigung Ruhestand Aus Sicht der betroffenen Betriebe bedeuten Arbeitnehmerkündigungen, also Personalfluktuationen in der Regel zusätzliche Aufwendungen, da das ausgeschiedene Personal ersetzt werden muss und entsprechende Suchaktivitäten eingeleitet werden müssen. Sofern sich diese Bemühungen auf den externen Arbeitsmarkt richten, hat dies stets eine Erhöhung der Nachfrage nach Arbeitskräften insgesamt zur Folge. Ein erheblicher Teil des jüngst beobachteten Arbeitskräftebedarfs in Berlin dürfte folglich auch mit der vergleichsweise hohen Zahl von freiwilligen Abgängen zusammenhängen. Die aktuellen Entwicklungen machen zugleich deutlich, dass es neben der Gewinnung von neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen immer wichtiger wird, das bereits vorhandene Personal in den Betrieben zu halten. Denn die Besetzung frei gewordener Stellen über die Einstellung von Externen ist in der Regel mit Kosten verbunden, die nicht nur aus der Personalsuche resultieren, sondern auch durch die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Arbeitsplatz entstehen können. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese tendenziell mit den Qualifikationsanforderungen der zu besetzenden Stellen steigen. 2.4 Qualifikationsanforderungen Einen wichtigen Indikator zur Einschätzung des künftigen Fachkräftebedarfs stellen die Angaben zur ausgeübten Tätigkeit der Beschäftigten dar. Diese werden im Betriebspanel seit mehreren Jahren erhoben, so dass auch an dieser Stelle Aussagen über die längerfristige Entwicklung der betrieblichen Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten möglich sind. Die vorliegenden Ergebnisse belegen für die zurückliegenden Jahre einen Bedeutungszuwachs qualifizierter Tätigkeiten und einen abnehmenden Stellenwert einfacher Tätigkeiten. Diese Veränderung erfolgte parallel zu einer insgesamt gestiegenen Beschäftigtenzahl. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Struktur der Tätigkeiten in der Berliner Wirtschaft allerdings nicht verändert (vgl. Abbildung 6). 15

24 Abbildung 6: Entwicklung der Beschäftigtenanteile nach Tätigkeitsgruppen in Berlin 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni, ohne Auszubildende) 100 Berlin Deutschland Tätige Inhaber/-innen Qualifizierte Tätigkeiten Hochschulabschluss Berufsabschluss Einfache Tätigkeiten Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt fallen einige Gemeinsamkeiten, aber auch Besonderheiten der Berliner Wirtschaft auf. In Berlin wie auch im Bundesdurchschnitt stellen Beschäftigte auf Arbeitsplätzen, die einen Berufsabschluss voraussetzen, gleichermaßen die größte Gruppe. Mit einem Anteil von 51 Prozent arbeiten allerdings deutlich weniger Berliner und Berlinerinnen auf solchen Arbeitsplätzen als im Bundesdurchschnitt. Der Unterschied bei Arbeitsplätzen für akademisch qualifizierte Fachkräfte ist noch auffälliger. In Berlin betrug deren Anteil an allen Beschäftigten im Jahr 2003 erst 14 Prozent, ist jedoch mit 24 Prozent mittlerweile fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Nur noch rund 19 Prozent der Berliner Beschäftigten üben demgegenüber einfache Tätigkeiten aus. Hierbei handelt es sich um Tätigkeiten, für die keine formale Ausbildung oder berufliche Erfahrungen erforderlich sind. Vor 10 Jahren lag der Anteil solcher Arbeitsplätze noch bei 24 Prozent. Die übrigen sechs Prozent der Arbeitsplätze entfallen in Berlin wie im Bundesdurchschnitt auf tätige Inhaber und Inhaberinnen, Vorstände, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen. Qualifikationsanforderungen in den einzelnen Branchen In den einzelnen Bereichen der Berliner Wirtschaft bestehen sehr unterschiedliche Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten. Dies wird deutlich in zum Teil stark voneinander abweichenden Anteilen der einzelnen Tätigkeitsgruppen an den Beschäftigten in den einzelnen Branchen. Diese Unterschiede sind von Bedeutung sowohl für die Struktur der branchenspezifischen Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt, als auch für die Möglichkeiten, diese Nachfrage durch eigene Ausbildungsaktivitäten zu decken. Im Berliner Baugewerbe arbeiten beispielsweise fast drei Viertel der Beschäftigten auf Arbeitsplätzen, die eine Berufsausbildung voraussetzen. In keiner anderen Branche ist der Anteil solcher Arbeitsplätze höher. Demgegenüber sind hier die Anteile von Arbeitsplätzen für akademisch Qualifizierte oder Arbeitsplätze für Un- und Angelernte mit acht bzw. 11 Prozent vergleichsweise klein. Der Berliner Handel weist eine ähnliche Struktur auf wie das Baugewerbe. Der Anteil von Arbeitsplätzen, die eine Berufsausbildung erfordern, ist dort ähnlich hoch. Und

25 genau wie im Baugewerbe setzt nur ein sehr kleiner Teil der dort bestehenden Arbeitsplätze einen akademischen Abschluss voraus. Anders als im Baugewerbe sind im Handel jedoch in deutlich stärkerem Maße auch Arbeitsplätze für An- und Ungelernte vorhanden. Solche Arbeitsplätze machen dort fast ein Fünftel des Gesamtbestandes aus und damit genauso viel wie im Berliner Durchschnitt. Spitzenreiter beim Einsatz von Einfacharbeitsplätzen sind die Übrigen Dienstleistungen. Mit 37 Prozent ist der Anteil dort nahezu doppelt so hoch wie im Berliner Durchschnitt. Demgegenüber arbeiten dort lediglich sieben Prozent auf Arbeitsplätzen, für die ein akademischer Abschluss erforderlich ist. In der Öffentlichen Verwaltung sind letztere von überdurchschnittlicher Bedeutung. In keiner anderen Branche gibt es anteilig mehr Beschäftigte mit solchen Arbeitsplätzen. Mit einem Anteil von 55 Prozent bilden diese zugleich die größte Gruppe unter den Beschäftigten (vgl. Tabelle 5). Tabelle 5: Beschäftigte nach Tätigkeitsgruppen und Branchen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Branche Beschäftigte für Tätigkeiten mit Beschäftigte für Tätigkeiten mit Beschäftigte für einfache Tätig- Tätige Inhaber/- innen, Vorstän- erforderlichem erforderlichem keiten de, Geschäfts- Berufsabschluss Hochschul- führer/-innen abschluss Anteile in Prozent Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe* Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- und Versicherungsdienstleist.* Unternehmensnahe Dienstleistungen Erziehung und Unterricht* Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck* Öffentliche Verwaltung* Insgesamt * In den gekennzeichneten Branchen sind die Werte wegen geringer Besetzungszahlen mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 In den einzelnen Betriebsgrößenklassen bestehen ebenfalls spezifische Tätigkeitsstrukturen, welche zuerst mit dem unterschiedlich hohen Anteil der Gruppe tätiger Inhaber und Inhaberinnen, Vorstände und Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen zusammenhängen. Größere Betriebe werden in der Regel von angestellten Managern und Managerinnen geführt, Kleinst- und Kleinbetriebe dagegen oftmals von den Inhabern und Inhaberinnen selbst (vgl. Tabelle 6). 17

26 Tabelle 6: Beschäftigte nach Tätigkeitsgruppen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Betriebsgrößenklasse Beschäftigte für Tätigkeiten mit erforderlichem Berufsabschluss Beschäftigte für Tätigkeiten mit erforderlichem Hochschulabschluss Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Tätige Inhaber/- innen, Vorstände, Geschäftsführer/-innen Anteile in Prozent Kleinstbetriebe (< 10 Beschäftigte) Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) Mittlere Betriebe ( Beschäftigte) Großbetriebe (mind. 250 Beschäftigte) Insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Große Unterschiede bestehen auch bei den Anteilen von Arbeitsplätzen für Beschäftigte mit akademischem Abschluss. Der Anteil dieser Tätigkeitsgruppe steigt mit der Betriebsgröße kontinuierlich an. Bei der Interpretation des Anteils von Arbeitsplätzen für Personen mit akademischen Abschlüssen muss jedoch berücksichtigt werden, dass vermutlich zahlreiche Inhaber und Inhaberinnen, Vorstände und Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen kleinerer Betriebe über eine akademische Ausbildung verfügen und der entsprechende Anteil in der Befragung daher vermutlich unterschätzt wird. Anforderungsstruktur der Arbeitsplätze von Frauen und Männern Die Befragungsergebnisse aus dem aktuellen Betriebspanel belegen, dass Frauen und Männer in Berlin auf Arbeitsplätzen tätig sind, die sich im Hinblick auf die Qualifikationsanforderungen kaum voneinander unterscheiden. Dies zeigt die Struktur der Arbeitsplätze von Frauen und Männern nach den hier unterschiedenen Tätigkeitsgruppen (vgl. Tabelle 7). In Berlin arbeiten Frauen und Männer gleichermaßen in der Mehrheit auf Arbeitsplätzen, die eine Berufsausbildung voraussetzen. Beide Anteile stimmen nahezu überein. Der Stellenwert von Einfacharbeitsplätzen ist ebenfalls identisch: Jeweils knapp ein Fünftel der Männer und Frauen arbeitet auf solchen Arbeitsplätzen. Unterschiede bestehen dagegen bei Arbeitsplätzen, die einen akademischen Abschluss erfordern. Auf diesen Arbeitsplätzen sind 27 Prozent aller weiblichen, aber nur 20 Prozent aller männlichen Beschäftigten tätig. Diese Differenz dürfte mit dem ebenfalls bestehenden Unterschied beim Anteil tätiger Inhaber und Inhaberinnen zusammenhängen. Hier ist der Anteil unter den männlichen Beschäftigten höher als bei den Frauen. Im Unterschied zu Berlin waren bundesweit in den Betrieben von allen Frauen anteilig deutlich mehr auf Einfacharbeitsplätzen und deutlich weniger auf Arbeitsplätzen mit höheren Qualifikationsanforderungen tätig. Bundesweit einheitlich gilt, dass Frauen 2013 deutlich seltener als Männer tätige Inhaber, Vorstände und Geschäftsführer waren (vgl. ebenfalls Tabelle 7).

27 Tabelle 7: Frauen und Männer nach Tätigkeitsgruppen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Tätigkeitsgruppe Berlin Deutschland Frauen Männer Frauen Männer Anteile in Prozent Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Beschäftigte mit Berufsabschluss Beschäftigte mit Hochschulabschluss Tätige Inhaber/-innen, Vorstände, Geschäftsführer/-innen Beschäftigte insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Fast die Hälfte aller Beschäftigten waren 2013 in Berlin Frauen. Die geringen Unterschiede bei der Verteilung von Frauen und Männern auf die einzelnen Tätigkeitsgruppen, also auf Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Qualifikationsanforderungen, spricht bereits dafür, dass die Frauenanteile innerhalb der Tätigkeitsgruppen ebenfalls weitgehend ähnlich sind. Geschlechterspezifische Unterschiede zeigen sich allerdings in zwei Tätigkeitsgruppen: Im Vergleich mit dem Frauenanteil an den Beschäftigten gab es bei Hochqualifizierten überdurchschnittlich viele Frauen. Demgegenüber waren Frauen bei tätigen Inhabern und Inhaberinnen, Vorständen, Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen deutlich unterrepräsentiert. Im bundesweiten Vergleich fällt vor allem auf, dass in Berlin anteilig deutlich mehr Frauen auf Arbeitsplätzen mit erforderlichem Hochschulabschluss tätig sind, demgegenüber anteilig weniger auf Einfacharbeitsplätzen (vgl. Abbildung 7). Abbildung 7: 60 Frauenanteil nach Tätigkeitsgruppen in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Auszubildende) Frauenanteil an den Beschäftigten (in Prozent) Beschäftigte insgesamt Beschäftigte für einfache Tätigkeiten Beschäftigte mit Berufsausbildung Berlin Deutschland Beschäftigte mit Hochschulabschluss Tätige Inhaber /-innen, Vorstände, Geschäftsführer /-innen Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle

28 In den zurückliegenden Jahren haben sich in Berlin die Frauenanteile innerhalb der einzelnen Tätigkeitsgruppen verändert. Im Vergleich mit 2005, dem Jahr des beginnenden Beschäftigungsaufbaus, verringerte sich 2013 der Frauenanteil bei einfachen Tätigkeiten um 3 Prozentpunkte auf 48 Prozent, der Frauenanteil bei Beschäftigten mit Berufsabschluss um 5 Prozentpunkte auf 48 Prozent. Der Frauenanteil bei tätigen Inhabern und Inhaberinnen, Vorständen, Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen lag relativ unverändert bei 25 Prozent. Demgegenüber sind in Berlin immer mehr Frauen auf Arbeitsplätzen mit erforderlichem Hochschulabschluss tätig. Deren Anteil stieg von 43 Prozent im Jahr 2005 auf 55 Prozent in 2013 (vgl. Abbildung 8). Der Frauenanteil an Hochqualifizierten war auch bundesweit ansteigend, aber in geringerem Maße (von 36 auf 41 Prozent). Abbildung 8: Frauenanteil nach Tätigkeitsgruppen in Berlin 2005 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni, ohne Auszubildende) mit Hochschulabschluss 43 mit Berufsabschluss 40 Frauenanteil (in Prozent) einfache Tätigkeiten Tätige Inhaber/-innen, Geschäftsfüherer/-innen Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005 bis 2013 Diese Angaben der Betriebe belegen, dass hochqualifizierte Frauen gute Chancen am Arbeitsmarkt haben. Die Zunahme gut ausgebildeter und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehender Frauen, die längerfristige Zunahme des Fachkräftebedarfs und die auftretenden Schwierigkeiten bei der Besetzung von Arbeitsplätzen mit erforderlichem Hochschulabschluss hatten zur Konsequenz, dass hochqualifizierte Frauen überdurchschnittlich häufig eingestellt wurden. Das spricht für die Bedeutung der Frauen im Prozess der Fachkräftesicherung (vgl. auch Kapitel 4). Fazit: Die Befunde der aktuellen Befragung belegen, dass sich die Berliner Wirtschaft in wesentlichen Aspekten von jener in anderen Bundesländern unterscheidet. Dies betrifft insbesondere die Bedeutung einzelner Branchen für den regionalen Arbeitsmarkt. Während dieser in anderen Bundesländern wesentlich von den Entwicklungen des Verarbeitenden Gewerbes geprägt ist, zeichnet sich Berlin vor allem durch einen hohen Bestand an unternehmensnahen Dienstleistern aus. Ungeachtet der strukturellen Unterschiede und der durch das geringere Gewicht des Verarbeitenden Gewerbes eingeschränkteren Möglichkeiten, von

29 Nachfrageentwicklungen auf internationalen Absatzmärkten zu profitieren, hielt die bisherige positive Beschäftigungsentwicklung in Berlin an. Die Zahl der Betriebe wie auch die Zahl der Beschäftigten konnte erneut gesteigert werden. Damit setzte sich der seit Mitte der 2000er Jahre bestehende Aufwärtstrend weiter fort. Hinter dieser Entwicklung verbergen sich weit mehr Beschäftigungsbewegungen als in der bloßen Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze zum Ausdruck kommt. Die aus diesen Bewegungen resultierende Dynamik am Arbeitsmarkt war in den letzten Jahren in Berlin stets größer als in anderen Regionen Deutschlands, hat sich jedoch im letzten Jahr etwas abgeschwächt. Dennoch nutzten auch im letzten Jahr wieder zahlreiche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die Möglichkeit, eine Beschäftigung in einem anderen Betrieb anzutreten und sich dadurch beruflich zu verbessern. Für Betriebe bedeutet die anhaltend hohe Wechselbereitschaft der Beschäftigten, sich nicht nur der Gewinnung von Beschäftigten, sondern ebenso dem Halten von bereits beschäftigten Arbeitskräften stärker als bisher zu widmen. 21

30 3 Atypische Beschäftigung 3.1 Entwicklung atypischer Beschäftigung Die Beschäftigungsverhältnisse der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sind in den letzten Jahren vielfältiger geworden. Wenngleich sogenannte Normalarbeitsverhältnisse nach wie vor den Arbeitsalltag prägen und damit typisch für die Mehrheit der Beschäftigten sind, haben davon abweichende und dementsprechend als atypische Beschäftigungsformen bezeichnete Arbeitsverhältnisse an Bedeutung gewonnen nicht zuletzt durch die Schaffung entsprechender gesetzlicher Grundlagen sowie die entsprechende Nachfrage seitens der Betriebe wie teilweise auch der Beschäftigten selbst (z. B. bei Teilzeit). Im letzten Jahr hat sich der bisherige Trend einer stetigen Zunahme dieser Beschäftigungsformen allerdings nicht fortgesetzt. Mit 80 Prozent nutzen aber nach wie vor deutlich mehr Betriebe atypische Beschäftigungsformen als noch 2005 (62 Prozent), als der Beschäftigungsaufbau einsetzte. Dies trifft auch bundesweit zu, wobei sich hier der Anteil der Betriebe mit atypischen Beschäftigungsverhältnissen von 66 Prozent in 2005 auf 79 Prozent in 2013 erhöhte. Im Jahr 2005 war rund ein Drittel der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf einer Teilzeitstelle, einer befristeten Stelle oder als Leiharbeitskraft tätig. In den Folgejahren stieg dieser Anteil über die 40-Prozent-Marke. 1 Die Mitte der 2000er Jahre begonnene Phase des Beschäftigungsaufbaus wurde somit durch eine Ausweitung atypischer Beschäftigung begleitet. Im letzten Jahr setzte sich der bisherige Anstieg nicht fort. Allerdings erhöhte sich in Berlin der Anteil geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse, während klassische, also sozialversicherungspflichtige Teilzeit rückläufig war. Im Bundesdurchschnitt veränderten sich beide Anteile nicht. Der Anteil atypischer Beschäftigung verharrte in Berlin wie in Deutschland insgesamt auf dem Vorjahresniveau. 2 Ob der bisherige Trend eines steigenden Anteils atypischer Beschäftigungsverhältnisse mit der aktuellen Entwicklung tatsächlich gestoppt ist, oder dieser sich im kommenden Jahr wieder fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die größte Gruppe innerhalb der atypisch Beschäftigten sind die Teilzeitbeschäftigten. Im Betriebspanel werden als Teilzeitbeschäftigte alle Beschäftigten erfasst, deren Arbeitszeit unterhalb der im Durchschnitt betrieblich vereinbarten Wochenarbeitszeit liegt. Hierzu zählen demnach geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (Mini-Jobs), Teilzeit-Midi-Jobs sowie klassische, d. h. sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung. Von diesen drei Untergruppen ist die der klassischen Teilzeit am größten. Teilzeitbeschäftigte bilden auch in anderen Bundesländern die größte Gruppe unter den atypisch Beschäftigten. Und genau wie in Berlin bilden klassisch Teilzeitbeschäftigte wiederum die größte Gruppe unter den Teilzeitbeschäftigten. Die zweitgrößte Gruppe unter den atypisch Beschäftigten in Berlin bilden Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit befristeten Arbeitsverhältnissen. Deren Anteil an der Gesamtbeschäftigung ist in Berlin höher als im Bundesdurchschnitt. Leiharbeit ist demgegenüber in Berlin weniger verbreitet als im Bundesdurchschnitt, ist aber verglichen mit den beiden zuvor genannten Erwerbsformen hier wie dort nur von untergeordneter Bedeutung (vgl. Abbildung 9). 3 1 Als atypische Beschäftigung wird im vorliegenden Bericht jede Form von Teilzeitarbeit (inkl. Mini-Jobs und Teilzeit-Midi- Jobs), Befristungen und Leiharbeit verstanden. Die Definition von atypischer Beschäftigung ist damit relativ weit gefasst. 2 Ohne die Einbeziehung klassischer Teilzeit würde sich der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse an der Gesamtbeschäftigung von 42 auf 27 Prozent verringern. 3 Da sich die einzelnen Beschäftigungsverhältnisse überschneiden können z. B. kann eine Teilzeittätigkeit zugleich befristet sein ist der hier ausgewiesene Anteil möglicherweise leicht überzeichnet.

31 Abbildung 9: Anteil an den Beschäftigten (in Prozent) % Anteil atypischer an allen Beschäftigungsverhältnissen in Berlin 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Flexibilisierungsgrad Leiharbeit Befristete Beschäftigung Midi-Jobs "Klassische" Teilzeit 42% 1, Mini-Jobs Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Insgesamt betrachtet entspricht die derzeitige Struktur der atypischen Beschäftigungsverhältnisse, d. h. die Anteile der einzelnen Formen atypischer Beschäftigung an der Gesamtzahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse in Berlin, im Wesentlichen jener aus dem Vorjahr (vgl. hierzu ausführlich Kapitel 3.2). Zwischen den Branchen bestehen nach wie vor beträchtliche Unterschiede. Der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse ist in den Dienstleistungsbereichen mit Abstand am höchsten. So waren im Gesundheits- und Sozialwesen drei Viertel aller Beschäftigten atypisch tätig, was insbesondere aus einem sehr hohen Teilzeitanteil resultiert (55 Prozent), aber auch aus einem überdurchschnittlich hohen Befristungsanteil (16 Prozent). Demgegenüber zählten 2013 im Produzierenden Gewerbe wie bereits im Vorjahr 18 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse zu den atypischen. Der Teilzeitanteil lag bei 11 Prozent, der Befristungsanteil bei 4 Prozent. Geschlechterstruktur atypischer Beschäftigung Bei der schrittweisen Ausweitung atypischer Beschäftigungsformen zeigen sich deutliche geschlechterspezifische Unterschiede. Während in Berlin mit fast drei Vierteln die große Mehrheit der männlichen Beschäftigten nach wie vor auf unbefristeten Vollzeitarbeitsplätzen tätig ist, sind inzwischen nur noch 45 Prozent aller beschäftigten Frauen in einem Normalarbeitsverhältnis angestellt. Mehr als die Hälfte der Frauen arbeitet demgegenüber auf einer Stelle mit reduzierter Arbeitszeit (inkl. Mini-Jobs), hat einen zeitlich befristeten Vertrag oder ist als Leiharbeiterin tätig. Im Bundesdurchschnitt ist eine ähnliche Verteilung zu beobachten. Mit 26 Prozent liegt der Anteil von Männern mit atypischer Beschäftigung in Berlin jedoch deutlich oberhalb des Bundesdurchschnitts von 18 Prozent. Dies ist sowohl auf einen in Berlin höheren Teilzeitanteil bei Männern zurückzuführen (16 vs. 12 Prozent im Bundesdurchschnitt) wie auch auf höhere Befristungsanteile (10 vs. 6 Prozent im Bundesdurchschnitt). 23

32 Hinter den unterschiedlich starken Anteilen von Männern und Frauen verbirgt sich in erster Linie die geschlechterspezifische Nutzung von Teilzeitbeschäftigung. In Berlin arbeiteten Mitte 2013 rund 42 Prozent aller weiblichen Beschäftigten auf einer Teilzeitstelle, aber nur 16 Prozent aller männlichen Beschäftigten. Aufgrund dieser unterschiedlich hohen Bedeutung ist es nicht überraschend, dass fast drei Viertel aller Arbeitsplätze mit reduzierter Arbeitszeit mit Frauen besetzt sind. Im Bundesdurchschnitt entfällt ein ähnlich hoher Anteil der Teilzeitstellen auf Frauen. Die beobachtete Situation ist somit keine Besonderheit des Berliner Arbeitsmarktes. In der großen Mehrheit handelt es sich bei den erfassten Teilzeitstellen um sogenannte klassische, d. h. sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung. Rund drei Viertel aller teilzeitbeschäftigten Frauen arbeiten auf einer klassischen Teilzeitstelle und nur rund ein Viertel in einem Mini-Job. In Bezug auf alle weiblichen Beschäftigten arbeiten damit 11 Prozent in einem Mini-Job. 3.2 Formen atypischer Beschäftigung Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse Wie oben dargestellt bilden Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse den Kern atypischer Beschäftigung. Im Jahr 2013 gab es in rund drei Viertel aller Berliner Betriebe Teilzeitarbeitsplätze. Der für das letzte Jahr ermittelte Anteil liegt zwar geringfügig unter dem Vorjahreswert. Dennoch gab es auch im letzten Jahr viel mehr Betriebe mit Teilzeitbeschäftigten als noch Mitte der 2000er Jahre. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig und nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit an allen Beschäftigten lag im letzten Jahr bei 28 Prozent und entsprach damit exakt dem Niveau des Vorjahres (vgl. Tabelle 8) Tabelle 8: Entwicklung von Teilzeitbeschäftigung in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe mit Teilzeitbeschäftigten (Anteil an allen Betrieben in Prozent) Berlin Deutschland Teilzeitbeschäftigte (Anteil an allen Beschäftigten in Prozent) Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Teilzeittätigkeit ist besonders stark in Branchen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil weiblicher Beschäftigter verbreitet, wie z. B. dem Gesundheits- und Sozialwesen. Rund drei Viertel der Beschäftigten sind dort weiblich. In diesem Bereich arbeitet mehr als die Hälfte aller Beschäftigten auf Teilzeitarbeitsplätzen. Das sind fast doppelt so viele wie im Berliner Durchschnitt. In männerdominierten Teilen der Wirtschaft wie zum Beispiel dem Baugewer-

33 be oder dem Verarbeitenden Gewerbe beträgt die Teilzeitquote dagegen nur 10 bzw. 12 Prozent. Klassische Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse Die große Mehrheit der Berliner Teilzeitbeschäftigten übt eine sogenannte klassische Teilzeittätigkeit 4 aus. Diese Beschäftigten haben zwar eine im Unterschied zum Vollzeiterwerb dauerhaft kürzere Wochenarbeitszeit, sind aber sozialversicherungspflichtig beschäftigt (ohne abgesenkte Beiträge). Im Vergleich zum Vorjahr haben anteilig weniger Betriebe solche Beschäftigungsformen genutzt. Berlin folgte damit dem Bundestrend. Auch dort sank der Anteil der Nutzerbetriebe. Der Anteil dieser Beschäftigungsgruppe an allen Berliner Beschäftigten ist ebenfalls gesunken und lag im letzten Jahr bei 15 Prozent (vgl. Tabelle 9). Tabelle 9: Entwicklung klassischer Teilzeitbeschäftigung in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe mit klassischen Teilzeitbeschäftigten (Anteil an allen Betrieben in Prozent) Berlin Deutschland Klassische Teilzeitbeschäftigte (Anteil an allen Beschäftigten in Prozent) Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Die Verbreitung klassischer Teilzeit nimmt mit der Betriebsgröße zu. Das gilt sowohl für die betriebliche Reichweite als auch den Anteil klassisch Teilzeitbeschäftigter an allen Beschäftigten. Diese Beschäftigungsform nutzten 31 bzw. 44 Prozent der Kleinst- und Kleinbetriebe, aber 70 bzw. 83 Prozent der Mittel- und Großbetriebe in Berlin. Die Teilzeitquoten bezogen auf klassische Teilzeitbeschäftigung sind in Mittel- und Großbetrieben mit 19 bis 20 Prozent etwa doppelt so hoch wie in Kleinst- und Kleinbetrieben. 4 Im Rahmen des Betriebspanels wird diese Beschäftigungsform nicht direkt erfragt, sondern als Differenz zwischen der Teilzeit insgesamt sowie den Mini- und Teilzeit-Midi-Jobs errechnet. 25

34 Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse (Mini-Jobs) Bei den sogenannten Mini-Jobs handelt es sich um Beschäftigungsverhältnisse, die unterhalb der Sozialversicherungspflichtgrenze liegen. Zum sind die Verdienstgrenzen von Mini-Jobs von 400 auf 450 Euro angehoben worden. Diese Form der Beschäftigung gab es Mitte 2013 in mehr als der Hälfte der Berliner Betriebe und wurde von den Betrieben damit deutlich häufiger genutzt als zwischen 2005 und 2009, als lediglich gut jeder dritte Berliner Betrieb Mini-Jobs hatte. Seit 2009 kommen von Jahr zu Jahr in immer mehr Betrieben geringfügige Beschäftigungsverhältnisse zum Einsatz. Am häufigsten machten Betriebe der Branche Übrige Dienstleistungen hiervon Gebrauch. Hier gab es in fast drei Viertel aller Betriebe entsprechende Beschäftigungsverhältnisse. Der Anteil der Mini-Jobs an allen Beschäftigungsverhältnissen in Berlin hat sich seit 2010 von 7 auf 10 Prozent erhöht und ist damit deutlich angestiegen. Im selben Zeitraum lag der Anstieg im Bundesdurchschnitt bei lediglich 1 Prozentpunkt auf 12 Prozent. Damit waren 2013 in Berlin anteilig etwas weniger Beschäftigte in Mini-Jobs tätig als in Deutschland insgesamt (vgl. Tabelle 10). Tabelle 10: Entwicklung geringfügiger Beschäftigung (Mini-Jobs) in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe mit geringfügig Beschäftigten** (Anteil an allen Betrieben in Prozent) Berlin Deutschland Geringfügig Beschäftigte** (Anteil an allen Beschäftigten in Prozent) Berlin * Deutschland * * Vorläufige Angabe (Wert für 2013 wird in Welle 2014 aktualisiert, da erneut nach geringfügiger Beschäftigung gefragt wird.) ** Bis 2004 wurden geringfügig Beschäftigte in der Kategorie sonstige Beschäftigte erfasst, seit 2005 werden sie gesondert ausgewiesen. Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Mini-Jobs sind in der Berliner Wirtschaft vor allem in den Dienstleistungsbereichen verbreitet. Die Branche Übrige Dienstleistungen weist den mit Abstand höchsten Anteil von Mini- Jobs an allen Beschäftigten auf. Bei fast jedem vierten Arbeitsplatz handelt es sich um einen Mini-Job. Demgegenüber nahezu bedeutungslos sind Mini-Jobs in den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Erziehung und Unterricht sowie Öffentliche Verwaltung. Midi-Jobs Midi-Jobs, d. h. Beschäftigungsverhältnisse mit monatlichen Bruttolöhnen zwischen 451 und 850 Euro (seit ), gab es im letzten Jahr in mehr als einem Viertel aller Berliner Betriebe. Der Anteil der Nutzerbetriebe ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Anteil der an den Beschäftigten liegt dagegen unverändert bei vier Prozent (vgl. Tabelle 11).

35 Tabelle 11: Entwicklung von Midi-Jobs in Berlin und Deutschland 2004 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe mit Midi-Jobs (Anteil an allen Betrieben in Prozent) Berlin Deutschland Beschäftigte in Midi-Jobs (Anteil an allen Beschäftigten in Prozent) Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2004 bis 2013 Die Nutzung dieser Beschäftigungsform variiert mit der Branche, wobei insbesondere die Übrigen Dienstleistungen durch höhere Anteile auffallen Befristete Beschäftigungsverhältnisse Im letzten Jahr stellte rund jeder dritte Berliner Betrieb neues Personal ein. In vielen Fällen stellten die Betriebe jedoch lediglich befristet ein. Jeder vierte Betrieb mit Neueinstellungen stellte sogar ausschließlich befristet ein. Insgesamt waren 47 Prozent der im ersten Halbjahr 2013 in Berlin erfolgten Neueinstellungen befristet. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt wurde in der Berliner Wirtschaft damit deutlich häufiger von befristeten Arbeitsverträgen Gebrauch gemacht. Dies zeigt sich auch an den Beschäftigtenanteilen. So betrug der Anteil befristet Beschäftigter an allen Beschäftigten in Berlin 12 Prozent, gegenüber acht Prozent deutschlandweit. Wie bereits in den vorangegangenen Jahren sind damit in Berlin deutlich mehr Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nur befristet beschäftigt als im Bundesdurchschnitt. Insgesamt gab es in mehr als jedem fünften Berliner Betrieb befristet Beschäftigte (vgl. Tabelle 12). 5 5 Im Rahmen des Betriebspanels werden Ausbildungsverhältnisse nicht als befristete Beschäftigungsverhältnisse gezählt. 27

36 Tabelle 12: Entwicklung befristeter Beschäftigung in Berlin und Deutschland 1996 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe mit befristet Beschäftigten (Anteil an allen Betrieben (in Prozent) Berlin Deutschland Befristet Beschäftigte (Anteil an allen Beschäftigten in Prozent) Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis 2013 Befristete Beschäftigungsverhältnisse werden vor allem im Dienstleistungssektor eingesetzt. Der Anteil der befristet Beschäftigten in Branchen dieses Sektors übertrifft teils deutlich die entsprechenden Werte in den anderen Wirtschaftsbereichen. Mit 17 bzw. 16 Prozent liegen z. B. die Anteile im Gesundheits- und Sozialwesen oder in der Branche Unternehmensnahe Dienstleistungen bis zu fünf Prozentpunkte über dem Berliner Durchschnitt. Die beiden genannten Branchen sind auch absolut betrachtet von Bedeutung: Fast jeder bzw. jede zweite befristet Beschäftigte arbeitet in einem dieser beiden Bereiche der Berliner Wirtschaft. Unabhängig von der Branche setzen größere Betriebe viel häufiger befristete Arbeitsverträge ein als kleinere Betriebe. In Kleinstbetrieben arbeiten lediglich fünf Prozent der Beschäftigten auf befristeten Stellen. Bei Großbetrieben sind es mit 11 Prozent mehr als doppelt so viele. Bei Mittelbetrieben lag der Anteil solcher Beschäftigungsverhältnisse im letzten Jahr sogar bei 18 Prozent. Bei befristeter Beschäftigung bestehen geschlechterspezifische Unterschiede. Im Jahr 2013 stellten Frauen 54 Prozent der befristet Beschäftigten in Berlin. Der Anteil der Frauen an den befristet Beschäftigten liegt damit über ihrem Anteil an der Gesamtbeschäftigung. Dies drückt sich in einer etwas höheren Befristungsquote aus, welche bei Frauen 13 Prozent beträgt. Die Befristungsquote der männlichen Beschäftigten fällt mit 10 Prozent etwas geringer aus. Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis Ein wichtiger Aspekt für die Beurteilung von befristeten Beschäftigungsverhältnissen ist die Möglichkeit einer Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Das Betriebspanel Berlin liefert hierzu aktuelle Ergebnisse, welche Aussagen zum Verbleib befristet eingestellter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erlauben, deren Befristung im ersten Halbjahr 2013 endete. Danach wurde ein Drittel der Betroffenen in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis im selben Betrieb übernommen. Gegenüber dem Vorjahr sind damit etwas mehr zuvor befristete Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis eingemündet. Mit weiteren 38 Prozent wurden erneut befristete Arbeitsverträge im selben Betrieb abgeschlossen. Die restlichen 29 Prozent der Beschäftigten, deren befristeter Arbeitsvertrag auslief, schieden aus dem Betrieb aus. Für diese Gruppe liegen keine Informa-

37 tionen über den weiteren Verbleib vor. Die Tatsache, dass bislang nur eine Minderheit der befristet Beschäftigten in unbefristete Beschäftigung beim selben Arbeitgeber einmündet, spricht auch weiterhin eher gegen die Funktion befristeter Arbeitsverträge als Brücke in längerfristige Beschäftigungsverhältnisse. Nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz sind Befristungen zum einen unter Angabe eines sachlichen Grundes möglich, zum anderen aber auch dann, wenn kein Sachgrund vorliegt (maximal für zwei Jahre), und zwar im Rahmen der sogenannten erleichterten Befristung. Nach vorliegenden Panelergebnissen werden insbesondere die Möglichkeiten der erleichterten Befristung, also ohne Angabe eines sachlichen Grundes, häufig genutzt. So gaben die befragten Betriebe in Berlin an, dass 48 Prozent aller zum Stichtag befristet beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ohne Angabe eines sachlichen Grundes befristet eingestellt worden sind. Demgegenüber lag bei 28 Prozent der Betroffenen ein Sachgrund für die Befristung vor. Bei den übrigen befristet Beschäftigten stand die erfolgte Befristung im Zusammenhang mit Fördermaßnahmen oder erfolgte aufgrund sonstiger Regelungen, wie z. B. dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz Leiharbeitsverhältnisse In fünf Prozent aller Berliner Betriebe wurden zum Stichtag Leiharbeitskräfte eingesetzt. Damit ist der Anteil der Nutzerbetriebe leicht gestiegen. Im Vergleich zur Nutzung von anderen atypischen Beschäftigungsformen, wie z. B. befristeter Beschäftigung, hat diese Form jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Der Anteil von Leiharbeitskräften an allen Beschäftigten lag im letzten Jahr bei einem Prozent. Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass bei der Ermittlung des Leiharbeiteranteils nur jene Leiharbeitsarbeitskräfte berücksichtigt werden, die zum Stichtag in Entleihbetrieben eingesetzt waren. 6 Wie im Bundesdurchschnitt lag der zuletzt ermittelte Anteil von Leiharbeitskräften in Berlin annähernd auf dem Vorjahresniveau (vgl. Tabelle 13). Tabelle 13: Entwicklung von Leiharbeit in Berlin und Deutschland 2002 bis 2013 (Stand: jeweils 30. Juni) Betriebe mit Leiharbeitskräften (Anteil an allen Betrieben in Prozent) Berlin Deutschland Leiharbeitskräfte (Anteil an allen Beschäftigten in Prozent) Berlin 0,8 1,3 1,2 1,3 1,5 1,6 1,9 1,5 1,4 1,2 Deutschland 0,8 1,1 1,5 1,8 2,1 1,3 1,5 1,8 1,6 1,6 Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2002 bis Die Statistik der BA beinhaltet demgegenüber Angaben zu Beschäftigten in Verleihbetrieben (einschließlich der Verwaltungskräfte). Aus diesem Grund können die Panelangaben zu Leiharbeiter/-innen von den in der Arbeitnehmerüberlassungsstatistik ausgewiesenen Angaben abweichen. 29

38 Im Bundesdurchschnitt machten anteilig zwar weniger Betriebe Gebrauch von Leiharbeit als in Berlin, der Anteil der Leiharbeitskräfte fiel aber im Bundesdurchschnitt etwas höher aus. Dies dürfte u. a. mit dem geringeren Gewicht des Verarbeitenden Gewerbes in Berlin zusammenhängen. So zeigen die Ergebnisse des Betriebspanels, dass die Nutzung von Leiharbeit sehr branchenspezifisch erfolgt. Danach ist das Verarbeitende Gewerbe Hauptnutzer solcher Beschäftigungsformen. Dort war der Anteil von Leiharbeitskräften mit vier Prozent höher als in allen anderen Branchen. Die Nutzung von Leiharbeit hängt auch mit der Betriebsgröße zusammen. Kleinstbetriebe greifen kaum auf sie zurück, demgegenüber jeder vierte Mittelbetrieb und fast jeder dritte Großbetrieb. Fazit: Der bisherige Trend eines steigenden Anteils atypischer Beschäftigungsverhältnisse hat sich im letzten Jahr nicht fortgesetzt. Dieser verharrte auf dem Niveau des Vorjahres. Nach wie vor stellt Teilzeitbeschäftigung den Kern atypischer Beschäftigung dar. Da Teilzeitarbeit überwiegend von Frauen und vor allem in Bereichen des Dienstleistungssektors ausgeübt wird, ist die Entwicklung atypischer Beschäftigung vor allem im Zusammenhang mit dem Grad der Tertiärisierung der Wirtschaft sowie dem Grad der Erwerbsorientierung von Frauen zu betrachten. Die Bedeutung der ebenfalls verbreiteten befristeten Arbeitsverhältnisse, die in Berlin etwas stärker als im Bundesdurchschnitt genutzt werden, zeigte sich zuletzt vor allem bei Neueinstellungen, weniger dagegen beim Beschäftigtenanteil. Dieser blieb stabil. Es bleibt dennoch abzuwarten, ob es sich bei der jüngst beobachteten Entwicklung lediglich um eine temporäre Abschwächung der bisherigen Entwicklung handelt oder um eine tatsächliche Trendwende. Von Bedeutung für diese Frage wird vor allem sein, wie sich die Nachfrage der Wirtschaft nach Arbeitskräften, insbesondere nach Fachkräften, entwickelt, und auf welche Angebotsbedingungen die Betriebe dabei treffen.

39 4 Fachkräftebedarf 4.1 Umfang und Struktur des Fachkräftebedarfs Die Nachfrage der Berliner Wirtschaft nach qualifizierten Arbeitskräften 7 erreichte in den letzten Jahren neue Höchststände. Diese positive Entwicklung schwächte sich im letzten Jahr jedoch etwas ab. Genau wie im Vorjahreszeitraum hatte zwar rund jeder dritte Berliner Betrieb die Absicht, qualifizierte Fachkräfte neu einzustellen, die Anzahl der konkret nachgefragten Fachkräfte lag jedoch unter dem Vorjahresniveau (vgl. Abbildung 10). Abbildung 10: Entwicklung des Fachkräftebedarfs in Berlin 2000 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Anteil der Betriebe mit Fachkräftebedarf an allen Betrieben (in Prozent) Fachkräftebedarf (in Tsd.) Anteil der Betriebe Fachkräftebedarf Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB- Betriebspanel nicht erhoben. Berlin folgte damit der bundesweiten Entwicklung, die ebenfalls durch eine leicht nachlassende Fachkräftenachfrage gekennzeichnet war. Trotz der leichten Abschwächung lag der Bedarf der Berliner Wirtschaft mit etwa 90 Tsd. Fachkräften, die allein im ersten Halbjahr 2013 gesucht wurden, auf dem zweithöchsten Stand seit Beginn des Beschäftigungsaufbaus ab Mitte der 2000er Jahre. Der beobachtete Fachkräftebedarf kann sowohl aus der Schaffung von neuen, d. h. zusätzlichen Arbeitsplätzen (Erweiterungsbedarf) resultieren, als auch aus der Notwendigkeit, frei gewordene Stellen wieder zu besetzen (Ersatzbedarf). Letztere kann sich ergeben, wenn Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus dem Betrieb ausscheiden, sei es altersbedingt oder aus anderen Gründen. Gerade in konjunkturstarken Phasen, so belegen Ergebnisse des Betriebspanels früherer Jahre, wechseln zahlreiche Beschäftigte ihren Betrieb (vgl. Kapitel 2.3). 7 Als Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte gelten alle Stellen, die eine Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss voraussetzen. 31

40 Bedarf der Berliner Wirtschaft an akademisch qualifizierten Fachkräften überdurchschnittlich hoch Die Struktur des aktuellen Fachkräftebedarfs der Berliner Wirtschaft entspricht annähernd jener der Beschäftigten bzw. der Arbeitsplätze in der Hauptstadt. Der Blick auf die im ersten Halbjahr 2013 zu besetzenden Fachkräftestellen zeigt, dass mehrheitlich Arbeitskräfte für Tätigkeiten, die einen Berufsabschluss voraussetzen, gesucht wurden. Diese machten fast drei Viertel des gesamten Fachkräftebedarfs aus (vgl. Abbildung 11). Abbildung 11: Struktur des Fachkräftebedarfs in Berlin und Deutschland 2013 (Stand: erstes Halbjahr) 100 Anteil der Tätigkeitsgruppe am Gesamtbedarf an Fachkräften (in Prozent) Berlin Fachkräfte mit Berufsabschluss Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Deutschland Fachkräfte mit akademischen Abschluss Für rund ein Viertel der zu besetzenden Fachkräftestellen wurden Bewerber und Bewerberinnen mit einem akademischen Abschluss gesucht. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt hatte die Berliner Wirtschaft damit überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze zu besetzen, die eine akademische Ausbildung voraussetzen. Die Angaben der Betriebe zum Umfang und zur Struktur der zum Zeitpunkt der aktuellen Befragung sofort gesuchten Arbeitskräfte deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Fachkräften nicht nachlassen wird. So lag die Zahl der von den Berliner Betrieben zum nächstmöglichen Einstellungstermin gesuchten Fachkräfte auf dem Niveau des Vorjahres. 8 Die Realisierung der mit dieser Nachfrage verbundenen Wachstumschancen für die Hauptstadtregion hängt entscheidend von der Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte ab. Wie die folgenden Ausführungen zeigen werden, wird es jedoch zunehmend schwieriger, den bestehenden Bedarf an Fachkräften durch Einstellungen zu decken. 8 Die entsprechende Frage im Fragebogen des Betriebspanels lautete: Suchen Sie derzeit Arbeitskräfte (ohne Auszubildende), die sofort also zum nächstmöglichen Einstellungstermin eingestellt werden sollen?

41 Keine Entspannung bei der Besetzung von Stellen für Fachkräfte Die Befunde der aktuellen Befragung zeigen, dass insgesamt 57 Prozent aller Berliner Betriebe ihren Fachkräftebedarf durch die vorgenommenen Personaleinstellungen vollständig decken konnten. Dies spricht für das regionale Angebot an Fachkräften. Hierbei dürfte die Berliner Wirtschaft auch von der Mobilitätsbereitschaft zahlreicher Pendler und Pendlerinnen aus dem Umland profitieren. Gleichwohl ist es einer nennenswerten Zahl von Berliner Betrieben nicht oder nur teilweise gelungen, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Trotz des im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht verringerten Bedarfs der Berliner Wirtschaft an Fachkräften ist es offensichtlich nicht einfacher geworden, offene Stellen zu besetzen. Mit 43 Prozent gaben 2013 so viele Berliner Betriebe wie noch nie in den letzten 10 Jahren an, alle oder einen Teil der angebotenen Stellen für Fachkräfte nicht besetzt zu haben. Im Jahr 2005, zu Beginn des Beschäftigungsaufbaus, war der entsprechende Anteil mit 20 Prozent nur etwa halb so groß. Stellenbesetzungsprobleme erfassen somit immer mehr Betriebe (vgl. Tabelle 14). Tabelle 14: Betriebe mit Bedarf an Fachkräften nach dem Grad der Bedarfsdeckung in Berlin 2005, 2008 und 2013 Bedarf an Fachkräften wurde Prozent voll gedeckt teilweise gedeckt gar nicht gedeckt Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005, 2008 und 2013 Diese Schwierigkeiten spiegeln sich auch im Grad der Bedarfsdeckung wider. Während 2005 noch 80 Prozent aller Betriebe mit Fachkräftebedarf angaben, diesen vollständig gedeckt zu haben, verringerte sich der entsprechende Anteil im Jahr 2008 bereits auf 70 Prozent. Im Jahr 2013 sank der Anteil dann sogar auf nur noch 57 Prozent. Parallel gab im Jahr 2013 etwa jeder vierte Betrieb mit Fachkräftebedarf an, diesen gar nicht gedeckt zu haben. In den Vergleichsjahren 2005 und 2008 lagen die jeweiligen Anteile noch bei lediglich 15 Prozent. Ein zunehmend größer werdender Teil der Berliner Betriebe geht somit völlig leer aus bei der Suche nach Fachkräften. Im Hinblick auf die konkrete Zahl unbesetzt gebliebener Stellen für Fachkräfte zeigt sich folgendes Bild: Fast ein Drittel aller im ersten Halbjahr angebotenen Fachkräftestellen war zum Zeitpunkt der Befragung im dritten Quartal unbesetzt. Im Bundesdurchschnitt ist der Anteil unbesetzter an allen angebotenen Stellen für Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss voraussetzen, demgegenüber erstmals seit drei Jahren nicht weiter angestiegen. Die aktuelle Entwicklung in Berlin hat sich damit von der Gesamtentwicklung in Deutschland abgekoppelt (vgl. Abbildung 12). 33

42 Abbildung 12: Entwicklung der Nichtbesetzungsquote bei Fachkräftestellen in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) 40 Anteil unbesetzter an allen zu besetzenden Fachkräftestellen (in Prozent) Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB- Betriebspanel nicht erhoben. Die aktuellen Befunde haben gezeigt, dass die Herausforderungen bei der Besetzung von Stellen gegenüber dem Vorjahreszeitraum, bei insgesamt leicht verringerter Gesamtnachfrage, leicht gestiegen sind. Von Besetzungsproblemen sind mehr Betriebe als im Vorjahreszeitraum betroffen und das Ausmaß der Probleme gemessen am Anteil unbesetzter Stellen ist gewachsen. Wie die folgenden Ausführungen belegen, trifft dies jedoch nicht für alle Betriebe der Berliner Wirtschaft gleichermaßen zu. Branchen und Betriebsgrößenklassen unterschiedlich erfolgreich bei der Deckung des Fachkräftebedarfs Die einzelnen Bereiche der Berliner Wirtschaft waren unterschiedlich erfolgreich bei der Deckung ihres Fachkräftebedarfs. Am erfolgreichsten waren die Betriebe und Dienststellen der Öffentlichen Verwaltung. Hier konnten anteilig mehr Stellen besetzt werden als in den anderen Bereichen. Am wenigsten erfolgreich waren demgegenüber die Unternehmensnahen Dienstleistungen. Diese Branche stellt mehr als ein Fünftel aller Arbeitsplätze und ist damit der beschäftigungsstärkste Bereich der Berliner Wirtschaft. Von allen zu besetzenden Stellen entfiel allein ein Drittel auf die Unternehmensnahen Dienstleistungen. Die Nachfrageentwicklung dieser Branche ist für den Berliner Arbeitsmarkt somit überdurchschnittlich hoch. Die relativ großen Schwierigkeiten von Betrieben dieses Bereiches werden deutlich, wenn man berücksichtigt, dass die Unternehmensnahen Dienstleistungen zugleich fast die Hälfte aller im ersten Halbjahr 2013 in Berlin zu besetzenden und bis zum Befragungszeitpunkt unbesetzt gebliebenen Stellen für Fachkräfte stellten. Die daraus resultierende Nichtbesetzungsquote fiel mit mehr als 40 Prozent höher aus als in allen anderen Bereichen der Berliner Wirtschaft (vgl. Abbildung 13).

43 Abbildung 13: Nichtbesetzungsquote bei Fachkräftestellen nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 Unternehmensnahe Dienstleistungen 41 Handel und Reparatur 37 Baugewerbe 26 Verarbeitendes Gewerbe 21 Übrige Dienstleistungen 19 Gesundheits- und Sozialwesen 17 Öffentliche Verwaltung 8 1 bis 9 Beschäftigte bis 49 Beschäftigte bis 249 Beschäftigte 26 ab 250 Beschäftigte 9 Insgesamt 30 Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Anteil unbesetzter an allen zu besetzenden Fachkräftestellen (in Prozent) Ähnlich große Schwierigkeiten wie im Bereich der Unternehmensnahen Dienstleistungen waren nur noch im Bereich Handel und Reparatur zu beobachten. Dort wurden jedoch insgesamt deutlich weniger Fachkräfte nachgefragt als in den Unternehmensnahen Dienstleistungen. Im Vergleich zu diesen beiden Branchen ist es dem Gesundheits- und Sozialwesen, einer ebenfalls beschäftigungsstarken Branche, jedoch insgesamt deutlich besser gelungen, den Bedarf an Fachkräften durch die vorgenommenen Einstellungen zu decken. Dennoch waren auch dort zahlreiche der im ersten Halbjahr angebotenen Stellen für Fachkräfte zum Zeitpunkt der Befragung unbesetzt. Bereits in den vorangegangenen Befragungen hatte sich gezeigt, dass es unabhängig von der konkreten Branche größeren Betrieben in der Regel besser gelingt, angebotene Stellen für Fachkräfte zu besetzen. Diese Erfahrungen werden durch die Ergebnisse der aktuellen Befragung bestätigt. Wie bereits im vorangegangenen Befragungszeitraum ist es Großbetrieben, d. h. Betrieben mit mindestens 250 Beschäftigten, auch im letzten Jahr relativ gut gelungen, ihren Fachkräftebedarf durch die Einstellung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu decken. Bereits bei Betrieben mit 50 bis 249 Beschäftigten blieb jedoch ein nicht unerheblicher Teil der angebotenen Stellen unbesetzt. Am größten waren die Probleme bei Kleinstbetrieben (1 bis 9 Beschäftigte). Betriebe dieser Größenklasse stellten 23 Prozent aller im ersten Halbjahr 2013 angebotenen Stellen für Fachkräfte, aber 39 Prozent aller nicht besetzten Stellen. Dieses Missverhältnis drückt sich in einer Nichtbesetzungsquote in Höhe von 51 Prozent aus. 35

44 Besetzungsschwierigkeiten bei Stellen für Fachkräfte mit Berufsabschluss größer als für akademisch Qualifizierte Die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen, dass es in Berlin schwieriger ist, Fachkräfte für Stellen zu finden, die eine abgeschlossene Ausbildung voraussetzen als für Stellen, für die ein Hochschulabschluss erforderlich ist. Damit unterscheidet sich die Berliner Situation grundlegend von der in anderen Bundesländern. Im Bundesdurchschnitt gelang es deutlich besser als in Berlin, Stellen zu besetzen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen. In Berlin waren 31 Prozent dieser Stellen unbesetzt, im Bundesdurchschnitt dagegen nur 23 Prozent (vgl. Abbildung 14). Abbildung 14: Nichtbesetzungsquote bei Fachkräftestellen nach Art der qualifikatorischen Voraussetzungen in Berlin und Deutschland Anteil unbesetzter an allen zu besetzenden Fachkräftestellen (in Prozent) Berlin Deutschland Berufsabschluss Hochschulabschluss Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Bei Stellen, die einen akademischen Abschluss erfordern, gelang es demgegenüber der Berliner Wirtschaft besser als den Betrieben in anderen Bundesländern, passende Bewerber zu finden, was u. a. auf die breite wissenschaftliche Infrastruktur in der Region mit zahlreichen Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen zurückzuführen sein dürfte. Obwohl die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften mit akademischer Ausbildung höher ist als im Bundesdurchschnitt, gelingt es der Berliner Wirtschaft offensichtlich deutlich besser, diesen Bedarf zu decken. Größere Herausforderungen bestehen dagegen bei der Besetzung von Stellen mit erforderlichem Berufsabschluss.

45 4.2 Kompromisse bei der Besetzung von Fachkräftestellen Wenngleich es insgesamt schwieriger geworden ist, den Bedarf an Fachkräften zu decken, konnten doch für die überwiegende Zahl von Stellen Bewerber und Bewerberinnen gefunden werden. Wie die folgenden Befunde zeigen, mussten nicht selten Kompromisse eingegangen werden; im letzten Jahr bei jeder sechsten Einstellung (vgl. Abbildung 15). Abbildung 15: Anteil der mit Kompromissen eingestellten Fachkräfte an allen Fachkräfteeinstellungen in Berlin und Deutschland 2005, 2008 und 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) Deutschland Berlin Einstellung mit Kompromissen Einstellung ohne Kompromisse Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2005, 2008 und 2013 Kompromisse mussten immer dann eingegangen werden, wenn die vorhandenen Bewerber und Bewerberinnen nicht den Vorstellungen der Betriebe entsprachen, etwa hinsichtlich der geforderten Qualifikationen. Kompromisse wurden auch gemacht, wenn unterschiedliche Vorstellungen der Vertragsparteien hinsichtlich der Verdienst- oder Arbeitszeitstrukturen bestanden. Wie der Vergleich der aktuellen Situation mit früheren Jahren zeigt entsprechende Daten liegen für die Jahre 2005 und 2008 vor haben die zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten jedoch nicht zu einer gestiegenen Zahl von Einstellungen mit Kompromissen geführt. Dies könnte bedeuten, dass die Berliner Betriebe trotz zunehmender Besetzungsschwierigkeiten entweder nur eingeschränkt kompromissbereit sind, oder dass sich ein Teil der Stellen trotz vorhandener Kompromissbereitschaft unter den gegebenen Bedingungen nicht besetzen lässt, etwa weil es generell an Bewerbern und Bewerberinnen mangelt. Hauptkompromisse: höherer Einarbeitungsaufwand und interne Weiterbildung Insgesamt machte fast jeder dritte Berliner Betrieb, der im ersten Halbjahr 2013 neue Fachkräfte eingestellt hat, bei mindestens einer der vorgenommenen Einstellungen Kompromisse. Dies betraf insgesamt, wie oben dargestellt, 17 Prozent aller Fachkräfteeinstellungen. Die 37

46 betroffenen Betriebe wurden zusätzlich nach der Art und der Häufigkeit der eingegangenen Kompromisse gefragt (vgl. Abbildung 16). 9 Abbildung 16: Art der eingegangenen Kompromisse bei Einstellungen von Fachkräften in Berlin 2013 (Mehrfachnennungen möglich) Anteil der Betriebe mit Kompromissen an Betrieben mit Einstellungen (in Prozent) Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Am häufigsten wurde von diesen ein höherer Einarbeitungsaufwand genannt. Aufgrund der geringeren fachlichen Qualifikation der Bewerber und Bewerberinnen war dieser höher als ursprünglich vorgesehen. Ebenso bedeutsam war betriebsinterne Weiterbildung, wodurch fehlende fachliche Qualifikationen ausgeglichen wurden. An dritter Stelle stand die Reduzierung der Ansprüche an die fachliche Qualifikation. Etwa jeder fünfte Betrieb machte Zugeständnisse hinsichtlich der Bezahlung. Fast ebenso viele Betriebe passten sich an die Arbeitszeitvorstellungen der Bewerber und Bewerberinnen an. Im Vergleich zu den Befragungsergebnissen aus dem Jahr 2008, als diese Informationen letztmalig erhoben wurden, gab es weder in der Häufigkeit noch in der Rangfolge der eingegangenen Kompromisse wesentliche Veränderungen. Waren Betriebe mit Kompromissen erfolgreicher bei ihren Stellenbesetzungen als Betriebe, die keine Kompromisse eingingen bzw. eingehen mussten? Die Befunde hierzu zeigen, dass es bei lediglich 23 Prozent derjenigen Betriebe, die alle angebotenen Fachkräftestellen besetzen konnten, auch Einstellungen mit Kompromissen gab. Bei Betrieben, die nicht alle Stellen besetzen konnten, waren es demgegenüber 42 Prozent. Dies lässt den Schluss zu, dass möglicherweise vor allem jene Betriebe zu Zugeständnissen bereit waren bzw. sein mussten, die im Wettbewerb um nachgefragte Fachkräfte gegenüber anderen Wettbewerbern und Wettbewerberinnen im Nachteil sind, z. B. kleinere gegenüber größeren Betrieben bei den Verdienstmöglichkeiten (vgl. Kapitel 7.1). 9 Informationen zur Art der eingegangenen Kompromisse liegen ausschließlich für die Betriebsebene vor. Damit kann gezeigt werden, welche Kompromissarten von den Betrieben häufiger genutzt wurden als andere. Mit den vorliegenden Daten ist es allerdings nicht möglich, die Struktur der Kompromissformen auf die eingestellten Fachkräften zu übertragen. Es lässt sich somit nicht sagen, bei wie vielen der betreffenden Fachkräfte z. B. Abstriche bei der Qualifikation gemacht wurden.

47 Fazit: Die betriebliche Nachfrage nach Fachkräften fiel im letzten Jahr etwas geringer aus als im Vorjahr. Die betrieblichen Herausforderungen bei der Besetzung von Stellen für Fachkräfte sind dennoch weiter gestiegen. Der Befund, wonach es trotz der zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten in vielen Bereichen des Arbeitsmarktes offenbar nach wie vor möglich ist, benötigte Fachkräfte auch ohne das Eingehen von Kompromissen zu rekrutieren, spricht einerseits für das gute Angebot an Fachkräften in der Hauptstadtregion, zeigt aber auch, dass hiervon offensichtlich nicht alle Betriebe gleichermaßen profitieren konnten. 39

48 5 Betriebliche Ausbildung 5.1 Ausbildungsbasis und Ausbildungsbeteiligung Die betriebliche Ausbildung bildet eine wesentliche Säule der Fachkräftesicherung. Die Möglichkeiten der Betriebe, ihren Fachkräftenachwuchs durch eigene Ausbildung zu sichern, werden neben dem Angebot an ausbildungsinteressierten Schulabgängern und Schulabgängerinnen von bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen bestimmt. Um überhaupt ausbilden zu dürfen, müssen persönlich und fachlich geeignete Ausbilder und Ausbilderinnen in den Betrieben vorhanden sowie der Betrieb als Ausbildungsstätte geeignet sein. Im Rahmen des Berliner Betriebspanels wird daher regelmäßig erhoben, wie viele Betriebe überhaupt ausbildungsberechtigt sind. In Berlin verfügte zum Stichtag der letzten Befragung durchschnittlich jeder zweite Betrieb eigenen Angaben zufolge über die Voraussetzungen, um selbst ausbilden zu können. Die betriebliche Ausbildungsbasis in Berlin ist damit etwas schmaler als im Bundesdurchschnitt. Ein Blick auf die Ausbildungsvoraussetzungen in den einzelnen Bereichen der Berliner Wirtschaft macht deutlich, dass die Möglichkeiten, Fachkräftebedarf durch eigene Ausbildung zu decken, unterschiedlich verteilt sind (vgl. Abbildung 17). Abbildung 17: Anteil ausbildungsberechtigter an allen Betrieben nach Betriebsgrößenklassen in Berlin und Deutschland Anteil ausbildungsberechtigter an allen Betrieben (in Prozent) bis 9 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte 50 bis 249 Beschäftigte ab 250 Beschäftigte Insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Berlin Deutschland Diese Unterschiede dürften u. a. mit der spezifischen Betriebsgrößenstruktur in den einzelnen Branchen zusammenhängen. Die Befunde der Befragung hierzu belegen, dass die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen der Ausbildungsvoraussetzungen mit der Größe eines Betriebes steigt. Dieser Zusammenhang zeigt sich sowohl für Berlin als auch auf der Bundesebene. In Branchen mit einer größeren Zahl von Großbetrieben bestehen somit in der Regel bessere Voraussetzungen, Fachkräftenachwuchs durch eigene Ausbildung zu sichern, als in stärker kleinbetrieblich strukturierten Branchen. Interessanterweise weist Berlin in allen vier ausgewiesenen Größenklassen einen kleineren Anteil von ausbildungsberechtigen Betrieben auf als im Bundesdurchschnitt. Die betriebliche Ausbildungsbasis ist in Berlin damit nicht nur insgesamt, sondern auch in jeder einzelnen Größenklasse schmaler als im Bundesdurch-

49 schnitt. Am deutlichsten ist der Abstand in der Betriebsgrößenklasse ab 250 Beschäftigten. Das Vorliegen einer Ausbildungsberechtigung bildet zwar die Basis für betriebliche Ausbildungsaktivitäten, sagt aber noch nichts über deren tatsächliche Nutzung aus. Hierzu zeigen die Ergebnisse der aktuellen Befragung, dass im letzten Jahr von allen ausbildungsberechtigten Betrieben in Berlin 38 Prozent ausbildeten (vgl. Abbildung 18). 10 Abbildung 18: Entwicklung der Ausbildungsbeteiligung in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 Anteil ausbildender Betriebe (in Prozent) Anteil an den Betrieben mit Ausbildungsberechtigung Anteil an allen Betrieben Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis 2013 Berlin Deutschland Berlin Deutschland Die durchschnittliche Ausbildungsbeteiligung der Berliner Betriebe ist damit das dritte Jahr in Folge gesunken. Im Bundesdurchschnitt liegt die Ausbildungsbeteiligung demgegenüber seit Jahren stabil bei Werten zwischen 50 und 53 Prozent. Damit ist der Abstand zwischen Berlin und dem Bundesdurchschnitt größer geworden. Dieser besteht bereits seit vielen Jahren, hatte sich aber bis Mitte der 2000er Jahre schrittweise verringert. Die Ausbildungsbeteiligung war zwischenzeitlich in Berlin sogar geringfügig höher als im Bundesdurchschnitt. In den letzten Jahren wurde der Abstand allerdings wieder größer und hat sich zuletzt auf 13 Prozentpunkte ausgeweitet. Insgesamt hat sich die Entwicklung auf dem Berliner Ausbildungsmarkt damit noch weiter vom Bundestrend entfernt. Der Blick auf die Entwicklung der Ausbildungsbeteiligung in den einzelnen Betriebsgrößenklassen in den letzten Jahren zeigt, dass das insgesamt nachlassende Ausbildungsengagement der Berliner Wirtschaft offensichtlich dem Rückzug ausbildungsberechtigter Kleinstund Kleinbetriebe geschuldet ist (vgl. Abbildung 19). 10 Die Definition von Ausbildungsbetrieben ist im Rahmen des vorliegenden Berichts relativ weit gefasst. Als Ausbildungsbetriebe gelten alle Betriebe, für die mindestens eines der folgenden Merkmale zutrifft: Ausbildung von Auszubildenden zum Stichtag der Befragung, Abschluss von Neuverträgen für das zum Zeitpunkt der Befragung zu Ende gehende Ausbildungsjahr oder für das beginnende Ausbildungsjahr, geplanter Abschluss von Neuverträgen für das zum Zeitpunkt der Befragung beginnende Ausbildungsjahr, Ausbildung von Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in den ersten Monaten des Befragungsjahres und damit vor dem Stichtag der Befragung im dritten Quartal des Jahres. 41

50 Abbildung 19: Entwicklung der Ausbildungsbeteiligung in Berlin nach Betriebsgrößenklassen 2000 bis 2013 Anteil ausbildender an ausbildungsberechtigten Betrieben (in Prozent) ab 250 Beschäftigte 50 bis 249 Beschäftigte 10 bis 49 Beschäftigte 1 bis 9 Beschäftigte Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis 2013 Während die Ausbildungsbeteiligung von Mittel- und Großbetrieben über die Jahre relativ konstant war oder teilweise sogar gestiegen ist, ziehen sich immer mehr kleinere Betriebe aus der Ausbildung zurück. Besonders auffällig ist der Rückgang der Ausbildungsbeteiligung bei den Kleinbetrieben (10 bis 49 Beschäftigte). Im Jahr 2000 bildeten noch fast zwei Drittel aus, zuletzt nur noch 44 Prozent. Das gegenüber den Vorjahren reduzierte Ausbildungsengagement der Betriebe wird auch dadurch belegt, dass nur noch knapp jeder vierte ausbildungsberechtigte Betrieb neue Ausbildungsplätze anbot. Damit gab es in der Berliner Wirtschaft anteilig deutlich weniger Betriebe als im Bundesdurchschnitt, wo fast jeder dritte Betrieb neue Ausbildungsplätze anbot. 11 Die einzelnen Branchen der Berliner Wirtschaft beteiligten sich im letzten Jahr unterschiedlich stark an der Ausbildung. Die Ausbildungsbeteiligung erstreckte sich von 23 Prozent in der Branche Unternehmensnahe Dienstleistungen bis hin zu 63 Prozent im Baugewerbe. Eine vergleichsweise hohe Ausbildungsbeteiligung wiesen daneben auch noch die Öffentliche Verwaltung, das Verarbeitende Gewerbe, der Handel sowie die Übrigen Dienstleistungen auf: Mit 49 bis 60 Prozent lag die Ausbildungsbeteiligung in allen genannten Branchen deutlich über dem Berliner Durchschnittswert. Bei der Interpretation der oben beschriebenen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe ist zu berücksichtigen, dass ausschließlich über die Breite der betrieblichen Ausbildung informiert und damit gezeigt wird, wie stark die regionale Ausbildungsbasis genutzt wird. Über den Umfang des damit einhergehenden Ausbildungsplatzangebots in den einzelnen Bereichen der 11 In Berlin führte die gesunkene Ausbildungsbeteiligung zu einer Verringerung des Ausbildungsplatzangebots. So ging nach Angaben des Bundesinstituts für berufliche Bildung die Zahl der angebotenen und bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent zurück. Aufgrund des gleichzeitigen Rückgangs der registrierten Ausbildungsplatzbewerber und Ausbildungsplatzbewerberinnen hat sich die Angebots- Nachfrage-Relation jedoch von 85,4 auf 91,0 zu Gunsten der Bewerber und Bewerberinnen verbessert. Die Angebots- Nachfrage-Relation gibt wieder, wie viele Berufsausbildungsangebote rechnerisch auf 100 Ausbildungsplatznachfrager entfielen. (Vgl. Bundesinstitut für berufliche Bildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Vorabversion. Berlin, April 2014)

51 Berliner Wirtschaft gibt die Ausbildungsbeteiligung keine Auskunft. Um Erkenntnisse über die mit der Ausbildungsbeteiligung verbundenen tatsächlichen Ausbildungsleistungen zu gewinnen, werden daher die Ausbildungsquoten ermittelt, d. h. der Anteil der Auszubildenden an den Beschäftigten. Danach lag die Ausbildungsquote zum Stichtag der aktuellen Befragung in Berlin bei drei Prozent und damit unter dem Bundesdurchschnitt. Die meisten Auszubildenden wurden im letzten Jahr im Bereich Handel und Reparatur ausgebildet. Dieser hat damit die Branche Erziehung und Unterricht vom ersten Platz verdrängt. Mit nur noch 13 Prozent wurden in der Branche Erziehung und Unterricht deutlich weniger junge Männer und Frauen ausgebildet als noch vor einigen Jahren. Diese Branche gilt als Hauptträger sogenannter außerbetrieblicher Ausbildung, welche statistisch dem Bereich Erziehung und Unterricht zugerechnet wird. Der Anteil dieser Branche an den Auszubildenden ist immer noch mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Erhebliche Unterschiede zum Bundesdurchschnitt bestehen auch im Hinblick auf die Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes. Entsprechend des vergleichsweise geringen Gewichts von Industriebetrieben in Berlin fällt erwartungsgemäß auch der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an den Auszubildenden deutlich kleiner aus als im Bundesdurchschnitt. Während das Verarbeitende Gewerbe bundesweit rund ein Fünftel aller Ausbildungsplätze stellt und damit größter Ausbilder ist, entfallen in Berlin lediglich fünf Prozent auf diese Branche. Für den Berliner Ausbildungsmarkt ist das Verarbeitende Gewerbe damit vergleichsweise wenig bedeutsam (vgl. Tabelle 15) Bei Vergleichen der ermittelten Quoten mit anderen Datenquellen ist zu beachten, dass im vorliegenden Bericht als Beschäftigte sowohl sozialversicherungspflichtig als auch nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigte verstanden werden. Als Auszubildende werden sowohl Auszubildende als auch Beamtenanwärter und Beamtenanwärterinnen verstanden. 43

52 Tabelle 15: Verteilung der Auszubildenden und Ausbildungsquote nach Branchen in Berlin 2013 Branche Anteil an allen Auszubildenden Prozent Ausbildungsquote Verarbeitendes Gewerbe 5 3 Baugewerbe* 12 6 Handel und Reparatur 17 5 Verkehr, Information, Kommunikation* 4 1 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen*.. Unternehmensnahe Dienstleistungen 15 2 Erziehung und Unterricht* 13 8 Gesundheits- und Sozialwesen 8 2 Übrige Dienstleistungen 14 5 Organisationen ohne Erwerbszweck* 1 1 Öffentliche Verwaltung* 13 3 Insgesamt** * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. ** Differenz zu 100 Prozent entfällt auf die hier nicht ausgewiesenen Branchen Land- und Forstwirtschaft sowie Bergbau, Energie, Wasser, Abfall. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Bei einem Vergleich der Betriebsgrößenklassen ist zu erkennen, dass in Berlin genau wie im Bundesdurchschnitt die Mehrheit der Auszubildenden in Mittel- und Großbetrieben ausgebildet wird. Deren Ausbildungsleistungen sind nicht nur absolut betrachtet umfangreicher, sondern fallen auch unter Berücksichtigung der unterschiedlich hohen Anteile der einzelnen Größenklassen an den Beschäftigten höher aus als jene von Kleinst- und Kleinbetrieben. Dies zeigt sich an etwas höheren Ausbildungsquoten (vgl. Tabelle 16). Tabelle 16: Verteilung der Auszubildenden und Ausbildungsquote nach Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 Betriebsgrößenklasse Anteil an allen Auszubildenden Prozent Ausbildungsquote Kleinstbetriebe (< 10 Beschäftigte) 13 2 Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) 26 3 Mittlere Betriebe ( Beschäftigte) 29 4 Großbetriebe (mind. 250 Beschäftigte) 32 4 Insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013

53 Angesichts des Rückzugs zahlreicher Kleinst- und Kleinbetriebe aus der Ausbildung bei nahezu gleichbleibender bzw. sogar gestiegener Beteiligung von Mittel- und Großbetrieben hätte erwartet werden können, dass der auf die kleineren Größenklassen entfallende Auszubildendenanteil ebenfalls abnimmt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Kleinst- und Kleinbetriebe weisen einen ähnlich hohen Anteil an den Auszubildenden auf wie im Vorjahr. 13 Demnach bilden anteilig zwar weniger Kleinst- und Kleinbetriebe aus als in früheren Jahren, diese Entwicklung hat aber bislang zu keiner nennenswerten Änderung hinsichtlich der Bedeutung der einzelnen Größenklassen für den regionalen Ausbildungsmarkt geführt. 5.2 Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen und Gründe der Nichtbesetzung Die Ergebnisse für das zum Zeitpunkt der aktuellen Befragung zurückliegende Ausbildungsjahr belegen, dass es auch in Berlin schwieriger geworden ist, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen (vgl. Abbildung 20). Abbildung 20: Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen in Berlin und Deutschland 2004 bis Anteil der Betriebe an Betrieben mit Angeboten (in Prozent) Anteil unbesetzter an angebotenen Stellen (in Prozent) Anteil der Betriebe (BE) Anteil der Betriebe (D) Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze (BE) Anteil unbesetzter Ausbildungsplätze (D) 0 Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2004 bis Für 2007 wurden die Daten im IAB-Betriebspanel nicht erhoben. Angesichts eines gegenüber dem Vorjahr verringerten betrieblichen Ausbildungsengagements war diese Entwicklung nicht zwangsläufig zu erwarten, dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass gleichzeitig die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen zurückgegangen ist. 14 Insgesamt blieb in Berlin fast ein Fünftel der in den befragten Betrieben zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte damit ein etwas 13 Vgl. Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (Hrsg.): Betriebspanel Berlin Ergebnisse der siebzehnten Welle. Berlin, Juni Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit erfassten Ausbildungsplatznachfrage sank in Berlin von ca auf nur noch ca im Jahr Dies entspricht einem Rückgang um rund 11 Prozent (vgl. Bundesinstitut für berufliche Bildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Vorabversion. Berlin, April 2014). 45

54 größerer Teil des verfügbaren Angebots 15 nicht besetzt werden. Von Besetzungsproblemen betroffen war etwa jeder vierte Betrieb mit Ausbildungsplatzangeboten. Im Hinblick auf den Erfolg bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen bestehen zwischen kleineren und größeren Betrieben erhebliche Unterschiede (vgl. Abbildung 21). Abbildung 21: Anteil unbesetzter an angebotenen Ausbildungsplätzen nach Betriebsgrößenklassen in Berlin und Deutschland 2012/ Anteil unbesetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen (in Prozent) Kleinstbetriebe (weniger als 10 Beschäftigte) Kleinbetriebe (10 bis 49 Beschäftigte) Mittlere Betriebe (50 bis 249 Beschäftigte) Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte) Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Berlin Deutschland Kleinst- und Kleinbetriebe, auf die zusammen rund die Hälfte des Angebots an Ausbildungsplätzen entfiel, waren auch im letzten Jahr weniger erfolgreich bei der Besetzung der angebotenen Ausbildungsplätze als größere Betriebe. In Betrieben dieser beiden Größenklassen blieb im letzten Jahr fast ein Viertel bzw. ein Fünftel der angebotenen Ausbildungsplätze und damit mehr als im Jahr zuvor unbesetzt. Bei allen Unterschieden konnte jedoch in jeder Betriebsgrößenklasse die große Mehrheit der angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden. Erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Erfolgs bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen bestehen auch zwischen den einzelnen Branchen. Am wenigsten erfolgreich war der Handel. Die ohnehin schon überdurchschnittlich hohe Anzahl von bestehenden Ausbildungsplätzen in dieser Branche hätte somit noch höher ausfallen können, wäre nicht fast ein Drittel der zuletzt angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. In zwei weiteren Branchen, den Übrigen Dienstleistungen sowie dem Verarbeitenden Gewerbe, lag die Nichtbesetzungsquote ebenfalls deutlich über dem Berliner Durchschnitt. 15 Im vorliegenden Bericht umfasst das betriebliche Ausbildungsplatzangebot alle in den befragten Betrieben zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze, und zwar unabhängig davon, ob diese bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden.

55 Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen Mehr als drei Viertel der Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen konnten diese nicht besetzen, weil die vorhandenen Bewerber und Bewerberinnen nicht den Ansprüchen der Betriebe genügten. Andere mögliche Gründe, wie z. B. keine Bewerbungen oder Absagen von Bewerbern und Bewerberinnen, spielten demgegenüber kaum eine Rolle (vgl. Abbildung 22). Abbildung 22: Wichtigste/häufigste Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen für das Ausbildungsjahr 2012/2013 in Berlin und Deutschland Anteil unbesetzter an allen angebotenen Ausbildungsplätzen (in Prozent) Sonstige Gründe Weniger Bewerber / -innen als Plätze Andere Entscheidung der Bewerber /-innen Fehlen geeigneter Bewerber /-innen 0 Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Ausbildungsplätze blieben somit in Berlin überwiegend nicht aufgrund eines etwaigen Mangels an Bewerbern und Bewerberinnen unbesetzt, sondern überwiegend wegen der Diskrepanz zwischen betrieblichen Anforderungen und Voraussetzungen der Bewerber und Bewerberinnen, die zumindest rein quantitativ in ausreichender Zahl zur Verfügung standen. Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt ist zu sehen, dass die Nichtbesetzung zwar auch anderenorts mehrheitlich mit der unzureichenden Eignung der Bewerber und Bewerberinnen begründet wurde. Im Gegensatz zu Berlin macht sich die demografische Entwicklung aber in anderen Regionen bereits bemerkbar. So blieben bundesweit bei rund jedem fünften Betrieb mit Ausbildungsplatzangeboten Plätze unbesetzt, weil es für diese keine Bewerber und Bewerberinnen gab. Es wurde gezeigt, dass die Mehrheit der unbesetzten Ausbildungsplätze vor allem deshalb nicht besetzt wurde, weil die Betriebe die vorhandenen Bewerber und Bewerberinnen als nicht geeignet ansahen und daher ablehnten. Im Folgenden wird dargestellt, aus welchen Gründen Bewerber und Bewerberinnen als ungeeignet betrachtet wurden. Am häufigsten wurden die sozialen Kompetenzen der Bewerber und Bewerberinnen bemängelt. Rund jeder dritte Betrieb nannte dies als Hauptgrund für erfolgte Ablehnungen (vgl. Abbildung 23). 47

56 Abbildung 23: Wichtigste/häufigste Gründe für die Ablehnung von Bewerbern und Bewerberinnen für Ausbildungsplätze in Berlin und Deutschland (Betriebe mit unbesetzten Ausbildungsplätzen) Anteil der Betriebe an Betrieben mit abgelehnten Bewerbern und Bewerberinnen (in Prozent) Übrige Gründe (gesundheitlich/körperlich ungeeignet, Sonstiges) Betriebliche Auswahltests nicht bestanden Bewerber /-innen entsprachen nicht den berufsspezifischen Anforderungen Bewerber /-innen hatten nicht die notwendigen sozialen Kompetenzen Bewerber /-innen hatten nicht die notwendige schulische Vorbildung 0 Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Der regionale Vergleich zeigt, dass in Berlin viel häufiger Bewerber und Bewerberinnen wegen fehlender sozialer Kompetenzen abgelehnt wurden als im Bundesdurchschnitt. Etwas weniger häufig waren unzureichende schulische Kenntnisse ausschlaggebend für die Ablehnung. In anderen Fällen waren die Bewerber und Bewerberinnen zwar generell geeignet, erfüllten allerdings nicht die spezifischen Anforderungen 16, die für die Ausübung des betreffenden Berufes erforderlich sind. In Berlin traf dies nur für einen Teil der Fälle zu, im Bundesdurchschnitt dagegen fast für ein Drittel. 5.3 Kompromissbereitschaft der Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen Vor dem Hintergrund bundesweit zunehmender Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen wird Betrieben empfohlen, die Strategien zur Rekrutierung ihrer künftigen Fachkräfte auszuweiten und sich bspw. verstärkt leistungsschwächeren Schulabgängern und Schulabgängerinnen zuzuwenden. 17 In der aktuellen Befragungswelle des Betriebspanels wurde daher gefragt, unter welchen Voraussetzungen Betriebe bereit wären, auch Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bzw. ohne Schulabschluss zu berücksichtigen. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass ein Teil der Betriebe grundsätzlich 16 Mit dem Begriff berufsspezifische Anforderungen wird der Aspekt der Eignung für konkrete Ausbildungsberufe erfasst. Die Berufseignung wird unterschieden von der allgemeinen, berufsunspezifischen Ausbildungseignung bzw. Ausbildungsreife. Danach kann eine Person für einen Ausbildungsberuf, eine berufliche Tätigkeit oder Position als geeignet bezeichnet werden, wenn sie über die Merkmale verfügt, die Voraussetzungen für die jeweils geforderte berufliche Leistungshöhe sind, und der (Ausbildungs-)Beruf, die berufliche Tätigkeit oder die berufliche Position die Merkmale aufweist, die Voraussetzung für berufliche Zufriedenheit der Person sind. (Bundesagentur für Arbeit: Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife, Berlin, 2006, S. 15). 17 Vgl. z. B. Bundesinstitut für berufliche Bildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Vorabversion. Berlin, April 2014.

57 bereit ist, Abstriche zu machen, dabei aber deutlich zwischen Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen und solchen ohne Schulabschluss unterscheidet. Während immerhin deutlich mehr als die Hälfte aller ausbildungsberechtigten Betriebe in Berlin unter Umständen bereit wäre, auch Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen zu berücksichtigen, würde lediglich ein Viertel auch solche ohne Schulabschluss einstellen. 18 Demgegenüber gaben drei Viertel der Betriebe an, Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss grundsätzlich nicht zu berücksichtigen. Die Befunde bestätigen damit einerseits die Erfahrungen, wonach Jugendliche ohne Schulabschluss deutlich geringere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt haben als ihre besser aufgestellten Mitbewerber und Mitbewerberinnen. Aus Sicht der meisten Betriebe dürfte sich an dieser Situation kurz- bis mittelfristig vermutlich auch nichts ändern, da die reine Zahl der Bewerber und Bewerberinnen offensichtlich nach wie vor groß genug ist, um auf diese Gruppe verzichten können. Andererseits ist die Zahl von Betrieben, die auch solchen Bewerbern und Bewerberinnen ohne Schulabschluss eine Chance einräumen würden, zwar klein, aber nicht unbedeutend. Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss sind damit nicht chancenlos bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Angesichts der vergleichsweise kleinen Zahl von kompromissbereiten Betrieben wird die Herausforderung vermutlich darin bestehen, diese zu identifizieren und entsprechende Kontakte aufzubauen. Der Blick auf die Kompromissbereitschaft in den einzelnen Betriebsgrößenklassen zeigt, dass in jeder der vier hier ausgewiesenen Gruppen teilweise deutlich mehr als die Hälfte der Betriebe unter Umständen bereit wäre, Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen zu berücksichtigen. Im Hinblick auf Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss bestehen dagegen interessante Unterschiede. Hier sinken die Chancen mit der Größe der Betriebe. Ein Teil der Kleinst- und Kleinbetriebe würde diese grundsätzlich berücksichtigen. Bei Mittel- und Großbetrieben sind Bewerber und Bewerberinnen dagegen fast chancenlos. Insgesamt wären fast doppelt so viele Kleinstbetriebe wie Großbetriebe bereit, bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze auch Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss in Betracht zu ziehen (vgl. Abbildung 24). 18 In Berlin beendeten im Schuljahr 2013/2014 rund zweitausend Schüler und Schülerinnen aus öffentlichen und privaten Schulen ihre Schullaufbahn ohne Abschluss. Dies sind rund acht Prozent aller Schulabgänger und Schulabgängerinnen (Vgl. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Hrsg.): Blickpunkt Schule. Schuljahr 2013/2014. Berlin, Februar 2014). 49

58 Abbildung 24: Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bzw. ohne Schulabschluss nach Betriebsgrößenklassen in Berlin Anteil an allen ausbildungsberechtigten Betrieben (in Prozent) Kleinstbetriebe (weniger als 10 Beschäftigte) Kleinbetriebe (10 bis 49 Beschäftigte) Mittlere Betriebe (50 bis 249 Beschäftigte) Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte) Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen ohne Schulabschluss Bedingungen für die Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bzw. ohne Schulabschluss Es konnte gezeigt werden, dass mehr als die Hälfte der ausbildungsberechtigten Betriebe auch Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen berücksichtigen würde. Dieses wäre jedoch an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Mehr als jeder dritte Betrieb würde seine Kompromissbereitschaft daran knüpfen, dass die Bewerber und Bewerberinnen ihre Fähigkeiten vorher in einem Praktikum im Ausbildungsbetrieb erfolgreich unter Beweis stellen. Jeder zweite Betrieb wäre auch bereit, Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen zu berücksichtigen, wenn diese im Bewerbungsgespräch einen ansonsten guten Eindruck hinterlassen würden. Empfehlungen durch Dritte würden die Chancen dieser Gruppe von Bewerbern und Bewerberinnen ebenfalls erhöhen, sind aber gegenüber den bereits genannten Voraussetzungen weniger bedeutsam. Betriebe wollen sich somit überwiegend einen persönlichen Eindruck von ihren potenziellen Auszubildenden verschaffen. Die Bereitstellung von Fördermitteln, wie z. B. Einstellungszuschüssen, würde die große Mehrheit der Betriebe demgegenüber nicht dazu bewegen, solchen Bewerbern und Bewerberinnen eine Chance zu geben. Während zahlreiche Berliner Betriebe grundsätzlich bereit sind, bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen auch Bewerber und Bewerberinnen mit schlechteren schulischen Leistungen in Betracht zu ziehen, besteht eine erhebliche Skepsis gegenüber Bewerbern und Bewerberinnen ohne Schulabschluss. Wie bereits oben gezeigt, gab nur einer von vier Berliner Betrieben mit Ausbildungsberechtigung an, unter bestimmten Voraussetzungen auch Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss zu berücksichtigen. Für eine Berücksichtigung wären auch hier vor allem ein erfolgreich absolviertes Praktikum oder ein ansonsten guter Eindruck im Bewerbungsgespräch entscheidend. Öffentliche Förderung würde kaum einen Betrieb dazu bewegen, auch Bewerber und Bewerberinnen ohne Schulabschluss zu berücksichtigen (vgl. Abbildung 25).

59 Abbildung 25: Voraussetzungen für die Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen bzw. ohne Schulabschluss in Berlin 2013 (Mehrfachnennungen möglich) 60 Anteil der Betriebe an allen ausbildungsberechtigten Betrieben (in Prozent) Guter Bewerbungseindruck erfolgreich absolviertes Praktikum Empfehlung durch Dritte 10 öffentliche Förderung Sonstige Voraussetzungen Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen Berücksichtigung von Bewerbern und Bewerberinnen ohne Schulabschluss Die vorliegenden Ergebnisse der aktuellen Befragung haben gezeigt, dass ein nennenswerter Teil der Berliner Betriebe durchaus bereit ist, leistungsschwächere Bewerber und Bewerberinnen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen zu berücksichtigen. Hierzu mag die Tatsache beitragen, dass es einem Teil der Berliner Betriebe, insbesondere Kleinst- und Kleinbetrieben, zunehmend schwerer fällt, freie Ausbildungsplätze zu besetzen. Vor diesem Hintergrund sind offensichtlich zahlreiche Betriebe bereit, Abstriche bei den geforderten schulischen Leistungen zu machen, sofern bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Damit erweitern Betriebe ihre Möglichkeiten, bei knapper werdenden Bewerber- und Bewerberinnenzahlen einem drohenden Mangel an qualifiziertem Personal aktiv vorzubeugen. Praktika und Berufsorientierungsangebote als zusätzliche betriebliche Strategien zur Gewinnung von Nachwuchskräften Angesichts der Schwierigkeiten eines Teils der Betriebe bei der Gewinnung von Jugendlichen für die eigene Ausbildung und damit der Sicherung des Fachkräftenachwuchses kann die Berücksichtigung leistungsschwächerer Bewerber und Bewerberinnen eine Möglichkeit sein, drohenden Engpässen vorzubeugen. Maßnahmen, die potenzielle Bewerber und Bewerberinnen frühzeitig an den Betrieb binden, können eine weitere Option darstellen. Betriebe können hierfür z. B. Praktika anbieten oder an Informationsveranstaltungen zur Berufsorientierung teilnehmen. Diese richten sich in der Regel an Schüler und Schülerinnen der Abgangs- und Vorabgangsklassen, und zwar unabhängig von deren schulischer Vorbildung, und sollen diesen praktische Einblicke in die Berufswelt ermöglichen und damit deren Berufswahl 51

60 unterstützen. 19 Für Betriebe sind solche Praktika eine Möglichkeit, potenzielle Bewerber und Bewerberinnen kennenzulernen. Für Bewerber und Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen sind solche Praktika, wie weiter oben dargestellt, sogar oftmals notwendige Voraussetzung, um bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen überhaupt berücksichtigt zu werden. Dies setzt allerdings auch voraus, dass solche Praktikumsmöglichkeiten in den Betrieben angeboten werden. Wie die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen, gibt es in der Berliner Wirtschaft offensichtlich ein breites Angebot an entsprechenden Möglichkeiten für Schüler und Schülerinnen (vgl. Abbildung 26). Abbildung 26: Betriebe mit Praktikumsmöglichkeiten für Schüler und Schülerinnen nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (ausbildungsberechtigte Betriebe) Öffentliche Verwaltung Handel und Reparatur Übrige Dienstleistungen 72 Gesundheits- und Sozialwesen 65 Verarbeitendes Gewerbe 60 Unternehmensnahe Dienstleistungen 39 Baugewerbe 27 1 bis 9 Beschäftigte bis 49 Beschäftigte bis 249 Beschäftigte 64 ab 250 Beschäftigte 76 Insgesamt 55 Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Anteil der Betriebe mit Praktika für Schüler und Schülerinnen (in Prozent) So gab gut jeder zweite ausbildungsberechtigte Arbeitgeber bzw. jede zweite Arbeitgeberin an, dass es im eigenen Betrieb grundsätzlich möglich sei, ein Praktikum zu absolvieren. Angesichts der umfangreicheren personellen Ressourcen größerer Betriebe ist es nicht überraschend, dass der Anteil von Betrieben mit Praktikumsmöglichkeiten mit der Betriebsgröße zunimmt. Demnach besteht in drei Viertel aller Berliner Großbetriebe die Möglichkeit, ein Praktikum zur Berufsorientierung zu absolvieren. Gleichwohl wäre auch bei Kleinstbetrieben immerhin noch fast die Hälfte bereit, entsprechende Praktikumsplätze anzubieten. Im Hinblick auf die Möglichkeiten in den einzelnen Branchen bestehen erhebliche Unterschiede. Das Spektrum reicht vom Baugewerbe, in dem lediglich einer von vier Betrieben Praktikumsplätze anbieten könnte, bis hin zu Branchen wie dem Handel, den Übrigen Dienstleistungen oder der Öffentlichen Verwaltung, wo in jeweils rund drei Viertel der Betriebe entsprechende Möglichkeiten vorhanden sind. Im Vergleich zum relativ breiten betrieblichen Angebot an Praktikumsmöglichkeiten, ist die Teilnahme an Maßnahmen zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Schüler und 19 Die Frage lautete: Beteiligt sich Ihr Betrieb/Ihre Dienststelle an Maßnahmen zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Schülerinnen und Schüler (z. B. Girls Day, Boys Day, Ausbildungsmessen, Infoveranstaltungen in Schulen)? Gibt es in Ihrem Betrieb/Ihrer Dienststelle für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Praktika zur Berufsorientierung zu absolvieren?

61 Schülerinnen, wie z. B. Girls Day, Boys Day, Ausbildungsmessen oder Informationsveranstaltungen in Schulen, wenig verbreitet (vgl. Abbildung 27). Abbildung 27: Betriebe mit Beteiligung an Berufsorientierung für Schüler und Schülerinnen nach ausgewählten Branchen und Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (ausbildungsberechtigte Betriebe) Öffentliche Verwaltung 75 Handel und Reparatur 4 Übrige Dienstleistungen 16 Gesundheits- und Sozialwesen 19 Verarbeitendes Gewerbe Unternehmensnahe Dienstleistungen Baugewerbe bis 9 Beschäftigte 6 10 bis 49 Beschäftigte bis 249 Beschäftigte 46 ab 250 Beschäftigte 71 Insgesamt 11 Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle Anteil der Betriebe mit Berufsorientierung/-vorbereitung für Schüler und Schülerinnen(in Prozent) Nur jeder etwa 10. ausbildungsberechtigte Betrieb in Berlin hat sich schon einmal an solchen Veranstaltungen beteiligt. Bei der Berufsorientierung für Schüler und Schülerinnen und damit auch der Bindung von potenziellen Bewerbern und Bewerberinnen werden betriebsinterne Angebote präferiert. Dies zeigt sich mit Ausnahme der Öffentlichen Verwaltung in allen Branchen sowie allen Betriebsgrößenklassen. Lediglich Großbetriebe beteiligen sich in überdurchschnittlich hohem Maße an Maßnahmen zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Schüler und Schülerinnen. 5.4 Übergang von Ausbildung in Beschäftigung Die Situation an der sogenannten zweiten Schwelle, dem Schritt von der beruflichen Erstausbildung in das Arbeitsleben, hat sich parallel zum Beschäftigungsaufbau und dem wachsenden Fachkräftebedarf deutlich verbessert. Dies ist ein Indiz dafür, dass sich die Ausbildungsleistungen der Betriebe immer stärker am betrieblichen Fachkräftebedarf orientieren und dass Ausbildung über Bedarf immer mehr an Bedeutung verliert. Die Ergebnisse der aktuellen Befragungswelle zeigen, dass sich dieser Trend auch im letzten Jahr fortsetzte. Im letzten Jahr wurden in Berlin rund sechs von 10 Ausbildungsabsolventen bzw. Ausbildungsabsolventinnen von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen und damit so viele wie noch nie in den letzten rund 15 Jahren. Dennoch liegt Berlin weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt. Da sich die Situation auch in anderen Bundesländern verbessert hat, bleibt es beim bestehenden Abstand von acht Prozentpunkten zum Bundesdurchschnitt (vgl. Abbildung 28). 53

62 Abbildung 28: Entwicklung der Übernahmequote in Berlin und Deutschland 2000 bis Anteil der von den Ausbildungsbetrieben übernommenen an allen Ausbildungsabsolventen /-absolventinnen (in Prozent) Deutschland Berlin Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis 2013 Ohne Berücksichtigung der spezifischen Situation der Branche Erziehung und Unterricht 20 würde die Übernahmequote in Berlin auf 64 Prozent steigen und sich der Abstand zum Bundesdurchschnitt auf fünf Prozentpunkte verringern. Wenngleich die große Mehrheit der Absolventen und Absolventinnen in ein Beschäftigungsverhältnis in ihren Ausbildungsbetrieben einmündete, war dieses in vielen Fällen lediglich befristet. So erhielt die Mehrheit der übernommenen Absolventen und Absolventinnen zunächst nur befristete Arbeitsverträge (vgl. Abbildung 29). 20 Außerbetriebliche Ausbildungsverhältnisse werden statistisch dem Bereich Erziehung und Unterricht zugerechnet. Eine Übernahme ist bei dieser Art der Ausbildung nicht möglich, was sich reduzierend auf die durchschnittliche Übernahmequote auswirkt. Bei Ausklammerung des Bereichs Erziehung und Unterricht erhält man daher in der Regel höhere Übernahmequoten.

63 Abbildung 29: Verbleib der Ausbildungsabsolventen und Absolventinnen in Berlin und Deutschland Verbleib der Ausbildungsabsolventen / -absolventinnen (in Prozent) nicht übernommen befristet übernommen unbefristet übernommen 0 Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 In Berlin wurden damit nicht nur weniger Absolventen und Absolventinnen von ihren Betrieben übernommen, sondern sie erhielten im Falle einer Übernahme auch viel häufiger nur einen befristeten Arbeitsvertrag als im Bundesdurchschnitt. Übernahmechancen nach Branchen und Betriebsgrößenklassen Die Übernahmechancen waren in einigen Branchen besser als in anderen. Die besten Chancen, übernommen zu werden, hatten nach wie vor Auszubildende in Betrieben und Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung. Mit 94 Prozent wurden nahezu alle Absolventen und Absolventinnen übernommen. Die Übernahmechancen hingen neben dem Wirtschaftsbereich sehr stark mit der Größe des Ausbildungsbetriebes zusammen. Mit lediglich einem Drittel war der Anteil übernommener Absolventen und Absolventinnen in Kleinstbetrieben niedriger als in allen anderen Größenklassen. Die besten Übernahmechancen bestanden in Großbetrieben. Dort wurden mehr als drei Viertel der Absolventen und Absolventinnen in ein Beschäftigungsverhältnis im Ausbildungsbetrieb übernommen. Fazit: Die Befunde der aktuellen Befragung haben gezeigt, dass die Möglichkeiten, Fachkräftenachwuchs durch eigene Ausbildung zu sichern und damit Fachkräfteengpässen entgegenzuwirken in Berlin ähnlich gut sind wie im Bundesdurchschnitt. Im Vergleich zu anderen Bundesländern wurden die vorhandene Ausbildungsbasis jedoch weniger stark genutzt. So verzichten immer mehr Berliner Betriebe auf eigene Ausbildungsaktivitäten. Im Ergebnis dieser Entwicklung konkurrieren weniger Betriebe um Ausbildungsplatzbewerber und Ausbildungsplatzbewerberinnen als in früheren Jahren. Dass es dennoch nicht leichter geworden ist, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen, hängt vermutlich mit der parallel erfolgten, noch stärker ausgefallenen Verringerung der Ausbildungsplatznachfrage zusammen. Gleichwohl ist es der Berliner Wirtschaft im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands, insbesondere im Osten, auch im letzten Jahr noch relativ gut gelungen, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Hierzu dürfte auch die Bereitschaft der Berliner Betriebe beigetragen haben, Kompromisse einzugehen. So räumen viele Betriebe grundsätzlich auch Bewerbern und 55

64 Bewerberinnen mit schlechten schulischen Leistungen Chancen ein. Es ist jedoch vorstellbar, dass sich die bislang auf einzelne Bereiche der Berliner Wirtschaft beschränkten Besetzungsschwierigkeiten ausweiten. Hierfür spricht weniger die Verringerung der Zahl der Bewerber und Bewerberinnen, als vielmehr die offensichtlich zunehmende Diskrepanz zwischen den Voraussetzungen der Bewerber und Bewerberinnen einerseits und den betrieblichen Anforderungen andererseits. Im Ergebnis dieser Diskrepanz bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt, was letztlich auch die Möglichkeiten einschränkt, einen möglichen Fachkräftemangel durch eigene Ausbildungsaktivtäten zu vermeiden.

65 6 Weiterbildung 6.1 Entwicklung der Weiterbildungsbeteiligung Neben der betrieblichen Ausbildung gehört die betriebliche Weiterbildung zu den wichtigsten Strategien, um den Bedarf an Fachkräften zu decken. 21 Die Ergebnisse des aktuellen Berliner Betriebspanels zeigen jedoch, dass diese Möglichkeit der Personalentwicklung von weniger Betrieben genutzt wurde als im Vorjahr. Mit der aktuellen Entwicklung sank der Anteil weiterbildungsaktiver Betriebe zum zweiten Mal in Folge. Trotz des erneuten Rückgangs liegt die Weiterbildungsbeteiligung der Berliner Wirtschaft immer noch deutlich über den Werten der ersten Hälfte der 2000er Jahre (vgl. Abbildung 30). Abbildung 30: Weiterbildungsbeteiligung von Betrieben und Beschäftigten in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 (Stand: jeweils erstes Halbjahr) 60 Betriebe mit Weiterbildung 60 Beschäftigte mit Weiterbildung Anteil der Betriebe mit Weiterbildung an allen Betrieben (in Prozent) Anteil der Beschäftigten mit Weiterbildung an allen Beschäftigten (in Prozent) Berlin Deutschland Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB- Betriebspanel nicht erhoben. Mit der leicht rückläufigen Weiterbildungsbeteiligung der Berliner Betriebe ist somit auch der Anteil der Weiterbildungsteilnehmer und Weiterbildungsteilnehmerinnen an den Beschäftigten gesunken. Insgesamt haben 28 Prozent aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen. Damit ist die Weiterbildungsquote gegenüber dem Vorjahreswert um sechs Prozentpunkte zurückgegangen. Weiterbildungsbeteiligung nach Branchen und Betriebsgrößenklassen Bei der Weiterbildungsbeteiligung bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen der Berliner Wirtschaft. Die höchsten Anteile weiterbildender Betriebe gab es 21 Bei Vergleichen der nachfolgenden Befunde mit anderen Datenquellen ist zu berücksichtigen, dass sich das Betriebspanel Berlin ausschließlich auf Weiterbildungsaktivitäten bezieht, die ganz oder teilweise von den Betrieben finanziert bzw. durch Freistellung von Beschäftigten unterstützt werden. Andere Formen der Weiterbildung sind ausdrücklich nicht Gegenstand der Befragung. 57

66 in der Öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheits- und Sozialwesen. In beiden Bereichen unterstützten mindestens drei Viertel der Betriebe die Weiterbildung ihrer Beschäftigten. Am niedrigsten fiel die Beteiligung im Baugewerbe sowie in den Übrigen Dienstleistungen aus, wo mit jeweils weniger als einem Drittel deutlich weniger Betriebe die Weiterbildung ihrer Beschäftigten förderten als in anderen Branchen. Das Baugewerbe nimmt damit gleich zwei Spitzenpositionen innerhalb der Berliner Wirtschaft ein. Einerseits zeichnet es sich durch ein Ausbildungsengagement aus, welches das aller anderen Branchen übertrifft. Andererseits bilden Betriebe des Baugewerbes deutlich seltener ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter als Betriebe anderer Branchen. Ob ein Betrieb die Weiterbildung seiner Beschäftigten unterstützt, hängt neben der Branche und den damit verbundenen spezifischen qualifikatorischen Anforderungen auch wesentlich mit der Betriebsgröße zusammen. So nimmt der Anteil von Betrieben mit Weiterbildungsaktivitäten mit der Beschäftigtenzahl zu. In Berlin waren nahezu alle Großbetriebe und Mittelbetriebe weiterbildungsaktiv und immerhin rund zwei Drittel aller Kleinbetriebe, dagegen nur etwas mehr als ein Drittel der Kleinstbetriebe. Der ermittelte Zusammenhang ist keine Besonderheit der Berliner Wirtschaft, sondern lässt sich ebenso in anderen Bundesländern beobachten. Eine vergleichsweise breite betriebliche Beteiligung führt in der Regel dazu, dass insgesamt auch mehr Beschäftigte weitergebildet werden. So wurden z. B. mehr als 40 Prozent aller Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen von ihren Betrieben bei der beruflichen Weiterbildung unterstützt. Im Baugewerbe, bereits Schlusslicht bei der betrieblichen Weiterbildungsbeteiligung, wurden auch anteilig die wenigsten Beschäftigten weitergebildet. Der entsprechende Anteil war noch nicht einmal halb so hoch wie im Gesundheits- und Sozialwesen. Wie oben dargestellt, nahm der Anteil von weiterbildungsaktiven Betrieben mit der Betriebsgröße zu. Dieser Zusammenhang lässt sich für die Weiterbildungsbeteiligung der Beschäftigten nicht beobachten. Mit jeweils knapp einem Viertel war der Anteil weitergebildeter Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Kleinst- und Großbetrieben nahezu identisch. Die höchsten Weiterbildungsquoten erzielten im letzten Jahr Klein- und Mittelbetriebe. Dort wurde jeweils etwa jeder dritte bzw. jede dritte Beschäftigte weitergebildet. 6.2 Struktur der Weiterbildungsteilnehmer und Weiterbildungsteilnehmerinnen Im letzten Jahr war in Berlin mehr als die Hälfte der Teilnehmenden an betrieblichen Qualifizierungen weiblich. Der Anteil der Frauen an den weitergebildeten Beschäftigten übertraf damit deutlich ihren Anteil an den Beschäftigten. Demzufolge fiel die Weiterbildungsquote der Berliner Frauen höher aus als die der Männer. Insgesamt hat rund jede dritte Frau an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen, aber nur etwa jeder vierte Mann. Frauen partizipierten somit auch im letzten Jahr stärker an den Weiterbildungsaktivitäten der Betriebe als Männer. Der ermittelte Zusammenhang zwischen Geschlecht und Weiterbildungsquote ließ sich auch in anderen Bundesländern beobachten. Die höhere Weiterbildungsbeteiligung von Frauen dürfte neben anderen Faktoren vermutlich auch darauf zurückzuführen sein, dass Branchen mit einem überdurchschnittlichen Frauenanteil zugleich überdurchschnittlich hohe Weiterbildungsquoten aufweisen. Dabei handelt es sich um Branchen wie etwa das Gesundheits- und Sozialwesen. Unterschiede bei der Weiterbildungsbeteiligung bestehen auch zwischen den Beschäftigten der einzelnen Tätigkeitsgruppen. Beschäftigte mit Tätigkeiten, deren Ausübung eine Berufsausbildung oder eine akademische Ausbildung erfordert, partizipierten weit stärker an Wei-

67 terbildungsmaßnahmen als Arbeitskräfte, die Tätigkeiten für Un- und Angelernte ausüben. Bei den beiden ersten Gruppen haben im ersten Halbjahr 2013 jeweils knapp 40 Prozent der Beschäftigten an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen, bei der letzten Gruppe dagegen nur 16 Prozent. Weiterbildung in der Regel während der Arbeitszeit Betriebliche Weiterbildung findet bei der Mehrheit der Betriebe in der Arbeitszeit statt. So gaben etwa zwei Drittel der weiterbildungsaktiven Berliner Betriebe für das letzte Jahr an, ihre Beschäftigten hierfür normalerweise freizustellen. Nur in wenigen Fällen ist es üblich, dass der Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen außerhalb der Arbeitszeiten stattfindet. Eine Differenzierung der Weiterbildungszeiten nach Branchen zeigt, dass sich die Beschäftigten in Branchen mit vergleichsweise hohen Weiterbildungsquoten, wie z. B. dem Gesundheits- und Sozialwesen, überdurchschnittlich häufig auch in ihrer Freizeit weiterbilden müssen. Hier gab etwas mehr als jeder zweite weiterbildungsaktive Betrieb an, dass es üblich sei, dass sich die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowohl während der Arbeitszeiten als auch in ihrer Freizeit weiterbilden. In allen anderen Branchen findet Weiterbildung mehrheitlich während der Arbeitszeiten statt. Die Wahrscheinlichkeit, für die Teilnahme an einer Weiterbildung freigestellt zu werden, variiert auch zwischen den einzelnen Betriebsgrößenklassen. In rund drei Viertel der weiterbildungsaktiven Großbetriebe werden die Beschäftigten normalerweise während der Arbeitszeit weitergebildet, aber nur bei etwas mehr als der Hälfte der Kleinstbetriebe. Hier ist es in vielen Fällen üblich, dass sich die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auch in ihrer Freizeit weiterbilden. Betriebe, in denen die Teilnahme an Weiterbildung ausschließlich außerhalb der Arbeitszeiten stattfinden, bilden jedoch in allen Größenklassen nur eine Minderheit. Kosten der Weiterbildung nur in Ausnahmefällen von den Beschäftigten getragen In der Mehrheit der Betriebe mit Weiterbildung wurden die Aufwendungen für die berufliche Weiterbildung, wie z. B. Kursgebühren oder Reisekosten, nicht von den Beschäftigten getragen. Dies war in fast drei Viertel aller Berliner Betriebe mit Weiterbildung der Fall. In jedem vierten weiterbildungsaktiven Betrieb mussten die Beschäftigten die entstandenen Kosten für Weiterbildung demgegenüber teilweise oder sogar vollständig übernehmen. In der Tendenz zeigt sich, dass in Branchen, in denen Weiterbildung vergleichsweise häufig auch in der Freizeit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen stattfindet, letztere auch häufiger teilweise oder vollständig die Kosten hierfür tragen. Zwischen den Betrieben der einzelnen Größenklassen bestehen in dieser Hinsicht zwar Unterschiede, die Übernahme der Weiterbildungskosten durch die Beschäftigten bildete in allen vier Betriebsgrößenklassen allerdings eher die Ausnahme. Fazit: In Berlin haben sich im letzten Jahr anteilig etwas weniger Betriebe in der Weiterbildung engagiert als im Jahr zuvor. Im Ergebnis des gesunkenen Engagements wurden anteilig deutlich weniger Beschäftigte weitergebildet als im Jahr zuvor. Mit diesem Rückgang ist die Weiterbildungsquote in Berlin erstmals seit Jahren unter den Bundesdurchschnitt gefallen. Ähnlich wie im Bundesdurchschnitt boten größere Betriebe in stärkerem Maße Weiterbildung an als kleinere Betriebe, partizipierten Frauen stärker als Männer und Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit qualifikatorisch anspruchsvollen Tätigkeiten stärker als An- und Ungelernte an den betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten. 59

68 7 Löhne und Tarifbindung 7.1 Löhne Im letzten Jahr betrug der durchschnittliche Bruttolohn über alle Branchen und Betriebsgrößenklassen in Berlin rund Euro je Vollzeitäquivalent bzw. rund Euro je Beschäftigten. 22 Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erzielten damit geringere Arbeitseinkommen als im Vorjahr (vgl. Abbildung 31). 23 Abbildung 31: Bruttodurchschnittslöhne/-gehälter je abhängig Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) in Berlin und Deutschland 2000 bis 2013 (Stand: jeweils Juni; ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Bruttodurchschnittslohn je Vollzeitäquivaltent (in EUR) Deutschland Berlin Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2000 bis 2013 Im Gegensatz zu Berlin ist der Bruttodurchschnittslohn im Bundesdurchschnitt gestiegen. Im Ergebnis der unterschiedlichen Entwicklungen ist die seit Jahren bestehende Lohn- und Gehaltskluft zwischen Berlin und dem Bundesdurchschnitt wieder größer geworden. Die in Berlin durchschnittlich gezahlten Löhne und Gehälter entsprechen damit weniger als 90 Prozent des Bundesdurchschnitts (auf Basis von Vollzeitäquivalenten). 22 Für die Berechnung von Durchschnittslöhnen stehen die Angaben der Betriebe zur Gesamtlohnsumme sowie die Zahl der Beschäftigten zur Verfügung. Der Ausweis von Löhnen in Vollzeitäquivalenten erfolgt, um die in den einzelnen Bereichen der Wirtschaft unterschiedlich hohen Teilzeitbeschäftigtenanteile zu berücksichtigen. Ohne diese Berücksichtigung würden für Bereiche mit überdurchschnittlich hohen Teilzeitquoten tendenziell zu geringe Durchschnittslöhne ausgewiesen. 23 Die Hochrechnung der Löhne und Gehälter für Berlin auf Grundlage des IAB-Betriebspanels fällt niedriger aus, als die vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg für Berlin ausgewiesenen Bruttolöhne im Jahr Diese lagen im Durchschnitt bei EUR je vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer, einschließlich Sonderzahlungen. Die Angaben beruhen auf der Verdienststrukturerhebung, die repräsentativ in ausgewählten Betrieben und Einrichtungen mit mindestens 10 Beschäftigten erfolgt. Die Verdienste von Beschäftigten in Kleinstbetrieben mit bis zu 9 Beschäftigten werden nicht berücksichtigt. Demgegenüber gehen auf Grundlage des IAB-Betriebspanels Kleinstbetriebe in die Ermittlung der Durchschnittslöhne mit ein. In diesen Betrieben werden deutlich geringere Löhne und Gehälter gezahlt als in mittleren und Großbetrieben. Nach Angaben des IAB-Betriebspanels ist in Kleinstbetrieben etwa jede/r fünfte Berliner Beschäftigte tätig, die durchschnittlich etwa zwei Drittel des Verdienstniveaus der Beschäftigten in Großbetrieben erreichen.

69 Eine Betrachtung nach ausgewählten Bereichen der Berliner Wirtschaft zeigt, dass sich die durchschnittlichen Löhne und Gehälter stark voneinander unterscheiden. Die höchsten Bruttodurchschnittsverdienste erzielten die Beschäftigten des Finanz- und Versicherungsgewerbes, der Öffentlichen Verwaltung und des Verarbeitenden Gewerbe (vgl. Tabelle 17). Tabelle 17: Bruttodurchschnittslöhne/-gehälter nach ausgewählten Branchen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Branche Bruttodurchschnittsverdienst je abhängig Beschäftigten Bruttodurchschnittsverdienst je Vollzeitäquivalent Euro Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe*.. Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* Finanz- und Versicherungsdienstleistungen* Unternehmensnahe Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen Übrige Dienstleistungen Öffentliche Verwaltung* Insgesamt * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Die Höhe des Arbeitseinkommens wird neben der Branche in hohem Maße von der Betriebsgröße beeinflusst (vgl. Tabelle 18). Tabelle 18: Bruttodurchschnittslöhne/-gehälter nach Betriebsgrößenklassen in Berlin 2013 (Stand: 30. Juni, ohne Arbeitgeberanteile und ohne Urlaubsgeld) Branche Bruttodurchschnittsverdienst je abhängig Beschäftigten Bruttodurchschnittsverdienst je Vollzeitäquivalent Euro Kleinstbetriebe (< 10 Beschäftigte) Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) Mittlere Betriebe ( Beschäftigte) Großbetriebe (mind. 250 Beschäftigte) Insgesamt Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 In kleineren Betrieben werden in der Regel deutlich geringere Löhne und Gehälter gezahlt als in größeren Betrieben. Kleinstbetriebe zahlten ihren Beschäftigten im letzten Jahr durchschnittlich rund Euro bzw. rund Euro auf Basis von Vollzeitäquivalenten. Der 61

70 durchschnittliche Verdienst der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen entspricht damit nur rund zwei Drittel des Verdienstes, der in Großbetrieben erzielt wurde. Die Unterschiede bei Löhnen und Gehältern sind auf eine Reihe von Ursachen zurückzuführen. Diese dürften u. a. mit der unterschiedlich hohen Produktivität infolge eines unterschiedlich starken Kapitaleinsatzes pro Beschäftigten sowie infolge unterschiedlicher Möglichkeiten, Skalenerträge zu realisieren, zusammenhängen. Ungeachtet der vielfältigen Ursachen gehen die Betriebe der einzelnen Größenklassen damit mit unterschiedlichen Voraussetzungen in den Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Aus der Perspektive eines Betriebes sind Löhne und Gehälter zwar stets Kostenfaktoren und so betrachtet scheinen geringere Arbeitskosten eher von Vorteil. Gegenüber Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt üben sie jedoch zugleich auch eine Signalfunktion aus, welche über die Attraktivität als Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberin mit entscheidet. So betrachtet sind kleinere Betriebe eher im Nachteil gegenüber ihren größeren Konkurrenten. Dies wird insbesondere dann sichtbar, wenn sich die Angebotsverhältnisse auf den Teilarbeitsmärkten zu Gunsten der Arbeitskraftanbietenden verschieben. Letztlich dürfte dies auch ein Grund dafür sein, warum kleinere Betriebe derzeit mit deutlich größeren Schwierigkeiten bei der Besetzung von freien Stellen zu kämpfen haben als größere Betriebe. Finanzielle Anreize durch Gewinn- und Kapitalbeteiligung Neben einem festen Arbeitsentgelt besteht für Betriebe die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Gewinn bzw. Erfolg oder am Kapital des Unternehmens zu beteiligen, um damit zusätzliche Arbeitsanreize zu schaffen. 24 Wie die Ergebnisse der aktuellen Befragung zeigen, ist der Gebrauch solcher Optionen in Berlin wie auch im Bundesdurchschnitt bislang kaum verbreitet. Gewinnbeteiligungen gibt es nur in einem von 10 Berliner Betrieben, bei allerdings unterschiedlich starker Nutzung in den einzelnen Betriebsgrößenklassen. Während kaum ein Kleinst- oder Kleinbetrieb hiervon Gebrauch macht, gibt es in jedem vierten Mittel- und Großbetrieb entsprechende Instrumente. Während immerhin ein Teil der Berliner Betriebe Gewinnbeteiligungen anwendet, sind die Nutzerbetriebe im Hinblick auf Kapitalbeteiligungen kaum messbar. In nur etwa einem von 100 Betrieben in Berlin wie auch im Bundesdurchschnitt gibt es entsprechende Möglichkeiten. 7.2 Tarifbindung Seit Jahren steht das Tarifvertragssystem unter Druck. Dies zeigt sich u. a. in der Entwicklung der Tarifbindung. Immer weniger Betriebe und Beschäftigte in Berlin unterliegen tariflichen Bindungen. Im letzten Jahr war nur noch jeder fünfte Berliner Betrieb tarifvertraglich gebunden (Branchen- oder Haustarifvertrag). Der im letzten Jahr noch beobachtete Stopp des jahrelangen Abwärtstrends scheint offensichtlich nur von vorübergehender Natur. Wenngleich die Tarifbindung auch im Bundesdurchschnitt rückläufig ist, war der Anteil tarifgebundener Betriebe deutlich höher als in Berlin. Mit dem Rückzug zahlreicher Betriebe aus dem Tarifvertragssystem unterliegen auch immer weniger Beschäftigte entsprechenden Regelungen. Mit zuletzt 49 Prozent hat sich der Anteil der von einem Branchen- oder Haustarifvertrag erfassten Beschäftigten nochmals deutlich reduziert (vgl. Abbildung 32). 24 Vgl. Bellmann, L.; Möller, I.: Finanzielle Mitarbeiterbeteiligung Selbst die Finanzkrise sorgt nicht für stärkere Verbreitung. In: IAB-Kurzbericht, 17/2011.

71 Abbildung 32: Entwicklung der Tarifbindung in Berlin und Deutschland 1996 bis Anteil der Betriebe mit Tarif an allen Betrieben (in Prozent) Anteil der Beschäftigten Anteil der Betriebe Anteil der Beschäftigten mit Tarif (in Prozent) Anteil der Betriebe mit Tarif - BE Anteil der Betriebe mit Tarif - D Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Tarif - BE Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Tarif - D Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 1996 bis Wenngleich von Jahr zu Jahr immer weniger Betriebe tarifgebunden sind, haben Tarifverträge nichts von ihrer Rolle als Orientierungsrahmen verloren. Jeder dritte Berliner Betrieb orientiert sich bei der Aushandlung von Löhnen und Gehältern an bestehenden Tarifverträgen. In der Summe von tarifgebundenen einerseits und nicht tarifgebundenen, sich aber an Tarifen orientierenden Betrieben andererseits, erstreckt sich die faktische Geltung von Tarifverträgen auf rund die Hälfte aller Betriebe in Berlin, die zusammen rund drei Viertel aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beschäftigen. Fazit: Im letzten Jahr sind die Durchschnittsverdienste der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Berlin gesunken. Damit hat sich Berlin von der Entwicklung im Bundesdurchschnitt abgekoppelt. Infolge der unterschiedlichen Entwicklungen hat sich die Lohnkluft zwischen Berlin und dem Bundesdurchschnitt wieder vergrößert. Unterschiedlich entwickelt hat sich auch die Tarifbindung, welche in Berlin weiter gesunken ist. Auch in dieser Hinsicht hat sich der Abstand zum Bundesdurchschnitt vergrößert. Die Gestaltung der Arbeits- und Einkommensbedingungen verlagert sich damit immer mehr auf die betriebliche bzw. individuelle Ebene. Dies wirft die Frage auf, wie tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen vor möglichem Lohndumping durch nicht tarifgebundene Betriebe zu schützen sind, um allen Beschäftigten faire Arbeitsbedingungen zu garantieren. Die mit dem im Juli 2014 von Bundestag und Bundesrat verabschiedeten Tarifautonomiestärkungsgesetz erfolgten Erleichterungen der Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen geben Anlass zu der berechtigten Hoffnung, dass durch vermehrte Allgemeinverbindlicherklärungen künftig wieder mehr Beschäftigte von Tarifverträgen erfasst werden. 63

72 8 Investitionen, Umsatz und Innovationen 8.1 Investitionen Investitionsausgaben, d. h. Aufwendungen für die Sachkapitalausstattung eines Betriebes, sind von grundlegender Bedeutung für Umsatz und Beschäftigung und damit eine konjunkturpolitische Schlüsselgröße. 25 In den letzten Jahren unterlag der Anteil der investierenden Betriebe in Berlin starken Schwankungen. Lag dieser im Jahr 2000 noch bei 57 Prozent, ging er bis zum Jahr 2003 auf 44 Prozent zurück. Dies kann u. a. aus dem wirtschaftlichen Abschwung erklärt werden, der auf das Platzen der sogenannten Dotcom Blase folgte (vgl. Abbildung 33). Abbildung 33: Entwicklung der Investitionsaktivitäten in Berlin und Deutschland 2000 bis Betriebe mit Investitionen 15,0 Investitionsintensität Anteil investierender an allen Betrieben (in Prozent) Investitionen je Vollzeitäquivalent (in Tsd. Euro) 12,0 9,0 6,0 3,0 11,2 9,2 7,9 7,5 5,7 6,1 20 Berlin Deutschland 0,0 Berlin Deutschland Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2001 bis 2013 Nach einer tendenziellen Erholung wurden die Effekte der Wirtschafts- und Finanzkrise vor allem im Jahr 2009 deutlich, als der Anteil investierender Betriebe erneut einbrach. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 26 lag der Anteil investierender Betriebe mit 54 Prozent annähernd auf dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres, die pro Beschäftigten bzw. pro Beschäftigter getätigten Investitionen sind dagegen leicht gestiegen. Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass in Berlin über den gesamten Zeitraum betrachtet anteilig fast ebenso viele Betriebe investierten wie im Bundesdurchschnitt. Die Investitionsintensitäten liegen aber seit Mitte der 2000er Jahre unterhalb des Bundesdurchschnitts. 25 Im Betriebspanel gelten als investierende Betriebe alle Betriebe, die Investitionen in einem oder mehreren der folgenden Bereiche getätigt haben: Investitionen in (1) Grundstücke und Gebäude, (2) EDV, Informations- und Kommunikationstechnik, (3) Produktionsanlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung, (4) Verkehrsmittel, Transportsysteme. 26 Die Angaben zu Investitionen im Betriebspanel beziehen sich in den einzelnen Befragungswellen stets auf das zum Zeitpunkt der jeweiligen Befragung abgeschlossene Geschäftsjahr. Mit der achtzehnten Welle liegen somit Investitionsangaben für das Geschäftsjahr 2012 vor.

73 Positive Beschäftigungseffekte in investierenden Betrieben Die vorliegenden Ergebnisse belegen, dass investierende Betriebe sowohl eine überdurchschnittlich positive Beschäftigungsentwicklung aufweisen, als auch optimistischere Beschäftigungserwartungen haben als nicht investierende Betriebe (vgl. Abbildung 34). Abbildung 34: Beschäftigungserwartungen nach dem Investitionsverhalten in Berlin (Betriebe mit Umsatz) 100 Beschäftigung wird im kommenden Jahr... Anteil an allen Betrieben (in Prozent) steigen gleich bleiben fallen ungewiss Betriebe mit Investitionen Betriebe ohne Investitionen Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Investierende Betriebe hatten 2013 durchschnittlich vier Prozent mehr Beschäftigte als im Vorjahr, in Betrieben ohne Investitionen verringerte sich die Beschäftigtenzahl demgegenüber um ein Prozent. Auch die betrieblichen Einschätzungen zur voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung fielen in investierenden Betrieben deutlich besser aus als in den übrigen Betrieben. So ging zum Befragungszeitpunkt mehr als jeder fünfte investierende Betrieb von steigender Beschäftigung aus und damit doppelt so viele wie bei Betrieben ohne Investitionen. Betriebliche Investitionen sichern somit Beschäftigung, befördern die Entstehung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze und sind nicht zuletzt wesentliche Voraussetzung für Produkt- und Prozessinnovationen. Art der getätigten Investitionen In der Mehrheit der investierenden Betriebe wurden reine Ersatzinvestitionen vorgenommen. In der Regel geht es bei diesen Aufwendungen um die Erneuerung von bestehenden Maschinen und Anlagen. Vier von 10 Betrieben investierten demgegenüber auch oder ausschließlich in die Erweiterung der vorhandenen Produktionskapazitäten. Eine Differenzierung der Struktur der getätigten Investitionen nach den einzelnen Betriebsgrößen zeigt eine eindeutige Tendenz: Mit der Betriebsgröße steigt der Anteil von Betrieben mit Erweiterungsinvestitionen. Während jeweils weniger als die Hälfte der investierenden Kleinst- und Kleinbetriebe in die Erweiterung des bestehenden Kapitalstocks investierte, war dies bei mehr als der Hälfte der Mittelbetriebe und mehr als drei Viertel der Großbetriebe der Fall. 65

74 Insgesamt entfiel rund ein Viertel der gesamten Investitionsaufwendungen der Berliner Betriebe auf Erweiterungsinvestitionen. Im Bundesdurchschnitt fiel der entsprechende Wert deutlich höher aus. Dort machten Erweiterungsinvestitionen gut ein Drittel des Gesamtinvestitionsvolumens aus. Im Zusammenhang mit dem Thema Innovation sind vor allem die Investitionen in EDV, Informations- und Kommunikationstechnik von Bedeutung. So gilt die Anwendung entsprechender Technologien in nahezu allen Wirtschaftsbereichen als ein wichtiger Treiber für deren Innovationstätigkeit und damit die Schaffung moderner und wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze. Rund zwei Drittel der Berliner Betriebe mit Investitionen, und damit deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt, investierten in diesem Bereich. 8.2 Umsatz und Export Die positive Umsatzentwicklung der letzten Jahre hat sich nicht fortgesetzt. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 27 hat sich das erzielte Umsatzvolumen 28 nach zwei aufeinander folgenden Jahren des Wachstums wieder verringert. Damit haben sich die im letzten Panelbericht präsentierten, eher verhaltenen Umsatzprognosen der Betriebe bestätigt. 29 Für das nachfolgende Geschäftsjahr rechnen die Berliner Betriebe demgegenüber wieder mit einem Umsatzplus. Diese positive Prognose wird von nahezu allen Branchen getragen. Lediglich in den Unternehmensnahen Dienstleistungen und in den Übrigen Dienstleistungen fallen die Umsatzerwartungen weniger gut aus als im Durchschnitt. In diesen beiden Branchen sind demzufolge weitere Umsatzrückgange möglich. Die einzelnen Bereiche der Berliner Wirtschaft tragen in unterschiedlichem Maße zum Gesamtumsatz bei. Der Bereich Handel und Reparatur war wie schon im vorangegangenen Geschäftsjahr die mit Abstand umsatzstärkste Branche in Berlin. Auf den weiteren Plätzen folgten die Unternehmensnahen Dienstleistungen sowie mit identischen Anteilen die beiden Branchen Baugewerbe sowie Verkehr, Information, Kommunikation. Auf die genannten vier Branchen entfielen zusammen etwa drei Viertel des Gesamtumsatzes der Berliner Wirtschaft. Die genannten Branchen gehörten auch in anderen Regionen zu den stärksten Umsatzträgern. Es bestehen allerdings erhebliche Unterschiede zwischen Berlin und dem Bundesdurchschnitt hinsichtlich der jeweiligen Anteile der genannten Branchen am Gesamtumsatz (vgl. Tabelle 19). 27 Die Angaben zum Umsatz im Betriebspanel beziehen sich in den einzelnen Befragungswellen stets auf das zum Zeitpunkt der jeweiligen Befragung abgeschlossene Geschäftsjahr. Mit der achtzehnten Welle liegen somit Umsatzangaben für das Geschäftsjahr 2012 vor. 28 Die im vorliegenden Bericht präsentierten Ergebnisse zu Umsätzen beruhen auf den Angaben derjenigen Betriebe, die ihr Geschäftsvolumen über den Umsatz definieren. Dies sind rund 91 Prozent aller Berliner Betriebe. Banken und Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen sowie Gebietskörperschaften und Organisationen ohne Erwerbscharakter bleiben dementsprechend unberücksichtigt. 29 Vgl. Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (Hrsg.): Betriebspanel Berlin Ergebnisse der siebzehnten Welle. Berlin, Juni 2013.

75 Tabelle 19: Verteilung des Umsatzes nach ausgewählten Branchen in Berlin und Deutschland 2012 (Betriebe mit Umsatz) Branche Berlin Deutschland Prozent Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe* 12 5 Handel und Reparatur Verkehr, Information, Kommunikation* 12 7 Unternehmensnahe Dienstleistungen Gesundheits- und Sozialwesen 5 3 Übrige Dienstleistungen 7 3 Insgesamt** * Wegen geringer Besetzungszahlen in den gekennzeichneten Branchen sind die Werte mit einer großen statistischen Fehlertoleranz behaftet. Sie sind daher nur eingeschränkt interpretierbar. ** Differenz zu 100 Prozent entfällt auf die hier nicht ausgewiesenen Branchen. Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Besonders auffällig ist der unterschiedlich hohe Umsatzanteil des Verarbeitenden Gewerbes, welcher im Bundesdurchschnitt mehr als dreimal so hoch ist wie in Berlin, was nicht zuletzt mit der vergleichsweise geringen Präsenz von Industriebetrieben in der Hauptstadt zusammenhängt. Die Entwicklung der Summe der produzierten Güter und Dienstleistungen wird damit in erheblich geringerem Maße von der Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe beeinflusst als im Bundesdurchschnitt. Demgegenüber erwirtschafteten die Unternehmensnahen Dienstleistungen in Berlin mit rund 20 Prozent einen anteilig doppelt so hohen Umsatz wie im Bundesdurchschnitt. Auffällig ist auch der Unterschied beim Baugewerbe, wo ein nahezu identisches Verhältnis besteht wie im Bereich der Unternehmensnahen Dienstleistungen. Auch das Berliner Baugewerbe erzielt einen rund doppelt so hohen Anteil am Gesamtumsatz wie im Bundesdurchschnitt. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Wert für das Berliner Baugewerbe wegen der vergleichsweise geringen Stichprobenfallzahl nur begrenzt statistisch belastbar ist. Regionale Struktur der Absatzmärkte Die Berliner Wirtschaft ist nach wie vor überdurchschnittlich stark auf den Binnenmarkt ausgerichtet. Dies zeigt sich allerdings nicht am Anteil exportierender Betriebe, zu denen sowohl in Berlin wie auch bundesweit etwa jeder siebte Betrieb zählte. Demgegenüber erreichten die Anteile der Exporte am Umsatz (Exportquote) der Berliner Wirtschaft nur knapp ein Drittel der bundesweiten Exportquote. Die in Berlin produzierten Güter und Dienstleistungen werden ganz überwiegend im Inland abgesetzt, insbesondere in den neuen Bundesländern (vgl. Abbildung 35). Die Berliner Wirtschaft ist damit zwar weniger stark von Auswirkungen der konjunkturellen Bewegungen auf den internationalen Absatzmärkten abhängig, profitiert aber gleichzeitig weniger stark von den sich bietenden Chancen auf expandierenden Auslandsmärkten wie z. B. in Asien oder Südamerika. 67

76 Abbildung 35: Regionale Struktur des Umsatzes in Berlin und Deutschland 2012 (Betriebe mit Umsatz) Berlin Deutschland Neue Bundesländer einschl. Berlin Alte Bundesländer Ausland (Export) Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Neue Bundesländer einschl. Berlin Alte Bundesländer Ausland (Export) Die beobachteten Unterschiede dürften in erster Linie mit der geringeren Industriedichte in Berlin zusammenhängen, gilt doch das Verarbeitende Gewerbe bundesweit als Hauptträger des Exports. Darüber hinaus sind die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Berlin, verglichen mit dem Bundesdurchschnitt, in sehr geringem Maße in die internationalen Absatzmärkte eingebunden. Dies belegen die Ergebnisse der Befragung zum Anteil exportierender Betriebe sowie zur erzielten Exportquote. Danach exportierte im letzten Geschäftsjahr nur jeder fünfte Berliner Betrieb des Verarbeitenden Gewerbes, aber jeder dritte Betrieb im Bundesdurchschnitt. In Berlin erzielte das Verarbeitende Gewerbe nur 28 Prozent des Gesamtumsatzes auf ausländischen Märkten gegenüber 42 Prozent im Bundesdurchschnitt. In die internationalen Absatzbeziehungen waren erwartungsgemäß vor allem größere Betriebe eingebunden. Fast jeder zweite Berliner Betrieb mit mindestens 250 Beschäftigten erwirtschaftete einen Teil seines Umsatzes im Ausland, aber nur gut jeder 10. Kleinstbetrieb. Dementsprechend unterschiedlich fallen auch die Exportquoten aus. Mit einem Anteil von durchschnittlich jeweils rund 10 Prozent am Umsatz erzielten Mittel- und Großbetriebe rund doppelt so hohe Exportleistungen wie Kleinst- und Kleinbetriebe.

77 8.3 Innovationen, Forschung und Entwicklung Nach Angaben der aktuellen Panelwelle war im zurückliegenden Geschäftsjahr 2012 etwa jeder dritte Betrieb in Berlin innovativ. 30 Im Vergleich zum vorangegangenen Beobachtungszeitraum hat sich der Anteil von Betrieben mit Produkt- oder Prozessinnovationen damit nicht wesentlich verändert. Der Berliner Anteil innovativer Betriebe lag zwar nur geringfügig unter dem bundesweiten Wert. Im Hinblick auf die beiden Hauptgruppen von Innovationen bestehen allerdings, wie weiter unten gezeigt werden wird, nennenswerte Unterschiede. Die Arten der realisierten Innovationen sind vielfältig und umfassen sowohl Produktinnovationen als auch Prozessinnovationen. Erstere zielen in der Regel darauf ab, bestehende Absatzmärkte zu sichern bzw. auch zu erweitern. Letztere sind demgegenüber vorrangig auf eine Reduzierung der Kosten gerichtet und damit auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Produkt- und Prozessinnovationen Die Palette möglicher Produktinnovationen ist breit und wird nachfolgend gemäß der üblicherweise in der Innovationsforschung unterschiedenen drei Arten von Produktinnovationen betrachtet: Weiterentwicklungen, Sortimentsneuheiten und Marktneuheiten. 31 Die drei Arten der Produktinnovationen unterscheiden sich vor allem nach dem erforderlichen Vorleistungsaufwand, insbesondere von Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, aber auch an Investitionen und Personal sowie nach den Realisierungschancen auf dem Markt. Die Vorzüge von Weiterentwicklungen bestehen im Allgemeinen darin, dass sie geringere Vorleistungen erfordern und das Risiko eines Scheiterns vergleichsweise niedrig ist. Auch bei Sortimentsneuheiten ist das Risiko kalkulierbarer. Demgegenüber erfordern echte Marktneuheiten in der Regel einen hohen Aufwand an Forschung und Entwicklung bei einem zugleich deutlich höheren Risiko. Gleichzeitig kann die Entwicklung und Einführung völlig neuer Produkte aber auch neue Absatzmärkte eröffnen. Der Blick auf die Entwicklung des Anteils von Betrieben mit Produktinnovationen unabhängig von der Art der realisierten Produktinnovation zeigt einen fast identischen Verlauf für Berlin und den Bundesdurchschnitt. Allerdings lag Berlin im gesamten Betrachtungszeitraum stets um einige Prozentpunkte unter dem bundesweiten Wert (vgl. Abbildung 36) In den folgenden Ausführungen zu betrieblichen Innovationsaktivitäten werden ausschließlich Betriebe mit Umsatz betrachtet. 31 Weiterentwicklungen: Von einem Unternehmen bereits angebotene Leistungen oder Produkte werden verbessert bzw. weiterentwickelt; Sortimentsneuheiten: Von einem Unternehmen angebotene Produkte oder Dienstleistungen, die auf dem Markt vorhanden waren und neu ins Angebot aufgenommen wurden; Marktneuheiten: Von einem Unternehmen werden völlig neue Produkte oder Dienstleistungen ins Angebot aufgenommen, für die ein neuer Markt geschaffen werden muss. 32 Bis zum Jahr 2007 bezog sich die rückblickende Abfrage von Produktinnovationen stets auf die letzten zwei Geschäftsjahre, ab der Befragungswelle 2008 dagegen nur noch auf ein Geschäftsjahr. 69

78 Abbildung 36: Produktinnovationen und Prozessinnovationen in Berlin und Deutschland 2007 bis 2012 (Betriebe mit Umsatz) 50 Betriebe mit Produktinnovationen - BE Anteil an allen Betrieben mit Umsatz (in Prozent) Betriebe mit Produktinnovationen - D Betriebe mit Prozessinnovationen - BE 8 Betriebe mit Prozessinnovationen - D Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2008 bis 2013 Als Prozessinnovationen werden alle entwickelten oder eingeführten Verfahren verstanden, die den Produktionsprozess oder das Bereitstellen von Dienstleistungen merklich verbessert haben. Die Ergebnisse der aktuellen Befragung hierzu zeigen, dass Prozessinnovationen deutlich weniger verbreitet sind als Produktinnovationen. Außerdem bestehen bei Prozessinnovationen kaum Unterschiede zwischen Berlin und dem Bundesdurchschnitt. Der gegenüber dem Bundesdurchschnitt geringere Anteil von Betrieben mit Produktinnovationen dürfte, ebenso wie die weiter oben beschriebenen geringeren Exportleistungen, vor allem auf den vergleichsweise geringen Industriebesatz in Berlin zurückzuführen sein. Das Verarbeitende Gewerbe weist in der Regel einen höheren Anteil von Betrieben mit Produktinnovationen auf als andere Bereiche der Wirtschaft. Im Berliner Verarbeitenden Gewerbe war rund jeder zweite Betrieb produktinnovativ. Im Bundesdurchschnitt war der Anteil ähnlich. Die Innovationsleistungen Berlins bewegen sich damit de facto auf dem Bundesniveau. Zwischen Innovationen auf der einen und Beschäftigungswachstum auf der anderen Seite gibt es deutliche Zusammenhänge. Betriebe, die Produkt- oder Prozessinnovationen durchführten, realisierten nicht nur ein höheres Beschäftigungswachstum, sondern erwarteten auch häufiger Beschäftigungszuwächse als andere Betriebe (vgl. Abbildung 37).

79 Abbildung 37: Beschäftigungserwartungen nach Innovationsaktivitäten in Berlin (Betriebe mit Umsatz) 100 Beschäftigung wird im kommenden Jahr... Anteil an allen Betrieben (in Prozent) steigen gleich bleiben fallen ungewiss Betriebe mit Innovationen Betriebe ohne Innovationen Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013 Im Hinblick auf den Typ der realisierten Produktinnovation dominierte erwartungsgemäß die Weiterentwicklung von bestehenden Produkten. Diese Art der Innovation gab es bei fast einem Drittel der produktinnovativen Betriebe. Es folgen Betriebe mit Sortimentserweiterungen (16 Prozent) und mit Abstand Betriebe mit Marktneuheiten (vier Prozent). Forschung und Entwicklung Berlin zeichnet sich durch eine bundesweit einmalige Wissenschaftslandschaft mit zahlreichen Universitäten und Forschungsinstituten aus. Die Bedingungen für Forschung und Entwicklung sind damit als sehr gut einzuschätzen. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass in Berlin anteilig fast doppelt so viele Betriebe Forschung und Entwicklung betreiben wie im Bundesdurchschnitt (vgl. Abbildung 38). Zu den Branchen mit einem vergleichsweise hohen Anteil von Betrieben mit Forschungs- und Entwicklungsleistungen gehören die Unternehmensnahen Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen Die Ergebnisse der Befragung machen darüber hinaus deutlich, dass Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Berlin keine Domäne von Großbetrieben sind. In allen vier Betriebsgrößenklassen war der Anteil von Betrieben mit Forschung und Entwicklung ähnlich hoch. 71

80 Abbildung 38: Betriebe mit Forschung und Entwicklung in Berlin und Deutschland 2001 bis Anteil an allen Betrieben mit Umsatz (in Prozent) Berlin Deutschland 0 Quelle: IAB-Betriebspanel, Wellen 2001 bis Für die nicht ausgewiesenen Jahre wurden die Daten im IAB- Betriebspanel nicht erhoben. Forschung und Entwicklung ist aufwändig und kann schnell die Möglichkeiten eines einzelnen Betriebes übersteigen. Es kann daher förderlich sein, mit anderen Betrieben zu kooperieren oder sich mit Partnern und Partnerinnen aus der Wissenschaft zusammenzuschließen. Gleichwohl erfordern Kooperationsbeziehungen ein bestimmtes Mindestmaß an gegenseitigem Vertrauen. In nicht wenigen Fällen kann sich dies als erhebliche Hürde erweisen, kooperieren doch häufig auch direkte Wettbewerber/-innen miteinander. Wie die vorliegenden Ergebnisse zeigen, sind solche Kooperationsbeziehungen dennoch weit verbreitet. Im Prinzip gab es keinen forschenden Betrieb, der nicht zugleich auch mit Dritten kooperiert hat. Am häufigsten kooperierten Betriebe mit anderen Betrieben. Rund zwei Drittel der Berliner Betriebe mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unterhalten entsprechende Beziehungen. Auf dem zweiten Platz folgten Universitäten und Fachhochschulen. Fast jeder zweite Betrieb arbeitete mit Partnern und Partnerinnen aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen. Beschäftigungseffekte in Betrieben mit Forschung und Entwicklung Im Vergleich zum Stichtag der vorangegangenen Befragung erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten in Betrieben mit Forschung und Entwicklung um fünf Prozent. Der Zuwachs fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie im Durchschnitt. Auch die aktuellen betrieblichen Einschätzungen zur voraussichtlichen Beschäftigungsentwicklung fielen hier deutlich positiver aus als in den übrigen Betrieben. Fast jeder dritte Betrieb mit Forschung und Entwicklung rechnete mit weiteren Beschäftigungszuwächsen. Das waren rund doppelt so viele wie bei den Betrieben ohne Forschung und Entwicklung (vgl. Abbildung 39).

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